cover.jpg

img1.jpg

 

Nr. 58

 

In Hadam wartet der Henker

 

von Hans Kneifel

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Logghard, siebter Fixpunkt des Lichtboten und Ewige Stadt, hat auch am 250. Jahrestag der Belagerung allem standgehalten, was die Kräfte der Finsternis in einem wahren Massenangriff gegen die Bastion der Lichtwelt ins Feld führten. Somit haben die Streiter des Lichtes auf Gorgan, der nördlichen Hälfte der Welt, trotz des Debakels von Dhuannin und anderer Niederlagen gegen die vordringenden Heere der Caer eine gute Chance, sich auch weiterhin zu behaupten.

Mythor, der Sohn des Kometen, hat in der relativ kurzen Zeit, da er für die Sache der Lichtwelt kämpfte, bereits Großes vollbracht. Nun aber hat der junge Held nach seinem Vorstoß in die Schattenzone Gorgan, die nördliche Hälfte der Welt, durch das Tor zum Anderswo verlassen.

Während Mythor inzwischen seine Abenteuer in Vanga, der vom weiblichen Geschlecht beherrschten Südhälfte der Welt, besteht, ist Luxon in Logghard geblieben.

Dort kämpft der rechtmäßige Shallad für die Sache des Lichtes und seine eigene Sache – doch sein böses Geschick scheint vorherbestimmt. Denn Hadamur, der Usurpator, plant Luxons Untergang, und IN HADAM WARTET DER HENKER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Luxon – Der rechtmäßige Shallad soll ermordet werden.

Gamhed – Kommandant von Logghard.

Hadamur – Regierender Shallad.

Zimmo – Ein gedungener Mörder.

Hrobon und Samed – Luxons treue Freunde.

Achar – Ein Rachedämon.

Prolog in Logghard

 

Der breitschultrige, hochgewachsene Krieger fuhr mit seiner Pranke durch seine silbergraue Mähne. Auf dem Oberkommandierenden von Logghard lasteten schwere Gedanken. Zu viele Fragen bedrängten ihn. Auf keine dieser Fragen hatte er bisher eine Antwort erhalten. Gamhed der Silberne murmelte wütend:

»Erst eineinhalb Monde ist der Sommer alt. Und noch immer ist Logghard in Gefahr. Vielleicht in größerer Gefahr als damals!«

Schon als vor rund einer Generation von Luxons Vater als Kommandierender eingesetzt wurde, war Logghard umkämpft. Zweieinhalb Monde aber war es erst her, seit die große Schlacht geschlagen worden war. Zerstörung hatte Logghard heimgesucht, und die Chronik war eine einzige Aufzählung der größten und ausgesuchtesten Schrecken. Die Dunklen Mächte schienen am zweihundertfünfzigsten Jahrestag der Belagerung endgültig zurückgeschlagen worden zu sein, aber die Drohung, die über der Stadt hing, blieb unverändert.

»Sie bringen Luxon um!«, stöhnte Gamhed auf.

Shallad Rhiad war Luxons Vater. Dass Luxon die Wahrheit gesprochen hatte – daran zweifelte Gamhed keinen Herzschlag lang. Es war ihm leicht gefallen, Luxon als neuen Shallad oder als Anwärter auf den Thron des Herrschers über das Shalladad anzuerkennen. Der Schmerz darüber, dass Luxon vielleicht gerade in dieser Stunde starb, hingerichtet von Hadamurs Schergen, nistete tief in seinem Herzen.

Selbst der Umstand, dass die Sonne über Logghard schien, vermochte den Silbernen nicht von seinen düsteren Gedanken abzubringen. Auch die Bilder, die Gamhed an jeder beliebigen Stelle der riesigen Stadt sehen konnte, wirkten nicht im geringsten aufmunternd. Luxon war tot! Vermutlich hatten sie schon jetzt seinen Kopf vom Körper getrennt. Vermutlich rieb sich Hadamur angesichts dieser Hinrichtung seine fetten Finger, die vor kostbaren Ringen förmlich strotzten.

