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Nr. 38

 

Der Meisterdieb

 

von Hans Kneifel

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Seit dem Tag der Wintersonnenwende, dem Tag der entscheidenden Schlacht, die auf dem Hochmoor von Dhuannin zwischen den Streitern der Lichtwelt und den Kräften des Dunkels ausgetragen wurde, sind Wochen vergangen. Mit der Unterstützung Drudins, des obersten Dämonenpriesters, der die Kräfte der Finsternis mobilisierte, haben die eroberungssüchtigen Caer über die Kämpfer der Lichtwelt triumphiert und die große Schlacht für sich entschieden.

Damit halten Tod und Verderben ihren Einzug auch in solchen Ländern, die bisher vom Krieg verschont geblieben sind. Massen von Menschen, unter ihnen die demoralisierten Besiegten der Schlacht, streben in heilloser Flucht nach Süden, die Herzen von Trauer und Hass erfüllt.

Auch Mythor zieht südwärts. Dabei stößt der junge Held der Lichtwelt wieder auf Luxon, seinen Gegenspieler, der ihn schon mehr als einmal erfolgreich hintergangen hat.

Diesmal scheint Luxon es jedoch ehrlich zu meinen. Er bringt Mythor sicher nach Sarphand, der goldenen Stadt, und breitet seine Vergangenheit vor Mythor aus.

In dieser Vergangenheit ist Luxon DER MEISTERDIEB ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Arruf – Der Mann mit den vielen Namen erzählt seine Geschichte.

Mythor und Sadagar – Zwei Neulinge in Sarphand.

Kalathee und Samed – Zwei Sklaven werden versteigert.

Shakar, Aagolf und Echtamor – Wichtige Personen auf Arrufs Lebensweg.

1.

 

Ein knallender Peitschenschlag kündigte das Ereignis an.

Die erste Gruppe Sklaven wurde hereingetrieben. Sie liefen gebückt über die Stufen des Steges. An einigen Handgelenken und Hälsen klirrten schwere Ketten. Es war nahe Mittag – die Sonne brannte stechend fast senkrecht herunter und trieb den Schweiß aus der Haut. Wieder knallte die goldverzierte Peitsche des obersten Marktaufsehers. Vom Meer herauf kam der Geruch nach totem Fisch und fauligem Wasser. Eine Fistelstimme schrie:

»Die neuen Sklaven ... da sind sie!«

Aus dem Hintergrund lachte jemand sarkastisch.

»Sie sind nicht das, was wir erwartet haben!«

»Wartet nur ab!«, antwortete der Aufseher.

Auch heute wurde in Sarphand ein Sklavenmarkt abgehalten. Zwar war der Markt eine ständige Einrichtung seit undenklich weit zurückliegenden Zeiten, aber das Angebot erreichte in diesen Tagen eine erstaunlich hohe Anzahl. Es war ein Markt für Käufer, nicht für die Sklavenhändler – es gab zu viele Frauen, Kinder und Männer, die unfrei geworden waren. Dieses Verhältnis verdarb die Preise.

Eine Reihe von einem Dutzend junger, kräftiger Männer stand im grellen Sonnenlicht. Sie waren fast nackt, und die Sonne zeigte erbarmungslos die Blößen ihrer Körper. Lichtblitze funkelten von den Ketten.

»Anfangen!«, schrie ein bärtiger Sarphander aus dem Schatten hervor.

Der Sklavenmarkt war ein kleiner Stadtplatz, eingekesselt von schmalen, aber hochragenden Hausfronten. Ein Teil des Platzes war von hellen Sonnensegeln überspannt, so dass die Bieter meist im Schatten saßen. Hin und wieder warf einer der Hausbewohner einen Blick mäßigen Interesses aus dem Fenster, musterte die menschliche Ware und zog sich wieder zurück. Heute, so ging das Gerücht, würden sich unter den Sklaven einige bemerkenswerte Delikatessen befinden. Diese Männer dort oben jedenfalls waren nicht das Erwartete.

