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Westend Verlag

Ebook Edition

Michael Steinbrecher
Günther Rager (Hg.)

Meinung Macht Manipulation

Journalismus auf dem Prüfstand

Westend Verlag

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www.westendverlag.de

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

ISBN 978-3-86489-665-1

© Westend Verlag GmbH, Frankfurt/Main 2017

Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin

Satz und Datenkonvertierung: Publikations Atelier, Dreieich

Inhaltsverzeichnis

Titel
Inhalt
Journalismus auf dem Prüfstand – gut so!
Über »Lügenpresse« und Debattenkultur
Wie reagieren?
Selbstbewusstsein und Selbstkritik
Selbstverständnis und Haltung
Alles nur »Lügenpresse«?
Digitalisierung, Boulevardisierung, Individualisierung – wo stehen wir?
Sind wir die Guten?
Nur noch kurz die Welt retten – Journalismus in der Demokratie
Die »Haltung« des Journalisten: Was war das? Was ist das? Was soll das?
Wie definiert man »Haltung«?
Journalistische Haltung im Wandel der Zeit
Die Nachkriegszeit: Nachricht und Meinung trennen sich
Haltung heute
(Gute) Haltung zeigen – aber wie?
Marktgeschrei wie auf der Agora: Wie Journalisten mit anderen Akteuren auf Facebook um Aufmerksamkeit buhlen
Wachsame Laien im Internet – die Rettung für die weichgespülte Medienkritik?
Die bestehende Medienkritik ist weichgespült
Zwischen Laienkritiker und »Lügenpresse«-Rufern klafft eine Lücke
Studie zum Einfluss von Medienkontrolle: 60 Prozent lehnen Laienkritik ab
Eine partizipative Medienregulierung erhöht Glaubwürdigkeit und Qualität des Journalismus
Was ist der Kern des Schmähworts »Lügenpresse«?
Alternative für Deutschland
Pegida
Deutsche Stimme
Preußische Allgemeine Zeitung
Junge Freiheit
Was ist nun der Vorwurf?
Rückkehr der »Lügenpresse« – die Karriere eines Kampfbegriffs
Spurensuche
Die Lügenpresse der Revolution
Die »Lügenpresse« aus dem Ausland
Der Erste Weltkrieg und das Abwehren von Kritik
Der Zweite Weltkrieg: Das bekannteste Kapitel der »Lügenpresse«-Geschichte
Antwort unerwünscht
Rechte Provokationen und Tabubrüche – eine Strategie im Kampf um Aufmerksamkeit?
Populismus auf dem Vormarsch?
Sind Schlagzeilen und griffige Slogans wichtiger als Hintergründe?
»Geld für die Oma statt für Sinti und Roma«: durch zynischen Humor getarnter Rassismus
»Den Rechtsextremisten entgegen kommt eine zunehmende Radikalisierung der vordergründig nicht extremistischen Proteste.«21
Die Junge Freiheit, das Sprachrohr der Neuen Rechten?
Negativ-Framing
Journalisten als linke Hetzer oder rechte Gehilfen? Die Berichterstattung über rechte Themen und Akteure
Wo berichtet wird, passieren Fehler
Zu viel oder zu wenig Berichterstattung über Rechts?
Quantität ist nicht Qualität
Berichterstattung bedeutet auch Konfrontation – mit »Team Rechts« und der eigenen Arbeit
Qualitätsjournalismus muss Hintergründe und Nachhaltigkeit liefern
Ist ein Journalist ein Schiedsrichter? Höchstens in Teilzeit!
Fazit
Gesteuerte Berichterstattung? Wer hat Einfluss auf die Medien?
Clickbait oder seriöse Information, Algorithmus oder Journalismus? Chancen und Risiken des digitalen Journalismus
Die Verdatung der Information
Das Internet als wohl größte Herausforderung des Journalismus
Manipulationsfallen für den Journalismus und die seriöse Information
Transparenz als Gütekriterium für Glaubwürdigkeit
Journalismus nicht mehr als Hauptangebot klassischer Medien?
Qualitativ hochwertige Angebote sind Angebote im Interesse des Users
Social Media – Fluch und Segen für den digitalen Journalismus
Daten- und Roboterjournalismus als neue Qualitäten?
Neue Medienformate – Bereicherung oder nur »ein Angebot mehr«?
Content-Marketing als Freund oder Feind des Journalismus?
Journalistische Qualität muss über allem stehen
Skandalisierung und Boulevardisierung des Journalismus – der Preis für den Kampf um Aufmerksamkeit
Journalistische Transparenz – eine Chance für die Glaubwürdigkeit?
Niemand hat die Absicht, einen Überwachungsstaat zu etablieren – Big Data und die Medien
Sind wir die Guten? Warum der Journalismus wichtiger denn je ist
Anmerkungen
Die Autorinnen und Autoren

Die Autorinnen und Autoren

Julian Beyer, Jahrgang 1990, volontierte erst im lokalen Printsektor, bevor er 2012 das Studium der Journalistik in Dortmund und London aufnahm. Seither arbeitet er außerdem als Moderator im Hörfunk und von Veranstaltungen.

