Für Johanna
The important thing is
what comes next,
and are you ready for it?
Keith Richards
Für ein glückliches Paar gibt es nichts Bedrohlicheres als ein Kind.
Ein Kind kann sich leicht zum Zündstoff entwickeln, der dazu führt, dass die Partner sich plötzlich unversöhnlich gegenüberstehen. Unter solchen Umständen muss man schon echten Kampfgeist aufbringen, um die Beziehung zu retten, muss bereit sein, alles zu geben, um sich dem anderen wieder so weit anzunähern, dass man seine Hand ergreifen kann. Ohne diesen unbedingten Willen, ohne den Wunsch zusammenzubleiben, kann ein Kind schnell zu einem willkommenen Vorwand werden, sich zu trennen.
Diese Gedanken gingen mir im Halbschlaf ständig durch den Kopf, während mir die Lüge über meine Reise nach Berlin auf der Seele lag: In ein paar Stunden würde ich im Flugzeug sitzen und bald Hunderte von Kilometern von meiner Familie entfernt sein.
Sofia stand unter der Dusche, vom Rauschen des Wassers war ich aufgewacht. Leo, kaum zu glauben, schlief: einer der seltenen Momente, in denen er uns eine Atempause gewährte.
Aus zwei Kissen hatte ich mir eine Rückenlehne gebaut und mich bequem hineingekuschelt. Nun sah ich mich im Zimmer um, alles war weiß: die Wände, die Decke, der Schrank, die Kommode.
An der Wand gegenüber hing ein gerahmtes Schild, das ich in einem Hotel entwendet hatte: BITTE NICHT STÖREN.
Inzwischen hing es schon so lange da, dass ich es fast nicht mehr wahrnahm. Eigentlich ist es überflüssig, Dinge zu verstecken, die man nicht mehr sehen will, es reicht, wenn man sie ständig vor Augen hat: das gilt für Nippes, Tattoos und Ehefrauen gleichermaßen.
Das Schild hatte ich eingerahmt und Sofia geschenkt, als sie bei mir einzog.
Es stammte aus dem Hotel, in dem wir unser erstes gemeinsames Wochenende verbracht hatten. Damals hatte ich mir große Mühe gegeben, es heimlich einzustecken, weil ich sie damit überraschen wollte.
Das Schild nahm ich deshalb mit, weil mir an diesem Wochenende klar wurde, dass sie die Frau war, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen wollte. Obwohl wir uns erst seit einem Monat kannten, hatte ich in diesem Augenblick nicht den geringsten Zweifel. Hätte man mich gefragt, woher ich diese Sicherheit nahm, ich hätte keine Antwort gewusst. Aber sie war die Richtige, da war ich mir absolut sicher. Sie und keine andere. Punkt.
Seit ich ihr begegnet war, war es, als meldete sich da etwas zum ersten Mal zu Wort, irgendetwas tief in mir. Ich erhielt die Antwort auf eine Frage, die ich unbewusst immer schon in mir trug. Eine neue Antwort. Meine Antwort.
Instinktiv spürte ich sofort, dass sie für mich, für mein Leben unverzichtbar war. Mit ihr hatte sich jede weitere Suche erübrigt. Mit ihr, das fühlte ich, würde ich etwas wagen, ohne genau zu wissen, was.
Sie war nicht die perfekte Frau, mit der sich alles wie von selbst ergab, an so etwas habe ich ohnehin nie geglaubt. Aber wir gehörten zusammen, da war eine Gemeinsamkeit, die über uns, über unseren Willen hinausging. Irgendetwas von ihr war schon in mir, lange bevor ich ihr begegnete.
Wieder sah ich zu dem Schild hinüber: BITTE NICHT STÖREN. Das war der richtige Satz, unsere Botschaft an den Rest der Welt: Stört uns nicht, lasst uns in Ruhe, wir sind uns selbst genug.
Ich erinnerte mich noch genau an dieses Wochenende, alles war perfekt.
Wegen des Spa-Hotels hatte ich Mauro um Rat gefragt, denn wenn einer sich mit Wellness auskennt, dann er. Es war einer dieser Traumorte, wo man, wenn einem danach ist, den ganzen Tag im Bademantel verbringen kann.
Die Fahrt im Auto, die Musik, die leichte Brise, die durch die offenen Fenster hereinwehte, wir lachten über alles und jeden, waren glücklich wie Schauspieler in einem amerikanischen Film. Alles stand uns offen, die Welt lag uns zu Füßen. Wohin wir fuhren, war unwichtig, uns genügte irgendein beliebiger Ort, wenn er nur genügend Raum bot für unser Glück.
