Für bessere Fotos von Anfang an !
Das Kamerahandbuch | Aus der Praxis | Leicht verständlich
Verlag: BILDNER Verlag GmbH
Bahnhofstraße 8
94032 Passau
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Tel.: + 49 851-6700
Fax: +49 851-6624
ISBN: 978-3-8328-5216-0
eISBN: 978-3-8328-5224-5
Covergestaltung: Christian Dadlhuber
Produktmanagement: Lothar Schlömer
Layout und Gestaltung: Astrid Stähr
Autoren: Lothar Schlömer, Jörg Walther
Coverhintergrund: www.rawexchange.de
Herausgeber: Christian Bildner
© 2015 BILDNER Verlag GmbH, Passau
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Nachdem wir die Nikon D750 auf Herz und Nieren testen durften, waren wir sehr gespannt auf das neuste Spitzenmodell von Nikon mit APS-C/DX Sensor. Sah es auf den ersten Blick so aus, als habe sich zum (sehr guten) Vorgängermodell kaum etwas Entscheidendes getan, änderte sich dieser Eindruck sehr schnell in der täglichen Praxis.
Die Zauberformel hierfür ist der Expeed 4 Prozessor und der deutlich vergrößerte Pufferspeicher der D7200. Durch den neuen Prozessor gewinnt die Kamera im High-ISO Bereich und sie ist im gesamten Handling spürbar flotter. Besonders auffallend ist die Verbesserung der Geschwindigkeit im Zusammenspiel mit dem größeren Pufferspeicher in der Serienbildaufnahme zu spüren. Knickte die D7100 schon nach wenigen Aufnahmen ein und musste die Fotos erst einmal auf die Speicherkarte abspeichern, was eine deutliche Verzögerung bedeutet, hat sich die Anzahl der möglichen Aufnahmen mit der Nikon D7200 etwa verdreifacht.
Die zweite wichtige Neuerung ist das verbaute WLAN-Modul mit NFC-Kopplung. Es ist jetzt sehr einfach möglich, die Fotos auf externe Geräte zu beamen und sofort auf einem großen Screen zu betrachten. Ganz ohne hinderliche Anbauten oder Kabelgewirr.
Die vielen kleineren, aber nützlichen Verbesserungen werden im Buch ausführlich vorgestellt.
Zu guter Letzt möchten wir uns bei allen bedanken, die an der Entstehung des Buches beteiligt waren. Unser ganz besonderer Dank gilt Volker Banken für die spontane und uneigennützige Unterstützung des Projektes mit seinen wunderbaren Fotografien.
Herzlichst Ihr
Lothar Schlömer
Jörg Walther
Im ersten Kapitel erfahren Sie die wichtigsten Neuerungen der D7200, welche Bedienelemente sie besitzt, wie Sie die D7200 startklar machen und wie Sie schnell erste Fotos mit der Kamera aufnehmen können.
Mit der Nikon D7200 hat Nikon sein Flaggschiff mit APS-C-Sensor runderneuert und versetzt Anwender und Testmagazine in Begeisterung. Nikon hat es geschafft, mit den Verbesserungen weitgehend genau dort anzusetzen, wo noch Schwachstellen in der schon sehr guten D7100 vorhanden waren. So besitzt die D7200 jetzt einen deutlich größeren Pufferspeicher, den superschnellen EXPEED-4-Bildprozessor, eine verbesserte Autofokusleistung – vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen – durch den Multi-CAM 3500DX II, integriertes WLAN/Wi-Fi und NFC, den 1080/60p-Videomodus und nicht zuletzt eine geradezu sagenhafte Akkuausdauer.
Der schlanke wetterfeste Kamerabody entspricht weitgehend dem der Nikon D7100. Das gesamte Handling und die Menüführung sind in vielen Bereichen erhalten geblieben, wer sie gewohnt ist findet sich gleich zurecht. Also im positiven Sinne wenig Veränderung und Umgewöhnung. Den professionellen Anspruch der D7200 unterstreicht wohl auch die Tatsache, dass sie jetzt die einzige aktuelle Kamera im DX-Lager ist, die einen Autofokusmotor hat und somit auch Objektive ohne eigenen Motor bedienen kann.
