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Ben Redelings

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Die Fußball-Klolektüre

VERLAG DIE WERKSTATT

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Satz und Gestaltung: Verlag Die Werkstatt

FÜR FIETJE UND NADINE

»ICH WERDE EIN BUCH SCHREIBEN. ICH WEISS NOCH NICHT, WAS DRIN STEHT, ABER ES WIRD 19,90 MARK KOSTEN.«

Die »Kobra« Jürgen Wegmann

»ES GESCHIEHT NICHT HÄUFIG, DASS JEMAND, DER NOCH LEBT, EINE AUTOBIOGRAFIE SEHREIBT.«

Louis van Gaal im Oktober 2009 bei der Vorstellung seines Buchs

»JEDER TAG, AN DEM DU NICHT LÄCHELST, IST EIN VERLORENER TAG.«

Charlie Chaplin

Der Blaue an der Flöte und die passende Klolektüre

Mittlerweile kennt sie jedes fußballbegeisterte Kind, die Geschichte von dem Schiedsrichter, der einmal ein Spiel nach knapp einer halben Stunde zur Halbzeit pfiff. Wolf-Dieter Ahlenfelders Paradestück hat die Runde gemacht. Als er im November 1975 die Spieler der Partie des SV Werder Bremen gegen Hannover 96 schon nach 32 Minuten in die Kabinen bitten wollte, hinderte ihn der Sage nach nur das beherzte Einschreiten des Bremer Recken Horst-Dieter Höttges an der fatalen Fehlentscheidung. Der soll zu Ahli gegangen sein und gefragt haben: »Schiri, sind Sie sicher, dass schon Halbzeit ist?« Und Ahlenfelder antwortete irritiert: »Warum denn nicht, Herr Höttges?« »Mein Trikot, wissen Sie, ist in der Halbzeit immer klitschnass. Und schauen Sie mal, das ist ja noch fast staubtrocken!« Ahlenfelder guckte auf das Shirt, blickte dann an die Seitenlinie und sah seinen Linienrichter, wie er intensiv Richtung Uhr zeigte. Da entschloss sich der Oberhausener Newcomer in seinem dritten Bundesligaspiel spontan, die Halbzeitpause noch ein wenig hinauszuzögern.

Seinen Spitznamen, der »Blaue an der Flöte«, hatte sich Ahlenfelder nach diesem Malheur redlich verdient. Die fettige Gans zum Mittagessen hatten er und seine Assistenten mit einigen Bieren und Maltesern zu bekämpfen versucht. Der Plan ging auf, doch die Nebenwirkungen waren nicht zu kaschieren. »Für die Einmannshow des Schiedsrichters hätten wir heute das Eintrittsgeld erhöhen müssen«, meinte damals der sichtlich amüsierte Werder-Präsident Franz Böhmert. Und in den Jahren danach war sich Ahlenfelder mit steigender Beliebtheit sicher: »Ein Showmann kommt doch besser an als eine graue Maus.«

Vor allem die Spieler liebten den Schiedsrichter mitten aus dem Leben für seine umgängliche Art. Frank Mill sagte nach Ahlis Karriere-Ende einmal: »Früher der Ahlenfelder – das war eine Granate, unheimlich locker. Aber das gefiel dem DFB nicht. Die wollen solche Figuren wie den Pauly haben. Immer adrett, akkurat, Brust raus, Stock ins Kreuz und dann wie eine Primadonna über den Platz. Und schön winken wie ein Polizeimeister. Vielleicht sollten sie denen noch einen Hochsitz wie beim Tennis besorgen.«

Als der DFB-Schiedsrichter-Obmann Johannes Malka Ende der achtziger Jahre Ahlenfelder endgültig »das Handwerk legte«, erzählte er öffentlich: »Kürzlich hat Ahlenfelder verbreitet, er habe sich mit einem Weihnachtsbrief des Westdeutschen Fußball-Verbandes, den wir an alle Schiedsrichter geschickt haben, den Hintern abgewischt.« Zugegeben, eine derbe Aktion. Aber vielleicht war das Schreiben auch einfach nicht die richtige Klolektüre!

Berufe der Stars

1. Welcher beruflichen Leidenschaft geht der ehemalige Torhüter Rudi Kargus im Anschluss an seine Karriere bis heute nach?

image Expressionistischer Maler

image Kinderbuch-Autor

image Bassist in einer Rockband

image Restaurator von Kirchenglocken

2. Was betreibt Willi »Ente« Lippens zusammen mit seinem Sohn?

image Eine Reitschule

image Ein Restaurant

image Eine Straußenfarm

image Einen Minigolf-Verleih

3. Welchen Beruf übte der Nationaltorhüter Fritz Herkenrath nach seiner Karriere aus?

image LKW-Fahrer

image Automechaniker

image Lehrer

image Fußballtrainer

4. Welchen Beruf hat der WM-Star von 1990, Guido »Diego« Buchwald, erlernt?

image Schlosser

image Elektroinstallateur

image Raumausstatter

image Schmied

5. Welche Ausbildung hat der ehemalige Frankfurter Bundesligaspieler Ralf Falkenmayer erfolgreich abgeschlossen?

image Physiotherapeut

image Metzger

image Bäcker

image Schwimmmeister-Gehilfe

6. Welche Berufsausbildung hat der gebürtige Essener Frank Mill im zarten Knabenalter genossen?

image Florist

image Bergmann

image Hotelfachangestellter

image Immobilien-Kaufmann

»Da lach ich mir ja den Arsch ab«: Thomas Doll und seine Wutrede!

Auszüge aus der legendären BVB-Pressekonferenz vom 23. April 2008

Permanent auf den Trainer einzunageln und, was ja noch viel schlimmer ist, jetzt auch noch auf die Spieler loszugehen. Das ist das, was mich so ärgert. Von Anfang an ging das in der Saison nur darum: Opa-Abwehr, der ist schlecht, der ist schlecht. Jetzt werden auf einmal neue Torhüter ins Spiel gebracht. Marc Ziegler kommt an: »Trainer, kann ich noch mittrainieren?« Ich lach mich doch tot hier, was hier abläuft, echt! Das ist ‘ne absolute Frechheit, ‘ne absolute Frechheit, auch was meinen Spielern gegenüber hier abläuft. ‘nen Wörns und ’nen Kovac, die nächste Saison gar nicht mehr hier sind, jetzt aber die Kohlen aus dem Feuer holen sollen. Und acht andere auch noch. Da lach ich mir doch ’nen Arsch ab!

Die sollen hierfür was geben. Und das ist das, was mich so ärgert, ja!? Und jeden Tag wird einem ins Gesicht gelächelt, und der und der und dann werden die Knüppel irgendwo reingeworfen.

Dass wir in der Bundesliga nicht gut stehen und auch einige Spiele nicht gut gespielt haben, das wissen wir. Aber dass man nicht mal anfängt und sagt: Geile Kiste, internationaler Fußball, Finale, gut aus der Affäre gezogen. … Nein, es geht nur, nur… Wenn man was Schlechtes sehen will, sieht man was Schlechtes. Wenn man die andere Seite sehen will, kann man vielleicht auch mal die andere Seite sehen. Und das ist das, was mich so ärgert. Wir sollen jetzt am Freitagabend eine Mannschaft auf den Platz bringen, die durchs Feuer geht, aus der aber acht Mann hier eigentlich gar keine Rolle mehr spielen. Da lach ich mir doch den Arsch ab. Echt. Und das ist das, was mich ärgert.

