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VERÖFFENTLICHUNGEN ZUR GESCHICHTE

DER UNIVERSITÄT MOZARTEUM SALZBURG

BAND 4

WOLFGANG GRATZER
(HG.)

ALMANACH DER
UNIVERSITÄT MOZARTEUM
SALZBURG

STUDIENJAHR 2012/13

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„Ein Sportstück“ von Elfriede Jelinek, Studierende der Abteilung für Schauspiel und Regie

Vorwort des Herausgebers

„Je weiter man zurückblicken kann, desto weiter wird man vorausschauen.“ Winston Churchills Annahme scheint problematisch. Wer wollte heute noch langfristigen Prognosen trauen? Die Worte des britischen Staatsmannes lassen sich auch als Quintessenz lebenslanger Erfahrungen verstehen: Diejenigen, die an der Gestaltung der Zukunft engagiert mitwirken, interessieren sich in der Regel für die Vergangenheit, also für die Voraussetzungen des eigenen Tuns. Dieses Interesse hat gute Gründe, scheinen sich doch geschichtliches Bewusstsein und Verantwortung gegenüber kommenden Generationen gegenseitig zu bedingen.

Dies gilt auch und besonders für die sich seit jeher wandelnden Bildungseinrichtungen. Die Universität Mozarteum setzt nunmehr verstärkt Akzente in der Erforschung ihrer Entwicklung. Zum Vergleich: Die Anfänge des Archives der Universität Wien gehen in das Jahr 1388 zurück, als eine „Archa universitatis“, also eine Archivtruhe, aufgestellt wurde, um Urkunden und Siegel der Universität aufzubewahren und bei Bedarf neu in Augenschein zu nehmen. (Heute erstreckt sich dieses Archiv über fast 10 000 Regal-Laufmeter in mehreren Räumen.) So gesehen war die Eröffnung unseres Kunst–ARCHIV–Raumes am 30. April 2013 ein überfälliges Ereignis. Die Funktionen dieses von MMag. Susanne Prucher geleiteten Universitätsarchivs sind mannigfaltig. Unter anderem solle sich mit jedem Tag seines Auf- und Ausbaus mehr zeigen, welche Personen, welche Aktivitäten zur Identität und damit zum Ruf des Mozarteums beigetragen haben – und was zu tun bleibt. Eben diesem Anliegen ist auch der jährliche Almanach verpflichtet. Er dokumentiert für nächste Generationen jene Gegenwart, die im Moment ihrer Bewusstwerdung und Darstellung bereits Geschichte ist. In diesem Sinn bildet der Almanach erstmals Fotos zur Unterrichtstätigkeit unserer Lehrenden ab. Diese Reihe wird in den folgenden Jahren fortgesetzt.

Das Zustandekommen des Almanachs 2012/13 verdankt sich insbesondere

• jenen zahlreichen KollegInnen in den Abteilungen, die sich an der Sichtung und Auswahl von Informationen zum Universitätsleben im vergangenen Studienjahr beteiligt haben;

• Frau Dr. Ulrike Godler (Leiterin der Abt. Marketing / Veranstaltungen / Internationales – Internationale Sommerakademie), in deren Händen u.a. die Koordination der Unterrichtsfotos lag;

• Frau Mag. Elisabeth Nutzenberger, die es verstand, die zunächst verwirrend zahlreichen Informationen und Abbildungen zu einem Gesamttext zusammenzuführen;

• Frau Dr. Julia Hinterberger, die maßgeblich am – von allen Beteiligten mitgestalteten – Lektorat mitwirkte;

• den MitarbeiterInnen des Hollitzer Wissenschaftsverlages, allen voran Verlagsleiter Dr. Michael Hüttler, in dessen Auftrag Paul M. Delavos als Lektor fungierte und Herr Mag. Johann Lehner (Verlagsbüro Lehner) die graphische Gestaltung übernahm.

Im Sinne Churchills bleibt dem Herausgeber, sich eine interessierte Leserschaft zu wünschen: eine Leserschaft, die gleichermaßen aktiv zurück und nach vorne blickt.

Ao.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Gratzer

Vizerektor für Entwicklung und Forschung

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Clemens Hagen und Ursina Braun
(Abteilung für Streich- und Zupfinstrumente)

I.
ENTWICKLUNG DER UNIVERSITÄT

I.1 LEITLINIEN

Funktion der Leitlinien

Auf Grundlage einer breiten Meinungsbildung wurden Leitlinien vom Universitätskollegium in den Jahren 2000–2002 erarbeitet und zuletzt im Sommersemester 2010 vom Rektorat aktualisiert. Sie dienen der zukunftsorientierten Selbstdefinition der Universität Mozarteum Salzburg.

Die Leitlinien sollen

• über grundlegende Zielsetzungen der Universität Auskunft geben,

• zur Identifikation der Studierenden, Lehrenden und der Allgemeinen Universitätsbediensteten mit der Universität Mozarteum Salzburg beitragen und

• den Handlungsbedarf möglichst klar definieren.

Die Umsetzung liegt in der Verantwortung aller Mitglieder der Universität Mozarteum Salzburg. Der Universitätsleitung obliegt es, geeignete Maßnahmen zur Umsetzung zu fördern bzw. einzufordern, diese regelmäßig zu evaluieren und sich gegebenenfalls eine Weiterentwicklung der Leitlinien zur Aufgabe zu machen.

Geschichte und gegenwärtige Situation

• Die historischen Wurzeln der Universität Mozarteum Salzburg liegen im 19. Jahrhundert. Bestrebungen, die bürgerliche Musikkultur Salzburgs zu beleben und Wolfgang Amadeus Mozart ein bleibendes Andenken zu sichern, führten 1841 zur Gründung der Musikschule Mozarteum als Teil des Salzburger Dommusikvereines. 1881 wurde die Musikschule von der Internationalen Mozart-Stiftung (heute: Stiftung Mozarteum Salzburg) übernommen. Die wechselvolle Geschichte brachte den Wandel vom Konservatorium (1914, ab 1922 verstaatlicht) zur Hochschule (1939) bzw. Reichshochschule (1941), zur Akademie (1953) und zur Hochschule (1970) mit sich. 1998 erlangte das Mozarteum den Rang einer Universität der Künste. Diese trägt seither den Namen Universität Mozarteum Salzburg (vgl. Karl Wagner, Das Mozarteum. Geschichte und Entwicklung einer kulturellen Institution, Innsbruck: Helbling 1993).

