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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Zwischenspiel

Epilog (I)

Epilog (II)

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2549

 

Feueraugen

 

VATROX-CUUR greift an – die Stunde des Legendensammlers kommt

 

Hubert Haensel

 

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In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen.

Als die Terraner die Transport-Technologie sogenannter Polyport-Höfe, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, zu entschlüsseln beginnen, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof.

Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox und ihre Darturka-Söldner vor, und es bedarf großer Anstrengungen, sie aufzuhalten – denn der eigene Tod scheint für den Gegner keine Bedeutung zu haben: Die Darturka sind Klonsoldaten, und die Vatrox verfügen über Wege der »Wiedergeburt« auf den Hibernationswelten, von denen die meisten sich in der Galaxis Andromeda befinden. Daher schmieden Perry Rhodan und Atlan ein Bündnis mit den Völkern dieser Galaxis.

Der »Bund von Sicatemo« findet alsbald Gelegenheit, sich zu bewähren – und erringt einen Sieg. Erstmals in der Jahrmillionen währenden Geschichte der Frequenz-Monarchie erleidet diese gravierende Rückschläge: Nachdem der Allianz der Handelsstern FATICO in die Hände gefallen ist, trifft die Vatrox ein Schlag nach dem anderen – aber noch bleibt ihnen eine Waffe, die ganze Welten vernichten kann, wie Sicatemo zeigte. Und das sind die FEUERAUGEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide sieht einen Tunnel.

Perry Rhodan – Der Unsterbliche muss sich der Niemandswelt stellen.

Sinnafoch – Der Frequenzfolger verweigert erneut die Gefolgschaft.

RourSi – Der Legendensammler erlebt dramatische Stunden.

Gucky – Der Mausbiber agiert ungewöhnlich.

VATROX-CUUR – Ein Triumvir greift in das Geschehen ein.

1.

Hades-Dunkelwolke,

JULES VERNE-1

25. April 1463 NGZ, 13.44 Uhr

 

Es tat weh!

Höllischer Schmerz brannte auf RourSis Seele.

Der Atto wusste, dass er einen Riesenfehler begangen hatte. Aber er konnte nichts daran ändern. Die Zeit war gnadenlos – sie war schlimmer als jedes Raubtier, das dieses Universum jemals hervorgebracht hatte.

Tiere rissen ihre Beute, um zu überleben; wenn sie Hunger hatten oder sich bedroht fühlten. Der Hunger der Zeit hingegen war ohne Maß. Er forderte an jedem Tag, in jeder Stunde, in jeder Sekunde sein Futter.

Die Zeit verschlang alles und tötete jeden – früher oder später.

In der Hinsicht war sie sogar unberechenbar.

RourSi krümmte sich. Er wimmerte unter dem Skalpell der Selbstvorwürfe, das seine Seele sezierte.

Die Zeit bedrohte ihn ebenfalls. Niemand konnte ihr entkommen, kein Wesen dieses Universums. Nicht einmal jene, von denen die berühmtesten Legenden erzählten: die Mächtigen ... die Ritter der Tiefe ... die Hüter des Lichts. Selbst Superintelligenzen konnten den Fängen der Zeit ebenso wenig entrinnen wie er, der kleine Atto.

Nun ja – RourSis Überlegungen gerieten für einen Moment ins Stocken –, bei den »Hohen Mächten« war er sich dessen nicht sicher. Aber es war ein tröstlicher Gedanke, dass selbst jenen Grenzen gesetzt waren, von denen er kaum etwas wusste, weil sie in der Gunst des Multiversums so unendlich weit über ihm rangierten.

RourSi stand da, als hätte ihn der Atem des Großen Sonnensammlers angesengt. Unzählige Geschichten überschwemmten sein Denken. Ein Heer von Legenden erhob sich, um ihn zu unterstützen. Tausende Geschichten, schöne und traurige, heitere und solche, die nur in den Tod mündeten.

Wollten sie ihm tatsächlich beistehen? Oder wollten sie ihn richten?

Wegen eines einzigen schwachen Moments.