Und wir brauchen uns hier nicht jedes Mal hinsetzen, ob ‘nen Kehl am Wochenende spielt, und ob der am Wochenende spielt! Ist doch alles Blablabla. Alles Blablabla ist das. Ja!

Mich interessiert nicht, wer hier gehandelt wird oder nicht. Aber meine Jungs hier draußen, die am Wochenende wieder die Hauptdarsteller sein sollen. Die werden hier von vorne bis hinten madig gemacht. Die werden hier nicht mehr gesehen. … Wir sind sieben Punkte vom Abstiegsplatz weg, verdammt noch mal. Und für mich ist es wichtig, dass wir die Konzentration mal da drauf legen. Und nicht, ob ich in zwei Wochen noch da bin oder ob der nächste Saison hier noch Fußball spielt. Das ist respektlos ohne Ende, ja?! Und ich habe immer Respekt, vor jedem. Vor Ihnen, vor Ihrer Arbeit. Aber wenn ich das mitbekomme, was hier abläuft – Freunde, jetzt hört mir mal auf hier, echt!

 

image Wie lautet der Spitzname von Darmstadt 98?

image Die Mannschaft von Tennis Borussia Berlin nennt man wegen ihrer Trikots auch?

image Weil Arbeiter des königlichen Waffenarsenals im Jahre 1886 den Verein gründeten, hat Arsenal London einen ganz besonderen Spitznamen. Gesucht ist hier der deutsche Name.

image Wie nennt man den FC Everton in England auch?

image Die Mannschaft von Galatasaray Istanbul wird auf Deutsch auch wie genannt?

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Auf Messers Schneide

Nach einem Benefizspiel in England wollte der TV-Koch Tim Mälzer beim Bankett im Anschluss an die Begegnung unbedingt ein original unterschriebenes Trikot von Pelé ersteigern. Da er gerade beabsichtigte, in Hamburg ein neues Restaurant zu eröffnen, malte er sich bereits aus, wie schön sich das Souvenir in die Dekoration einfügen würde. Und es sah gut aus. Mälzer hatte alle Mitbewerber abgeschüttelt – bis auf einen. Lothar Matthäus saß mit seiner ungarischen Lebensgefährtin am selben Tisch wie der TV-Koch und zeigte sich ebenfalls sehr interessiert. Die Bieterschlacht war eröffnet. Beide trieben das Angebot abwechselnd mit den Scheinen wedelnd immer weiter in die Höhe. Als man bei einer stolzen Summe angelangt war, fragte der Rekordnationalspieler seinen Tischnachbarn: »Moment einmal! Sag mal, Peter, das sind Pfund, oder? Wie viel sind denn das überhaupt in Euro?« Als Matthäus die Summe hörte, verschlug es ihm die Sprache. »So viel? Nee, dann bin ich raus. Das ist ja Wahnsinn«, meinte er erstaunt lächelnd und überließ Mälzer das völlig überteuerte Trikot. Der guckte Matthäus grimmig an, bezahlte den Betrag aber sogleich. Schließlich war die Sache ja auch für einen guten Zweck.

Kaum war Mälzer an den Tisch zurückgekehrt, beugte sich Matthäus zu seiner Lebensgefährtin hinüber und sagte, für alle Sitznachbarn gut zu verstehen: »Weißt du was? Da ruf ich gleich morgen den Pelé an. Der soll mir mal so ein Trikot schicken. Dann krieg ich das für umsonst.« Augenzeugenbe-richten zufolge soll der TV-Koch erst im allerletzten Moment daran gehindert worden sein, über den Tisch hechtend, dem ehemaligen Bayern-Star an die Gurgel zu gehen.

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Anfang der Saison 1989/90 hing plötzlich genau über dem Platz von Andreas Möller ein Messer in der Dortmunder Kabine. Darunter ein Zettel, auf dem stand: »Dich kriegen wir auch noch.« Wie sich später herausstellte, waren es nicht irgendwelche frustrierten »Fans« von außerhalb, wie anfangs von der Polizei vermutet wurde, nein, einige Mitspieler von Möller hatten sich diesen »Streich« erlaubt. Am Ende der Saison wechselte der Nationalspieler zurück zur Frankfurter Eintracht.

Inhalt

Teil I

Ein Fuballer namens Paul Gascoigne

Logik

Reporter

Lästern

Torwart

WM 2010 – bunt gmischt

Cool

Teil II

Verbal gesagt

Frauen

Zitate im Zusammenhang

Lästern

Schön gesprochen

Peter Neururer

Reporter

Schlau

Ich

WM 2010 – Deutschland

Internationaler Fußball

Etwas verwirrt

Teil III

Reporter

Presse

Lästern

Schiedsrichter

Schön gesprochen

Liebe, Sex und Zuneigung

Teil IV

Stürmer und Tore

Finessen

Werner Hansch

WM 2010 – bunt gemisch

Cool

Die guten alten Zeiten

Das schöne Leben

Trainerleben

Laster

Um die Ecke gedacht

Abwehr

Lustig

Cool

Bunt gemischt

Schiedsrichter

Zahlen

Geld

Lustig

Logik

Poesie

So schön ist Fußball

Lästern

Teil V

Reporter

Lästern

WM 2010 – Die Reporter

WM 2010 – Lästern

Teil VI

Mein Verein

Danke, danke, danke sehr!

Der Autor

Fußballstars intim: Schlaue Fragen und noch schlauere Antworten

Teil I

Im Oktober 2007 boykottierte die Mannschaft des BVB über drei Wochen die Presse, weil, wie Trainer Thomas Doll es damals etwas kryptisch formulierte, »vieles von außen an die Spieler herangetragen worden war, was nicht hinreichend verarbeitet werden konnte«. Erst bestimmte eine ungläubige Stille den Tagesablauf der Journalisten und dann machte sich für einen kurzen Augenblick eine Art Erlösungsstimmung breit, wie die Zeit anhand einer anonymen Reporterstimme lakonisch aufzeigte: »Es hat auch einen gewissen Freizeitwert, wenn man sich mal ein paar Wochen nicht die nichtssagenden Phrasen anhören muss.«

Schließlich begannen sich die Pressevertreter fragend umzuschauen, wen man denn anstatt der Fußball spielenden Wichtigtuer in den Fokus der Berichterstattung rücken könnte. Sie landeten bei einer Gruppe, die sie allzu lange aus den Augen verloren hatten: den Fans. Das war früher einmal anders. In grauer Vorzeit inszenierten Journalisten sogar den regelmäßigen Austausch von Spielern und ihren Anhängern. Das fussball-magazin widmete der Thematik eine eigene Rubrik: »Fragen Sie Ihren Star!«

Und die Fußballidole der achtziger und frühen neunziger Jahre hatten auf alle noch so abenteuerlichen Fragen eine passende Antwort parat. Doch was am Ende sonderbarer war – die Fragen der Fans oder die Antworten der Fußballstars –, liegt wie immer ganz im Auge des Betrachters. Teil I:

Stefan Reuter: Hast Du eine Freundin? (Michael S., 7519 Eppingen) Immer mehrere auf einmal.