Der Aufseher rief das erste Gebot aus. »Ein männlicher Sklave aus den Nordländern. Willig und kräftig, aber er muss von seinem neuen Herren erst herausgefüttert werden. Darian ist sein Name. Sein Fänger rechnet mit einem Erlös von ...«

Dass Menschen ihresgleichen verkauften und fingen, war in Sarphand eine Selbstverständlichkeit. Seit jeher war die Felsenstadt ein Umschlagplatz für jede Art von Ware gewesen. Ein Bieter nannte für Darian eine lächerliche Summe. Der Aufseher, der von jedem Verkauf eine Prämie erhielt und dafür für Ordnung zu sorgen hatte, rief halb lachend über soviel Unverfrorenheit, halb im gespieltem Zorn: »Für dieses Gebot behalte ich ihn selbst. Seht die mutigen Augen und das schmale Gesicht. Die großen Ohren werden begierig jeden Wunsch des Herrn hören, die Augen heften sich aufmerksam auf die Lippen dessen, der ihm befehlen wird. Biete das Doppelte, unbekannter Freund, und Darian ist dein Eigentum.«

Der Handel begann schleppend und lustlos.

Unter den Sonnensegeln und im Schatten vorspringender Dächer befanden sich steinerne Bänke. Zwischen ihnen und den beiden kleinen Brunnen hatte man Sessel und einfache Stühle aufgestellt. Verkäufer von parfümiertem Wasser gingen zwischen dem Publikum hin und her, versuchten, die Becher des duftenden Getränks zu verkaufen. Hunde und Kinder spielten zwischen den Beinen der Erwachsenen. Aus den Löchern im gepflasterten Boden kamen heiße Luft und Gestank. Auf den Giebeln und Simsen zwitscherten und gurrten bunte Vögel.

Aus den offenen Türen umliegender Schänken erschallten Geschrei, derbe Seemannsflüche und das Kichern der Mägde, die mit Steuermännern und Kapitänen schäkerten. Über allem hing ein Geruch, der aus Angstschweiß, Seeluft und jenem trockenen Wind gemischt war, der den Geruch der ätherischen Öle aus den Tälern voller Sträucher mit sich schleppte, von denen Sarphand umgeben war.

»Sarpha Yahid der Siebzehnte, er ist mächtig und von vortrefflicher Klugheit, gab mir den Auftrag!«, rief der Marktaufseher, als die erste Gruppe der Sklaven verkauft war, »den heutigen Sklavenmarkt abzuhalten. Als nächste Gruppe werden drei Männer und Frauen hereingebracht, auf deren Körpern Nummern angebracht sind. Jedermann weiß, was dies zu bedeuten hat.

Fangt an, zu Ehren des Siebzehnten Yahids!«

Zwischen den granitenen Mauern wurde ein mächtiger Gong geschlagen. Die Echos des metallischen Lautes hallten von den Häusern wider und ließen den Vogelschwarm aufflattern. Ein kleiner, gedrungener Mann schob sich seitlich auf den Steg. Er trug ungewöhnlich prunkvolle Kleidung und eine Peitsche, deren Griff mit Gold verziert war. Er winkte nach hinten, zwei Sklaven kamen mit großen Krügen und gossen Wasser auf die Platten des Stegs. Es bildete große Lachen, verdunstete aber fast sofort.

Die nächste Sklavengruppe kam, begleitet von zwei Wächtern, die an den ledernen Fesseln und den Ketten zogen. Diese Gruppe bestand aus Angehörigen sechs verschiedener Völker. Man hatte ihnen die letzten Fetzen der Kleidung vom Leib gerissen, damit die Käufer Vergleiche anstellen konnten.

Die drei jungen Frauen gingen trotz ihres bemitleidenswerten Zustandes schnell in die Hände der Bieter über.

Die Männer wurden zurückgeschickt, und eine neue Partie wurde aufgerufen. Heute war der Sarpha oder ein wichtiger Mann seines Hofstaats nicht unter den Käufern; es ließ darauf schließen, dass die Völkerwanderung aus dem Norden das Kaufinteresse vieler reicher Männer gemildert hatte. Zu groß war der Überfluss.