Wenn man mit der Nikon D7200 erste Serienaufnahmen macht, fällt als Erstes der lange Zeitraum auf, mit dem die Fotos aufgenommen werden können, ohne dass die Geschwindigkeit einbricht. Der Pufferspeicher ist nun so groß ausgelegt, dass die Kamera für JPEG-Bilder erst nach den voreingestellten 100 Aufnahmen stoppt und immerhin 16–18 RAW-Aufnahmen (Grundeinstellung: 14 Bit, verlustfrei komprimieren) ohne Pause zwischenspeichert. Das ist für JPEG eine Verdoppelung und für RAW-Fotos sogar eine Verdreifachung der Werte! Gewicht und Maße des Kameragehäuses haben sich nicht verändert, 674 g für den Body sind erfreulich leicht. Nikon verwendet nach wie vor ein sehr robustes Magnesium-Chassis in Monocoque-Bauweise, wie sie z. B. auch in der Luftfahrtindustrie verwendet wird. Durch die Schalenbauweise ist hohe Steifigkeit bei geringer Masse möglich.
Nikon spricht von einem überarbeiteten Sensor, die Pixelanzahl ist minimal von 24,1 auf 24,2 MP gestiegen. Die Pixelgröße beträgt 3,92 μ. Der Tiefpassfilter ist auch in der D7200 nicht mit an Bord.
Tiefpassfilter |
Der Anti-Aliasing-Filter dient in vielen Spiegelreflexkameras dazu, den Moiré-Effekt zu unterdrücken. Der Moiré-Effekt entsteht vor allem, wenn sich feine Linienraster gegeneinander verdrehen. Es entstehen dann häufig (farbige) Muster, die Interferenzen sehr ähnlich sehen. Um diesen Effekt zu unterdrücken, werden entsprechende Filter vor den Sensor gesetzt, die das Bild ein ganz klein wenig unscharf machen, was den Moiré-Effekt meist zuverlässig unterdrückt. Es leuchtet ein, dass das Weglassen dieses Filters das Bild geringfügig schärfer macht bzw. die Auflösung erhöht. Die Sensoren und Objektive sind mittlerweile so gut geworden, dass der Moiré-Effekt nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.
Jetzt ist der schnelle EXPEED-4-Image-Prozessor auch in der D7200 zu finden und beschleunigt die Bildverarbeitung deutlich. Da der Image-Prozessor sich um zahlreiche Aufgaben kümmern muss, schlägt die höhere Geschwindigkeit nicht auf die Serienbildgeschwindigkeit durch. Sie liegt weiterhin bei guten 6 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung. Im Cropmodus (1,3-fach) sind es ca. 7 Bilder pro Sekunde bei noch gut 15 Megapixeln.
Ebenfalls ein lang ersehntes Feature für die 7000er-Reihe ist die integrierte WLAN-Funktion mit NFC. Die Verbindung läuft mit 54 Mbps ausreichend schnell. Die Ersteinrichtung und Konfiguration über NFC läuft fast ohne Benutzereingriff, zu Fuß ist sie etwas fummelig gelöst. Mehr dazu unter „Das WLAN-Modul in Betrieb nehmen“ auf Seite 39.
Toll ist natürlich, dass man jetzt nicht mehr an den externen WLAN-Klotz denken muss, wenn man sich unterwegs seine Bilder drahtlos auf dem Tablet ansehen will oder die Kamera steuern möchte. Mit der zugehörigen Nikon-App wird allerdings nur das Nötigste an Bedienkomfort abgedeckt. Aber diese Bresche schließen andere Anbieter, z. B. meine Lieblings-App DSLR Dashboard.
Die Bandbreite der ISO-Empfindlichkeit hat sich deutlich verbessert und verfügt jetzt über die Bandbreite einer aktuellen Vollformatkamera von ISO 100 bis ISO 25600. Die Empfindlichkeit kann nominell nach oben (Hi SW1 und Hi SW2) auf ISO 51200 und ISO 102000 erweitert werden, nimmt dann aber nur noch im Schwarz-Weiß-Modus auf.
Die Auflösung ist weitgehend unverändert, immerhin ist nun Full HD (1.920 × 1.080) mit 60 Vollbildern pro Sekunde möglich. Die hohe Bildfolge ist aber nur im 1,3x-Cropmodus möglich. Nikon hat auch sonst viel auf die Anfragen der Videofreunde gehört und weitere zahlreiche Verbesserungen eingebaut.
Während des Filmens ist es jetzt zum Beispiel möglich, wie bei der D810 überstrahlte Bereiche mit einem Linienmuster kenntlich zu machen.
Mit der Nikon D800/E wurde die Möglichkeit eingeführt, während des Filmens über die Funktionstasten die Blende weich auf- und abzublenden. Allerdings funktionierte das nur bei der Aufnahme auf externe HDMI-Rekorder. An der D7200 ist dies jetzt auch bei einer internen Aufnahme möglich.