Gerd Strack: Wie findest Du meine Schrift, im Zeugnis hatte ich eine Fünf. Ist das gerechtfertigt? (Richard N., 4020 Mettmann) Eine Fünf ist wohl ein bisschen happig, aber eine Vier hätte ich Dir wohl auch gegeben.

Jean-Marie Pfaff: Wie ist deine Einstellung zum Damenfußball, und was würdest du sagen, wenn deine Frau auch spielte? (Sybille H., Schmitten) Meine Frau hat sicher keine Zeit zum Fußballspielen, sie ist in erster Linie Hausfrau. Aber wenn sie wirklich den Wunsch äußern würde, hätte ich nichts dagegen. Obwohl sie beim Ballstoppen mit der Brust sicher ihre Schwierigkeiten hätte.

Herbert Waas: Ich bin Stürmer in der C-Jugend des TSV Ingelfingen. Könnten Sie mir einen Tipp geben, damit ich möglichst viele Tore schieße? (Matthias H., 7118 Ingelfingen) Klar: Immer zwischen die drei Hölzer zielen!

Toni Polster: Wohin würdest du mit einer Zeitmaschine reisen? Ich würde zurück ins Paradies, den guten alten Adam weggrätschen, Eva den Apfel aus der Hand reißen und so allen Menschen das Paradies öffnen.

Ein Fußaller namens Paul Gascoigne

»George Best ohne Hirn.« Stan Seymour, Präsident von Newcastle, 1988

»Es heißt, er komme mit der Presse nicht zurecht, sei arrogant und außerdem ein Säufer. Wenn Sie mich fragen: Er hat alles, was man braucht.« George Best, 1988

»Ein Renaissance-Mensch aus der Tyneside. Jemand, der gleichzeitig furchterregend und albern sein kann.« Jimmy Greaves, Vorgänger von Gascoigne bei Tottenham und im englischen Team, 1996

»Gascoigne mit Pelé zu vergleichen ist so, als würde man den Entertainer Rolf Harris mit Rembrandt vergleichen.« Rodney Marsh, ehemaliger Stürmer der englischen Nationalmannschaft, 1990

»Gazza erinnert mich an Marilyn Monroe. Sie war zwar nicht die größte Schauspielerin der Welt, aber sie war ein Star, und man wartete gern, wenn sie zu spät kam, hehe.« Michael Caine, 1998

»Sie müssen entschuldigen. Er verfügt nur über einen äußerst begrenzten Wortschatz.« Lawrie McMenemy, Co-Trainer der englischen Nationalmannschat nach Gascoignes »Fuck off, Norway« gegenüber dem norwegischen Fernsehen, 1992

»Er ist ein phantastischer Spieler, wenn er nicht betrunken ist.« Brian Laudrup, Mitspieler bei den Rangers, 1997

»Das soll jetzt nicht unhöflich klingen, aber ich glaube, dass ihm Gott, als er ihn mit diesem enormen fußballerischen Talent bedachte, als Ausgleich dafür gleichzeitig sein Gehirn rausgenommen hat.« Tony Banks, Sportminister, in BBC Radio 5 Live, 1997

»Wenn man Zeitung liest, könnte man meinen, Paul und ich hätten ein Vater-Sohn-Verhältnis. Nun, ich hab zwei Söhne, und ich habe nie das Verlangen gehabt, sie zu schlagen, aber Gascoigne hätte ich das ein oder andere Mal gerne windelweich geprügelt.« Walter Smith, Gascoignes Trainer bei Everton und bei den Rangers, 2000

»Zu seiner Zeit war Gazza einfach phänomenal, der beste Spieler, den ich in diesem Land je gesehen habe. Beckham ist ein großer Fußballer, aber er kann ihm nicht mal die Schnürsenkel binden.« Paul Merson, 1999

Aus: Paul Gascoigne. Gazza. Mein verrücktes Leben, Bombus, München, 2005

Campino über Fußball: Homburg? Ein alberner Verein!

Der Frontmann der Düsseldorfer Band »Die Toten Hosen«, Campino, hat aus seinem Fan-Herzen noch nie eine Mördergrube gemacht. So bekennt er sich bei großen Turnieren öffentlich zur englischen Nationalmannschaft und lässt damit manch deutschen Patrioten zweimal kräftig schlucken. Und aufgrund seiner biografischen Wurzeln teilt er sich seine Liebe zur Fortuna aus Düsseldorf und dem Liverpooler FC zu gleichen Teilen auf. Dass er »nie zum FC Bayern München« gehen würde, hat er zusammen mit seinen Bandkollegen Mitte der Neunziger eindrucksvoll auf Platte gebannt und bereits Jahre vorher in einem Interview ohne Umschweife auf den Punkt gebracht: »Der FC Bayern? Von denen halte ich das Gleiche wie von München: Die ganze Stadt ist Schrott!«

Auch zu anderen Klubs hat Campino zumeist eine klare und schnörkellose Meinung. Als Ende der Achtziger eine Truppe aus dem Saarland kurzfristig für Furore sorgte, meinte Campino nur kurz und knapp: »Homburg? Ein alberner Verein!«

Und weil sich zu dieser Zeit auch die beiden Werksklubs aus Leverkusen und Uerdingen anschickten, den deutschen Fußball mit viel Geld im Rücken zu erobern, hatte der gebürtige Düsseldorfer auch hierfür nur Verachtung übrig: »Die Chemie-Heinis, die sollen doch turnen gehen!« Eine Meinung, die Campino im Jahre 2009 kurzfristig zurückstellen musste, weil sein Freund und ehemaliger Liverpool-Spieler Sami Hyypiä für die Bayer-Elf auflief: »Ich muss mich darauf vorbereiten, Sympathien für Bayer Leverkusen aufzubringen. Das ist als Düsseldorfer normalerweise nicht wirklich möglich, aber da geht bei mir dann die Freundschaft vor.«

Auch mit den Bayern hat er mittlerweile seinen Frieden gefunden: »Man kann mit Bayern München nur ordentlich als Feind umgehen, wenn man unsachlich bleibt. Sobald man sich an Fakten hält, wird es schwierig.«

Doch Bayern-Fan soll sein eigener Sohn im besten Falle dennoch nicht werden. Und um das zu verhindern, hat sich Campino bereits einen schlauen wie amüsanten Plan ausgedacht: »Ich werde ihm eine DVD von einem großen Liverpooler Sieg zeigen, aber nicht sagen, dass das Spiel schon stattgefunden hat, sondern so tun, als wäre es eine Live-Übertragung. Wir werden uns gemeinsam freuen und ich hoffe, damit ist der Virus platziert.«

Aber wahrscheinlich ist das überhaupt nicht mehr nötig, wie eine andere Geschichte beweist. Als der Kleine nämlich einmal auf der Straße von einem Bekannten gefragt wurde, wohin man denn unterwegs sei, sagte die Mutter: »Wir gehen zur Oma, Klöße essen. Lenny ist nämlich ein Klöße-Fan.« Woraufhin der Kleine den Kopf schüttelte und meinte: »Nein, ich bin doch Liverpool-Fan.«

