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Osho

Das Buch der Heilung

Von der Medizin zur Meditation

Mit einer Einführung
von Ruediger Dahlke

Aus dem Englischen übertragen
von Ma Prem Rajmani

Ullstein

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Allegria im Ullstein Taschenbuch
Herausgegeben von Michael Görden

Aus dem Englischen übersetzt von Ma Prem Rajmani (Hannelore Müller).
Titel der Originalausgabe
FROM MEDICATION TO MEDITATION
Sämtliche Texte von Osho stammen aus spontan gehaltenen Vortägen, die überwiegend in Englisch, aber auch in Hindi gehalten, auf Tonband aufgezeichnet und in Schriftform übertragen wurden.

OSHO is a registered trademark of
Osho International Foundation
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Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigungen, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Neuausgabe
1. Auflage November 2004
4. Auflage 2013
© 2004 by Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin
© der deutschsprachigen Ausgabe 1995 by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
© 1994 Osho International Foundation, Switzerland,
www.osho.com
All rights reserved
Umschlaggestaltung: FranklDesign, München
Titelabbildung: Shivananda Ackermann
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-8437-0761-9

Einführung

Wohl kein Denker hat in dieser Hälfte des Jahrhunderts so viele Menschen provoziert wie Bhagwan Shree Rajneesh, der sich in seinen letzten Lebensjahren Osho nannte. Es gehörte geradezu zu seiner Lehrmethode, zu schockieren, zum Lachen zu bringen und in andere Bewußtseinszustände zu führen. Noch heute – Jahre nach seinem Tod – ist es nicht leicht, ein Buch über ihn in einem renommierten Verlag herauszubringen. Zu groß sind noch immer die Ressentiments, viele hat er wohl für eine ganze Inkarnation beleidigt, und man darf vermuten: Es hat ihm nichts ausgemacht.

Der endgültigen und völligen Befreiung des menschlichen Bewußtseins verpflichtet, hat er alle Regeln, Gesetze und Einengungen als Gegner angenommen, und es dürfte keine Religion auf dieser Erde geben, mit deren Vertretern er sich nicht verbal angelegt hätte. Politiker, aber überhaupt Würdenträger, gleichgültig welcher Couleur, eigentlich alle, die etwas zu verlieren hatten, kamen schlecht bei ihm weg, und so dürfte es kaum einen Menschen geben, der allein durch Worte seinen Ruf in vergleichbarer Zeit ähnlich ruinierte. Osho kümmerte sich nie um die Erwartungen seiner Umwelt, und nicht einmal um die seiner vor allem westlichen Anhängen Vielmehr spielte er außerordentlich einfallsreich mit allen Vorstellungen und nutzte Paradoxien und Witze, um immer wieder feste Positionen in Frage zu stellen und seine Zuhörer erst einmal gehörig zu verwirren, bevor er sie in der liefe seiner Gedanken auf die eine Wahrheit stieß.

Er geht radikal von seinem jeweiligen Standpunkt aus, fürchtet Widersprüche in keiner Weise, sondern spielt geradezu genüßlich mit ihnen. Aus materieller Sicht verdammt er die Homöopathie, nur um gleich darauf festzustellen, daß sie aus einer umfassenden Sicht das viel tiefer gehende Therapiekonzept darstellt als etwa die Schulmedizin. Ähnlich kann er die christliche Dreifaltigkeit schlicht als Quatsch hinstellen, während er im nächsten Exkurs auf die ewigen Wahrheiten von Christi Lehre eingeht. Das mag erschreckend und jedenfalls ungewohnt und verwirrend für den westlichen Verstand sein, aber um den geht es Osho am wenigsten, im Gegenteil, er ist dessen erklärter Feind. Immer und überall sieht er das Heil als Maß.

Dem phänomenologischen westlichen Denken ist er nicht verpflichtet, sondern er zielt immer radikal auf die Wurzeln. So können seine Reden dazu führen, Vorurteile zu durchschauen oder in Vorurteilen gegenüber ihm selbst steckenzubleiben. Hier unterscheidet sich das »Buch der Heilung« kaum von der Wirkung des Sprechers. Diese Art der Rede, und es handelt sich ganz eindeutig um ein gesprochenes Buch, ist an sich schon Therapie. Für den Genuß beim Lesen ist es zwingend, das mit einzubeziehen.

Fangen wir an, Oshos Äußerungen in unserem intellektuellen Sinn auf die Goldwaage zu legen, kommen wir nicht weit mit ihm. Um zu provozieren, schreckt er vor kaum einer Übertreibung zurück. Wenn er mit dem Brustton selbstverständlicher Überzeugung behauptet, in Indien könne es keine Aids-Epidemie geben, scheint ihn die Zeit bereits schrecklich widerlegt zu haben. Andererseits kann man an anderer Stelle lesen, daß Indien für ihn viel mehr als ein geographischer Ort ist. Er sieht in seiner Heimat ein mythologisches Land, das Kernland des Orients und der Orientierung damit. An diesem mythischen Ort kann es allerdings kein Aids geben. Was auf den ersten Blick wie jenes dumme Vorurteil vieler Inder aussieht, das gerade dazu beiträgt, daß sich Aids kaum irgendwo schneller ausbreitet, erscheint auf den zweiten tieferen Blick in einem neuen Licht. Und darum vor allem ging es Osho, neues Licht auf alte Dinge zu werfen und seinen Schülern (das) ein(e) Licht aufgehen zu lassen. Zu diesem Zweck scheut er auch vor haarsträubenden Widersprüchen nicht zurück. Er schlüpft in die Rolle des Heyokas der Indianer, eines Hofnarren des Mittelalters oder vielleicht auch des göttlichen Narren im Tarot und erlaubt sich alles, was verspricht, die Menschen aus ihren eingefahrenen Gleisen zu werfen, um eine neue Richtung ins Spiel zu bringen. All diese Narren hatten die Aufgabe, Gegenpole zu beziehen und den Menschen den oft unangenehm ehrlichen Spiegel vorzuhalten. Das häßliche Grinsen darin als das eigene zu erkennen, wäre der Sinn des vorliegenden Buches. Es auf Osho zu projizieren, ist die übliche gutbürgerliche Abwehrreaktion. So wie der mittelalterliche Herrscher oder der Indianerhäuptling am meisten von seinem Narren hätte lernen können, könnten wir heute von Osho lernen, der sich freiwillig und mit spürbarem Genuß zum Narren machte und sich nicht die Bohne um anerkannte Regem, Gesetze oder gar Moral kümmerte.

