Image

Die Autorin

Image

Dr. Birgit Jackel
war 32 Jahre lang als Grund- und Hauptschullehrerin tätig und nach ihrer Promotion von 1997 bis 2001 zeitgleich Lehrbeauftragte an der Universität Frankfurt/M. Bereits seit 1989 arbeitet sie im In- und Ausland in der Aus- und Fortbildung von pädagogischen Kräften im präventiven wie im rehabilitativen Bereich. Sie hat zahlreiche Fachartikel und Bücher verfasst, vor allem zur Psychomotorik und Neuropädagogik in der Arbeit mit Kindern und im Bereich Ergotherapie und Lebenslanges Lernen. Sie lebt mit ihrer Familie in Biebergemünd (Hessen) und ist aktiv in die Betreuung der beiden Enkelkinder einbezogen. Diese Kombination aus theoretischem Hintergrundwissen und praktischen Erfahrungen mit Enkeln im Alltag verleiht ihrem Ratgeber Realitätsnähe.

http://www.birgit-jackel.de

RATGEBER

für Angehörige, Betroffene und Fachleute

Herausgeber:

Image

Birgit Jackel

Enkel
und Großeltern

Wie Generationen voneinander profitieren

Image

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Informationen in diesem Ratgeber sind von der Verfasserin und dem Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Verfasserin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Besuchen Sie uns im Internet: www.schulz-kirchner.de

E-Book ISBN 978-3-8248-0799-4

Alle Rechte vorbehalten

© Schulz-Kirchner Verlag GmbH, 2011

Mollweg 2, D-65510 Idstein

Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Dr. Ullrich Schulz-Kirchner

Umschlagfoto: © lorri – Fotolia.com

Fotos Innenteil: Manfred Jackel

Lektorat: Doris Zimmermann

Fachlektorat: Reinhild Ferber

Umschlagentwurf und Layout: Petra Jeck

Druck und Bindung:

wd print + medien GmbH, Elsa-Brandström-Str. 18, 33578 Wetzlar

Printed in Germany

Auch als Buch erhältlich unter der 978-3-8248-0848-9

 Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur Reihe

Einleitung

Danksagung

Oma und Opa mittendrin

Von einfühlsamen Nah-Menschen und Enkelkindern als Muntermachern

Geborgen in jungen Jahren – Rüstzeug für das ganze Leben

Heiterkeit steckt an – Lachen gegen den Stress

Von der Sinnhaftigkeit des Nachahmens und tausend Gelegenheiten für neue Gewohnheiten

Lernen durch detailgenaues Nachahmen

Vom Entstehen der Hirn-Nervenbahnen

Umdenken durch Voneinander-Lernen

Von kindlichem Stress, Schmetterlingsfamilien und großelterlicher Wohlfühl-Atmosphäre

Zu negativen Folgen von Ängsten und Stress

Wenn Familien „auseinanderflattern“: Von Belastungen durch Trennung

Was können Großeltern für Trennungsenkel tun?

Zwei Seiten einer Münze: Aufgabenbewältigung und Zufriedenheit

Vom Enkelbetreuen als Anti-Aging-Paket

Vom Glück der Generation „Oma & Opa”

Funktional fit von Kopf bis Fuß

Von alltäglicher Belastbarkeit und überhöhtem Allzeit-fit-Anspruch

Wirklich allzeit fit wie ein Turnschuh?

Zeiten zum Helfen – und Zeiten zum Durchatmen

An den runden Tisch

Was macht „kompetente” Großeltern aus?

Kleinere und größere Vorhaben mit Witz und Kurzweil

Von Robin Hood-Abenteuern und anderen fantastischen Fantasiespielen

Vom „Spielen” im kindlichen Entwicklungsverlauf

Wie macht freies, fantasievolles Spielen Kinder glücklich?

Wie können Enkel mit Oma und Opa „fantastisch“ spielen?

Wie kann Fantasie gezielt gefördert werden?