Frisuren-Raten: Helden der Bundesliga

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Männer, Frauen und Fußball

Die romantischen Treffen des Berti Vogts mit seiner Frau Monika, erzählt vom ehemaligen Bundestrainer höchstpersönlich: »Nach dem Spiel Deutschland gegen Polen bei der WM 1974 saßen wir am Flughafen. Ich war unansprechbar, hatte Schmerzen in der Leiste. Da kam eine nette blonde Stewardess: ›Herr Vogts, essen Sie doch eine Kleinigkeit.‹ Ich antwortete recht grob: ›Ich möchte meine Ruhe haben.‹ Und – aß dennoch ein wenig. Wir tauschten die Telefonnummern aus. Ein paar Wochen später trafen wir uns. Es war ein vernünftiges Treffen. Bei der EM 1996 wollte ich mit Monika unseren Hochzeitstag feiern – ganz allein. Im besten italienischen Lokal von Manchester. Wir kommen rein, und was sehen wir? Zehn unserer Spieler sitzen im Lokal. Es war trotzdem sehr schön.«

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David Beckham, der Mann, der von sich selbst sagt, dass es herrlich sei, mit Victoria verheiratet zu sein, weil er all ihre Cremes benutzen könne, und der angeblich durch die Wohnung läuft und stolz ruft: »Ich bin eine Schwulen-Ikone, ich bin eine Schwulen-Ikone«, hat einmal über unseren ehemaligen Teamchef etwas sehr Nettes geäußert: »Ihr habt Franz Beckenbauer, der wird nie vom Thron gestoßen. Der könnte schwul sein und bliebe doch der Kaiser.«

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Im Frühjahr 2010 nannte WDR-Moderator Frank Plasberg seine »Hart aber fair«-Sendung über das bestgehütete Geheimnis des Fußballs »Elf Freunde sollt ihr sein – Aber bitte ohne Anfassen«. Und der »letzte auf zwei Beinen stehende Macho«, Claude-Oliver Rudolph, war sich seiner Sache sehr sicher. Schwule könne es im Fußball nicht geben, sagte er und argumentierte hoch wissenschaftlich: »Für den Sport fehlt ihnen der Killerinstinkt. Als Bundesligaprofi erwarte ich ein testosteronwandelndes Monster, aber bei Schwulen gibt es eine biochemische Verschiebung.« Das Publikum staunte andächtig.

Wahrscheinlich wäre es komplett in eine Art Schockstarre gefallen, wenn auch noch Rudi Assauer live vor Ort gewesen wäre. Denn der hatte kurz zuvor in einem Zeitungsinterview erzählt, dass er in seiner aktiven Zeit »nie« einen schwulen Fußballer kennengelernt habe. Assauer hatte in diesem Zusammenhang jedoch auch noch eine andere delikate Geschichte parat: »Als ich noch in Bremen war, hörte ich, dass unser Masseur schwul ist. Ich bin zu ihm gegangen und habe ihm gesagt: ›Junge, tu’ dir einen Gefallen – such dir einen neuen Job.‹«

Schumachers Doping: »Er hat die Wahrheit, drum müssen wir ihn hinrichten!«

Das Schlimme an Schumachers Buch waren ja nicht die Doping-Vorwürfe. So etwas weiß ja jeder Profi oder Ex-Profi, dass das mal gemacht wird«, hat Sepp Maier kurz nach dem Erscheinen der Autobiografie »Anpfiff« des ehemaligen Nationaltorhüters Harald Schumacher fast unbemerkt von der Öffentlichkeit gesagt. Eine Meinung, die man vielleicht auch nicht hören wollte. Denn das Doping-Thema wurde zum eigentlichen Skandal des Buchs medial hochstilisiert. Vor allem auch deshalb, weil sich die gesamte Bundesliga von dem Vorwurf freisprach, dass irgendjemand zu irgendeinem Zeitpunkt verbotene Substanzen genommen habe. Michel Meyer, französischer Autor des Schumacher Buchs, zeigte sich resigniert angesichts der verlogenen Reaktionen: »Ich bin verblüfft über die heuchlerische Haltung des DFB. Ich denke seit einigen Tagen an ein Chanson von Guy Béart, wo der Refrain beginnt: ›Er hat die Wahrheit, drum müssen wir ihn hinrichten.‹«

Dass Doping unter den Fußballprofis sehr wohl ein Thema war, erzählte Manfred Kaltz bereits im Juli 1982 eher beiläufig: »Auf die Dauer bringt es nichts, wirft man sich vor dem Spiel eine Kapsel ein. Man läuft mehr, hat jedoch kein Gefühl mehr für den Punkt, wo man eigentlich kaputt ist und seine letzten Reserven angreift. Als Profi sollte man lieber die Finger von den Tabletten lassen; lieber mal schlechter spielen ohne Pillen und pausieren, wenn es körperlich nicht mehr geht.«

Peter Neururer, der knapp zwanzig Jahre nach Toni Schumacher einen neuen Skandal auslöste, als er sagte, dass in den achtziger Jahren vermutlich fast die Hälfte aller Spieler Captagon genommen habe, wusste genau, wie das Aufputschmittel wirkt: »Man sieht den Spielern den Konsum von Captagon an. Die Augen stehen anders. Der Spieler wird nicht mehr müde und neigt auf dem Platz zu Überreaktionen. Das war ein kompletter Wahnsinn, der da gemacht wurde.«

Wie so etwas in der Praxis aussehen konnte, zeigte der Schotte Willie Johnston. Ihm wurde bei der WM 1978 in einem Doping-Test die Einnahme von Steroiden nachgewiesen. Obwohl er seine Unschuld reklamierte, schickte man ihn nach Hause und belegte ihn mit einer internationalen Spielsperre von einem Jahr. Damals behauptete Johnston, er habe Medikamente gegen Fieber genommen. Später jedoch gab er sein Vergehen zu. Man darf vermuten, dass der Schotte auch anderen Substanzen gegenüber nicht gänzlich abgeneigt war. Seine Rote-Karten-Bilanz spricht jedenfalls Bände: In seiner zwölfjährigen Karriere schaffte es Johnston, beeindruckende zwanzig Mal vom Platz gestellt zu werden.

Wie ein Mann für einen Moment ein russischer Fußballstar wurde

Welcher kleine Junge träumt nicht davon, eines Tages im Trikot eines Bundesligisten auf den grünen Rasen eines vollbesetzten Stadions zu laufen, in die Menge zu winken und den Applaus der Fans in sich aufzusaugen. Für Wolfgang Koll, einen Kneipier und Journalisten aus Bonn, ging genau dieser Traum in Erfüllung.