Aus der Menge ließ sich eine dunkle Stimme vernehmen:

»Die Stadt an der Saphirbucht wird bald das Monopol des Menschenhandels haben.«

»Sarphand war schon immer der größte Umschlagplatz an der Strudelsee!«, schrie ein anderer. »Die Stadt der Terrassen lebt davon, du Narr!«

Die Aufmerksamkeit der Streitenden wurde abgelenkt. Ein breitschultriger Sklave schob die Menge auseinander. Hinter ihm folgten vier muskulöse Riesen, halbnackt und mit breiten Goldarmbändern und sogar goldenen Sklavenhalsketten geschmückt. Sie trugen eine breite Prunksänfte, auf der das Zeichen des Siebzehnten Sarpha gleißte. Aber auf den Vorhängen, von denen der Insasse vor den Blicken geschützt wurde, prangte das Wappen Loppos, des Obereunuchen. Eine liegende Acht, darüber ein Messer.

»Ausgerechnet Loppo!«, flüsterte man in der Menge. »Er ist unersättlich.«

Eine Pause entstand in dem Handel, den gerade zwei Männer um ein heranwachsendes Mädchen mit breiten Hüften austrugen. Alle Augen wandten sich von der Sänfte ab und einer zweiten Sänfte zu, die unter einem Torbogen herangetragen wurde. Die Sklaven, von denen dieses Gefährt geschleppt wurde, kleideten sich in weiße Gewänder, und selbst von ihnen ging eine gewisse Arroganz aus: sie waren die Leibeigenen eines Herren, der zugleich als unbegreiflich reich und rätselhaft galt, und seinen prunkvollen Palast in Sarphand schien er nur höchst selten zu bewohnen.

»Das wird die Sensation ...«, stöhnte der Marktaufseher. Er dachte an das seltsame Paar, das noch zum Handel stand, an die einbeinige Norderin, an die anderen Sklaven, um die Loppo und der Besitzer der weißen Sänfte mit den schwarzen Kantenverzierungen sich gegenseitig überbieten mochten.

»Croesus!«, murmelte diesmal die Menge. »Er ist wieder in Sarphand.«

Die Sklaven stellten die Sänften in achtungsvollem Abstand so auf, dass die beiden Insassen durch schmale Schlitze auf den Steg sehen konnten. Die Fenster und Türen der umliegenden Häuser bevölkerten sich. Die aufgeregten Vögel ließen sich trotz der dröhnenden Gongschläge wieder auf ihren alten Plätze nieder.

Ein Vorhang der Sänfte von Loppo, dem Obereunuchen, wurde hochgeschlagen.

Die Sänfte des Croesus blieb geschlossen. Die vier Sklaven verschränkten die Arme vor der Brust und blieben an den vier Ecken regungslos stehen.

»Croesus bietet gegen Loppo! Was wissen sie wirklich?«, fragten sich viele.

Sarphand war eine aufregende Stadt, ein Ort voller schroffer Gegensätze und greller Schönheit. Fünfhundertmal tausend Menschen, grob gezählt, bevölkerten diese Siedlung. Sarphand am südlichsten Ende von Salamos lag auf einem mehr als hundert Mannslängen hohen Felsen, der über der Strudelsee weit überhing und zum Landesinneren in zahllosen, unregelmäßigen Terrassen abfiel. Der rötliche Granit und anderes Gestein von ähnlicher Färbung, von vielen Adern durchzogen, hatten der Stadt einst den verheißungsvollen Namen gegeben: Goldstadt. Unfassbare Armut und schwindelerregender Reichtum wohnten dicht beieinander, und jedermann hatte sich daran gewöhnt, dass auf den Schwellen der Paläste lumpenverhüllte und schmutzstarrende Krüppel und Bettler schliefen.

