Barbara Meier
Robert Schumann
Rowohlt E-Book
Barbara Meier, geb. 1938 in Magdeburg, Studium der Schulmusik in Köln, später der Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Münster, 1991 Promotion zum Dr. phil.
Veröffentlichungen: «Geschichtliche Signaturen der Musik bei Mahrl, Strauss und Schönberg» (1992), Monographien über Giuseppe Verdi (2000) und Franz Liszt (2008).
Rowohlt E-Book Monographie
Robert Schumann wollte als Komponist und als Schriftsteller in eine neue poetische Zeit führen. Schwierig in seinen Beziehungen zu anderen, hatte er deprimierende Niederlagen zu ertragen: Die Ehe mit Clara musste gerichtlich erstritten werden; er selbst wurde von Angstträumen, Schaffenskrisen und am Ende von Wahnvorstellungen gequält. In seiner Musik aber gelangen ihm Werke von einer Schönheit ohnegleichen.
In dieser kurzen Biographie erfährt der Leser alles Wichtige über Leben und Werk des großen Musikers.
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rowohlts monographien
begründet von Kurt Kusenberg
herausgegeben von Uwe Naumann
Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Oktober 2014
Copyright © 2010 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
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Redaktionsassistenz Katrin Finkemeier
Umschlaggestaltung any.way nach einem Entwurf von Ivar Bläsi
Umschlagabbildung Robert-Schumann-Haus Zwickau (Robert Schumann von Eduard Bendemann, 1859)
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Satz CPI – Clausen & Bosse, Leck
ISBN Printausgabe 978-3-499-50714-4 (1. Auflage 2010)
ISBN E-Book 978-3-644-51731-8
www.rowohlt.de
ISBN 978-3-644-51731-8
T 1, 51, 30, 75, 23
Q 10
Emil Flechsig: Erinnerungen an Robert Schumann. In: Neue Zeitschrift für Musik 117, 1956, H. 7/8, S. 392
Ebenda
In seinem Lebenslauf, den er 1840 der Universität Jena einreichte (Q 15)
T 1, 24
Q 18
Jb 283f.
W 27
Jb 5, 10
Jb 15
T 1, 417
T 1, 89
T 1, 216
Jb 227
Jb 13
T 1, 64
NF 5
Phantasiestücke in Callots Manier. In: Werke. Bd. 1. Frankfurt a.M. 1967, S. 31
Jb 22, 284
Jb 40
Jb 32, 30
Jb 25
NF 6
T 1, 113
NF 9
Flechsig: Erinnerungen, S. 393
T 1, 107, 115, 114
T 1, 90
NF 5
Q 26
T 1, 121, NF 5
T 1, 97
Mehrere Abschnitte des Tagebuchs tragen den Titel Lebensschnecke (T 1, 75 und passim). Vgl. die Bezeichnungen «Trödelschnecke» und «Notenschnecke» in Jean Pauls «Flegeljahren»
T 1, 118, 97f., 141, 84
Jb 41, 23
Gekürzter Abdruck in: Frauke Otto: Robert Schumann als Jean Paul-Leser. Frankfurt a.M. 1984, S. 25–43
T 1, 150, 139
Jb 13
Karl Immermann: Die Epigonen. Familienmemoiren in neun Büchern. Hg. von Benno von Wiese. Frankfurt a.M. 1971, S. 122
Solch einen Text müsse sich Arnold Schönberg, der Komponist des «Pierrot lunaire», gewünscht haben, fand Mauricio Kagel, der 1986 Schumanns Selene-Fragmente vertont hat.
Immermann: Die Epigonen, S. 120
Gekürzter Abdruck in: Otto: Robert Schumann, S. 109–114
Vollständiger Abdruck in: Otto: Robert Schumann, S. 66–75
Jb 15; T 1, 372
Im Tagebuch 1 werden erwähnt: «Gretchen am Spinnrad» (153), «Erlkönig», «Das Heimweh», «Die Allmacht» und «Wanderers Nachtlied» (156)
T 1, 96
Flechsig: Erinnerungen, S. 393
NF 6
1834 in einem Brief an den Freiherrn von Fricken, zitiert bei Wolfgang Boetticher: Robert Schumanns Klavierwerke. Neue biographische und textkritische Untersuchungen. Teil 2. Wilhelmshaven 1984, S. 49
NF 31
T 1, 128, 149
Q 64
NF 7
Flechsig: Erinnerungen, S. 394
T 1, 112. Die Variationen gelten als verschollen.