Thilo Braun studiert Musikjournalismus (Master) an der TU Dortmund. Nach Praktika bei der Süddeutschen Zeitung und BR-Klassik hat er 2015 ein Volontärspraktikum mit Schwerpunkt Musik beim Kulturradio WDR 3 in Köln absolviert und ist seitdem als freier Mitarbeiter für verschiedene öffentlich-rechtliche Radiosender und Musikmagazine tätig. Am Institut für Musik und Musikwissenschaft in Dortmund arbeitet er seit 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Marieluise Denecke hat bei der niedersächsischen Schaumburger Zeitung volontiert. Anschließend studierte sie Journalistik und Anglistik an der Technischen Universität Dortmund und war stellvertretende Projektleiterin des Fernsehsenders nrwision. Zum Ende ihres Master-Studiums kehrte sie für eine Redakteursstelle Print/Online nach Niedersachsen zurück.

Maximilian Ernst studiert an der Technischen Universität Dortmund im Master Musikjournalismus sowie im Bachelor Physik. Zuvor hat er an der Philipps-Universität Marburg ein Bachelor-Studium in Kunst, Musik und Medien: Organisation und Vermittlung absolviert.

Jana Fischer, geboren 1990, hat im Rahmen ihres Journalistikstudiums beim Westdeutschen Rundfunk volontiert. Sie arbeitet als freie Autorin vor allem für unterschiedliche Formate des WDR-Hörfunks.

Victor Fritzen hat Journalistik, Wirtschafts- und Sportwissenschaften an der TU Dortmund studiert. Der 31-Jährige lebt und arbeitet in Köln und Bielefeld als freier Journalist, unter anderem für das ZDF und das Handelsblatt. Zudem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Michael Steinbrecher.

Rebecca Hameister studierte Journalistik an der Technischen Universität Dortmund. Nachdem sie in der Politik- und Wirtschaftsredaktion des Westfälischen Anzeigers und in der Unternehmenskommunikation einer Gesundheitsgesellschaft gearbeitet hat, ist sie nun als Redakteurin beim Märkischen Zeitungsverlag, der Zeitungsgruppe des Westfälischen Anzeigers zugehörig, beschäftigt. Sich mit den »Lügenpresse«-Vorwürfen auseinanderzusetzen, hält sie für sehr wichtig: Denn die kommen schon lange nicht mehr nur aus Reihen der Aluhutträger.

Vanessa Martella hat bereits vor ihrem Journalistik-Studium an der TU Dortmund frei für die lokale Presse gearbeitet. Ihr Volontariat bei dem Nachrichtensender n-tv hat sie zum Fernsehen gebracht – Video-Berichterstattung ist seitdem ihr Schwerpunkt.

Veronika Prokhorova (Jahrgang 1994) studiert den Master-Studiengang Journalistik an der TU Dortmund. 2015 schloss sie den Bachelor-Studiengang Internationaler Journalismus an der Staatlichen Universität in St. Petersburg ab und absolvierte den »Ostkurs« des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses. Von 2015 bis 2016 arbeitete sie als Praktikantin der Wirtschaftswoche und bei der ukrainischen Business-Zeitung Delo.ua, nebenher ist sie als freie Journalistin für Magazine und Zeitungen in St. Petersburg, Moskau und Berlin tätig.

Linda Pustlauk-Zuber hat Journalistik an der TU-Dortmund studiert und im Nebenfach Politikwissenschaft an der Ruhruniversität Bochum mit einem Auslandssemester an der Science Politiques in Toulouse, Frankreich. Sie absolvierte ein Volontariat bei der Westfälischen Rundschau und war danach als freie Mitarbeiterin tätig für Westfalenpost, WAZ und Handelsblatt.

Jan Reckweg, geboren 1986, studiert Journalistik im Masterstudiengang an der TU Dortmund. Er volontierte im privaten Hörfunk und arbeitet momentan im Bereich des Content-Managements.

Jens Rospek studierte von 2011 bis 2017 Journalistik und Politikwissenschaft in Bochum und Dortmund. Er war Volontär bei der Main-Post in Würzburg und mehrjähriger freier Mitarbeiter bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sowie beim Handelsblatt. Besonders die Schnittstellen zwischen Journalismus und Politik haben ihn schon immer interessiert.