• Die Universität Mozarteum Salzburg nimmt heute als künstlerisches, pädagogisches und wissenschaftliches Zentrum gleichermaßen regionale und internationale Aufgaben wahr. Sie gliedert sich in 12 Abteilungen (11 in Salzburg, eine in Innsbruck) und 8 Institute, die sich unterschiedlichen künstlerischen Sparten und pädagogischen / wissenschaftlichen Aufgabenstellungen widmen (vgl. Organigramm, S. 180). In Salzburg hat die Universität Mozarteum Salzburg derzeit acht Standorte, in Innsbruck einen.

• An der Universität Mozarteum Salzburg sind in Salzburg bzw. Innsbruck Studienangebote in den Bereichen Musik, Darstellende Kunst und Bildende Kunst eingerichtet. Weiters werden Vorbereitungslehrgänge, postgraduierte und berufsbegleitende Universitätslehrgänge bzw. Workshops sowie im Sommer Meisterkurse der Internationalen Sommerakademie und Sommerkurse am Carl Orff Institut angeboten.

Selbstverständnis

• Die Kunstuniversität Mozarteum versteht sich als künstlerische, pädagogische und wissenschaftliche Ausbildungs- und Forschungsstätte sowie als Ort der Begegnung von KünstlerInnen und Ideen (Konzepten).

• Sie sieht es als ihre Aufgabe, zur Entstehung und Interpretation, Reflexion und Vermittlung von Kunst und künstlerischer Praxis wesentliche Beiträge zu leisten.

• Ihr internationaler Ruf, besonders als Zentrum der künstlerischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Musik Mozarts, bedeutet eine permanente Herausforderung.

• Sie gestaltet die Kunst- und Bildungslandschaft vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungen (u.a. Bologna Process) aktiv mit.

• Der Status als Universität der Künste verpflichtet zum steten Dialog zwischen Kunstausübung, Lehre und Forschung.

• Zentrales Anliegen ist die optimale, möglichst individuelle Förderung ihrer Studierenden.

Ethische Grundsätze

• Universitäre Lehre und Forschung schließt Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen, Interessen und Zielsetzungen ein; daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer ausgeprägten Kultur des Gespräches und der Lösung von Konflikten. Der Umgang der Universitätsangehörigen untereinander ist von den Maximen der Offenheit, der Toleranz und des Respektes vor der Unterschiedlichkeit von Personen, inhaltlichen Positionen und institutionellen Zugehörigkeiten geprägt.

• Demokratische Mitbestimmung und transparente Entscheidungsfindung bilden die Grundlage des Zusammenwirkens von Studierenden, Lehrenden und Verwaltenden.

• Die universitäre Gemeinschaft basiert auf der Eigenverantwortlichkeit ihrer Mitglieder. Aufgeschlossenheit, Qualitätsbewusstsein und Leistungswille sind unverzichtbare Faktoren einer konstruktiven und erfolgreichen Zusammenarbeit.

• Die Universität Mozarteum Salzburg bekennt sich nachdrücklich zu den Antidiskriminierungs- und Gleichbehandlungsgrundsätzen.

Interne Kommunikation

• Interne Kommunikation wird kontinuierlich gefördert.

• Über die Gestaltung der Entscheidungsprozesse sowie die Entscheidungen selbst werden die Mitglieder der Universität Mozarteum Salzburg bestmöglich informiert. Gleichzeitig verpflichten sich die Universitätsangehörigen, die internen Informationsquellen zu nützen.

Räumlichkeiten

• Die Raumressourcen werden unter Berücksichtigung künstlerischer, organisatorischer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte zur Verfügung gestellt und verantwortungsvoll genützt.

Bildungsauftrag und Lehre

• Die Universität Mozarteum Salzburg sieht in der künstlerischen Arbeit und Ausbildung Grundrechte des Menschen und bekennt sich nachdrücklich zum Verfassungsgrundsatz der Freiheit von Kunst, Lehre und Forschung.

• Die Universität Mozarteum Salzburg übernimmt Verantwortung für eine Ausbildung von internationalem Rang im Sinne des Bologna Process.

• Sie bekennt sich zur praxisorientierten Ausbildung im Hinblick auf Berufschancen im Kultur- und Bildungsbereich. Bei der Ausrichtung ihres Lehrangebotes wird die Notwendigkeit künstlerisch-wissenschaftlicher Freiräume berücksichtigt.

• Die Universität Mozarteum Salzburg sieht es als ihre Aufgabe, über die Vermittlung technischer Kenntnisse und künstlerischer Fertigkeiten hinaus eigenständige, engagierte und reflektierte Mitglieder der Gesellschaft heranzubilden, die in der Lage sind, verantwortungsvoll zu arbeiten und auch Schlüsselfunktionen im Kunst- und Bildungsbereich zu übernehmen.

• Interdisziplinäre Zusammenarbeit kennzeichnet die Universität Mozarteum Salzburg als einen Ort innovativer künstlerischer, wissenschaftlicher und pädagogischer Auseinandersetzung.

• Zur Förderung hochbegabter Kinder und Jugendlicher werden Vorbereitungslehrgänge angeboten, die auf das Universitätsstudium hinführen.

• Für berufsbegleitendes Lernen und „Lifelong Learning (LLL)“ bestehen spezielle Studienangebote.

• Die Universität Mozarteum Salzburg fördert die Auseinandersetzung der Lehrenden mit aktuellen Fragen der Hochschuldidaktik.

Entwicklung und Erschließung der Künste

Die Entwicklung und Erschließung der Künste beinhaltet:

• das Schaffen, interpretatorische Erarbeiten und Aufführen bzw. Ausstellen von Kunstwerken,

• die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit künstlerischen Prozessen einschließlich der Aufführungs- und Ausstellungspraxis,

• die umfassende kritische Reflexion von Kunstwerken in ihrem jeweiligen (sozio)kulturellen Kontext,

• die pädagogische Aufbereitung und Vermittlung von Kunst.

Forschung

• Die Zusammenarbeit von Kunstschaffenden, WissenschaftlerInnen sowie PädagogInnen eröffnet spezifische Perspektiven kunstuniversitärer Forschung und wird an der Universität Mozarteum Salzburg gefördert.

