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Nr. 1319

 

Konferenz der Krieger

 

Unruhe in ESTARTU – ein Gerücht soll entkräftet werden

 

von Peter Griese

 

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Auf Terra schreibt man den April des Jahres 446 NGZ, was dem Jahr 4033 alter Zeitrechnung entspricht. Somit sind seit den dramatischen Ereignissen, die zum Aufbruch der Vironauten, zur Verbannung der Ritter der Tiefe und zum Erscheinen der beiden Sothos aus ESTARTU führten, mehr als 16 Jahre vergangen.

Seither haben die Lehre des Permanenten Konflikts und der Kriegerkult in der Galaxis ihren Einzug gehalten – Tyg Ian hat nachhaltig dafür gesorgt. Glücklicherweise hat der Sotho den Widerstand aller Galaktiker nicht brechen können. Geheimorganisationen, allen voran die von Julian Tifflor geleitete GOI, sorgen dafür, dass die Hoffnung auf Freiheit von fremder Unterdrückung erhalten bleibt.

Auch in ESTARTU selbst, dem Reich der 12 Galaxien, wo die Ewigen Krieger angeblich im Sinn der Superintelligenz gleichen Namens seit Jahrtausenden ihre Herrschaft ausüben, regt sich immer noch Widerstand. Hier ist es vornehmlich die kleine Gruppe der Netzgänger, die für Unruhe in den Reihen der Kodextreuen sorgt.

So haben Netzgänger und deren Verbündete erst kürzlich Roi Dantons und Ronald Tekeners Befreiung aus den Orphischen Labyrinthen bewerkstelligt. Jetzt nehmen die beiden Terraner teil an der KONFERENZ DER KRIEGER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Roi Danton und Ronald Tekener – Zwei befreite Gefangene warten auf ihre Begnadigung.

Ijarkor – Er leitet die Konferenz der Ewigen Krieger.

Shufu – Herrscherin der Galaxis Shufu.

Rottlar – Shufus Berater.

Pelyfor – Der Ewige Krieger von Muun.

Srolg – Sprecher der neuen Animateure.

1.

Kontakte und Depeschensalat

 

Rottlar, Berater und Vertrauter der Ewigen Kriegerin Shufu, an seine Herrin (doppelt kodiert):

Ich habe meine Mission im Reich der Smaragdenen Schlüsselmonde von Palcaquar und bei den Heliophilen Goldregenmachern von Urumbar abgeschlossen. Bevor ich die Heimreise nach Shufu antrete, um dir, Herrin, persönlich zu berichten, muss ich dich vorab informieren.

Dein Verdacht besteht zu Recht.

Das Gerücht macht auch in den Herrschaftsgebieten der Krieger Muccor und Shargk die Runde. Die Verunsicherung ist deutlich zu erkennen. Ich habe Muccor auf die Kernfrage angesprochen. Seine Reaktion war eindeutig. Er gab mir keine Antwort und wies seine Wachen an, mich aus seinem Palast zu werfen. Er war verwirrt. Er trägt schwere Zweifel mit sich herum. Ähnliche Erfahrungen machte ich mit dem Hofstaat Shargks, der mich gar nicht bis zu ihm vordringen ließ. Es ist so, wie du es vermutet hast, Herrin, überall glaubt man, dass ESTARTU nicht mehr hier lebt.

Nachtrag: Es gibt klare Anzeichen für die Urheber dieses Gerüchts.

Es stammt von den Gängern des Netzes.

 

*

 

Rottlar, der Elfahder, in sein persönliches Tagebuch (einfach kodiert):

Den Namen des Netzgängers, dem ich in den frühen Tagen dieser Sondermission begegnet bin, werde ich aus Gründen der Vorsicht nicht nennen. Dieser Kontakt mit dem Fremden war wohl das entscheidende Erlebnis für mich. Der Verdacht, dass etwas nicht mit mir stimmte, war wohl schon unterschwellig vorhanden gewesen. Aber dass es ausgerechnet am Kodexgas lag, dieser Gedanke wäre mir nie in den Sinn gekommen.

