Rezepte aus der Lenaustraße
Vorwort
Suppen / Vorspeisen / Salate
Sauerampfersuppe
Kerbelsuppe
Spargelminestrone
Kalte Joghurtsuppe mit Gurke und Garnelen
Kürbissuppe mit Estragon
Avocado mit Chili-Koriander-Vinaigrette
Marinierter Ziegenkäse
Artischocke mit Dip
Gratinierte Jakobsmuscheln
Entenleber-Paté
Quiche Lorraine
Tomaten-Mozzarella-Quiche
Zucchiniquiche mit Räucherlachs
Rote Bete-Salat mit Walnüssen und Rucola
Taboulé
Spargelsalat mit Erdbeeren
Kartoffelsalat mit getrockneten Tomaten und Oliven
Feldsalat mit Pastinaken und Bacon
Rotkohlsalat mit gebratener Hühnerleber und Preiselbeeren
Pasta / Risotto
Linguine mit Rucolapesto und Walnüssen
Pappardelle mit Spargel und Paprika
Tortiglioni mit sizilianischem Pesto
Tagliatelle mit Pfifferlingen und grünen Bohnen
Spargelrisotto
Spinatrisotto mit Gorgonzola
Tomatenrisotto
Pfifferlingsrisotto
Vegetarisches
Mangoldgemüse »Römische Art«
Süßkartoffelgratin mit Ziegenkäse
Rotes Linsen-Gemüse-Curry
Cianfotta, Neapolitanischer Gemüsetopf
Wirsing-Pilz-Ragout
Spargel mit Frankfurter Grüner Soße und Kartoffeln
Fisch / Meeresfrüchte
Bachsaibling mit Zitronenbutter
Maischolle mit Weißwein-Kapern-Butter
Kabeljau in der Folie »mediterran«
Zanderfilet auf Paprika-Rahm-Kraut
Matjesfilet mit Kräuter-Crème-Fraîche und Rote Bete-Salat
Mediterraner Muscheltopf
Calamari »sardische Art« mit Mirto
Fleisch/ Geflügel
Salbeischnitzelchen
Schweinebraten mit Apfelweinjus
Lammcurry mit Minze und Koriander
Lammhaxe mit Pastis und Rosmarin
Kalbsleber mit Weißweinzwiebeln und Salbei
Kalbstafelspitz mit Frankfurter Grüner Soße
Kalbsnierchen mit Dijonsenf-Estragon-Soße
Rinderhüftrouladen »Hausfrauenart«
Bracciola von marinierten Rinderhüftscheiben
Entrecôte mit Rucolabutter
Wirsingwickel mit Preiselbeerrahm
Wildschweinragout mit Schoko-Chili-Sauce
Coq au Apfelwein
Gegrilltes Stubenküken mit Kräutersaitlingen
Zitronenhühnchen
Hühnerbrust mit Rosmarin und Kirschtomaten
Thymianente
Saltimbocca vom Kaninchenrücken
Kaninchen mit Grappa und Pinienkernen
Hasenkeule in Rieslingsektrahm
Beilagen / Gemüse
Pommes Gratin
Kartoffelpüree
Italienisches Kartoffelpüree
Spätzle
Serviettenknödel
Gratinierte Polenta mit Rosmarin
Pistazienreis
Bohnengemüse
Möhrchengemüse
Wirsinggemüse
Fenchelgemüse
Blattspinatgemüse
Süßes/ Gebäck
Mascarponecreme mit marinierten Erdbeeren
Quarkmousse
Mohnmousse
Mousse au chocolat
Beerenterrine mit Vanillesauce
Sauerrahm-Crème Brûlée
Passionsfrucht-Joghurt-Crème
Mirabellenkompott
Birnenkompott
Kumquatkompott
Rhabarber-Tarte
Erdbeerboden mit Mascarponecreme
Tränchenkuchen
Heidesand mit Rosmarin
Pistazienplätzchen
Dressings / Aioli / Butter
Balsamico-Dressing
Sauerrahm-Dressing
Tomaten-Basilikum-Vinaigrette
Zitronen-Estragon-Aioli
Curry-Aioli
Rucolabutter
Basilikum-Orangenbutter
Tomaten-Oreganobutter
Anhang
Die Größenwahn-Küchen-Crew
Die Speisekarte
Gäste & Service
Register
Nachwort
Danksagung
Impressum
»Für die Gäste des Café Größenwahn«
Vorwort
Der Grund für dieses Kochbuch ist in erster Linie den vielen Gästen zu verdanken, die mich in den zurückliegenden Jahren immer wieder dazu ermuntert und auch aufgefordert haben, eine Rezeptsammlung der Größenwahnküche zu veröffentlichen. Nachdem Takis auch noch den Größenwahn-Verlag gründete, war der Startschuss gegeben. So habe ich eine Auswahl von Klassikern der letzen 25 Jahre getroffen und mit ein paar neuen Rezepten gemixt. Wichtig bei der Auswahl war mir, dass die Rezepte einfach und klar sind und sich in jeder Küche gut nachkochen lassen, ohne großen Zeitaufwand. Einige, wenige Gerichte (für besondere Anlässe) dagegen setzen ein gewisses Kochverständnis voraus.