• Besonderes Augenmerk gilt der Durchführung von Kooperationsprojekten mit in- und ausländischen Institutionen.

Interne Organisation und Fortbildung

• Die Universität Mozarteum Salzburg verpflichtet sich zu einer Aufgabenverteilung mit klar definierten Zuständigkeiten.

• Die Universität Mozarteum Salzburg strebt eine effiziente Organisation an, deren strategische Planung unter Mitgestaltung von entscheidungsbefugten internen Kollegialorganen erfolgt.

• Die Universität Mozarteum Salzburg unterstützt Fortbildungsmaßnahmen für alle universitären Gruppen.

Universitätsmanagement und Universitätsadministration

• Das Universitätsmanagement und die Universitätsadministration arbeiten nach Managementprinzipien, die einer Kunstuniversität angemessen sind.

• Sie handeln auf Basis einer umfassenden Entwicklungsplanung, klarer Zielvereinbarungen, Leistungsvorgaben und nach Gesichtspunkten der Effizienz und Ökonomie unter Wahrung der Besonderheiten einer Kunstuniversität.

Außenbeziehungen / Alumni

• Die Universität Mozarteum Salzburg bezieht kultur- und bildungspolitisch Stellung.

• Sie informiert die Öffentlichkeit über ihre Vorhaben, Aktivitäten und Leistungen.

• Sie beteiligt sich initiativ an internationalen Programmen zum Austausch von Studierenden und Lehrenden.

• Die Universität Mozarteum Salzburg pflegt Kontakte zu ihren AbsolventInnen („Alumni“).

• Sie übernimmt vermittelnde Funktionen zwischen unterschiedlichen Bildungseinrichtungen.

I.2 BERICHT DES REKTORATS

Studierende

Im SS 2013 verzeichnete die Universität Mozarteum insgesamt 1 668 Studierende, davon 703 inländische Personen, 647 aus dem weiteren EU-Raum und 318 aus anderen Staaten.

1 628 Studierende waren ‚prüfungsaktiv‘, nahmen also am Studien- und Prüfungsbetrieb aktiv teil. Der Anteil weiblicher Studierender betrug 64,15%.

Im Studienjahr 2012/13 bewarben sich 1 226 Personen um einen Studienplatz (2011/12: 1 095 Personen). 351 Studierende konnten nach bestandener Zulassungsprüfung aufgenommen werden. Dem stehen ca. 300 Studienabschlüsse gegenüber.

Lehrende und Mitarbeitende in den Service-Einrichtungen

Mit Stichtag 31. Dezember 2012 waren an der Universität Mozarteum 108 UniversitätsprofessorInnen (zum Teil befristet) tätig, weiters 27 UniversitätsdozentInnen und 316 Lehrende in unterschiedlichen Vertragskategorien. In den Service-Einrichtungen der Verwaltung waren zur selben Zeit 123 Personen („Vollzeitäquivalente“) tätig.

Berufungen

Mit 1. Oktober 2012 haben ihre Professur angetreten: Michèle Crider (Sologesang), Hans Drewanz (Orchesterdirigieren), Jacques Rouvier (Klavier) und Gernot Sahler (Musikdramatische Darstellung – musikalisch). Am 1. März 2013 folgten Pierre Amoyal (Violine) und Esther Hoppe (Violine), am 1. Juni 2013 trat Florian Birsak (Cembalo und Generalbaß / Ensembleleitung) seine Professur an.

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Universitätenkonferenz

Die Arbeit der Universitätenkonferenz (UNIKO) war im Berichtszeitraum insbesondere geprägt von der fortgesetzten Diskussion um die „LehrerInnenbildung NEU“ (auch im Spannungsfeld zwischen Bildungsministerium und Unterrichtsministerium). Bestimmende Themen waren sodann die kapazitätsorientierte, studierendenbezogene Universitätsfinanzierung, die geplante Gründung einer medizinischen Fakultät an der Universität Linz und die Fusionierung der Universität Innsbruck mit der dortigen medizinischen Universität. Diskutiert wurden zudem die Vergabe zusätzlicher Gelder („Hochschulraum-Strukturmittel“) an die österreichischen Universitäten sowie Aufgaben und Arbeitsweise der UNIKO.

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Michèle Crider und Benjamin Popson

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Jacques Rouvier und Gaspard Dehaene

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Pierre Amoyal und Brian White

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Florian Birsak und Max Volbers

Salzburger Hochschulkonferenz

Am 17. Oktober 2012 fand im Solitär die Gründungsveranstaltung der Salzburger Hochschulkonferenz (SHK) statt.

Die SHK ist eine gemeinsame Initiative der Paris Lodron Universität, der Universität Mozarteum, der Paracelsus Medizinische Privatuniversität, der Fachhochschule Salzburg, der Pädagogischen Hochschule und der Privatuniversität Schloss Seeburg. Ziel dieser neuen Kooperation auf Landesebene ist es, Synergien zu nutzen, Parallelstrukturen zu vermeiden und Impulse zu setzen, um den Bildungsstandort Salzburg zu stärken und gemeinsame Positionen und Forderungen an die politischen Entscheidungsträger zu richten.

Die SHK erarbeitete eine Broschüre, die einen Überblick über Struktur und Angebot der sechs Einrichtungen vermittelt, beschloss eine Geschäftsordnung und wählte Rektor Reinhart von Gutzeit zum Vorsitzenden für ein Jahr. Überlegungen zur Zusammenarbeit im Bereich der Forschung, zur Bekämpfung von Plagiaten und Ghostwriting sowie zur Kooperation mit der Stadt Salzburg („Wissensstadt Salzburg“) bestimmten den Beginn der gemeinsamen Arbeit.

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RektorInnen: Herbert Resch (Paracelsus Medizinische Privatuniversität), Kerstin Fink (Fachhochschule Salzburg), Heinrich Schmidinger (Paris Lodron Universität), Elfriede Windischbauer (Pädagogische Hochschule), Christian Werner (Privatuniversität Schloss Seeburg), Reinhart von Gutzeit (Universität Mozarteum)

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Broschüre der Salzburger Hochschulkonferenz

Interuniversitärer Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst

Der Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst stand 2012/13 im Zeichen einer externen Evaluierung durch die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen. Der im Mai 2013 vorgelegte Evaluierungsbericht bildet die Grundlage diverser Maßnahmen zur besseren Ausschöpfung des Potentiales dieses Schwerpunktes. Dem im Juni 2013 neu geschaffen Vorstand von Wissenschaft & Kunst gehören von Seiten der Universität Mozarteum Rektor Reinhart von Gutzeit und Vizerektor Wolfgang Gratzer an.

