image

L. Schlömer
J. Walther

Nikon D7200

Für bessere Fotos von Anfang an !

Das Kamerahandbuch | Aus der Praxis | Leicht verständlich

Verlag: BILDNER Verlag GmbH

Bahnhofstraße 8

94032 Passau

http://www.bildner-verlag.de

info@bildner-verlag.de

Tel.: + 49 851-6700

Fax: +49 851-6624

ISBN: 978-3-8328-5216-0
eISBN: 978-3-8328-5224-5

Covergestaltung: Christian Dadlhuber

Produktmanagement: Lothar Schlömer

Layout und Gestaltung: Astrid Stähr

Autoren: Lothar Schlömer, Jörg Walther

Coverhintergrund: www.rawexchange.de

Herausgeber: Christian Bildner

© 2015 BILDNER Verlag GmbH, Passau

Wichtige Hinweise

Die Informationen in diesen Unterlagen werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar.

Fast alle Hard- und Softwarebezeichnungen und Markennamen der jeweiligen Firmen, die in diesem Buch erwähnt werden, können auch ohne besondere Kennzeichnung warenzeichen-,marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.

Das Werk einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt. Es gelten die Lizenzbestimmungen der BILDNER-Verlag GmbH Passau.

Inhaltsverzeichnis

1. Die Nikon D7200 kennenlernen

1.1 Neuerungen und Verbesserungen der D7200

Leichtes Gehäuse und großer Pufferspeicher

Sensor ohne Tiefpassfilter

Neuer Image-Prozessor EXPEED 4

Integrierte WLAN-Funktion

Erweiterte ISO-Empfindlichkeit

Video

Picture Control

Kein Speicherplatz sparender sRAW-Modus

Überarbeitetes Autofokussystem

1.2 Die erste Inbetriebnahme der Nikon D7200

Akku und Speicherkarte einsetzen

Datum und Sprache festlegen

1.3 Die Bedienelemente der D7200 kennenlernen

Das Kameragehäuse

1.4 Das erste Foto aufnehmen

Ein Blick durch den Sucher

Die Live-View-Ansicht

Bilder anschauen

Die Bildschärfe kontrollieren

Die Belichtung bewerten

Löschen von Bildern

1.5 Cropfaktoren an der D7200

1.6 Das WLAN-Modul in Betrieb nehmen

Nikons Wireless Mobile Utility

2. Menüfunktionen und sinnvolle Grundeinstellungen

2.1 Das WIEDERGABE-Menü

2.2 Das FOTOAUFNAHME-Menü

2.3 Das FILMAUFNAHME-Menü

2.4 Die Individualfunktionen

a Autofokus

b Belichtung

c Timer/Bel. speichern

d Aufnahme & Anzeigen

e Belichtungsreihen und Blitz

f Bedienelemente

g Video

2.5 Das SYSTEM-Menü

2.6 Individuelle Einträge im MEIN MENÜ

2.7 Bildbearbeitung in der Kamera

image

3. Automatik, SCENE und EFFECTS

Verhalten der ISO-Empfindlichkeit

Der Blitzmodus und die Blitzbelichtungskorrektur

Der Fokusmodus und die AF-Messfeldsteuerung

3.1 Die Betriebsart Automatisch

Automatik Blitz aus

3.2 Die SCENE-Motivprogramme

Übersicht über die Motivprogramme

3.3 Porträt

3.4 Landschaft, Blüten, Strand/Schnee, Sonnenuntergang, Dämmerung und Herbstfarben

3.5 Kinder und Tiere

3.6 Das Sport-Programm

3.7 Die Nahaufnahme

3.8 Nachtporträt, Nachtaufnahme und Innenaufnahme

3.9 Kerzenlicht

3.10 Food

3.11 Die EFFECTS-Spezialeffekte

4. Grenzenlose Freiheit mit den Belichtungs steuerungen

4.1 Belichtungssteuerungen mit der Live-View verwenden

4.2 Die Programmautomatik (P) für den spontanen Schnappschuss

4.3 Die Belichtungszeit vorgeben mit der Blendenautomatik (S)

Mit der Blendenautomatik die richtige Zeit finden

4.4 Die Zeitautomatik (A) für den bewussten Einsatz der Blende

Zoomobjektive mit variabler Offenblende

ISO-Automatik für kurze Belichtungszeiten

4.5 Die volle Kontrolle mit der manuellen Belichtungssteuerung (M)

Gezielte Belichtungskorrektur

Motivsituationen, die perfekte Belichtungskontrolle benötigen

Langzeitbelichtungen

4.6 Individuelle Benutzereinstellungen

4.7 Optimale Belichtung mit Belichtungsreihen

4.8 Die Picture Controls richtig nutzen

Mit Picture Control die Bildaufbereitung kontrollieren

Die Bildwirkung der Basis-Picture-Controls im Überblick

5. Wechselnde Lichtsituationen meistern

5.1 Das Zusammenspiel von Blende, Zeit und Empfindlichkeit

Die Lichtempfindlichkeit des Sensors – ISO

Die Lichtmenge regeln mit Blende und Zeit

Die Blendenwirkung richtig einschätzen

Einfluss der Belichtungszeit auf die Bildwirkung

Die beste ISO-Zeit-Blende-Kombination

Die ISO-Grenzen und Rauschreduzierung

Mehr Flexibilität mit der ISO-Automatik

5.2 Mit der passenden Messung zur richtigen Belichtung

Motiverkennung mit der Matrixmessung

Die mittenbetonte Belichtungsmessung

Auf den Punkt gemessen mit der Spotmessung

Die Belichtungsspeicherung nutzen

5.3 Das Histogramm zur Belichtungskontrolle

Überbelichtete Bereiche vermeiden durch die Spitzlichter-Anzeige

Das ideale Histogramm

Histogramm im Zusammenhang mit dem Motiv beurteilen

Die Belichtungssteuerung optimieren mit der Belichtungskorrektur

Belichtungsproblem gegen den blauen Himmel

5.4 Besondere Lichtkontraste handhaben

Zu hohe Helligkeit absenken

Active D-Lighting (ADL)