Schon während der Fahrt hatte ich nur den einen Wunsch, möglichst bald anzukommen, um über sie herzufallen. Ich war so besessen von dem Wunsch, in sie hineinzubeißen, dass ich mir pausenlos auf die Lippen biss. Ich konnte es kaum erwarten. Damals konnte es passieren, dass ich schon bei einer SMS von ihr eine Erektion bekam. Ich fand Sofia so sexy, dass sie mir den ganzen Tag barfuß durch den Kopf spazierte. Eines Nachmittags war ich bei der Arbeit derart erregt, dass ich auf der Toilette onanieren musste, allein bei dem Gedanken an sie konnte ich nicht mehr an mich halten.
Als wir im Hotel ankamen, bestellten wir eine Flasche Champagner und gingen aufs Zimmer. Im Aufzug gaben wir uns einen Kuss, der drei Stockwerke dauerte. Dann setzten wir uns auf den Balkon und blickten aufs Meer.
»Komm«, sagte ich und klopfte auf meinen Oberschenkel, »setz dich hierhin.«
Sie schlang mir einen Arm um den Hals, in einer Hand hielt sie das Champagnerglas, mit der anderen zog sie mich an sich und küsste mich auf den Mund. Ein langer, zarter Kuss. Ich schob die Hand unter ihr T-Shirt und berührte ihre Brust.
Wir sahen uns in die Augen.
Ich hob sie hoch, trug sie ins Zimmer, auf dem Bett fielen wir übereinander her.
Auch nach all den Jahren habe ich noch immer ein glasklares Bild ihres nackten Körpers vor Augen. Die verschwitzte Haut, die Kontur des Rückens, die warmen, weichen Schenkel. Damals haben wir uns oft köstlich amüsiert, weil sich nach dem Sex in ihrem Bauchnabel eine kleine Schweißlache gebildet hatte.
Vielleicht war das schon der Höhepunkt, vielleicht hätten wir danach einfach auseinandergehen sollen, um die Erinnerung daran, wie wir damals waren, ungetrübt zu bewahren.
Bei diesem Gedanken wurde mir klar, was mir am meisten fehlte, ich trauerte nicht der schönen Zeit hinterher, sondern diesem Gefühl der Unbeschwertheit, das uns später abhandenkam. So unbeschwert und glücklich waren wir später nie wieder.
Am liebsten wäre ich zu dem Hotel gefahren, um nachzusehen, ob sie noch da waren, diese beiden, eingehüllt in weiße Bademäntel oder nackt im Bett, beim Plaudern, Lachen, Lieben trotz der Julihitze.
Schmerzlich vermisste ich die Frau, in die ich mich damals Hals über Kopf verliebt hatte, jene Sofia, die mich mit einem einzigen Blick verzaubert hatte und immer so herzerfrischend lachte. Wie wunderschön sie doch war, wenn sie so lachte.
Mittlerweile fühlte ich mich mies, wenn ich das BITTE NICHT STÖREN-Schild sah, weil es mich daran erinnerte, wie wir einmal waren und was aus uns geworden ist.
Das kleine Schild erzählte von einem schweren Verlust.
Als hätten wir uns durch das Zusammenleben gegenseitig verschlungen.
Ich hasste Sofia dafür, was sie aus mir gemacht hatte, und fühlte mich zugleich schuldig dafür, was ich aus ihr gemacht hatte.
Ich hatte etwas sehr Kostbares und Zerbrechliches geschenkt bekommen, es dann aber nicht geschafft, behutsam damit umzugehen.
Dabei hatten wir so gut angefangen. Es gab eine Zeit, wo mir alles klar war, wo ich genau wusste, was ich wollte und was ich nicht wollte. Aber dann ist irgendetwas schiefgegangen, vielleicht aus Unachtsamkeit, aus Angst oder, schlimmer noch, aus Überheblichkeit. Und urplötzlich nahm alles eine ganz andere Richtung.
Das Entscheidende für eine Beziehung ist nicht, ob man sich noch liebt, sondern ob es gelingt, die beiden durch das Zusammenleben veränderten Persönlichkeiten in Einklang zu bringen.
An einem Nachmittag fünf Jahre zuvor war ein furchtbares Desaster passiert.
Schon seit einer Ewigkeit wartete ich darauf, dass Mauro mir endlich ein paar alte Boxen vorbeibrachte, die er nicht mehr brauchte. Mauro ist mein bester Freund, zusammen mit Sergio. Die beiden wissen Dinge über mich, die sich Sofia nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorstellen kann.