Bildungspartnerschaft

Im Herbst 2012 kam es zum Start des Pilotprojektes „Bildungspartnerschaft Universität – Schule“. In Kooperation mit dem Musischen Gymnasium Salzburg wurden erstmals Möglichkeiten einer verstärkten Unterstützung von SchülerInnen durch die Universitätsbibliothek eröffnet. Im Mittelpunkt steht die Vorbereitung auf die an Schulen künftig durchzuführenden vorwissenschaftlichen Arbeiten.

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SchülerInnen und Lehrer des Musischen Gymnasiums Salzburg sowie die BibliotheksmitarbeiterInnen Edith Leitner (2.v.l.), Claudia Haitzmann (4.v.l.), Manfred Kammerer (5.v.l.)

Entwicklungsplanung / Leistungsvereinbarungen

Bereits im Frühjahr 2012 wurde in einem umfangreichen Prozess und unter Einbindung der Abteilungen, Institute und Gremien der Universität die Entwicklungsplanung bis 2015 fixiert. Mit diesem Strategiepapier war der inhaltliche Ausgangspunkt der Leistungsvereinbarungsverhandlungen, sowohl im Sinne der Profilbildung und Schwerpunktsetzung der Universität als auch im Sinne der Gestaltung des budgetären Rahmens, geschaffen.

Die Leistungsvereinbarungen wurden am 15. November 2012 unterzeichnet. Für die Periode 2013–2015 konnte eine Gesamtzuweisung des Bundes in Höhe von € 141,968 Mio. (inkl. Bezugserhöhungen bis 2012, BIG-Valorisierung und Hochschulraumstrukturmittel) erreicht werden. Neben der Fortführung des laufenden Betriebes und der Abdeckung inflationsbedingter Kostenerhöhungen beinhaltet diese Summe auch € 5,0 Mio. für Schwerpunktmaßnahmen und Profilbildungsprojekte laut Entwicklungsplan. Für die Implementierung eines Schließsystems für das Haupthaus wurde zusätzlich ein Budget in Höhe von € 500 000 für die kommende Leistungsvereinbarungsperiode zuerkannt, woraus eine entsprechende Erhöhung des Umlaufvermögens resultierte.

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Curricula

Mit der Neueinrichtung der beiden Masterstudien Kammermusik Klaviertrio und Kammermusik Streichquartett öffnet die Universität weitere Studiengänge im Bereich der Kammermusik, um die Studierenden bestmöglich auf dieses chancenreiche Berufsfeld vorzubereiten.

Nach intensiver Zusammenarbeit mit der Paris Lodron Universität Salzburg wurden neue Curricula für Lehramtsstudien (Bereiche: Musikpädagogik, Instrumentalmusikpädagogik, Bildnerische Erziehung, Textil- und Werkerziehung) entwickelt. Dabei wurden die bisherigen Diplomstudien auf Bachelor- und Masterstudien umgestellt.

Die beiden Salzburger Universitäten sind damit die ersten österreichischen Universitäten, die diesen Wechsel im Hinblick auf die ministeriellen Vorgaben zur „LehrerInnenbildung NEU“ gemäß den Bologna Process-Empfehlungen vollzogen haben.

Besondere Studienangebote

Die vorbereitenden Arbeiten für die interuniversitär koordinierte und zertifizierte Studienergänzung „Initiative Karrieregestaltung“ wurden rechtzeitig abgeschlossen, sodass diese am 1. Oktober 2012 starten konnte. Zusammen mit Dr. Martin Mader (Career Center / Paris Lodron Universität) und VR FH-Prof. Dr. Gabriele Abermann (Fachhochschule Salzburg) wurde ein erstes Gesamtprogramm erstellt.

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Yoga für MusikerInnen

Zu den Kursangeboten zählten u.a. „Yoga für MusikerInnen“, „Bewältigung von Lampenfieber / Auftrittscoaching“, „Persönlichkeit – Körpersprache – Wirkung“ und „Discussion and Argumentation Skills“.

Evaluierung der Lehre

Im Sommer 2012 kam es im Sinne einer Testphase zu einer erstmaligen Evaluierung dreier Kurse der Sommerakademie. Ausgewählt wurden Kurse von Kurt Widmer (Gesang), Robert Levin (Klavier) und Akiko Tatsumi (Violine).

Die Evaluierung der künstlerischen Lehre im regulären Studienbetrieb fokussierte im WS 2012 die Abteilung für Dirigieren, Komposition und Musiktheorie, im SS 2013 die Abteilungen für Bühnenbild sowie Schauspiel / Regie. Damit wurde der erste, alle künstlerisch-wissenschaftlichen Abteilungen der Universität umfassende Evaluierungszyklus abgeschlossen.

Eine Fortsetzung erfuhr die Befragung der Incoming-Studierenden über ihre Aufenthalte am Mozarteum.

Methodische Fragen der Evaluierung waren Gegenstand der Herbstklausur des Senates (6. Oktober 2012). Konzeptionelle Überlegungen wurden zudem bei den regelmäßigen Arbeitssitzungen des Evaluierungsteams angestellt.

Bologna Process

Die Universität Mozarteum Salzburg nahm an diversen Veranstaltungen des Bologna Process teil. Besucht wurde u.a. das Seminar „Curriculumsgestaltung – Möglichkeiten & Herausforderungen“ (Wien, 21. November 2012). Dabei ging es um die aktuelle Frage der Modularisierung der Curricula.

Fragen der Vereinbarkeit von Studium, Familie, Beruf und Freizeit wurden beim Bologna Process Seminar „Die soziale Dimension in der Hochschulbildung“ (Graz, 17. Jänner 2013) aufgeworfen. Die Schere zwischen Studium und Beruf betrifft unsere Studierenden v.a. im dritten Zyklus.

