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Titelseite

Impressum

Das Werk basiert auf der Reihe Die Wilden Hühner von Cornelia Funke.

© Dressler Verlag GmbH, Hamburg 2013

Alle Rechte vorbehalten

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Cover und Innenillustrationen: Edda Skibbe

E-Book-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde 2013

ISBN 978-3-86272-772-8

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1. Kapitel

Die Welt roch nach Sonnenmilch, Pistazieneis und Sommer. Ein Duft, der sogar die Müdigkeit in Lillis Beinen auflöste. Vorhin im Freibad war sie genauso viele Bahnen geschwommen wie Enya und das wollte etwas heißen. Lilli radelte an Bob vorbei, überholte dann Very und schließlich Enya, gab Handzeichen und nahm die Abzweigung auf den alten Treidelpfad. Die Freundinnen folgten ihr und bogen ebenfalls ab. Der schmale Weg war holpriger als die Straße, aber er führte durch schattiges Gebüsch, und vom Fluss wehte ein angenehm kühler Luftzug herauf. Am anderen Ufer ertönte das Schnattern einer Ente. Enya schnatterte zurück und lachend fielen auch Lilli, Bob und Very mit ein. Lilli verlangsamte ihr Tempo etwas, Enya heftete sich an ihre linke Seite, Bob und Very holten rechts auf.

Bobs Fahrradkette schepperte im Kettenschutz, Verys Klingel bimmelte leise vor sich hin, das Werkzeug in Lillis Satteltasche klimperte und der Gepäckträger von Enyas Mountainbike klapperte. In vollkommenem Gleichtakt radelten die Wilden Küken nebeneinander her. Über ihnen wölbte sich ein wolkenloser Himmel und auf dem unergründlich grünen Fluss schaukelten winzige Inseln gleißenden Lichts. Ein Windstoß erfasste Lillis Hühnerfeder, die sie wie auch die anderen drei Wilden Küken an einem Lederband um den Hals trug. Lilli steckte das Bandenzeichen unter den Kragen ihres T-Shirts, hob den Blick und erschrak. Neben ihr bremsten auch Bob, Very und Enya mit quietschenden Reifen.

»Der ist ja riesig!«, murmelte Enya.

Mit angehaltenem Atem starrten alle vier auf einen Feuersalamander am Wegrand.

»Erschreckt ihn nicht.« Enya legte den Finger auf die Lippen. »Und nicht anfassen, die haben eine giftige Haut.« Wie in Zeitlupe ließ sie ihr Rad auf den Treidelpfad sinken. Die anderen Wilden Küken folgten Enyas Beispiel und näherten sich dem Tier Millimeter für Millimeter.

»Ich mach ein Foto!« Very zog ihr Smartphone aus der Tasche, aber in diesem Moment durchfuhr ein Zucken das schwarz-gelb gemusterte Tier und ruckartig verschwand es im hohen Gras.

»Lasst uns weiterfahren«, schlug Bob vor. »Ich muss spätestens in einer Stunde daheim sein.« Auf ihrer Knubbelnase glitzerten winzige Schweißperlen. Bob gruselte sich vor allem Getier, das kroch, krabbelte oder sich schlängelte. Und seit Enya das mit der giftigen Haut gesagt hatte, stand sie wie versteinert am Wegrand.

»Da ist er wieder!« Gebückt huschten Enya und Very gleichzeitig auf einige Erlenbäume am Ufer zu.

»Komm!« Lilli nahm Bobs Hand. »Ich hab noch nie einen Feuersalamander aus der Nähe gesehen!«

Bob zögerte.

»Oder willst du allein hier rumstehen?«, fragte Lilli.

»In nessun caso!« Bob griff nach Lillis Hand. »Auf gar keinen Fall!« Bobs Mutter war Italienerin und führte zusammen mit Bobs Großmutter die Gelateria Cantarella. Und auch wenn Bob nicht richtig Italienisch konnte, so rutschten ihr doch immer wieder mal ein paar Wörter dazwischen.

Ohne Lilli loszulassen, folgte Bob ihr durchs hohe, dürre Gras in den Schatten der Bäume. Unter ihren Füßen knirschten vertrocknete Erlenzapfen. Bob hielt die Luft an und umklammerte Lillis Hand noch etwas fester.

Weiter flussabwärts erhob sich kreischend eine Möwe vom Geländer der schmalen Hängebrücke und landete am gegenüberliegenden Ufer auf dem Giebel eines Bootshauses. Ruderclub e.V. las Lilli die verblichenen Buchstaben.

»Hierher«, wisperte Enya und winkte Very zu sich, die erneut die Kamera ihres Smartphones aktivierte.