Der Netzgänger überreichte mir nach einem längeren Gespräch die Ampullen mit dem Anti-KM-Serum. Als ich die erste Probe davon genommen hatte, was mich einiges an Überwindung gekostet hatte, wurden mir regelrecht die Augen geöffnet. Dann gab der Netzgänger auch zu, wer er wirklich war. Ich musste eingestehen, dass ich an diese Organisation nie wirklich geglaubt hatte. Er hat darüber gelacht und mir versichert, auch das sei nur eine Auswirkung des Kodexgases, unter dessen Einfluss ich mich ständig befunden hätte.

Nun nehme ich in regelmäßigen Abständen Anti-KM-Serum zu mir. Die Netzgänger haben damit einen Verbündeten gewonnen, der in den Reihen ihrer Gegner lebt. Und nicht einmal einen schlechten Verbündeten, denn ich bin Shufus Vertrauter und Berater. Wie wichtig ich für die Kriegerin bin, zeigt sich schon allein an der Mission, mit der sie mich beauftragt hat.

Dennoch entspricht die kodierte Depesche, die ich an meine Herrin abgesetzt habe, in allen Punkten der Wahrheit. Im Herrschaftsbereich der Krieger Muccor und Shargk brodelt es unterschwellig. Die Ursache ist das Gerücht: ESTARTU lebt hier nicht mehr! So wird hinter der hohlen Hand in den Führungskreisen geflüstert.

Durch meine Nachforschungen trage ich sogar dazu bei, dass dieses Gerücht immer neuen Nährboden findet. Ich werde aber sehr vorsichtig sein müssen, damit ich nicht entlarvt werde.

Bevor ich heimkehre nach Shufu und zu Shufu, werde ich der Galaxis Dhatabaar noch einen Besuch abstatten und um Vorsprache beim Krieger Krovor bitten. Ich werde mit Kreisen seines Hofstaats sprechen, neue Fakten über das Gerücht in Erfahrung bringen und dort die Saat aussäen, wo darüber noch nichts bekannt ist. Für die Charybdischen Sirenen von Dhatabaar werde ich keine Zeit haben. Aber die zwölf Wunder ESTARTUS sehe ich jetzt mit anderen Augen.

 

*

 

Persönliche Botschaft des Kriegers Nastjor von Syllagar an den Krieger Traicy von Mujadjh (nicht kodiert; überbracht von der Roboteinheit YCIARTH-BOTE):

Die Stroboskopischen Danaiden von Mujadjh seien gegrüßt vom Reigen der singenden, tanzenden Module!

Ich muss dich sprechen! Persönlich!

Gleicher Treffpunkt wie früher.

In zwei Standardtagen.

Informiere dich über Ijarkor!

 

*

 

Flaggschiff GOCCATH des Kriegers Granjcar an Flaggschiff MOROATH des Kriegers Kalmer von Erendyra (dreifach kodiert; Spezialverschlüsselung):

Kalmer! Ich bitte dich, diese Nachricht sofort nach deiner Rückkehr an Bord der MOROATH zu lesen. Ich bin in großer Sorge.

Zwei Dinge sind der Anlass zu meiner Beunruhigung.

Das Gerücht, dass ESTARTU angeblich nicht mehr hier lebt, findet immer neuen Nährboden. Es verbreitet sich wie eine Seuche. Das Gerücht verstößt gegen den Kodex. Ich befürchte, dass es entweder der Wahrheit entspricht oder aber gezielt von unseren Feinden verbreitet wird.

Der andere Punkt betrifft Ijarkor. Du weißt, dass er vor fünfzehn Standardjahren auf Etustar gewesen sein soll. Ich hege da Zweifel. Ijarkor hat mit diesem Schachzug und der angeblichen Rekonditionierung durch ESTARTU gewaltig an Ansehen gewonnen. Er hat sein Image in einer Weise aufgemöbelt, die mir nicht unbedingt behagt. Ich will absolut nicht behaupten, dass er uns etwas vorgemacht hat, aber das bewusste Gerücht widerspricht seinen Behauptungen.

In dieser Angelegenheit müssen wir Klarheit schaffen.

Bevor eine große Aktion startet, möchte ich mit dir ausführlich allein darüber sprechen.