Zu helle Bildbereiche vermeiden

Die emotionale Komponente schwacher Kontraste

Im Nahbereich: gezieltes Licht zur Kontrastangleichung

image

6. Brillante Farbwirkung durch den richtigen Weißabgleich

6.1 Die Weißabgleichsoptionen der D7200

Licht von Leuchtstofflampen und Energiesparlampen

6.2 Feinabstimmung des Weißabgleichs

6.3 Die Farbwirkung in der Live-View beurteilen

6.4 Die Graukarte als Hilfsmittel

6.5 Farbtemperatur manuell einstellen

Weißabgleichsreihe

6.6 Weißabgleich mit eigenen Messwerten

7. Das Spiel mit Schärfe und Schärfentiefe

7.1 Warum universelle Schärfe nicht immer ein gutes Foto ausmacht

7.2 Gezielte Unschärfe hebt das Motiv hervor

7.3 Die Schärfe beurteilen

Kontrolle mit dem LCD

7.4 Mangelnde Motivschärfe

Unschärfe durch schwachen Kontrast

Unschärfe durch Rauschen und hohe ISO-Werte

Unscharfe Bilder durch Front- und Backfokus

Unschärfe durch falsche Belichtungszeiten

7.5 Die Grenzen der Schärfe durch Abblenden

Makros: Schärfentiefe ist manchmal wichtiger als absolute Schärfe

7.6 Motivabhängig die passende AF-Betriebsart wählen

Unterschiedliche Lichtstärken der AF-Messfelder

Elektrisch oder mechanisch, der Autofokusantrieb

Die Autofokusmodi AF-A, AF-C und AF-S

AF-Modus AF-S

AF-Modus AF-C

AF-Modus AF-A

Die D-Funktion in Kombination mit dem Autofokus

Manuelle Fokussierung

Die Fokussierhilfe im Sucher

Das richtige AF-Messfeld auswählen und nutzen

AF-Modi und Messfeldsteuerung

Motivsituationen für die automatische Messfeldsteuerung

Die Kamera hilft mit der dynamischen Messfeldsteuerung

3D-Tracking

Lock-On-Funktion

Einzelfeldsteuerung für eine bessere Kontrolle

Autofokus und Belichtungsmessung trennen

7.7 Auch bei wenig Licht sicher scharf stellen

Mit dem AF-Hilfslicht den Fokus unterstützen

7.8 Der Live-View-Modus

Die richtige Arbeitsweise des Live-View-Autofokus wählen

Einstellungen des Live-View-AF

Gesichtserkennung im Live-View-Modus

7.9 Typische Autofokusprobleme und Gegenmaßnahmen

Störende Muster

Dem Spiegelschlag entgegenwirken

image

8. Empfohlene Objektive und Zubehör

Gehört immer aufs Objektiv: die Streulichtblende

8.1 Festbrennweiten für die optimale Bildschärfe

Normalobjektive ab 24 mm

8.2 Landschaften und Städte mit dem Weitwinkel einfangen

8.3 Entferntes mit den Telebrennweiten heranholen

8.4 Besonders lange Brennweiten für die Action- und Naturfotografie

Grenzen der Bildstabilisierung

8.5 Für Urlaub und Reportage

8.6 Makroobjektive

8.7 Objektivspezialisten

Neue Bildideen mit dem Fischauge gestalten

Tilt-Shift-Objektive für Architekturaufnahmen

8.8 Fernauslöser und Fernsteuerung

9. Der kreative Blitzeinsatz

9.1 Der interne Kamerablitz

9.2 Mehr Lichtleistung mit externen Blitzgeräten

Reichweitensteuerung mit Zoomreflektoren

Die Leitzahl zeigt die Blitzreichweite

Synchronzeit und Verschlussvorhänge

Matrixgesteuertes Blitzen und 3D-Multi-Sensor-Blitzsteuerung

9.3 Kreative Blitzmethoden

Rote Augen sicher vermeiden

Mischen Sie Blitzlicht und Umgebungslicht

Den externen Blitz als überwiegende Lichtquelle nutzen

Kürzer als die Synchronzeit blitzen: die FP-Kurzzeitsynchronisation

Gezielt aufhellen mit Blitzlicht

Stroboskopblitzen für dynamische Bewegungsbilder

9.4 Die Kunst des geformten Blitzlichts

Das Blitzlicht streuen

Wie im Studio mit üblichen Blitzgeräten arbeiten

Formen mit hartem Blitzlicht betonen

Mit farbigem Blitzlicht gestalten

Mit dem richtigen Weißabgleich blitzen

9.5 Mehrere Blitze drahtlos steuern mit Nikons Advanced Wireless Lighting

Drahtlose Ansteuerung von Blitzgeräten

Creative Lighting System

Advanced Wireless Lighting

Slave-Blitzgeräte richtig positionieren

9.6 Makroblitzsysteme

Makros entfesselt blitzen

Ringblitze als Makroblitze

image

10. HD-Videos mit der Nikon D7200 aufnehmen

10.1 Einige grundlegende Fragen zum Videofilmen

Die Video-Framerate

Die unterstützten Videoqualitätsmodi

Optimale Speicherkarten fürs Filmen

Einstellung der Videoparameter

Videokontrolle mit der Live-View

Wackeln und Flimmern erfolgreich vermeiden

Mehr Licht für perfekte Videos

Perfekte Videoeinstellungen

10.2 Schärfe beim Videofilmen

Manuelles Fokussieren im Profi-Einsatz

Videos mit Autofokus

Messfeldsteuerung im Live-View-AF

10.3 Die beste Tonqualität erreichen

Das richtige Mikrofon anschließen

Ohne Einpegeln keine Tonqualität

10.4 Fortgeschrittene Tipps zur Technik und Videopraxis

Volle Kontrolle mit der manuellen Belichtungssteuerung

Optimale Tastenbelegung nur für Video

Die richtigen Stücke definieren

10.5 HDMI-Wiedergabe auf TV und Monitor

10.6 Ein Film aus Zeitrafferbildern

Einige, wichtige Fakten

Der Ablauf einer Zeitrafferaufnahme

11. Porträts und Gruppenbilder

11.1 Die besten Objektive für Porträtaufnahmen

11.2 Die optimale Schärfe richtig setzen

Wohin genau mit der Schärfe?