Lilli und Bob schlichen sich ebenfalls näher und reckten die Köpfe über Enyas und Verys Schultern. Kurz vernahm Lilli vom Fluss her ein Plätschern, war aber viel zu konzentriert auf das gelb-schwarze Tier, das reglos zwischen den trockenen Halmen lag, als würde es sich tot stellen.

Verys Smartphone piepste. Verwundert beugte Enya sich über den Salamander. »Der ist nicht …!« Nicht echt, wollte sie wohl sagen, aber in diesem Moment passierten mehrere Sachen gleichzeitig. Vom Fluss herauf ertönte eine Stimme. »Vorsicht, das ist eine Falle!«

Noch bevor die Wilden Küken erkennen konnten, wer sie da warnte, fiel aus den Ästen der Erle ein nasses Netz auf sie herab. Alle vier schrien auf und schlugen um sich. Lilli blieb vor Schreck die Luft weg. Sie versuchte, sich die Maschen vom Gesicht zu reißen, stolperte aber und konnte sich jetzt gar nicht mehr bewegen. Bob lag neben ihr auf dem Bauch und strampelte wie wild, was allerdings nur bewirkte, dass sich alle noch schlimmer verhedderten. Very rief, sie hätte ihr Handy verloren, und Enya wiederholte immer panischer, dass sich alle ruhig verhalten sollten. Ein ekliger Geruch stieg Lilli in die Nase. »Iiiih, das stinkt nach Fisch!«

»Oder nach Meerjungfrauen!«

Diese Stimme kannte Lilli. Mit Mühe drehte sie den Kopf nach oben. Es ziepte in ihren mahagonifarbenen Locken und das Netz schnitt ihr tief in die Wange.

»Hallo, Oberküken!« Hoch über Lilli hockte Ole im Geäst und grinste. Und links und rechts von ihm grinsten Mitch und Little. Die Grottenolme!

Wie Lilli, Bob, Very und Enya waren auch die drei Jungs eine Bande.

Vergeblich zerrte Lilli an ihren Fesseln, als plötzlich ein Gesicht über Enyas Schulter erschien.

»Erik?« Lilli traute ihren Augen nicht. Hatte sie vor lauter Sauerstoffmangel schon Halluzinationen?

»Erik!«, rief jetzt auch Ole oben im Baum. »Misch du dich da nicht ein!«

Ohne Ole weiter zu beachten, befreite Erik die Wilden Küken mit ein paar geschickten Handgriffen.

Seit ihre Jahrgangstufe neu eingeteilt worden war, ging Erik in Lillis Klasse. Er saß jetzt schon mehrere Tage in der letzten Bankreihe, ohne dass Lilli auch nur ein Wort mit ihm gewechselt hatte. Und jetzt befreite er ihren Fuß aus dem stinkenden Fischernetz, packte ihre Hand und half ihr hoch. Lilli wollte sich gerade bei ihm bedanken, da prasselte eine kalte Dusche auf ihn herab. Die Wilden Küken waren erschrocken zurückgewichen und hatten nur ein paar Tropfen abbekommen, aber Erik stand da wie ein begossener Pudel. Aus seinen blonden Haaren troff Wasser, genauso aus den Ärmeln seines Trikots und den Beinen seiner Trainingshose.

»Hau ab mit deinem blöden Kajak!« Ole warf einen leeren Eimer nach Erik und sprang aus dem Baum. Gleich nach ihm landeten Mitch und Little im Gras.

»Das ist kein Kajak«, verbesserte Little seinen Bruder in sachlichem Tonfall, »sondern ein Einer, also ein von einer Person gerudertes Ruderboot. Der Einer ist eine anerkannte olympische Bootsklasse!« Er zeigte auf das lange, schmale Boot, das am Flussufer vertäut lag. Little hieß eigentlich Linus, er war Oles Zwillingsbruder und eine wahre Intelligenzbestie. Egal ob wichtig oder unwichtig, Little speicherte jede Information sofort für immer und ewig in seinem Computergehirn ab. Ole und Little waren zweieiige Zwillinge, sodass man sie gut unterscheiden konnte. Das Blau von Oles Augen war viel dunkler und viel blauer und manchmal träumte Lilli davon. Aber jetzt träumte sie nicht von Ole, sondern schäumte vor Wut. Da konnten seine Augen noch so dunkelblau sein. Lilli bückte sich nach dem Eimer und stülpte ihn Ole kurzerhand über den Kopf.

Ole riss ihn sich sofort wieder herunter und schleuderte ihn jähzornig auf den Boden. Lilli befürchtete schon, Ole würde eine Rauferei anfangen, aber die Grottenolme waren nur zu dritt, und ihnen gegenüber standen vier Wilde Küken samt unerwartetem Beschützer, der selbst Very noch eine Handbreit überragte. Und Erik war nicht nur groß, sondern auch durchtrainiert. Eine gefühlte Ewigkeit standen die Grottenolme ratlos vor dieser Übermacht.

