»Muddy cheese! Ich kann ihn schon riechen! Krötig, wie das müffelt!« Der olchige Detektiv-Gehilfe Dumpy reckte begeistert seine Knubbelnase in die Höhe. Dichter Rauch zog durch die unterirdischen Gänge der Abwasserkanäle.
»Yes! Das wird ein toller Feiertag!«, freute sich auch sein Chef, der gewiefte Olchi-Detektiv Mister Paddock.
Nur ihre Praktikantin Fritzi hielt sich ein Taschentuch vors Gesicht. »Puhh! Wie haben die Leute früher diesen Gestank ausgehalten?«
Die drei waren auf dem Weg zur Londoner U-Bahnstation Rust Bucket Street, wo heute der Geburtstag der Tube, der ältesten U-Bahn der Welt, gefeiert werden sollte.
»Im Januar 1863 ist hier die erste Untergrundbahn durch die Tunnelröhren gefahren. Die Wagen wurden damals noch von einer herrlich stinkenden Dampflok gezogen«, schwärmte Paddock. Er freute sich, dass der Bürgermeister beschlossen hatte, einen alten Zug aus dem London Transport Museum zu holen, um eine Geburtstagsfahrt damit zu veranstalten. Paddock, Dumpy und Fritzi kletterten durch einen Gully auf den Bahnsteig.
Dort hatten sich bereits zahlreiche Festgäste versammelt. Einige waren angezogen wie damals, als die Tube eröffnet worden war. Die Männer trugen Zylinderhüte und die Frauen lange Kleider mit weiten Röcken.
Eine Blumenverkäuferin bot kleine Sträußchen zum Anstecken an.
Erwartungsvoll blickten die Menschen zur Tunnelröhre, durch die der alte Zug kommen sollte.
»Da ist ja die Stinker-Bahn!«, rief Dumpy plötzlich.
TUUUUHUUUUT! Dichter Qualm drang aus dem Tunnel. Langsam tuckerte die Dampflok mit ihren angehängten Waggons heran und stoppte neben den jubelnden Zuschauern.
Der Lokführer stieg aus dem Führerhäuschen und winkte zur Begrüßung mit der Mütze seiner alten Uniform.
»Mind the gap!«, riefen einige Leute ihm fröhlich zu. Das war die Durchsage, die regelmäßig durch die U-Bahnhöfe schallte. Sie warnte die Fahrgäste davor, nicht in die Lücke zwischen Zug und Bahnsteigkante zu treten.
Fritzi bekam einen Hustenanfall, denn der Rauch der Lok füllte schnell den gesamten Bahnhof aus.
Auf einer Bühne am Ende des Bahnsteigs stimmte eine Musikkapelle ein Geburtstagsständchen an.
Anschließend löste sich der Bürgermeister Mister Littleruler aus der Menge und stieg die Stufen hinauf, um eine Rede zu halten.
»Liebe Mitbürger!«, begann er.
Dumpy gähnte herzhaft. Sein olchiger Mundgeruch übertraf sogar noch den Gestank der Dampflok.
Die Menschen um ihn herum rümpften die Nase.
TUUUUHUUUUT! – ertönte plötzlich das Zugsignal. Mit einem lauten Schnaufen setzte sich die alte U-Bahn wieder in Bewegung!
»Aber … Das geht doch nicht! Ich bin doch noch hier!«, rief der Lokführer vom Bahnsteig aus.
»Und wer steuert dann den Zug?«, fragte Bürgermeister Littleruler verblüfft.
Im Fenster der Dampflok erschien die Blumenverkäuferin und grinste. Mit einem Ruck riss sie sich den Hut vom Kopf, und feuerrote Haare kamen darunter zum Vorschein!
»Foul fart! Das ist Perry Pimple!«, rief Paddock erschrocken. »Der arbeitet für Firebomb Jack!«
Ein Raunen ging durch die Zuschauer. Jeder in London kannte den Gangsterboss Firebomb Jack. Mit seiner Bande machte er den Menschen immer wieder das Leben schwer.
TUFFTUFFTUFFTUFF! Der alte Zug wurde schneller.
»Der Kerl klaut unsere U-Bahn!«, schrie der Lokführer.