Überall wurde in Logghard gebaut. Man schleppte Trümmer weg, beseitigte die letzten Spuren der Kämpfe und der Zerstörungen, und die wärmenden Strahlen der Sonne brachten saftiges Grün an Stellen zum Vorschein, wo es seit Menschenaltern nicht gesehen worden war.

»Was kann ich tun?«, fragte sich der Silberne laut. Es klang wie ein Stöhnen, fast wie ein Aufschrei.

Gamhed gab sich selbst die Antwort. Mit brüchiger Stimme stieß er hervor: »Nichts!«

Über dem Grabmal des Lichtboten erstrahlte die Neue Flamme. Um ihren Sockel gruppierten sich die Gräber der Shallad-Reinkarnationen, wie seit undenklich lang zurückliegenden Zeiten.

Die Großen hatten seit zweieinhalb Monden in ihrer Bedeutung und in ihrer Macht drastisch abgenommen. Die Größten oder Erleuchteten waren fast ohne Einfluss. Gamhed begrüßte diese Entwicklung ebenso wie den Umstand, dass auch die weitverzweigte Organisation der Großen sich auflöste. Einige der Großen Stummen hüteten das Grabmal des Lichtboten. Dort waren sie gut aufgehoben und störten oder belästigten niemanden.

Wenn Gamhed an Luxon dachte, blieb es nicht aus, dass das Bild Mythors vor seinem inneren Auge erschien.

Ebenso wie Luxon war auch Mythor verschwunden, ausgelöscht oder von Dämonen verschleppt – niemand wusste es, niemand ahnte etwas über sein Schicksal.

Seit er mit der Goldenen Galeere verschwunden war, hatte niemand innerhalb des siebten Walles auch nur ein Gerücht über ihn gehört.

Aber es gab genügend Menschen, die hofften oder sogar daran glaubten, dass die Neue Flamme ihn zurück nach Logghard führen würde.

Gamhed stand auf und schüttelte sich, als könne er seine schwarzen Gedanken dadurch verscheuchen.

Es half nichts. Er musste sich der Wahrheit beugen.

Auf dem Richtplatz von Hadam wurde in diesen Stunden das Urteil an Luxon vollstreckt. Wenn Luxon starb, und es war sicher, dass er getötet wurde, dann würde auch Logghard gegen Hadamur nicht mehr länger zu halten sein. Der alte Shallad, dieser Mörder und Betrüger und Ausbeuter der Völker, würde weiterhin herrschen. Sein Despotismus, bekannt bis weit über die Grenzen des Shalladad, würde seine gierigen Finger auch nach Logghard ausstrecken. Alles wäre vergeblich gewesen.

Schweigend und regungslos ließ der Silberne seine Augen über die Stadt schweifen, die mit neuem, hellem Leben erfüllt war. Natürlich hatte er alles versucht, was in seiner Macht stand, um Luxon zu helfen. Es war herzlich wenig – und ob einer seiner Pläne Erfolg haben würde, war fraglich.

Er selbst glaubte auch nicht daran.

Der dunkelhäutige Riese, mehr als fünfundfünfzig Winter alt und in allen Dingen des Lebens und Kampfes erfahren, hob die Schultern. Der Morone sagte sich, dass er am besten fahren würde, wenn er das Schlimmste dachte und es als Wahrheit nahm. Luxon würde sterben, war vielleicht schon tot. Er würde niemals zurückkommen.

Langsam verließ Gamhed seinen Platz und ging zu seinen Leuten, um ihnen neue Befehle zu geben.

Während er die brüchigen Stufen, zwischen deren Fugen hellgrüne Gräser sprossen, hinunterschritt, richteten sich seine Gedanken zurück in die Vergangenheit. Alles hatte nach der Schlacht, vor zweieinhalb Monden und ein paar Tagen, angefangen ...

1.