Anfang der neunziger Jahre veranstaltete die Hamburger Morgenpost zusammen mit einem Radiosender und einigen Unternehmen die abgedrehte Aktion »Halluzi der Stadt-Spuk«. Zwischen Binnenalster und Reeperbahn wurden scheinbar Karpfen aus Gullys gefischt, in Schwimmbädern Urin-Melde-Anlagen installiert, per Funk betriebene Haifischflossen durch die Alster gejagt und U-Bahnen zu Schlafwagen umgebaut. Der Hamburger, der als Erster eine dieser Aktionen enttarnte, konnte per Telefon-Hotline attraktive Preise einheimsen.

Und da in der Hansestadt der Fußball damals mit zwei Erstligisten gerade florierte, durfte Halluzi natürlich auch ans runde Leder. Die Chance des Lebens für Wolfgang Koll. Von einem alten Freund, der mittlerweile in Hamburg lebte, war er beim Bier dazu überredet worden, bei dieser Aktion mitzuwirken. Und so lief Koll nur wenige Wochen nach diesem Versprechen als Igor Collinski vor 18.631 Zuschauern zum Warmmachen auf den Rasen des Millerntor-Stadions von St. Pauli. Euphorisch war er zuvor vom Stadionsprecher als der überraschende, sensationelle Neuzugang aus Russland angekündigt worden, der topfit direkt in den Kader gerutscht sei. Dem Mann, den das Pauli-Publikum auf dem Feld Verrenkungen machen sah, spannte das hautenge Trikot hingegen deutlich über einer üppigen Wampe. Was die TV-Kameras allerdings nicht davon abhielt, jede Regung des eigenartigen Russen zu verfolgen. Und so filmten sie auch Kolls schnelle Verletzung. Nur wenige Minuten nach dem Start einer großen Karriere musste Igor Collinski auf der Trage besorgter Sanitäter vom Platz befördert werden. Als der Mann mit Bierbauch schließlich auch noch von der Transportgelegenheit krachte, stimmte das gesamte Stadion begeistert applaudierend an: »Halluzi, Halluzi …«

Der damalige Hansa-Coach und frühere Trainer des Bonner SC, Erich Rutemöller, schaute Koll tief in die Augen. »Mensch, was machst du denn hier?«, fragte er Igor Collinski unten in den Katakomben und man sah Rutemöller deutlich an, dass er den Mann im Trikot vor sich, der eine leichte Bierfahne aussendete, irgendwoher kannte. Vielleicht hätte Koll den Schlachtruf aus gemeinsamen Tagen beim Bonner SC (»Wir brauchen keinen Rudi Völler, wir haben Erich Rutemöller«) anstimmen sollen, doch er sagte nur: »Ich muss jetzt raus!« Und dann erfüllte er sich als Igor Collinski für wenige Minuten den Traum aller fußballbegeisterten Kinder.

Legenden der Bundesliga

Als Ewald Lienen Trainer beim 1. FC Köln war, befragte man vor einem Spiel gegen den FC Schalke 04 eine Wahrsagerin, wie sie den Coach einschätzen würde. Und Medusa, die angeblich Alfred Biolek und Michail Gorbatschow zu ihren Kunden zählte, legte sich fest: »Der wird früher oder später überall scheitern. Ein großer Kämpfer zwar, doch er steht sich oft selbst im Weg. Dieser Mann findet keine Ruhe, weil er alles 1.000-prozentig machen will. Er gibt sich nie zufrieden, schafft sich dadurch viele Feinde. Er kann einfach keine Fehler verzeihen.« Dass Lienen Trainer ist, wusste Medusa übrigens angeblich nicht, denn von Fußball »verstehe sie leider gar nichts«.

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In seinen Anfängen als Spieler war Ewald Lienen durchaus ein Spezialtyp. Seine Frau Rosi versuchte in einem Interview ein wenig seine Außenwirkung geradezurücken: »Viele Fans wollen nicht begreifen, weshalb mein Mann keine Autogramme schreibt. Die halten das für Arroganz. So ein Unsinn. Der Ewald setzt sich halt lieber hin und quatscht mit den Leuten ihre Probleme aus.« Wobei man sich das dann tatsächlich mal bildlich vor Augen führen sollte. Ein Fußballprofi, dem man mit all seinen Alltagssorgen kommen kann – frei nach dem Motto: »Du, Ewald, ich hätte da noch so eine Sache aus meiner Kindheit, die müsste ich unbedingt mal mit jemandem ausdiskutieren …«

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Mitten im Interview klingelte das Telefon. Und Frau Rosi verriet: »Das war Ewald, der macht sich Gedanken um seine Kohlenhydrate. Er geht jetzt ein Steak essen.« Herrlich!

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Ein anderer Stratege der damaligen Zeit war der Stürmer Manni Burgsmüller. Als der gebürtige Essener 1985 von Oberhausen zu Borussia Dortmund zurückkehren sollte, machte Burgsmüller ein kleines Geheimnis aus den Verhandlungen mit den Schwarz-Gelben. Einem Journalisten, der ihn direkt auf den möglichen Transfer und einen Kontakt zu Borussen-Präsidenten Reinhard Rauball, der sein Geld als Rechtsanwalt verdient, ansprach, entgegnete er: »Eine Verkehrssache, wegen zu hoher Geschwindigkeit.« Als die Umstehenden kollektiv lächelten, ergänzte Burgsmüller schelmisch grinsend: »Ja, okay, wir haben uns unterhalten.«

Logik

»Ich habe ihn ausgewechselt, weil ich einen anderen Spieler einwechseln wollte. Da musste ich einen auswechseln.« Trainer Ewald Lienen

»In meinem Alter muss ich darauf achten, in einen Verein zu kommen, wo es Medikamente umsonst gibt.« Josef Hickersberger zu seinen Vertragsgesprächen mit Bayer 04 Leverkusen

»Ein auswärts erzielter Punkt zählt immer.« Willi Schulz

»Muss ich das jetzt als Frage verstehen oder die Antwort so beantworten, wie Sie sie in Ihre Frage reingelegt haben? Sie haben Ihre Frage so gestellt, dass ich das Gefühl haben muss, als wenn ich das, was Sie gerade gesagt haben, vorher schon gesagt hätte. Das habe ich aber nicht gesagt. Dem was ich gesagt habe, möchte ich nichts hinzufügen.« Erich Ribbeck

»Reinhold Völker, der Spielausschussvorsitzende des FV Horas, sagte ahnungsvoll in der Pause: ›Das Spiel ist noch nicht zu Ende.‹ Er sollte Recht behalten.« Fuldaer Zeitung

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»Keine Angst vor dem Spiel am Sonntag. Wenn der Gegner was taugen würde, müsste er nicht in der Kreisklasse spielen.« Unbekannter Kreisklassen-Fußballtrainer zu seiner Mannschaft

»Beim 1:1-Unentschieden zwischen Motor Diamant und Aufbau erzielten jeweils die Gegner die Tore.« Freie Presse

»Wenn sie zu Hause einen Nagel in die Wand schlagen, voller Überzeugung, und stellen dann fest, das Bild passt nicht. Dann können sie den Nagel rausziehen, aber das Loch bleibt.« Mirko Slomka

Unterhaltende Details der Fußballprominenz

So richtig gemocht hat man ihn nie. Als Trainer Max Merkel 1968 seine Biografie »Mit Zuckerbrot und Peitsche« auf den Markt brachte, wollte man gerne Alt-Bundestrainer Sepp Herberger und Bundestrainer Helmut Schön für ein Geleitwort gewinnen. Doch beide lehnten ohne eine Begründung ab.