Erst kürzlich hatte ich mir einen gebrauchten Plattenspieler mit Verstärker gekauft, was mir noch fehlte, waren die Boxen. Aber bei Mauro kam immer wieder etwas dazwischen, so dass ich schließlich beschloss, die Boxen selbst bei ihm abzuholen: »Heute Abend komme ich bei dir vorbei.«
»Nein, heute kann ich nicht, hol sie morgen.«
»Aber ich brauche sie unbedingt, heute kommt eine Frau zu mir, der will ich ein paar Platten vorspielen.«
»Wer denn?«
»Eine aus dem Fitnessstudio, die ist noch nicht ganz überzeugt, da brauche ich ein bisschen Hilfe.«
»Was denn für eine Hilfe?«
»Coltrane, Chet Baker, Massive Attack. Ich habe da eine Platte von Sonny Rollins, die ist echt der Hammer!«
»Aber heute Abend geht es wirklich nicht. Ich bin mit Michela zum Sushi-Essen verabredet, gleich nach der Arbeit. Aber wenn es so dringend ist, wie wär’s dann in einer Stunde? Du könntest mich im Büro abholen, wir fahren schnell bei mir vorbei, und danach setzt du mich wieder hier ab.«
»Okay, super, um drei bin ich bei dir.«
»Du bist eine echte Nervensäge.«
»Ich weiß.«
Um drei stand ich vor Mauros Büro, um zwanzig nach drei parkten wir vor seinem Haus.
Auf der Treppe redeten wir über die Frau, mit der ich mich abends treffen wollte.
Aus der Wohnung dröhnte laute Musik: »Michela hat bestimmt die Stereoanlage angelassen.«
»Eine Lampe anlassen, das würde ich ja noch verstehen, aber die Stereoanlage …«
Ich sah ihn erstaunt an.
»Michela ist eben schusselig, vielleicht hat sie gerade telefoniert. Weißt du, wie oft ich schon nach Hause gekommen bin und der Schlüssel steckte von außen? Aber sich dann beschweren, wenn ich die Klobrille nicht runterklappe.«
Drinnen ging ich direkt in die Abstellkammer, um die Boxen zu holen. Mauro zog derweil die Jacke aus, hängte sie an die Garderobe und ging ins Wohnzimmer, um die Musik auszumachen.
Als ich aus der Kammer trat, war in der Stille ein eigenartiges Stöhnen zu hören.
Ich blieb stehen, Mauro kam aus dem Wohnzimmer und sah mich fragend an.
Dann steuerte er auf das Schlafzimmer zu. Ich hoffte inständig, dass es nicht das war, wonach es sich anhörte.
Mit einer Box in der Hand lief ich hinter Mauro her. Das Stöhnen hatte aufgehört, Michela stieß einen Schrei aus.
Als ich die Tür erreichte, zog sie gerade ein Bettlaken über sich, als würde Mauro sie zum ersten Mal nackt sehen, neben ihr lag ein Mann, mehr oder weniger in unserem Alter.
Weil die Musik spielte und das Fenster auf war, hatten sie uns nicht kommen hören.
Mauros Reaktion hat mich ziemlich verblüfft. Man meint immer zu wissen, dass man selbst in so einer Situation den Mann verprügeln oder die Frau ohrfeigen oder alles kurz und klein schlagen würde, aber wie man tatsächlich reagiert, weiß man erst, wenn man es selbst erlebt hat.
Nie werde ich sein Gesicht vergessen, jedes Mal wenn ich daran denke, bricht es mir fast das Herz, genau wie damals. Er sah Michela an und sagte nur ein einziges Wort: »Warum?« Dann flüsterte er mir zu: »Lass uns gehen.«
Der arme Mauro, ausgerechnet er, der festen Beziehungen immer misstraut hatte und vor Michela ein eingefleischter Beziehungsmuffel war, war nun aufs Gemeinste hintergangen worden.
Wie vom Donner gerührt saßen wir mindestens eine halbe Stunde schweigend im Auto. Ich sagte kein Wort, wusste, dass Reden jetzt völlig sinnlos war, ich wollte nur bei ihm bleiben. An diesem Nachmittag gingen wir beide nicht mehr zur Arbeit zurück. Ich war kurz davor, Sergio anzurufen, doch Mauro wollte das nicht, er wollte lieber mit mir allein sein. Vermutlich hätte Sergio ohnehin nicht gekonnt, denn seit er eine Tochter hatte, war er so gut wie abgetaucht.
An diesem Nachmittag nahm die Beziehung zwischen Mauro und Michela ein abruptes Ende. Ich rief die Frau aus dem Fitnessstudio an und verschob unser Abendessen.
»Meinetwegen musst du deine Verabredung nicht absagen, im Gegenteil, ruf sie noch mal an und sag ihr, sie soll kommen, und dann vögelst du sie durch, bis ihr Hören und Sehen vergeht. Sind doch eh alles Nutten, die wollen es gar nicht anders.«
Dann gingen wir zu mir und blieben den ganzen Abend zusammen, bis drei Uhr morgens, Mauro schlief auf dem Sofa. Wir redeten viel, redeten und tranken.
»Ich habe echt abgefahrene Musik, die würde ich dir jetzt vorspielen, aber leider habe ich ja keine Boxen«, sagte ich, um ihm ein Lächeln abzuringen.
