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Norbert Niers / Brigitte Schwarz




Positionierung – Lagerung –

Transfer

Ein Ratgeber für Betroffene,

Angehörige, Pflegekräfte,

Therapeuten und Ärzte

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Die Informationen in diesem Ratgeber sind von den Verfassern und dem Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Verfasser bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

 

Besuchen Sie uns im Internet: www.schulz-kirchner.de

1. Auflage 2012

eISBN 978-3-8248-0904-2

Alle Rechte vorbehalten

© Schulz-Kirchner Verlag GmbH, 2012

Mollweg 2, D-65510 Idstein

Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Dr. Ullrich Schulz-Kirchner

Titelabbildung: Norbert Niers, Brigitte Schwarz

Fotos Innenteil: Norbert Niers, Brigitte Schwarz

Lektorat: Doris Zimmermann

Fachlektorat: Reinhild Ferber

Umschlagentwurf und Layout: Petra Jeck

Druck und Bindung:

wd print + medien GmbH, Elsa-Brandström-Str. 18, 33578 Wetzlar

Printed in Germany

 

Auch als Buch erhältlich unter der ISBN 978-3-8248-0877-9

| Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur Reihe

Einleitung

Grundlagen zur Lagerung und Positionierung

Warum wir liegen, wie wir liegen; sitzen, wie wir sitzen; stehen, wie wir stehen

Probleme der Positionierung

Wahrnehmung, Tonus, Bewegungseinschränkungen, Schmerzen

Prophylaxen und ihre Ziele

Kontrakturprophylaxe, Dekubitusprophylaxe, Pneumonieprophylaxe

Allgemeine Regeln für Transfer und Positionierung

Positionierung im (Roll-)Stuhl

Allgemeines zum Sitz

Der aktive Sitz

Der passive Sitz

Lagerungen des Patienten im Bett

Lagerung des Patienten in Seitenlage

Lagerung in Rückenlage / Langsitz / A-Lagerung

Lagerung des Patienten in Bauchlagerung (130°)

Transfer

Grundlagen zum Transfer

Bewegen des Patienten im Bett

Teilaktive Patienten

Passive oder sehr schwer betroffene Patienten

Transfer vom Liegen in den Sitz

Hoher Transfer über die schwächere Seite

Tiefer Transfer

Transfer mit Rutschbrett

Transfer über die Beine der Hilfskraft bei schwer betroffenen Patienten

Aufrichten des Oberkörpers

Transfer in den Rollstuhl

Vom Boden auf den Stuhl

Hilfsmittel

Schwenklifter / Aufstehhilfen

Gleitmatten / Gleitfolie / Rollboard

Drehscheiben

Rutschbrett / Glideboard / Bananaboard

Antirutschmatte

Bettleiter

Haltegurt

Anhang

Literatur

Internetadressen

 


Die AutorInnen

 

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   Norbert Niers
Logopäde seit 1993, war bis 1998 in der geriatrischen Rehabilitation tätig. Seit 1998 arbeitet er in der neurologischen Frührehabilitation am Krankenhaus Ludmillenstift in Meppen – Ems. Darüber hinaus führt er Unterrichts- und Fortbildungsveranstaltungen zur Behandlung von Dysphagien sowie zum therapeutischen Trachealkanülenmanagement durch.

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  Brigitte Schwarz
arbeitete zunächst als Ergotherapeutin in einer Praxis. Seit 2001 ist sie in der Frührehabilitation am Krankenhaus Ludmillenstift in Meppen beschäftigt. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen in der Therapie neurologischer und geriatrischer Patienten u.a. nach dem Bobath-Konzept. Seit 2010 hat sie zudem die Abteilungsleitung übernommen.

| Vorwort zur Reihe

Die „Ratgeber für Angehörige, Betroffene und Fachleute“ vermitteln kurz und prägnant grundlegende Kenntnisse (auf wissenschaftlicher Basis) und geben Hilfestellung zu ausgewählten Themen aus den Bereichen Ergotherapie, Sprachtherapie und Medizin. Die Autorinnen und Autoren dieser Reihe sind ausgewiesene Fachleute, die seit vielen Jahren als Therapeuten in der Behandlung und Beratung und/oder als Dozenten in der Aus- und Weiterbildung tätig sind. Sie sind jeweils für den Inhalt selbst verantwortlich und stehen Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Im Ratgeber „Positionierung – Lagerung – Transfer“ haben die Autorin Brigitte Schwarz, Ergotherapeutin, und der Autor Norbert Niers, Logopäde, ihre umfassende Erfahrung im Umgang mit Menschen mit schweren neurologischen Erkrankungen zusammengefasst. Hierzu gehören die Grundlagen der menschlichen Haltung ebenso wie die Achtsamkeit für die Gesundheit derjenigen, die täglich mit den betroffenen Menschen zu tun haben.