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1992 nahm Andreas Köpke mit TT-Fresh eine Maxi-CD mit dem Titel »Nummer 1« (Jacrabet Records) auf. Bodo Illgner, damals noch Stammtorwart der deutschen Nationalmannschaft, war darüber weniger amüsiert.

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Bei seinem Abschiedsspiel im Münchner Olympiastadion stellte Lothar Matthäus seine eigens für diesen Anlass produzierte CD vor. Die Silizium-Scheibe mit dem Titel »All Time Hero« enthielt eine Reihe bekannter Fußball- und Fan-Gesänge. Zudem widmete die Formation »FLM« (Friends of Lothar Matthäus) ihrem Loddar den Titel »Great All Time Hero«. Während seiner Ehrenrunde nach der Partie gab Matthäus sein Debüt als Solosänger. »Muss I denn zum Städtele hinaus«, schmetterte der Franke in einer hitverdächtigen Originalität.

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Im Februar 1992 versprach RTLplus vollmundig: »Sie sehen Fußball, wie er noch nie über die Mattscheibe flimmerte.« Und worum handelte es sich bei dieser atemberaubenden Neuerung, die den TV-Fußball komplett revolutionieren sollte? Es war »der flotte Aua-Dreier«, wie die Sport Bild die bahnbrechende Erfindung süffisant beschrieb. Alleine die Erläuterung des RTL-Kommentators Ulli Potofski zu der Dreiteilung des Bildschirms bei einem Foul hört sich bereits spektakulär an: »Sie sehen oben den, der weh getan hat, unten den, der Aua hat – und links den, der den Freistoß treten wird.« Es wurde ein echter medialer Rohrkrepierer.

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Günter Netzer, der früher gerne auch schon einmal abends in München auf eine Promi-Party ging und morgens rechtzeitig wieder auf dem Trainingsplatz stand, sah eines Tages seinen Mitspieler Rainer Bonhof mit einem Buch über die High-Society. Auf Netzers Frage, was er denn damit mache, antwortete Bonhof süffisant: »Ich wollte nur mal wissen, wie das so zugeht in deinen Kreisen.«

Unsere niederländischen Freunde

1. Aus welchem Land stammen die Eltern von Ruud Gullit?

image Indonesien

image Nigeria

image Ghana

image Suriname

2. Welcher Niederländer schoss das 1.000. WM-Endrundentor?

image Johan Cruijff

image Wim Suurbier

image Arie Haan

image Rob Rensenbrink

3. Mit welchem Klub qualifizierte sich Hans Meyer 1997 für den UEFA-Cup?

image Ajax Amsterdam

image Roda Kerkrade

image Twente Enschede

image Feyenoord Rotterdam

4. Welchem deutschen Spieler sagte Torwart Hans van Breukelen am 21. Juni 1988 ins Gesicht: »Ich hoffe, dass du fokking stirbst«?

image Lothar Matthäus

image Eike Immel

image Frank Mill

image Rudi Völler

5. Mit welchem deutschen Trainer erreichte der AZ Alkmaar das UEFA-Cup-Endspiel 1981?

image Georg Keßler

image Udo Lattek

image Hennes Weisweiler

image Otto Knefler

6. Wer hat den Song mit dem großartigen Titel »Oei, oei, oei« gesungen?

image Marco van Basten

image Jan Wouters

image Richard Witschge

image Johan Cruijff

Bannerklau in Dortmund: Eine SOKO tappt im Dunkeln

In einer Nacht- und Nebelaktion drangen im November 2006 Diebe ins Westfalenstadion ein und stahlen das seit Mai 2005 über der Südtribüne aufgespannte Banner mit der Aufschrift: »GELBE WAND SÜDTRIBÜNE DORTMUND«. In den Vereinsforen des BVB herrschte damals blankes Entsetzen angesichts dieser hinterhältigen Tat. Aber schnell machte sich auch Trotz breit: »Diese Wand können sie uns nicht klauen! Danken wir also diesen ›Fans‹ noch einmal für die Motivation, die Kraft und den Zusammenhalt, den sie mit dieser Aktion nicht besser zusammenschweißen konnten. Wie immer werden wir nach einem Niederschlag gestärkt daraus hervorgehen. Euch rufen wir zu: Wartet nur, eure Strafe kommt. Denn am 10. Dezember werden wir euch auch beklauen. Um drei Punkte!« +++ Sascha: »Mir unverständlich, wie man sich daran aufgeilen kann, andere ihrer Fanutensilien zu bestehlen, um sie dann öffentlich abzufackeln. Armseliger geht’s nicht. Damit meine ich ausdrücklich BEIDE Blagenbanden. Aber wie konnten diese Blagen überhaupt ins Stadion gelangen? Scheint ja ziemlich simpel zu sein, da einzusteigen.« +++ Majo: »Vermutlich genauso einfach, wie man in GE Tauben verbuddeln kann.« +++ Chico: »Dann kann ja demnächst quasi (jetzt mal überspitzt gesagt) jede Thekenmannschaft nachts ihr Nachholspiel im Westfalenstadion ausspielen.« +++ Schnorri: »Heute Abend 23h, vorm Südeingang. Ich bring auch den Ball zum Pölen mit.« +++ Norbert Dickel: »Sollen sie jetzt, sorry wenn ich das ins Lächerliche ziehe, eine SOKO aufstellen bzw. alles mit Kameras und Bewegungsmelder, vielleicht noch Selbstschussanlagen aufbauen.« +++ Sascha: »… jetzt also mischen die Ruhrnachrichten die gerade wieder etwas abebbende ›Fahnengeschichte‹ wieder auf: Die Fahne sei aufgetaucht – in einem Teich in Bochum.« +++ Schalker Dachverband: »Wenn das die Bochumer waren, zieh ich meinen Hut vor denen. Sie mögen uns nicht, sie mögen euch nicht und wären am Ende der lachende Dritte.« +++ Anonym: »Die Fahne dient zu vorgerückter Stunde als ›Tresenbedeckung‹ in einer Schalker Kneipe – Dies wurde uns gestern und heute noch einmal von einem Augenzeugen bestätigt. Name und Ort der Kneipe auf Anfrage …« +++ Nordmann: »Ojeee … es nimmt kein Ende. Und morgen liegt das Teil in der Korova-Milchbar.« +++ Norbert Dickel: »Und wenn schon … Das Ding war eh affig. Hoffentlich wollen die Unaussprechlichen jetzt nicht noch ‘ne Entsorgungsgebühr …«

P.S.: Auch im Jahre 2010 fahndete die »Soko Fahne« um Stadionsprecher Norbert Dickel immer noch ergebnislos nach dem 60 Meter langen Transparent!