Wie leicht man in das angenehmere Muster des Projizierens rutscht, habe ich bei der Lektüre des Manuskripts selbst erlebt. Der Fastenarzt in mir schluckte schwer, als seine Methode durch den Kakao gezogen und erst hundert Seiten später rehabilitiert wurde. So ging es auch noch dem Psychotherapeuten und Homöopathen und noch einigen meiner Persönlichkeitsteile. So wird es hoffentlich jedem Leser gehen, und dann ist dieses Frage-und-Antwortspiel zwischen Meister und Schülern mehr als ein Buch. Es wird dazu zwingen, eigene Standpunkte zu hinterfragen und manche davon auf Dauer fahrenzulassen. Selbst dort, wo man auch nach reichlicher Prüfung nicht mit Osho konform gehen kann oder will – für mich etwa sein Ausblick auf den wissenschaftlich programmierten Übermenschen der Zukunft –, wird ein innerer Pro-zeß in Gang gesetzt, der zur fruchtbaren Auseinandersetzung zwingt. Selbst nachdem ich viele seiner Reden gehört, seine Meditationen erfahren und außerdem das Glück hatte, ihn live und lebendig in Poona zu erleben, haben mich seine Gedanken wieder von neuem irritiert und animiert.

Dort, wo Osho dem Thema Heilung wieder zu Tiefe verhilft und ihm mit philosophischem Denken begegnet, kann das Buch Therapeuten und überhaupt Menschen in helfenden Berufen Anstöße und Hilfen liefern. Nichts fehlt unserer modernen Medizin so sehr wie eine Philosophie vom H«7(en). Und wenige liefern sie so kompromißlos wie Osho. Schulmedizin und -psychologie rudern ziemlich hilflos in einem Meer aus Pragmatismus und oberflächlicher Symptomkosmetik. Ihnen ist wie dieser Gesellschaft alles Radikale, d. h. an die Wurzeln gehende, verhaßt, und so orientieren sie sich am phänomenalen Geschehen der Oberfläche. Dort aber hegen weder Lösungen noch Perspektiven. Wer sich dort ansiedelt, kann den einfachsten Grundfragen nicht gerecht werden. Wenn es nicht so erbärmlich wäre, könnte man fast darüber lachen, daß die Schulmedizin nach vielen Jahrzehnten immer noch nicht begriffen hat, was Vorbeugung, von der sie so gern redet, eigentlich ist. Sie verwechselt sie ständig und konsequent mit Früherkennung. Das wird sich auch nicht ändern, solange sie sich den Gedanken einer esoterischen Medizin verschließt.

Osho geht in diesem Buch noch weit darüber hinaus und behandelt in den Antworten auf die Fragen seiner Schüler eine Fülle von Themen, die im Zusammenhang mit den Themen Gesundheit und Heil stehen. So wird dem Leser bewußt, wie schließlich alle Fragen auf diese Thematik zielen und es letztlich nur ein Ziel geben kann. Daß Osho immer wieder darauf zurückkommen muß, liegt in der Natur der Wirklichkeit: Es gibt zwar unzählige Gegensatzpaare in der polaren Welt, aber nur ein Ziel: die Einheit.

Ruediger Dahlke

1. KAPITEL

Was ist Gesundheit?

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Medizin und Meditation!

Das Wort »Meditation« und das Wort »Medizin« stammen beide aus derselben Wurzel. Medizin betrifft die körperliche Heilung, und Meditation betrifft die spirituelle Heilung. Beide sind heilende Kräfte.

Außerdem ist zu beachten, daß das Wort »heilen« und das Wort »heil« ebenfalls aus der gleichen Wurzel stammen. Geheilt zu werden bedeutet nichts anderes, als daß man heil und ganz wird und daß einem nichts fehlt. Eine weitere Bedeutung: Auch das Wort »heilig« kommt aus dieser Wurzel. Heilen, heil, heilig haben alle den gleichen Ursprung.

Meditation heilt. Sie macht dich heil – und heil zu sein bedeutet, heilig zu sein. Heiligkeit hat nichts mit der Zugehörigkeit zu einer Religion oder Kirche zu tun. Es bedeutet einfach, daß du innen vollständig und ganz bist. Nichts fehlt dir, du bist erfüllt. Du bist so, wie die Existenz dich haben wollte. Du hast dein Potential verwirklicht.

Religion ist eine Reise nach innen, und Meditation ist der Weg dorthin.

Tatsächlich bewirkt Meditation eines: Sie führt dich, dein Bewußtsein so tief wie möglich nach innen. Selbst dein Körper ist für dich dann außen. Selbst dein Verstand ist außen, und selbst dein Herz – dem Zentrum deines Seins so nahe – ist dann außen. Wenn alle drei – Körper, Verstand und Herz – als etwas Äußerliches erfahren werden, bist du im innersten Zentrum deines Seins angekommen.

Dieses Erreichen deines Zentrums ist eine ungeheure, alles transformierende Explosion. Danach bist du nie mehr derselbe, denn dann weißt du: Dein Körper ist nur die äußere Hülle, dein Verstand, auch wenn er ein wenig tiefer reicht, ist nicht dein wahrer Kern, und dein Herz, obwohl es noch etwas tiefer innen liegt, ist nicht dein innerstes Zentrum. Du bist nicht mehr identifiziert – mit keinem von den dreien.

Zum ersten Mal fühlst du, daß sich in dir etwas kristallisiert hat. Du bist nicht mehr dieser alte halbherzige Mensch, der du immer warst. Zum ersten Mal spürst du eine ungeheure, unerschöpfliche Energie, von deren Existenz du bisher keine Ahnung hattest. Zum ersten Mal weißt du, daß der Tod nur deinem Körper, deinem Verstand und deinem Herzen passieren wird, aber nicht dir.

Du bist ewig. Du bist immer schon dagewesen, und du wirst immer dasein – in unterschiedlichen Formen und letztlich in einem Zustand der Formlosigkeit. Aber du kannst niemals zerstört werden, du bist unzerstörbar Damit verschwindet alle Angst, und das Verschwinden der Angst bedeutet das Auftauchen der Freiheit. Das Verschwinden der Angst bedeutet das Auftauchen der Liebe. Jetzt kannst du mit anderen teilen. Du kannst so viel geben, wie du willst, denn jetzt bist du mit der unerschöpflichen Quelle des Lebensstromes verbunden.

Meditation macht dich heil, sie macht dich heilig, und sie macht dich zur unerschöpflichen Quelle für alle, die da hungern und dürsten, die suchen und streben und im Dunkeln tappen. Du wirst zu einem Licht.

Meditation ist der Weg zur Meisterschaft über dein eigenes Sein.

Du brauchst dazu keinen Gott, keinen Katechismus, kein heiliges Buch. Niemand braucht Christ oder Jude oder Hindu zu werden – all das ist blanker Unsinn.

Alles, was du brauchst, ist, dein Zentrum zu finden. Und Meditation ist der einfachste Weg dorthin. Sie wird dich ganz machen, spirituell gesund. Und sie wird dich so reich machen, daß du aller spirituellen Armut dieser Welt ein Ende setzen kannst – und das ist die wahre Armut.

Die Armut der physischen Körper an Nahrung, Kleidung und Obdach läßt sich durch Wissenschaft und Technik leicht beseitigen, aber weder die Wissenschaft noch die Technik kann Glückseligkeit bringen. Das liegt jenseits ihrer Reichweite. Und selbst wenn du alles besitzt, was die Welt zu bieten hat: Solange du nicht Frieden, Heiterkeit, Stille und Ekstase besitzt, bleibst du dennoch arm. Ja, du wirst deine Armut sogar noch stärker spüren als je zuvor, durch den Kontrast. Du lebst in einem goldenen Palast und weißt doch, daß du ein Bettler bist. Der goldene Palast zeigt dir den Kontrast: Du kannst sehen, daß du innen gar nichts besitzt. Du bist leer

So kommt es, daß in dem Maße, wie die Menschheit intelligenter und reifer wird, immer mehr Menschen die Sinnlosigkeit zu spüren beginnen. Immer mehr Menschen haben das Gefühl, daß das Leben etwas Zufälliges ist und daß es keinen Sinn hat weiterzuleben.

