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Nr. 105

– Im Auftrag der Menschheit Band 100 –

 

Die Flotte der Glücksbringer

 

Kampf auf der Spinnenwelt – Ein Kind Sigas enträtselt das Geheimnis der Robotflotte

 

von Hans Kneifel

 

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Mit dem Tod des letzten »Grauen« auf der »Endstation Nemoia« haben die Ereignisse, die durch die Aktivitäten des Redbone- und des Suddenly-Effekts in weiten Teilen der Galaxis Unruhe und Schrecken verbreiteten, ihr Ende gefunden.

Jetzt, Anfang Juni des Jahres 2842 terranischer Zeitrechnung, herrschen wieder Ruhe und Frieden auf den von Menschen besiedelten Planeten der Milchstraße.

Nur eine Welt ist davon ausgenommen – der zweite Planet von Gladors Stern, die Heimstatt der Siganesen, der kleinsten Vertreter der Spezies Homo sapiens.

Hier, auf Siga, sind durch die Manipulierung und Entführung von Kindern Dinge geschehen, die zu einer empfindlichen Störung des traditionell guten Einvernehmens zwischen Terranern und Siganesen geführt haben.

Das Solare Imperium wird jedoch fälschlich der Verbrechen an den jungen Bürgern Sigas beschuldigt – dies beweist das Geschehen auf der Spinnenwelt.

Dort versucht eine Verbrechergruppe, zu Macht und Reichtum zu gelangen. Der Schlüssel dazu ist DIE FLOTTE DER GLÜCKSBRINGER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Flannagan Schätzo – Ehemaliger Spezialist der USO.

Stanzo Peysen – Leiter einer gefährlichen Expedition.

Afruth Schwartz – Eine »Hausfrau« im Dschungel der Spinnenwelt.

Vernon Lyall – Pilot eines Mikrohelikopters.

Saggelor Oggian – Ein Kind Sigas enträtselt das Geheimnis der »Flotte der Glücksbringer«.

1.

 

Stanzo Peysen kam durch die Dämmerung geschlichen, verbeugte sich kurz vor mir und kauerte sich neben das kleine Feuer nieder, das ich gerade angezündet hatte. Es rauchte und qualmte unablässig, und der stechende Rauch verbreitete sich über die gesamte Lichtung. Hinter dem dichten Nebel, der heute morgen die Landschaft erfüllte, schob sich der dunkelgelbe Stern hoch; ein riesiger düsterer Farbfleck hinter den hellgrauen Schleiern. Wir fröstelten alle, auch die Siganesen verhielten sich ruhig.

»Was ist los?«, fragte ich halblaut. Einige von den anderen schliefen noch. Mich hatte ein unbestimmtes Gefühl der Furcht geweckt. Ich konnte es nicht genau deuten, aber vielleicht hatte es etwas mit diesen ovalen, kopfgroßen Schiffchen zu tun, die wie exotische Perlen in dem alten Gespinst hingen.

»Ich bin unruhig«, gestand Peysen. Ich starrte ihn an und bemerkte, dass endlich Flammen aus dem kleinen Holzstapel hochzüngelten. Ich konnte daran gehen, einen Kaffee oder eine heiße Suppe zu kochen. Lieber einen starken Kaffee; ich war der Überzeugung, wir alle könnten ihn besonders heute gebrauchen.

»Das sind wir alle!«, sagte ich leise.

Peysen machte eine ungeduldige Handbewegung.

»Das ganze Unternehmen droht mir zu entgleiten«, murmelte er. Unruhe war in seinem Blick.

»Nicht der Teil, für den ich verantwortlich bin«, entgegnete ich.

Seit wir in der zweiten Hälfte des Tages die winzigen Schiffe deutlich in dem versteinerten Gespinst hatten hängen sehen, schien sich alles geändert zu haben. Das lähmende Schweigen, das um uns herrschte, bedrückte Terraner und Siganesen gleichermaßen. Sechs Personen, die unter der unnatürlichen Ruhe litten. Man sagt mir nach, dass ich übermäßig sachlich wirke und gezwungen, aber in einer solchen Situation sind Emotionen wohl nicht recht am Platz.

