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Inhalt

Inhalt des AusspracheTrainers (separat erhältlich)

Vorwort / Einleitung

Track 1

Hinweise zur Benutzung

Zur Sprache

Karte von Litauen

Aussprache

Wörter, die weiterhelfen

Grammatik

Hauptwörter

Dieses & Jenes

Eigenschaftswörter

Persönliche Fürwörter

Besitzanzeigende Fürwörter

Tätigkeitswörter

Modalverben

Befehlsform

Umstandswörter

Verhältniswörter

Die 7 Fälle

Satzbau

Fragen

Bejahung & Verneinung

Bindewörter

Zahlen & Zählen

Zeitangaben

Konversation

Die Litauer

 

Die Familie

 

Namen

 

Der erste Kontakt

Track 5

Grüßen & Abschied

Track 6

Die ersten Gespräche

Track 7

Bitten, Danken, Wünschen

Track 8

Unterwegs

Track 9

Unterkunft

Track 10

Essen & Trinken

Track 11

Zu Gast sein

Track 12

Einkaufen

Track 13

Wohin am Abend?

Track 14

An der See

Track 15

Post & Telefonieren

Track 16

Rund ums Geld

 

Krank sein

Track 17

Fotografieren

Track 18

Toilette

Track 19

Redewendungen

Track 20

Nichts verstanden?

 

Schimpfwörter

 

Anhang

Mehr zum Thema Litauen bei Reise Know-How

Literaturhinweise

Wörterliste Deutsch – Litauisch

Wörterliste Litauisch – Deutsch

Die Autorin

Impressum

Das Wichtigste im Überblick:

Zahlen

Track 21

Alphabet, Aussprache

Nichts verstanden? – Weiterlernen!

Track 4

Die wichtigsten Fragen

Track 3

Die wichtigsten Fragewörter, Zeitangaben & Richtungsangaben

 

Die wichtigsten Floskeln & Redewendungen

Track 2

Vorwort

Wer in die Seele eines Volkes eindringen will, muss dessen Sprache verstehen. Jahrzehntelang wurde das Litauische neben vielen anderen Sprachen in der Sowjetunion wie ein Stiefkind des Russischen behandelt. Das mit ca. 3 Mio. Menschen relativ kleine Volk der Litauer bewahrte jedoch auch im Bestand der Sowjetunion seine kulturelle Identität. Nach der Unabhängigkeit des Landes 1991 erhielt das Litauische den ihm gebührenden Stellenwert als alleinige Amtssprache zurück, und seit 2004 gehört es auch zu den offiziellen Sprachen der Europäischen Union.

Ich freue mich, dass Sie sich in die Zahl der wenigen einreihen möchten, die die Sprache dieses kleinen Ostseevolkes lernen wollen. Litauisch gehört zwar nicht gerade zu den leichten Sprachen, aber mit ein wenig Mühe kann man sich solche Grundkenntnisse aneignen, die eine Reise nach Litauen und Begegnungen mit den litauischen Menschen erst richtig zum Erlebnis werden lassen. Jeder Litauer ist dankbar und von Herzen gerührt, wenn er einen Ausländer Litauisch sprechen hört.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Erlernen der litauischen Sprache und viele herzliche Begegnungen mit den gastfreundlichen Bewohnern Litauens.

Begleitendes Tonmaterial

Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter

https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-litauisch-mp3-1294

Auch erhältlich auf Audio-CD unter

https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-litauisch-audio-cd-120

Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem image markiert sind.

Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.

Hinweise zur Benutzung

Das Buch ist als eine Art „Schnuppersprachkurs“ zu verstehen. Es soll helfen, Alltagssituationen bei einem Besuch in Litauen sprachlich zu bewältigen, und es soll Mut machen zum Weiterlernen (s. Literaturhinweise im Anhang). Ich habe mich bemüht, die wichtigsten sprachlichen Erscheinungen auf möglichst einfache Weise darzustellen, so dass sie auch vollkommenen Neulingen verständlich werden. Für eine einfache Verständigung ist dies meist ausreichend.

Die Wörterlisten im Anhang enthalten je ca. 1000 Stichwörter und sind alphabetisch geordnet.

Die ersten Seiten enthalten wichtige Hinweise zur Aussprache und Betonung, ein Kapitel, das keineswegs übersprungen werden sollte. Übrigens: Wer versucht, beim Lesen die litauischen Wörter mitzusprechen, lernt doppelt so schnell. Es folgt eine Minigrammatik, die nur die wichtigsten grammatischen Zusammenhänge erklärt, die notwendig sind, um sich verständigen zu können.