RourSi wimmerte. Er hatte das nicht gewollt. Es war einfach passiert. Eine Nachlässigkeit, weil diese fremde Macht für kurze Zeit ins Schiff eingedrungen war ... Er, RourSi, der Legendensammler und Legendenerzähler, hatte seine Gestalt im Beisein eines anderen verändert.

Mit beiden Händen fuhr er sich über den Leib. Er schüttelte sich angewidert, als zwischen den Fingern weiche weiße Fellhaare hingen.

»Du bist hinterhältig und gemein!« Die Anklage stieß er bebend hervor. »Hörst du, Zeit? Weißt du, wie viele Legenden dich verwünschen, dich sogar verfluchen? Also gib mir eine neue Chance. Ich habe das Tabu gebrochen und werde künftig ein Ausgestoßener sein ... Soll ich dich dafür hassen?«

RourSi schwieg betroffen. Ein heftiges Schluchzen schüttelte ihn.

Er fühlte seine Panik wachsen.

War es ihm wirklich nicht möglich, die Zeit anzuhalten? Anzuhalten und wenigstens ein kleines Stück zurückzudrehen? Nicht weit, nur zwanzig Minuten – ein Molekül im endlos tiefen Ozean zwischen Geburt und Tod des Universums.

Ist das viel? Ich verlange doch so gut wie gar nichts.

RourSi versuchte, ruhiger und gleichmäßig zu atmen. Sein Herz schlug aber weiterhin wild und unrhythmisch.

Der Schmerz über seinen Tabubruch saß tief.

Stünde er auf den Klippen von Everworld, unter sich das giftig züngelnde Schlangenmeer, er zögerte dennoch nicht, sich in die Tiefe zu stürzen wie einst Lemaar auf seiner Flucht vor den Robothäschern.

»Wieso habe ich uns das angetan?« RourSi keuchte seine Schuld stoßweise hinaus. »Gucky ist mein Freund, trotzdem habe ich mich vor ihm verändert. Er musste mit ansehen, wie meine Zähne groß und spitz wurden, als wäre ich ein Fleischfresser ... Und dann diese Tigergestalt ...«

Der Atto schüttelte sich vor Entsetzen.

»Ein Riesen-Zwergkarnickel mit Hauern wie ein Säbelzahntiger kommt bestimmt nicht gut an im Schiff. Die sind momentan alle durch den Wind wegen diesen Vatrox ...«

Genau das hatte Gucky gesagt. Jedes Wort des Mausbibers hallte RourSi in den Ohren, als stünde der Kleine in diesem Moment noch neben ihm.

Ein Gefühl: Gucky war noch da ...?

Ruckartig wandte der Atto sich um. Sein Blick huschte suchend durch die Kabine. Das Gefühl trog. Er war allein, sein kleiner einzahniger Freund hatte ihn verlassen.

RourSi horchte angestrengt in sich hinein. Der wilde Druck unter der Schädeldecke schien ein wenig nachgelassen zu haben.

Wie soll ich dem Ilt vor Scham jemals wieder in die Augen schauen?

Und noch schlimmer: Was wird aus unserem Möhrensalat?

Am Vortag hatten sie beschlossen, gemeinsam ein köstliches Menü zu zaubern. Mit frischen, butterweichen Zuckermöhren und exotischen Gewürzen.

»Du kannst diese Möhren mit der Zunge am Zahn zerdrücken. Das ist wie eine himmlische Erleuchtung, mein weißpelziger Freund.« RourSi sah den Ilt geradezu vor sich, wie er mit beiden Händen genüsslich eine Mohrrübe nachgeformt hatte. Das Wasser war ihm dabei im Mund zusammengelaufen. Erst recht, als Gucky von einem verborgenen Gewächshaus an Bord gesprochen hatte.

Dort, wohin sich angeblich nie ein Mensch verirrte, gediehen Möhren in richtiger Erde.