Elisabeth Thobe hat an der TU Dortmund Journalistik (Master) studiert und ist nun als freie Journalistin auf der Suche nach Geschichten, die erzählt werden müssen – vor ihrer Haustür im Ruhrgebiet und bei ihren Reisen quer durch die Welt.

Florian Zintl hat an der TU Dortmund Journalistik mit dem Schwerpunktfach Politik im Bachelor studiert. Die Aufarbeitung des gesellschaftlich viel diskutierten Themas »Lügenpresse« hält er für wichtig, um diese Vorwürfe einzuordnen und zu analysieren. Während des Studiums hat er für unterschiedliche Medien gearbeitet, u. a. für die Ruhr Nachrichten und 1LIVE. Aktuell studiert er den Masterstudiengang Journalistik in Dortmund und arbeitet als Redakteur im Bereich der Unternehmenskommunikation.

Wir danken Bettina Zeiß und David Friedrich für ihre wertvolle redaktionelle Mitarbeit.

Sind wir die Guten? Warum der Journalismus wichtiger denn je ist

Von Victor Fritzen

Ganz ehrlich: Ich kann es nicht mehr lesen, nicht mehr sehen, nicht mehr hören. Er sei ein Demagoge, Macho, Zar, Narzisst, gar ein Diktator: Wladimir Putin. Zweifelsohne hat Russlands Präsident durch seine politischen Entscheidungen in den vergangenen Jahren nicht zur Versöhnung mit westlichen Mächten beigetragen. Aber das Medien-Bashing, das sich hierzulande zuletzt über einen der mächtigsten Männer der Welt ergossen hat, ist kaum mehr zu ertragen. Und je boshafter und einseitiger die Russen und Putin beschrieben werden, desto häufiger suche ich nach objektiven Darstellungen, die auf Fakten basieren und nicht auf laienhaften Psychoanalysen. Bin ich ob dieser Meinung nun selbst gut oder böse?

Um es vorwegzunehmen: Ich bin kein Anhänger Putins, Trumps, der AfD oder der Linken. Zudem glaube ich keinesfalls an ein Generalversagen deutscher Medien. Im Gegenteil: Täglich sind unzählige Beispiele für hervorragenden Journalismus wahrzunehmen – auch bei den sonst so stark kritisierten Öffentlich-Rechtlichen. Ich wehre mich dagegen, unsere etablierten Medien in Bausch und Bogen zu verdammen. Warum aber endet das interkulturelle Verständnis mithin an manchen Landesgrenzen, in diesem Fall an der ukrainischen?

Mit dem Titel Wir sind die Guten. Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren ist ein viel beachtetes Buch von Mathias Bröckers und Paul Schreyer überschrieben, das 2014 erschienen ist. Die Autoren kritisieren darin die Diskreditierung und einseitige Darstellung Russlands in den westlichen Medien. Hier der Westen, Deutschland, die NATO, die EU, das seien »die Guten«. Dort Russland und der böse Putin, das seien »die Schlechten«. Doch sind wir, in dem Fall wir Journalisten, wirklich die Guten? Mitnichten. Denn selbstredend sollten wir nicht den Anspruch haben, allein zu bestimmen, was alle für gut halten müssen und wer die Bösen sind. Und doch steckt in diesem Buchtitel viel Wahrheit.

Zweifelsohne weiß Wladimir Putin sich medial zu inszenieren. Ob beim Ausritt in der Taiga oder beim Angeln an einem sibirischen See: »Solche Inszenierungen gehören überall in der Welt zum Alltag politischer PR, doch kaum einer aus der Riege internationaler Spitzenpolitiker kann es in Sachen Multitasking und Allroundtalent mit der Show dieses Supermanns aufnehmen – Putin ist Kult.«1 Allein: Hierzulande sorgen derartige Inszenierungen in der Hauptsache allenfalls für abwertende Kommentare in den reichweitenstarken Medien. Was dabei verkannt wird: Putin ist bei seiner eigenen Bevölkerung so beliebt wie nie, genießt großes Vertrauen und eine große Zustimmung.2 Das gezeichnete Bild scheint jedoch ein anderes. Der Eindruck drängt sich auf: Emotionen, Empfindungen und Gefühle bestimmen die Berichterstattung.