Im Konversationsteil findet man Satzbeispiele und Vokabellisten zu vielen touristischen Standardsituationen. Wer damit nicht auskommt, kann sich gezielt der Grammatik bedienen und selbständig neue Sätze bilden.

Die Beispielsätze bestehen in der Regel aus drei Zeilen, dem litauischen Satz, einer Wort-für-Wort-Übersetzung und einer Übersetzung ins Deutsche. Aus der Wort-für-Wort-Übersetzung erfährt man die „eigentliche“ Bedeutung einzelner Wörter oder sogar Wortbestandteile und kann sich den Aufbau des Satzes leicht verdeutlichen. Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen.

Ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung entspricht einem Wort im Originalsatz. Sind mehrere Wörter für die Übersetzung notwendig, sind diese durch einen Bindestrich verbunden.

Kuimage yrà tualètas?

wo (sie-)ist Toilette

Wo ist eine Toilette?

Àš apsidžiaũgiu.

ich (ich-)VS-sich-freue

Ich freue mich.

Lässt sich ein litauisches Wort nicht mit einem Wort eindeutig ins Deutsche übersetzen, steht in der Wort-für-Wort-Übersetzung eine Abkürzung, die erklärt, worum es sich bei dem litauischen Wort oder Teil eines Wortes handelt.

m

männlich

w

weiblich

Ez

Einzahl

Mz

Mehrzahl

1 / 2 / … / 7

1. / 2. / … / 7. Fall

VS

Vorsilbe

FW

Fragewort

Die Rubrik „Das Wichtigste in Kürze“ im Anhang hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich schnell die wichtigsten Angaben zur Aussprache und eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Sie müssen einfach die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinieren.

Zur Sprache

Das Litauische gehört wie Deutsch, Englisch oder Französisch zur großen indoeuropäischen Sprachfamilie. Aber innerhalb dieser Familie fühlen sich die Litauer eigentlich nur mit den Letten wirklich verwandt. Erst 1845 fand der deutsche Sprachforscher Nesselmann heraus, dass sich Litauisch, Lettisch und die inzwischen ausgestorbenen Sprachen der Kuren und Preußen (Pruzzen) zu einer Gruppe der baltischen Sprachen ausgliedern lassen. Unter den modernen indoeuropäischen Sprachen hat das Litauische, so die Erkenntnis der Sprachwissenschaftler, die meisten Übereinstimmungen im Wortschatz und den grammatischen Formen mit der gemeinsamen Ursprache bewahrt.

Das Wort Lietuvà (Litauen) geht übrigens nach dem Sprachwissenschaftler Ernst Fraenkel wohl auf eine gemeinsame Wurzel mit dem lateinischen „litus“ (Gestade, Strand) zurück und könnte so viel wie „Land am Wasser“ bedeuten.

Estnisch ist keine indoeuropäische, und in diesem Sinne auch keine baltische Sprache, sondern eine finno-ugrische.

Insgesamt verfügt das Litauische über 12 Selbstlaute und 21 Mitlaute.

Das litauische Alphabet

Das litauische Alphabet hat lateinische Buchstaben. Allerdings gibt es eine Reihe von Sonderzeichen über und unter den Buchstaben, die darauf hindeuten, dass wir es auch mit einer besonderen Aussprache zu tun haben.

a ą b c ch č d e ę ė f g h i į y j k l m n o p r s š t u ų ū v z ž

Bei der Reihenfolge der Selbstlaute ist zu beachten, dass die verschiedenen Schreibweisen (z. B. e, ę und ė oder i, į und y) jeweils zusammengehören. Das spielt vor allem dann eine Rolle, wenn man ein Wort im Wörterbuch sucht. So kann es vorkommen, dass unter der Rubrik I, į, Y die Wörter inžiniimagerius (Ingenieur), ýpač (besonders) und įpakúoti (einpacken) hintereinanderstehen.

Karte von Litauen

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Aussprache

Unabhängig davon, ob ein Selbstlaut betont wird oder nicht, gelten folgende Ausspracheregeln.

Selbstlaute (Vokale)

Immer lang werden ą, ę, ė, į, y, o (außer in Fremdwörtern), ų und ū gesprochen.

Die Buchstaben mit dem „Häkchen“, d. h. ą, ę, į und ų, heißen Nasalbuchstaben. Der Name ist aber ein wenig irritierend, denn die entsprechenden Laute werden schon seit langem nicht mehr mit Beteiligung der Nase gesprochen, sondern nur noch lang. Sie sind aber sprachgeschichtlich aus den Verbindungen an, en, in bzw. un hervorgegangen.