Melde dich, Kalmer!

(Symbol Granjcars)

 

*

 

Routinebericht des Kodexwahrers Epentroth an den Krieger Ijarkor (durch Teleport übersandt; zugriffsgeschützt nach Stufe B):

Die Anzeichen im Fall »ESTARTU-Gerücht« mehren sich. Bestätigung durch Vertreter des Hatuatano.

Ähnliche Beobachtungen wurden auf indirektem Weg aus Absantha-Gom und Erendyra bekannt.

 

*

 

Raumüberwachungsstation TROVENOOR-X2 an Flaggschiff YADAUTH des Kriegers Yarun:

Fall 4213.

Klassifizierung FG5 (verstümmelte, kodierte Nachricht).

Absender: unbekannt.

Empfänger: Krieger Ayanneh von Absantha-Shad oder einer seiner Bevollmächtigten.

Dekodierter Text (Erster Teil):

»... Ijarkor. Er will doch bei ESTARTU gewesen sein. Warum stemmt er sich nicht mit aller Macht gegen das Gerücht der Gorims? Wenn du es nicht weißt, Ayanneh, wer dann? Ich verlange jedenfalls, dass umgehend ...«

Dekodierter Text (Zweiter Teil):

»... angebliche Nachricht, die von Sotho Tyg Ian in Kürze eintreffen soll. Die Angelegenheit muss eine besondere Bedeutung haben. Ich meine, dass sie nicht unbedingt im Zusammenhang mit dem ESTARTU-Gerücht stehen muss, aber auch das sollte auf der höchsten Ebene untersucht werden. Es genügt nicht, wenn sich Ijarkor in seinem fragwürdigen Ruhm sonnt. Er muss endlich handeln! Ich erwarte ...«

Dekodierter Text (Dritter Teil):

»... denn wenn Pelyfor erst auf die Reise geht, kann es zu spät sein. Die Entscheidung muss gemeinsam von allen Kriegern gefällt werden, sonst ist sie sinnlos. Meine Beobachter in Muun berichten von größeren Flottenbewegungen. Das sieht danach aus ...«

Zusatz: Dekodierung weiterer Textteile ist auszuschließen.

Nebenabdruck an Zentralarchive.

Gezeichnet: Kommandant Kilopor, Station TROVENOOR-X2.

 

*

 

Sie trafen sich im Leerraum zwischen den Galaxien Palcaquar und Dhatabaar. Rottlar koppelte mit seinem Raumschiff an dem des Netzgängers an. Dann wechselte der Elfahder durch die Schleuse hinüber in das fremde Schiff. Erwartungsgemäß handelte es sich bei dem Gänger des Netzes nicht um den, der ihm damals, als er unter dem Einfluss einer Überdosis Kodexgas stand, mit dem Anti-KM-Serum die Augen geöffnet hatte.

Der Vertraute der Kriegerin Shufu fragte nicht nach dem Namen des Netzgängers, denn der spielte keine Rolle. Rottlar hatte verstanden, dass in dieser Organisation nur über die Dinge gesprochen wurde, die wirklich von Bedeutung waren. Alles andere konnte die Gefahr eines unfreiwilligen Verrats heraufbeschwören.

Der Gänger des Netzes (Rottlar gewann den Eindruck, dass es sich um ein weibliches Wesen handelte) brachte neuen Vorrat des Anti-KM-Serums. Die Phiolen standen sorgfältig verpackt für den Elfahder bereit.

Er lieferte seine nicht minder gründlich vorbereiteten Informationsträger ab, die alle Daten enthielten, die er seit der letzten Begegnung mit einem Netzgänger gesammelt hatte.

Damit war der Kontakt eigentlich beendet.

Ein weiterer Treffpunkt und eine Ausweichzeit wurden vereinbart. Rottlar speicherte diese Daten nur in seinem Gedächtnis ab, denn jede technische Aufzeichnung konnte seine Bloßstellung zur Folge haben.

»Da ist noch etwas«, sagte die Gängerin des Netzes, »was du wissen solltest, Freund Rottlar.«

»Ich höre«, antwortete der Elfahder.