Lilli wich Oles Blick aus und unterdrückte einen Anflug von Mitleid mit dem Boss der Grottenolme.

Schließlich bückte Mitch sich nach dem am Boden liegenden Smartphone und reichte es Very. »Hier, dein Handy, Schätzchen!«

Very hob ihr spitzes Kinn, hakte sich bei Erik unter und legte ihren blonden Kopf an seine Schulter. »Machst du grad mal ein Foto von uns und unserem Retter?« Sie schenkte Mitch ein gekünsteltes Strahlen und fügte hinzu: »Schätzchen?«

Eingeschnappt drückte Mitch ihr das Telefon in die Hand.

Ole hob einen Nylonfaden auf, der im Gras gelegen hatte, und wickelte ihn zusammen. Der daran befestigte Feuersalamander rutschte auf ihn zu. »Aber auf den seid ihr voll reingefallen.« Ole schlenkerte das Gummitier hin und her. Die Wilden Küken rümpften verächtlich die Nase. Erik, der den Salamander vorhin von seinem Boot aus nicht gesehen hatte, betrachtete das Tier neugierig. Doch plötzlich stieß er einen Schrei aus und sprang zurück. Ole hatte das Gummitier mit beiden Händen zusammengequetscht und aus dem Maul des Feuersalamanders schoss ein Wasserstrahl direkt in Eriks Gesicht.

Die ganze Zeit war Erik ruhig geblieben, aber jetzt verpasste er Ole einen Schubs, der davon rücklings gegen seinen Bruder prallte. Little konnte den Schwung nicht abfangen, torkelte nach hinten und fiel der Länge nach auf das im Gras liegende Fischernetz. »Äh … Fischbazillen!«

Ole warf sich mit ganzer Kraft gegen Erik, packte ihn an den Schultern, stellte ihm ein Bein und brachte ihn so zu Fall. Erik wollte sich aufrappeln, rutschte aber im nassen Gras aus. Lilli sprang ihm bei und erwischte seine Hand, strauchelte aber selbst und schlitterte zusammen mit Erik die Böschung hinunter aufs Wasser zu. Kurz bevor sie im Fluss landeten, blieben sie im Uferschlamm stecken. Lilli versuchte, aufzustehen und sich zu befreien, aber ihr Fuß versank bis zur Wade im Morast. Auch Erik sackte immer wieder knietief ein. Er griff mit einer Hand nach einem Grasbüschel und streckte Lilli die andere helfend entgegen. Oben erschienen die besorgten Gesichter ihrer Freundinnen und ein paar Meter weiter tauchten Ole und seine beiden Jungs auf. Lilli streckte sich und erwischte Eriks Hand. Er zog, aber Lillis schlammige Finger rutschten aus seinem Griff, sie glitt erneut aus und landete mit dem Hintern im Schlick.

»Das ist sie, die neue Weltmeisterin im gemischten Schlammcatchen!«, grölte Mitch wie ein Sportreporter.

Ole grinste und pfiff durch die Zähne, wie Jungs es tun, wenn sie ein besonders hübsches Mädchen sehen. Dann wandte er sich an Erik. »Wir zwei haben noch eine Rechnung offen!«

Lilli hatte sich aufgerappelt und kochte vor Wut. Sie wollte sich auf Ole stürzen, verlor dabei aber erneut das Gleichgewicht und musste sich an Erik klammern, um nicht in den Fluss zu rutschen.

2. Kapitel

Enya, Bob und Very halfen Lilli und Erik die Böschung hinauf. Endlich oben angekommen schüttelte Lilli sich Schlammbrocken aus den Haaren und blickte sich um. »Wo ist er?«

»Ole? Getürmt!« Bob wies mit der ausgestreckten Hand auf die schmale Hängebrücke, die gerade von drei Fahrradfahrern überquert wurde.

»Diese Feiglinge!« Lilli drohte erst mit ihrer morastigen Faust den flüchtenden Olmen hinterher und hielt sich die Hand dann angewidert unter die Nase. »Bäh, wie das stinkt!«

Erik zupfte mit schiefem Lächeln an seinem von oben bis unten mit Schlamm verschmierten Trikot. »So kann ich nicht in meinen Pinguin!« Er blickte von seinem Ruderboot, das ein paar Meter von der morastigen Uferstelle entfernt an einer Wurzel festgebunden war, zu den Wilden Küken. »Helft ihr mir tragen?«

 

Gemeinsam hievten Erik und die Wilden Küken den Einer ans Ufer. Hier im Gras wirkte das Boot noch länger als auf dem Wasser. Am spitz zulaufenden Bug war eine kleine orangefarbene Kugel angebracht.