Stadiongeschichten kurz notiert

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Das Westfalenstadion in Dortmund war ein echtes Schnäppchen. Da sich der Rat und die Verwaltung der Stadt für den Bau eines Palettenstadions in Fertigbauweise entschieden hatten, soll es lediglich 31,7 Mio. DM gekostet haben. Zur Saison 1974/75 zog Borussia Dortmund aus der legendären Spielstätte Rote Erde in das neu errichtete Westfalenstadion um. Doch das erste Bundesligaspiel fand am 2. April 1976 ohne BVB-Beteiligung statt. Weil zur damaligen Zeit in Bochum das Stadion an der Castroper Straße zum Ruhrstadion umgebaut wurde, trug der VfL seine Spiele im Herner Stadion Schloss Strünkede aus. Doch die Partie im April 1976 zwischen dem VfL Bochum und dem FC Schalke 04 fand aus Kapazitäts- und Sicherheitsaspekten im Westfalenstadion statt. Und so wurde mit Erwin Kremers ein Schalker der erste Torschütze in einem Bundesligaspiel im Dortmunder Westfalenstadion. Die Begegnung endete übrigens mit einem 4:1-Sieg für den S04. Also wahrlich kein schöner Auftakt für die neue Spielstätte der Schwarz-Gelben.

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Es gibt Fragen, die stellt man sich nur einmal im Leben. Zum Beispiel, wie Vereine die genaue Zuschauerzahl ihres Stadions ermitteln? Wie das geht, machte der FC Schalke 04 im September 1963 auf eine etwas eigenwillige Art und Weise vor. Es galt das Prinzip »try and error«. Nachdem beim Spiel des S04 gegen Borussia Dortmund 34.000 Karten verkauft worden waren, wollte Schatzmeister Hans Asbeck für die folgende Partie gegen den Hamburger SV 40.000 Tickets drucken lassen. Man habe schließlich festgestellt, so Asbeck, dass die »Glückauf«-Kampfbahn tatsächlich 40.000 Zuschauer fasse. Na, dann!

Englische Knochenbrecher: Soccer’s Hard Men

Paul Gascoigne schildert in seinem Buch »Gazza« die erste Begegnung mit Englands härtestem Mann aller Zeiten, dem Verteidiger Vinnie Jones. Im Februar 1988 spielte Gazza mit Newcastle United in Wimbledon und bereits vor der Partie verfolgten ihn nicht nur die Fotografen, sondern auch die Augen des beinharten Kloppers. Gascoigne erinnert sich: »Er wirkte riesig groß. Vor Spielen bin ich immer nervös und überdreht, aber diesmal ging es mir körperlich schlecht. Unmittelbar nach dem Anstoß sagte er: ›Ich bin Vinnie Jones. Ich bin ein verdammter Outlaw. Heute gibt es nur mich und dich, du Fettsack, nur dich und mich …‹« Gascoigne wusste, Jones meinte, was er sagte. Und gleich bei der ersten Ballberührung kam der Verteidiger angerauscht und senste den Mittelfeldspieler von Newcastle um. Als Jones etwas später weiter vorne einen Einwurf ausführen sollte, rannte er zuvor extra noch einmal zu Gascoigne und sagte mit rauer Stimme: »Ich muss vor, einen Einwurf machen, aber ich bin gleich wieder da, Arschloch.«

Und dann lieferten die beiden Engländer die Vorlage für eines der bekanntesten Fußballfotos der Welt. Gascoigne muss bei der Erinnerung an diese Szene schmunzeln: »Bei einem Freistoß stand Vinnie direkt vor mir und wartete. Plötzlich fasste er nach hinten und packte mich an den Eiern. Ich schrie vor Schmerzen. Ich dachte, niemand hätte gesehen, was passiert war, weil wir mit der Ausführung des Freistoßes zu tun hatten, aber ein Fotograf machte ein Bild von der Szene. Jemand muss ein Vermögen damit verdient haben, und mir und Vinnie hat es am Ende auch nicht geschadet.«

1992 erschien eine VHS-Kassette mit dem Titel »Soccer’s Hard Men«. Darin zu sehen waren die härtesten Fouls der Fußballgeschichte von Knochenbrechern wie Graeme Souness, Billy Bremner und natürlich Vinnie Jones. Der Vorstand seines damaligen Klubs FC Wimbledon distanzierte sich ausdrücklich von der »Crazy Gang« und hatte für Vinnie Jones keine wirklich netten Worte übrig: »Er hat das Gehirn einer Mücke.«

Roy Keane stand den harten Jungs in nichts nach. Der ehemalige Kapitän von Manchester United wurde in der Saison 1997/98 von Manchester Citys Alf-Inge Håland einer vorgetäuschten Verletzung bezichtigt, obwohl er sich das Kreuzband gerissen hatte und damit für viele Wochen außer Gefecht gesetzt war. Das hatte der englische Nationalspieler auch drei Jahre später nicht vergessen. Wie Keane in seiner Autobiografie zugab, foulte er Håland beim nächsten Zusammentreffen der beiden Spieler absichtlich so schwer, dass der Norweger seine Karriere beenden musste. Das Foul des Engländers zählt zu den ekelhaftesten der Fußballgeschichte – und wäre sogar bei Vinnie Jones ganz oben auf der persönlichen Hitliste gelandet.

Die Karriere des Jens Lehmann ist vorbei: »Jetzt gehe ich nach Hause!«

Jens Lehmann legte in seinen letzten Spielzeiten als Keeper des VfB Stuttgart die Messlatte für kommende Torwart-Generationen noch einmal sehr hoch. Vom Unterhaltungswert her wird der ehemalige Nationalkeeper so schnell wohl nicht zu übertreffen sein.

Gegenspielern auf die Füße steigen, Anhängern die Brille klauen, sich mit Balljungen anlegen, Schuhe wegschmeißen, Fans den Stinkefinger zeigen und Geschäfte hinter der Werbebande erledigen – alles in einem Jahr und alles hoch emotional im bewährten, sachlichen Lehmann-Stil. Seit der Torwart 1987 von Schwarz-Weiß Essen zum FC Schalke 04 wechselte, erlebte er eine Karriere auf Starkstrombasis.

Einer seiner ersten Trainer im Profibereich, Peter Neururer, sagte einmal über den jungen Lehmann: »In Freundschaftsspielen konntest du den nicht einsetzen.« Da war das Nachwuchstalent gerade bei einem Hallenturnier dem Zweitligatorjäger Michael Tönnies aus Duisburg mit gestrecktem Bein gegen das Knie gesprungen. Hastig versuchte Lehmann sich zu entschuldigen: »Ich will doch niemanden umhauen oder gar verletzen.« Doch Tönnies verweigerte immer noch geschockt und kopfschüttelnd die ausgestreckte Hand.

Etwa zur gleichen Zeit soll sich der fidele Lehmann in einem Trainingslager in Florida des Nachts im jugendlichen Übermut aus seinem Zimmer des Hotelhochhauses abgeseilt haben. Leider reichte das gespannte Tuch nicht ganz nach unten. Auf halber Strecke endete das Abenteuer auf dem Balkon des ob des überraschenden Besuchs erfreut grinsenden Trainers Peter Neururer, wie dieser einmal an einem launigen Abend aus dem Nähkästchen plauderte.