Paddock drängte sich eilig durch die Menschenmenge. Er rannte einige Schritte neben dem Zug her, dann sprang er ab und bekam den Türgriff eines Waggons zu fassen.
Der Olchi-Detektiv wollte gerade in den fahrenden Wagen klettern, da tauchte in der Türöffnung ein zweiter Gangster auf. Der Halunke schubste Paddock zurück!
Die Menschen am Bahnsteig schrien entsetzt auf.
Doch Paddock gelang es, sich mit einer Hand an den Türrahmen zu klammern. Mit der anderen versuchte er, den Gauner zu packen. Immer weiter tauchte der Zug währenddessen in den schmalen Tunnel ein!
»Das wird zu eng! Spring ab, Boss!«, rief Dumpy.
Im allerletzten Moment ließ Paddock den Gangster los und landete unsanft mit seinem Po auf dem Bahnsteig.
Einige Festgäste um ihn herum schluchzten, andere starrten ratlos auf die schwarze Röhre, in die der Zug gerade verschwand.
»Smelly fishbone! Was hat Firebomb Jack bloß vor mit dem alten Stinker-Zug?« Paddock stapfte wütend auf und ab.
Bürgermeister Littleruler hatte die Feierlichkeiten sofort abgebrochen. Er hatte die Olchi-Detektive und Mister Carriage, den Direktor des London Transport Museums, gebeten, ihn in sein Büro im Rathaus zu begleiten.
Mister Carriage knetete nervös seine Hände. »Ich weiß nicht, ob es mit dem Diebstahl zu tun hat … Aber ich muss Ihnen dringend etwas erzählen!«
Paddock spitzte die Hörhörner.
»Vor einiger Zeit hat mich ein Mann angerufen, der Oldtimer sammelt. Er wollte unbedingt die alte U-Bahn kaufen«, begann Mister Carriage. »Ich habe ihm natürlich gesagt, dass wir den Zug nicht hergeben. Die Bahn ist unbezahlbar, außerdem gehört sie allen Londonern. Aber der Kerl hat nicht lockergelassen! Er hat immer mehr Geld geboten und mich jeden Tag angerufen. Erst vor etwa zwei Wochen hat er plötzlich damit aufgehört und sich nicht mehr gemeldet.«
Paddock rülpste aufgeregt. »Na, wenn das keine Spur ist! Wissen Sie noch, wie dieser Oldtimer-Sammler heißt?«
»Sicher, Theo Scrapcart«, antwortete der Museumsdirektor.
»Hä? Aber wir kennen doch den Kerl, der den Zug geklaut hat: Das war Perry Pimple!«, rief Dumpy verwirrt.
»Nun, nach allem, was Mister Carriage erzählt hat, kann Scrapcart es sich leisten, andere für solche krummen Touren zu bezahlen«, vermutete Paddock. »Mister Carriage hat sich geweigert, ihm den wertvollen Zug zu verkaufen, deshalb hat Scrapcart Firebomb Jacks Gangsterbande angeheuert, um ihn zu stehlen. Und Firebomb Jack hat seine Handlanger losgeschickt!«
»Schon möglich«, sagte Bürgermeister Littleruler. »Nur, wie wollen die Banditen den Zug aus dem Tunnelsystem kriegen? Ich lasse natürlich alle Ausfahrten überwachen!«
»Unterschätzen Sie Firebomb Jack nicht. Der hat bestimmt schon einen ausgebufften Plan!«, warnte Paddock. »Mister Carriage, Sie kennen das U-Bahn-Netz am besten: Wo würden Sie den Zug verstecken, bis Sie die Gelegenheit hätten, ihn unbemerkt rauszuholen?«
Der Museumsdirektor runzelte nachdenklich die Stirn. »Vermutlich … in einem Geisterbahnhof!«
Dumpy wurde hellgrün um die Knubbelnase. »Fahren Geister etwa auch mit der U-Bahn? Haben die sogar eigene Bahnhöfe?«
»No!«, rief Mister Carriage aufgebracht. »Stationen, die nicht mehr benutzt werden, nennt man Geisterbahnhöfe. Immer wieder hat man Gleisabschnitte der Tube stillgelegt und neue gebaut. Die alten Tunnel sind verlassen, aber es gibt sie noch.«
»Wir klappern alle Strecken ab, bis wir den Zug gefunden haben!«, beschloss Paddock.