Erik bemerkte Lillis Blick. »Das ist der Bugball und dahinter in diese Halterung kommt bei einer Regatta die Startnummer.«

»Der Bugball, wie interessant!« Lilli lächelte ein wenig dümmlich und ärgerte sich gleichzeitig über sich selbst.

»Als Rammschutz und als Markierungspunkt für die Auswertung des Zielfotos.« Erik hob das hintere Ende des Bootes hoch. Lilli packte am Bug an und Enya in der Mitte. Bob und Very schoben die Fahrräder.

»Hast du den gemalt, Erik?« Enya zeigte auf den schwimmenden Pinguin zwischen den Rennstreifen auf der Bootswand.

Erik nickte. »Ich hab das Boot Pinguin getauft, weil …«

»Pinguine die schnellsten Schwimmvögel sind!«, kam Enya ihm lächelnd zuvor.

»Dafür können sie nicht fliegen!« Lilli stemmte den Bug hoch und wechselte die Schulter.

»Im Wasser schon!«, sagte Erik. »Und wenn ich mit meinem Pinguin übers Wasser rudere, dann ist es auch ein bisschen wie fliegen!«

Die Karawane aus einem Boot und vier Fahrrädern überquerte den Fluss auf der Brücke, über die sich die Grottenolme vorhin aus dem Staub gemacht hatten.

Bob und Very stellten die Räder ab und endlich konnten auch Lilli, Enya und Erik den Pinguin im Gras absetzen. Erik holte fünf Flaschen Limonade aus dem Bootshaus. Gnadenlos brannte die Nachmittagssonne vom Himmel und Lillis Haut juckte erbärmlich vom eingetrockneten Schlamm. Erschöpft und erhitzt trank Lilli in hastigen Schlucken.

»Wenn du willst, kannst du hier duschen!« Erik wies auf eine aus Brettern gezimmerte Duschkabine an der Seitenwand.

Lilli kratzte sich Lehmkruste von den Armen. »Und du?«

»Ladies first!« Erik verschwand erneut im Bootshaus. »Ich kann dir auch Ersatzklamotten leihen!«

Lilli zögerte zwar, aber als sie unter der Dusche stand und das Wasser auf sie herabrieselte, fühlte sie sich wie neugeboren.

Very reichte Lilli ihre Badetasche über die Bretterwand, Lilli trocknete sich ab und zog ihren Bikini an.

Wie ein Butler stand Erik zwischen dem auf der Wiese liegenden Pinguin und dem Eingang des Bootshauses. Über seinem Arm hing ein dunkelblauer Trainingsanzug. »Ich hab immer ein paar Ersatzklamotten im Spind.« Er deutete über seine Schulter hinweg ins Bootshaus und verschwand nun seinerseits unter der Dusche.

Der Trainingsanzug war Lilli viel zu groß, also krempelte sie lachend Ärmel und Beine hoch und setzte sich zu ihren Freundinnen in den Schatten. Kurz darauf gesellte auch Erik sich dazu. Er trug normale Straßenkleidung und ein Handtuch um den Nacken. In seinen Haaren und sogar auf seinen Wimpern hingen noch ein paar winzige Wassertropfen. »Mareike und Denise haben erzählt, dass ihr eine Bande seid.« Erik rubbelte sich mit dem Handtuch über den Kopf.

»Ja, die Wilden Küken!«, sagte Lilli stolz und Bob ergänzte: »Und Lilli ist unser Oberküken!«

Enya flocht sich Zöpfchen in ihre pechschwarzen Haare. »Ruderst du schon lange, Erik?«

»Seit dreieinhalb Jahren«, erwiderte Erik und erzählte von seinen Pokalen und von einer bevorstehenden Regatta in seiner Altersklasse. »Mein Coach sagt, ich hätte gute Chancen, den Titel zu holen.«

Schließlich klingelte Bobs Handy und kurz darauf verabschiedete sie sich, weil sie nach Hause musste, um in der Gelateria auszuhelfen. Bobs Vater konnte seiner Frau in der Eisdiele nur nach Feierabend unter die Arme greifen, musste als Elektriker einer großen Firma aber häufig Überstunden machen. Giulia, Bobs ältere Schwester, wohnte nicht mehr zu Hause, sondern mit ihrem Freund Justin zusammen. Außerdem ging sie an die Hochschule und hatte nie Zeit, weil sie dauernd für irgendeine Prüfung lernen musste. Und Gelatino, der Eisverkäufer der Cantarellas, hatte seinen Urlaub ausgerechnet in der Hochsaison genommen.

»Ciao!« Bob stieg auf ihr Rad.

»Warte, ich komm mit!« Very hob ihr Rad auf. »Dann kann ich vor dem Cheerleader-Training noch kurz nach Hause!«

Bob schwang sich schon in den Sattel. »Und ihr?«

Enya und Lilli sahen sich kurz an.