Weitere Beispiele – von Kindern kreiert

Von Rhythmik-Spielen und Nonsens-Versen

Vom kindlichen Bewegungsdrang

Rhythmus als Zaubertrick

Sprache spielen

Omas und Opas Rhythmik- und Quassel-Kiste

Von kindlicher Experimentierfreudigkeit und ihrem Stellenwert fürs Lernen

Vom kindlichen Wissensdurst

Vom handelnden Experimentieren

Vorschläge für gemeinsames Entdecken

Vom Geschick, Alltagsroutinen kreativ zu gestalten

Von der Sache mit den Fern- und Nahzielen

Von Alltagsarbeiten – mit Witz und Kurzweil

Von Alltagsarbeiten – mit Blitz-Routine und Zeitgewinn für Kinderwünsche

Querdenker-Angebote

Gehirnübungsspiele mit Lachgarantie

Von kindlichen Disharmonien und Entspannungszeiten

Von kindlichen Disharmonien zur De-Eskalation

Von einzelnen Mosaiksteinen innerer Balance

Entspannende Spiele für den Alltag mit Oma und Opa

Ausblick

Literatur

Nützliche Internetadressen

 Vorwort zur Reihe

Die „Ratgeber für Angehörige, Betroffene und Fachleute“ vermitteln kurz und prägnant grundlegende Kenntnisse auf wissenschaftlicher Basis und sie geben Hilfestellungen zu ausgewählten Themen aus den Bereichen Sprachtherapie, Ergotherapie, Physiotherapie und Medizin.

Die Autor(inn)en der Reihe sind ausgewiesene Fachleute, die seit vielen Jahren in Therapie, Beratung, Forschung und Lehre tätig sind. Sie sind jeweils für den Inhalt selbst verantwortlich und stehen Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Der vorliegende Ratgeber widmet sich dem spannenden Thema der Beziehung von Enkeln und Großeltern. Hierbei zeigt die Autorin systematisch auf, wie drei Generationen – Enkel, Eltern und Großeltern - voneinander lernen und profitieren können.

Die Autorin Dr. Birgit Jackel war über 30 Jahre als Lehrerin tätig, widmete sich darüber hinaus auch der Aus- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften. Aber auch ihre persönliche Erfahrung als Großmutter ist in dieses Buch gewinnbringend eingeflossen.

So gibt dieser Ratgeber Großeltern und Eltern wertvolle Hinweise, wer in welcher Rolle und zu welchem Zeitpunkt von der gemeinsamen Beziehungsgestaltung profitieren kann. Er spart weder an Informationen zur Kindesentwicklung noch zu Einschränkungen im Alter, die bei den Aktivitäten mit den Enkeln berücksichtigt werden müssen. Es wird herausgearbeitet, wie Enkel und Großeltern einen großen Gewinn aus der Auseinandersetzung miteinander ziehen. Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft, in der oft noch wenig gesundheitliche Einschränkungen vorhanden sind, kann die Betreuung der Enkel einen wichtigen Baustein für eine ausgewogene Lebensgestaltung bilden. Großen Raum nehmen hierbei auch konkrete Ideen für die gemeinsame und sinnvolle Zeitgestaltung ein, die diesen Ratgeber abrunden.

Wir hoffen, mit diesem Ratgeber dazu beizutragen, dass Großeltern und Enkel viele gemeinsame Erlebnisse miteinander teilen können. Denn so haben immer drei Generationen einen Gewinn voneinander.

Arnd Longrée
Herausgeber für den DVE

 Einleitung

Der Prototyp Familie mit zwei leiblichen Kindern ist in unserer Gesellschaft seltener geworden. Unkonventionelle Familienformen sind auf dem Vormarsch. Im Jahr 2008 erlebten in der Bundesrepublik Deutschland fast 150 000 Kinder, wie ihre Eltern sich trennten. Kindesmissbrauch und Vernachlässigung schockieren die Öffentlichkeit. Gibt es überhaupt noch harmonische Familien? Es ist alles dar anzusetzen, dass Kinder in einer gedeihlichen Atmosphäre aufwachsen. Nur so können aus ihnen eigenverantwortlich handlungsfähige Erwachsene werden. Die Kernfamilie erweiternd, sind Omas und Opas in unserer grenzenlos kommunizierfähigen Gesellschaft auch über Entfernungen als „Enkels Lieblinge“ erreichbar und gefordert.

Zeitgleich mit sinkenden Geburtenraten wächst der Anteil alter Menschen. Angesichts steigender Lebenserwartung bemühen sich Seniorinnen und Senioren um gesundes Altern und fragen nach wirkungsvollen Bausteinen für ihr Entwicklungspotenzial im Alter. Eine wichtige Bestimmung für diesen Lebensabschnitt, ihre Großelternrolle, ist vielen nicht vergönnt. Zu wenige Menschen in der dritten Lebensspanne haben Enkel und oft müssen sich vier Ältere ein Enkelkind teilen. Jedoch – aus einer heiteren Großelternperspektive betrachtet, kann die Relation von Jung und Alt eine gefühlt-positive Gewichtung bekommen: Großeltern haben in ihrem Bekanntenkreis anzahlmäßig mehr andere Großeltern als kinderlose Paare. Betreuende Omas und Opas bekommen einen neuen Blick für ihre Mitwelt. Sie treffen sich mit 50- bis 70-Jährigen, die auch ihre Enkelkinder von Kindergarten und Grundschule abholen. Beim Einkaufen erkennen sie andere Großeltern daran, dass in deren Einkaufswägen sich Babygläschen und Höschenwindeln stapeln. Für sie ist die Umwelt voller Enkelkinder und Großeltern. Tatsächlich erscheint es unerheblich, welche Zahlen offizielle Statistiken bezüglich betreuender Großeltern erheben. Was zählt, ist ein harmonisches Familiengefüge in jedem einzelnen Fall.