Qualitätshandbuch Studium

Das Qualitätshandbuch Studium ist mit Beginn des WS 2012/13 in einer aktualisierten Neuauflage erschienen. Das Handbuch ist gedruckt und online (www. uni-mozarteum.at > Studium > FAQ) verfügbar.

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Wissenschaftliche Forschung

Im Rahmen der Leistungsvereinbarungen 2013–2015 konnte mit dem Bund die Schaffung von neuen Forschungsschwerpunkten und damit einhergehend von neuen wissenschaftlichen Nachwuchsstellen (vier Qualifizierungsstellen, zwei PostDoc-Stellen und zehn Dissertationsstipendien) vereinbart werden. Nach einer internen Ausschreibung von Forschungsschwerpunkten wurden alle Anträge extern (außerhalb Österreichs) begutachtet. Letztlich entschloss sich das Rektorat, drei Qualifizierungsstellen der School of Music and Arts Education inkl. dem am Carl Orff Institut betreuten Themenbereich „Musik und Tanz in sozialer Arbeit und integrativer Pädagogik“ zuzuweisen; eine weitere Qualifizierungsstelle wird am Forschungsschwerpunkt „Salzburger Musikgeschichte“ eingerichtet. Die drei neuen PostDoc-Stellen sind laut Leistungsvereinbarungen im Forschungsschwerpunkt „Interpretationsforschung“ angesiedelt. Alle Stellen werden international ausgeschrieben.

Gute wissenschaftliche Praxis

Der Beauftrage zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, Ao.Univ.Prof. Dr. Joachim Brügge, hat ein Konzept zur stufenweisen Plagiatsprüfung erarbeitet. Im Rahmen der Salzburger Hochschulkonferenz wurde im Frühling 2013 die Einrichtung einer gemeinsamen Organisationseinheit zur Plagiatsprüfung erwogen. Die Idee musste aufgrund zu großer technischer und finanzieller Hürden ad acta gelegt werden, sodass eine autonome Lösung vorbereitet wird.

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Veranstaltungen

Die Universität Mozarteum Salzburg zeichnete im Studienjahr 2012/13 für insgesamt 780 (2011/12: 757) Konzerte, Opernabende, Theateraufführungen, Vernissagen / Ausstellungen, Symposien, Workshops, Gastkurse, Vorträge u.a. verantwortlich. Überwiegend stehen diese Projekte in engem Zusammenhang mit der künstlerischen Lehre. Kuratiert von Vizerektor O.Univ.Prof. Lukas Hagen wurde zum ersten Mal der Internationale Kammermusikzyklus „KlangReisen“ ausgerichtet. Diese acht Veranstaltungen umfassende Konzertreihe im Solitär der Universität Mozarteum Salzburg hat sich so gut etabliert, dass im Studienjahr 2013/14 eine zweite Auflage folgt.

Im Oktober 2012 verstärkte die Universität Mozarteum das Kaufangebot von Bild- und Tonträgern sowie Büchern im bereits bestehenden Online Shop (http://shop.uni-mozarteum.at/index.php/) durch die Möglichkeit, auch bei ausgewählten Großveranstaltungen, wie z.B. bei Opernaufführungen im Großen Studio oder Konzerten des Sinfonieorchesters bzw. der Bläserphilharmonie, die im Haus produzierten CDs und DVDs zu erwerben.

Im Rahmen der Reihe „Treffpunkt Solitär. Die Gitarre“ wurden im Studienjahr 2012/13 vier Konzerte veranstaltet. Hier ist vor allem das herausragende Konzert vom 16. Jänner 2013 mit dem Titel „Dedication Highlights – Andrés Segovia zum 120. Geburtstag“ zu nennen. Maria Isabel Siewers, Professorin für Gitarre an unserem Haus, und Marco Tamayo, Privat-Dozent an der Universität Mozarteum und Professor am Konservatorium Klagenfurt, interpretierten Werke, die eigens für den spanischen Gitarristen Segovia komponiert wurden und Einfluss auf die Entwicklung des klassischen Gitarrenspiels im 20. Jahrhundert hatten.

Für beachtlichen Besucherzustrom sorgte das zum vierten Mal im Großen Festspielhaus veranstaltete Neujahrskonzert der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg (6. Jänner 2013). Es stand unter dem Motto „La chasse – Die Jagd / Paris-Wien“ und wurde erstmals live auf Servus TV übertragen.

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Am CD-Verkaufsstand: Anita Wenger

In bewährter Partnerschaft mit der Universität Mozarteum fand zum dritten Mal die Salzburg Biennale statt. Mehrere Projekte wurden gemeinsam konzipiert, darunter das Eröffnungskonzert, für das O.Univ.Prof. Mag. Peter Sadlo ein Ensemble von Schlagzeug-Studierenden zusammengestellt hatte, sowie am 10. März das Konzert mit Werken von Kompositions-Studierenden, einstudiert vom Ensemble für Neue Musik. Mit dem Programm der drei Wochenendblöcke erlebte das Publikum nicht nur viel Neue Musik, sondern auch Musiktheater, Tanz und Bildende Kunst: insgesamt 30 Veranstaltungen von KomponistInnen aus 18 Ländern, darunter 6 Uraufführungen und 24 österreichische Erstaufführungen.

Mit dem achten und letzten Konzertabend im Solitär endete der außergewöhnliche Zyklus des Pianisten und Mozarteum-Professors Peter Lang, der ab Jänner 2012 alle 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven interpretierte. Ein anspruchsvolles Projekt mit enormem Zuspruch von Publikum und Kritik. „Grandios ausgewogen zwischen poetischer Verinnerlichung und pianistischer Virtuosität […]. Das Publikum feierte den Interpreten lauthals und völlig zu Recht“, war auf www.drehpunktkultur.at zu lesen. Im Anschluss an das letzte Konzert am 15. Mai 2013 wurde Peter Lang die Ehrenmitgliedschaft der Universität Mozarteum Salzburg verliehen.