»Ihr könntet mir noch helfen, mein Boot zu verstauen!« Erik erhob sich. »Ich schaff das aber auch allein, mach ich ja sonst auch …«

»Nein, nein!«, sagte Enya.

»Gerne!«, sagte Lilli.

Bob und Very winkten und radelten los, während Erik, Enya und Lilli das Boot ins Bootshaus schafften.

An die gemauerten Innenräume schloss sich ein schmaler, links und rechts von schwimmenden Stegen gesäumter Kanal an, der an der Stirnseite des Bootshauses unter zwei geschlossenen Torflügeln hindurch auf den Fluss hinausführte. An den Wänden hingen verschiedene Ruder und Boote. Mehrere Einer, einige Vierer und sogar ein Achter. Lilli und Erik hängten den Pinguin in eine freie Halterung.

»Wo kann ich denn die leeren Flaschen abstellen?«, fragte Enya.

Erik zeigte auf eine Tür. Enya verschwand in einem Nebenraum und klapperte dort mit den Flaschen. Eine Weile standen Erik und Lilli allein auf dem leicht schwankenden Steg. Unter den Torflügeln hindurch flutete das Sonnenlicht ins Bootshaus und ließ das Wasser zu ihren Füßen schimmern wie Gold. Ein Widerschein davon leuchtete auf Eriks hellblauen Augen.

»Wir sichern sie immer noch zusätzlich, damit die Boote nicht an der Wand scheuern. Hier drin zieht es manchmal wie Hechtsuppe.« Erik griff selbst nach einem losen Stück Seil an der vorderen Halterung und wies auf ein entsprechendes Seilstück an der hinteren.

»Mach es mir einfach nach!« Er fing an, einen Knoten zu schlingen.

Lilli ahmte seine Bewegungen mit ihrem Seilstück nach und knüpfte den gleichen Knoten.

»Und jetzt festziehen!«, kommandierte Erik.

Lilli zog, die losen Schlingen schlossen sich und zurrten das Boot fest.

Mit wenigen Schritten kam Erik auf Lilli zu und klopfte ihr auf die Schulter. »Gut gemacht. Mein erster Palstek war lange nicht so perfekt.«

»Palstek?«, wiederholte Lilli und war ganz von Stolz erfüllt.

»Der König aller Knoten!« Erik wandte sich von Lilli ab, ging auf dem schmalen Steg Richtung Ausgang und blickte sich nach ihr um. »Es gibt nicht nur den Palstek, sondern auch Affenfaust und Fischerknoten und jede Menge andere. Ich kann dir ja mal ein paar beibringen.«

»Was kriegst du eigentlich für die Limo?« Enya kam aus dem Nebenraum. »Das Sparschwein auf dem Kühlschrank ist doch die Getränkekasse, oder?«

»Das geht auf mich!« Erik lächelte Enya nett an. »Diesmal!«

»Wir sollen dich also noch öfter besuchen?« Enya sprach laut aus, was Lilli gerade gedacht hatte.

»Wenn ihr mögt.« Erik holte einen Schlüssel aus der Tasche, schob sein Fahrrad hinaus auf die Wiese und verschloss dann sorgfältig die Außentür des Bootshauses.

Ein kurzes Stück radelte Erik noch neben Enya und Lilli her, dann bog er winkend ab. Die beiden Wilden Küken fuhren weiter bis zum Stadtbrunnen, wo sich auch ihre Wege trennten. Während der ganzen Fahrt redeten sie über die Grottenolme, über Feuersalamander, Hühner und die Preise für Hühnerfutter. Über Hitzefrei und ihre Mathehausaufgaben. Sie unterhielten sich wie immer. Über dies und das und alles Mögliche. Nur über Erik verloren sie kein einziges Wort.

 

Auf der Nepomukbrücke hielt Lilli kurz an. Sie stieg ab und stützte sich auf das Geländer. Die Steine hatten sich im Laufe des Sommertages so aufgeheizt, dass Lilli sich unwillkürlich die Ärmel von Eriks Trainingsjacke über die Handgelenke zog. Viele schlammige Stellen säumten den Wasserlauf, der Pegelstand war so tief wie schon lange nicht mehr. Träge, als litte auch er unter der inzwischen schon zwei Wochen anhaltenden Hitze, wälzte der Fluss sich in seinem Bett. Eine Möwe schwebte hoch über Lilli vorbei und verschwand hinter den Bäumen an der nächsten Biegung. Auch wenn sie den Vogel längst aus den Augen verloren hatte, flog Lilli in Gedanken mit ihm weiter. Immer dem Fluss folgend unter der Hängebrücke hindurch bis zum Bootshaus.