Ein anderes Beispiel: die Diskussionen und die Berichterstattung über die deutsche Flüchtlingspolitik. In kaum einer anderen medialen Debatte ist anfangs mit derart vielen Emotionen diskutiert und berichtet worden wie in dieser. Tenor: Auf der einen Seite die Guten, die, die Flüchtlinge willkommen heißen und alle diskreditieren, die auch nur den Hauch einer Kritik äußern. Auf der anderen Seite jene Bösen, die kritischen Zeitgeister, die schon rechts sind, sobald sie nicht jubelnd am Bahnhof stehen. »Wer am Sinn der europäischen Währung zweifelt, muss sich dem Vorwurf aussetzen, er sei ein Gegner Europas und gefährde das europäische Friedensprojekt. Wer den Papst kritisiert, ist im Club der Aufklärer herzlich willkommen, wer Kritik am Islam übt, den erklären die Untersteller zum Rassisten.«3 Wie weit ist unsere Diskussionskultur gesunken, wenn jeder Kritiker sogleich sozial geächtet wird, wenn er zumindest skeptisch ist? Die Willkommenskultur mag derzeit funktionieren, die des diskursiven Austausches kaum.

Ein von Professor Michael Haller geleitetes Forschungsteam hat die Berichterstattung über die Flüchtlingskrise analysiert. Demnach »seien 82 Prozent aller Beiträge zur Flüchtlingsthematik positiv konnotiert gewesen, zwölf Prozent rein berichtend, sechs Prozent hätten die Flüchtlingspolitik problematisiert. Reichweitenstarke Medien hätten sich das Motto der Bundeskanzlerin – ›Wir schaffen das‹ – zu eigen gemacht.«4 Prinzipiell ist ein positiver Ansatz zu befürworten, keine Frage. Wenn jedoch bei Rezipienten das Gefühl der Bevormundung und unkritischen Auseinandersetzung entsteht, dann haben wir etwas falsch gemacht. Haller bezeichnet die »Willkommenskultur« der Medien rückblickend als selbstgefällig. »Nur ausnahmsweise wurde angesprochen, was konkret auf Deutschland zukommen wird. […] Als dann Hunderttausende Nordafrikaner, Araber, Afghanen – und dazwischen syrische Flüchtlinge – vor unseren Türen standen, da entdeckten sehr viele hilfswillige Deutsche, dass diese Realität ganz anders ausschaut als die, die von den Medien vorgezeichnet worden war.«5 Die Folge: Die Frustrationstoleranz sank ebenso wie das Vertrauen in diese Berichterstattung.

Drittes Beispiel: die griechische Staatsschuldenkrise im Sommer 2015. Selten war ein Thema derart prominent in der Berichterstattung vertreten. Selten äußerten aber auch derart viele Rezipienten Kritik, vor allem an den Öffentlich-Rechtlichen. Die Otto-Brenner-Stiftung analysierte die täglichen Hauptausgaben von »Tagesschau« und »heute« sowie die Sondersendungen »Brennpunkt« und »ZDFspezial«. Das erschreckende, gleichwohl wenig überraschende Ergebnis: »Während die Berichterstattung der Nachrichtensendungen die Relevanz des Themas angemessen widerspiegelte und hier auch das Kriterium der Vielfalt erfüllt wurde, zeigten sich Mängel bei den Kriterien der Neutralität, der Ausgewogenheit und der analytischen Qualität. Die Berichterstattung blieb im Untersuchungszeitraum auf ganz wenige Themen fokussiert, Journalist*innen ließen oft eigene Bewertungen in Nachrichten und Berichte einfließen und die Tonalität über alle Beiträge hinweg war deutlich zu ungunsten der Position der griechischen Regierung.«6 Oder anders gesagt: Die Studie untermauert den Eindruck der Einseitigkeit.

Und dann wäre da noch die US-Wahl: Am Morgen des 9. November 2016 empörten sich etliche Journalisten in ihren Medien und sozialen Netzwerken. Donald Trump? Weltuntergang. Katastrophe. Trump sei nicht tolerant, weltoffen, denke nur an Amerika. Wer nicht genau das denkt und Trump sogleich verteufelt, schien sofort der Böse zu sein. Zweifelsohne hat noch nie ein amerikanischer Amtsanwärter im Wahlkampf mit derart demagogischen, rassistischen und sexistischen Aussagen sowie erwiesenen Lügen polarisiert. Doch die Amerikaner haben demokratisch abgestimmt – und zwar vor allem gegen das etablierte politische System. Sie wollen etwas verändern. Hervorragend. So funktioniert Demokratie – auch wenn Donald Trump so gar nicht unserem Demokratie- und Kulturverständnis entspricht. Er ist laut und polarisiert. In unserer Gesellschaft ist man eher zurückhaltend, ausgeglichen, gar leise. Springer-Chef Mathias Döpfner nennt Gründe, warum die Wahl Trumps absehbar war. Einer davon: »Weil wir, die Medien, versagt haben. Trump wurde – oft und von vielen, aber natürlich nicht von allen, wir wollen ja nicht generalisieren – kampagnenhaft bekämpft, aber nicht wirklich klug gestellt. Im Kampf für die gute Sache blieb die Fairness auf der Strecke. Die Sorgen der Menschen, die das politische Establishment so sehr entfremdete, dass sie bei Trump Zuflucht suchen, wurden nicht ernst genommen, sondern lächerlich gemacht. Auf den Emporen des guten Geschmacks der veröffentlichten Meinung herrschte statt Verständnis und Empathie Publikumsbeschimpfung und Wählerverachtung. Das rächt sich.«7

