Der Blick von oben
Skrupellose Machenschaften lassen sich schwer, im friedlichem Dorf, erkennen.
Das Harmonische und ausgewogene Zusammenleben prägen die Einheit der Dorfbewohner. An einem Frühen Morgen, in Nebeldurchzogener Höhe der Baumgipfeln, lässt die schwache Sicht erkennen was am Grunde vor sich geht.
Langejährige Beobachtungen sowie Dokumentationen der Struktur und das Handeln der Dorfbewohner beginnt zu bröckeln.
Das wahre Gesicht der Illegalen Mission kommt allmählich zum Vorschein und nimmt Sheemo die Luft zum Atmen.
Der Blick von oben
Das Buch beschreibt die Struktur und Einheit eines abgelegenen Dorfes und das Zusammenleben der Bewohner.
Hochleistungskrieger (Männer und Frauen) werden im täglichen Training und zusammenleben beschrieben. Die Aufmerksamkeit einer Gruppe in privater, illegaler Angelegenheit erforscht das Leben die Strategie und das Umfeld der Bewohner.
Ein Ziel treibt das illegale Vorhaben an. Die Entnahme sämtlicher Organe und die Sammlung von Blutkonserven. Immer öfter fliegen die Beobachter mit mehreren Hubschraubern in das Dorf, wohnen etwas abseits in eigenen besser gebauten Lehmhütten, um das Leben bei Tag und Nacht zu Dokumentieren.
Der Blick von oben beschreibt teilweise die Sicht von den Höhen der Baumgipfel, wo die Dorfbewohner zur Nacht ruhen.
Der Thriller/ Roman beschreibt die letzten Worte eines Vaters, der seinem Sohn mit dem letzten Atemzug den wichtigen und Nachdenklichen Satz ins Ohr flüstert.
Immer wieder hört er die Worte seines Vaters und spürt den letzten Kuss auf seiner Stirn. Durch die unwissende Liebesgeschichte vom Sohn zu seiner Schwester, wechselt die Spannung in ein atemberaubendes Umfeld.
Fehlhandlungen der illegalen Gruppe lassen langsam das Vorhaben bei einigen der Bewohner auffliegen.
Wie von Unsterblichen gejagt, laufen wir durch dichtes Gehölz. Der Boden ist weich und noch vom frischen Tau bedeckt.
Kaum zu hören, auf diesem leicht feuchten Untergrund, ziehen wir, fast fliegend, mit fünfzig Kämpfern durch den dicht bewachsenen Wald.
Über jede Unebenheit die noch so groß aus dem Boden ragt, über jeden abgeknickten Baum, der plötzlich, unvorhergesehen unseren Weg kreuzt, überwältigen wir jedes Hindernis. Jede Steigung und jeder abfallende Grund, am Ende unser Ausdauer und immer weiter. Ausdauer und Kräfte nähern sich spürbar dem Ende zu. Unsere Lungen brennen und ringen nach Luft. Es fühlt sich an als wäre nicht genug zum Atmen vorhanden. Niemand gibt auf, alle Jagen dem Ziel entgegen. Besser, immer ein wenig besser.
Unsere Füße sind in Tierleder gekleidet, angelegt und geschnürt, dass jeder Tritt, jeder Sprung angenehm erscheint. Nicht nur die Füße sind bis knapp zu den Knien in Leder gefasst, auch die Oberschenkel, die Taille, Unter- und Oberarme und unsere Hände. Ideal in Leder gefasst, an den meist Beanspruchten stellen.
Die Sonne ist noch nicht zu sehen, muss jedoch jeden Moment den Wald erhellen. Der schönste Moment an jedem Morgen. Jeder von uns wartet auf diesen einen Moment.
Eine kleine Tasche aus Ziegenleder, fest auf unserem Rücken geschnallt, so enganliegend, dass der Schweiß an meinem nackten Oberkörper zu tropfen beginnt. Alle von uns haben diese Tasche. Dicht am Körper geschnallt, so, dass sie bei all dem täglichem Ritual, in keinster weise stört. Nur mit zwei kleine Mahlzeiten ist diese bestückt, um genug Energie für die kleine Erholung zu bekommen, wenn endlich, ja, wenn endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, die erste Pause und die kleine erste Mahlzeit an diesem frühen Morgen, hoch oben in den Baumkronen zu uns genommen werden darf.