Immer kurz sind i und u.

Steht ein i nach einem Mitlaut und vor a, o, oder u, dann kein i sprechen, sondern nur ein „j“ andeuten. Das i hat hier die Funktion, den Mitlaut zu „erweichen“, was es im Deutschen nicht gibt, z. B. čià (hier) sprich etwa „tschja“, keliõnė (Reise) sprich etwa „keljone“.

a und e können entweder lang oder kurz sein, was von der Betonung abhängt.

a

kurzes „a“ wie in „Kasten“, z. B. àš (ich),
langes „a“ wie in „Tag“, z. B. mán (mir)

ą

langes „a“ wie in „Laden“, z. B. vãsarą (im Sommer)

e

kurzes und offenes „e“ ähnlich „ä“ in „kämmen“, z. B. profèsija (Beruf),
langes, offenes „e“ ähnlich „ä“ in „gähnen“, z. B. gimageras (gut)

ę

langes, offenes „e (ä)“ wie in „gähnen“, z. B. švimagesti (feiern)

langes und geschlossenes „e wie in „Emil“, z. B. dimage (Onkel)

i

kurzes „i“ wie in „Tick“, z. B. tìk (nur)

į

langes „i“ wie in „Tiger“, z. B. įdomù (interessant)

y

wie į, z. B. ýpač (besonders). Dieser Buchstabe heißt übrigens
nicht „Ypsilon“, sondern „langes i“.

o

in litauischen Wörtern langes offenes „o“ wie in Morgen,
z. B. óras (Wetter, Luft), in Fremdwörtern kurzes „o“ wie
in „Most“, z. B. restorãnas (Restaurant)

u

kurzes „u“ wie in „Kunst“: ùpė (Fluss)

ų

langes „u“ wie in „Mut“: mimage (unser/e)

ū

wie ų, z. B. jimage (euer/eure bzw. Ihr/e)

Sogar die Litauer untereinander sind sich nicht immer einig, wenn es um die richtige Aussprache und Betonung geht. Einem Litauisch lernenden Ausländer wird man es deshalb nicht übel nehmen, wenn er sich einmal irrt.

Mitlaute (Konsonanten)

Die meisten Mitlaute werden wie im Deutschen ausgesprochen, nur bei folgenden Mitlauten sind Unterschiede zu beachten:

ch

wie in „kochen“, z. B. charãkteris (Charakter)

c

wie „z“ in „Konzert“, z. B. koncèrtas (Konzert)

č

wie „tsch“ in „deutsch“, z. B. čià (hier)

r

rollendes bairisches „r“: Zunge an den Gaumen legen und vibrieren
lassen. Gelingt das nicht, wird man aber trotzdem verstanden.

š

wie stimmloses „sch“ in „Tasche“, z. B. šokolãdas (Schokolade)

v

wie „w“ in „Wald“: vókiškai (auf deutsch)

z

stimmhaftes „s“ wie in „summen“, z. B. mùzika (Musik)

ž

stimmhaftes Gegenstück zum „sch“, wie das „g“ in „Gelee“
oder „Garage“, z. B. pliãžas (Strand)

Doppelselbstlaute (Diphthonge)

Die Doppellaute aus zwei Selbstlauten (Doppelvokale) ai, au, ei, ie, ui und uo werden teilweise anders als im Deutschen gesprochen:

ai

wie in „Mai“, z. B. laĩkas (Zeit).
Achtung: Tritt i vor ai auf, sprich „ej“, z. B. bróliai (Brüder)

au

wie in „Maus“, z. B. sáulė (Sonne)

ei

„ej“ wie in engl. „Safe“, z. B. méilė (Liebe)

ie

„ije“ wie in „Geranie“, z. B. žiemà (Winter)

ui

„uj“ wie in „pfui“, z. B. puikù (wunderbar)

uo

„u“ + offenes „o“ (wie in Wolle), z. B. vanduõ (Wasser)

Betonung

Für die Betonung gibt es im Litauischen keine einfache einprägsame Regel, weil sie nicht fest auf einer Silbe liegt. Doch man lasse sich dadurch nicht entmutigen, denn die drei verschiedenen Betonungszeichen auf den betreffenden Selbstlauten geben Aufschluss darüber, ob die betonte Silbe kurz, lang oder sehr lang (gedehnt) gesprochen wird. Auch in einsilbigen Wörtern werden die Zeichen gesetzt.