Die neueren Strömungen der westlichen Philosophie weisen alle in diese Richtung: Vielleicht ist Selbstmord die einzige Lösung. Natürlich, wenn man seine innere Welt nicht kennt, aber alles besitzt, was die äußere Welt zu geben hat, dann scheint Selbstmord die einzige Lösung zu sein.

Meditation kann dich innerlich reich machen. Dann kommt Selbstmord nicht mehr in Frage, denn selbst wenn du dich zerstören wolltest – es geht nicht! Dein Sein ist unzerstörbar

Diese Unsterblichkeit zu erkennen bedeutet eine große Freiheit – von Tod, Krankheit und Alter Diese Dinge werden kommen und gehen, aber du bleibst davon unberührt, unversehrt. Deine innere Gesundheit liegt jenseits aller Krankheit. Sie ist eine Gegebenheit und wartet nur darauf, entdeckt zu werden.

Die Medizin, die Physiologie, die Psychologie sind noch sehr unreif in dem Sinne, daß ihre Arbeit sich nur an der Peripherie des Menschseins abspielt. Sie haben den Zugang zum Zentrum des Menschen noch nicht gefunden. Da sie die Existenz eines Bewußtseins, das über den Verstand hinausgeht, nicht akzeptieren, und die Existenz eines Bewußtseins, das über den Tod hinausgeht, leugnen, sind sie völlig verschlossen und voreingenommen gegenüber dem unschätzbaren Beitrag der Mystiker, die bis zum Zentrum des Bewußtseins vorgedrungen sind.

In vielen Fällen wird die Diagnose eines Physiologen oder eines anderen Arztes allein aus dem Grund absolut falsch sein, weil seine Sichtweise nicht umfassend genug ist. Er begreift den Menschen nur als Materie und das Denken nur als Nebenprodukt der Materie, als ein Schattenphänomen. Darüber hinaus gibt es für ihn nichts – nichts Ewiges, nichts, was ewig weiterbestehen wird.

Die Medizin hat ein Bild vom Menschen geschaffen, das bei den intelligenten Leuten Verzweiflung erweckt. Aufgrund seiner totalen Leugnung des Ewigen ist der medizinische Ansatz nicht wirklich wissenschaftlich. Er ist genauso abergläubisch wie der Ansatz aller religiösen und politischen Fanatiker

Die Wissenschaftler haben nicht das Recht, das Bewußtsein zu leugnen, solange sie nicht den inneren Horizont des menschlichen Bewußtseins erforscht haben und den Nachweis erbringen, daß es sich nur um ein Traumgebilde handelt, einen Schatten ohne jegliche Realität. Sie haben es nicht erforscht – sie gehen bloß von einer Hypothese aus.

Die Hypothese der Wissenschaft ist der Materialismus. Er ist der Aberglaube der wissenschaftlichen Welt – so wie Gott, Himmel und Hölle der Aberglaube der religiösen Welt sind.

Die Wissenschaft ist noch keine reine Wissenschaft und kann es noch nicht sein, weil der Wissenschaftler noch nicht unschuldig, noch nicht unvoreingenommen ist, weil er noch nicht bereit ist, sich der Wahrheit zu stellen – auf die Gefahr hin, daß sie ihn selbst und seine Konditionierung in Frage stellt. 1› Hinweis

Du hast davon geredet, daß es für die westliche Medizin nötig wäre, den Menschen als ganzheitlichen Organismus zu verstehen, und daß es nicht genügt, die kranken Teile des Körpers zu behandeln. Kannst du das bitte näher ausführen!

Ein Beispiel: Du hast Kopfweh. Man wird dir ein Aspirin geben. Aspirin ist kein Heilmittel; es bewirkt nur, daß das Symptom aus deinem Bewußtsein verschwindet. Aspirin beseitigt nicht das Kopfweh, sondern bewirkt nur, daß du es nicht mehr spürst. Es verwirrt dich nur Die Kopfschmerzen bleiben, nur bist du dir dessen nicht mehr bewußt. Das Aspirin erzeugt eine Art Unbewußtheit.

Warum aber ist es überhaupt zu den Kopfschmerzen gekommen? Die gewöhnliche Medizin fragt nicht danach. Wenn du zu einem Arzt gehst, wird es ihn nicht interessieren, warum du Kopfschmerzen hast. Du hast Kopfweh? Das ist für ihn eine einfache Sache: »Das Symptom ist vorhanden. Nimm dieses Medikament« – irgendeine Droge, eine chemische Substanz – »und das Symptom wird verschwinden.« Vielleicht wird das Kopfweh verschwinden, aber am nächsten Tag hast du dann möglicherweise eine Magenverstimmung. Ein anderes Symptom ist aufgetreten.

Der Mensch ist eins, der Mensch ist eine Ganzheit – eine organische Einheit. Man kann ein Problem an einer Stelle wegschieben, aber dann wird es an einer anderen Stelle wieder auftauchen. Es wird vielleicht etwas länger dauern, bis es zur anderen Stelle gelangt, bis es in einen anderen Körperteil gewandert ist, aber es wird zwangsläufig wieder auftauchen. Und wenn man es von dort ebenfalls wegdrängt, wandert es wieder an eine andere Stelle – und es gibt so viele Teile im menschlichen Körper! So kann man das Problem ständig von einer Stelle zur nächsten weiterschieben, mit dem Resultat, daß du immer kränker wirst statt gesünder. Und manchmal wird so aus einem kleinen Wehwehchen eine schwere Krankheit.

Wenn man zum Beispiel kein Kopfweh zuläßt, und keine Magenschmerzen oder Rückenschmerzen, wenn überhaupt kein Schmerz jemals zugelassen wird, weil man, sobald irgendwo ein Schmerz auftaucht, sofort etwas dagegen unternimmt, um ihn loszuwerden… wenn man jahrelang mit dieser Verdrängung fortfährt – denn genau das ist es, eine Verdrängung –, dann wird eines Tages all die verdrängte Krankheit sich summieren und auf besser organisierte Weise zum Ausdruck kommen, möglicherweise als Krebs. Dann wird sich alles Angestaute beinahe explosionsartig Ausdruck verschaffen.

Warum ist es uns bisher nicht gelungen, ein Mittel gegen den Krebs zu finden? vielleicht weil der Krebs nur ein Ausdruck für sämtliche verdrängten Krankheiten des Menschen ist. Wir haben gelernt, einzelne Krankheiten zu unterdrücken.