Eine kurze Zeit hocken wir in der "Z- Formation" verteilt auf passende Äste. So stark gewachsen, sind die waagerecht zueinander laufenden Äste, kräftig genug, um gleichzeitig eine ganze Einheit noch an der Spitze zu tragen. Eine in sich gewachsene Verbindung, bringt die Natur hervor. Jeder Baum und seine vielzahl an Ästen, schmiegt sich in den nächsten ein. Eine Unaufhörbare Verbindung. Eine Verbindung, um uns hoch oben, Tagelang, durch den dicht bewachsenen Dschungel zu tragen.
Wir hocken hoch oben, immer ein Steinwurf weit zu den anderen zwei Kriegern entfernt, um exakte Kommunikation halten zu können. Wir lauern, zu zweit, in den Spitzen der Bäume und warteten. Ein mächtiger Anblick erstreckt sich weit in den tief bewachsenen Wald. Über fünfundzwanzig Baumspitzen, in leicht gebogener Anordnung, ragen fünfzig Kämpfer aus den hohen Kronen heraus.
Zum Verwechseln ähnlich, mit dem gelösten Tarngewand, welches im Nacken zusammengerollt als Stütze dient, zeigen wir der Natur unsere geballte, einheitliche Kraft. Eine unendlich ziehende Natur zeigt sich uns mit voller Pracht, ein Baumbestand bis weit hinter dem Horizont, erstreckt sich um uns herum. In allen Farben, leuchtend gelb andere feurig rot, ragen die kräftigen Bäume hoch in den Himmel hinauf und lassen uns an ihnen teilhaben.
Es ist immer gleich, jeden Tag ist es gleich. Die Umgebung der einzelnen Pausen ändern sich ständig, aber die Zeit, bis die Strahlen unsere kräftigen Körper mit Wärme füllt, ist immer gleich, immer gleich. Er muss eine innerliche Uhr besitzen.Ja, er muss eins mit der Natur sein.
Da endlich, endlich saugt mein Körper die ersten Sonnenstrahlen am frühen Morgen auf. Das ist einer der schönsten Momente an jedem Morgen. Die erste Erholung am frühen Morgen. Die erste Erholung nach dem harten Start in den Tag. Es gibt mir neue Kraft, es fühlt sich an, als würde in mir ein Motor anspringen. Es kommt mir immer wieder vor, als würde ich zu neuem Leben geboren.
Die noch schwachen Sonnenstrahlen lassen uns vom Horizont die Wärme spüren. Wir gucken in die weit vor uns aufsteigende Sonne. Der Tau oben auf den Blättern fängt langsam an zu schwinden. Mit geschlossenen Augen vegetieren wir über die gewaltige Natur und hoffen noch ein wenig ausharren zu dürfen. Bis zu den Knien herausragend, fünfzig Kämpfer, am höchsten Platz der Natur. Ein traumhaftes Bild. Jeder einzelne genießt den Moment. Fünfzig an der Zahl, fünfzig gedrillte und zu angehenden Kriegern trainierte "Männer" genießen den Moment. Männer sind wir. Männer.
Da ist das Zeichen, ein dünner, schlanker Pfeil, kaum zu sehen mit ungeübten Augen, da kommt er, heraus geschossen durch die Baumkrone. Das Pfeifen des Windes verrät das da sein. Ein leises pfeifen was zu hören ist. Und schon wieder weg. Das ist unser Zeichen, ab zu tauchen. Hinunter, nichts wie runter von den Höhen der Krone, runter.