Doch auf den Keeper lässt der Marler Fußballlehrer nichts kommen. Als sich Lehmann am Ende der Spielzeit 2009/10 offiziell verabschiedete, erzählte Neururer eine fast unglaubliche Geschichte: »Kein Witz. Jens Lehmann ist der Lebensretter meines Sohnes! Zur Saison-Eröffnungsfeier war ein Podest vor dem Stadion aufgebaut, von dem mein kleiner Sohn runtergefallen ist. Unten stand Jens und hat ihn aufgefangen. Von da an war er meine Nummer 1.«

Eigentlich kommt Jens Lehmann also mit Kindern sehr gut aus. Und die Geschichte mit dem betrügerischen Balljungen ist ja mittlerweile auch vom Tisch. Man hat sich vertragen. Doch das Zitat dieses Tages wird bleiben. Lehmanns gesellschaftspolitischer Rundumschlag ist zudem ein schönes Schlusswort am Ende einer langen Karriere: »Jetzt gehe ich nach Hause und muss meine Kinder erziehen, damit wenigstens die korrekt werden!«

Reporter

»Dressel, die Bochumer Chef-Schwalbe.« Jörg Dahlmann

»Betriebsversammlung.« Markus Höhner zum Spiel Bayer Uerdingen gegen Bayer Leverkusen

»Wenn Sie jemandem einen Streich spielen wollen, schenken Sie ihm eine Dauerkarte fürs Weserstadion.« Jörg Wontorra nach einem 0:0

»Das war’s für mich. Ich hab’ geschrien, ich hab’ geflüstert, ich hab’ gegähnt, ich hab’ gezittert, ich hab’ gefroren, ich hab’ geschwitzt, aber ich hab’ Spaß gehabt. Jedenfalls meistens in diesen 36 Jahren.« Radiomann Manni Breuckmann bei der Schluss-Reportage seiner Karriere

»Wie auch immer es ausgehen mag, es war ein schwer erkämpfter Sieg für die Bayern.« Wilfried Mohren

»Wieder ein Konter. Wieder Cha Bum – was macht er? Wieder drüber!« Holger Obermann kommentiert eine Wiederholung

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»Heute schlägt das Schäfer-Stündchen.« Jörg Wontorra über Winfried Schäfer

»Von Jürgen Kohler, den sie alle nur Kokser nennen, zurück zum heutigen Gegner Kolumbien – eine gelungene Überleitung, wie ich finde.« Wolf-Dieter Poschmann

»Pässe der Marke Lothar Matthäus – da möchte man Ball sein.« Johannes B. Kerner

»Je länger das Spiel läuft, desto weniger Zeit bleibt.« Marcel Reif

Poesie und Fußball: Die Dichter Berti Vogts und Kalle Rummenigge

Passend zur Weihnachtszeit 1993 überraschte Berti Vogts auf einer Pressekonferenz die versammelte Journalisten-Schar mit einem literarischen Erguss der besonderen Art. Mit weihevoller Stimme trug er vor: »Ein bisschen mehr Freude und weniger Streit, ein bisschen mehr Güte und weniger Neid, ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass, ein bisschen mehr Wahrheit, das wäre doch was.«

Kurz nach der Veröffentlichung dieser Zeilen meldeten sich die ersten Zeitungsleser und erzählten erstaunt, dass sie dieses Gedicht in ihrer Jugend schon einmal gehört hätten. Und tatsächlich hatte Peter Rosegger (1843 – 1918), wie der Spiegel berichtete, bereits 1891 sehr ähnliche Verse verfasst. In Roseggers Version hieß es nur »Friede« statt »Freude« und das »doch« am Ende gab es nicht. Der Spiegel schrieb süffisant: »Vogts schützt nun eine Bildungslücke vor. ›Ich bin doch nicht so blöd und kupfere fremde Texte ab‹, ließ er den Express wissen. Er habe nur seine ›eigenen Gedanken aufgezeichnet. Rosegger kannte ich gar nicht‹.«

Knapp 16 Jahre später ereignete sich ein frappierend ähnlicher Fall um den Vorsitzenden des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge. Auf der Jahreshauptversammlung wollte der ehemalige Bundesligaprofi dem scheidenden Präsidenten Franz Beckenbauer mit einem Gedicht für seine Arbeit danken. Das ging gleich doppelt daneben. Rummenigge wurde für seine dargebotenen Zeilen zuerst belächelt und schließlich auch noch verklagt. Der Vorsitzende des FC Bayern hatte das Gedicht nämlich zu großen Teilen aus dem Internet von einer gewissen Anette Pfeiffer-Klärle kopiert. Über sie steht auf einer Webseite geschrieben: »Ihr Stil, in der heutigen Zeit reine Reime zu schreiben, bedarf immer größerer Beliebtheit.« Was immer dieser Satz auch bedeuten mag, er muss Karl-Heinz Rummenigge dazu bewogen haben, zu glauben, dass er damit einen Volltreffer bei seinem guten Freund Franz und dem rot-weißen Auditorium landet. 1.000 Euro Strafe sind Rummenigge diese Zeilen am Ende wert gewesen: »Lieber Franz, ich danke Dir. Ich danke Dir, ich danke Dir sehr. Ich danke Dir, das fällt uns nicht schwer. Ich danke Dir, danke Dir ganz doll. Weiß gar nicht, was ich alles sagen soll. Ich danke Dir, Du bist ein Schatz. Dies sage ich Dir in diesem Satz. Ich danke Dir, das fällt nicht schwer. Danke, danke, danke sehr. Und ein spezielles Dankesehr an 1860 für die Watschn an Dir.«

Fußball und die achtziger Jahre

1. Welches war das häufigste Ergebnis im Endspiel des Pokals der Landesmeister in den achtziger Jahren?

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2. Wer war der erste DDR-Spieler, der legal in die Bundesliga wechselte?

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3. Welches europäische Team holte die meisten nationalen Meisterschaften in den achtziger Jahren?

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4. Nenne das Torverhältnis, welches die deutsche A-Nationalmannschaft in allen internationalen Endspielen in den achtziger Jahren erzielte!

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5. Wer war der erste deutsche Fußballer des Jahres, der im Ausland spielte?

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6. Italien übte in den Achtzigern eine magische Anziehungskraft auf die Bundesliga aus – wer war der erste Bundesligaspieler, der in den achtziger Jahren den Run auf die italienische Liga eröffnete?

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»Rumpelfußball vom Feinsten – Langeweile pur«

Im Herbst 2009 schien für einen langen Moment die Welt beim »Stern des Südens«, dem ruhmreichen FC Bayern München, aus den Fugen geraten zu sein. Ein völlig indiskutabler siebter Platz in der Liga, enttäuschende Niederlagen gegen eine Schülermannschaft aus Untergiesing, äh Bordeaux, in der Champions League und ein holländischer Trainer, der sich in einem locker-jovialen Spruch scheinbar selbst übertraf, als er sagte: »Ich bin wie Gott. Ich werde nie krank, und ich habe immer recht.«

Später wurde das Zitat allerdings von Louis van Gaal höchstpersönlich korrigiert. Selbstkritisch, bescheiden und voller Demut meinte der liebenswerte General, er habe lediglich gesagt, er würde in »Lederhosen aussehen wie ein Gott«. Na also, klappt doch wunderbar mit der Selbstwahrnehmung!