»Zwei wichtige Leute befinden sich auf dem Weg ins Siom-System. Es handelt sich nicht um Angehörige unserer Organisation, aber beide kämpfen für unsere Ziele.«

Das weibliche Wesen machte eine Pause.

»Das Siom-System gehört zum Machtbereich Ijarkors«, warf Rottlar ein. »Die Galaxis Siom Som liegt nicht auf dem Weg, den ich in Shufus Auftrag zurücklege.«

»Ich weiß, Rottlar.« Die Netzgängerin deutete auf einen Bildschirm, der mit Symbolen und Zeichen bedeckt war, die der Elfahder nicht sogleich deuten konnte. »Es spricht aber einiges dafür, dass du eine Gelegenheit bekommen wirst, nach Siom Som zu fliegen. Vielleicht kannst du selbst nach deiner Rückkehr zu Shufu die Weichen dafür stellen. Ich gebe dir hier eine Datensammlung mit, die zusammengefasst das aussagt, was wir berechnet haben. Alles ist Spekulation, aber die Resultate haben eine hohe Wahrscheinlichkeit. Vernichte den Speicher, wenn du ihn gelesen hast, in der gewohnten Weise. Du findest darin nichts über die beiden Männer, die den Orphischen Labyrinthen entkommen konnten und die nun Ijarkor aufsuchen wollen, um von ihm begnadigt zu werden.«

»Ich werde tun, was ich kann«, versprach Rottlar und steckte den Informationsspeicher ein.

»Die Namen der beiden«, sagte die Gängerin des Netzes, »sind Roi Danton und Ronald Tekener.«

Der Elfahder grüßte knapp und ging.

 

*

 

Krieger Kalmer an Krieger Granjcar (offen):

Ich habe über deine Depesche gelacht. Natürlich lebt ESTARTU. Ich spüre sie jede Sekunde in mir.

Andererseits teile ich deine Sorgen. Das Gerücht breitet sich in der Tat immer weiter aus. Es muss etwas geschehen.

Ijarkor verdient uneingeschränktes Vertrauen. Vielleicht sollte jemand anregen, dass sich alle Krieger treffen, um einen gemeinsamen Beschluss zu fassen, wie man diesen Unsinn aus ESTARTU verbannen kann. Gewalt allein hilft da nicht. Ich denke eher an eine Gegenkampagne mit schlagkräftigen Beweisen.

Als Treffpunkt für die Krieger schlage ich Nagath vor. Das ist eine schöne und ruhige Welt mit wunderbaren Elysischen Ringen.

Lass von dir hören!

Es lebe ESTARTU!

(Doppelzeichen Kalmers)

 

*

 

Die beiden Raumschiffe, die sich weit außerhalb der Galaxis Syllagar (NGC 4579 nach der terranischen Katalogisierung) trafen, ähnelten sich wie ein Ei dem anderen. Es handelte sich um zehnfingrige Scheiben mit einem Durchmesser von jeweils 400 Metern und einem 100 Meter im Mittelpunkt emporragenden Kommandoturm.

Schon aus größerer Entfernung hatte sich das aus der Galaxis Mujadjh kommende Schiff als die YCIARTH, das Flaggschiff des Kriegers Traicy, identifiziert. Es hatte für den langen Weg aus der Galaxis Mujadjh bis zum geheimen Treffpunkt der beiden Krieger weniger Zeit als einen viertel Standardtag benötigt.

Auch das andere Schiff gab den Identifikationsimpuls ab. Der Krieger Nastjor war natürlich selbst an Bord seiner NUOROTH. Nastjor hatte diese Begegnung angeregt. Und Traicy war der Anregung gefolgt.

Nach einem kurzen Gedankenaustausch koppelte je ein »Finger« der beiden wuchtigen Scheiben ab. Die Beiboote suchten ihr eigenes Ziel, einen sonnenlosen Körper im Leerraum, vom Umfang eines Kleinplaneten.

Nastjor und Traicy nannten diesen Ort Kelterit-olu. Das bedeutete auf Sothalk »Ort, den jeder kennt«. Es lag ein wenig Ironie in diesem Namen, denn genau das Gegenteil von dem, was er besagte, war beabsichtigt.

