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Panik im Zoo!

Der Löwe Wishmop schüttelte seine zottelige Mähne und blinzelte in die Morgensonne. Müde starrte er auf den Weg vor seinem Zoogehege. Dann stutzte er. Da bewegte sich doch etwas! Langsam stand Wishmop auf und schlich näher an den Wassergraben heran, der sein Reich begrenzte.

Tatsächlich, der Gullydeckel im Besucherweg wackelte verdächtig … Jetzt wurde er angehoben und zur Seite geschoben! Zwei grüne Knubbelnasen ragten heraus, dann kletterten ihre Besitzer auf den Weg.

Ihr Geruch erinnerte Wishmop angenehm an den Mief in seiner Löwenhöhle. Sie waren etwa so groß wie Menschenkinder. Aber die Kinder, die sonst vor dem Gehege auftauchten, sahen anders aus. Außerdem war es sehr früh am Morgen. Um diese Zeit kamen normalerweise noch keine Besucher in den Zoo.

Hinter den Grünlingen stieg eine junge Menschenfrau aus dem Gully.

»Wir sollten uns beeilen«, sagte Fritzi und strich nervös ihren Mantel glatt.

Ihr Chef, der clevere Olchi-Detektiv Mister Paddock, und sein Gehilfe Dumpy atmeten genüsslich die Zooluft ein. Sie roch herrlich muffig nach Löwenrülps und Elefantenpups!

»Du hast recht, auf zum Regenwaldhaus!«, rief Paddock schließlich.

Wishmop sah zu, wie die drei sich vom Gehege entfernten. Bestimmt zwei neue Zoobewohner mit ihrer Tierpflegerin – dachte der Löwe. Er schlurfte zurück zu seinem Platz in der Sonne.

 

Flink liefen die Olchi-Detektive an den Tiergehegen vorbei. »Ich will noch zum Stinktier!«, rief Dumpy.

»Das geht jetzt nicht«, sagte Paddock. »Der Zoodirektor wartet schon auf uns!«

Dumpy blieb trotzdem stehen. Neben ihm gähnte in einem Wasserbecken ein Flusspferd mit weit aufgerissenem Maul. Der tierische Mundgeruch traf Dumpy mit voller Wucht. »Boa! Das stinkt, als ob das Nilpferd einen Furz verschluckt hat!«

Begeistert beugte sich der Detektiv-Gehilfe über die niedrige Mauer.

»Come on!«, rief Paddock ungeduldig, obwohl er selbst gern eine Knubbelnase davon genommen hätte.

»Was will der Zoodirektor uns eigentlich zeigen?« Dumpy rannte hinter seinem Chef und der Praktikantin Fritzi her.

»Das hat er mir am Telefon nicht verraten«, sagte Fritzi.

Direktor Feedingbowl hatte sie mit seinem Anruf aus dem Schlaf gerissen. Fritzi hatte Paddock und Dumpy geweckt, und sie hatten sich sofort auf den Weg gemacht.

Ihr Chef stieß die Tür zum Regenwaldhaus auf.

Schwüle, feuchtwarme Luft strömte ihnen entgegen.

»Mister Paddock! Danke, dass Sie mit Ihren Leuten so schnell hergekommen sind!« Ein blasser Mann eilte mit großen Schritten auf sie zu.

»No problem, Mister Feedingbowl! Was ist denn überhaupt passiert?«, fragte Paddock.

»Etwas Furchtbares! Kommen Sie, das müssen Sie mit eigenen Augen sehen!« Der Zoodirektor führte die Olchi-Detektive durch den grünen Dschungel.

Paddock, Dumpy und Fritzi staunten. Bunte Vögel flatterten ihnen entgegen. An einem Ast hing ein Faultier, es klammerte sich mit seinen langen Krallen fest und ließ den Körper wie eine Hängematte baumeln. Ein kleiner Ameisenbär streckte neugierig die Nase aus seinem Baumhaus.

»Es ist wunderschön hier!«, rief Fritzi.

Mister Feedingbowl nickte. »Umso schlimmer, dass in der vergangenen Nacht jemand eingebrochen ist und …« Schweißtropfen glitzerten auf seiner Stirn. »Die armen Goldkopflöwenäffchen!«

Paddock ließ die Glupschaugen über das Dickicht wandern. »Was ist mit ihnen? Wo sind sie?«

»Sie verstecken sich, weil sie sich so sehr schämen!« Der Zoodirektor schob ein paar Zweige zur Seite.

Ein kleines Äffchen kam dahinter zum Vorschein. Es starrte die Olchi-Detektive erschrocken an.

»Cheesy flyshit!« Paddock rülpste entsetzt.

Fritzi reckte neugierig den Hals. »Oh nein!«

Dumpys Mund klappte fassungslos auf. »Aber … Das Äffchen hat ja gar kein Fell mehr!«

»Und Sie sagen, letzte Nacht ist jemand hier eingebrochen?«, fragte Paddock den Zoodirektor.

»Ja. Deshalb habe ich sofort daran gezweifelt, dass den Tieren die Haare einfach ausgefallen sind! Dazu müssten die Äffchen auch krank sein. Aber der Tierarzt hat sie untersucht: Sie sind kerngesund!«