»Aber das sind doch über vierhundert Kilometer Schienen!«, rief Bürgermeister Littleruler.
»Deshalb brauchen wir ein schnelles, unauffälliges Tunnel-Fahrzeug«, entgegnete der Olchi-Detektiv. »Ich werde meinen Freund Professor Brausewein anrufen. Er kann uns bestimmt helfen.«
»Mister Littleruler, wenn ich Ihren Computer benutzen darf, stelle ich die Verbindung sofort her«, sagte Fritzi.
»Natürlich!«, rief der Bürgermeister.
Fritzi eilte an seinen Schreibtisch und ließ ihre Finger über die Computertasten fliegen. Der Erfinder Brausewein lebte in Gammelsberg und war früher ihr Chef gewesen. Jetzt half er den Olchi-Detektiven oft mit tollen Erfindungen beim Lösen ihrer Fälle.
Professor Brausewein erschien auf dem Bildschirm. »Fritzi, schön, dich zu sehen!«
»Hallo, Professor. Leider ist der Grund für meinen Anruf nicht so schön«, erklärte Fritzi.
Paddock trat neben sie. »Hello, alter Freund!« Rasch erzählte er ihm, was passiert war.
»Hmm … Das ist tatsächlich eine knifflige Angelegenheit«, sagte der Professor. »Ich lasse mir sofort etwas einfallen.«
Paddock furzte ungeduldig. »Beeilen Sie sich! Wir dürfen keine Zeit verlieren!«
Nachdem Professor Brausewein sich verabschiedet hatte, wandte Mister Carriage sich an den Olchi-Detektiv. »Mister Paddock, ich möchte Sie bitten, mit mir ins London Transport Museum zu kommen. Ich habe dort etwas, das Ihnen bei der Suche nach dem gestohlenen Zug äußerst nützlich sein wird!«
Kurze Zeit später trat der Olchi-Detektiv mit einer großen Papierrolle unterm Arm ins Gully-Büro.
Dumpy und Fritzi waren bereits dorthin zurückgekehrt.
»Hat der Professor sich schon gemeldet?«, fragte Paddock.
»Nein, bisher nicht«, antwortete Fritzi. Sie zeigte auf die Papierrolle. »Ist die von Mister Carriage?«
»Yes. Das ist ein Schienenplan der Tube, auf dem die stillgelegten Strecken verzeichnet sind.« Paddock rollte die Karte auseinander. Sie zeigte das gesamte Londoner U-Bahn-Netz. Die Abschnitte, die nicht mehr benutzt wurden, waren blau eingezeichnet. »Irgendwo dort halten sich die Gangster mit dem alten Zug versteckt!«
»Die Geisterbahnhöfe liegen aber verpfützt weit auseinander!«, stellte Dumpy fest.
»Deshalb brauchen wir ja Brauseweins Super-Tunnel-Fahrzeug!« Paddock nahm seinen Hut vom Kopf und warf ihn zielsicher an einen Nagel in der schmuddeligen Wand.
»Soll ich den Professor noch mal anrufen?«, fragte Fritzi.
»No. Lass ihn lieber in Ruhe arbeiten«, sagte Paddock und vertiefte sich in den Schienenplan.
»Ahhhhh!« Es waren bereits einige Stunden vergangen, als Dumpy plötzlich auf dem gammeligen Sofa hochschreckte. »Ich hab geträumt, dass Olchi-Opa in unserem Gully-Büro Rollschuh läuft!«
Verwirrt sah er sich um.
Fritzi hatte den Kopf auf den Schreibtisch gelegt und schnarchte leise. Paddock beugte sich noch immer über den Plan von Mister Carriage – aber er war ebenfalls eingeschlafen.
»Ahhhhh!«, schrie Dumpy wieder.
Denn Olchi-Opa aus Schmuddelfing war wirklich da! Er lag vor dem Sofa auf dem Boden! Und er trug Rollschuhe an den Füßen!
»Ahhhhh!«, schrie nun auch Olchi-Opa und fuhr hoch.
»Rotten rat! Was ist los?« Paddock gähnte müde. »Olchi-Opa? Was machst du denn hier?«
Fritzi rieb sich verschlafen die Augen.