Die Rezepturen sind in der Regel für vier Personen bestimmt. Ausnahme bilden die Quiches, Gratins und Kuchen. Sie sind als Partygerichte gedacht und reichen für acht Personen, wenn man aber die Zutaten halbiert, sind sie eine willkommene Rezeptur für vier Personen. Die Reihenfolge der Kapitel wurde dem Verlauf der Speisekarte im Größenwahn angepasst. Beginnend mit Suppen, Vorspeisen und Salaten, gefolgt von Vollwertgerichten, weiter über Fisch und Meeresfrüchte, abgelöst von Fleischgerichten, endet sie mit Süßem und Gebäck. So kann jeder beim Durchblättern und Stöbern der einzelnen Kapitel sein eigenes, spezielles Menü oder Gericht zusammenstellen.
Und nun viel Vergnügen mit der Größenwahn-Küche, beim Lesen, am Herd beim Schlemmen und Genießen.
Euer
Sauerampfer (Rumex acetosa) wird oft als Küchenkraut geführt, ist aber ein Wildgemüse. Wegen seines hohen Vitamin C-Gehalts war er im Mittelalter bei Seefahrten sehr beliebt. In manchen Gegenden Europas wird Sauerampfer wie Spinatgemüse oder als Salat zubereitet, in feine Streifen geschnitten, in Omeletten oder zu Fischsaucen gereicht. Außerdem ist er ein wichtiger Bestandteil der »Frankfurter Grünen Soße«, der er durch seinen Geschmack die feine Säure verleiht.
200 g Sauerampfer
1 Zwiebel
50 g Butter
750 ml Fleischoder Gemüsebrühe
250 ml Sahne
1 EL Crème fraîche
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
1. Sauerampfer waschen und in kleine Streifen schneiden. Zwiebel in feine Streifen schneiden und in der Butter glasig dünsten. Den Sauerampfer zugeben und kurz mitdünsten. Mit Brühe auffüllen und 10 Min. kochen.
2. Zum Schluss Sahne zugeben und mit dem Stabmixer kräftig durchmixen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Kerbel wird oft mit Petersilie verwechselt, seine Blätter sind jedoch zarter und sein blumiger Duft erinnert leicht an Anis.
200 g Kerbel
1 große Zwiebel
50 g Butter
750 ml Gemüse- oder Spargelbrühe
250 ml Sahne
50 g Crème fraîche
Salz
Pfeffer aus der Mühle
etwas abgeriebene Zitronenschale
evtl. Speisestärke zum Binden
für die Garnitur:
Kerbelblätter
Croutons
1. Kerbel waschen, ein Paar Blätter abnehmen und beiseite stellen zum Garnieren.
2. 1 I Wasser mit 2 TL Salz zum Kochen bringen. Den Kerbel darin 5 Sek. blanchieren, dann mit kaltem fließenden Wasser abschrecken, so behält er seine Farbe. Kerbel ausdrücken und grob hacken.
3. In einem Topf die Butter aufschäumen lassen. Zwiebeln dazu geben und ca. 2 Min. darin dünsten. Mit Gemüsebrühe aufgießen, aufkochen lassen und ca. 8 bis 10 Min. leicht köcheln lassen. Sahne und Crème fraîche zugeben und nochmals aufkochen. Den gehackten Kerbel dazugeben und mit dem Stabmixer ordentlich durchmixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit Zitronenschale würzen. Die Suppe in Suppentassen füllen und mit Kerbelblättern und Croutons garnieren.
Wer eine dicke Suppe liebt, kann etwas Speisestärke mit kaltem Wasser anrühren und die Suppe binden. Ich bereite die Suppe am liebsten während der Spargelzeit, verwende dementsprechend Spargelbrühe und als Einlage gebe ich Spargelstückchen dazu.
Diese Suppe ist etwas aufwendiger in der Zubereitung, doch mit reichlich gefüllten Tortellini als Nudeleinlage ist sie ein bekömmlicher Hauptgang für 4 Personen an heißen Frühlingstagen.