Vertreter aller bekannten Völker trafen sich in Sarphand. Der Herrscher war durch Reichtum und Wohlleben verdorben worden. Ihm lag nicht viel am Wohlergehen seiner Untertanen, und so kam es, dass sich Sarphand sozusagen selbst regierte, dass die Ordnung des fruchtbaren Küstenstreifens zwischen den Grenzen der Heymalländer und Tillorn von einzelnen Familien, Handelsherren, Gilden und der Furcht vor den Wilden Fängern aufrecht erhalten wurde. Für einen Mann, dessen Arm stark und dessen Börse gefüllt war, bedeutete Sarphand eine Traumstadt voller Möglichkeiten. Für einen Armen war sie der steingewordene Albtraum. Unrecht und Korruption, Intrigen und düstere Geheimnisse gediehen in Sarphand wie wuchernde Pflanzen.

Beide Männer in den Sänften gehörten zu jenen, ganz unzweifelhaft, deren Lebensinhalt eben diese Intrigen und Geheimnisse waren.

Aus diesem Grund bemächtigte sich der etwa fünfhundert Stadtbewohner Aufregung und erwartungsvolle Spannung.

Der nächste Sklave, ein verhungert wirkender Norder, wurde vom Podium gezerrt und kauerte sich zitternd, die Striemen der Peitsche auf der Haut, zu Füßen seines neuen Herrn nieder. Eine alte Frau wurde zurückgeschickt. Sie war nicht einmal weit unter dem geforderten Preis an den Herrn zu bringen. Bleichhäutige Zwillinge wurden von einem dicken, dunkelhäutigen Mann gekauft. Ununterbrochen schlug der Hammer des Auktionators auf die dröhnende Holzplatte, der Mann rief einen Namen und machte eine Eintragung. Noch boten weder der Eunuche noch der geheimnisvolle Croesus. Sie saßen schweigend in ihren Sänften und sahen dem Treiben zu.

Ein alltäglicher Sklavenmarkt. Niemand in Sarphand empfand mit den Opfern auch nur das geringste Mitleid. Fast jeder wusste, dass dasselbe Schicksal auch ihn treffen konnte. Das Schicksal war unberechenbar und traf mit der Willkür eines Blitzes aus heiterem Himmel. Menschen waren nichts anderes als eine ähnlich langlebige Ware wie Schiffstaue, Planken oder Goldmünzen mit dem Bild Sarphas des Ersten.

Das Erscheinen eines Mannes in kostbaren Lederstiefeln, einem langen weißen Gewand und einem Gesichtsschleier, der nichts anderes als zwei flammende Augen freiließ, brachte die nächste kleinere Abwechslung in das Geschehen. Er trat, nachdem der verkaufte Sklave vom Steg gestoßen worden war, genau beim Klang des Bronzegongs auf das Podium.

Seine Stimme drang dunkel unter dem dünnen Schleier hervor. An den Fingern der Hand, die er wie anklagend in den Himmel stieß, funkelten breite Ringe und auffallend große Steine, deren Feuer die zunächst Stehenden blendete.

»Ich bin der Karawanenhändler Abudirg«, sagte er deutlich vernehmbar. »Vor Jahren hat mich ein Betrüger hereingelegt. Jedermann kennt die traurige Geschichte. Nunmehr habe ich die Gelegenheit, gleichermaßen diesen Betrüger eines Besseren zu belehren, es ihm heimzuzahlen und eine Ware anzubieten, die euch alten Lustgreisen den Geifer auf die Lippen treiben wird. Eine junge Frau von ungewöhnlichem Aussehen und ein Junge von prachtvoller Gestalt, nur als Paar abzugeben, und die beiden sind die unvergleichlichen Perlen dieser heutigen Veranstaltung.

Aufseher, walte deines Amtes.«

Ein Peitschenschlag knallte, der Gong dröhnte abermals dreimal auf. Ein halbwüchsiger Junge und eine junge Frau wurden, nachdem Abudirg den Steg verlassen hatte, vom Aufseher heraufgebracht. Sie waren ohne Fesseln. Das weiße Haar der Frau bildete einen seltsamen Kontrast zu ihrer gebräunten Haut und dem makellosen Körper. Abudirg hatte den Jungen und die Frau weder hungern noch dürsten lassen. Vor der Versteigerung waren diese Sklaven gebadet und ihre Haut mit Öl massiert worden. Er wusste, dass nur bestens erhaltene Ware den höchsten Preis erzielte.