»Es sind nur wenige Quadratmeter in einem stillgelegten Wartungsschacht, den nicht einmal die Metaläufer mit ihren Neuerungen vollgestopft haben.« Guckys wohliges Lachen klang in RourSi nach. »Die ›Neuerungen‹ habe ich ausgesät. Ist halt zur Abwechslung nichts Technisches.«

RourSi schüttelte die letzte Benommenheit von sich ab. Er schwitzte stark, die Furcht vor dem Fremden steckte nach wie vor in seinen Knochen. Für kurze Zeit, das gestand er sich ein, hatte er um sein Leben gefürchtet.

In der Gestalt eines Okrivar war er bei der Frequenz-Monarchie sicherer gewesen als nun bei den Terranern.

Ich habe den Gelben Meister überstanden und die Terminale Kolonne TRAITOR in Hathorjan und unzählige Gefahren vorher – ich will nicht an Bord eines terranischen Schiffes sterben!

Nässe stand in seinen Augenwinkeln. Es waren Tränen der Angst.

Nie zuvor hatte er den Tod so nahe wahrgenommen, es hatte stets einen Ausweg gegeben.

Diesmal nicht ...

Seine Kabine war nicht zu geräumig. RourSi tappte hinüber in die Schlafecke und ließ sich fallen. Das Energiefeld fing ihn sanft auf. Als er sich herumwälzte, glich es sich jeder Bewegung an.

Ihr Luxus war das Einzige, was der Atto momentan an den Terranern schätzte. Bei der Frequenz-Monarchie hatte er zeitweise zwischen stinkenden Darturka am Boden gelegen. Selbst wenn er versuchte, ruhig darüber nachzudenken: Die Todesfurcht, die er momentan empfand, hatte er nicht einmal zwischen den Klonsoldaten gespürt.

»Uralte Gräber aus vergess'ner Zeit,

hier schläft ein Volk den Schlaf der Ewigkeit ...«

RourSi hörte auf, sich herumzuwälzen. Sekundenlang lag er halb benommen auf dem Rücken. Hatte er die Stimme wirklich gehört?

»... kein Hass lebt unter ihnen, keine Eifersucht,

nicht Liebe und nicht nachbarlicher Streit ...«

Das war Guckys Stimme. Kein Zweifel! RourSi stockte der Atem. Zögernd stemmte er sich auf den Unterarmen in die Höhe.

Er entsann sich. Gestern hatte der Mausbiber ihm diese Legende vorgetragen. Sie war schön und ergreifend – und von den uralten Gräbern hatten sie den Bogen zu den Mohrrüben gefunden. Eigentlich hatte Gucky zuerst von Radieschen gesprochen. RourSi wusste nach wie vor nicht, was Radieschen waren, die man von unten anschauen konnte.

Seine Furcht wich einer seltsamen Anspannung. Er bewegte sich nicht mehr, lauschte, wartete darauf, dass er den Ilt noch einmal reden hörte.

»... vergeblich schweift mein Blick umher und sucht

den Unterschied von Knecht und Obrigkeit.«

Schön.

Ergreifend schön.

Mit solchen Legenden, dachte der Atto sehnsüchtig, erwecken wir die Toten aus dem Schlaf der Ewigkeit. Dann werden vergessene Epochen und ihre Heldenepen endlich wieder lebendige Gegenwart.

Ein Blick auf die Zeitanzeige.

Schrecklich banal erschienen ihm die projizierten Ziffern. Sie waren kalt und ungnädig – Zeit eben, die sogar den erhabenen Geschichten die Existenz streitig machte. Dagegen kämpfte er an, deshalb war er der Legendensammler. Sein Leben galt dem Kampf gegen das Vergessen.

RourSi fröstelte. Er war selbst vergesslich geworden, hatte er doch nicht einmal darauf geachtet, von wo die Stimme des Mausbibers erklang, sondern sich von den Sätzen mitreißen lassen.

Und nun?

Seit Guckys Teleportation waren etwa dreißig Minuten vergangen. Er wartete darauf, dass der Ilt zurückkam.

Er würde heute warten und nächste Woche. Vielleicht noch in einem Jahr.