Ebenfalls besonders für Filmer interessant ist die Möglichkeit, jetzt die Auto-ISO-Funktion im voll manuellen Modus M einzusetzen. Die automatische ISO-Anpassung ergibt im Film häufig eine unauffälligere Helligkeitsanpassung als z. B. eine Änderung der Blende. Die Auto-ISO-Einstellungen werden für Videoaufnahmen separat gesteuert und gelten nicht für Fotos.
Der neue Picture-Control-Stil Ausgewogen (Flat), der mit der D810 eingeführt wurde, steht jetzt der D7200 ebenfalls zur Verfügung. Er setzt noch unter dem Stil Neutral an, soll Bilddetails und Tonwertinformationen in Lichtern und Schatten noch naturgetreuer erhalten und eignet sich besonders gut für eine umfangreiche Nachbearbeitung des Ausgangsmaterials.
Neu ist die feinere Abstufung und die Differenzierung in Global- und Detailkontrast (Clearity) in den Picture-Control-Einstellungen.
Ebenfalls neu ist die Videooption Gemäß Fotoeinstellungen. Sie veranlasst, dass für Filmaufnahmen die gleichen Picture-Control-Einstellungen wie für Fotos genutzt werden.
Nikon führt mit der D810 ein kleineres RAW-Format ein, ein komprimiertes 12-Bit-RAW-S-Format mit 3.680 × 2.456 Bildpunkten. Das ist in der D7200 nicht vorgesehen.
Nikon verspricht in der D7200 einen nochmals, gegenüber der D7100, verbesserten Autofokus mit dem Advanced Multi-CAM 3500DX II. Vor allem in Situationen mit wenig Licht zeigte der Autofokus keine Schwächen und gehört zu den besten, die uns bisher untergekommen sind. Mit einem Erfassungsbereich von –3 LW (bei ISO 100/20 °C) ist er deutlich besser als der der D7100. Geerbt hat er die sehr guten 51 AF-Messpunkte mit 15 zentralen Kreuzsensoren.
Es gibt noch eine Reihe von kleineren Verbesserungen, wie z. B. die hervorragende Ausdauer des Akkus, der durchschnittlich sehr gute 1.110 Fotos (nach CIPA-Standard) durchhält. Als Akku kommt wieder der EN-EL15 zum Einsatz. Ich finde es wirklich prima, dass jetzt in so vielen Kameras die gleichen Akkus und Ladegeräte eingesetzt werden können. Weitere Änderungen werden an entsprechender Stelle im Text noch näher vorgestellt.
Vielleicht ist die Nikon D7200 nicht die erste DSLR, die Sie einsetzen und kenne bereits die Grundlagen. Es ist aber auch ein deutlicher Trend erkennbar, gleich mit einer sehr hochwertigen Kamera in die Fotografie einzusteigen, und da das Buch nicht nur für Profis geschrieben ist, werden zumindest die Grundzüge einer ersten Inbetriebnahme besprochen. Wer sich bereits auskennt, kann den Rest des ersten Kapitels locker überspringen. Ich gehe in dieser Einführung davon aus, dass Sie ein Objektiv Ihrer Wahl bereits vorliegen haben.
Als Erstes schrauben Sie die Abdeckung am hinteren Ende des Objektivs ab, unter der das Objektivbajonett zum Vorschein kommt. Als Nächstes wird mit einer Drehung im Uhrzeigersinn der Deckel auf der Kamera abgenommen. Halten Sie die Kamera leicht nach unten geneigt, damit möglichst kein Staub in den Spiegelkasten eindringen kann.
Nehmen Sie jetzt das Objektiv in die Hand und suchen Sie darauf den weißen Punkt. Setzen Sie das Objektiv so an die Kamera an, dass sich die weißen Punkte gegenüberliegen. Mit einer leichten Drehung des Objektivs nach links (entgegen dem Uhrzeigersinn) rastet es hörbar ein.
Aufsetzen des Objektivs |
Ist man noch etwas ungeübt im Aufsetzen des Objektivs, sollte man einige Punkte beherzigen:
Das Objektiv ist immer plan aufzusetzen. Wenn sich die beiden weißen Punkte auf Objektiv und Kamera genau gegenüberliegen, ist das sehr einfach.
Achten Sie auch in hektischen Situationen darauf, dass sich das Gewinde des Objektivs nicht verkantet. Ist alles in Ordnung, lassen sich die Objektive mit sehr geringem Kraftaufwand entgegen dem Uhrzeigersinn drehen, bis sie mit einem leichten Klick einrasten. Spüren Sie einen deutlichen Widerstand, kontrollieren Sie noch einmal den korrekten Sitz der Linse.