Krebs ist keine einzelne Krankheit, sondern eine kollektive Attacke, ein Totalangriff. Sämtliche Krankheiten haben sich zusammengetan, sie haben sich verbündet und eine Armee aufgestellt… und jetzt blasen sie zum Angriff. Deshalb versagen alle Medikamente. Es scheint derzeit unmöglich, daß jemals ein wirksames Mittel gefunden wird.

Krebs ist eine neue Krankheit. Sie existiert nicht in den primitiven Gesellschaften. Warum nicht? Man muß sich fragen, warum sie in primitiven Gesellschaften nicht existiert. Weil der primitive Mensch nichts unterdrückt! Er hat es nicht nötig. Krebs ist eine Rebellion des ganzen Systems. Wenn man nichts unterdrückt, ist keine Rebellion nötig. Die Dinge passieren im kleinen und sind gleich vorbei.

Die religiöse Haltung sucht nicht nach dem Symptom, sondern nach der Ursache. Ich nenne das »die Psychologie der Buddhas«. Wenn du Kopfschmerzen hast, ist es keine Krankheit, keine Störung, sondern ein Signal deines Körpers, daß etwas an der Quelle nicht stimmt. Du solltest dich beeilen, den Ursprung zu finden. Finde heraus, was falsch läuft! Der Kopf gibt dir nur ein Signal, ein Gefahrensignal, einen Alarmruf: »Hör auf deinen Körper Etwas läuft falsch! Du tust etwas, was nicht richtig ist, was die Harmonie deines Körpers stört. Hör auf damit, sonst wird das Kopfweh dich ständig daran erinnern!«

Kopfschmerzen sind keine Krankheit, und das Kopfweh ist nicht dein Feind, sondern dein Freund. Es steht zu deinen Diensten. Für dein Leben ist es absolut wesentlich, daß dein Körper dich alarmiert, wenn etwas falsch läuft. Aber statt zu ändern, was falsch läuft, stellst du nur das Alarmsignal ab und nimmst ein Aspirin. Das ist absurd!

Aber das geschieht heute in der Medizin, das geschieht in der Psychotherapie: symptomatische Behandlung. Es fehlt das Wesentliche, und das Wesentliche besteht darin, den Ursprung zu suchen.

Wenn du das nächste Mal Kopfweh hast, probiere ein kleines Experiment, eine kleine Meditationstechnik. Später kannst du sie auch bei größeren Krankheiten, bei schwerwiegenderen Symptomen ausprobieren.

Wenn du Kopfweh hast, mach dieses kleine Experiment: Setz dich still hin und beobachte deinen Kopfschmerz. Schau ihn dir von innen an – aber nicht so, wie du einen Feind beobachtest, nein. Wenn du ihn so beobachtest, als wäre er dein Feind, wirst du nicht fähig sein, richtig hinzuschauen. Du wirst ausweichen, denn wer schaut schon dem Feind direkt ins Gesicht? Man weicht ihm aus, man neigt dazu, ihm auszuweichen.

Betrachte den Schmerz als deinen Freund, denn er ist dein Freund. Er arbeitet für dich. Er sagt dir: »Etwas ist nicht in Ordnung – schau es dir an!« Setz dich einfach still hin und schau dir den Kopfschmerz an – ohne Absicht, ihn loszuwerden, ohne den Wunsch, er solle verschwinden, ohne Konflikt, ohne Kampf, ohne Ablehnung. Schau ihn dir einfach an und finde heraus, worin er eigentlich besteht.

Beobachte ihn, und wenn es eine innere Botschaft gibt, kann der Kopfschmerz sie dir mitteilen. Er enthält eine verschlüsselte Botschaft. Wenn du ihn still beobachtest, wirst du dich wundern! Wenn du ihn still beobachtest, werden drei Dinge geschehen. Erstens, je länger du ihn beobachtest, um so stärker wird er Das wird dich verwirren: »Wie soll mir das helfen, wenn es schlimmer wird?« Der Schmerz wird stärker, weil du ihm vorher ausgewichen bist. Er war da, doch du bist ihm ausgewichen. Du hattest ihn bereits verdrängt – sogar ohne Aspirin hattest du ihn verdrängt. Wenn du ihn jetzt beobachtest, hört das Verdrängen auf. Der Kopfschmerz wird seine natürliche Intensität erreichen. Dann erst kannst du ihn, gleichsam ohne Ohrenstöpsel, ohne Watte in den Ohren, vernehmen – und er wird sehr laut sein.

Das erste ist: Er wird schlimmer werden. Wenn er schlimmer wird, kannst du sicher sein, daß du ihn richtig beobachtest. Wenn er nicht schlimmer wird, dann schaust du noch nicht richtig hin, dann weichst du ihm noch aus. Schau in ihn hinein, dann wird er schlimmer werden. Das ist der erste Hinweis, daß du ihn richtig im Visier hast.

Das zweite ist: Er wird lokalisierter sein; er wird sich nicht mehr auf einen so großen Bereich erstrecken. Zuerst dachtest du: »Mir tut der ganze Kopf weh.« Jetzt siehst du, daß es nicht der ganze Kopf ist. Es ist nur ein kleiner Bereich. Auch das ist ein Hinweis, daß du jetzt tiefer schaust. Die Empfindung des ausgedehnten Schmerzes war ein Trick, eine Möglichkeit, ihm auszuweichen. Wenn der Schmerz auf eine bestimmte Stelle lokalisiert ist, wird er intensiver Deshalb erzeugst du lieber die Illusion, daß dir der ganze Kopf weh tut und der Schmerz über den ganzen Kopf verteilt ist. Dadurch ist er an keiner Stelle zu stark und zu intensiv. Das sind die Tricks, mit denen wir ständig spielen.

Schau dir den Schmerz an, dann wird der zweite Schritt sein, daß er kleiner und immer kleiner wird. Schließlich kommt der Moment, wo er nur noch so groß ist wie eine Nadelspitze – sehr scharf, äußerst scharf und überaus schmerzhaft. Noch nie hast du einen solchen Schmerz im Kopf verspürt! Aber jetzt ist er auf eine winzige Stelle begrenzt. Schau weiter in ihn hinein!

Und dann passiert das dritte und wichtigste: Wenn du weiter diese Stelle beobachtest, wo der heftige, begrenzte Schmerz sich in einem Punkt konzentriert, dann wirst du erleben, daß er verschwindet. Wenn du intensiv genug beobachtest, wird er verschwinden. Und bei seinem Verschwinden wird gleichzeitig die Erkenntnis in dir aufleuchten, woher er kommt und was seine Ursache ist.

Das wird sich oft wiederholen. Der Schmerz wird wiederkommen. Wenn deine Beobachtung nicht mehr so wachsam und konzentriert, nicht mehr so aufmerksam ist, wird der Schmerz wiederkommen. Aber jedesmal, wenn du wirklich total beobachtest, wird er verschwinden, und bei seinem Verschwinden taucht die dahinter versteckte Ursache auf. Du wirst dich wundern, denn dein Verstand ist durchaus bereit, dir die Ursache zu enthüllen.

Es können tausenderlei Ursachen sein; die unterschiedlichsten Ursachen sind möglich. Das Alarmzeichen wird das gleiche sein, denn unser Alarmsystem ist einfach. Der Körper hat nicht mehrere Alarmsysteme. Für verschiedene Ursachen wird immer der gleiche Alarm gegeben.