3. Kapitel

Lilli hörte Sneaker schon knurren und bellen, als sie in ihre Straße einbog, und dann hörte sie auch Herrn Röhrich knurren und bellen. Sneaker war Lillis Hund und Herr Röhrich ihr Nachbar. Lilli lehnte ihr Rad an den Zaun und lief bis zur Garage der Röhrichs. Die Nachbarn betraten ihre Garage normalerweise nur über eine kleine Hintertür, das Tor war bislang immer geschlossen gewesen, und da sie weder ein Auto hatten noch Fahrrad fuhren, hatte Lilli schon oft gerätselt, wofür sie überhaupt eine Garage brauchten. Jetzt wusste sie es. Für Ordnung. Regale voller Schachteln in allen möglichen Größen füllten jede Nische. Es gab Regalfächer, in denen sich viele winzige Schachteln neben- und übereinander türmten, und Schachteln, die so groß waren, dass sie ein ganzes Brett für sich allein beanspruchten. Herr Röhrich hockte auf einer Malerleiter und ein paar Meter von ihm entfernt kauerte Sneaker mit einem Damenschuh im Maul.

Die Schachtel mit dem dazugehörigen zweiten Schuh presste Herr Röhrich an seine Brust. »Lilli, pfeif sofort deinen Köter zurück!« Seine Stimme klang nicht nur streng, sondern auch etwas ängstlich.

»Sneaker!« Lilli sprintete die Auffahrt hinauf, wo eine Malerrolle und Abdeckfolien auf zwei Eimern mit Wandfarbe lagen. In diesem Moment betrat Frau Röhrich die Garage durch die Hintertür. »Hans-Dieter, was ist denn jetzt schon wieder? Ich dachte, du wolltest heute eine ganze Wand schaffen?«

»Die Bestie frisst deinen Schuh, Ingrid!«, verteidigte sich Herr Röhrich.

»Und du sitzt auf der Leiter und unternimmst nichts dagegen!« Jetzt erst entdeckte sie Lilli und Frau Röhrichs Zornesfalten verwandelten sich in ein verwundertes Stirnrunzeln. »Also, wie deine Mutter dich wieder rumlaufen lässt! Der gehört doch deinem Vater, dieser Trainingsanzug, oder?«

Lilli atmete kurz durch und wandte ihren Trick an. Immer wenn die Nachbarin an ihr oder ihren Eltern herummäkelte, stellte Lilli sich taub und lächelte so sinnlos wie die Porzellanpuppen auf Frau Röhrichs Fensterbank. Wenigstens hatte Frau Röhrich Mutter gesagt und nicht Stiefmutter, wie sonst immer. Luisa, die Frau von Lillis Vater, war nämlich nicht ihre leibliche Mutter. Das war Nadja. Aber Lilli und Nadja waren nie so richtig Mutter und Tochter gewesen. Lilli hatte sie erst im letzten Jahr kennengelernt, seither waren sie zumindest so etwas wie gute Freundinnen geworden. Trotzdem: Elf Jahre lang hatte Nadja sie im Stich gelassen und das tat Lilli im Innersten immer noch weh. Als Tänzerin war Nadja viel im Ausland unterwegs. Und wenn sie und ihre Tanzkompanie gerade kein Engagement an irgendeinem Theater hatten, bereiste sie mit ihrem Motorrad die halbe Welt.

Lilli streichelte Sneaker über den Kopf und nahm ihm den Schuh aus dem Maul. Von seinem Vorbesitzer hatte der arme Sneaker immer Fußtritte einstecken müssen – vielleicht biss er deshalb so gerne in Schuhe.

Lilli hielt Sneaker mit einer Hand am Halsband fest und reichte Herrn Röhrich mit der anderen den Schuh. Noch immer lächelte sie ihr Püppchenlächeln und las dabei die Etiketten auf den Schachteln. Landkarten. Rentenbescheide. Fotoalben.

»Die hast du auf unserer Hochzeitsreise in Italien gekauft.« Herr Röhrich legte den Schuh zurück in die Schachtel. »Da waren wir noch jung, stimmt’s, Ingrid?«

»Tschüs, Lillilein!« Frau Röhrich reagierte nicht auf ihren Mann, sondern wandte sich zum Gehen. »Und richte schöne Grüße an deine Stiefmutter aus, ja?«

Jetzt war sie es doch noch losgeworden. Lilli hatte Mühe, ihr Puppenlächeln im Gesicht zu behalten, und verabschiedete sich schnell.

Daheim begrüßte Lilli erst ihren Vater in seiner Schreinerwerkstatt und lief dann hinauf in ihr Zimmer. Mit hängenden Ohren legte sich Sneaker auf Lillis kleinen Fransenteppich und döste sofort ein. Die Schuhaktion in der Garage war ihm bei der Hitze anscheinend genug Anstrengung für heute gewesen. Lilli zog sich um, lief rüber in Luisas Arbeitszimmer und zeigte ihr das Wäschezeichen in Eriks Trainingsanzug. »Der darf doch in die Maschine?«

»Wo hast du denn den her?« Luisa blickte von dem Englischtest auf, den sie gerade korrigierte.