Ich habe in den Jahren als Nikon-Fotograf sehr wenige Objektive kennengelernt, die sich nur relativ schwergängig aufsetzen ließen. Dazu gehörte z. B. das NIKKOR AF 50 mm f/1,8 D, bei seinem Nachfolger, dem f/1,8 G, lief alles wie gewohnt.
An der unteren Seite der Kamera finden Sie in dem Griffwulst die Klappe für das Akkufach. Öffnen Sie die Abdeckung und setzen Sie den Akku so ein, dass die Kontakte in Richtung Kamera zeigen. Beim Einsetzen der Stromversorgung müssen Sie die kleine gelbe Nase mit dem Akku etwas zur Seite drücken. Schieben Sie den Akku so weit ins Fach, bis die gelbe Nase hinter dem Akku einrastet.
Die D7200 hat wie die D610 zwei SD-Kartenfächer, die Verwaltung unterschiedlicher Kartenformate entfällt somit. Viele neuere Kameras mit APS-C-Sensor benutzen ebenfalls nur noch SD-Karten. Falls Sie von einer solchen Kamera umsteigen, müssen Sie sich nicht umstellen.
Auf dem Markt wird eine unüberschaubare Flut an Speicherkarten angeboten. Die D7200 benötigt SD-Speicherkarten bzw. UHS-I-kompatible SDHC- oder SDXC-Karten. Derzeit bieten Speicherkarten mit 16 bis 64 GByte Speicherkapazität wohl das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Durch die hohe Serienbildgeschwindigkeit und die 60 Bilder bei 1080p-Videos fallen unter Umständen hohe Datenmengen an, die abgespeichert werden müssen. Die Schreibgeschwindigkeit ist mit dem EXPEED 4 ebenfalls noch einmal angewachsen. Es empfiehlt sich deshalb, besonders schnelle Speicherkarten zu bevorzugen (> 60 MByte/Sek. für das Schreiben). Sie sind, abgesehen von wenigen Spitzenmodellen, nur unwesentlich teurer als konventionelle Karten.
Ich rate dazu, die Speicherkarten immer in der Kamera und nicht im Kartenleser am Computer oder Laptop zu formatieren. Einige der Speicherkarten liefern auf ihrem Etikett eine Fülle an Informationen: 1 effektive Geschwindigkeit (95 MByte/Sek., bezieht sich oft auf die schnellere Lesegeschwindigkeit), 2 genaue Typbezeichnung SDXC-I, 3 Geschwindigkeitsklasse (UHS Class 1), 4 Speicherkapazität. An der linken oberen Seite befindet sich ein kleiner Schalter, um die Karte vor dem Überschreiben zu schützen.
Jetzt gilt es noch, einige notwendige Grundeinstellungen im Kameramenü vorzunehmen, bevor die Kamera das erste Mal in Gebrauch genommen wird.
Bei der ersten Inbetriebnahme erscheint das entsprechende Menü automatisch, ansonsten finden Sie die Einträge im Menü SYSTEM. Zuerst stellen Sie die Landessprache ein. Wandern Sie mit dem rechten Steuerkreuz nach oben, sodass als Sprache Deutsch ausgewählt ist.
Anschließend geben Sie noch das aktuelle Datum und die Uhrzeit sowie das Datumsformat, die Zeitzone und die Umstellung auf die Sommerzeit ein. Den Wiedergabeordner können Sie auf der Voreinstellung D7200 stehen lassen. Bestätigen Sie Ihre Einstellungen und verlassen Sie das Menü durch einen kurzen Tipp auf den Auslöser.
Wenn Sie durch den Sucher blicken, können Sie einen Bildausschnitt und die Brennweite festlegen. Ihr erstes Bild erscheint auf dem Monitor.
Haben Sie Ihre ersten Testaufnahmen erfolgreich abgeschlossen, schalten Sie die Kamera am ON/OFF-Schalter wieder aus.
1 Der Zubehörschuh, der z. B. einen externen Blitz aufnimmt.
2 Dioptrieneinstellung: Brillenträger können durch eine Verstellung der Dioptrienzahl im Sucher versuchen, ohne Brille zu fotografieren.
3 AE-L/AF-L-Taste: Je nach Tastenbelegung wird der Autofokus fixiert (AF-Lock) und Schärfeeinstellung sowie Belichtung (Auto Exposure Lock) werden gespeichert.
4 Das hintere Einstellrad verändert allein oder in Kombination mit weiteren Tasten variable Werte wie z. B. die Belichtungszeit.