Drehen wir den Spieß doch mal um. Würde Putins einstmaliger Amtskollege Barack Obama von europäischen Medien derart hart attackiert? Sei es »nur« wegen der NSA-Affäre oder des finanzierten Afghanistan-Kriegs? Wohl kaum. »Es ist Teil unseres politischen Erbes aus den Hoch-Zeiten des Ost-West-Konflikts. Diese Haltung haben wir quasi mit der Muttermilch eingesogen. Und dann haben wir Journalisten eine spezielle Grundhaltung, und die ist natürlich immer korrekt. Wir sind durchaus sehr von uns überzeugt und entwickeln dabei oft so eine Attitüde, als ob wir Ärzte wären und unsere Leser Kranke seien. Denen verordnen wir dann gern auch gleich das richtige Rezept«,, sagt der Autor Hubert Seipel.8 Leser oder Fernsehzuschauer seien nicht doof und könnten sich durchaus selbst eine Meinung bilden. Können sie, ja. Nur bekommen sie allzu häufig eine Meinung vorgekaut, und so sie diese nicht annehmen, werden sie sogleich in die Ecke der Bösen gedrängt.

Die Politik, sowohl national als auch international, hat eine hohe Komplexität erreicht. Für viele Journalisten, aber auch Rezipienten, scheint es nicht mehr nachvollziehbar, was »richtig« und was »falsch« ist. Dabei sollte die sogenannte »vierte Gewalt« eigentlich nicht nur die Mächtigen kontrollieren, sondern auch des Volkes Meinungen repräsentieren. Jene Rolle als Repräsentant der Gesellschaft wird allerdings zunehmend kritisch beäugt, in der Auseinandersetzung um Teile der Ukraine ebenso wie in der Flüchtlingsdebatte und bei Pegida-Demonstrationen. Die Einordnungen in Kategorien beruhen auf einem Wertesystem, das sich in unserer Gesellschaft etabliert und bewährt hat. Die Verfassung und das Grundgesetz lassen uns weitgehend in Frieden und Freiheit leben. Doch sind wir deswegen die Guten? Und die anderen, die diese Werte nicht einhalten, die Bösen? Freilich nicht. Andere Gesellschaften haben ihre eigenen Werte. Und die müssen wir genauso respektieren, wie wir das von anderen fordern – auch oder gerade in der Berichterstattung.

Gleichwohl gibt es Grenzen: Diese beginnen dort, wo die allgemeinen Menschenrechte nicht (mehr) eingehalten werden. Steinigungen, Rassismus oder Sexismus sind menschenverachtend und dürfen gewiss nicht respektiert oder toleriert werden. Und doch sind nicht automatisch alle Handlungen und Entscheidungen einer Regierung oder eines Regimes gleich falsch oder böse.

Eine tiefe Verunsicherung ist auszumachen – sowohl bei denen, die die Nachrichten produzieren, als auch bei denen, die diese konsumieren. Eine Minderheit der Rezipienten weiß sich nicht anders zu helfen und äußert die Kritik lautstark mittels der bekannten »Lügenpresse«-Rufe. Das ist jedoch wenig hilfreich. »Viele Redakteur*innen und Redaktionen reagieren mit Abwehr, ein Verhalten, das dann häufig selbst pauschal weiter gegen Kritik immunisiert.«9 Mit dem bekannten Ergebnis.

Die Einteilung in Gut oder Schlecht hält nun aber nicht mehr nur in journalistischen Kommentaren Einzug (was zu akzeptieren ist), sondern auch in Nachrichten. Also jenen Teil des Journalismus, der sich durch größtmögliche Neutralität auszeichnen soll. Und an dieser Stelle beginnt das Problem: Nachricht und Meinung werden vermengt, Rezipienten fühlen sich im schlimmsten Fall bevormundet und nehmen wahr, dass ihnen eine Meinung aufgezwängt werden soll. Fertig ist der »Lügenpresse«-Vorwurf.

Diese mangelnde Trennung zwischen der reinen Nachricht und der Kommentierung ist auch bei den Öffentlich-Rechtlichen häufig beobachtbar. Beispiel WDR Fernsehen, die »Aktuelle Stunde«: Wenn nicht schon in der Anmoderation geschehen, ist allzu oft zu beobachten, dass im Anschluss an einen Beitrag die Moderatorin oder der Moderator sich dazu genötigt fühlt, auch noch einen Kommentar zum Beitrag abzugeben. So wird ein Moderator zum Kommentator. Immer wieder sitze ich vor dem Fernseher und erwische mich dabei, wie ich vor Zorn darüber wegschalte. Denn in diesen Zeiten wäre es eigentlich wichtiger denn je, dass wir Journalisten, die wir ein professionelles Handwerk erlernt haben, nicht ähnlich vorgehen wie all die Internettrolle.