T 2, 402
T 1, 185
Jb 30, 60, 54, 62, 107, 64
Jb 104, 65, 70, 63, 109, 108
BN 31
Eugenie Schumann: Robert Schumann. Ein Lebensbild meines Vaters. Leipzig 1931, S. 127
Jb 105, 81
T 2, 402
Jb 85. Wie die neue Kunst ihre eigenen Palestrinagesänge schuf, zeigte Schumann später am Beispiel Schuberts (GS 2, 337).
Jb 70
NF 19
T 1, 267, 255, 258
Jb 81
Jb 90, 81
Q 69
T 1, 193
Jb 104
Q 54
JD 220, T 1, 282
Jb 83f.
Jb 115, 92
Jb 121, 122
T 1, 227, 235, 236
Jb 119, 117, 118
Jb 120, 124
W 66, 67
L 1, 21, 22
T 1, 323
Bw 95
Den Namen Abegg trug eine Bekannte, Meta Abegg, ebenso ein im Tagebuch erwähnter Student.
Jb 171
Adolph Kohut: Friedrich Wieck. Ein Lebens- und Künstlerbild. Dresden/Leipzig 1888, S. 73
T 1, 371, 363
T 1, 364
T 1, 337. Wahrscheinlich ein Zitat aus E.T.A. Hoffmanns «Serapionsbrüdern»: Werke. Bd. 2. Frankfurt a.M. 1967, S. 373
T 1, 349
Jb 147
Jb 188. Es handelte sich wahrscheinlich um eine fokale Dystonie, einen «Musikerkrampf». (Eckart Altenmüller: Das Ende vom Lied? Robert Schumanns Verstummen am Klavier. In: Tacet – non tacet. Festschrift für Peter Becker. Hannover 2004, S. 101)
Jb 162, T 1, 336
T 1, 408
Jb 187
Jb 167
NF 54, 149
T 1, 310
Reinhart Koselleck: Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten. Frankfurt a.M. 1979, S. 329, 330
NF 54
T 1, 399, 384
Heinrich Heine: Lutetia II. In: Sämtliche Werke. Bd. 4. München 1972, S. 324
GS 1, 207
T 1, 343
GS 2, 272
Sergej Prokofjew: Dokumente, Briefe, Erinnerungen. Leipzig 1965, S. 137
L 1, 55
T 1, 332, 416, 350, 344
Jb 145, 144; T 1, 391
T 1, 375, 344
T 1, 331, 330
Robert Schumanns letzte Lebensjahre. Protokoll einer Krankheit. In: Archiv-Blätter 1 der Akademie der Künste. Berlin 1994, S. 21
T 1, 419
Allgemeine Musikalische Zeitung, Nr. 49, S. 806
T 1, 371
Die Anregung zu Pseudonymen hatte der «Tunnel über der Pleiße» gegeben; siehe Bernhard Appel: Schumanns Davidsbund. Geistes- und sozialgeschichtliche Voraussetzungen einer romantischen Idee. In: Archiv für Musikwissenschaft 37, 1981, H. 1, S. 15
GS 2, 261
GS 1, 6
GS 1, 1, 384, 383
Werke. Hg. von Norbert Miller. Bd. 1. Frankfurt a.M. 1960, S. 20
Während viele seiner Freunde Mitglieder des Leipziger «Tunnels» waren (Brendel, Dorn, Herloßsohn, von der Lühe, Lyser, Marschner, Stegmayer, Wieck), empfand Schumann eine Abneigung gegen Vereine.
GS 2, 261
T 1, 339
NF 87
«Des Vetters Eckfenster» (1822); Richard Sennett, der das Beispiel anführt, beobachtet für das 19. Jahrhundert die Herausbildung des schweigsamen Zuschauers. (Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Frankfurt a.M. 1983, S. 225f.)
T 2, 37
GS 1, 164
Die Anregung kam von Ernst Ortlepp.
GS 1, 383f., Jb 242
Das von Schumann errichtete Korrespondentennetz war damals für eine Musikzeitschrift etwas Ungewöhnliches.
Bw 137
GS 1, 167, 38, 144, 159
GS 1, 144, 166, 144
Ueber die folgenden Papillons u.s.w. darf ich der Blutsverwandtschaft des Componisten mit der Zeitschrift halber nichts sagen. (E 2, 245)
GS 1, 37; GS 2, 426; GS 1, 17; GS 2, 170; GS 1, 388, 323f., 380
GS 1, 117f.
NF 72
Jb 283
GS 1, 29, 222, 179, 155, 38, 96, 150, 297, 383, 153, 321, 323, 175
«Poesie kann nur durch Poesie kritisiert werden», hatte Friedrich Schlegel im Lyceums-Fragment Nr. 117 geschrieben. (Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hg. von Ernst Behler. Bd. 2.1. Abt. München/Paderborn/Wien 1967, S. 162) Bei E.T.A. Hoffmann fand Schumann ein Vorbild für seine poetischen Kritiken.