 

Luxon schüttelte lachend seinen Kopf. Sein helles Haar flog hin und her, als er rief:

»Es gibt keinen Zweifel! Was auch immer geschehen wird – wir haben gesiegt!«

Einige Tage waren seit dem letzten Ansturm der Dunklen Mächte und ihrer Kreaturen vergangen. Die tausendmal tausend Bewohner der Stadt konnten es noch immer nicht fassen. Der Druck war von ihnen gewichen, die Furcht zerstreute sich. Nach zweieinhalb Jahrhunderten der ununterbrochenen Belagerung hatten diese Schrecken nun ein Ende.

Agynn, ein schwarzhäutiger Anführer der Legionärstruppe, kam mit hartem Schritt über die zersprungenen Platten der Terrasse auf Luxon zu. Seine Augen leuchteten, er trug den schweren Helm unter der linken Schulter. Seine Truppe hatte den vierten Wall nahe des Schlundes verteidigt und war von den Angreifern dezimiert worden.

»Shallad Luxon?«, fragte er mit kehliger Stimme. Luxon wandte sich ihm zu.

»Du warst einer der Tapfersten«, sagte er und schlug Agynn auf die Schulter. »Was kann ich für dich tun, Agynn?«

Agynn zögerte, dann sagte er stockend, aber furchtlos:

»Luxon ... du weißt, dass wir dich als Shallad anerkennen, und dass jeder gern sein Leben für Logghard hingegeben hat ... immer wieder sagen das die Menschen, die zwischen den Trümmern ihre Siegesfeiern halten.«

Luxon nickte. Es war richtig, was Agynn sagte. Immer wieder bildeten sich kleine Gruppen. Heitere Lieder wurden angestimmt, Weinkrüge gingen von Hand zu Hand, Fröhlichkeit brach sich ihren Weg. Niemand erinnerte sich daran, dass jemals in Logghard solch fröhlicher Gesang zu hören gewesen war.

»Stottere nicht!«, sagte Luxon lachend. »Was willst du wirklich!«

»Es betrifft nicht mich, Luxon, aber einige Männer in meiner Truppe. Sie wollen nach Hause, zu ihren Familien. Es sind nicht viele, aber einige von ihnen zählen zu den wildesten Kämpfern. Etliche sind auch verwundet. Willst du sie gehen lassen, zurück in ihre Heimatländer?«

Luxon ließ seinen Blick über die Menschen schweifen, die zwischen den Befestigungen winzige Schösslinge und Samen in frisch aufgebrochene Erde einsetzten und die Pflänzchen mit Wasser begossen.

»Sie dürfen gehen. Sie sollen genügend Proviant mitnehmen, damit sie nicht hungern. Es soll ihnen an nichts fehlen, denn Logghard hat genug Vorräte.«

»Ich bleibe hier. Aber ich bringe meine Männer bis an die Grenze der Stadt!«

»Gut so!«, antwortete Luxon. »Ich brauche gute Männer, denn der Kampf um den Thron des Shallad, der Kampf gegen Hadamur, wird hart werden. Ich begehre diesen Thron, wie jeder weiß.«

»Dabei werden dir unzählige Männer mit Begeisterung helfen, Luxon«, versicherte Agynn, hob grüßend die Hand und verließ die Terrasse. Luxon blickte ihm einige Zeit nachdenklich nach, dann lachte er kurz auf. Öffentlich hatte er Logghard zu seiner Residenz erklärt. Alle Bewohner der Stadt, die Söldner und die Nordländer, die Magier und jeder, der gegen das Dunkle gekämpft hatte, stimmten ohne Vorbehalte zu. Schon die ersten Tage nach dem Sieg hatten ihnen gezeigt, dass Luxon ein großzügiger Herrscher war. Säße er auf dem Thron des Shallad, würde sich innerhalb der Grenzen vieles zum Guten ändern.

»Ich werde ihre Waffen und ihre starken Arme brauchen – schon bald!«, rief Luxon dem Anführer nach.