Die Beiboote drangen nebeneinander in ein Höhlenlabyrinth ein und landeten dann auf einer freien Fläche in sieben Kilometern Tiefe. Die beiden Krieger verließen in ihrer Normalgestalt die Beiboote. Traicy schaltete die Beleuchtung ein, Nastjor das robotische Überwachungssystem Kelterit-olus.

»Da bin ich!«, begrüßte Traicy den anderen Krieger etwas zu überschwänglich.

»Es lebe ESTARTU«, antwortete Nastjor sichtlich kühler. »Lebt sie wirklich?«

»Wenn man den Gerüchten glauben darf, ja.« Der Herr über die Stroboskopischen Danaiden von Mujadjh faltete seine knochigen Beine zusammen und hockte sich auf den Boden. »Das Gerücht besagt nur, dass ESTARTU hier nicht mehr lebt. Vielleicht ist sie vorübergehend an einem anderen Ort. Das Gerücht besagt nicht, dass sie nicht mehr existiert.«

»Wir brauchen Klarheit.« Auch Nastjor legte jede Geste der Kriegerwürde ab und hockte sich in den blanken Staub des Höhlenlabyrinths von Kelterit-olu.

»Wir brauchen Klarheit«, wiederholte Traicy zustimmend. »Und die kann nur einer bringen.«

»Ijarkor!«

»Natürlich Ijarkor. Er hatte vor etwa sechzehn Standardjahren den letzten Kontakt mit ESTARTU.«

»Angeblich!«, wiegelte Nastjor ab. »Ja, ich weiß, dass das frevelhaft klingt, aber ich muss mir eigene Gedanken machen.«

»Welche?«

»Ich habe da ein Problem. Ich muss mindestens einmal in meinem Leben auf Etustar gewesen sein.«

»Stimmt.« Traicy gefiel sich in seiner Einsilbigkeit. »Und?«

»Ich kann mich nicht daran erinnern«, gab der Krieger des Reigens der singenden, tanzenden Module zu. »Da liegt das Problem. Der Kodex verlangt von mir, dass ich denke. Das tu' ich. Ich denke auch über mich nach. Ich habe Konzentrationsübungen durchgeführt. Ich habe mich in einen Kodexrausch versetzt. Ich habe in alten Aufzeichnungen gewühlt. Nichts! Da ist keine konkrete Erinnerung an ESTARTU. Oder an eine Begegnung mit ihr auf Etustar.«

»Das wird wohl an der Absicht der Superintelligenz liegen.« Traicy klapperte respektlos mit den Zähnen. »Ich mache mir darüber keine Sorgen oder Gedanken. Was du tust, Nastjor, ist schon ein Verstoß gegen den Kodex.«

»Was Ijarkor tut, auch!«, brauste der Krieger von Syllagar auf. »Er belügt uns!«

»Beweise?«

Nastjor sprang auf und ging unruhig auf und ab. Dann blieb er plötzlich stehen und deutete auf seinen Artgenossen.

»Vielleicht irre ich mich in Ijarkor«, wetterte der Ewige Krieger. »Aber dann soll er mir das beweisen.«

»Und warum?« Diesmal knirschte Traicy mit seinem mächtigen Gebiss. »Wenn du etwas behauptest, musst du doch den Beweis antreten. Und nicht Ijarkor!«

»Was können wir tun?« Nastjor lenkte bewusst vom Thema ab.

»Ich habe einen guten Draht zu Ijarkor«, meinte Traicy. »Ich brauche ihm keinen Stroboskopischen Danaiden zu schicken, um ihn in einer bestimmten Richtung anzuregen.«

»In welcher Richtung?«

»Er soll uns den Beweis bringen, dass ESTARTU noch hier lebt. Das wäre das geeignete Mittel, um alle Gerüchte zum Verstummen zu bringen. Entspricht das deinen Wünschen?«

»Ja!«, donnerte Nastjor. »Tu das! Ich will endlich Klarheit. Und jetzt kehre ich zurück zur NUOROTH. Wir hören voneinander.«

»Bei ESTARTU!« Traicy erhob sich. »Wir hören voneinander. Und von Ijarkor.«

 

*