Lautlos ohne zu hören, wie eine gleitende Masse. Nur das fletschen der in weichem Leder gebundene Hände, womit die Äst fest umgriffen ein interessanten Laut von sich geben. Ein Laut als würde sich ein leichter Sturm aufbauen. Ein Laut als würde ein leichter Wind durch die Blätter pfeifen. Mit jedem Schwung fliegen wir näher zu Boden. Lautlos, fast lautlos. Jeden Tag leiser und schneller. Jeden Tag besser und besser.
Bald kommen der Bogen und die Machete dazu. Für jeden Kämpfer werden die Waffen abgestimmt und angepasst. Jeder einzelne die exakte Waffe, jede einzelne Waffe ein Unikat. Von Hand gefertigt und erprobt.
Fasst gleichzeitig treffen wir mit den Kriegern im Dorf ein. Irgendwann werden wir so sein.
>>Wir werden Krieger sein. Wie die großen, höre ich Maroon zu mir sagen.>>
Irgendwann werden wir Kämpfer sein. Maroon war genauso alt wie ich zwanzig Sommer. Wir beide bilden eine Einheit, wie Aru immer sagt. Fünfundzwanzig Einheiten, eine perfekte Verteidigungslinie. Die "Linie" war bisher für keinen Eindringling erfolgreich, niemanden gelang es, durch unsere Formation. Weit über vierhundert fünfzig Kämpfer und Kämpferinnen zählt unsere gemeinsame Linie. In Position gebracht in den Gipfeln der Kronen erstrecken sich die Anzahl auf über zweihundert fünfzig Baumkronen. Ein mächtiger und atemberaubender Anblick. Aru, ist ein harter Lehrer. Bei ihm gibt es nur ganzen, hingebungsvollen Einsatz. Halbherzigkeit gibt es bei ihm nicht. Er ist voller Disziplin und verfolgt eine Linie, die Linie uns als perfekte Krieger auszubilden. Irgendwann werde ich vielleicht so ein Lehrer sein, am liebsten mit Maroon zusammen. Wir werden genauso harte Lehrer sein, genauso hart und mit viel Disziplin. Wir werden unser Wissen anderen Kriegern weitergeben. Dass wollen die wenigsten hier. Die meisten wollen gute Kämpfer werden. Die besten Kämpfer wollen wir werden. Für die Sicherheit sorgen, für die Sicherheit des gesamten Dorfes.
Die Krieger kümmern sich bei uns für das Wohlbefinden aller Bewohner. Wir wollen Befehle ausführen und siegen, siegen wofür wir lange, sehr lange ausgebildet wurde.
Unser Dorf liegt tief im Wald. Wie eine kleine Insel, umgeben von Wasser, umgeben von unzähligen Tagen Wald. Am Rande unseres Dorfes zieht sich ein Fluss. Nach unzähligen Tagen haben wir den Ursprung des Flusses entdeckt, eine aus dem tiefen Grund sprudelnde unendliche Quelle. Wie für uns gemacht. Der Fluss hat immer genug Wasser. Klares Wasser, gesundes Wasser. An dem Fluss haben wir unser Dorf gebaut. Es hat mehrere Sommer gedauert bis die überflüssigen Bäume entfernt waren, um unser Dorf nach unseren Vorstellungen gestalten zu können. Kein Gewächs darf ohne Grund entfernt oder zerstört werden, kein Bestand der Natur darf ohne Respekt behandelt werden. Wir respektieren die Natur und leben von ihr.
Unser Dorf ist langsam, über Generationen, zu einer gewaltigen Zahl gewachsen. Wir sind in einer ständigen Erneuerung, in einer ständigen Erweiterung unseres Dorfes. Wir wachsen immer etwas mehr.
Hanou, - immer wieder habe ich den Namen tief im Schlaf gerufen, erzählte mir Maroon.