Lilli entschied sich, nicht die ganze Wahrheit zu erzählen, und ließ weg, dass sie durch Oles Verschulden fast in den Fluss gefallen wäre. Bekanntermaßen reagierten Erziehungsberechtigte ja immer allergisch auf alles, was sich irgendwie gefährlich anhörte.

Luisa war nicht nur die Frau von Lillis Vater, sondern auch Bobs Tante und außerdem Lehrerin an Lillis Schule. Englisch und Chemie – nicht gerade Lillis Lieblingsfächer.

»Der Trainingsanzug darf in die Waschmaschine, aber nicht in den Trockner.« Luisa wandte sich wieder dem Englischtest zu. »Aber steck den Korb Buntwäsche dazu, der auf der Kellertreppe steht, damit die Maschine nicht fast leer läuft!«

Lilli wandte sich schon zum Gehen, da blieb ihr Blick an einem Foto hängen, das zwischen Luisas Schulzeug hervorlugte. »Das ist ja Mister Wilson!«

Im gleichen Moment flog die Tür auf und mit einem Schälchen frisch gepflückter Brombeeren in der Hand kam Lillis Vater hereingestürmt. An seinem Arbeitshemd klebte Sägemehl und zwischen seinen langen, zu einem Zopf zusammengebundenen Haaren kräuselten sich winzige Späne. »Kleine Stärkung, du Streberin!« Er stellte das Schälchen vor Luisa auf den Tisch. »Wen haben wir denn da?« Mit zwei Fingern fischte er das Foto von Mister Wilson zwischen Luisas Schulbüchern heraus. Er zog etwas übertrieben eine Augenbraue hoch und zwinkerte schnell zu Lilli herüber. »Und? Wie heißt unser neuer Schwarm?«

Erik, dachte Lilli spontan und wurde rot, obwohl sie es nicht laut gesagt hatte und obwohl es ja auch gar nicht stimmte. Eriks Name war ihr beim Denken nur so rausgerutscht. Wahrscheinlich, weil sie gerade seinen Trainingsanzug in der Hand hielt.

Luisa steckte sich eine Brombeere in den Mund. »Das ist ein neuer Kollege. Amerikanischer Muttersprachler. William A. Wilson. Deutsch und Englisch. Lilli hat ihn in Deutsch.«

»Und was bedeutet das A.?«, fragte Lillis Vater.

»Aiden!« Luisa lächelte. »William Aiden Wilson.«

Lillis Vater hielt ihr das Foto des jungen Lehrers hin. »Und wie ist er so?«

»Nett.« Lilli zuckte mit den Schultern. Viel konnte sie über Mister Wilson nicht sagen, da sie ihn erst seit der Klassenzusammenlegung vor ein paar Tagen kannte. Genauso lang wie E… Lilli schüttelte unmerklich den Kopf. Schon wieder geisterte Erik durch ihre Gedanken.

»Ich bin doch für die Homepage der Schule zuständig. Deshalb musste ich das Foto einscannen«, erklärte Luisa und aß schnell nacheinander alle Brombeeren auf.

Täuschte Lilli sich oder standen da wirklich Tränen in Luisas Augen? Lilli täuschte sich nicht. Luisa blinzelte rasch ein paar Mal und Lillis Vater nahm sie besorgt an den Schultern. »Was ist denn mit dir?«

Luisa biss sich auf die Lippen und streckte eine Hand nach Lilli aus. »Stefan, Lilli, ich wollte euch das schon lange sagen.« Luisa umarmte sie beide.

»Ist es was Schlimmes?«, murmelte Lillis Vater.

Luisa verzog den Mund, als würde sie gleich losweinen. Ihr Kinn zitterte. Aber dann lachte sie, sprang auf und trat ans Fenster. »Was meint ihr, ob ich mir nicht neue Vorhänge kaufen sollte? Die hier sind so dunkel … Ich meine, vielleicht sonnengelbe oder wiesengrüne?«

»Das wolltest du uns schon lange sagen?« Lillis Vater berührte verwundert die Vorhänge.

»Und wie süß die Brombeeren waren, und wie süß von dir, sie mir zu bringen, und dass ich dich liebe!« Luisa zog Lillis Vater zu sich und küsste ihn so leidenschaftlich, dass Lilli sich lieber ganz schnell verdrückte.

 

Am nächsten Morgen holte Lilli noch vor dem Frühstück Eriks Trainingsanzug aus der Waschmaschine und hängte ihn im Garten an die Wäscheleine. Dann aß sie in Windeseile zwei Scheiben Buttertoast, stürzte ein Glas Saft runter und machte sich ungewöhnlich früh auf den Schulweg.