100 g Suppennudeln
1 EL Olivenöl
½ l Kalbsbrühe
½ l Spargelbrühe
1 Suppengrün
1 kleine Dose gewürfelte Tomaten
300 g weißer Spargel
300 g grüner Spargel
Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt
für die Pesto:
2 Bd. Kerbel
1 kleiner Bd. Basilikum (ca. 10 große Blätter)
50 g Pinienkerne
50 g Mandelblättchen
1 halbe Knoblauchzehe
1 TL mittelscharfer Senf
1 Prise Zucker
250 ml Olivenöl
Salz, Pfeffer
2 EL Mineralwasser
50 g Parmesan, gerieben
1. Die Suppennudeln in reichlich Salzwasser al dente kochen, abgießen, abschrecken und als Einlage zur Seite stellen.
2. Spargel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Suppengrün waschen, schälen und in feine Würfel schneiden. Dosentomaten auf ein Sieb geben und abtropfen lassen (es werden nur die Tomatenwürfel benötigt, nicht der Saft).
3. In einem Topf Olivenöl erhitzen, den Spargel darin ca. 1 Min. anschwitzen lassen. Das gewürfelte Gemüse hinzufügen und das Lorbeerblatt und mit anschwitzen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Spargel- und die Kalbsbrühe aufgießen und die Suppe einmal kräftig aufkochen lassen. Die Suppe zur Seite ziehen und auf kleiner Flamme ziehen lassen, bis das Gemüse al dente gegart ist. Die Dosentomaten und Suppennudeln hineingeben, nochmals kurz aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
4. Kerbel und Basilikum waschen, gut abtropfen lassen und grob hacken. Einige der Kerbelblätter zum Garnieren abzupfen und bereitstellen. Pinienkerne, Mandeln, Olivenöl, Senf und Zucker in den Küchenmixer geben und grob durchhacken, dabei nach und nach Kerbel- und Basilikumblätter dazugeben und zu einer Pesto mixen. Zum Schluss 2 EL Mineralwasser dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und nochmal durchmixen.
Suppe in Suppentassen füllen, je 1 TL Pesto darauf geben und mit frisch geriebenem Parmesan und ein paar Kerbelblättern garnieren.
An heißen Sommertagen, wenn man bei über 30 Grad im Schatten nicht so recht weiß, was man seinen Gästen servieren soll: »Die geht immer …«.
600 ml Naturjogurt
1 EL Weißweinessig
2 EL Zitronensaft
1 EL Olivenöl
1 EL Knoblauchöl
1 geschälte Salatgurke in feinen Würfeln
1 EL gehackter Dill
1 EL gehackte Minze
2 Frühlingszwiebeln
½ TL gemahlener Koriander
1 Msp. Cayennepfeffer
einige Spritzer Tabasco
Salz
Pfeffer aus der Mühle
für die Garnitur:
Minzblätter
Dillzweige
100 g gekochte Garnelen
1. In einer tiefen Schale Joghurt mit ca. 3 EL Wasser glatt rühren, bis keine Klümpchen mehr da sind. Gurkenwürfel, Dill, Minze, Zitronensaft, beide Öle, Frühlingszwiebelringe, Koriander, Cayennepfeffer und Tabasco dazugeben, und vorsichtig verrühren, bis alle Zutaten sich gleichmäßig verteilt haben.
2. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Suppe mindestens 2 Stunden kalt stellen. Vor dem Servieren noch einmal probieren und gegebenenfalls nachschmecken. Joghurtsuppe in tiefe Servierschalen oder Suppentassen füllen und mit Garnelen, Minzblättern und Dillzweigen garnieren. Dazu Weißbrot oder frisch aufgebackenes Fladenbrot reichen.
Wer keinen Knoblauch mag, lässt das Knoblauchöl einfach weg. Knoblauchöl selbst zu machen, ist allerdings sehr einfach: Einige Knoblauchzehen in Scheiben schneiden, etwas Salz darauf geben und grob durchhacken. In einer Schüssel den gehackten Knoblauch mit einigen EL Olivenöl verrühren und mindestens 10 Min. ziehen lassen.
Die beliebteste Herbst- und Wintersuppe unserer Gäste im Größenwahn und somit der Suppenklassiker.