DoF Calculator einsetzen

11.3 Wichtige Kameraeinstellungen

Praxistipps Porträtfotografie

11.4 Kinder fotografieren

12. Landschaftsfotografie

12.1 Planen Sie Ihre Bilder!

12.2 Welche Objektive sind nötig?

12.3 Die optimalen Einstellungen für die Kamera

12.4 Bildaufbau und Perspektive

Die Fokusebene

Von oben wie ein Vogel oder von unten wie ein Frosch?

Spiegelungen als wunderbares Thema

12.5 Die Lichtstimmungen

image

Einleitung

Nachdem wir die Nikon D750 auf Herz und Nieren testen durften, waren wir sehr gespannt auf das neuste Spitzenmodell von Nikon mit APS-C/DX Sensor. Sah es auf den ersten Blick so aus, als habe sich zum (sehr guten) Vorgängermodell kaum etwas Entscheidendes getan, änderte sich dieser Eindruck sehr schnell in der täglichen Praxis.

Die Zauberformel hierfür ist der Expeed 4 Prozessor und der deutlich vergrößerte Pufferspeicher der D7200. Durch den neuen Prozessor gewinnt die Kamera im High-ISO Bereich und sie ist im gesamten Handling spürbar flotter. Besonders auffallend ist die Verbesserung der Geschwindigkeit im Zusammenspiel mit dem größeren Pufferspeicher in der Serienbildaufnahme zu spüren. Knickte die D7100 schon nach wenigen Aufnahmen ein und musste die Fotos erst einmal auf die Speicherkarte abspeichern, was eine deutliche Verzögerung bedeutet, hat sich die Anzahl der möglichen Aufnahmen mit der Nikon D7200 etwa verdreifacht.

Die zweite wichtige Neuerung ist das verbaute WLAN-Modul mit NFC-Kopplung. Es ist jetzt sehr einfach möglich, die Fotos auf externe Geräte zu beamen und sofort auf einem großen Screen zu betrachten. Ganz ohne hinderliche Anbauten oder Kabelgewirr.

Die vielen kleineren, aber nützlichen Verbesserungen werden im Buch ausführlich vorgestellt.

Zu guter Letzt möchten wir uns bei allen bedanken, die an der Entstehung des Buches beteiligt waren. Unser ganz besonderer Dank gilt Volker Banken für die spontane und uneigennützige Unterstützung des Projektes mit seinen wunderbaren Fotografien.

Herzlichst Ihr

Lothar Schlömer

Jörg Walther

image

Die Nikon D7200 kennenlernen

Im ersten Kapitel erfahren Sie die wichtigsten Neuerungen der D7200, welche Bedienelemente sie besitzt, wie Sie die D7200 startklar machen und wie Sie schnell erste Fotos mit der Kamera aufnehmen können.

1.1 Neuerungen und Verbesserungen der D7200

Mit der Nikon D7200 hat Nikon sein Flaggschiff mit APS-C-Sensor runderneuert und versetzt Anwender und Testmagazine in Begeisterung. Nikon hat es geschafft, mit den Verbesserungen weitgehend genau dort anzusetzen, wo noch Schwachstellen in der schon sehr guten D7100 vorhanden waren. So besitzt die D7200 jetzt einen deutlich größeren Pufferspeicher, den superschnellen EXPEED-4-Bildprozessor, eine verbesserte Autofokusleistung – vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen – durch den Multi-CAM 3500DX II, integriertes WLAN/Wi-Fi und NFC, den 1080/60p-Videomodus und nicht zuletzt eine geradezu sagenhafte Akkuausdauer.

Der schlanke wetterfeste Kamerabody entspricht weitgehend dem der Nikon D7100. Das gesamte Handling und die Menüführung sind in vielen Bereichen erhalten geblieben, wer sie gewohnt ist findet sich gleich zurecht. Also im positiven Sinne wenig Veränderung und Umgewöhnung. Den professionellen Anspruch der D7200 unterstreicht wohl auch die Tatsache, dass sie jetzt die einzige aktuelle Kamera im DX-Lager ist, die einen Autofokusmotor hat und somit auch Objektive ohne eigenen Motor bedienen kann.

Leichtes Gehäuse und großer Pufferspeicher

Wenn man mit der Nikon D7200 erste Serienaufnahmen macht, fällt als Erstes der lange Zeitraum auf, mit dem die Fotos aufgenommen werden können, ohne dass die Geschwindigkeit einbricht. Der Pufferspeicher ist nun so groß ausgelegt, dass die Kamera für JPEG-Bilder erst nach den voreingestellten 100 Aufnahmen stoppt und immerhin 16–18 RAW-Aufnahmen (Grundeinstellung: 14 Bit, verlustfrei komprimieren) ohne Pause zwischenspeichert. Das ist für JPEG eine Verdoppelung und für RAW-Fotos sogar eine Verdreifachung der Werte! Gewicht und Maße des Kameragehäuses haben sich nicht verändert, 674 g für den Body sind erfreulich leicht. Nikon verwendet nach wie vor ein sehr robustes Magnesium-Chassis in Monocoque-Bauweise, wie sie z. B. auch in der Luftfahrtindustrie verwendet wird. Durch die Schalenbauweise ist hohe Steifigkeit bei geringer Masse möglich.

Sensor ohne Tiefpassfilter

Nikon spricht von einem überarbeiteten Sensor, die Pixelanzahl ist minimal von 24,1 auf 24,2 MP gestiegen. Die Pixelgröße beträgt 3,92 μ. Der Tiefpassfilter ist auch in der D7200 nicht mit an Bord.

image

Der modifizierte CMOS-Sensor (Bild: Nikon)

image Tiefpassfilter

Der Anti-Aliasing-Filter dient in vielen Spiegelreflexkameras dazu, den Moiré-Effekt zu unterdrücken. Der Moiré-Effekt entsteht vor allem, wenn sich feine Linienraster gegeneinander verdrehen. Es entstehen dann häufig (farbige) Muster, die Interferenzen sehr ähnlich sehen. Um diesen Effekt zu unterdrücken, werden entsprechende Filter vor den Sensor gesetzt, die das Bild ein ganz klein wenig unscharf machen, was den Moiré-Effekt meist zuverlässig unterdrückt. Es leuchtet ein, dass das Weglassen dieses Filters das Bild geringfügig schärfer macht bzw. die Auflösung erhöht. Die Sensoren und Objektive sind mittlerweile so gut geworden, dass der Moiré-Effekt nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.