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Jüngstes Ehrenmitglied: Peter Lang

Zum dritten Mal war die Universität Mozarteum Salzburg Schauplatz des „Salzburger Kammermusik Festivals“ (20.–23. Juni 2013). Der Untertitel „collaborate“ wies auf verschiedene Ebenen des „Gemeinsamen“ als zentrales Element der Kammermusik hin. Das Festival fand in Zusammenarbeit mit der Scuola di Musica di Fiesole, der McGill University Montreal und der Guildhall School of Music and Drama London statt. In diesem Jahr waren unter anderem die Professoren Wolfgang Redik, Thomas Riebl, Lukas Hagen, Pavel Gililov und das Auryn Quartett zu erleben.

Die Abteilung Schauspiel und Regie stieß mit unterschiedlichen Produktionen auf großes Interesse. Mit der Abschlussproduktion Ein Sportstück von Elfriede Jelinek (Inszenierung: Tina Lanik) gewannen die Studierenden beim 24. Theatertreffen deutschsprachiger Schauspiel-Studierender in Berlin zum dritten Mal in Folge einen mit € 5 000 dotierten Ensemblepreis und darüber hinaus den mit € 500 dotierten Preis der Studierenden. Der Preis wurde am 29. Juni 2013 zum Abschluss des Festivals von einer internationalen Jury verliehen. Seit 1990 findet dieses wichtigste Treffen deutschsprachiger Schauspiel-Studierender, das inzwischen zu einer festen Institution in der Theaterlandschaft geworden ist, an wechselnden Orten statt. Teilnehmerinnen sind alle staatlichen Hochschulen für Schauspiel in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Als Ausstellungsräume bewährten sich neben dem Foyer des Haupthauses im Studienjahr v.a. die Galerie DAS ZIMMER (Mirabellplatz 1) und die GALERIE IM KUNSTWERK (Alpenstraße 75). Die Abteilung für Bühnenbild und Kostümgestaltung, Film- und Ausstellungsarchitektur veranstaltete ihren „Atelier Rundgang Nr. 3“ in eigenen Räumen.

Universitätsorchester / Musikalische Akademien / Masterclasses

Das Sinfonieorchester der Universität Mozarteum Salzburg hat im abgelaufenen Studienjahr vier verschiedene Konzertprogramme erarbeitet. Den Auftakt bildete im vergangenen Oktober ein Programm mit Hans Werner Henzes La selva incantata, Gustav Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen sowie Schuberts Großer C-Dur-Sinfonie. Einstudiert und dirigiert wurde dieser Konzertabend von Univ.Prof. Hans Drewanz, der im Studienjahr 2012/13 interimistisch die Leitung des Sinfonieorchesters und der Dirigierklasse übernommen hatte.

Im Jänner gastierte der Klangkörper im Rahmen der Mozartwoche der Stiftung Mozarteum. Unter der Leitung von Milan Turković präsentierte das Orchester ein reines Mozartprogramm. Das Konzert wurde tags darauf im Stadttheater Wels unter der Verantwortung der Dirigierstudierenden des Mozarteums wiederholt.

Im April dirigierte Mario Venzago das Sinfonieorchester sowie einen groß besetzten Chor (bestehend aus dem Chor der Universität Mozarteum Salzburg und dem Chor des Salzburger Landestheaters). Neben Griegs Klavierkonzert und Bergs Klaviersonate in Orchesterfassung erklang unter Mitwirkung von über 160 Studierenden Ravels Orchestersuite Daphnis et Chloé.

Im letzten Projekt leitete Gernot Sahler, neu berufener Professor für musikdramatische Gestaltung am Mozarteum, eine Produktion von Puccinis La Bohème, wobei den MusikerInnen des Sinfonieorchesters wesentlicher Anteil am Erfolg der Opernaufführungen bescheinigt wurde.

Die Konzertreihe „Musikalische Akademien“, in der überwiegend Lehrende der Universität Mozarteum Salzburg mit besonderen Programmen beteiligt waren, ging im Studienjahr 2012/13 in dem von VR Lukas Hagen neu ins Leben gerufenen Kammermusikzyklus „KlangReisen im Solitär“ auf. In den acht Konzerten spannte sich der musikalische Bogen von einem Chorkonzert bis zu Jazzmusik, von einem Flöten-Harfen-Recital bis zu einer szenisch-musikalischen Faust-Collage, von einem Liederabend bis zu den ‚klassischen‘ Kammermusik-Gattungen Klaviertrio und Streichquintett. Dabei kommen die InterpretInnen überwiegend aus den Reihen des Mozarteums, sind am Haus noch als Lehrende aktiv oder absolvierten hier.

Auch die insgesamt acht Masterclasses haben einen kammermusikalischen Fokus. Es ist die Konzertreihe der fortgeschrittenen Studierenden aller musikalischen Abteilungen, die in diesem Rahmen ihre Programme, mit denen sie beispielsweise zu Wettbewerben reisen, dem Salzburger Publikum vorstellen. Der Spielplan gewann durch unterschiedliche Besetzungen eine besondere Vielfalt.

Internationaler Austausch

18 Studierende und 26 Lehrende machten im Studienjahr 2012/13 von den Austauschangeboten Gebrauch und verbrachten einen Studien- oder Lehraufenthalt an einer Partnerinstitution im Ausland. Gleichzeitig hieß die Universität Mozarteum 37 Studierende und 9 Lehrende von Partnerinstitutionen willkommen.

Studierende des Mozart Opern Institutes der Universität Mozarteum gaben Ende September 2012 zwei Vorstellungen der Oper Così fan tutte von W. A. Mozart in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien. Eingeladen wurde das Mozart Opern Institut von der Filarmonica de Stat Sibiu, im Rahmen des International Lyric Art Festivals aufzutreten. Das Ensemble stand unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. Hermann Keckeis.

Die Universität Mozarteum ist Mitgliedsinstitution von Netzwerken wie Eurasia Pacific Uninet. Im Rahmen dieses Netzwerkes besteht seit 2008 eine Kooperation mit dem China Conservatory Peking unter dem Namen Austrian Chinese Music University (ACMU). Die Aktivitäten im Rahmen von ACMU, von Univ.Prof. Klaus Kaufmann und O.Univ.Prof. Paul Roczek geleitet, wurden im Studienjahr 2012/13 weitergeführt. Mehrfache Aufenthalte in Peking dienten dem Unterricht, der Programmentwicklung und Konzerten. Beim Plenary Meeting des Eurasia Pacific Uninet im Oktober in Shanghai, bei dem auch die Universität Mozarteum vertreten war, gestaltete ein Quartett der ACMU das Eröffnungskonzert.