Ein Ansatz, um sich aus diesem Dilemma zu befreien, ist relativ simpel: eine strikte Trennung zwischen Nachrichten und Kommentaren. Dazu gehört auch eine klare Kennzeichnung von Meinungsstücken. Viel zu oft ist zu beobachten, dass Rezipienten keine Unterscheidung vornehmen (können).

Ein weiterer Punkt ist beiderseitiger Respekt, vor allem des Journalisten gegenüber seinem Berichterstattungssubjekt. Dazu gehört eine Kultur des Zuhörens. Eine, die nicht sogleich das Gegenüber verurteilt. »Journalisten müssen im Angesicht fremder Kulturen nicht gleich in Demut verfallen oder ängstlich agieren, aber sie sollten Respekt erkennen lassen und sich ihrer Grenzen bewusst sein. Idealerweise sollten sie ihre Unsicherheiten und Selbstzweifel gegenüber dem Publikum offenlegen.«10 Es ist ein Ansatz von vielen, gleichwohl ein sehr wichtiger. Einer, aus dem frisches Vertrauen und neue Glaubwürdigkeit wachsen können.

Der Österreicher Martin Riedl, Student der Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin, plädiert vor allem für einen intensiveren Kontakt mit den Rezipienten. Es sei an der Zeit, Leser direkt nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu fragen, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. »Ein Journalismus des Zuhörens und Moderierens hat gute Chancen, inmitten der Vielzahl an Stimmen im digitalen Raum Klarheit, Aufklärung und Orientierung zu schaffen.«11 Eigentlich handelt es sich um nicht mehr als eine journalistische Binse, die Riedl nennt: Basierend darauf, Argumente auszutauschen, sollte für Journalisten eine Selbstverständlichkeit sein.

Das Gros der Deutschen vertraut den meinungsbildenden Medien. Laut einer Studie im Auftrag des Bayerischen Rundfunks halten drei Viertel der Befragten das öffentlich-rechtliche Fernsehen und die Tageszeitungen nach wie vor für glaubwürdig, zwei Drittel vertrauen öffentlich-rechtlichen Radiosendern. Zudem werden Journalisten und deren Arbeit hoch geschätzt. »Allerdings äußern viele Menschen in Deutschland auch Zweifel, ob die Nachrichtenmedien wirklich unabhängig sind. Sie fordern, dass Medien noch stärker auf Vollständigkeit achten, ihre Quellen transparenter machen und neben den Problemen auch stärker über Lösungen berichten.«12 In Zahlen ausgedrückt: 60 Prozent der Studienteilnehmer glauben, dass Teile der Medien Meinungen ausblenden, die sie für unerwünscht halten. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) glaubt gar, dass mithin absichtlich die Unwahrheit berichtet wird. Und das sind beängstigende Zahlen. Eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach kommt zu ähnlichen Ergebnissen.13

Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Unter anderem spielen neue, technische Möglichkeiten der Information und Meinungsbildung eine Rolle. Die traditionelle Mediennutzung ändert sich derzeit rasant – vor allem aufgrund des Internets. Zunächst einmal ist das eine sehr gute Entwicklung. Eine, die demokratische Prozesse anstoßen kann, jeder kann sein eigener Nachrichten-»Sender« sein. Andererseits besteht die Gefahr, dass jeder etwas behaupten darf, ohne dass diese Behauptung überprüft wird. Um es mal drastisch zuzuspitzen: Nur um zu erfahren, was auf der Welt passiert, braucht es keine Journalisten mehr. Allerdings fehlt eine professionelle Kontrolle dessen, welche Informationen im Netz platziert werden. Das ist ohne journalistische Expertise kaum zu ermitteln. In der Vergangenheit war maßgebend, was die »etablierten« Medien berichteten. »Hast du gelesen, was in der Zeitung stand?« Oder: »Das haben die im Fernsehen gesagt.« Derartige Aussagen werden seltener, erinnern aber an Zeiten, in denen wir unserer Morgenlektüre vertrauten. Und heute?