Neuer Image-Prozessor EXPEED 4

Jetzt ist der schnelle EXPEED-4-Image-Prozessor auch in der D7200 zu finden und beschleunigt die Bildverarbeitung deutlich. Da der Image-Prozessor sich um zahlreiche Aufgaben kümmern muss, schlägt die höhere Geschwindigkeit nicht auf die Serienbildgeschwindigkeit durch. Sie liegt weiterhin bei guten 6 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung. Im Cropmodus (1,3-fach) sind es ca. 7 Bilder pro Sekunde bei noch gut 15 Megapixeln.

Integrierte WLAN-Funktion

Ebenfalls ein lang ersehntes Feature für die 7000er-Reihe ist die integrierte WLAN-Funktion mit NFC. Die Verbindung läuft mit 54 Mbps ausreichend schnell. Die Ersteinrichtung und Konfiguration über NFC läuft fast ohne Benutzereingriff, zu Fuß ist sie etwas fummelig gelöst. Mehr dazu unter „Das WLAN-Modul in Betrieb nehmen“ auf Seite 39.

Toll ist natürlich, dass man jetzt nicht mehr an den externen WLAN-Klotz denken muss, wenn man sich unterwegs seine Bilder drahtlos auf dem Tablet ansehen will oder die Kamera steuern möchte. Mit der zugehörigen Nikon-App wird allerdings nur das Nötigste an Bedienkomfort abgedeckt. Aber diese Bresche schließen andere Anbieter, z. B. meine Lieblings-App DSLR Dashboard.

Erweiterte ISO-Empfindlichkeit

Die Bandbreite der ISO-Empfindlichkeit hat sich deutlich verbessert und verfügt jetzt über die Bandbreite einer aktuellen Vollformatkamera von ISO 100 bis ISO 25600. Die Empfindlichkeit kann nominell nach oben (Hi SW1 und Hi SW2) auf ISO 51200 und ISO 102000 erweitert werden, nimmt dann aber nur noch im Schwarz-Weiß-Modus auf.

Video

Die Auflösung ist weitgehend unverändert, immerhin ist nun Full HD (1.920 × 1.080) mit 60 Vollbildern pro Sekunde möglich. Die hohe Bildfolge ist aber nur im 1,3x-Cropmodus möglich. Nikon hat auch sonst viel auf die Anfragen der Videofreunde gehört und weitere zahlreiche Verbesserungen eingebaut.

Während des Filmens ist es jetzt zum Beispiel möglich, wie bei der D810 überstrahlte Bereiche mit einem Linienmuster kenntlich zu machen.

Mit der Nikon D800/E wurde die Möglichkeit eingeführt, während des Filmens über die Funktionstasten die Blende weich auf- und abzublenden. Allerdings funktionierte das nur bei der Aufnahme auf externe HDMI-Rekorder. An der D7200 ist dies jetzt auch bei einer internen Aufnahme möglich.

Ebenfalls besonders für Filmer interessant ist die Möglichkeit, jetzt die Auto-ISO-Funktion im voll manuellen Modus M einzusetzen. Die automatische ISO-Anpassung ergibt im Film häufig eine unauffälligere Helligkeitsanpassung als z. B. eine Änderung der Blende. Die Auto-ISO-Einstellungen werden für Videoaufnahmen separat gesteuert und gelten nicht für Fotos.

Picture Control

Der neue Picture-Control-Stil Ausgewogen (Flat), der mit der D810 eingeführt wurde, steht jetzt der D7200 ebenfalls zur Verfügung. Er setzt noch unter dem Stil Neutral an, soll Bilddetails und Tonwertinformationen in Lichtern und Schatten noch naturgetreuer erhalten und eignet sich besonders gut für eine umfangreiche Nachbearbeitung des Ausgangsmaterials.

Neu ist die feinere Abstufung und die Differenzierung in Global- und Detailkontrast (Clearity) in den Picture-Control-Einstellungen.

Ebenfalls neu ist die Videooption Gemäß Fotoeinstellungen. Sie veranlasst, dass für Filmaufnahmen die gleichen Picture-Control-Einstellungen wie für Fotos genutzt werden.

Kein Speicherplatz sparender sRAW-Modus

Nikon führt mit der D810 ein kleineres RAW-Format ein, ein komprimiertes 12-Bit-RAW-S-Format mit 3.680 × 2.456 Bildpunkten. Das ist in der D7200 nicht vorgesehen.

Überarbeitetes Autofokussystem

image

Der Multi-CAM 3500DX II und der RGB-Sensor der Nikon D7200 (Bilder: Nikon)

Nikon verspricht in der D7200 einen nochmals, gegenüber der D7100, verbesserten Autofokus mit dem Advanced Multi-CAM 3500DX II. Vor allem in Situationen mit wenig Licht zeigte der Autofokus keine Schwächen und gehört zu den besten, die uns bisher untergekommen sind. Mit einem Erfassungsbereich von –3 LW (bei ISO 100/20 °C) ist er deutlich besser als der der D7100. Geerbt hat er die sehr guten 51 AF-Messpunkte mit 15 zentralen Kreuzsensoren.

Es gibt noch eine Reihe von kleineren Verbesserungen, wie z. B. die hervorragende Ausdauer des Akkus, der durchschnittlich sehr gute 1.110 Fotos (nach CIPA-Standard) durchhält. Als Akku kommt wieder der EN-EL15 zum Einsatz. Ich finde es wirklich prima, dass jetzt in so vielen Kameras die gleichen Akkus und Ladegeräte eingesetzt werden können. Weitere Änderungen werden an entsprechender Stelle im Text noch näher vorgestellt.

1.2 Die erste Inbetriebnahme der Nikon D7200

image

Vielleicht ist die Nikon D7200 nicht die erste DSLR, die Sie einsetzen und kenne bereits die Grundlagen. Es ist aber auch ein deutlicher Trend erkennbar, gleich mit einer sehr hochwertigen Kamera in die Fotografie einzusteigen, und da das Buch nicht nur für Profis geschrieben ist, werden zumindest die Grundzüge einer ersten Inbetriebnahme besprochen. Wer sich bereits auskennt, kann den Rest des ersten Kapitels locker überspringen. Ich gehe in dieser Einführung davon aus, dass Sie ein Objektiv Ihrer Wahl bereits vorliegen haben.