GS 1, 44
Beide Arten, nämlich die Zergliederung des Mechanismus und die poetische Beschreibung, hätten etwas für sich, die letzte den Mangel an Trockenheit. (GS 1, 423)
GS 1, 60
Bw 247, 1053
Karl Laux: Robert Schumann. Leipzig 1982, S. 45
T 1, 412
Bw 7
Jb 243
Bw 96
Die Préambule war zunächst als Eröffnung der Variationen über Schuberts «Sehnsuchtswalzer» geplant.
Er fungiert im ursprünglich deutschen Titel als Autor (Fasching. Schwänke auf vier Noten f. Pfte. von Florestan). Mit dem französischen Titel kam Schumann dem Wunsch des Verlegers nach.
Die Serapions-Brüder. In: Werke. Bd. 2. Frankfurt a.M. 1967, S. 352ff.
Jean Paul: Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch. Komischer Anhang zum Titan. In: Werke. Hg. von Norbert Miller. Bd. 3. München/Wien 1961, S. 942
Bw 96
T 2, 30
Bw 67
NF 83
GS 1, 22
GS 1, 43, 15, 9, 103, 250
A 137
GS 1, 306, 395
Bw 104
Bw 145
Bw 562; Jb 278
GS 2, 301
August Göllerich: Franz Liszt. Berlin 1908, S. 45
J D 60
E 1, 109; W 500
NF 72, 71, 82
NF 56, 121
Bw 127
T 2, 34
Bw 223
Bw 127
Bw 154
Bw 98f.
Bw 24, 26, 64, 118
Bw 169, 150
NF 96
Bw 132, 191
Bw 46, 511
Bw 34, 33, 71, 98, 67, 74, 185, 232
T 2, 38
Ebenda
T 1, 236; Bw 48, 154
T 1, 336
E.T.A. Hoffmann: Kreisleriana. In: Werke. Bd. 1. Frankfurt a.M. 1967, S. 245
E.T.A. Hoffmann: Lebensansichten des Katers Murr. In: Werke. Bd. 3, S. 248
NF 177
NF 227, 119
Bw 219, 439
Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung. Frankfurt a.M. 1959, S. 1628
Willi Reich: Alban Berg. München/Zürich 1985, S. 194–206
Bw 491
Bw 188, 49, 70, 51
NF 118
Jb 284. An Liszt den Sarazenen geschickt (T 2, 54); Sarazene u. Suleika (T 2, 477). Siehe Alfred Cortot: Vorwort zu den Novelletten. Paris/New York 1947
Bw 90
V. 7 in dem von Schumann abgeschriebenen Gedicht «Wie mit innigstem Behagen» aus dem «Buch der Suleika»
Fugen u. canonischer Geist in all meinem Phantasiren, notierte Schumann während der Arbeit an seinem Opus 21. (T 2, 53)
Bw 147
NF 135; Bw 217
T 2, 80, 74
Bw 286
NF 425, 175
NF 150
Bw 871
Zit. wird hier aus den Prozessakten des Dresdener Staatsarchivs, die Hans John ausgewertet und teilweise abgedruckt hat. In: Schumann-Studien 1. Zwickau 1988, S. 38–46
T 2, 61
Bw 304
Jb 309
NF 158
Jb 314
GS 1, 270; GS 2, 336, 147
NF 187; Jb 310
GS 1, 484
Jb 310
Ursprünglich in einer anderen Reihenfolge: 3–1-5–2-6–8-9–12–4-10–11–7
Bw 1043
So erklingt an dieser Stelle (als flöge sie nach Haus) statt des Tonikadreiklangs der Dominantquintsextakkord der Subdominante, dessen Auflösung sich bis ins Nachspiel hinein verzögert.
Bw 182
Bach’sche Polyphonie ist hier in fast moderner Weise eingesetzt. Die Dissonanzen, die kühne Führung der Singstimme, der fast gesprochene Schluss kehren ähnlich in Schönbergs George-Liedern wieder.
Ursprünglich waren es zwanzig; die ausgesonderten Lieder wurden als op. 127, 2,3 und op. 142, 2,4 veröffentlicht.
T 2, 110, 103
T 2, 121, 125, 111
T 2, 102
T 2, 150
T 2, 141, 107
T 2, 134
L 1, 311
T 2, 181
Bw 629
Später erschienen als Robert Schumanns op. 37 und Clara Schumanns op. 12
T 2, 122
T 3, 174
GS 1, 70, 312, 74, 85, 83, 463
L 2, 27
E 1, 293
Vorbild für die Verklammerung von Einleitung und Kopfsatz war Schuberts C-Dur-Symphonie.