»Du meinst, wegen dieser Nutte.«
»Genau.«
Er hob kurz die Augenbrauen, dann seufzte er tief. »Vielleicht ist es ja nicht allein ihre Schuld, bekanntlich gehören immer zwei dazu.«
»Respekt, du bist ja wahnsinnig abgeklärt«, sagte ich, »aber spar dir deine Weisheit für morgen auf, heute ist es dafür wirklich noch zu früh.«
Am nächsten Morgen ging ich zur Arbeit, Mauro nahm sich frei. Offenbar gefiel es ihm auf meinem Sofa, denn er richtete sich dort häuslich ein, ohne mich zu fragen.
Die ersten drei Tage war ich sogar froh darüber, ich wollte ihn nicht alleinlassen. Eines Abends, als er gerade das Nudelwasser salzte, fragte er mich: »Soll ich eine Sauce machen, oder gibst du dich mit Olivenöl und Parmesan zufrieden?«
In Erwartung meiner Antwort fügte er noch hinzu: »Wäre es nicht schön, wenn ich hier einzöge, was meinst du?«
»Ich meine, Öl und Parmesan sind wunderbar.«
Nach dem Essen kam Sergio.
Irgendwann platzte ich in die Stille hinein: »Warum machen wir nicht mal wieder einen schönen Wochenendtrip?«
Sprachlos sahen sie mich an.
»Wir nehmen das Auto und fahren irgendwohin. Das haben wir schon ewig nicht mehr gemacht«, legte ich nach.
»Ich glaube, ich kann nicht, im Augenblick jedenfalls nicht«, erwiderte Sergio.
»Verdammt, man könnte meinen, du hättest das Kind alleine. Wir wären doch nur zwei Tage weg, nicht vier Wochen.« Mauro war genervt.
Sergio sah ihn schief an: »Und wer bringt das der Königin bei? Du vielleicht?«
»Ich rede mit Lucia, mir wird sie das bestimmt nicht abschlagen«, sagte ich.
»Und wo fahren wir hin?«
»Ich wüsste da schon was.«
»Was denn?«
»Das Rolling-Stones-Konzert am Freitag in Rom.«
»Die treten immer noch auf?«, fragte Sergio.
»Na klar.«
»Wie alt sind die denn inzwischen?«
»Alle schon über sechzig, aber immer noch ziemlich gut in Form, bei einem Wettrennen um den Block würden die uns glatt abhängen.«
»Schon erstaunlich, wenn man bedenkt, was die sich alles reingezogen haben.«
»Es heißt, sie fahren regelmäßig in die Schweiz, zum Blutaustausch.«
»Guck doch mal im Netz, ob es noch Karten gibt.«
»Sollen wir nicht lieber ans Meer fahren?«, fragte Mauro, der bis dahin geschwiegen hatte.
»Genau«, sagte Sergio.
»Ans Meer können wir doch jederzeit, aber das Konzert ist was Besonderes, es könnte das letzte sein, in ihrem Alter. Kommt schon.«
»Na gut.«
»Okay.«
Ich sah Mauro an. »Ich kümmere mich um alles, Hotel, Eintrittskarten, das ganze Drum und Dran. Das schenke ich dir zum Geburtstag.«
»Aber jetzt haben wir Juli, mein Geburtstag ist doch erst am 2. Oktober.«
»Ich weiß. Aber deinetwegen werden die ja kaum den Konzerttermin verschieben. Das ist das Wochenende ›Scheiß auf Michela, und lass mit den Stones die Sau raus‹. Gib mir mal das Telefon, dann rufe ich gleich deine Frau an«, sagte ich zu Sergio.
»Lass mal lieber. Wenn du sie fragst, regt sie sich nur wieder auf. Sie glaubt sowieso, ich würde sie immer als Drachen hinstellen, der mich nur herumkommandiert.«
»Stimmt ja auch«, sagte Mauro.
»Klar, aber das braucht ja keiner zu wissen. Ich mach das schon, ich sage einfach, wir müssten dir jetzt beistehen und über die schwere Zeit hinweghelfen. Sie kann ja ihre Mutter anrufen, damit die ihr mit dem Kind hilft.«
Am Freitag, dem 6. Juli, um 9 Uhr morgens fuhren wir los.
Extra für die Fahrt hatte ich ein paar Playlists zusammengestellt, darunter auch eine mit den Hits der Rolling Stones, um bei Sergio und Mauro die Erinnerung aufzufrischen. Bei mir war das überflüssig, ich war der Einzige, der ernsthaft daran interessiert war, sie live zu sehen.
Unsere letzte gemeinsame Fahrt hatten wir mit fünfundzwanzig gemacht, damals waren wir mit Sergios Micra nach Cadaqués an der Costa Brava gefahren. Eine unvergessliche Reise.