Als Erstes schrauben Sie die Abdeckung am hinteren Ende des Objektivs ab, unter der das Objektivbajonett zum Vorschein kommt. Als Nächstes wird mit einer Drehung im Uhrzeigersinn der Deckel auf der Kamera abgenommen. Halten Sie die Kamera leicht nach unten geneigt, damit möglichst kein Staub in den Spiegelkasten eindringen kann.

Nehmen Sie jetzt das Objektiv in die Hand und suchen Sie darauf den weißen Punkt. Setzen Sie das Objektiv so an die Kamera an, dass sich die weißen Punkte gegenüberliegen. Mit einer leichten Drehung des Objektivs nach links (entgegen dem Uhrzeigersinn) rastet es hörbar ein.

image

image Aufsetzen des Objektivs

Ist man noch etwas ungeübt im Aufsetzen des Objektivs, sollte man einige Punkte beherzigen:

Das Objektiv ist immer plan aufzusetzen. Wenn sich die beiden weißen Punkte auf Objektiv und Kamera genau gegenüberliegen, ist das sehr einfach.

Achten Sie auch in hektischen Situationen darauf, dass sich das Gewinde des Objektivs nicht verkantet. Ist alles in Ordnung, lassen sich die Objektive mit sehr geringem Kraftaufwand entgegen dem Uhrzeigersinn drehen, bis sie mit einem leichten Klick einrasten. Spüren Sie einen deutlichen Widerstand, kontrollieren Sie noch einmal den korrekten Sitz der Linse.

Ich habe in den Jahren als Nikon-Fotograf sehr wenige Objektive kennengelernt, die sich nur relativ schwergängig aufsetzen ließen. Dazu gehörte z. B. das NIKKOR AF 50 mm f/1,8 D, bei seinem Nachfolger, dem f/1,8 G, lief alles wie gewohnt.

Akku und Speicherkarte einsetzen

An der unteren Seite der Kamera finden Sie in dem Griffwulst die Klappe für das Akkufach. Öffnen Sie die Abdeckung und setzen Sie den Akku so ein, dass die Kontakte in Richtung Kamera zeigen. Beim Einsetzen der Stromversorgung müssen Sie die kleine gelbe Nase mit dem Akku etwas zur Seite drücken. Schieben Sie den Akku so weit ins Fach, bis die gelbe Nase hinter dem Akku einrastet.

image

image

Der doppelte SD-Kartenschacht der Nikon D7200.

Die D7200 hat wie die D610 zwei SD-Kartenfächer, die Verwaltung unterschiedlicher Kartenformate entfällt somit. Viele neuere Kameras mit APS-C-Sensor benutzen ebenfalls nur noch SD-Karten. Falls Sie von einer solchen Kamera umsteigen, müssen Sie sich nicht umstellen.

Auf dem Markt wird eine unüberschaubare Flut an Speicherkarten angeboten. Die D7200 benötigt SD-Speicherkarten bzw. UHS-I-kompatible SDHC- oder SDXC-Karten. Derzeit bieten Speicherkarten mit 16 bis 64 GByte Speicherkapazität wohl das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Durch die hohe Serienbildgeschwindigkeit und die 60 Bilder bei 1080p-Videos fallen unter Umständen hohe Datenmengen an, die abgespeichert werden müssen. Die Schreibgeschwindigkeit ist mit dem EXPEED 4 ebenfalls noch einmal angewachsen. Es empfiehlt sich deshalb, besonders schnelle Speicherkarten zu bevorzugen (> 60 MByte/Sek. für das Schreiben). Sie sind, abgesehen von wenigen Spitzenmodellen, nur unwesentlich teurer als konventionelle Karten.

image

Ich rate dazu, die Speicherkarten immer in der Kamera und nicht im Kartenleser am Computer oder Laptop zu formatieren. Einige der Speicherkarten liefern auf ihrem Etikett eine Fülle an Informationen: 1 effektive Geschwindigkeit (95 MByte/Sek., bezieht sich oft auf die schnellere Lesegeschwindigkeit), 2 genaue Typbezeichnung SDXC-I, 3 Geschwindigkeitsklasse (UHS Class 1), 4 Speicherkapazität. An der linken oberen Seite befindet sich ein kleiner Schalter, um die Karte vor dem Überschreiben zu schützen.

Datum und Sprache festlegen

image

Jetzt gilt es noch, einige notwendige Grundeinstellungen im Kameramenü vorzunehmen, bevor die Kamera das erste Mal in Gebrauch genommen wird.

Bei der ersten Inbetriebnahme erscheint das entsprechende Menü automatisch, ansonsten finden Sie die Einträge im Menü SYSTEM. Zuerst stellen Sie die Landessprache ein. Wandern Sie mit dem rechten Steuerkreuz nach oben, sodass als Sprache Deutsch ausgewählt ist.

image

Anschließend geben Sie noch das aktuelle Datum und die Uhrzeit sowie das Datumsformat, die Zeitzone und die Umstellung auf die Sommerzeit ein. Den Wiedergabeordner können Sie auf der Voreinstellung D7200 stehen lassen. Bestätigen Sie Ihre Einstellungen und verlassen Sie das Menü durch einen kurzen Tipp auf den Auslöser.

image

Wenn Sie durch den Sucher blicken, können Sie einen Bildausschnitt und die Brennweite festlegen. Ihr erstes Bild erscheint auf dem Monitor.

image

image

Haben Sie Ihre ersten Testaufnahmen erfolgreich abgeschlossen, schalten Sie die Kamera am ON/OFF-Schalter wieder aus.

1.3 Die Bedienelemente der D7200 kennenlernen

image

1 Der Zubehörschuh, der z. B. einen externen Blitz aufnimmt.

2 Dioptrieneinstellung: Brillenträger können durch eine Verstellung der Dioptrienzahl im Sucher versuchen, ohne Brille zu fotografieren.

3 AE-L/AF-L-Taste: Je nach Tastenbelegung wird der Autofokus fixiert (AF-Lock) und Schärfeeinstellung sowie Belichtung (Auto Exposure Lock) werden gespeichert.

4 Das hintere Einstellrad verändert allein oder in Kombination mit weiteren Tasten variable Werte wie z. B. die Belichtungszeit.

5 Der Multifunktionswähler dient hauptsächlich der Navigation z. B. durch die Menüs oder zwischen den AF-Feldern. Die mittlere Bestätigungstaste aktiviert Ereignisse oder bestätigt Befehle.