Meistens kam Lilli als Letzte der Wilden Küken an der Schule an, aber heute war sie sicher die Erste. Sie schwang sich vom Fahrrad, schob es in die Fahrradhalle und blickte sich suchend um. Bernadette rannte zeternd hinter Melvin und Adrian her, die sich mit Bernadettes Trinkflasche und Brotbüchse aus dem Staub machten. Lilli ließ ihren Blick über die Fahrräder schweifen, konnte Eriks aber nirgends entdecken. Sie hoffte, ihn noch vor Unterrichtsbeginn anzutreffen. Dann könnte sie ihn fragen, wo er wohnte, und ihm am Nachmittag auf dem Weg zum Bandentreffen den frisch gewaschenen Trainingsanzug vorbeibringen. Überrascht blieb Lillis Blick an einem Geländefahrrad mit Federgabel hängen. Enyas Mountainbike! Lilli war also doch nicht die Erste. Sie nahm ihre Schultasche vom Gepäckträger und lief Richtung Schulhaus.

In der Aula überprüfte sie kurz die Vertretungspläne auf dem Infobildschirm, für ihre Klasse gab es keine Änderungen. Lilli wollte schon weiter, als sie einen Aushang am Schwarzen Brett entdeckte. Theater-AG stand da in großen Buchstaben und darunter in Klammern Sekundarstufe 1, darauf folgten zwölf durchnummerierte Zeilen. In der ersten Zeile leuchtete in rosarotem Filzstift Mareikes Name. Und darunter las Lilli in grüner Tinte und stark zur Seite geneigten Buchstaben Denise Kumpfmüller. Die restlichen Zeilen waren frei. Fast musste Lilli lachen. Ausgerechnet die beiden schlimmsten Zicken ihrer Klasse in einer Theatergruppe! Da konnten Mareike und Denise lange warten, dass sich da noch jemand eintragen würde. Wer wollte schon in eine Zicken-AG?

Lilli hatte gerade die ersten Stufen hinter sich gelassen, da segelte von oben etwas durchs Treppenhaus und landete direkt vor ihren Füßen. Lilli bückte sich und betrachtete das gehäkelte Band, aus dem ein loses Ende Wolle hing. Im gleichen Augenblick hörte sie zwei Stockwerke über sich auch schon das schrille Gelächter von Denise und Mareike und dazwischen Enyas wütende Stimme. Lilli wickelte eilig den Faden um das Häkelband, stopfte es in die Hosentasche und jagte weiter nach oben.

»Schweinchen in der Mitte!«, quietschte Denise und schleuderte ein dickes Wollknäuel über Enyas Kopf hinweg zu Mareike. Vergeblich hechtete Enya zwischen den beiden hin und her.

»Ich geb dir gleich ein Schweinchen, du Zicke!« Lilli schnappte Mareike die fest gewickelte Wolle weg. »Enya, duck dich!«

Lilli holte aus und pfefferte das schwere Knäuel mit voller Wucht auf Denise. Aber genau im Augenblick des Abwurfs versetzte Mareike Lilli einen Stoß, und das Knäuel flog nicht wie beabsichtigt Richtung Denise, sondern – Lilli schlug sich vor Schreck die Hand vor den Mund.

Das Wollknäuel prallte mit dumpfem Geräusch gegen Frau Schleys Stirn, die soeben um die Ecke kam. Die Lehrerin riss die Hände nach oben, ein Stapel mathematischer Formelsammlungen flog durch die Luft und verteilte sich fächerförmig auf dem Boden.

Frau Schley bückte sich nach dem Knäuel und begutachtete es wie ein Staatsanwalt das entscheidende Beweisstück. »Enya, ist das deine Wolle?«

»Enya kann nichts dafür!«, rief Lilli. »Ich hab geworfen, aber …« Lilli stutzte.

Anstatt sich aufzuregen und Verweise zu verteilen, lächelte Frau Schley über Lillis Kopf hinweg Richtung Treppenabsatz und ließ die Wolle fallen.

Lilli und Enya und auch Mareike und Denise reckten die Hälse, um zu sehen, was Frau Schley in dieser Situation ein so nettes Lächeln auf die Lippen zauberte.

Mister Wilson kam mit federnden Schritten die Treppe herauf, in einer Hand einen bunten Blumenstrauß, in der anderen seine abgegriffene lederne Schultasche.

Als er die verstreuten Formelsammlungen bemerkte, runzelte er die Stirn und ermahnte die Mädchen mit seinem leicht amerikanischen Akzent: »Seht ihr denn nicht, dass Frau Schley etwas runtergefallen ist? Bücher und äh … Wolle!«

In Windeseile hoben die Mädchen die Bücher auf, während Mister Wilson mit seinem Blumenstrauß auf Frau Schley zusteuerte.