In einer Anwandlung von Schwachsinn war Mauro damals nämlich auf die Idee verfallen, uns eine Regel vorzuschlagen: Während der gesamten Fahrt sollten wir nichts wegwerfen, kein Papier, keine Plastiktüten, keine Flaschen, keine Dosen. Alles sollte im Auto bleiben. Schwachsinniger ging’s nicht, aber wir stimmten zu. Ich werde nie vergessen, wie zugemüllt das Auto war, als wir wieder in Mailand ankamen. Um es wieder richtig sauber zu kriegen, hätte man es eigentlich abfackeln müssen.
Es war schön, wieder einmal zusammen zu verreisen. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, Michela mit keinem Wort zu erwähnen, aber das war unmöglich. Sie war allgegenwärtig, ganz besonders in der Stille.
»Weißt du, was das Schlimmste ist?«
»Dass sie es in eurem Bett getrieben haben?«, fragte Sergio.
»Das auch. Aber am meisten wurmt mich, nicht zu wissen, wann genau die Lügerei angefangen hat. Ich frage mich dauernd, was von all dem, was sie in den zwei Jahren so von sich gegeben hat, wirklich aufrichtig war. Ich kann Wahrheit und Lüge nicht mehr unterscheiden, das verunsichert mich total.«
»Aber einer, die es in eurem Bett mit einem anderen treibt, kann man doch sowieso nichts glauben«, sagte Sergio kategorisch.
»Wisst ihr eigentlich, dass sie jetzt ein Paar sind? Das war nicht bloß irgend so eine kurze Affäre, die sind jetzt richtig zusammen. Wobei ich nicht einmal weiß, ob das nun besser oder schlimmer ist. Jedenfalls schockiert es mich, mit welcher Dreistigkeit sie die Männer wechselt, von einem Augenblick auf den anderen.«
In Rom angekommen, gingen wir nur kurz zum Duschen ins Hotel und machten uns dann gleich wieder auf die Socken, um etwas zu essen und uns die Stadt anzusehen.
Wir setzten uns in ein Straßenlokal und bestellten ein Bier. Alles schien perfekt, der Tag, das Wetter, das Licht, das Haus und der Springbrunnen auf der anderen Straßenseite. Und in ein paar Stunden stand das Konzert der Stones an.
»Was die jetzt wohl gerade machen? Ob sie noch im Hotel sind oder schon beim Soundcheck?«
»Wenn ihr mich fragt, machen die gerade ein Nickerchen«, antwortete Sergio. Bei der Vorstellung von Mick Jagger in Schlafanzug und Pantoffeln mussten wir grinsen.
Plötzlich bemerkte ich zwei junge Frauen, die sich angeregt unterhielten. Eine kehrte mir den Rücken zu, ihr Gesicht konnte ich nicht sehen. Sie trug ein leichtes haselnussbraunes Kleid; ich betrachtete ihre nackten Schultern, die langen glatten braunen Haare, die bis über die Schulterblätter reichten, die Form ihrer Hüfte, die Fußknöchel. Dreh dich um, dreh dich um, dreh dich um, beschwor ich sie in Gedanken, aber es war nichts zu machen, sie wollte partout nicht auf mich hören. Ich wurde immer neugieriger und ungeduldiger. Während ich weiter darauf wartete, dass sie sich endlich umdrehte, stellte ich mir vor, wie sie wohl aussah. Die Augen, die Nase, den Mund. Je länger ich im Geiste mit ihren Gesichtszügen spielte, desto dringender wollte ich sie sehen: Ich zähle jetzt bis fünf, und bei fünf drehst du dich um. Eins, zwei, drei, vier, fünf! Wenn es nicht wirklich passiert wäre, würde ich es nicht glauben, aber bei fünf drehte sie sich tatsächlich um. Erstaunt stellte ich fest, dass sie überhaupt nicht so aussah, wie ich es mir vorgestellt hatte. Trotzdem fand ich sie hinreißend, sie gefiel mir.
Im Gegenlicht sah ich durch das Kleid die Konturen ihrer Schenkel, damals ahnte ich noch nicht, dass sich zwischen diesen Schenkeln mein Schicksal verbarg.
Das war der Augenblick, in dem ich Sofia zum allerersten Mal sah.
Ich weiß nicht, ob zwei Menschen sich begegnen, weil es göttliche Bestimmung ist, oder ob das Leben nur aus einer Verkettung unberechenbarer Zufälle besteht, aus Überraschungen, die sich irgendwie ergeben. Dazu hatte ich nie eine eindeutige Meinung, ich kann nur sagen, dass es in unserem Leben immer wieder Ereignisse gibt, die so perfekt ineinandergreifen, dass man den Eindruck haben könnte, sie würden irgendwie gesteuert.