Die Kooperation im Bereich Fernunterricht wurde fortgesetzt. Über Video- und Tonübertragung werden Klavier-Studierende am China Conservatory Peking und Kobe College in Japan von Lehrenden der Universität Mozarteum unterrichtet.

Das im Jahr 2010 von Univ.Prof. Wolfgang Redik ins Leben gerufene und im letzten Jahr durch die McGill University in Montreal erweiterte Kammermusikprojekt in Kooperation mit der Guildhall School of Music and Drama in London fand seine Fortsetzung. Junge Ensembles des Sándor Végh Institutes für Kammermusik werden durch den regelmäßigen Austausch von Lehrenden und Studierenden der drei Institutionen gefördert.

Im Rahmen eines EU-Projektes unter der Leitung der Stiftung Mozarteum wird der Aufbau eines professionellen Jugendorchesters an der Kunstuniversität Instituto Superior de Arte in Havanna, Kuba, gefördert. Die Universität Mozarteum unterstützte das Projekt im Studienjahr 2012/13 durch die Entsendung von O.Univ.Prof. Heidi Litschauer und O.Univ.Prof. Paul Roczek.

Mit der Tel Aviv University in Israel wurde ein neuer Kooperationsvertrag im Bereich Schauspiel und Regie unterzeichnet. Das erste Kooperationsprojekt in Form eines Lehrenden-Austausches wurde bereits im Sommersemester realisiert. Univ.Prof. Amélie Niermeyer, Abteilungsleiterin der Abteilung für Schauspiel und Regie, und Univ.Prof. Christoph Lepschy hielten in Tel Aviv einen Workshop zum Thema „Regietheater im deutschsprachigen Raum“. Im Gegenzug richteten zwei israelische KollegInnen in Salzburg einen Workshop zum Thema „Theater in Israel“ aus.

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Sándor Végh Institut Kammerorchester unter der Leitung von Wolfgang Redik, Konzert in Pisa

Im Rahmen des erst kürzlich unterzeichneten bilateralen Vertrages mit der italienischen Scuola di Musica di Fiesole fand bereits im Juni und Juli 2013 das erste Austauschprojekt statt. Im Juni waren zwölf Studierende aus Fiesole zu Gast in Salzburg. Sie probten und gestalteten gemeinsam mit Studierenden des Sándor Végh Institutes für Kammermusik das Eröffnungskonzert des Kammermusik-Festivals unter der Leitung von Univ.Prof. Wolfgang Redik. Anschließend folgte eine Tournee durch Italien mit Konzerten in Firenze, Greve in Chianti, Pisa, L’Aquila und Fiesole unter der Leitung von Guido Corti (Fiesole) und Univ.Prof. Wolfgang Redik (Salzburg).

Auf Initiative von O.Univ.Prof. Paul Roczek, O.Univ.Prof. Dr. Josef Wallnig, Stefan David Hummel und Dr. Hans Ernst Weidinger (STVDIVM FÆSVLANVM) wurde mit der Vorbereitung weiterer Projekte für den Zeitraum 2013–2015 begonnen.

Die Evaluierung der Auslandskooperationen wurde im Studienjahr 2012/13 abgeschlossen.

Auszeichnungen und Wettbewerbserfolge

Im Studienjahr 2012/13 war eine erfreulich große Zahl bedeutender internationaler und nationaler Auszeichnungen und Preise für Lehrende, Studierende und Alumni zu verzeichnen (vgl. Kap. III).

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Dokumentation

Die seit Juli 2012 bezogenen Räumlichkeiten des Kunst–ARCHIV–Raumes (Universitätsarchiv in der Paris Lodron Straße 9) wurden nach und nach belebt. Grundlage ist ein von MMag. Susanne Prucher erarbeitetes Gesamtkonzept.

Bereits in den ersten Wochen und Monaten konnte eine Reihe von hausinternen und externen Anfragen beantwortet werden. So besuchten TeilnehmerInnen des Forschungsseminares „Biographien, Netzwerke, Hochschulpolitik: Die Gründergeneration(en) der Universität Salzburg“ (Leitung: Ao.Univ.Prof. Dr. Helga Embacher, Historikerin an der Paris Lodron Universität und Priv.Doz. Dr. Alexander Pinnwinkler, Historiker) den Kunst–ARCHIV–Raum.

Am 30. April 2013 fand die offizielle Eröffnung des Kunst–ARCHIV–Raumes statt. Wie auch für die Zukunft geplant, wurde dabei ein thematischer Schwerpunkt mit Bezug zu aktuellen Aktivitäten am Haus gesetzt: Ein öffentliches Gespräch zwischen VR Ao.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Gratzer und O.Univ.Prof. Dr. Josef Wallnig widmete sich, einen Tag nach der jüngsten Premiere von Mozarts Oper, dem Thema „Figaro-Inszenierungen an der Universität Mozarteum 1918–2013“ (vgl. Kap. IV.2).

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Plakat zur Ausstellung „Figaros Hochzeit am Mozarteum 1918–2013“

Homepage

Die Homepage wird sukzessive verbessert: Zu den größeren Projekten 2012/13 zählten die Ermöglichung der Online-Anmeldung für den Internationalen Mozartwettbewerb 2014 und die Veröffentlichung von Video-Clips aus den Produktionen der Universität Mozarteum auf der Startseite.

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Verwaltungsklausur in Mattsee: Susanne Prucher

Personalentwicklung / Klausur der Verwaltung

Das thematische Spektrum der Fortbildungsaktivitäten des allgemeinen Universitätspersonals reichte 2012/13 von rechtlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen über Compliance-Themen bis hin zum Personalwesen und der Information Technology. Neben diesen externen Fortbildungen fanden hausinterne Veranstaltungen wie z.B. MOZonline-Schulung, Kommunikationstraining, Treffen und Schulung der Abteilungssekretariate sowie projektbezogene Weiterbildungen statt.

Zur Begrüßung neuer MitarbeiterInnen und für deren erste Orientierung wurde eine Mappe mit Quick-Start-Guide und Link zu zahlreichen Informationen über die Universität entwickelt.

Zusätzlich erfolgte eine Neueinführung des Mitarbeitendengesprächs, in dem u.a. zukünftiger Aus- und Weiterbildungsbedarf aufgegriffen wird.