»Das weiß ich, Afruth!«, sagte Peysen. »Ich fühle mich trotzdem beunruhigt.«

Ich stand auf, als der Wasserkessel auf seinen vier Klappfüßen über den Flammen stand. Ich dehnte meine Muskeln und warf einen langen, schweigenden Blick hinüber zu dem geschwungenen Wall – oder war es ein Labyrinth? – der erstarrten Koorbsta-Geflechte.

»Sie wollen nichts unversucht lassen«, sagte ich und versuchte, mir eine Zigarette anzuzünden, »um Reichtum und Macht zu besitzen!«

Zwei Tote hatten wir schon zu beklagen. Einer von ihnen ging auf mein Konto. Ich selbst, Anthropologin von Beruf, hatte bisher keine oder kaum Gelegenheit gehabt, meine Kenntnisse sinnvoll anzubringen. Tage um Tage waren wir durch diese albtraumhafte Wildnis gelaufen, geklettert, gekrochen ... jetzt standen wir kurz vor unserem Ziel. Wir alle, so schien es mir nach dem langen Marsch durch die zur Wirklichkeit gewordenen Welt der gequälten Phantasie, waren »unangepasste« Menschen, selbst die kleinen, grünhäutigen Siganesen. Wir versuchten dadurch, dass wir unserem persönlichen Traum von Reichtum und Wissen, aus dem Macht hervorgehen konnte, nachjagten, aus der Wirklichkeit auszubrechen. Von diesem Punkt der Überlegung aus war es kein langer Weg, sich jenseits der Pfade der Gerechtigkeit zu bewegen.

»Es ist die Stille«, sagte ich, »die Ihre Nerven ruiniert. Lassen Sie sich nicht kaputtmachen!«

Er fuhr herum, bisher hatte er intensiv und mit geröteten Augen die Schiffe angestarrt, als enthielte das Bild die Lösung für sämtliche Daseinsfragen.

»Keineswegs!«, erwiderte er. »Keineswegs, Afruth!«

Er schlug mit der flachen Hand auf die Brusttasche seiner verschmutzten, an einigen Stellen aufgerissenen Kombination. Ich wusste, dass er dort die alte Karte des berühmten siganesischen Prospektors Mentollien hatte. Diesen Informationen waren, wie wir wussten, bereits andere Lebewesen zum Opfer gefallen. Geheimnisse aller Art umwucherten die »Flotte«.

Peysen zwang sich mit aller Gewalt zur Ruhe und Sachlichkeit. Er sagte langsam:

»Es ist nicht nur die Stille, Afruth. Es ist eine Art seelischer Druck, eine besondere Art von Hypnose. Ich spüre sie deutlich! Als ob uns jemand sagen möchte, wir sollten nicht näher an die Schiffe herangehen!«

Das war es!

Ich sah ihn verblüfft an. Bisher hatte ich ihn immer für einen ehrgeizigen kalten Mann gehalten, der außer seinen eigenen Ideen und Überzeugungen nur das gelten ließ, was sich nahtlos in seine Pläne fügte. Jetzt musste ich erkennen, dass er doch etwas komplizierter und anfälliger war, als ich es mir vorgestellt hatte.

»Sie haben recht!«, flüsterte ich. »Ich bilde es mir zumindest ein, es auch zu spüren. Wie ein schwaches, hypnotisches Feld, das sich kreisförmig ausbreitet.«

»Richtig! Vermutlich eine Abwehreinrichtung der Schiffe, die selbst heute noch wirksam ist.«

Wir bückten uns und schoben feuchte Holzstücke unter den schwarzen Boden des Kessels. Freiwillig hatten wir alle darauf verzichtet, Energieaggregate zu benutzen, weil wir befürchteten, es könnte den Schiffen und also unseren Plänen schaden. Aber allein der Anblick der vielen Schiffe, die in den Netzen hingen, entschädigte für die Mühen und Unbequemlichkeit des Weges hierher.