Mitten in der Nacht, fast in regelmäßigen Abständen, werde ich schweiß gebadet wach und träume von Hanou. Er war ein guter Papa. Fast alles hat er mir beigebracht, nur das Kämpfen nicht, dafür ist Aru zuständig. Am Abend, lagen immer beide bei mir, meine Mutter rechts neben mir und mein Papa links. Er erzählte mir immer viele Geschichten, bis ich eingeschlafen war. Meine Eltern verstanden sich gut. Wie für einander geboren, waren beide. Man sagt, das beide viel für die Liebe zueinander gearbeitet haben. Jeden Tag schwebte eine Wolke Harmonie und Aufmerksamkeit über ihnen. Genau so, mit so viel Herzlichkeit wie meine Eltern füreinander hatten, genau so werde ich mit meiner Zukünftigen Liebe umgehen. Das werde ich tief in meinem Herzen tragen. Die haben sich nie gestritten, zumindest habe ich das nie erlebt.
Meine Mutter war wie vom Erdboden verschwunden. Sie ging in den Wald um Pflanzen für die Medizin zu holen, sie wurde nie mehr gesehen. An diesem Tag planten wir das große Fest. Alle freuten sich auf das Fest. Meine Mutter kam nicht mehr aus dem Wald zurück. Das war das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe. Sie war schön, sie strahlte jeden Tag eine Freundlichkeit und Zufriedenheit aus. Sie wollte doch nur Pflanzen für die Medizin sammeln. Es passiert immer öfter, dass unsere Mütter nicht mehr aus dem Wald wiederkommen.
Früh am Morgen haben unsere zahlreichen Krieger nach ihr gesucht, nichts, keine Spur, nichts, erzählte man mir. Nächte lang habe ich geweint. Ich war noch sehr klein als das geschah. Jetzt habe ich andere Eltern und Maroon ist mein Bruder. Ich war vierzehn Sommer alt, als mein Vater mir den letzten eindringlichen Satz ins Ohr flüsterte, bevor er aufhörte zu Atmen. Die haben Hanou und Malwi Tagelang zurück ins Dorf getragen. Er hat durchgehalten. Durchgehalten bis er hier im Dorf vor mir auf der Trage, blutverschmiert, in der Mitte des Dorfes sanft abgelegt wurde und auf mich wartete. Zum Mittelpunkt des Dorfes haben die ihn getragen, das war der Ort wo die großen Fest gehalten wurde, wo viel gelacht und getanzt wurde.Das war aber auch der Platz, wo die Freunde hingetragen wurden, mit schwerer Krankheit, mit schweren Verletzungen. Freunde, die bald aufhören würden zu atmen.
Hanou wartete so lange, bis ich vom frühen Training zurück war. Ich wurde sanft von unserem Stammesführer Dojah gerufen. Ich kann mich immer noch genau an seine warme und sanfte Stimme erinnern. Dojah ging mir entgegen. Er wusste genau, an welcher Stelle wir von unserem Trainig zurück ins Dorf kommen würden. Ich sah ihn von weiten auf mich zu kommen. Er stellte sich vor mir, berührte mit seine starken Hände meine Schultern und sagte:" >>Sheemo, dein Vater erwartet dich. Du musst jetzt sehr stark sein Sheemo.>>
Hanoh wollte mir das letzte mal in die Augen schauen. Hanoh wollte das letzte Mal meine Arme betasten, meine Beine berühren und mir ein Kuss auf die Stirn geben. Ich spüre seine warmen Lippen heute noch auf der Stirn, wenn ich an Hanoh den besten Papa der Welt denke. Er zog mich an der Hand nach unten, setzte seinen Mund an mein rechtes Ohr und flüsterte mir diesen merkwürdigen Satz ins Ohr, bevor er den letzten, langen Atemzug machte. Er hat so lange gekämpft, um mir diesen einen Satz mit zu geben. Hanoh, er war der beste Papa. Von seiner Kämpfer Einheit waren Hanou und Malwi die beiden, die am Ende des tiefen Waldes getroffen wurden. Getroffen mit durchdringenden Kugeln, kaum sichtbar, weit ab von unserem Dorf. Ein Baum ist über ihn gepflanzt worden, da wo ich fast jeden Tag einmal hingehe und an die Zeit denke als Hanou noch hier war.