Als Sofia in mein Leben trat, hatte ich diesen Eindruck.
Am Tisch neben uns saß ein Touristenpärchen, ich weiß noch, dass sie Deutsch sprachen. Als sie gingen, setzten sich die beiden Frauen an ihren Tisch. Ich hätte nur den Arm ausstrecken müssen, um sie zu berühren.
Als Sergio sie ansprach, kamen wir sofort ins Gespräch. Die beiden hatten beruflich in Rom zu tun und wollten noch am selben Abend nach Bologna zurück.
Schon nach den ersten Worten waren Sofia und ich so voneinander fasziniert, so voller Neugier, dass wir alles um uns herum vergaßen und uns, ohne es zu wollen, vom allgemeinen Gespräch abkapselten. In Sekundenschnelle war es um mich geschehen. Es war nicht ihre Schönheit, die mich fesselte, sondern etwas eher Unsichtbares, eine besondere Ausstrahlung. Sofia war vollkommen anders als alle Frauen, die ich bisher kennengelernt hatte, sogar anders als die Frau, von der ich immer geträumt, die ich mir immer vorgestellt und gewünscht hatte.
Ich mochte es, wie sie die Hände bewegte, wie sie lächelte, wie sie lachte, wie sie die Haare hinter die Ohren schob. Sie zum Lachen zu bringen war genauso leicht, wie über das zu lachen, was sie sagte. Wir entdeckten schnell, dass wir viel gemeinsam hatten, doch noch mehr verband uns, was wir beide nicht mochten. Wir hassten dieselben Dinge.
Bei dieser ersten Begegnung hatte ich nie das Gefühl, sie würde es darauf anlegen, mir zu gefallen. Sie wirkte authentisch, ohne Angst, etwas falsch zu machen oder beurteilt zu werden, und sie besaß Selbstironie, eine Gabe, die ich schon immer faszinierend fand.
Sofia schien sagen zu wollen: Was du siehst, das bin ich wirklich. Sie fühlte sich sichtlich wohl, und ihre Spontaneität war so entwaffnend, dass auch ich nicht anders konnte. Lachend legte sie ihre Hand auf meine, eine rasche, unerwartete Geste, die jedoch genügte, um mich erschauern zu lassen. Am liebsten hätte ich stundenlang mit ihr geredet, die Zeit verflog, ohne dass wir es merkten.
»Jungs, wir müssen jetzt los«, sagte Sergio irgendwann.
Ich wollte nicht und sah Sofia an: »Wollt ihr nicht mitkommen zum Konzert? Am Stadion gibt es bestimmt noch Karten.«
»Unser Zug fährt bald«, sagte Elisabetta, ihre Freundin.
Wir verabschiedeten uns, doch beim Weggehen fiel mir ein, wie idiotisch es war, dass ich sie gar nicht nach ihrer Telefonnummer gefragt hatte.
Ich rannte zur Bar zurück und hoffte, sie dort noch anzutreffen. Als ich vor ihr stand, sagte ich atemlos: »Wieso hast du eigentlich nicht nach meiner Telefonnummer gefragt? Habe ich vielleicht was Falsches gesagt?«
Sie lachte, nahm mein Handy und tippte die Nummer ein.
»Und den Namen, kannst du dir den so merken? Oder soll ich ›Frau aus der Bar in Rom‹ dazuschreiben?«, fragte sie mit spöttischem Blick.
Ich grinste.
Als ich wieder bei Sergio und Mauro war, merkte ich, dass ich glücklich war.
»Mensch, Nicola, was hast du nur mit der, die Freundin war doch viel schärfer«, sagte Mauro.
»Von Frauen hast du nun wirklich keine Ahnung«, erwiderte ich.
»Das stimmt, aber die andere war doch richtig sexy.«
»Und Sofia etwa nicht?«, mischte sich Sergio ein.
»Außen schick, schlechter Fick! Aber die, mit der ich geredet habe, hat mich richtig angemacht. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, sie auf der Toilette zu vernaschen. Da gab es so einen Augenblick, da wäre sie glatt mitgekommen.«
»Was für ein Blödsinn«, sagte Sergio.
»Hast du etwa nicht gesehen, wie die mich angeguckt hat?«
»So wie du dich aufgeführt hast, mit deinen ewigen Geschichten über deine Ex, wäre sie höchstens auf die Toilette gegangen, um sich aufzuhängen. Bei uns mag es ja noch angehen, wenn du uns dauernd damit volllaberst, das gehört dazu. Aber bei Fremden geht das entschieden zu weit. Hast du nicht bemerkt, wie der Typ von der Tankstelle dich angesehen hat?«
Mauro sagte nichts, er nahm die Kritik schweigend hin, fügte dann aber doch noch hinzu: »Jedenfalls wäre sie mitgekommen. Es war meine eigene Blödheit, alles nur, weil ich noch nicht so weit bin, sonst müsstest du dich jetzt bei mir entschuldigen. Du brauchst dich gar nicht so aufzuregen, dein Problem ist doch, dass du ungefähr so scharf bist wie ein Pornofilm, wenn man schon gekommen ist.«
Während die beiden so herumalberten, schickte ich Sofia eine SMS.