»Diese Ruhe! Das Feld ist mit einiger Sicherheit der Grund dafür, dass es hier nur Pflanzen, aber keine Tiere gibt. Selbst die Die-Zagos haben uns verlassen, als sie die Wirkungen der Ausstrahlung spürten!«, sagte ich.

Die Die-Zagos spürten als Naturwesen die Ausstrahlung weitaus stärker als wir Terraner, die in dieser Hinsicht wenigstens durch die Zivilisation verdorben waren. Ich nickte. Die nächsten Stunden würden dem Versuch gewidmet sein, das Geheimnis der Flotte anzugehen.

»Peysen!«, sagte ich.

»Ja? Was möchten Sie?«

»Wecken Sie die anderen Männer. In wenigen Minuten ist der Kaffee fertig. Wir haben einen langen und anstrengenden Tag hinter uns!«

»In Ordnung, Afruth!«, sagte er und ging zu der Gruppe der unruhig gewordenen Schläfer hinüber.

Ich bin einunddreißig Jahre alt, nach der Rechnung Terras. Mein Traum von der Macht ist ganz anders als der von Peysen und den Männern neben ihm. Ich will keine Macht über Menschen, sondern lediglich Sicherheit und Ruhe. Diese beiden Begriffe sind indes weitestgehend vom Begriff des Geldes, der Versorgung abhängig. Sicher – ich hätte den bequemen und alltäglichen Weg gehen und einen der Männer heiraten können, die meinen Lebensweg bisher gekreuzt haben. Noch immer ist langes blondes Haar dafür eine Garantie, desgleichen eine gute Figur und ein Mindestmaß an Intelligenz, man muss auch heute als Frau schon schreiben und lesen können, um es ironisch zu formulieren. Aber dieser Weg war mir zu alltäglich. Ich wollte etwas mehr und etwas anderes: Ich wollte Sicherheit und Ruhe, die aus mir selbst kam. Deswegen hatte ich mich dieser Gruppe von Hasardeuren angeschlossen, aus keinem anderen Grund. Das war alles.

»Auch gut!«, murmelte ich im Selbstgespräch. »Hausfrau im Dschungel!«

Ich wusch die Tassen flüchtig aus, breitete die Nahrungsmittel aus und fabrizierte so etwas wie ein Frühstück. Auch hier ersetzte der gute Wille die Wirklichkeit. Aber wenn wir wieder an Bord des Raumschiffes waren, hatten diese Improvisationen ein Ende.

»Aufstehen! Die Nacht ist zu Ende!«, rief Peysen vom anderen Ende der kleinen Lichtung. Der Rauch und der Geruch nach dickem, schwarzen Kaffee weckten die Schläfer vollends. Für eine gewisse Anzahl von Minuten würde eine Art Leben hier einziehen. Aber dann, wenn sie alle wach waren und gegessen hatten, kam der Schock, den wir eben versucht hatten, zu überwinden.

An die Arbeit, Afruth!, sagte ich mir in Gedanken.

Wir aßen und tranken. Auch die Siganesen wurden wach, ab jetzt waren sie ein Zwischending zwischen unserer Lebensversicherung und einem Werkzeug. Ich war davon überzeugt, dass die Hauptarbeit noch vor uns lag, unbeschadet der tödlichen Gefahren unseres Fußmarsches.

Die Sonne schob sich höher.

Nur langsam und zögernd lösten sich die Nebel der Morgendämmerung auf. Etwa fünfhundert Meter von uns entfernt, jenseits einer Zone aus Gestrüpp, abgebrochenen Bäumen, verwilderten Büschen und dschungelartigen Unterholzes, sahen wir die verheißungsvoll im Sonnenlicht glühenden Bronzeschiffchen. Die Luft, die zwischen den bemoosten Stämmen der Baumriesen hervordrang, stank aufdringlich nach Azeton und einer anderen, mir unbekannten Geruchskomponente.

Ein bösartiger Hof umhüllte den dunkelgelben Stern. Die Nebel wogten und waberten um uns herum, als wir uns um das inzwischen rauchlose Feuer versammelt hatten. Die beiden Siganesen, dieser rätselhafte Schätzo und der andere, Lyall, aßen von ihren winzigen Vorräten. Ich fühlte mich als Terranerin immer etwas merkwürdig, wenn ich die verkleinerten Abbilder sah und mit ihnen redete.