Die Zeit war gnadenlos. Sie ließ Legenden entstehen, aber sie begrub diese Legenden ebenso schnell wieder unter dem Mantel des Vergessens.

Vielleicht war es sogar besser, wenn Gucky nicht wiederkam, denn der Mausbiber hatte gesehen, was niemand sehen durfte: einen Atto, der seinen Körper umformte.

Es tat immer noch weh.

Außerdem hatte Gucky ihm nicht verraten, wo die Möhren wuchsen.

 

*

 

Aus weit aufgerissenen Augen blickte Atlan auf den Holo-Globus. Er nahm dennoch kaum wahr, was er sah. Weil ihm die Augen übergingen, wirkte die Wiedergabe verschwommen und schien zu pulsieren.

Nässe rann an seinen Nasenflügeln abwärts. Die Augen tränten vor Erregung, trotzdem schmerzte jeder Lidschlag.

Langsam verwehende Glutschleier bestimmten das Geschehen im Weltraum. Dazwischen Explosionen, ein unaufhörliches Flackern, das an fernes Wetterleuchten erinnerte.

Jeder Lichtblitz, der sich in die Wahrnehmung des Arkoniden einbrannte, berichtete vom Ende eines Raumschiffs. Freund oder Feind – es war unmöglich, das in diesem Chaos auseinanderzuhalten, und der Tod fragte ohnehin nicht danach.

Wie Rudel halb verhungerter Wölfe hatten sich die Flotten ineinander verbissen. Es gab kein Halten mehr, keine Rücksicht auf die eigene Sicherheit; jede neue blutende Wunde, die der Gegner schlug, ließ den Kampf erbarmungsloser werden.

Schwer atmend sank der Arkonide im Sessel zurück.

Einige Besatzungsmitglieder waren zusammengebrochen. Andere versuchten, einen halbwegs geregelten Betrieb aufrechtzuerhalten. Medoroboter kümmerten sich um die Bewusstlosen.

Mehrere durch die Ausfälle blockierte Funktionen ... NEMO übernahm einzelne Stationen über die Notsysteme ...

Vor wenigen Minuten war Gucky verschwunden und bislang nicht zurückgekehrt. Atlan rief in Gedanken nach dem Ilt. Es fiel ihm schwer, denn der Kopfschmerz mutierte zum unerträglichen Toben.

Der unheimliche Gegner war also nicht mit der Hibernationswelt untergegangen.

Sieh genau hin!, drängte der Extrasinn. Dort, wo die Schlacht noch am heftigsten tobt ...

Atlans Augen brannten. Er blinzelte, versuchte es noch einmal. Es gab nichts, was ihm sofort aufgefallen wäre.

Du sträubst dich dagegen und blendest das Gebilde aus deiner Wahrnehmung aus. Wenn ich es erkenne, siehst du es ebenfalls.

Wovon sprichst du?, gab Atlan heftig zurück. Was für ein Gebilde?

Im gleichen Moment ahnte er die Antwort. Ruckartig beugte er sich nach vorn. Er sah verschwommene Schemen, Explosionsblitze, die verwehenden Materieschleier und vielleicht das eine oder andere größere Bruchstück, das von Hibernation-6 geblieben war.

Dazwischen ein fahler verwaschener Fleck.

Atlan rieb sich die Schläfen.

Es war ein loderndes, brennendes Gebilde, dessen Größe beachtlich sein musste.

Ein Feuerauge!, erkannte er bebend. Seit wann ...?

Seit der Planet auseinanderbrach, antwortete der Extrasinn. Allerdings greift es nicht in die Schlacht ein.

Es beobachtet nur?, gab Atlan irritiert zurück.

Er verschränkte die Hände im Nacken und streckte sich. Das Feuerauge angreifen zu wollen war illusorisch. Die Flotte konnte rein gar nichts dagegen ausrichten.