Hier ist meine Nummer. Ich bin der »Mann aus der Bar in Rom«, falls du den Namen vergessen hast.
Eigentlich dachte ich, sie würde sofort antworten, aber es kam nichts. Während ich auf eine Antwort wartete, las ich immer wieder, was ich geschrieben hatte, um zu prüfen, ob der Tonfall stimmte.
Wir erreichten das Stadion, die Bühne war riesig, die Leute aufgekratzt, das Konzert würde super.
»Was spielen sie wohl als Erstes?«, fragte Mauro.
»Bestimmt Start Me Up oder Jumpin’ Jack Flash.«
Dann kam die Antwort: Ich kenne dich gar nicht, vielleicht hast du dich verwählt.
»Das darf doch nicht wahr sein«, sagte ich laut, »sie hat mir eine falsche Nummer gegeben.«
»Alles Schlampen, sag ich doch«, sagte Mauro.
»Die doch nicht.«
»Vielleicht hat sie sich vertippt.«
Ich war gekränkt.
Ein paar Sekunden später kam die nächste SMS: Haben sie schon Brown Sugar gespielt?
Ich grinste.
Es hat noch gar nicht angefangen.
Und was passiert jetzt, wo du meine Nummer hast?
Morgen rufe ich dich an.
Und dann?
Dann sehen wir uns wieder.
Wann fangen die Opas an zu spielen?
Bald, aber ihr könntet es noch schaffen. Wo seid ihr jetzt?
Auf dem Weg ins Hotel, die Koffer holen, dann zum Bahnhof.
Es war ein Fehler, nicht mit zum Konzert zu kommen.
Es war ein Fehler wegzugehen.
Da hast du recht.
Grüß Mick von mir.
Sag dem Taxifahrer, dass er dich hierherfahren soll.
You can’t always get what you want.
Maybe.
Dann war Schluss. Ich las sämtliche SMS noch einmal durch.
In der Zwischenzeit hatte Sergio Bier geholt, wir stießen an. Ich war energiegeladen, war mit meinen besten Freunden zusammen, und gleich würde das Konzert meiner Lieblingsband anfangen.
Schweigend starrte ich eine Weile in Richtung Bühne.
Immer wieder gingen mir Bilder von Sofia durch den Kopf, der Rücken, die glatten Haare, das haselnussbraune Kleid.
Ich wandte mich Sergio und Mauro zu: »Ich melde mich später. Ich muss jetzt weg.«
»Wohin denn?«
»Zum Bahnhof, mich von Sofia verabschieden.«
»Was redest du denn da? Bist du verrückt geworden?«
»Die nimmt dir doch keiner weg, die kannst du nächste Woche auch noch haben.«
»Wir telefonieren später.«
»Das ist doch Wahnsinn, hast du nicht gesehen, was da draußen los ist? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie weit das ist bis zum Bahnhof? Das schaffst du nie.«
Sie redeten weiter auf mich ein, aber ich hörte schon gar nicht mehr hin. Als das Bühnenlicht langsam ausging, war ich schon weit weg.
Dann hörte ich einen Knall, bei den ersten Klängen von Start Me Up verließ ich das Stadion, um zu ihr zu eilen.
Ich begriff nicht, warum ich mich so leicht fühlte. Es dauerte eine Weile, aber dann wusste ich es: Ich war glücklich, weil ich einen Menschen gefunden hatte, der die Kraft besaß, mich zu dem zu bewegen, was ich gerade tat.
Als ich am Bahnhof ankam, suchte ich nach dem Gleis, von dem der Zug nach Bologna abfuhr, und rannte los: Sie wusste nicht, dass ich kommen würde, ich hatte ihr nicht Bescheid gesagt. Falls ich sie verpasste, würde ich ihr nie davon erzählen.
Dann sah ich sie den Bahnsteig entlanggehen, blieb aber auf Distanz.
Ich wollte ihr heimlich folgen und erst im letzten Moment auftauchen, um zu fragen: »Kann ich Ihnen helfen?« Ich freute mich schon auf ihr verdutztes Gesicht, doch mein Plan ging nicht ganz auf. Während sie sich mit Elisabetta unterhielt, drehte sie sich plötzlich ohne ersichtlichen Grund um, und weil ich darauf nicht gefasst war, konnte ich mich nicht mehr rechtzeitig verstecken. Allein um ihr entgeistertes Gesicht zu sehen, hatte sich die ganze verrückte Aktion schon gelohnt.