Vielleicht bist du in letzter Zeit wütend gewesen und hast es nicht ausgedrückt. Plötzlich wird es dir wie Schuppen von den Augen fallen: Du wirst all die Wut sehen können, die sich in dir angesammelt hat, wie Eiter in deinem Inneren. Schließlich ist es zuviel geworden, und die Wut will sich entladen. Sie braucht eine Katharsis. Wenn du sie rausläßt, wirst du sehen, wie der Kopfschmerz verschwindet. Es bestand überhaupt keine Notwendigkeit für ein Aspirin. Es war überhaupt nicht nötig, irgend etwas zu behandeln.

Sobald die Wut verschwunden ist, wirst du ein Wohlbefinden von einer völlig neuen Qualität verspüren, wie du es niemals erlebst, wenn du ein Aspirin nimmst. Das Aspirin verdrängt nur, aber die Wut bleibt in deinem Inneren verborgen, die Aggression wütet weiter in dir Du hast nur das Alarmsignal abgestellt, sonst nichts. Nichts ändert sich, nur der Alarm bleibt stumm.

So kann es immer weitergehen, und immer mehr sammelt sich an. Das kann zu Geschwüren führen, zu Tuberkulose – und eines Tages kann es sogar Krebs in dir hervorrufen. Wenn sich zu viel angesammelt hat, kommt es zu qualitativen Veränderungen. Es gibt eine gewisse Grenze, wie weit der Körper etwas tolerieren kann, aber jenseits dieser Grenze beginnt man sich krank zu fühlen. Dasselbe gilt für das Denken, für den Geist. Denke nie, daß Körper und Geist zwei getrennte Dinge wären – das sind sie nicht. Der Mensch ist eine Einheit von Körper und Geist, eine psychosomatische Einheit. 2› Hinweis

Die Dynamische Meditation

Die Dynamische Meditation dauert eine Stunde lang und hat fünf Phasen. Man kann sie alleine machen, aber die Energie wird viel stärker, wenn du sie mit einer Gruppe von Leuten machst. Sie ist eine ganz persönliche Erfahrung, deshalb

solltest du während der ganzen Meditation alle anderen um dich herum total vergessen und deine Augen geschlossen halten; am besten ist eine Augenbinde. Mache die Dynamische mit nüchternem Magen und trage dabei bequeme, weite Kleidung.

Erste Phase: 10 Minuten

Atme chaotisch durch die Nase; konzentriere dich auf das Ausatmen. Für die Einatmung sorgt der Körper von selbst. Atme so schnell und so heftig, wie du nur kannst – und dann noch ein bißchen heftiger, so lange, bis du buchstäblich selbst das Atmen bist. Nutze deine natürlichen Körperbewegungen dazu, deine Energie aufzubauen. Fühle, wie sie zunimmt, aber erlaube ihr nicht, sich schon in der ersten Phase auszutoben.

Zweite Phase: 10 Minuten

Explodiere! Lasse alles raus, was ausbrechen will. Werde total verrückt, schreie, kreische, heule, hüpfe, schüttle dich, tanze, singe, lache, tobe herum. Halte nichts zurück, halte deinen ganzen Körper in Bewegung. Ein bißchen Schauspielerei kann dir anfangs helfen, hineinzukommen. Erlaube deinem Kopf auf keinen Fall, in das Geschehen einzugreifen. Sei total.

Dritte Phase: 10 Minuten

Springe mit erhobenen Armen auf und ab und rufe dabei das Mantra HUH! HUH! HUH! HUH!, so tief aus dem Bauch heraus, wie es nur geht. Jedesmal, wenn du auf deinen Füßen landest, und zwar mit ganzer Sohle, lasse diesen Ton tief in dein Sexzentrum hineinhämmern. Gib alles, was du hast, erschöpfe dich total.

Vierte Phase: 15 Minuten

Stop! Friere auf der Stelle ein, haargenau in der Position, in der du dich gerade befindest. Mach keinerlei Körperkorrekturen. Ein Husten, die kleinste Bewegung oder sonst etwas, und schon fließt die Energie ab und alle Mühe war umsonst. Beobachte alles, was dir passiert.

Fünfte Phase: 15 Minuten

Sei ausgelassen, gehe mit der Musik, tanze, drücke deinen Dank an die Schöpfung aus und nimm dein Glücksgefühl mit in den Tag.

Dies ist eine Meditation, bei der du ununterbrochen aufmerksam, bewußt und wach sein mußt bei allem, was du tust. Bleib ein Zeuge, verliere dich nicht. Es ist leicht, sich zu verlieren. Während du atmest, kannst du es vergessen; du kannst so sehr im Atmen aufgehen, daß du den Zeugen vergißt. Aber dann hast du das Wesentliche verpaßt. Atme so schnell und so tief, wie du nur kannst, bring deine ganze Energie ein, aber bleibe dennoch ein Zeuge. Beobachte, was geschieht, so als ob du nur ein Zuschauer wärst, als ob das ganze jemand anderem passiert, als ob das ganze im Körper passiert und das Bewußtsein ist zentriert und schaut zu.

Dieses Zeugesein muß in allen drei Phasen aufrechterhalten werden. Und wenn alles stoppt und du in der vierten Phase völlig passiv und bewegungslos geworden bist, erreicht diese Wachheit ihren Höhepunkt.

Wenn du Schmerz fühlst, beobachte ihn aufmerksam, versuche nicht, etwas dagegen zu tun. Aufmerksamkeit ist das große Schwert – es durchschlägt alles. Richte ganz einfach deine Aufmerksamkeit auf den Schmerz.

Ein Beispiel: Du sitzt während der letzten Phase einer Meditation still da, ganz unbeweglich, und spürst viel Unbehagen im Körper Du spürst, wie dein Bein einschläft, spürst ein Jucken in der Hand, hast das Gefühl, daß Ameisen auf dir herumkrabbeln. Wie oft hast du schon nachgeschaut, aber keine Ameisen gefunden. Das Krabbeln ist innen, nicht außen. Was sollst du tun? Du spürst, wie dein Bein einschläft? Beobachte, richte einfach deine ganze Aufmerksamkeit darauf. Du fühlst einen Juckreiz? Kratze nicht; das hilft nicht. Widme ihm ganz einfach deine Aufmerksamkeit. Öffne noch nicht einmal deine Augen. Wende deine Aufmerksamkeit nur innerlich darauf, warte und beobachte. Innerhalb von Sekunden wird der Juckreiz verschwunden sein.