Der Ratgeber bringt die Anliegen von Jung und Alt zusammen, indem er Wege aufzeigt, wie engagiertes Enkelbetreuen für beide Seiten die persönliche Weiterentwicklung ganzheitlich fördern kann. Solche engen Beziehungen im Familiengefüge entstehen nicht selbstverständlich. Nur wer sich der Voraussetzungen für ein zufriedenes Familienleben bewusst ist, kann sie auch erbringen. In diesem Ratgeber finden aufgeschlossene Omas und Opas sowie die Eltern des Nachwuchses grundlegend Wissenswertes zur kindlichen Entwicklung bis hin zum Entwicklungspotenzial in der dritten bzw. Ressourcen für die vierte Lebensspanne.

Es ist wünschenswert, dass zahlreiche Großeltern ihre Chance nutzen, den Enkel-Nachwuchs auf all jenen Gebieten zu fördern, die die Kinderpersönlichkeit prägen werden. Es ist zudem wünschenswert, dass Jung und Alt dabei zu lebenslang heiterer Verbundenheit finden. Schließlich können sich die Großeltern über das Neue, das mit den Enkeln gemeinsam durchlebt wird, Kompetenzen für ihr Wohlbefinden im Alter erarbeiten. Die aktive Großelternrolle als ein Mosaikstein, um allseitig fit zu bleiben, wird im vorliegenden Ratgeber erstmals in solcher Bandbreite und mit zahlreichen konkreten Praxisbezügen zusammengetragen.

In diesem Sinne:
Jung trifft Alt und Alt trifft Jung, um voneinander zu lernen und zu profitieren.

Danksagung

Ein herzliches Danke sage ich meinem Mann, Manfred Jackel, für die Geduld bei der Erstellung der Grafiken, die Bearbeitung der Fotos und die datentechnische Betreuung.

 Oma und Opa mittendrin

Von einfühlsamen Nah-Menschen und Enkelkindern als Muntermachern

Wenn ein Baby gegen Ende seines ersten Vierteljahres das freundliche Gesicht anstrahlt, das sich ihm nähert, wird offensichtlich, welch zartes Band schon seit Langem zwischen diesen beiden geknüpft ist. Das Engelslächeln im Schlaf gab es schon früher. Jetzt aber lächelt der Winzling aktiv. Das tut gut!

Geborgen in jungen Jahren – Rüstzeug für das ganze Leben

Bereits pränatal beginnt die Verbundenheit zwischen Mutter und Kind. Das Neugeborene ist keineswegs ein völlig unbeschriebenes Blatt. Heute wird gerne vom „kompetenten Säugling” gesprochen, dessen einzelne Sinnessysteme bei der Geburt teils mehr, teils etwas weniger ausgereift erscheinen. Das soziale Lächeln stellt nur eine Möglichkeit des frühkindlichen Verständigens mit seiner engen Umgebung dar, aber eine, die nicht unterschätzt werden sollte. Denn das Lächeln ist auch ein Mittel, die Nah-Menschen positiv zu stimmen. Sie fühlen sich geschmeichelt und sind dem Winzling fortan besonders zugetan.

Um den 9. Monat kann sich der ganze Kerl freuen, indem er hopst, die Ärmchen reckt und entsprechend lautiert: Da ruft er „hey“ und fordert die gewohnte positive Reaktion des Gegenübers ein. Sind Oma und Opa ständig mit dem kleinen Enkel zusammen, dürfen auch sie sich einer solchen Begrüßung erfreuen und stolz sein, wie ihre monatelangen vertrauensbildenden Aktivitäten sich sichtbar auszahlen. Zuneigung will erarbeitet sein; und wer gibt, der bekommt auf die Dauer gesehen etwas zurück.

Enge Bindungen zwischen Baby und Nah-Menschen