Die Konsummöglichkeiten haben sich verändert. Wir rezipieren die Medien nicht mehr nur auf analogem Zeitungspapier oder im Rundfunk, sondern auch auf Smartphones oder Tablets. Und so ist die Diskussion über die Zukunft des Journalismus auch eine Auseinandersetzung mit dem digitalen Wandel und den Technologien, die das Rezeptionsverhalten verändern. »Das unabwendbare Verschwinden des Papiers ist als solches so wenig das Problem wie die Tatsache, dass immer mehr Leute die Nachrichten-Sendungen mittels podcast oder replay sehen, statt sich um 20 Uhr andächtig vor dem Fernsehschirm zu versammeln. Wie Informationen jeweils konsumiert werden, ist nicht weiter von Belang. […] Entscheidend ist […] die eigenständige Produktion qualitativ hochwertiger Informationen.«14 Die Integration der technologischen Möglichkeiten in den journalistischen Prozess gilt als eine der großen Herausforderungen für Redaktionen und Medienhäuser. Offen ist vor allem, inwieweit der zunehmende technologische Fokus die Anforderungen und das Selbstverständnis von Journalisten verändern wird und welche ökonomischen und gesellschaftlichen Auswirkungen damit verbunden sein werden.

Diese neuen digitalen Möglichkeiten führen schnell in den Bereich der Künstlichen Intelligenz. Facebook, Google und Co. stellen mittlerweile auch die Nachrichten zusammen. »Diese neuen Plattformen ersetzen zwar Journalisten nicht, können aber auf ökonomischer Ebene durch Ressourcenentwicklung den Berufsstand durchaus gefährden.«15 Der Einsatz von Algorithmen geht einher mit der individualisierten Ausspielung journalistischer Inhalte. Bereits heute werden Ergebnisse in Suchmaschinen für den Nutzer vorsortiert und selektiert. Wir bekommen das vorgeschlagen, was für uns am interessantesten ist, was der Algorithmus aus unserem Nutzerverhalten entwickelt. Wir bekommen unser persönliches Nachrichtenpaket – auf uns zugeschnitten, über Jahre beobachtet, durch Algorithmen ausgewertet. Diese Individualisierung kennt keine zeitliche Grenze, viele von uns sind mittlerweile 24 Stunden erreichbar und werden von Assistenzsystemen durch den Alltag begleitet. Die Folge: Wir gelangen in eine »Filterblase«, in der uns andere Nachrichten verborgen bleiben, und wir rezipieren nur noch das, wofür wir uns vermeintlich interessieren beziehungsweise von dem die Maschinen »denken«, dass wir uns dafür interessieren. Wir bekommen, teils ungefragt, nur noch Angebote, die uns in unserer Blase gefangen halten. Doch wenn der Algorithmus über die Relevanz entscheidet, dann tappen wir in eine gesellschaftliche Sackgasse. Dann wird die Gesellschaft geteilt.

Doch auch die positiven Aspekte sollen nicht unerwähnt bleiben: Herrlich, ich muss mich nicht durch hundert schlechte Programme zappen. Ich bekomme immer das, was ich konsumieren will. Zum einen also die soziologische Entwicklung, wonach Gesellschaftsschichten auseinanderdriften. Zum anderen eine Ausdifferenzierung in der Berichterstattung, die nur noch bestimmte Teile der Gesellschaft erreicht.

Eine Konsequenz und Herausforderung: Journalisten müssen dafür kämpfen, dass die Entscheidung für die Relevanz von Themen bei ihnen liegt, nicht bei Algorithmen. Sie müssen die gesellschaftlich relevanten Themen setzen. Unklar ist noch die Antwort auf die Grundsatzfrage, wie das geschieht. Ein Ansatz: kompetenter und innovativer Datenjournalismus. Zwar hat die Arbeit mit Daten im Journalismus bereits eine lange Geschichte und ist nur bedingt ein neues Phänomen: »[D]er Wetterbericht, die Börsenkurse im Wirtschaftsteil und Bundesligatabellen im Sportteil sind seit jeher eine Form von Datenjournalismus.«16 Durch die digitale Vernetzung kommt aber nun eine Fülle digitaler Daten hinzu – eine Revolution, die den Journalismus verändert, meinen Michael Steinbrecher und Rolf Schumann. Sie sehen in Big Data »die Grundlage für völlig neue Geschäftsmodelle«. In Zeiten, in denen sich der Journalismus und die Medienbranche rasant wandelten, könnte »kompetenter, innovativer Datenjournalismus […] eine sehr bedeutende Funktion übernehmen«.17 Zudem könne der Journalismus Vertrauen zurückgewinnen: »Dann nämlich, wenn er seine Quellen offenlegt und […] dokumentiert, aufgrund welcher konkreter Daten welche Schlussfolgerungen gezogen wurden. Bei ständig steigender Datenkompetenz in unserer Gesellschaft stärken Journalisten so ihre Glaubwürdigkeit und ihre Unabhängigkeit.«18 Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich glaube nicht, dass der Datenjournalismus den maladen Zustand einer ganzen Branche verbessern kann. Gleichwohl ist es ein Ansatz, wieder Vertrauen der Rezipienten zurückzugewinnen.