6 Sperrschalter für die Messfeldvorwahl. Wenn Sie das aktive AF-Feld nicht mehr bewegen können, ist diese Taste vermutlich die Ursache.

7 Die Live-View-Taste lässt den Spiegel hochklappen, sodass das Licht direkt auf den Monitor geleitet wird und das Bild live betrachtet werden kann. Der Sucher bleibt solange schwarz.

8 Mit dem Live-View-Wähler wird zwischen Foto und Filmen gewählt und anschließend mit der Taste die Live-View aktiviert.

9 Der Infrarot-Sensor für die Fernsteuerung auf der Rückseite.

10 Der Kamera-Lautsprecher.

11 Über die Info-Taste image werden alle wichtigen Kameraparameter auf dem rückseitigen Display eingeblendet.

12 Der Kameramonitor zeigt entweder die Live-View, wichtige Kameraparameter oder in der Rückschau die aufgenommenen Fotos.

13 Neben der Info-Taste gibt es jetzt auch die i-Taste image, mit der man je nach Betriebsart schnellen Zugriff auf unterschiedliche Parameter hat, die auch geändert werden können.

14 Die Verkleinerungs-/Bildindextaste image: Im Wiedergabemodus wird die Bildübersicht aufgerufen oder der Bildausschnitt verkleinert dargestellt. Im Aufnahmemodus wird mit der ISO-Taste und dem hinteren Einstellrad die ISO-Empfindlichkeit eingestellt. Mit dem vorderen Einstellrad kann die ISO-Automatik aktiviert oder deaktiviert werden, sofern sie nicht obligatorisch ist.

15 Mit der Taste für die Ausschnittvergrößerung image kann z. B. in der Rückschau bzw. im Wiedergabemodus schnell kontrolliert werden, ob die Schärfe im Motiv richtig sitzt. Im Aufnahmemodus wird mit der QUAL-Funktion und den beiden Einstellrädern die Bildgröße (vorderes Rad) und die Bildqualität (hinteres Einstellrad) gewählt. Beides wird auf dem Kameramonitor angezeigt.

image

16 Die Taste für Bildschutz, Weißabgleich oder Hilfeanzeige. Diese Taste hat gleich eine Dreifachbelegung abbekommen. Im normalen Aufnahmemodus wird das Menü Weißabgleich konfigurieren aufgerufen. Zusammen mit dem vorderen und hinteren Einstellrad kann der Weißabgleich schnell verändert werden. Im Wiedergabemodus kann ein Bild gegen versehentliches Löschen geschützt werden. Taucht im Menümodus unten links ein Fragezeichen auf image, kann durch diese Taste ein kurzer Erklärungstext aufgerufen werden.

17 Die MENU-Taste ruft die Menüeinstellungen der Kamera auf.

18 Die Wiedergabetaste wechselt zwischen dem Aufnahme- und dem Wiedergabemodus. Mit Letzterem lassen sich Aufnahmen auf der Speicherkarte betrachten.

19 Die Löschtaste löscht im Wiedergabemodus einzelne Bilder von der Speicherkarte.

20 Das Funktionswahlrad für die Aufnahmemodi und der Aufnahmebetriebsartenwähler, der als Ring um das Wahlrad liegt. Es können die Betriebsarten Einzelbild S, Serienaufnahme schnell und langsam CL/CH, Leise Auslösung Q, Leise Serienauslösung QC, Selbstauslöser und Spiegelvorauslösung MUP eingestellt werden.

image

1 Integrierter Blitz. Er kann z. B. gut zum Aufhellen eingesetzt werden.

2 Start-/Stopptaste für die Filmaufzeichnung. Die Taste funktioniert nur, wenn sich die Kamera bereits im Live-View-Modus befindet und der Live-View-Wähler auf Video image steht.

3 Der äußere Ring um den Auslöser dient als Ein-/Ausschalter der Kamera. Wird der Hebel noch etwas weiter gedreht image, wird die Displaybeleuchtung für einige Sekunden aktiviert.

4 Mit dem vorderen Einstellrad werden verfügbare Einstellungen geändert, z. B. im manuellen Modus M die Blende.

5 Auslöser: Wird der Auslöser halb durchgedrückt, werden in der Grundeinstellung der Autofokus und die Belichtungsmessung aktiviert. Der Autofokus gibt über die Individualfunktionen a5 und d1 eine optische und akustische Rückmeldung dazu, ob ein Schärfepunkt erfolgreich erkannt wurde. Im Sucher leuchtet der runde Schärfeindikator auf.

6 Belichtungskorrektur: In den Aufnahmemodi korrigieren Sie durch Drücken dieser Taste und gleichzeitiges Drehen am hinteren Einstellrad 9 in 0,3-LW-Schritten die Belichtung um bis zu ± 5 LW-Stufen.

7 Taste für die Belichtungsmessung image. Ein Druck auf die Belichtungsmessungstaste und gleichzeitiges Drehen des hinteren Einstellrads wählt die Belichtungsmessung: Matrixmessung image, Spotmessung image und mittenbetonte Messung image.

8 Sensorebenenmarkierung: Auf dieser Ebene liegt intern die Oberfläche des Kamerasensors.

9 Das hintere Einstellrad verändert allein oder in Kombination mit weiteren Tasten variable Werte wie z. B. die Belichtungszeit.

10 Das obere Display.

11 Der Zubehörschuh kann nicht nur einen externen Systemblitz aufnehmen, sondern auch weitere Steuergeräte.

12 Der Aufnahmebetriebswähler für die Betriebsarten Einzelbild, schnelle und langsame Serienaufnahme, leise Auslösung, Selbstauslöser und Spiegelvorauslösung.

13 Das Funktionswahlrad mit dem zentralen Entriegelungsknopf. Mit ihm werden die unterschiedlichen Betriebsarten eingestellt: Programm-, Blenden- und Zeitautomatik und die manuelle Belichtungssteuerung (P, S, A, M). Es stehen auch die Modi Automatik, Automatik (Blitz aus), die Motivprogramme, die Spezialeffekte und die individuellen Konfigurationen U1 und U2 zur Verfügung.