Sie brachte kein einziges Wort hervor, und als ich vor ihr stand, küsste ich sie auf den Mund.
Das war unser erster Kuss.
Dann sagten wir irgendetwas, was genau, weiß ich nicht mehr, wir waren ziemlich durcheinander.
»Steig nicht ein.«
»Ich kann nicht.«
»Natürlich kannst du.«
»Aber wir kennen uns doch erst seit zwei Stunden.«
»Macht das einen Unterschied?«
»Keine Ahnung, aber ich will nichts überstürzen.«
»Ich bin nicht hier, weil ich etwas überstürzen will.«
»Sondern?«
»Ich weiß auch nicht, ich hatte einfach das Gefühl, das Richtige zu tun.«
Sie sagte nichts.
»Bestimmt denkst du, so ein armes Würstchen, er hat mich gerade erst kennengelernt, und schon läuft er mir hinterher.«
»Das denke ich gar nicht.«
»Solltest du aber, denn ein bisschen stimmt es schon.«
»Ich kann nicht einfach hierbleiben, lass uns lieber in aller Ruhe telefonieren.«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, wollte nicht weiter insistieren.
»Klar kannst du hierbleiben«, sagte da plötzlich Elisabetta, »wir telefonieren, wenn du zurück bist.« Sie gab ihr einen Kuss und stieg ein.
Sofia und ich sahen ihr nach. Wir waren verlegen. Die Unbekümmertheit, mit der wir uns in der Bar unterhalten hatten, war verflogen.
Wir brachten ihre Sachen in mein Hotel und spazierten durch die Stadt.
Unterwegs nahm ich ab und zu ihre Hand, mit ihren Fingern zu spielen, machte mir Spaß.
»Ich habe Hunger, und du?«
»Ich auch, aber ich habe keine Lust, in ein Restaurant zu gehen.«
»Wir könnten uns ein Stück Pizza holen und uns draußen irgendwo hinsetzen.«
Also gingen wir zu Fuß bis zu einer Pizzeria in Trastevere, wo sie die Pizza aus dem Holzofen stückweise verkauften, und setzten uns zum Essen auf die Treppe vor einer Kirche.
Ich erfuhr, dass Sofia ursprünglich aus Reggio Emilia kam, aber zum Studieren nach Bologna gezogen war. Sie hatte einen älteren Bruder, und ihr Vater besaß einen Betrieb, der Eis herstellte und verkaufte. Sie selbst war Produktmanagerin bei einem Bekleidungsunternehmen mit Filialen in aller Welt und hatte oft beruflich in Mailand zu tun.
»Siehst du? Das ist Schicksal.«
»Meinst du?« Sie lächelte mich an.
Ich weiß nicht mehr genau, was wir uns alles erzählt haben, ich weiß nur noch, dass wir über alles Mögliche geredet haben, ein Wort gab das andere. Irgendwann kamen wir dann auf Schuhgeschäfte zu sprechen.
»Früher waren die doch nicht so elegant, heute könnte man fast meinen, man ginge zum Juwelier«, sagte ich. »Damals stand ein Schuh auf dem Karton, und der andere lag darin.« Und weiter: »Und weißt du noch, die gekippten Spiegel? Um sich darin ganz zu sehen, musste man so weit zurücktreten, dass man unweigerlich das Geschäft verließ.«
Das war nun wahrlich kein romantisches Thema, doch es brachte sie zum Lachen. Aber wir redeten auch über die Bücher von García Márquez, über Woody Allen und Pink Floyd.
Ich weiß noch, dass sie mich nach einem Gelächter so nachdenklich ansah, als wolle sie mir etwas sagen. »Warum siehst du mich so an?«, fragte ich.
»Ich musste gerade an etwas denken.«
»Woran denn?«
»Meinetwegen hast du auf das Rolling-Stones-Konzert verzichtet, bist zum Bahnhof gerannt und hast mich geküsst, bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte. Und jetzt redest du schon seit Stunden, ohne es noch einmal zu tun.« Einen Augenblick lang sah ich sie nur an, dann nahm ich ihr Gesicht in die Hände und gab ihr einen langen Kuss.
Mein Handy klingelte, es war Mauro: »Wo bist du?«
»Am Campo de’ Fiori. Wie war das Konzert?«
»Phantastisch. Du bist echt verrückt.«
»Ich weiß.« Dabei sah ich Sofia an und spürte, dass ich nicht das Geringste bereute. Ich hatte das Richtige getan.
»Ich hoffe, es hat sich gelohnt. Treffen wir uns noch, oder spielt ihr die Turteltäubchen?«
»Letzteres.«
»Was macht ihr denn gerade?«
»Reden.«
»Was, immer noch? Worüber bloß? Na gut, egal, mach’s gut, Arschloch, wir sehen uns morgen.«