5 Der Multifunktionswähler dient hauptsächlich der Navigation z. B. durch die Menüs oder zwischen den AF-Feldern. Die mittlere Bestätigungstaste aktiviert Ereignisse oder bestätigt Befehle.
6 Sperrschalter für die Messfeldvorwahl. Wenn Sie das aktive AF-Feld nicht mehr bewegen können, ist diese Taste vermutlich die Ursache.
7 Die Live-View-Taste lässt den Spiegel hochklappen, sodass das Licht direkt auf den Monitor geleitet wird und das Bild live betrachtet werden kann. Der Sucher bleibt solange schwarz.
8 Mit dem Live-View-Wähler wird zwischen Foto und Filmen gewählt und anschließend mit der Taste die Live-View aktiviert.
9 Der Infrarot-Sensor für die Fernsteuerung auf der Rückseite.
10 Der Kamera-Lautsprecher.
11 Über die Info-Taste werden alle wichtigen Kameraparameter auf dem rückseitigen Display eingeblendet.
12 Der Kameramonitor zeigt entweder die Live-View, wichtige Kameraparameter oder in der Rückschau die aufgenommenen Fotos.
13 Neben der Info-Taste gibt es jetzt auch die i-Taste , mit der man je nach Betriebsart schnellen Zugriff auf unterschiedliche Parameter hat, die auch geändert werden können.
14 Die Verkleinerungs-/Bildindextaste : Im Wiedergabemodus wird die Bildübersicht aufgerufen oder der Bildausschnitt verkleinert dargestellt. Im Aufnahmemodus wird mit der ISO-Taste und dem hinteren Einstellrad die ISO-Empfindlichkeit eingestellt. Mit dem vorderen Einstellrad kann die ISO-Automatik aktiviert oder deaktiviert werden, sofern sie nicht obligatorisch ist.
15 Mit der Taste für die Ausschnittvergrößerung kann z. B. in der Rückschau bzw. im Wiedergabemodus schnell kontrolliert werden, ob die Schärfe im Motiv richtig sitzt. Im Aufnahmemodus wird mit der QUAL-Funktion und den beiden Einstellrädern die Bildgröße (vorderes Rad) und die Bildqualität (hinteres Einstellrad) gewählt. Beides wird auf dem Kameramonitor angezeigt.
16 Die Taste für Bildschutz, Weißabgleich oder Hilfeanzeige. Diese Taste hat gleich eine Dreifachbelegung abbekommen. Im normalen Aufnahmemodus wird das Menü Weißabgleich konfigurieren aufgerufen. Zusammen mit dem vorderen und hinteren Einstellrad kann der Weißabgleich schnell verändert werden. Im Wiedergabemodus kann ein Bild gegen versehentliches Löschen geschützt werden. Taucht im Menümodus unten links ein Fragezeichen auf , kann durch diese Taste ein kurzer Erklärungstext aufgerufen werden.
17 Die MENU-Taste ruft die Menüeinstellungen der Kamera auf.
18 Die Wiedergabetaste wechselt zwischen dem Aufnahme- und dem Wiedergabemodus. Mit Letzterem lassen sich Aufnahmen auf der Speicherkarte betrachten.
19 Die Löschtaste löscht im Wiedergabemodus einzelne Bilder von der Speicherkarte.
20 Das Funktionswahlrad für die Aufnahmemodi und der Aufnahmebetriebsartenwähler, der als Ring um das Wahlrad liegt. Es können die Betriebsarten Einzelbild S, Serienaufnahme schnell und langsam CL/CH, Leise Auslösung Q, Leise Serienauslösung QC, Selbstauslöser und Spiegelvorauslösung MUP eingestellt werden.
1 Integrierter Blitz. Er kann z. B. gut zum Aufhellen eingesetzt werden.
2 Start-/Stopptaste für die Filmaufzeichnung. Die Taste funktioniert nur, wenn sich die Kamera bereits im Live-View-Modus befindet und der Live-View-Wähler auf Video steht.
3 Der äußere Ring um den Auslöser dient als Ein-/Ausschalter der Kamera. Wird der Hebel noch etwas weiter gedreht , wird die Displaybeleuchtung für einige Sekunden aktiviert.
4 Mit dem vorderen Einstellrad werden verfügbare Einstellungen geändert, z. B. im manuellen Modus M die Blende.
5 Auslöser: Wird der Auslöser halb durchgedrückt, werden in der Grundeinstellung der Autofokus und die Belichtungsmessung aktiviert. Der Autofokus gibt über die Individualfunktionen a5 und d1 eine optische und akustische Rückmeldung dazu, ob ein Schärfepunkt erfolgreich erkannt wurde. Im Sucher leuchtet der runde Schärfeindikator auf.