Er nahm mich immer in sein starken Arm, der mit vielen Narben überseht war. Narben, wo jede von denen, eine Geschichte hatte. An eine Geschichte erinnere ich mich als Hanou mit Malwi in den Höhen der Bäume von Baum zu Baum schwangen in einer so großen Geschwindigkeit, was unter anderen einer der schwersten Übungen war, als ein Ast nachgab. Er viel über zehn Meter in die tiefe und blieb mit seinen Kniekehlen fünf Meter vor dem Boden Kopfüber hängen. Er brauchte Wochen bis er wieder Gesund war. Die Narbe erstreckt sich fast über den ganzen Arm. Er war ein Held. Er hatte die kräftigsten Beine von dem Krieger. Er bewegte sich schnell und mit einer Präzision in den Höhen der Bäume. Er hatte Beine die schneller liefen wie jeder andere Krieger. Er hatte Arme voller Muskelkraft wo jeder einzelne zu sehen war. Er hang eine unzählige Zeit in einer Position um nicht entdeckt zu werden. Sein Schlag übertraf jeden Krieger hier im Dorf, jeden Krieger. Er war ein Held.
Immer wieder kommen die in unser Dorf, mit großen Hubschraubern. Sie sagen, dass die so heißen, Hubschrauber, sehen aus wie über große Vögel. Oft unterschiedliche Leute. Oftmals sind es, acht Männer und fünf Frauen. Manchmal sind auch ganz neue Gesichter zu sehen. Dr. Fränzis und Dr. Sophie sind immer dabei. Frederik sehe ich sehr oft und Simon auch, irgendwie komische Leute. Mit über großen Kameras marschieren die durch unser Dorf, wo sie unzählige Bilder von uns machen. Die bleiben Wochen hier bei uns und bringen unser normales Leben komplett durcheinander.
Eigene Häuser haben die, wo wir keinen Zutritt haben auf gar keinen Fall dürfen wir uns denen auch nur nähern. Heute ist wieder so ein Tag wo die Ankunft schon von weiten zu hören ist.
August steigt als erstes aus dem großen Hubschrauber gefolgt von über großen Taschen und unzählige Koffer. Fast das ganze Dorf hat sich weit ab zusammengefunden, um aus der Ferne dieses Spektakel zu beobachten. Mehrere große Liegen werden aus einem der vier Hubschrauber auf Rollen gefahren. Vier Personen rollen die länglichen Koffer in ihre Hütten. Bei dem einen langen Sarg machten die Leute einen äußerst angespannten Eindruck. Sehr vorsichtig und schnell, wurde dieser aus dem Hubschrauber herausgeholt und sofort in deren Hütte gebracht. Viele Schläuche ragten in den großen Koffer hinein, die alle an große Stative hangen. Alle haben an jeder freien Stelle des langen Koffers mit angepackt. Unzählige Koffer sind es diesmal, als würde es kein Ende nehmen. Und wieder neue Gesichter die sofort, als wären die schon des Öfteren hier, zu den Häusern laufen und sämtliche Taschen und Koffer verstauen. Diesmal sind es acht Männer und drei Frauen.
>>Da guck Sheemo, hörte ich Maroon leise in mein Ohr flüstern. Der den sie Frederik nennen, kann kaum gerade gehen. Warum stützen ihn zwei Leute, um geradeaus gehen können?>>
>>Frederik du versoffenes Schwein, eine ganze Flasche von unserem guten Korn hast du dir während diesen vier Stunden rein geschraubt. >>
>>"Laa miie in ruuue.>>
>>Unglaublich, hat das keiner von euch blinden Ochsen gesehen, ich habe von Anfang an gesagt, dass ihr ein Blick auf den kleinen haben müsst. Fauchte August mit lauter Stimme.>>
Packt die leere Flasche und wirft sie in hohem Bogen weit in den Wald.