»Ich bringe euch Brauseweins Erfindung!« Olchi-Opa hielt drei Paar Rollschuhe in die Höhe, die er als Kopfkissen benutzt hatte. »Deshalb bin ich extra noch in der Nacht auf unserem Drachen Feuerstuhl hierhergeflogen!«
»Rollschuhe?«, riefen Paddock, Dumpy und Fritzi fast gleichzeitig und starrten ihn ungläubig an.
»Ja! Vor sechshundertdreizehn Jahren konnte ich nämlich Rollschuh laufen wie ein Eiskunstläufer! Hab ich euch das eigentlich schon mal erzählt? Wartet, ich zeig euch meine Pirouetten!« Erstaunlich schnell sprang Olchi-Opa auf seine Füße und drehte sich auf einem Bein um sich selbst.
»Das sind Pantoletten?«, wunderte sich Dumpy.
»Bravo!« Fritzi klatschte begeistert Beifall.
»Schön«, sagte Paddock. »Aber wie sollen wir damit die Gangster fangen? Das Super-Tunnel-Fahrzeug hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt …«
Olchi-Opa torkelte zu Dumpy aufs Sofa. Ihm war ein wenig schwindelig. »Das sind Spezial-Rollschuhe. Die passen genau auf die U-Bahn-Schienen!« Er rülpste benommen.
»Und sie haben Stromabnehmer, mit denen ihr euch an die Stromversorgung der Tube anklinken könnt«, ertönte Brauseweins Stimme aus dem Computer.
Fritzi drehte überrascht den Kopf und sah den Professor auf ihrem Monitor. Er hatte sich per Internet zugeschaltet.
»Guten Morgen, meine Lieben. Das funktioniert so: Die U-Bahnen werden über zwei Extra-Schienen mit Strom versorgt. Eine Stromschiene verläuft in der Gleismitte und die andere neben dem Gleis. Jeder von euch bekommt einen Antriebsrollschuh mit einem Stromabnehmer. Der versorgt dann einen kleinen Elektromotor am Schuh mit Energie, und ihr müsst nicht mehr selbst laufen. Wie die U-Bahnen rast ihr automatisch übers Gleis!«
»Das ist genial!«, rief Paddock begeistert.
»Sobald ihr die Stromabnehmer an die Stromschienen führt, geht es los«, erklärte der Professor. »Seid vorsichtig, die Rollschuhe werden verdammt schnell!«
»Wie schnell?«, fragte Fritzi.
»Bis zu hundertfünfzig Stundenkilometer!«, rief Brausewein.
Fritzi sprang auf. »Ich such schon mal meinen Fahrradhelm!«
»Ihr bekommt mehr Tempo, wenn ihr den Oberkörper nach vorn beugt, und werdet langsamer, wenn ihr euch nach hinten lehnt«, erklärte Professor Brausewein.
»Danke, Professor! Damit kriegen wir die U-Bahn-Diebe bestimmt!«, freute sich Paddock.
»Ich lotse uns mit dem Schienenplan von Mister Carriage zu den stillgelegten Abschnitten«, sagte Paddock, nachdem die Olchis sich mit Fischgräten-Tee gestärkt hatten. »Falls wir uns verlieren, fahrt immer der Nase nach: Wo es rauchig müffelt, ist die Dampflok vielleicht schon vorbeigekommen!«
»Müffelt es im Tunnel fein, fahr ich umso lieber rein!«, reimte Olchi-Opa und kaute auf seiner Knochenpfeife.
Fritzi setzte ihren Fahrradhelm auf und zog eine Stirnlampe darüber, denn anders als die Olchis konnte sie in den dunklen Röhren ohne Licht nichts sehen.
Dann machten sie sich auf den Weg.
»Eine Sache noch«, sagte Paddock, als sie durch die Kanäle liefen. »Der Bürgermeister kann den U-Bahn-Verkehr nicht komplett stoppen. Wenn ein Zug kommt, müssen wir schnell vom Gleis springen!«
»Aber das ist doch total gefährlich!«, rief Fritzi entsetzt.
»Yes! So mögen wir es!«, rief Paddock.