6 Belichtungskorrektur: In den Aufnahmemodi korrigieren Sie durch Drücken dieser Taste und gleichzeitiges Drehen am hinteren Einstellrad 9 in 0,3-LW-Schritten die Belichtung um bis zu ± 5 LW-Stufen.
7 Taste für die Belichtungsmessung . Ein Druck auf die Belichtungsmessungstaste und gleichzeitiges Drehen des hinteren Einstellrads wählt die Belichtungsmessung: Matrixmessung , Spotmessung und mittenbetonte Messung .
8 Sensorebenenmarkierung: Auf dieser Ebene liegt intern die Oberfläche des Kamerasensors.
9 Das hintere Einstellrad verändert allein oder in Kombination mit weiteren Tasten variable Werte wie z. B. die Belichtungszeit.
10 Das obere Display.
11 Der Zubehörschuh kann nicht nur einen externen Systemblitz aufnehmen, sondern auch weitere Steuergeräte.
12 Der Aufnahmebetriebswähler für die Betriebsarten Einzelbild, schnelle und langsame Serienaufnahme, leise Auslösung, Selbstauslöser und Spiegelvorauslösung.
13 Das Funktionswahlrad mit dem zentralen Entriegelungsknopf. Mit ihm werden die unterschiedlichen Betriebsarten eingestellt: Programm-, Blenden- und Zeitautomatik und die manuelle Belichtungssteuerung (P, S, A, M). Es stehen auch die Modi Automatik, Automatik (Blitz aus), die Motivprogramme, die Spezialeffekte und die individuellen Konfigurationen U1 und U2 zur Verfügung.
14 Die Entriegelung für den Aufnahmebetriebswähler.
1 Markierung für die Objektivausrichtung.
2 Die BKT-Taste für die Belichtungsreihe (Bracketing) ist auf der linken Vorderseite zu finden.
3 Die Blitztaste entriegelt den integrierten Blitz. Wird sie gedrückt und festgehalten, kann – je nach Programm – mit dem vorderen Einstellrad die Blitzbelichtungskorrektur und mit dem hinteren Einstellrad der Blitzmodus eingestellt werden. Beides wird auf dem Kameramonitor dargestellt.
4 Anschluss für ein externes Mikrofon in 3,5-mm-Klinkenform.
5 Der USB-Anschluss für das USB-Kabel UC-E17.
6 (Mini-)HDMI-Anschluss (Typ C).
7 Der Zubehöranschluss, z. B. für die Kabelfernbedienung.
8 Anschlüsse für einen Kopfhörer in 3,5-mm-Klinkenform.
9 Fokusschalter – Autofokus AF oder manueller Fokus M.
10 Wird der AF-Modus-Schalter gedrückt, kann mit dem hinteren Einstellrad der Autofokusmodus bestimmt werden: AF-Automatik AF-A, Einzelfokus AF-S und kontinuierlicher Autofokus AF-C. Mit dem vorderen Einstellrad wird je nach Moduswahl die AF-Messfeldsteuerung eingestellt: Einzelsteuerung S, Automatische Steuerung Aut und die dynamischen Messfeldsteuerungen mit 9, 21 oder 51 Messfeldern und das 3D-Tracking.
1 Mit dem vorderen Einstellrad werden zahlreiche Einstellungen vorgenommen, z. B. wird damit im manuellen Modus M die Blende eingestellt.
2 Das AF-Hilfslicht unterstützt den Autofokus bei schlechten Lichtverhältnissen. Im Selbstauslösemodus blinkt die Lampe bis zur Auslösung.
3 Der Infrarot-Sensor zur Fernsteuerung auf der Vorderseite.
4 Schalter für die Objektiventriegelung.
5 Das Nikon-Objektivbajonett. Durch sein vergleichsweise hohes Auflagemaß von 46,5 mm ist es sehr aufwendig, Objektive, die nicht für das F-Bajonett konstruiert wurden, zu adaptieren.
6 Der Kameraspiegel.
7 Die AF-Kupplung für den Fokussiermotor im Gehäuse. Für meist ältere Objektive ohne eigenen AF-Antrieb.
8 Der Blendenhebel hält die Springblende offen.
9 Die Funktionstaste Fn kann in den Individualfunktionen unter f2 (Foto) oder g1 (Video) für einen schnelleren Zugriff belegt werden.