Die Künstliche Intelligenz macht zweifelsohne enorme Fortschritte. Doch während sie in anderen Bereichen der Arbeitswelt (Industrie 4.0) schon deutlich weiter ist, steht der deutsche Journalismus hier noch am Anfang. Es ist nicht eine Frage, wie oder ob Software für die Arbeit und Auswertung großer Datensätze von deutschen Medienhäusern, Verlagen und Redaktionen flächendeckend genutzt wird, sondern wann. Hat sich diese Form des Journalismus hierzulande erst einmal durchgesetzt, wird sie den klassischen Journalismus weiter verändern. Sie wird ihn nicht ersetzen, aber erweitern.

Liebe Kollegen! Hinterfragt euch! Nehmt nicht alles hin. Schaut zweimal hin. Dreimal. Es gibt nicht die eine Wahrheit. Aber wir können versuchen, uns allen Facetten bestmöglich anzunähern. Noch genauer als sonst. Mit noch mehr Distanz zu denen, die im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen. Und noch mehr Respekt vor der Meinung anderer. Auf Augenhöhe. Leser, Zuhörer und Zuschauer werden es uns danken. Es geht darum, »dass der Journalismus seine Qualitäten pflegt. Vielleicht wird das Berufsfeld kleiner, aber es muss unterscheidbar sein, was professionelle Information ist, die die Grenzen der Pressefreiheit respektiert, die Richtigkeit der Fakten und das Persönlichkeitsrecht; die aber auch unerschrocken ist und nichts verschweigt. Dazu gehört nicht zuletzt, dass der Journalismus unabhängig vom politischen System agiert.«19

Die Gesellschaft wird uns nur für glaubwürdig halten, wenn wir unser Handwerk besser beherrschen denn je. Nur durch einen qualitativen Mehrwert in den Beiträgen, durch ein ausgewogenes Angebot und eine Vielfalt der Themen kann der gesellschaftliche Diskurs vorangetrieben und gefördert werden – und zwar auf Augenhöhe mit allen gesellschaftlichen Schichten. Die Medien dürften den Menschen nicht vorschreiben, was sie zu denken haben, sagte WDR-Intendant Tom Buhrow im Herbst 2016 bei einem Vortrag im Rahmen des 40. Geburtstags des Instituts für Journalistik der TU Dortmund. Und auch wenn Journalisten diese oder jene Meinung manchmal nicht passe, müssten sie diese Spannungen aushalten. Nur so entstehe wieder Vertrauen, meint Buhrow.

Zudem sollten wir uns mehr denn je fragen, ob wir genügend Distanz zu allen Seiten, zu allen politischen Akteuren haben. Wir dürfen nicht selbst zu Akteuren werden, sondern müssen kritische Beobachter bleiben. Wenn Parteien, Medienakteure und Politik dennoch in Gut und Böse eingeteilt werden, dann ist das zu schlicht. Dann wird das unserer komplexen Welt nicht gerecht. Journalisten können und müssen richtige und falsche Fakten beurteilen. Sie müssen benennen, welche Fehler Akteure wie Trump, Putin und Co. machen und was das für uns bedeutet. Aber auch, was sie richtig machen.

Journalisten sind keine Richter. Wir sollten die sein, die auf der Glaskuppel sitzen und die Ereignisse darstellen, die in der Glaskuppel passieren. Das ist allerdings nicht leicht. Schließlich sind wir Teil der Gesellschaft, sitzen also auch in der Glaskuppel. Das macht es für uns nur allzu schwer, unabhängig und überparteilich zu agieren. Mehr noch: Die Glaskuppel verlassen zu können, ist nicht mehr als ein frommer Wunsch.

Mathias Bröckers und Paul Schreyer fordern in ihrem eingangs zitierten Buch: »Journalisten, die ihren Job ernstnehmen und nicht zu ›Pre$$stitutes‹ verkommen wollen, müssen sich daran erinnern, dass sie nicht Propaganda und Parteilichkeit, sondern Objektivität und Wahrheit verpflichtet sind – und der Öffentlichkeit die machtpolitische Lage auf dem Schachbrett der Geopolitik, die ökonomischen Hintergründe und die Schattenkrieger offenlegen und verdeutlichen. Nur umfassend informiert kann der Souverän, wir, das Volk, wirklich entscheiden, welche Politik gemacht wird und wie sich Deutschland zwischen Transatlantik und Eurasien positioniert – und vor allem darüber, wann und wo es notwendig ist, militärische Verantwortung zu übernehmen.«20

Eigentlich Selbstverständlichkeiten. Eigentlich.