Warum kam es zu keinem verheerenden Psi-Sturm, der die Alliierten durcheinanderwirbelte? Ein schneller Rückzug konnte die Schlachtlichter rechtzeitig aus der Gefahrenzone bringen. Und die Hibernationswelt, auf die das Feuerauge außerdem hätte Rücksicht nehmen müssen, existierte seit gut zehn Minuten nicht mehr.

Genau darüber solltest du nachdenken, raunte der Logiksektor. Warum schlägt das Auge nicht mit aller Kraft zu?

Schrumpfte die lodernde Aura? Atlan gewann den Eindruck. Das Gebilde durchmaß an die tausend Kilometer, der eigentliche hyperphysikalisch hochaktive Kern hatte indes nur die Größe eines Fußballs.

»NEMO, ich brauche die Ortungsdaten ab Erscheinen des Feuerauges! Außerdem die optischen Aufzeichnungen!«

Mehrere Holos zeigten ihm die grafische Umsetzung der wichtigsten Messdaten, zudem Verlaufskontrollen und Überblendungen. Atlan blinzelte. Einige Male kniff er die Brauen zusammen, schließlich drückte er mit Daumen und Zeigefinger auf die Nasenwurzel. Sein Blick lief danach nicht mehr permanent davon.

Das Feuerauge war plötzlich da gewesen. Allerdings war es nicht schon während der Vernichtung des Planeten erschienen, sondern erst Minuten später.

Seitdem schrumpfte es und schien permanent einen Teil seiner Psi-Materie zu verlieren.

Das Ding deflagriert, vermutete Atlan. Oder wird von etwas aufgezehrt, das wir nicht erkennen können.

Der Extrasinn schwieg dazu. Also wusste er ebenso wenig eine Erklärung für diesen Vorgang.

Solange sich das Feuerauge ruhig verhielt, blieb dem Arkoniden Zeit, die nächsten Schritte abzuwägen. Im Großen und Ganzen, glaubte er, war die Schlacht geschlagen und die Frequenz-Monarchie entscheidend geschwächt. Ohne die Hibernationswelten kam die permanente Wiedergeburt der Vatrox zum Erliegen. Außerdem war ihre Raumschiffproduktion schwer getroffen worden. Zumindest was die Präsenz der Frequenz-Monarchie in Andromeda und der Milchstraße betraf.

Die Vatrox mussten lernen, mit ihrer neuen Sterblichkeit zurechtzukommen. Sie konnten nicht mehr lachend in den Tod gehen, weil sie nicht mehr kurze Zeit später in einem neuen Körper zurückkehrten. Ganz zu schweigen davon, dass die Krathvira ihr Vamu abschöpften und einsperrten ...

»Was ist mit der Besatzung?«, fragte Atlan. »Wie viele Ausfälle?«

Ein Schaubild entstand. Er zog die Brauen hoch. Die meisten Stationen waren nach wie vor doppelt besetzt. Ausfälle waren schnell mit Ersatzleuten kompensiert worden. Mehrschicht-Betrieb lohnte sich eben doch ...

In den Kopfschmerz mischte sich das Gefühl, dass er beobachtet wurde. Atlan drehte sich spontan um.

Gucky kam soeben aus dem Antigravschacht.

Der Ilt wirkte erschöpft. Üblicherweise wäre er teleportiert und hätte auf jeden Fall darauf verzichtet, mehr als ein paar Schritte zu Fuß zu gehen. Jetzt tappte er müde auf die Plätze der Einsatzleitung zu, mit hängenden Schultern und den Blick zu Boden gerichtet.

»Fürchtest du, über deine eigenen Füße zu stolpern?«, wollte Atlan wissen.

Guckys Nagezahn blitzte. Fahrig wischte er sich mit einer Hand übers Gesicht. »Der Herr Arkonidenadmiral sollte nicht spotten. Ich bin müde, erschöpft, ausgebrannt ...«

»Das gibst du freiwillig zu?« Atlan grinste anzüglich. »Dich hat's wirklich erwischt.«

»Warum teleportierst du nicht an Bord herum, alte Silberlocke, wenn du so gut bei Kräften bist? Du hockst in deinem bequemen Kontursessel und willst ...«