14 Die Entriegelung für den Aufnahmebetriebswähler.

 

image

1 Markierung für die Objektivausrichtung.

2 Die BKT-Taste für die Belichtungsreihe (Bracketing) ist auf der linken Vorderseite zu finden.

3 Die Blitztaste entriegelt den integrierten Blitz. Wird sie gedrückt und festgehalten, kann – je nach Programm – mit dem vorderen Einstellrad die Blitzbelichtungskorrektur und mit dem hinteren Einstellrad der Blitzmodus eingestellt werden. Beides wird auf dem Kameramonitor dargestellt.

4 Anschluss für ein externes Mikrofon in 3,5-mm-Klinkenform.

5 Der USB-Anschluss für das USB-Kabel UC-E17.

6 (Mini-)HDMI-Anschluss (Typ C).

7 Der Zubehöranschluss, z. B. für die Kabelfernbedienung.

8 Anschlüsse für einen Kopfhörer in 3,5-mm-Klinkenform.

9 Fokusschalter – Autofokus AF oder manueller Fokus M.

10 Wird der AF-Modus-Schalter gedrückt, kann mit dem hinteren Einstellrad der Autofokusmodus bestimmt werden: AF-Automatik AF-A, Einzelfokus AF-S und kontinuierlicher Autofokus AF-C. Mit dem vorderen Einstellrad wird je nach Moduswahl die AF-Messfeldsteuerung eingestellt: Einzelsteuerung S, Automatische Steuerung Aut und die dynamischen Messfeldsteuerungen mit 9, 21 oder 51 Messfeldern und das 3D-Tracking.

 

image

1 Mit dem vorderen Einstellrad werden zahlreiche Einstellungen vorgenommen, z. B. wird damit im manuellen Modus M die Blende eingestellt.

2 Das AF-Hilfslicht unterstützt den Autofokus bei schlechten Lichtverhältnissen. Im Selbstauslösemodus blinkt die Lampe bis zur Auslösung.

3 Der Infrarot-Sensor zur Fernsteuerung auf der Vorderseite.

4 Schalter für die Objektiventriegelung.

5 Das Nikon-Objektivbajonett. Durch sein vergleichsweise hohes Auflagemaß von 46,5 mm ist es sehr aufwendig, Objektive, die nicht für das F-Bajonett konstruiert wurden, zu adaptieren.

6 Der Kameraspiegel.

7 Die AF-Kupplung für den Fokussiermotor im Gehäuse. Für meist ältere Objektive ohne eigenen AF-Antrieb.

8 Der Blendenhebel hält die Springblende offen.

9 Die Funktionstaste Fn kann in den Individualfunktionen unter f2 (Foto) oder g1 (Video) für einen schnelleren Zugriff belegt werden.

10 Die Belegung der Abblendtaste Pv wird in den Individualfunktionen f3 (Foto) und g2 (Video) festgelegt.

Das Kameragehäuse

image

Die gelben Markierungen stellen die Dichtungen der Nikon D7200 dar (Bild: Nikon).

Das Kameragehäuse der D7200 besteht aus einem sehr stabilen Magnesium-Chassis in Monocoque-Bauweise, wie sie z. B. auch in der Auto- und Luftfahrtindustrie verwendet wird. Durch die Schalenbauweise ist hohe Steifigkeit bei geringer Masse möglich.

Die D7200 ist dadurch für den professionellen Einsatz gut gerüstet. Das Magnesiumgerüst stellt vor allem den exakten Abstand zwischen der Sensorebene und der Bajonettebene sicher, er wird als das Auflagemaß bezeichnet.

Es beträgt bei allen Nikon-SLR 46,5 mm. Es wird in der Produktion im Werk über den gesamten Bajonettradius einjustiert.

Die Einhaltung sehr enger Toleranzen ist die Grundlage für eine gleichmäßige Schärfeleistung über die gesamte Bildfläche. Ist das Auflagemaß dejustiert, führt dies zunächst einmal zu partiellen Unschärfen.

Der Rest des Gehäuses ist dann mehr oder weniger Verpackung für die empfindlichen Innereien. Zusätzlich ist das Gehäuse der D7200 gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, sodass es auch einen leichten Regenschauer unbeschadet überstehen kann. Auch der Nikon-Batteriegriff ist entsprechend abgedichtet.

1.4 Das erste Foto aufnehmen

In der Programmautomatik P übernimmt die Kamera alle wichtigen Einstellungen für Sie. In diesem Fall konzentrieren Sie sich ganz auf Ihr Motiv und auf den Bildausschnitt.

Ein Blick durch den Sucher

Eines der Markenzeichen der Spiegelreflexkameras ist ihre Eigenschaft, das Bild direkt durch das Objektiv über Spiegel und eine Mattscheibe in den Sucher zu projizieren. Dieses Verfahren liefert ein sehr helles und klares Bild vom Motiv. Ganz nebenbei hat man die Kamera ruhig und sicher im Griff und bekommt keine Probleme mit direktem Sonnenlicht, das auf das Display fällt und damit ein Ablesen des Bildes fast unmöglich machen würde.

Ein weiterer Vorteil des optischen Sucherbildes besteht darin, jeder noch so schnellen Bewegung problemlos folgen zu können. Das ist derzeit bei vielen elektronischen Suchern und Displays noch nicht gegeben. Praktisch alle modernen DSLRs verstehen sich ebenfalls darauf, das Sucherbild auf dem Display anzuzeigen, doch dazu im nächsten Abschnitt mehr.

Das Sucherbild der Nikon D7200 ist übersichtlich gestaltet und blendet, je nach Betriebsart, die wichtigsten Aufnahmeinformationen ein.

image

1 Mitten im Sucherbild, innerhalb des skizzierten Bereichs, sind die 51 Fokusmessfelder angeordnet. Die 15 Kreuzsensoren sind in den drei mittleren Spalten angeordnet. In der unteren Leiste werden weitere Informationen eingeblendet: 2 der Schärfeindikator, 3 die aktuelle Belichtungszeit, 4 die Blendenzahl, 5 Belichtungsskala, 6 der Indikator für die Belichtungskorrektur, 7 Anzahl der Aufnahmen, die noch auf die Speicherkarte passen, 8 die Blitzbereitschaftsanzeige und 9 Anzeige des virtuellen Horizonts im Quer- oder Hochkantformat.