Sie waren im U-Bahn-Tunnel angekommen und zogen Brauseweins Spezial-Rollschuhe an.
Dumpy spähte zum Gleis. »Die beiden Schienen sind viel zu weit auseinander! Wie soll ich denn da meine Füße draufkriegen? Dafür sind meine Beine zu kurz!«
»Stell doch beide Füße auf dieselbe Schiene, hintereinander!« Paddock machte es vor und führte den Stromabnehmer seines Antriebsrollschuhs an die Stromschienen. WUUUUSCH! – sauste er davon.
WUUUSCH! Dumpy startete auf einem Bein.
»Das macht Spaß!«, jubelte er, obwohl er fast vom Gleis kippte.
WUUUSCH! – flitzte auch Olchi-Opa los. Er rülpste vor Begeisterung.
WUUUUSCH! Fritzi raste hinterher.
»Gleiswechsel!«, rief Paddock, nachdem sie schon eine Weile unterwegs waren. In voller Fahrt sprang er über eine Weiche auf die Schienen, die zur Seite abbogen. »Hier geht’s zur Station Baloney Road. Die wird schon lange nicht mehr benutzt!«
WUSCH! WUUUSCH! WUUUUSCH! WUUSCH!
Die vier fuhren in den schwarzen Tunnel hinein.
»Findet ihr nicht auch, dass es hier nach der Stinker-Lok müffelt?«, fragte Dumpy.
»Allerdings! Stopp!« Paddock zog seinen Fuß von den Stromschienen.
ZACK! BOING! BUFF! Die anderen konnten nicht so schnell bremsen und rasten in ihn hinein.
»Seht ihr das?« Paddock zeigte zum Ende des Tunnels. Dort leuchtete ein schwaches Licht. »Das muss die Station Baloney Road sein. Aber normalerweise ist es stockfinster in so einem Geisterbahnhof!«
»Vielleicht spuken da doch Geister rum«, fürchtete Dumpy.
»Oder Firebomb Jacks Leute!«, vermutete Paddock. »Wir fahren ganz vorsichtig heran. Fritzi, mach deine Stirnlampe aus, damit sie uns nicht entdecken.«
Vorsichtig setzten alle ihre Stromabnehmer wieder an die Schienen. Sie lehnten sich zurück und rollten langsam vorwärts. Als der Bahnhof in Sicht kam, stiegen sie vom Gleis und kauerten sich in den Schatten des Tunnels.
Paddock linste hinaus. »Cheesy flyshit! Da steht die gestohlene U-Bahn! Seine Glupschaugen wanderten zum Bahnsteig.
Mehrere Männer liefen dort herum und luden Schaufeln und andere Werkzeuge in den Zug. Sie hatten die Station notdürftig mit Baulampen beleuchtet. Kartenspiele, leere Fish’n’Chips-Tüten und Gangsterbrause-Flaschen deuteten darauf hin, dass sie hier auf die Bahn gewartet hatten.
»Sieht nach einem Zwischenstopp aus«, murmelte Paddock.
»Da ist Perry Pimple!«, flüsterte Dumpy.
Der Gangster hatte seine Verkleidung als Blumenfrau abgelegt und trug wieder seine üblichen Gaunerklamotten.
Paddock warf einen Blick auf die Schienenkarte. »Wir flitzen zurück zur nächsten Station und rufen die Polizei! Der Geisterbahnhof hat eine zweite Ausfahrt gegenüber von uns. Zusammen mit den Polizisten können wir den Halunken von beiden Seiten den Weg abschneiden!«
»O.k., Boss!« Dumpy führte den Stromabnehmer seines Rollschuhs an die Stromschienen. Aber er stand in der falschen Richtung auf dem Gleis!
WUUUUUSCH! Ehe er sich versah, flitzte Dumpy zu den Gangstern in den Bahnhof.
Perry Pimple blickte verblüfft auf. »Paddocks Gehilfe!«, schrie er erschrocken. »In den Zug! Wir hauen ab!«
Die Gauner stürmten in die alte U-Bahn.
TUFFF! TUFFF! TUFFFTUFFTUFFTUFF!
Sofort setzte sich der Zug in Bewegung.
»Stinky sock! Hinterher!« Paddock sprang aufs Gleis.