10 Die Belegung der Abblendtaste Pv wird in den Individualfunktionen f3 (Foto) und g2 (Video) festgelegt.
Das Kameragehäuse der D7200 besteht aus einem sehr stabilen Magnesium-Chassis in Monocoque-Bauweise, wie sie z. B. auch in der Auto- und Luftfahrtindustrie verwendet wird. Durch die Schalenbauweise ist hohe Steifigkeit bei geringer Masse möglich.
Die D7200 ist dadurch für den professionellen Einsatz gut gerüstet. Das Magnesiumgerüst stellt vor allem den exakten Abstand zwischen der Sensorebene und der Bajonettebene sicher, er wird als das Auflagemaß bezeichnet.
Es beträgt bei allen Nikon-SLR 46,5 mm. Es wird in der Produktion im Werk über den gesamten Bajonettradius einjustiert.
Die Einhaltung sehr enger Toleranzen ist die Grundlage für eine gleichmäßige Schärfeleistung über die gesamte Bildfläche. Ist das Auflagemaß dejustiert, führt dies zunächst einmal zu partiellen Unschärfen.
Der Rest des Gehäuses ist dann mehr oder weniger Verpackung für die empfindlichen Innereien. Zusätzlich ist das Gehäuse der D7200 gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, sodass es auch einen leichten Regenschauer unbeschadet überstehen kann. Auch der Nikon-Batteriegriff ist entsprechend abgedichtet.
In der Programmautomatik P übernimmt die Kamera alle wichtigen Einstellungen für Sie. In diesem Fall konzentrieren Sie sich ganz auf Ihr Motiv und auf den Bildausschnitt.
Eines der Markenzeichen der Spiegelreflexkameras ist ihre Eigenschaft, das Bild direkt durch das Objektiv über Spiegel und eine Mattscheibe in den Sucher zu projizieren. Dieses Verfahren liefert ein sehr helles und klares Bild vom Motiv. Ganz nebenbei hat man die Kamera ruhig und sicher im Griff und bekommt keine Probleme mit direktem Sonnenlicht, das auf das Display fällt und damit ein Ablesen des Bildes fast unmöglich machen würde.
Ein weiterer Vorteil des optischen Sucherbildes besteht darin, jeder noch so schnellen Bewegung problemlos folgen zu können. Das ist derzeit bei vielen elektronischen Suchern und Displays noch nicht gegeben. Praktisch alle modernen DSLRs verstehen sich ebenfalls darauf, das Sucherbild auf dem Display anzuzeigen, doch dazu im nächsten Abschnitt mehr.
Das Sucherbild der Nikon D7200 ist übersichtlich gestaltet und blendet, je nach Betriebsart, die wichtigsten Aufnahmeinformationen ein.
1 Mitten im Sucherbild, innerhalb des skizzierten Bereichs, sind die 51 Fokusmessfelder angeordnet. Die 15 Kreuzsensoren sind in den drei mittleren Spalten angeordnet. In der unteren Leiste werden weitere Informationen eingeblendet: 2 der Schärfeindikator, 3 die aktuelle Belichtungszeit, 4 die Blendenzahl, 5 Belichtungsskala, 6 der Indikator für die Belichtungskorrektur, 7 Anzahl der Aufnahmen, die noch auf die Speicherkarte passen, 8 die Blitzbereitschaftsanzeige und 9 Anzeige des virtuellen Horizonts im Quer- oder Hochkantformat.
Alle Symbole im Sucher |
Im Sucher können je nach Betriebsart und Situation auch noch weitere Symbole eingeblendet werden, deshalb an dieser Stelle eine Auflistung der wichtigen Anzeigen:
1 Schärfeindikator, 2 Blitzbelichtungsspeicher, 3 Anzeige für eine Programmverschiebung, 4 Belichtungszeit, 5 Blendenstufendifferenz, 6 Blendenwert (bei Objektiven ohne CPU: Anzahl der Stufen), 7 Belichtungsskala oder Belichtungskorrekturanzeige, 8 Blitzbelichtungskorrektur, 9 Belichtungskorrektur, 10 ISO-Automatik aktiv, 11 Anzahl der verbleibenden Fotos auf der Speicherkarte bzw. Kapazität des Pufferspeichers, 12 Blitzbereitschaft, 13 Belichtungsmesswertspeicher, 14 Blitzsynchronisation, 15 HDR aktiv, 16 ADL aktiv, 17 (Blitz-)Belichtungsreihe aktiv, 18 geringe Akkuladung, 19 Symbol ISO-Wert, 20 Symbol für mehr als 1.000 Aufnahmen.