Ein Raunen und Murmeln ging durch das Publikum.

»Wie hoch ist der Preis?«, brüllte ein Interessent.

Der Aufseher des Marktes nannte eine erstaunliche Summe. Sie wurde durch nichts anderes gerechtfertigt als dadurch, dass die feingliedrige Frau mit dem silbern scheinenden Haar und der trotzig dreinblickende Junge ein seltsames Paar bildeten. Obwohl auf diesem Markt schon schönere Frauen um weniger Geld verkauft worden waren, ging von beiden Sklaven eine Aura des Ungewöhnlichen aus.

»Aber beachtet, dass sie nur als Paar verkauft werden!«, rief der Auktionator und ließ seinen Blick blinzelnd über die Bieter schweifen.

»Einhundertzehn!«, rief jemand.

»Einhundertzwanzig«, schrie ein anderer. Etwa fünfundzwanzig Männer wollten sich gegeneinander überbieten, bis einer der Sklaven Loppos rief:

»Loppo bietet dreihundert.«

»Dreihundertfünfzehn«, erscholl es aus der Sänfte des Croesus. Zum ersten Mal breitete sich wirkliches Schweigen zwischen den Mauern aus. Aus der Sänfte von Loppo drang ein unterdrückter Fluch. Dann hörte man seine helle Stimme.

»Dreihundertfünfundzwanzig.«

»Dreihundertfünfzig«, sagte kalt ein Trägersklave des Croesus. Aus der Menge der reichen Kaufleute, die sich zu einer Gruppe zusammendrängten, überbot ein fuchsgesichtiger Mann mit goldenen Ohrringen und Kräuselhaar:

»Dreihundertsechzig.«

Die junge Frau kreuzte die Arme vor der Brust, der Junge schien sich wie schutzsuchend an ihre Schulter zu drängen. Hinter ihnen stand wachsam, die Augen durch die Menge schweifen lassend, der Marktverwalter.

Der Auktionator beendete die kleine Pause, indem er rief:

»Dreihundertsechzig sind vom Kaufherren Nachird geboten. Zum ersten, zum ...«

Der erstaunliche Croesus lüftete auch jetzt sein Geheimnis nicht um einen Fingerbreit.

Sein Sklave hob in einer fast verächtlichen Bewegung die Hand und warf ein:

»Vierhundert.«

Dieser Preis war mehr als ein stolzes Angebot. So handelte nur jemand, der unbedingt diesen Sklaven und keinen anderen haben wollte, aus welchem Grund auch immer. Mehrere Bieter wischten sich die Schweißtropfen von den Stirnen und winkten ab. Für sie hatte das Spiel keine Bedeutung mehr.

»Vierhundertzehn«, sagte Loppo heiser und hustete verärgert, mit einem parfümierten Tüchlein vor seinem Gesicht wedelnd.

Ein fremder Kapitän erhöhte um zwanzig Münzen.

Der Eunuch fügte zehn hinzu. Croesus setzte den Betrag um weitere zwanzig herauf. Zwei Kaufherren, durch den Handel mit Kupfernägeln für die Hausbootplanken absurd reich geworden, gaben das Rennen auf, als der Beschnittene weitere zwanzig Münzen hinzufügte. Sie hatten sich das Paar teilen wollen. Aber für mehr als vierhundertfünfzig Goldmünzen war nicht einmal diese zweifache Rarität wohlfeil. Trotzdem bot man weiter. Fünfhundert ... fünfhundertdreißig ... sechshundert ... und bei siebenhundertfünfzig gab der Eunuch Yahids des Siebzehnten mit vor Aufregung schriller Stimme auf. Der Vorhang seiner Sänfte wurde zurückgeschlagen. Aber noch hoben die Träger seine Sänfte nicht auf. Loppo wartete auf das Ende dieser einmaligen Versteigerung.