`

kurz: àš (ich), mamà (Mutti)

´

lang mit fallendem Ton: sakýti (sagen)

˜

(sehr) lang und gedehnt mit eher steigendem Ton: vimagenas (Wein)

Achtung: ˜ kann auch über einem Mitlaut stehen. Dieser wird dann eben auch länger gesprochen, und der Ton der ganzen Silbe (mit dem vorangehenden Vokal) steigt zu diesem End-Mitlaut hin an: teñ (dort), kuimage (wo).

Innerhalb von Doppelvokalen kann die Betonung sowohl auf dem ersten oder zweiten Vokal liegen. Trotzdem bilden beide eine Silbeneinheit. Ausländern fällt es meist sehr schwer, diese Betonungsunterschiede auszudrücken. Dies kann in der Praxis allerdings nur bei einigen Wörtern zu Problemen führen, wo die richtige Betonung über die Bedeutung des Wortes entscheidet, z. B.:

áukštas

hoch

aũkštas

Etage

trùkti

dauern

trimagekti

fehlen

Wörter, die weiterhelfen

In vielen Situationen kann man sich schon mit den folgenden Redewendungen behelfen. Man setzt dazu einfach das gewünschte Wort aus dem Wörterverzeichnis anstelle der Pünktchen ein.

Um grammatisch korrekt zu sprechen, müsste man in den ersten beiden Rede-wendungen das neue Wort im 2. Fall gebrauchen. Für den Anfang geht es aber auch schon mal zur Not ohne Beugung.

Aimage tùrite …?

FW (ihr-)habt …

Haben Sie …?

laisvimage kambariimage (2. Fall)

freie Zimmer

atvirùkų (2. Fall)

Postkarten

pãšto žénklų (2. Fall)

Briefmarken

Prãšom …!

bitte …

Ich möchte gern …

kavõs (2. Fall)

Kaffee

ledimage (2. Fall)

Eis

Prãšom pasakýti …!

bitte VS-sagen …

Bitte sagen Sie …!

Kuimage yrà …?

Wo ist …?

autoservìsas

eine Autowerkstatt

pãštas

die Post

tualètas

eine Toilette

Prãšom!

Bitte!

Ãčiū!

Danke!

Hauptwörter

Im Litauischen werden die Hauptwörter nicht großgeschrieben, sondern nur Satzanfänge, Eigennamen und die höfliche Anrede (Sie, Ihre).

Geschlecht

Das litauische Hauptwort kann nur männlich oder weiblich sein; ein sächliches Geschlecht gibt es nicht. Bei Personen- und Tierbezeichnungen stimmt das natürliche Geschlecht mit dem grammatischen überein. Das Wort für „Schwester“ (sesuõ) ist also wie die Schwester selbst weiblichen Geschlechts.

Artikel wie im Deutschen (der, die, das), an denen man das Geschlecht erkennen könnte, gibt es im Litauischen nicht. Aber dafür ist das Geschlecht eines Hauptworts generell an seiner Endung ablesbar. Nur die Endungen -is und -uo können bei männlichen wie weiblichen Wörtern vorkommen. Je nach ihrem Geschlecht werden Wörter mit diesen Endungen jedoch unterschiedlich gebeugt.

„Typisch“ weibliche Endungen sind:

-a

mótina (Mutter)

knygà (Buch)

-ia

ponià (Dame, Frau)

bažnýčia (Kirche)

mergáitė (Mädchen)

gãtvė (Straße)

-is

móteris (Frau)

širdìs (Herz)

-uo

sesuõ (Schwester)

„Typisch“ männliche Endungen sind:

-as

výras (Mann)

vimagenas (Wein)

-ias

svimagečias (Gast)

kimagelias (Weg)

-is

brólis (Bruder)

automobìlis (Auto)

-ys

arklimages (Pferd)

kambarimages (Zimmer)

-us

sūnùs (Sohn)

tuimagegus (Markt)

-ius

daĩnius (Sänger)

skimagerius (Abteilung)

-uo

šuõ (Hund)

mimagenuo (Monat)

Als Faustregel kann also gelten, dass fast alle Hauptwörter (auch Eigenschaftswörter und Fürwörter), die in ihrer Grundform auf -s enden, männlich sind.

Achtung: Der dimage (Onkel) bewahrt trotz der Endung seine Männlichkeit.

Bei Fremdwörtern kommen auch die Endungen -i, -o-u