Logghard war zu neuem Leben erwacht. Lange Ketten von Arbeitern beseitigten die Spuren der Kämpfe. Die Maurer türmten Ziegel aufeinander, die Zimmerleute hobelten und hämmerten, Frauen und Kinder reinigten die Straßen. Zaghaft wucherten winzige grüne Pflanzen unter den wärmenden Strahlen der Sonne. Es war ein sichtbares Zeichen der Hoffnung, die jeden Winkel Logghards erfüllte.

Luxon warf den Kopf in den Nacken und lief eine lange Treppe hinunter, die halb im Schatten der Zinnen lag.

Eine große Gruppe erwartete ihn am Fuß der Treppe. Sie bestand aus einigen Dutzend Frauen in jedem Alter. Zwischen ihnen standen mit verlegenen Gesichtern einige Söldner, die unfreiwillig nach Logghard verschleppt worden waren. Luxon hielt an, sah sich um und wusste, mit welchen Worten ihn die Loggharder ansprechen würden.

»Ihr wollt zurück nach Morautan, nach Anola oder nach Gorounor, nicht wahr? Zurück zu eurem Volk? Ist es so?«, fragte er. Die Männer nickten schweigend, die Frauen und die Jungen riefen durcheinander und schauten Luxon bittend an.

»Ja, wir wollen fort von Logghard«, meinte eine ältere Frau mit einer Brandwunde am Handgelenk.

»Ich halte niemanden«, sagte der neue Shallad bedächtig. »Jeder, der davonziehen will, soll sich aus den Vorräten der Stadt ausrüsten und gehen. Aber seid vorsichtig, denn die Vogelreiter Hadamurs sind überall!«

»Das ahnen wir, Luxon. Aber wir danken dir, dass du uns gehen lässt.«

»Ihr könnt entlang eures Weges jedermann sagen, dass ich, Luxon, entschlossen bin, Hadamur vom Thron zu stürzen!«, antwortete er. »Jeder soll es wissen. Überall in den Grenzen des Shalladad.«

»Jeder, der Logghard verlässt, erzählt es überall entlang der Straße der Elemente!«, erwiderte ein narbiger, weißhaariger Kämpe.

»So soll es bleiben, bis ich auf dem Thron sitze«, rief Luxon. »Ich werde das Shalladad zu einem Reich des Friedens und der Freiheit machen.«

Er winkte den Mitgliedern der abschiednehmenden Gruppe zu und ging schnell weiter. Er wurde überall gebraucht. An allen Stellen zwischen den Wällen wurde er um Rat gefragt, sollte Entscheidungen fällen, musste die Fragen zahlloser Loggharder beantworten und sah immer wieder, wie sich der Charakter der riesigen, hart geprüften Stadt zu verändern begann. Trotz aller Freude darüber wusste Luxon, dass der Kampf um den Thron der zweite Teil der großen Schlacht sein würde.

Als er unweit des Yarl-Tores die silberne Rüstung Gamheds sah, eilte er auf den Kommandanten zu. Gamhed schaute einer kleinen Karawane nach, die an den Trümmern der Windharfen vorbei die Stadt verließ.

»Fürchtest du nicht, dass alle unseren Krieger Logghard verlassen werden?«, begrüßte ihn der hochgewachsene Mann in der feingearbeiteten Rüstung. Luxon schüttelte den Kopf und wies auf einige Lasttiere und ein Dutzend heiter wirkender Männer und Frauen.

»Keine Sorge, Freund. Ich lasse sie gern ziehen, denn sie würden uns wenig helfen. Die meisten, wie du sehen kannst, sind Frauen und alte Männer, Verwundete und Erschöpfte. Man hat sie hierher gezwungen. Sollen sie in ihrer Heimat glücklich werden.«

»Falls sie ihr Land erreichen, ohne von Hadamurs Soldaten belästigt zu werden«, schloss der Silberne und sah zu, wie Arbeiter die Stangen und Bohlen davonschleppten, nachdem sie die zerbrochenen Windharfen zersägt hatten.

»Du befürchtest es?«, fragte Luxon.