In gut nachvollziehbarer Form wird zunächst eine Einführung in die menschliche Haltung im Liegen, Stehen und Sitzen gegeben. Es folgen Erläuterungen wichtiger Begriffe, die hiermit in Zusammenhang stehen, um das das Verständnis für die folgenden Ausführungen zu erleichtern. Den Schwerpunkt des Ratgebers bilden dann konkrete Tipps und Hilfestellungen für verschiedene Lagerungspositionen von Menschen mit schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Diese werden präzise erläutert und mit zahlreichen Fotos anschaulich bebildert, sodass sie gut umsetzbar sind. Hierbei wird sowohl auf die besonderen Befindlichkeiten der Betroffenen eingegangen wie auf die Notwendigkeit, sich als Hilfsperson bei der Lagerung und dem Transfer gesundheitsbewusst zu bewegen. Ergänzt wird der Ratgeber um die Auflistung einiger Hilfsmittel für den Transfer, deren Vor- und Nachteile beschrieben und die entsprechenden Bezugsadressen genannt werden.

Die leicht verständliche Sprache des Ratgebers trägt dazu bei, dass die verschiedenen Positionierungen im Alltag schon bald gut eingesetzt werden können. Gerade die zahlreichen Fotos bieten hier eine sehr gute Unterstützung auch für Laien.

Wir hoffen, mit diesem Ratgeber dazu beizutragen, dass Menschen mit schweren Beeinträchtigungen gute Hilfestellungen bei Lagerung und Transfer erhalten und Angehörige und Fachkräfte diese Unterstützung auch gesundheitlich lange leisten können.

Arnd Longrée
Herausgeber für den DVE

| Einleitung

Alter, Krankheit und Behinderungen führen häufig zu mehr oder minder starken Bewegungseinschränkungen, sodass Betroffene auf Hilfe angewiesen sind. Derart gehandicapte Menschen kommen z.B. nicht alleine aus dem Bett, sie müssen regelmäßig umgelagert werden oder benötigen zum Sitzen einen speziell angepassten Rollstuhl. Bei großen körperlichen Einschränkungen gelingt es oft trotz intensiver Mühe nicht immer, eine gute Sitzposition zu erreichen, bzw. Patienten verändern ihre Position schnell wieder, womit erneute Korrekturen erforderlich werden (Abb. 1).

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Abb. 1: Beispiele für extrem schlechte Sitzpositionen

So sind neben den bewegungseingeschränkten Menschen auch Angehörige, Pflegekräfte und Therapeuten gefordert, eine den Problemen angemessene sitzende oder liegende Position zu suchen und zu ermöglichen. Hierbei ist es wichtig und hilfreich, einige grundlegende Prinzipien zu kennen.

Dieser Ratgeber möchte daher pflegenden Angehörigen, Betroffenen aber auch professionell Tätigen (z.B. Pflegekräften in der Alten- und Krankenpflege, Arzthelferinnen, Therapeuten, Ärzten usw.) notwendige und hilfreiche Hintergrund- und Basisinformationen an die Hand geben. Darauf aufbauend sollen mit einfachen Hilfestellungen Tipps gegeben werden, wie Patienten sinnvoll und leicht transferiert, gelagert und positioniert werden können.

Zum einen geht es darum, eine gute Lagerungsposition zu finden, um wichtige Ziele im Sinne des Betroffenen zu erreichen (z.B. um gut essen oder entspannt schlafen zu können). Gleichzeitig sollen Probleme und Komplikationen vermieden werden, die mit der Erkrankung und Behinderung bzw. der Positionierung verbunden sind. So gilt es durch gezielte Unterstützungen sekundäre Schäden wie Druckgeschwüre, Kontrakturen oder Pneumonien zu vermeiden, für Wohlbefinden zu sorgen und möglichst viele unterschiedliche liegende (auf dem Rücken, auf dem Bauch, auf der Seite) oder sitzende (aufrecht sitzend oder nach hinten oder vorn geneigt) Positionen zu ermöglichen.

––kräftigerenschwächeren

In der Regel bewegen wir Tag und Nacht unseren Körper in wechselnde Positionen und bringen Rumpf, Kopf und Extremitäten in eine bestimmte Beziehung zueinander. Hierbei spielen einige Faktoren eine wichtige Rolle, die im folgenden Kapitel näher erläutert werden sollen.