Peysen sagte laut:

»Zunächst einmal müssen wir herauszubekommen versuchen, was es mit diesem seelischen Druck, also mit Sicherheit einem hypnotischen Feld, zu tun hat. Dabei ist äußerste Vorsicht am Platz.«

Glow Geller sah mitgenommen aus. Sein Bart wucherte, und er stocherte sich mit einem dicken Grashalm zwischen den Zähnen. Angesichts der Schiffe hatten Gellers Augen einen noch mehr verträumten Glanz als sonst.

»Schicken wir die Siganesen nach vorn?«, fragte er.

Peysen sah auf die beiden kleinen Menschen und nickte.

»Es wird das beste sein, sie versuchen es. Bei uns ist das Risiko zu groß.«

»Sie haben sicher recht!«, meinte ich. Ich hatte sie alle in den letzten Tagen kennen gelernt. Keiner der Glücksritter interessierte mich. Mein Bild von dem Mann, an dessen Seite ich leben wollte, sah ganz anders aus. Nicht einmal Peysen hatte mit dieser Vorstellung starke Ähnlichkeit.

Durch seinen Sprachverstärker knurrte Schätzo:

»Sie haben doch nicht etwa Angst, Peysen?«

Peysen sah ihn scharf an, dann grinste er kalt.

»Angst? Ich weiß nicht. Wir sollten nicht unterschätzen, dass es sich hier um die Erzeugnisse einer unbekannten Gruppe handelt. Wir wissen nicht, wie diese Schiffe reagieren.«

»Falls sie noch reagieren!«, sagte Lyall.

»Das tun sie«, belehrte ihn Schätzo, »denn sonst würden wir dieses Strahlungsfeld nicht spüren. Vorsicht ist geboten, sehr viel Vorsicht. Ich beginne langsam zu verstehen, Peysen, warum die zweiunddreißig am Heranwachsen gehinderten Kinder bei uns sind.«

»Ich bin Pragmatiker!«, bestätigte Peysen trocken. »Immer wieder ein Genuss, diese Konzentratwürfel. Ich hasse sie!«

»Ohne viel Schweiß, Mühen und Fleiß wirkt auch dem Emsigsten kein Preis!«, verkündete Abe Borodkin ruhig. Der Galaktobiologe sprach selten; das waren die ersten Worte dieses Tages, und sie würden vermutlich auch die letzten und die einzigen bleiben. Ich fand sie alle brauchbar, aber völlig uninteressant. Sie hatten kein Format.

»Sie sagen es!«, bestätigte Peysen. »Aber ungehindert aller Worte, Überlegungen und Ideen müssen wir etwas unternehmen. Wir sollten uns, wenn wir hier fertig sind, langsam und sehr vorsichtig der Flotte nähern.«

»Einverstanden!«, meine Lyall.

»Meinetwegen, Peysen!«, sagte Flannagan Schätzo. »Haben Sie ein Konzept, Peysen?«

»Noch nicht.«

Ich drehte den Kopf und blickte hinüber. Jetzt, da sich die meisten Nebelschwaden aufgelöst hatten, begann die Hitze des frühen Vormittags. Alles war feucht, Tropfen fielen von den Blättern zu Boden und verursachten Geräusche. Dadurch wurde die Stille etwas weniger drückend und lastend. Eine Serie von rhythmisch fallenden Tropfen, die auf die Schale einer toten und längst zu Staub zerfallenen Koorbsta fielen, erzeugten ein hartes, trommelähnliches Pochen. Hoch über uns zog ein Schwarm Vögel mit seidig glänzenden, blauen Schwingen seine Kreise.

Die weißlich-grauen, an einigen Stellen silbrig funkelnden Netze sahen wie Mauern aus einer fernen Vergangenheit aus. In ihnen hingen die Schiffe. Es konnten Hunderte oder gar Tausende sein; von hier aus konnte man lediglich einige Dutzend der leuchtenden Sphäroide erkennen. Wir alle standen unter dem Eindruck dieses Bildes und der Umgebung – wir waren unruhig, gespannt, aufgeregt.