Was auch immer geschieht – etwa wenn du Schmerzen hast, starke Schmerzen im Magen oder im Kopf –, das kommt vor, weil sich beim Meditieren der ganze Körper verändert. Die gesamte Körperchemie verändert sich. Neues kommt hoch, und der Körper ist in einem Chaos. Manchmal ist der Magen betroffen, denn im Magen sitzen viele unterdrückte Emotionen, die bei der Meditation aufgewühlt werden. Manchmal kann dir schlecht werden, und du glaubst, du mußt dich übergeben. Es kann auch sein, daß du starke Kopfschmerzen bekommst, weil die Meditation die innere Struktur deines Gehirns verändert. Wenn du den Meditationsprozeß durchmachst, wirst du ein ganz schönes Chaos erleben. Bald wird sich alles wieder einrenken, aber fürs erste gerät alles in Aufruhr

Was sollst du also tun? Du schaust dir einfach den Schmerz im Kopf an, du beobachtest ihn. Sei ein Beobachter Vergiß, daß du der Agierende bist, und nach und nach löst sich der Schmerz auf, und zwar auf eine so wunderschöne und anmutige Weise, daß du es nicht glauben wirst, wenn du es nicht selbst erlebt hast. Aber nicht nur, daß der Schmerz im Kopf verschwindet… die Energie, die den Schmerz erzeugt hat, löst sich auf, sobald du sie beobachtest, und dieselbe Energie wird zur Freude. Es ist dieselbe Energie.

Schmerz und Freude sind Dimensionen der gleichen Energie. Wenn du still sitzenbleiben kannst und auf alle Ablenkungen achtgibst, verschwinden die Ablenkungen. Und wenn alle Ablenkungen fort sind, wird dir plötzlich bewußt, daß der ganze Körper nicht mehr da ist. 3› Hinweis

Hinweis

Osho hat davor gewarnt, das Beobachten des Schmerzes in Fanatismus ausarten zu lassen. Wenn unangenehme körperliche Symptome – Schmerzen oder Übelkeit – nach drei oder vier Tagen Meditation weiter bestehen, sei kein Masochist, sondern gehe zum Arzt. Dies gilt für alle Meditationstechniken Oshos.

Was bedeutet es deinem Verständnis nach, wirklich gesund zu sein?

Wahre Gesundheit ist etwas, was in deinem Inneren geschehen muß, in deiner Subjektivität, in deinem Bewußtsein, denn das Bewußtsein kennt weder Geburt noch Tod, es ist ewig.

Gesund im Bewußtsein zu sein bedeutet erstens, wach zu sein, zweitens, harmonisch zu sein, drittens, ekstatisch zu sein, und viertens, mitfühlend zu sein. Wenn diese vier Bedingungen erfüllt sind, ist man innerlich gesund.

Meditation vermag alle vier Bedingungen zu erfüllen. Sie kann dich bewußter machen, denn sämtliche Meditationstechniken sind Methoden, dich bewußter zu machen, Mittel, dich aus deinem metaphysischen Schlaf aufzuwecken.

Singen, Tänzen und Feiern kann dich harmonischer machen. In dem Augenblick, in dem der Tänzer verschwindet und nur noch der Tanz übrigbleibt, in diesem kostbaren Zustand fühlst du Harmonie. Wenn der Sänger sich völlig vergißt und nur noch das Lied übrigbleibt, wenn es kein Zentrum mehr gibt, das als »Ich« fungiert, weil das »Ich« absolut abwesend ist und du im Fluß bist… dieses strömende Bewußtsein ist harmonisch.

Wach und harmonisch zu sein, schafft die Voraussetzungen für Ekstase. Ekstase ist die höchste Freude; sie läßt sich nicht aussprechen. Worte reichen nicht aus, etwas darüber zu sagen.

Wenn man zur Ekstase gelangt ist, wenn man den höchsten Gipfel der Freude kennt, stellt sich Mitgefühl als Ergebnis von selbst ein. Wenn diese höchste Freude dein ist, möchtest du sie teilen. Du kannst gar nicht anders, als sie mit anderen zu teilen. Das Teilen wird unvermeidlich. Es ist eine logische Konsequenz dieser Freude. Sie fängt an überzufließen, ohne dein Zutun. Es passiert ganz von allein.

Dies sind die vier Grundpfeiler innerer Gesundheit. Trachte sie zu erlangen, denn sie ist unser Geburtsrecht, das es zu verwirklichen gilt! 4› Hinweis

Was bedeutet Gesundheit? – Wir müssen versuchen, das zu verstehen. Fragt man einen Arzt nach der Definition von Gesundheit, so wird er normalerweise sagen: »Gesundheit ist die Abwesenheit von Krankheit.« Das ist aber eine negative Definition. Es ist unglücklich, daß wir Gesundheit durch Krankheit definieren müssen. Gesundheit ist doch etwas Positives, ein positiver Zustand, während Krankheit negativ ist. Gesundheit ist unsere wahre Natur, Krankheit hingegen eine Beeinträchtigung der Natur

Ist es demnach nicht sehr merkwürdig, daß wir Gesundheit durch Krankheit definieren müssen? Daß wir den Gastgeber durch den Gast definieren, ist sehr merkwürdig. Gesundheit wohnt ständig in uns, Krankheit kommt nur gelegentlich zu Besuch. Gesundheit begleitet uns von Geburt an, Krankheit hingegen ist nur ein oberflächliches Phänomen. Fragen wir jedoch einen Arzt nach der Bedeutung von Gesundheit, dann kann er nur sagen, daß Gesundheit vorliegt, wenn keine Krankheit besteht.

Schon Paracelsus sagte, diese Interpretation sei falsch, man müsse den Begriff der Gesundheit positiv definieren. – Aber wie können wir zu einer positiven Definition gelangen, zu einer schöpferischen Interpretation des Begriffes »Gesundheit«?

Paracelsus sagt: »Solange wir den Zustand innerer Harmonie nicht kennen, können wir euch höchstens von eurer Krankheit befreien – doch die Quelle eurer Gesundheit ist innere Harmonie. Wenn wir euch aber von der einen Krankheit befreit haben, werdet ihr sogleich eine andere bekommen, denn in bezug auf eure innere Harmonie ist nichts geschehen. Tatsächlich ist es notwendig, eure innere Harmonie zu unterstützen.« 5› Hinweis

Es gibt nur eine Gesundheit – man braucht sie nicht näher zu bezeichnen.

Wenn man dich fragt: »Wie geht es deiner Gesundheit?«, wirst du vielleicht sagen: »Ich bin völlig gesund.« Keinem wird es einfallen, dich zu fragen: »Wie gesund bist du?« Wenn jemand dich fragte: »Wie gesund bist du?«, wärest du erstaunt und würdest sagen: »Na, eben gesund! Ich fühle mich wohl, nichts fehlt mir, alles läuft bestens und ich bin glücklich. Es könnte mir wirklich nicht besser gehen.« Gibt es demnach verschiedene Arten von Gesundheit? – Nein, es gibt nur eine einzige Art von Gesundheit, aber Millionen von Krankheiten.

Das gleiche gilt für die Wahrheit. Es gibt nur eine Wahrheit, aber millionenfache Lügen, denn die Lügen hängen von dir ab. Du kannst so viele Lügen erfinden, wie du Lust hast. Auch die Krankheiten hängen von dir ab. Du kannst falsch leben, die falschen Dinge essen, die falschen Dinge tun – und du kannst ständig neue Krankheiten kreieren.