Eine neue Richtlinie des Rektorats gilt dem Expertenstatus und dessen Zuerkennung. Darin enthalten sind neben den Antragsvoraussetzungen auch ein transparentes Zuerkennungsverfahren unter Einbindung eines Expertengremiums.

Für den abteilungsübergreifenden Gedanken- und Informationsaustausch wurden die regelmäßigen Treffen der LeiterInnen der Verwaltungseinheiten mit dem Rektorat fortgeführt. Ende September 2012 fand in Mattsee eine zweite Verwaltungsklausur statt.

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Revision

Themen der Internen Revision waren 2012/13 die Management-Support-Systeme und das Veranstaltungswesen der Universität. Den Prüfungsauftrag erhielt PwC Österreich. Nach einer eingehenden Datenerhebungs- und Analysephase wurden den beteiligten Universitätsangehörigen sowie dem Rektorat Empfehlungen für die Weiterentwicklung der verschiedenen Verfahrensabläufe und technischen Prozesse gegeben.

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Finanzen

Die wirtschaftliche Situation der Universität Mozarteum gestaltete sich auch 2012 positiv. Im Rechnungsabschluss konnte ein Jahresgewinn von € 47 017,89 ausgewiesen werden. Verbunden mit dem Ergebnis der Leistungsvereinbarungsverhandlungen sind damit solide finanzielle Rahmenbedingungen für die effiziente und kostenbewusste Fortführung des universitären Betriebes gegeben.

Das Anlagevermögen ist mit € 12,0 Mio. gegenüber dem Vorjahr annähernd gleich geblieben. Investitionen wurden in folgenden Bereichen getätigt: Einrichtung des Kunst–ARCHIV–Raumes, Adaption von Gebäuden und Räumen (z.B. Erneuerung von Garderoben sowie Sicherheits- und Aufbewahrungsschränken), Austausch der Funkmikrofonempfänger und Ersatzbeschaffung für die Maschinensteuerung im Bereich Bühnentechnik, Anschaffung von Musikinstrumenten (z.B. Konzertflügel). Der Anstieg des Umlaufvermögens auf € 11,4 Mio. zog auch den Anstieg der Bilanzsumme auf € 25,0 Mio. nach sich.

Studiengebühren

Aufgrund der unterschiedlichen Rechtsmeinungen, ob die universitären Studiengebührenregelungen rechtlich zulässig seien, wurde zu Jahresende 2012 eine UG-Novelle verabschiedet, die ab dem SS 2013 Rechtssicherheit dahingehend schafft, dass bundesweit wieder verbindlich Studiengebühren eingeführt werden. Die Frage des Rechtsbestandes der einzeluniversitären Regelungen für das WS 2012/13 sowie deren nachträglicher gesetzlicher Sanierung wurde einer verfassungsgerichtlichen Prüfung unterzogen. Im Juli 2013 erging ein Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes, mit dem festgestellt wurde, dass Studiengebühren allein durch Bundesgesetz, nicht aber durch universitäre Regelungen vorgeschrieben werden können. Jene Universitäten, die im WS 2012/13 Studiengebühren einführten, so auch die Universität Mozarteum, werden die Studiengebühren für das genannte Semester an die Studierenden rückerstatten. Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung kündigte an, dass die Rückzahlungsbeträge den betroffenen Universitäten refundiert werden.

Vermietungen

Im Studienjahr 2012/13 wurden 55 externe Veranstaltungen in Räumlichkeiten der Universität durchgeführt. Einen wesentlichen Anteil hatten hierbei Konzerte, Lesungen und Wettbewerbe lokaler Kulturveranstalter. Universitäre Räumlichkeiten werden zudem regelmäßig von Organisationen und Unternehmen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur genutzt. Die Vermietungsaktivitäten wurden im Studienjahr 2012/13 aus der ruhend gestellten Kultur GmbH erfolgreich in die internen Verwaltungsabläufe der Universität integriert. Die lukrierten Mieteinnahmen stellen einen wichtigen Posten im Eigenfinanzierungsanteil der Universität dar.

I.3 BERICHT DES SENATSVORSITZENDEN

Das Studienjahr 2012/13 ging mit der Wahl des Senates zu Ende. Folgende Personen wurden für die Funktionsperiode 2013–2016 gewählt bzw. entsendet:

UniversitätsprofessorInnen

Univ.Prof. Hansjörg Angerer

Univ.Prof. Mario Antonio Diaz Varas

Univ.Prof. Pavel Gililov

Univ.Prof. Christoph Lepschy

Univ.Prof. Mag. Dr. Maria Nussbaumer-Eibensteiner

Univ.Prof. Dorothee Oberlinger

O.Univ.Prof. Dr. Monika Oebelsberger

Univ.Prof. Gernot Sahler

O.Univ.Prof. Mag. Dr. Franz Zaunschirm

UniversitätsdozentInnen sowie wissenschaftliche und künstlerische MitarbeiterInnen im Forschungs-, Kunst- und Lehrbetrieb

Mag. Reinhard Blum

Mag. Francisco De Brito e Cunha

Elke Niedermüller

Mag. Gertraud Steinkogler-Wurzinger

Studierende

Elisabeth Kathrin Gellner, BA

Gabriel Mario Morre

Milan Stojkovic

Maximilian Volbers

Allgemeines Universitätspersonal

DI (FH) Klaus Posch

Zur neuen Senatsvorsitzenden wurde am 28. Juni 2013 Mag. Gertraud Steinkogler-Wurzinger gewählt.

Rückblickend kann der verabschiedete Senat folgende Themen als gelungen umgesetzt betrachten:

Wahl der Universitätsräte Dr. Nike Wagner und Kammerschauspieler Robert Meyer

Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an O.Univ.Prof. Peter Lang

Richtlinie für Berufungsverfahren

Satzungsteil Studienrechtliche Bestimmungen

Anstoß zur Umsetzung der Modularisierung

Einrichtung folgender neuer Studienrichtungen:

 Bachelorstudien

 Viola da Gamba / Violone

 Lehramtsstudium Musikerziehung und Instrumentalmusikerziehung

 Lehramtsstudium Bildnerische Erziehung, Werkerziehung und Textiles Gestalten

 Masterstudien

 Viola da Gamba / Violone