image Alle Symbole im Sucher

Im Sucher können je nach Betriebsart und Situation auch noch weitere Symbole eingeblendet werden, deshalb an dieser Stelle eine Auflistung der wichtigen Anzeigen:

image

1 Schärfeindikator, 2 Blitzbelichtungsspeicher, 3 Anzeige für eine Programmverschiebung, 4 Belichtungszeit, 5 Blendenstufendifferenz, 6 Blendenwert (bei Objektiven ohne CPU: Anzahl der Stufen), 7 Belichtungsskala oder Belichtungskorrekturanzeige, 8 Blitzbelichtungskorrektur, 9 Belichtungskorrektur, 10 ISO-Automatik aktiv, 11 Anzahl der verbleibenden Fotos auf der Speicherkarte bzw. Kapazität des Pufferspeichers, 12 Blitzbereitschaft, 13 Belichtungsmesswertspeicher, 14 Blitzsynchronisation, 15 HDR aktiv, 16 ADL aktiv, 17 (Blitz-)Belichtungsreihe aktiv, 18 geringe Akkuladung, 19 Symbol ISO-Wert, 20 Symbol für mehr als 1.000 Aufnahmen.

Die Live-View-Ansicht

image

Die Live-View kann so eingestellt werden, dass alle aktuellen Informationen der Kamera auf dem Monitor sind.

Sie können an der D7200 jederzeit die Live-View-Ansicht aktivieren. Drücken Sie dazu einfach die entsprechende Taste image an der Kamera. Ein entscheidender Vorteil der Live-View sind das große Vorschaubild sowie die Möglichkeit, in das Foto hineinzuzoomen und die Schärfe genau zu kontrollieren. Ebenso ist es möglich, ein Gitternetz in das Bild einzublenden. Ein solches Gitter erleichtert die Bildgestaltung am Anfang doch sehr.

Dazu muss in der Live-Ansicht die Info-Taste image (eventuell mehrmals) gedrückt werden, bis das Netz eingeblendet wird.

image

In der Live-View kann mit der Info-Taste ein Gitter in das Bild eingeblendet werden. Die Bildgestaltung wird so deutlich vereinfacht. Es handelt sich aber nicht um das bekannte „Drittel-Gitter“.

Alternativ können mit der Info-Taste erweiterte Informationen eingeblendet oder alle Informationen ausgeblendet werden.

image Phasenbasierter AF und Kontrastautofokus

Im normalen Suchermodus arbeiten DSLRs mit dem phasenbasierten Autofokus. Bei dieser Methode fällt durch Hilfsspiegel ein geringer Teil des durch das Objektiv einfallenden Lichts auf ein spezielles Autofokusmodul. Vereinfacht kann man sich vorstellen, dass Strahlen vom Zentrum und von den Randbereichen auf einen Zeilensensor fallen. Je nach Fokusgrad wandert das Licht über die Zeilensensoren.

Der Sensor misst schon bei dem ersten Auftreffen des Lichts sehr genau die Entfernung zum Motiv und kann dadurch sehr schnell fokussieren. Die Genauigkeit dieser Messung hängt allerdings von dem exakten Zusammenspiel zwischen Objektiv und Kamera ab. Das Autofokusmodul liegt nicht mehr direkt im Strahlengang und ist von der sehr exakten Ausrichtung aller beteiligten Bauteile abhängig.

Kommt es zu Abweichungen dieser Ausrichtung, entstehen z. B. Phänomene wie ein Front- oder Backfokus, bei denen die Kombination aus Kamera und Objektiv knapp vor oder hinter dem eigentlichen Fokuspunkt scharf stellt. Bei dem Verfahren des Kontrastautofokus wird der Kontrast des Motivs gemessen. Ist er zwischen zwei Details am höchsten, ist die Messung beendet und das Objektiv fokussiert. Dazu muss das Objektiv mehrmals hin- und herfahren, um durch einfache Vergleichsmessungen zu ermitteln, wann der Kontrast ein Maximum erreicht. Die Vergleichsmessungen sind langsamer als die phasenbasierte Messung, aber recht robust und bei genügend Kontrastkanten auch genau.

Häufig ist es mit der Live-View auch angenehmer, ein Motiv in einer ungünstigen Position wie z. B. in Bodennähe anzuvisieren. Der Nachteil dieser Ansicht ist eine geänderte Fokussierung, sie wechselt in der Live-View vom phasenbasierten AF-Betrieb zum kontrastbasierten AF.

Den kontrastbasierten AF-Modus erkennen Sie daran, dass das Objektiv zur Scharfstellung kurz hin- und herpumpt, bis der exakte Messpunkt gefunden ist. Unter ungünstigen Bedingungen, z. B. bei wenig Licht, können schon mal ein, zwei Sekunden vergehen, bis der Autofokus in diesem Modus scharf gestellt hat. Für einen schnellen Schnappschuss ist das manchmal schon zu langsam.

Bilder anschauen

image

Wenn Sie die ersten Bilder auf die Speicherkarte gebannt haben, möchten Sie diese Bilder sicherlich selbst noch einmal in aller Ruhe durchgehen oder auch schon anderen zeigen. Dazu holen Sie sich mit einem Druck auf die Wiedergabetaste image 1 das zuletzt aufgenommene Bild zurück auf den Monitor.

Die Ansicht zeigt, in Abhängigkeit der Einstellung, mehr oder weniger Aufnahmeinformationen wie beispielsweise wichtige Kameradaten, den Dateinamen, das Aufnahmedatum und die Bildgröße.

Die unterschiedlichen Informationseinstellungen können im Menü unter WIEDERGABE/Opt. für Wiedergabeansicht eingestellt werden. Die einzelnen Ansichten können Sie dann mit dem Multifunktionswähler 6 nach oben und unten durchscrollen. Gefällt Ihnen eines der Bilder nicht, können Sie einzelne Fotos mit der Taste image 2 löschen. Mit dem Multifunktionswähler 6 kann man von Bild zu Bild nach links und rechts wandern.

image

Einige Beispiele für die unterschiedlichen Informationen in der Rückschau. Die Anzeige der RGB Lichter ist in vielen Situationen nützlich.

image

Die unterschiedlichen Zoomstufen der Wiedergabe

Vom zuletzt aufgenommenen Bild springt die Anzeige zurück auf das erste aufgenommene Bild, so kann schnell der Anfang der Aufnahmeserie angesprungen werden.

Die Taste image 3image4image5