Gesundheit ist immer gleich – immer neu und dennoch immer gleich. Man könnte sagen, sie ist das älteste und gleichzeitig jüngste, neueste Phänomen. Denkst du, da ist ein Unterschied, ob ein Mensch vor fünftausend Jahren gesund war oder ob du heute gesund bist? Der andere hatte vielleicht eine andere Hautfarbe, sprach eine andere Sprache, und seither sind fünftausend Jahre vergangen. Aber wenn je ein Mensch gesund war – egal, wer es war, egal, welcher Sprache, welcher Hautfarbe, ob Mann oder Frau, jung oder alt – wenn er gesund war, dann weiß man von ihm zumindest eines ganz genau: Er war gesund. Genau dasselbe Gefühl von Gesundheit kannst du heute erleben. Du brauchst gar nichts über diesen Menschen zu wissen – ob er schön oder häßlich, klein oder groß war, spielt keine Rolle. In einer Hinsicht seid ihr gleich: Er war gesund, und du bist gesund. Die Erfahrung ist genau dieselbe.

Mit Krankheiten ist es anders. Jeden Tag tauchen neue Krankheiten auf. Es gibt Millionen von Krankheiten, und es werden noch viele hinzukommen, weil der Mensch immer erfinderischer wird.

Du gehst nie zum Arzt, wenn du dich gesund fühlst. Oder würdest du etwa sagen: »Seit vierzehn Tagen fühle ich mich so gesund. Da stimmt doch was nicht mit mir!«?

Aber im alten China gab es eine erstaunliche Regelung. Vielleicht wird sie irgendwann in der Zukunft wieder einmal aufgegriffen. Der Einfluß des Konfuzius war in China sehr groß, und eine seiner Ideen hat man jahrhundertelang praktiziert und beibehalten. Es war folgende Idee: Der Arzt wird dafür bezahlt, daß er den Patienten gesund erhält, und nicht dafür, daß er ihn kuriert.

Wenn der Arzt dafür bezahlt wird, daß er dich kuriert, dann ist es grundsätzlich sein größtes Interesse, daß du krank bleibst. Je öfter du krank bist, um so besser, und je mehr Leute krank sind, um so besser So entsteht im Denken des Arztes ein Zwiespalt.

Zuerst lehrt man ihn, daß seine Arbeit darin besteht, die Menschen gesund zu erhalten: »Deine Funktion ist es, das Leben, die Vitalität, die Jugend der Menschen zu stärken.« Aber auf diese Weise, wenn alle gesund und jung bleiben und keiner je krank wird, wird der Arzt selbst verhungern. Wenn alle gesund sind, dann werden die Ärzte krank, sterbenskrank, denn es geht um ihr Überleben. Was sollen sie also tun?

Das Hauptinteresse des Arztes widerspricht der Philosophie, die man ihm beigebracht hat. Sein Interesse besteht darin, daß die Menschen krank bleiben, und je mehr sie krank sind, desto besser

Daraus entsteht ein seltsames Phänomen: Ein armer Mensch wird schneller wieder gesund als ein reicher. Komisch! Warum wird ein Armer schneller gesund? Weil der Arzt ihn schneller loswerden will; er vergeudet nur unnötig seine Zeit.

Die Idee des Konfuzius ist sehr bedeutsam. Er sagt, jeder sollte dem Arzt ein monatliches Einkommen bezahlen, solange dieser ihn bei Gesundheit hält. Bleibt er den ganzen Monat gesund, dann muß er dem Arzt einen bestimmten Betrag bezahlen. Wird er krank, dann reduziert sich das Einkommen entsprechend.

Das mag zunächst etwas befremdlich wirken, denn auf der ganzen Welt machen wir es genau umgekehrt – aber es ist ganz und gar einleuchtend und durchaus vernünftig. Konfuzius war in vieler Hinsicht ein sehr vernünftiger Mann. Jeder hat seinen eigenen Arzt und bezahlt ihn dafür, daß er ihn gesund erhält, und nicht dafür, daß er ihn kuriert. Wird er krank, so trägt der Arzt die Kosten für die Medikamente und alle Ausgaben, und außerdem reduziert sich sein Einkommen, denn er hat sich nicht gut genug um seinen Patienten gekümmert.

So wurde es jahrhundertelang praktiziert, und das hat für beide Teile sehr gut, ja hervorragend funktioniert: Für die Ärzte ebenso wie für die Patienten – für beide hat es gut funktioniert. Die Ärzte waren nicht so stark überlastet, und die Patienten waren auch sehr zufrieden, denn ihr Arzt war wirklich für sie da und handelte in ihrem Sinne.

Der Arzt hatte überhaupt kein Interesse daran, daß jemand krank wurde und Medizin brauchte. Statt dessen verschrieb er mehr Übungen – Spazierengehen, Schwimmen, Sport –, damit seine Patienten gesund blieben. Und mehrere Jahrhunderte lang – solange der Einfluß des Konfuzius vorherrschte – scheint China das gesündeste Land der Welt gewesen zu sein! 6› Hinweis

Die westliche Gesellschaft verfügt heute über das aufwendigste Gesundheitssystem aller Zeiten. Jährlich werden Milliarden dafür ausgegeben, und auf einigen Gebieten, wie zum Beispiel in der Chirurgie, in der Transplantationsmedizin und bei der Verhütung von Infektionskrankheiten, werden große Erfolge verzeichnet. Dennoch scheinen die Menschen heute mehr krank zu sein als je zuvor. – Was ist Gesundheit?

Die westliche Medizin betrachtet den Menschen als separate Einheit, als etwas von der Natur Getrenntes. Damit begeht sie einen der größten Fehler überhaupt. Der Mensch ist ein Teil der Natur, und Gesundheit bedeutet nichts anderes, als in Harmonie mit der Natur zu leben.

Die westliche Medizin hat ein mechanistisches Bild vom Menschen, und überall dort, wo Mechanik Erfolg verspricht, ist die Medizin wirklich erfolgreich. Der Mensch ist aber keine Maschine. Der Mensch ist eine organische Einheit, und es genügt nicht, nur den kranken Körperteil zu behandeln. Der kranke Teil ist nur ein Symptom dafür, daß es Probleme mit dem Gesamtorganismus gibt; das Symptom tritt nur an dem kranken Teil zutage, weil er der schwächste ist.

Man mag Erfolg damit haben, den kranken Teil zu behandeln, aber dann tritt die Krankheit irgendwo anders auf. Man hat nur verhindert, daß die Krankheit sich durch den kranken Teil Ausdruck verschaffen kann. Dadurch hat man sie stärker gemacht, aber man hat nicht begriffen, daß der Mensch ein Ganzes ist. Er kann nur entweder krank oder gesund sein; ein Zwischenstadium gibt es nicht. Er muß als ganzheitlicher Organismus verstanden werden. Ich will euch ein paar Beispiele geben, um es deutlich zu machen.

Die Akupunktur wurde vor beinahe siebentausend Jahren in China rein zufällig entdeckt. Ein Jäger stellte einem Hirsch nach, und während sein Pfeil auf den Hirsch zuflog, trat ein Mann nichtsahnend dazwischen und wurde von dem Pfeil ins Bein getroffen. Dieser Mann hatte sein ganzes Leben lang unter Migräne gelitten. Als der Pfeil ihn ins Bein traf, verschwand die Migräne. Das war sehr seltsam! Niemand hätte das je für möglich gehalten.