»Denke selbst nach – was ist wahrscheinlicher als eine neue Teufelei des Mannes, der deinen Vater getötet hat?«, entgegnete der Dunkelhäutige grimmig.

»Wir werden es wohl erleben«, meinte Luxon. »Ich bin im Palast zu finden.«

Gamhed kontrollierte ebenso wie Luxon unermüdlich den Aufbau und die Reparaturen der neuen Residenz des Rhiad-Sohnes. Luxon eilte davon, durch die Gassen, die zunehmend sauberer wurden, vorbei an den verschachtelten Bauwerken der Mauern und Wälle, und buchstäblich an jeder Stelle wurde er freudig begrüßt.

In einem Seitenflügel des leerstehenden Palasts hatte Luxon sein Lager aufgeschlagen. Jeder wusste, wo er zu finden war. Hier fühlte er sich sicher, obwohl ihn jeder Einrichtungsgegenstand ebenso an seinen Vater Rhiad erinnerte wie an sein Ziel, den verhassten Shallad zu stürzen.

Luxon schnallte das Schwert ab, löste die Riemen der Rüstung und stellte den Helm auf einen der Tische.

Jemand pochte mit dem Knauf eines Dolches an die Tür.

»Sie ist offen!«, rief Luxon, warf sich in einen Sessel, über dem staubige Felle lagen und blickte zwischen zwei halb zersplitterten Steinsäulen hinaus in die Bucht ohne Wiederkehr.

Der Mann, der hereinkam, war schmal, sehnig und bewegte sich mit der Schnelligkeit eines Wiesels.

»Sirk? Was führt dich her?«

In der Bucht segelten kleine Fischerboote. Die Fischer schöpften ununterbrochen Wasser aus den Booten. Ein neuer Beweis dafür, dass über lange Jahre hinweg die Boote niemals im Wasser gewesen und ihre Planken ausgedorrt und die Spalten dazwischen viel zu breit waren. Immerhin taten die Fischer, was ihre Aufgabe war. Sie fingen Fische für die ersten richtigen Märkte in Logghard.

»Wie du es befohlen hast, Shallad Luxon«, fing Sirk an und kam langsam näher heran, »ist eine Gruppe von besonders mutigen Männern zusammengekommen. Ich habe alle ausgesucht, die ich aus gemeinsam bestandenen Abenteuern kenne.«

»Sie kommen aus allen Teilen des Shalladad, wie ich es wollte?«, fragte Luxon. »Sind sie zuverlässig und treu?«

Sirk breitete die Arme aus. In sein Gesicht trat ein Grinsen, das kleine, spitze Zähne entblößte. Sirk wirkte in manchen seiner Bewegungen wie ein flinkes Tier. Manchmal blitzten seine Augen auf, als beherrsche ihn ein grinsender Dämon.

»Sie sind wie ich. Für einen Shallad, der gerecht und klug regiert, würden sie ihr Leben opfern. Es sind wirklich treue Männer.«

»Wie viele hast du versammelt?«

»Es sind drei Dutzend, Luxon.«

»Sie sollen in ihre Heimatländer gehen und versuchen, die Orhako-Reiter Hadamurs zu umgehen. In jedem Land soll berichtet werden, dass ich Anspruch auf den Thron erhebe und Hadamur stürzen will. Und ich werde ihn stürzen!«

»Früher oder später, und nicht kampflos«, wandte Sirk ein. »Meine Freunde werden tun, was du willst. Sollen sie im geheimen arbeiten, oder können sie öffentlich ein Bekenntnis für dich ablegen und deine Taten schildern?«

Luxon überlegte eine Weile und antwortete in ungewöhnlich ernstem Ton:

»Das sollen deine Freunde selbst entscheiden. Wenn es ihnen zu gefährlich ist, müssen sie versteckt handeln. Es ist genug getötet und gemordet worden. Nur dann, wenn sie sich sicher fühlen, können sie sich zu erkennen geben. Ich brauche lebende Getreue, keine toten!«