Jean Paul: Flegeljahre. In: Werke. Hg. von Norbert Miller. I, 2. München/Wien 1959, S. 771
Aus op. 16,6 im Larghetto T. 9ff., aus op. 16,8 im Finale T. 43ff.
Bw 367
T 2, 180
T 2, 195
T 2, 187
T 2, 206
T 2, 209, 204, 211, 206
T 2, 226, 227
GS 1, 380
Schumann: Erinnerungen an Felix Mendelssohn Bartholdy. Hg. vom Städtischen Museum Zwickau, bearbeitet von Georg Eismann. Zwickau 1947, S. 13
T 2, 46
Sie sind gedeutet worden als Reminiszenz an die Arie «Es ist vollbracht» aus Bachs «Johannespassion» (Hans Kohlhase: Die Kammermusik Robert Schumanns. Stilistische Untersuchungen. Bd. 2. Hamburg 1979, S. 85).
T 2, 251; T 3, 233; T 2, 254
NF 228
T 2, 265, 260, 266
GS 1, 38, 29
Richard Wagner: Sämtliche Briefe. Hg. von Gertrud Strobel und Werner Wolf. Bd. 2. Leipzig 1970, S. 326
Jenseits von Gut und Böse. 8. Hauptstück, Nr. 245. In: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. 6. Abt, 2. Bd. S. 196
Paula und Walter Rehberg: Robert Schumann. Sein Leben und sein Werk. Zürich/Stuttgart 1954, S. 700, Anm. 140
GS 2, 4
Allgemeine Musikalische Zeitung, Dezember 1843, S. 952; Januar 1844, S. 28
Felix Mendelssohn Bartholdy: Briefe aus Leipziger Archiven. Hg. von Hans-Joachim Rothe und Reinhard Szeskus. Leipzig 1972, Einleitung, S. 10 und 11
Webern 322, 323
T 3, 253
T 2, 100, 255
Q 145
Boe 410
T 2, 281, 279, 291, 286
T 2, 294
T 2, 327
NF 241
Ebenda
Heinrich Laube: Reisenovellen. Bd. 3. Leipzig 1908, S. 126
L 2, 95
NF 250, 66, 250, 252
L 2, 104
GS 2, 375
NF 253
Richard Wagner: Sämtliche Briefe. Bd. 2, S. 216
T 2, 257; E 2, 195, 194
NF 252, 254, 256, 220
T 3, 403, 380, 415, 391
T 2, 400
T 3, 383
Boe 413
NF 249
E.T.A. Hoffmann: Werke. Bd. 1, S. 245
NF 300
T 3, 284, 285
L 2, 144
T 3, 737, 340
E 2, 22
E 2, 34
NF 294
Es waren Carl Ritter und Heinrich Richter, der Sohn des Malers Ludwig Richter.
Bw 1017f.
T 2, 421
NF 268; E 2, 68
Das versöhnlichere «Nachspiel» kannte Schumann noch nicht.
Friedrich Hebbel: Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Hg. von Richard Maria Werner. 2. Abt.: Tagebücher. 1. Bd. Berlin 1905, S. 319
NF 314
NF 350
In einer Koproduktion wurde Manfred 1993 auf den Bühnen der Opernhäuser von Lyon, Straßburg und Brüssel (in deutscher Sprache) aufgeführt.
Die damals unveröffentlichten Stücke wurden hg. von Jörg Demus, Mailand 1978.
Boe 441
T 3, 456; T 2, 242; T 1, 77
T 3, 455, 768
NF 284
L 2, 189, 190
NF 302, 304, 321
E 2, 90
NF 250
Die Uraufführung fand erst am 14. Januar 1862 in Köln statt.
T 3, 517
Q 165ff.
L 2, 220
T 3, 786
L 2, 228
E 2, 130
NF 286
E 2, 178
L 2, 263f.
T 3, 598
L 2, 225
L 2, 228
Die zu Beginn exponierten Quart- und Sextsprünge wiederholen sich im Seitensatz T. 103–106.
NF 344
L 2, 235, 241
T 3, 556
L 2, 254
NF 346
L 2, 268
T 3, 634
T 3, 597, 601
L 2, 245
T 3, 625
E 2, 201
Eugenie Schumann: Robert Schumann, S. 380
Brief an Robert Franz. In: Briefe und Dokumente im Schumannhaus Bonn-Endenich. Hg. von Thomas Synofzik. Bonn 1993, S. 32
L 2, 277
T 3, 634
Eugenie Schumann: Robert Schumann, S. 357
NF 484, 486
Wegen der schwachen Reaktion auf den Artikel zog Schumann ihn aus den Gesammelten Schriften zurück.