>>Amateure.>>
>>Beruhig dich wieder August, drängte sich Dr. Sophie dazwischen, er kommt schon wieder auf die Beine, in zwei Tagen ist er wieder ganz der Alte.>>
>>Wie kann jemand so eine Flugangst haben und muss eine Pulle in sich hineindrücken. Jetzt haben wir 750ml weniger von unserem Vorrat. Das geht mir am meisten auf die Nüsse. Natürlich kommt er wieder auf die Beine, das ist mir schon klar, aber unser gesöff.>>
>>August, rief Dr. Sophie, In zwei Tagen ist er wieder der alte, der wird schon sehen was er davon hat. >>
>>Die Leber können wir nicht mehr gebrauchen von dem versoffenen Schwein, sonst würde ich ihn die persönlich entnehmen.>>
>>Jetzt reicht es aber, August, ging Sophie wieder dazwischen, halt dich ein wenig bedeckt, uns kann jeder hören.>>
>>Die Leber ist wahrscheinlich nur noch gut für ein aus den Slums in Brooklyn, entgegnete August und humpelte davon.>>
Und wieder spürte ich Maroon´s warmen Atem an meinem Ohr. Ich konnte sogar seinen Atem riechen. Wie immer, wenn es am frühen Abend, ein über das Feuer gebratenen Bock zu essen gab. Sein Atem roch immer als ob eine Ziege neben mir stehen würde und mir einmal durchs Gesicht mit der Rauen Zunge lecken würde. Maroon hatte immer was zu erzählen, immer flüsterte er mir etwas ins Ohr.
>>Sheemo, Sheemo, die Flasche im Wald. Warum wirft August die Flasche einfach in den Wald, keiner von uns wirft einfach irgendetwas in den Wald. Sheemo hast du das gesehen?>>
Was für eine komische Frage, ob ich das gesehen hatte. Jeden Tag trainieren wir unsere Augen. Jede Bewegung eines noch so kleines Tier, jede Unebenheit die sich weit in den Bäumen regte oder am Boden vor sich ging, sahen wir von weiten. Maroon muss außer sich sein mir diese Frage ins Ohr zu flüstern. Er war so außer sich wegen dem Wurf von August, das er überhaupt nicht mit bekam was er soeben von den Innereien Frederiks erzählt hat. Wir lagen verdeckt am Boden, ein Steinwurf weit entfernt und konnten trotz der lauten Geräusche der Helikopter jedes Wort verstehen. Aber vielleicht war das ja auch nur so ein Sprichwort von denen.
Irgendwie ist es ein komisches Gefühl seitdem die weißen wieder hier angekommen sind. Nicht das unsere Hautfarbe so anders ist als von denen. Wir sehen einfach Gesünder aus, unsere Haut ist weicher und von der Sonne leicht gebräunt. Die Ausstrahlung ist von denen immer sehr ernst. Jeden Tag hören wir lautes Geschrei und Streitigkeiten. Streitigkeiten gibt es bei uns nicht. Streitigkeiten haben wir erst kennen gelernt als die mit den großen Hubschraubern zu uns kamen. Bei uns hat jeder vor jedem Respekt. Ein gutes Miteinander, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zu Frauen und Männer, Jung und Alt das wird uns geleert. Nur so funktioniert eine wachsende Gemeinschaft. Er ist ein guter, alter, weiser Lehrer. Einer der ältesten. Bei ihm sammeln wir uns alle oft zusammen um seine Worte zu hören. Wir sitzen alle beisammen und lauschen seine Worte. Viele passende tägliche Ereignisse werden durchgesprochen und vergangene Geschichten weitergegeben. Weisheiten werden vermittelt und das Miteinander vertieft. Der Zusammenhalt der Gemeinschaft ist das wichtigste, nur so kann das Dorf in diesem friedlichen und harmonischen Zustand weiterbestehen.
Er erzählt viele Geschichten von Personen die von uns gegangen sind. Eine Geschichte die ich nicht mehr vergessen kann, hat uns Dojah erzählt. Vor längerer Zeit ist von uns eine ältere Frau, für ein vierzehn Sommer jungen Krieger gestorben. Die alte Frau hatte selbst viele Kinder und starb für ein anderes Dorf Kind.Unglaublich Mutig muss unsere Frau gewesen sein. Aber auch unglaublich Hilfsbereit.