Sie können an der D7200 jederzeit die Live-View-Ansicht aktivieren. Drücken Sie dazu einfach die entsprechende Taste an der Kamera. Ein entscheidender Vorteil der Live-View sind das große Vorschaubild sowie die Möglichkeit, in das Foto hineinzuzoomen und die Schärfe genau zu kontrollieren. Ebenso ist es möglich, ein Gitternetz in das Bild einzublenden. Ein solches Gitter erleichtert die Bildgestaltung am Anfang doch sehr.
Dazu muss in der Live-Ansicht die Info-Taste (eventuell mehrmals) gedrückt werden, bis das Netz eingeblendet wird.
Alternativ können mit der Info-Taste erweiterte Informationen eingeblendet oder alle Informationen ausgeblendet werden.
Phasenbasierter AF und Kontrastautofokus |
Im normalen Suchermodus arbeiten DSLRs mit dem phasenbasierten Autofokus. Bei dieser Methode fällt durch Hilfsspiegel ein geringer Teil des durch das Objektiv einfallenden Lichts auf ein spezielles Autofokusmodul. Vereinfacht kann man sich vorstellen, dass Strahlen vom Zentrum und von den Randbereichen auf einen Zeilensensor fallen. Je nach Fokusgrad wandert das Licht über die Zeilensensoren.
Der Sensor misst schon bei dem ersten Auftreffen des Lichts sehr genau die Entfernung zum Motiv und kann dadurch sehr schnell fokussieren. Die Genauigkeit dieser Messung hängt allerdings von dem exakten Zusammenspiel zwischen Objektiv und Kamera ab. Das Autofokusmodul liegt nicht mehr direkt im Strahlengang und ist von der sehr exakten Ausrichtung aller beteiligten Bauteile abhängig.
Kommt es zu Abweichungen dieser Ausrichtung, entstehen z. B. Phänomene wie ein Front- oder Backfokus, bei denen die Kombination aus Kamera und Objektiv knapp vor oder hinter dem eigentlichen Fokuspunkt scharf stellt. Bei dem Verfahren des Kontrastautofokus wird der Kontrast des Motivs gemessen. Ist er zwischen zwei Details am höchsten, ist die Messung beendet und das Objektiv fokussiert. Dazu muss das Objektiv mehrmals hin- und herfahren, um durch einfache Vergleichsmessungen zu ermitteln, wann der Kontrast ein Maximum erreicht. Die Vergleichsmessungen sind langsamer als die phasenbasierte Messung, aber recht robust und bei genügend Kontrastkanten auch genau.
Häufig ist es mit der Live-View auch angenehmer, ein Motiv in einer ungünstigen Position wie z. B. in Bodennähe anzuvisieren. Der Nachteil dieser Ansicht ist eine geänderte Fokussierung, sie wechselt in der Live-View vom phasenbasierten AF-Betrieb zum kontrastbasierten AF.
Den kontrastbasierten AF-Modus erkennen Sie daran, dass das Objektiv zur Scharfstellung kurz hin- und herpumpt, bis der exakte Messpunkt gefunden ist. Unter ungünstigen Bedingungen, z. B. bei wenig Licht, können schon mal ein, zwei Sekunden vergehen, bis der Autofokus in diesem Modus scharf gestellt hat. Für einen schnellen Schnappschuss ist das manchmal schon zu langsam.
Wenn Sie die ersten Bilder auf die Speicherkarte gebannt haben, möchten Sie diese Bilder sicherlich selbst noch einmal in aller Ruhe durchgehen oder auch schon anderen zeigen. Dazu holen Sie sich mit einem Druck auf die Wiedergabetaste 1 das zuletzt aufgenommene Bild zurück auf den Monitor.
Die Ansicht zeigt, in Abhängigkeit der Einstellung, mehr oder weniger Aufnahmeinformationen wie beispielsweise wichtige Kameradaten, den Dateinamen, das Aufnahmedatum und die Bildgröße.
Die unterschiedlichen Informationseinstellungen können im Menü unter WIEDERGABE/Opt. für Wiedergabeansicht eingestellt werden. Die einzelnen Ansichten können Sie dann mit dem Multifunktionswähler 6 nach oben und unten durchscrollen. Gefällt Ihnen eines der Bilder nicht, können Sie einzelne Fotos mit der Taste 2 löschen. Mit dem Multifunktionswähler 6 kann man von Bild zu Bild nach links und rechts wandern.
Vom zuletzt aufgenommenen Bild springt die Anzeige zurück auf das erste aufgenommene Bild, so kann schnell der Anfang der Aufnahmeserie angesprungen werden.
Die Taste 345