1 kg Muskatkürbis
1 Gemüsezwiebel
1 Knoblauchzehe
etwas Olivenöl oder Butterschmalz
250 ml Weißwein, z.B. Morio-Muskat
750 ml Gemüsebrühe
2 Lorbeerblätter
½ EL Pfefferkörner
1 Stückchen Chilischote nach Belieben
2 EL frischer Estragon
2 EL Crème fraîche
1 Prise Curry
frisch geriebene Muskatnuss
ein paar Spritzer Worcestersoße
Salz, Pfeffer
für die Garnitur:
4 EL Kürbiskernöl
1. Den Muskatkürbis von der Schale befreien, Kerne und Fasern entfernen und in grobe Stücke zerteilen. Die Gemüsezwiebel fein würfeln und den Knoblauch fein hacken, beides in etwas Olivenöl oder Butterschmalz anschwitzen. Den Wein und die Gemüsebrühe angießen und zum Kochen bringen. Die Suppe mit den Lorbeerblättern, Pfeffekörnern und dem Chili würzen.
2. Nach etwa 30 Min. frisch gehackte Estragonblätter (einige zum Garnieren aufheben) und Crème fraîche hinzugeben und kurz mitköcheln lassen. Die Suppe mit dem Pürierstab pürieren und durch ein feines Sieb passieren. Die Suppe mit Curry, Muskat, Worcestersauce, Salz und Pfeffer abschmecken und den restlichen Estragon hinzufügen.
3. In Suppentassen anrichten und pro Person einen Esslöffel Kürbiskernöl in die Suppe geben.
Ich persönlich mag am liebsten – wenn überhaupt – die Avocado als Salat mit Tomate oder mit Olivenvinaigrette. Unsere Gäste mögen die Avocado mit jeder Vinaigrette. Aber bei Chili-Koriander flippen sie aus.
2 Avocados
2 Chilischoten
2 EL Sojasoße
1 Knoblauchzehe
1 EL Weißweinessig
2 Limetten
1 Bd. Koriandergrün
1 TL Zucker
1 EL Sesamöl
1 EL Speiseöl (Sonnenblumen- oder Rapsöl)
für die Garnitur:
wer mag, ein paar Blätter Blattsalat
1. Für die Chili-Koriander-Vinaigrette die Chilischoten halbieren und in feine Würfel schneiden. Von einer Limette die Schale dünn abreiben, dann mit der anderen Limette auspressen. Knoblauchzehen pellen und fein hacken. 16 schöne Korianderblätter zum Garnieren bereithalten, den Rest Koriander in ca. 4 EL fein hacken.
2. Essig, Limettensaft, Sojasoße, Zucker, Öle und Knoblauch in ein hohes, längliches Gefäß geben. Mit einem Pürierstab kräftig durchmixen. Die Chilis und den gehackten Koriander hinzufügen und nochmals durchmixen.
3. Avocados halbieren, den Kern entfernen und mit einem Esslöffel das Avocadofleisch aus der Schale holen. Die Avocados fächerförmig aufschneiden, auf Tellern anrichten und leicht flachdrücken. Die Chili-Koriander-Vinaigrette darübergeben, mit Korianderblättern und dem Blattsalat garnieren.
Zuerst wollte ihn keiner haben, als Gitti ihn vor vielen Jahren auf die Karte setzte. Wir mussten ihn dann weiterverarbeiten, bevor er überreif wurde. Jetzt gibt es viele Gäste, die nur seinetwegen kommen und ihn zum ewigen Klassiker kürten.
500 g Ziegenrolle
4 Knoblauchzehen
1 rote und 1 grüne Chilischote
1 TL schwarze Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter
2 Rosmarinzweige
4 Thymianzweige
ca. 250 ml Olivenöl
für die Garnitur:
5 EL Oliven (grüne und schwarze)
glatte Petersilie
1. Den Käse in ca. zwei cm dicke Scheiben schneiden, dazu das Messer in heißem Wasser erwärmen, dieses nach jeder Scheibe wiederholen, damit der Käse nicht bröckelt und reißt. Die geschälten Knoblauchzehen und die Chilischoten in feine Scheiben schneiden. Die Käsescheiben in einer flachen Schale oder Schüssel auslegen. Alle Gewürze gleichmäßig auf dem Ziegenkäse verteilen. Mit Olivenöl aufgießen, bis der Käse damit bedeckt ist. Mindestens ein, besser zwei Tage, kühl lagern und durchziehen lassen.
2. Beim Anrichten den Ziegenkäse auf Tellern mit reichlich Olivenöl beträufeln, mit den Oliven und der Petersilie garnieren.
Die verbleibende Marinade muss man keineswegs wegschütten, sie eignet sich für Salatsoßen, Dips oder man verwendet sie erneut zum Marinieren.