Auf dieser zufälligen Entdeckung beruht die Akupunktur, die sich zu einer umfassenden Wissenschaft entwickelte. Wenn du zu einem Akupunkteur gehst und ihm erzählst: »Etwas stimmt nicht mit meinen Augen«, oder: »Etwas stimmt nicht mit meinem Kopf«, oder: »Etwas stimmt nicht mit meiner Leber«, dann wird er sich möglicherweise überhaupt nicht um deine Leber, deinen Kopf oder deine Augen kümmern. Er wird den gesamten Organismus betrachten. Er wird versuchen, dich zu heilen und nicht nur den kranken Körperteil.

Die Akupunktur hat siebenhundert Punkte im Körper des Menschen entdeckt. Der menschliche Körper ist ein bioelektrisches Phänomen, das heißt, er ist lebendig und besitzt seine eigene Elektrizität. Darum nennen wir sie Bioelektrizität. Es sind siebenhundert Körperpunkte, und jeder Punkt stellt Verbindungen zwischen Teilen des Körpers her, die sehr weit auseinanderliegen können. So geschah es auch bei jenem Unfall: Der Pfeil traf einen bioelektrischen Punkt, der eine Verbindung zum Kopf hat – und die Migräne verschwand.

Die Akupunktur arbeitet ganzheitlicher, holistischer Man muß diesen Unterschied verstehen. Wenn man den Menschen wie eine Maschine betrachtet, sieht man ihn nur stückweise. Wenn eine Hand krank ist, wird nur die Hand behandelt und man kümmert sich nicht um den übrigen Körper, dessen Teil sie ist. Diese mechanistische Betrachtungsweise ist partiell. Sie mag Erfolg haben, aber es ist nur ein scheinbarer Erfolg, denn die Krankheit, die in der Hand durch Medikamente, Operationen und andere Methoden unterdrückt wird, beginnt sich anderswo auf schlimmere Art und Weise zu zeigen.

Die Medizin hat sich ungeheuer weiterentwickelt; die Chirurgie ist zu einer bedeutenden Wissenschaft geworden, aber die Menschen leiden heute mehr unter Krankheiten und körperlichen Beschwerden als je zuvor

Dieses Dilemma ist verständlich. Der Mensch muß als ein Ganzes angesehen werden, er muß als eine organische Einheit behandelt werden.

Das Problem mit der modernen Medizin, mit der westlichen Medizin, besteht darin, daß sie meint, wir hätten keine Seele, wir seien nicht mehr als ein Mechanismus von Körper und Geist.

Auch du bist nur eine Maschine: Deine Augen können ersetzt werden, deine Hände können ersetzt werden, deine Beine können ersetzt werden, und früher oder später wird man auch in der Lage sein, Gehirne zu ersetzen.

Wir machen es bereits: Wir übertragen Blut und ersetzen bestimmte Körperteile. Wir verwenden künstliche Herzen, aber ein Mensch mit einem künstlichen Herzen kann nicht derselbe sein wie ein Mensch mit einem wirklichen, echten Herzen. Der Mensch mit dem künstlichen Herzen wird so etwas wie Liebe nicht kennen. Selbst wenn er liebt, wird er nur über den Kopf lieben. Seine Liebe wird darin bestehen, daß er denkt, er liebt. Sie wird nicht direkt vom Herzen kommen, denn er hat gar kein Herz.

In Indien entwickelte sich die Medizin vor nahezu fünftausend Jahren. Ihr werdet staunen, wenn ich euch sage, daß unsere ganze heutige Chirurgie bereits von Sushrut, einem der größten Chirurgen des Ostens, in uralten Schriften, die fünf- bis siebentausend Jahre alt sind, exakt beschrieben worden ist. Aber man hat sie wieder aufgegeben.

Das ist der Punkt, auf den ich euch hinweisen möchte. Warum wurde eine hochentwickelte Wissenschaft wieder aufgegeben? Weil man erkannte, daß die Chirurgie den Menschen als Maschine betrachtet, aber der Mensch ist keine Maschine. So hat man lieber die Chirurgie wieder aufgegeben, als den Menschen zu zerstören.

All die Präzisionsinstrumente, die in der Chirurgie verwendet werden, beschrieb Sushrut in seinen Schriften. Sämtliche Operationen, sogar Gehirnoperationen, sind darin mit allen Details beschrieben, wie in einem modernen Lehrbuch der Chirurgie. Nur daß es siebentausend oder mindestens fünftausend Jahre alt ist! Man kam in der Entwicklung an den gleichen Punkt, an dem wir uns heute befinden, und man muß vor demselben Problem gestanden haben wie wir heute. Man muß erkannt haben, daß etwas grundlegend verkehrt war

Es wird so intensiv daran gearbeitet… und dennoch sind die gesundheitlichen Probleme und Krankheiten heute immer mehr auf dem Vormarsch.

Selbst wenn es uns gelänge, einen Menschen hervorzubringen, der ganz ohne Krankheit ist, würde das noch nicht bedeuten, daß er gesund ist.

Das Fehlen von Krankheit bedeutet noch keine Gesundheit, das wäre eine zu negative Definition. Gesundheit sollte etwas Positiveres bedeuten, denn Gesundheit ist der positive Pol und Krankheit der negative Pol. Bisher hat sich das Positive durch das Negative definiert.

Gesundheit ist ein Gefühl des Wohlbefindens – wenn der ganze Körper auf dem Gipfel seiner Leistungsfähigkeit ist und ohne jede Störung funktioniert. Man fühlt ein bestimmtes Wohlbefinden, ein Einssein mit der Existenz.

Das ließ sich mit der Chirurgie nicht erreichen, und darum hat man in Indien diese ganze Wissenschaft aufgegeben und einen völlig neuen Ansatz entwickelt: ayurveda – die »Wissenschaft vom Leben«. Das ist bedeutsam.

Der Westen bezeichnet diese Wissenschaft als »Medizin«, aber »Medizin« deutet bloß auf Krankheit hin. Gesundheit hat jedoch mit »Medizin« nichts zu tun. »Medizin« weist darauf hin, daß das Ziel dieser ganzen Wissenschaft nur die Heilung von Krankheiten ist.

Ayurveda hat einen anderen Ansatz: Es ist die Wissenschaft vom Leben. Sie dient dir – nicht, um Krankheiten zu heilen, sondern um das Auftreten von Krankheit überhaupt zu verhindern, um dich so gesund zu erhalten, daß Krankheit unmöglich wird. Die Wege des Ostens und des Westens gehen an diesem Punkt weit auseinander: der Mensch als Maschine – oder als spirituelle Einheit, als Ganzes.

Die zweite Sache: Die westliche Medizin hat die Immunität des Menschen herabgesetzt. Wahre Medizin sollte aber Immunität verleihen, statt sie zu schwächen. Sie sollte den Menschen stärken und in die Lage versetzen, jeder Infektion standzuhalten, statt ihn so sehr zu schwächen, daß er für alle Arten von Infektionen anfällig wird.