»Was sollen wir tun?«, fragte ich Stanzo Peysen. Schließlich war er der Chef unserer kleinen Gruppe.

»Diese Richtung!«, sagte er und deutete quer über die Lichtung. »Zuerst einmal einige hundert Meter geradeaus. Wir müssen näher heran.«

»Einverstanden. Ich mache die Spur!«, versicherte Geller. Er schien sich zum Handeln zwingen zu müssen. Hätten wir die Flotte an einer anderen, weniger trostlosen und albtraumhaften Stelle gefunden, wäre auch unsere Stimmung ganz anders gewesen.

»Gut. Wie lange brauchen Sie noch, Afruth?«

Ich winkte ab. Langsam erfüllte auch mich die Spannung. Würden wir unsere Pläne verwirklichen können, oder gingen wir hier in der unbekannten Wildnis unter?

»Einige Minuten. Kümmert euch nicht um mich. Hausfrauen im Dschungel sind immer schnell und geschickt.«

Zweimal hatte Peysen, meist im fragwürdigen Schutz der Nacht, sich mir genähert.

Ich hatte ihm unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ich weder jetzt noch später mit ihm – abgesehen von der relativ unverbindlichen Partnerschaft, die rein zweckgebunden war – etwas zu tun haben wollte. Seit diesen beiden Nächten behandelte er mich wie einen Mann. Nicht ganz so hart, immerhin, aber deutlich.

 

*

 

»Geht in Ordnung. Nächstes Ziel also ist dieser dicke Baum mit den tiefhängenden Ästen!«, sagte Peysen laut. »Und ... vorsichtig!«

»Verstanden.«

Wir räumten schnell zusammen, was wir ausgepackt hatten. Viel war es ohnehin nicht, denn entweder war alles miniaturisiert, oder es bestand aus Konzentraten. Dann brachen wir auf die Siganesen wurden von uns getragen –, um das Geheimnis der Flotte näher in Augenschein zu nehmen.

Inzwischen erfüllte uns eine unerträgliche Spannung, die sich irgendwann entladen musste, je nach Temperament der einzelnen Akteure verschieden. Der geistige Druck der Abwehreinrichtung war noch nicht so stark, dass er uns aufgehalten hätte. Peysen setzte sich an die Spitze unserer Gruppe, nachdem Geller die ersten Meter durch das Unterholz mit seiner Machete freigeschlagen hatte. Nach etwa zwanzig Metern kamen wir zu einem gewaltigen Vorhang aus Geflecht, der in seiner Mitte zerfetzt war. Ein riesiges Loch gähnte hier – ein kugelförmiger Baum in dem Gewirr der Fäden und Knoten, Seile und Verstrebungen.

Peysen blieb stehen, drehte sich um und zeigte uns sein verkniffenes, unschlüssiges Gesicht.

»Halt!«, sagte er. »Seht hierher!«

Wir entdeckten auf einem Stück vor Jahren verbranntem Boden, der mit bräunlichem Moos bedeckt war, die zerfetzten Trümmer eines Schiffes. Sie sahen aus wie gläsernes Spielzeug, das verbrannt worden war. Offensichtlich war eines der Schiffe explodiert.

»Und seht dorthin!«, schrie Lyall. »Ein toter Siganese!«

Wir drehten uns um und folgten der Richtung, in die sein Ärmchen deutete.

Tatsächlich!

Wir sahen das weiße, kaum handgroße Skelett, das in einer Astgabel eingeklemmt war. Ein Siganese, vor langer Zeit umgekommen. Langsam traten wir näher und versammelten uns um die Unglücksstelle. Nach einiger Zeit wussten wir, was geschehen war. Borodkin klärte uns auf. Er war Biologe.

 

*

 

Wir blieben stehen, als wir die Folgerung erkannten: Drei teilweise zerfetzte Skelette waren in den nächsten Minuten von unseren beiden siganesischen Begleitern gefunden worden. Siganesische Skelette; einige Monate alt, wie Borodkin sagte.