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© Verlag Friedrich Oetinger GmbH, Hamburg 2014

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Das Werk basiert auf Motiven der Kinderbücher "Die Olchis" von Erhard Dietl

Text: Barbara Iland-Olschewski

Cover und Illustrationen von Erhard Dietl und Christoph Schöne

Covergestaltung: ach & krach Designbüro GmbH

E-Book-Umsetzung: 2014

 

ISBN 978-3-86274-246-2

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Was wird hier gespielt?

Mister Paddock stieg die Stufen der Treppe hinunter und betrat das Geheimzimmer. Er setzte sich auf den einzigen Stuhl und wartete. Die Felswände waren kalt und feucht – gerade so, wie Paddock es mochte.

Eine Etage über ihm befand sich der Club. Dort rauchten die dicksten Herren der Stadt ihre wichtigsten Zigarren – oder war es umgekehrt? Jedenfalls hatten sie keine Ahnung davon, was unter ihren Füßen vor sich ging.

Mister Hideaway, der Chef des Londoner Geheimdiensts P. S.T., hatte Paddock gebeten herzukommen. Der Olchi-Detektiv hatte schon oft mit dem P. S.T., dem Professional Spy Team, zusammengearbeitet. Ihm war klar, dass Hideaway ihn nur rief, wenn es dringend war. Paddock war gespannt, was er diesmal von ihm wollte.

SUURRRRR! KLACK! Vor Paddocks Augen klappte ein Stück Felswand nach oben, und ein hochmoderner Monitor kam zum Vorschein. Der Mann, der vom Bildschirm blickte, war grau wie Beton: Sein Anzug, seine Haare, sogar seine Haut und die Augen – alles hatte den gleichen farblosen Ton. »Good evening, Mister Hideaway!«, rief Paddock.

»Schön, Sie zu sehen«, entgegnete der Geheimdienstchef. »Mister Paddock, ich brauche Ihre Hilfe. Sie kennen doch Mister Tinkling, right?«

»Den Münzhändler?«, fragte Paddock überrascht. Der rundliche Mann mit der polierten Glatze ging im Club ein und aus, er hatte Paddock sogar schon mal bei einem Fall geholfen. Tinkling kaufte und verkaufte Silber, Gold und wertvolle Münzen, sammelte mit Begeisterung Teetassen und galt als sehr wohlhabend. »Ist ihm etwas passiert?«

Mister Hideaway nickte ernst. »Ich fürchte, ja … Er verhält sich äußerst seltsam. Sein großes Auto ist verschwunden. Tinkling geht jetzt zu Fuß. Und stellen Sie sich vor: Er zeltet im Clubgarten, in einem Minizelt …«

»Vielleicht steht er neuerdings auf Camping?«, entgegnete Paddock. Das klang nicht gerade nach einem Detektivfall.

Doch Hideaway schüttelte den Kopf. »Ich denke, es steckt mehr dahinter. Ich mache mir ernsthafte Sorgen.«

Paddock schob die Melone auf seinem Kopf zur Seite und kratzte sich am Hörhorn. »Rücken Sie raus mit der Sprache! Was wissen Sie?«

»Well, die Angelegenheit ist streng vertraulich!« Der Geheimdienstchef senkte seine Stimme. »Wir haben stets ein Auge auf Mister Tinkling, weil er etwas sehr Wichtiges besitzt. Seit Generationen stellt seine Familie die Siegelstempel aller englischen Könige her.«

»Sie meinen diese Dinger, die man in weiches Wachs drückt, um die Echtheit eines Schreibens zu bestätigen?«, fragte Paddock.

»Ganz genau. Jedes Siegel ist einmalig – wie eine Unterschrift oder ein Fingerabdruck.« Mister Hideaway beugte sich auf dem Monitor vor. »Und in Tinklings Bankschließfach liegt eine exakte Kopie des Siegelstempels der Queen! Sie wurde angefertigt für den Fall, dass das Original beschädigt wird. Wenn Tinkling ein Problem hat, dann haben wir auch eines. Sie verstehen, was ich meine?«

Paddock pfiff durch die Zähne. »Wenn der Siegelstempel der Königin in die falschen Hände gerät …«

»Nicht auszudenken!«, rief Hideaway. »Ein Gauner könnte damit im Namen der Queen Briefe unterzeichnen … die Geschichte verfälschen … ja, sogar Kriege anzetteln!« Das graue Gesicht des Geheimdienstchefs hatte vor Aufregung einen rötlichen Schimmer bekommen.

»Cheesy flyshit!«, rief Paddock entsetzt.

»Ich bitte Sie darum, schnellstens herauszufinden, was mit Mister Tinkling los ist«, sagte Hideaway.

»O.k., ich kümmere mich darum«, versprach Paddock. »Für die Sicherheit unseres Landes – und für Mister Tinkling.«