GS 2, 301
NF 379, 380, 381
Aus Oktav- und Sextsprung, aus dem Bogenmotiv im Seitenthema des 1. Satzes sowie aus dem Wechselnotenmotiv (1. Satz, T. 71; 2. Satz, Synkopenthema; 3. Satz, Staccatomotiv T. 68)
NF 485
Johannes Joachim und Andreas Moser (Hg.): Briefe von und an Joseph Joachim. Bd. 1. Berlin 1911, S. 453
Siehe Michael Struck: Literarischer Eindruck, poetischer Ausdruck und Struktur in Robert Schumanns Instrumentalmusik. In: Robert Schumann und die Dichter. Veröffentlichung des Heinrich-Heine-Instituts. Hg. von Joseph A. Kruse. Düsseldorf 1991, S. 120
Im Einzelnen nachgewiesen bei Michael Struck: Die umstrittenen späten Instrumentalwerke Schumanns. Hamburg 1984, S. 477ff.
NF 383
T 2, 441
Prinz Friedrich der Niederlande
Das Thema in Es-Dur, über das er einige Tage später Variationen schrieb, die sogenannten «Geister-Variationen», entspricht dem Beginn des Solothemas im 2. Satz des Violinkonzerts (T. 5). Auch Brahms schrieb Variationen über das Thema (op. 23).
L 2, 298f.
L 2, 323
Archiv-Blätter 1, S. 17 (s. Anm. 113)
NF 397, 399
Archiv-Blätter 1, S. 18
L 2, 364
L 2, 376
Q 193
L 2, 374
L 2, 317, 346
Archiv-Blätter 1, S. 22
E 2, 229
Über die alte Rheinbrücke in Düsseldorf ging am Rosenmontag des Jahres 1854 ein Mensch, der im strömenden Regen mit seinem geblümten Schlafrock unter den vielen Maskierten nicht auffiel. Erst sein Sprung von der Brücke in den Fluss alarmierte einige Schifferknechte, die den schweren Mann an Land zogen. Da er nicht sprach, war man ratlos, wohin man ihn bringen sollte; endlich erkannten Vorübergehende in der zitternden, durchnässten Gestalt den Musikdirektor Schumann, der nun nach Hause geführt wurde, begleitet von einem lärmenden Tross kostümierter Narren. Die Hände hatte er vors Gesicht geschlagen, als wäre dies die letzte der vielen Masken, mit denen er von Kindheit an gespielt, in denen er geschrieben und komponiert hatte, hinter denen er Schutz gesucht hatte. In der Stadt, die ihn vor dreieinhalb Jahren festlich empfangen hatte und in der die «Rheinische Symphonie» entstanden war, hatte Robert Schumann nun wirklich getan, wovon er immer wieder geträumt hatte.
Mir träumte, ich wäre im Rhein ertrunken – das stand schon 1829 im Tagebuch, in dem er seit Beginn des Jahres 1827 Beobachtungen und Gedanken festhielt. Was ich eigentlich bin, weiß ich selbst noch nicht klar, schrieb er auf. Nach Antworten hat er von früh an gesucht. Als Fünfzehnjähriger verfasste er eine nicht unkritische Selbstbiographie, und auch die Ostern 1828 zusammengestellten Auszüge aus alten Tagebüchern – Extrahirte Quintessenz aus Jugendsünden oder richtige u. verkehrte Meinungen u. Gedanken des armen Studiosus Jeremias – sind Anstrengungen, sich selbst zu definieren, sind ein Versuch, Antwort zu finden auf die Frage: Bist du’s oder bist du es nicht?[1] Die Erfahrung, nicht ein Kind wie ein anderes zu sein[2], machte Schumann schon, als er wegen einer Typhuserkrankung der Mutter für zweieinhalb Jahre von seiner Familie getrennt wurde. Später, im Lyceum, verstärkte sich das Gefühl des Andersseins, als die Mitschüler in ihm bereits den zukünftigen Schriftsteller bewunderten. In verschiedenen Namen, die er für sich erfand, artikulierte sich eine unbestimmte Sehnsucht nach Größe, nach dem hohen Menschen. «Er war von der absoluten Gewißheit beherrscht, künftig ein berühmter Mann zu werden – worin berühmt, das war noch sehr unentschieden, aber berühmt unter allen Umständen», berichtet ein Schulfreund.[3] Dass ihm Ruhm vorläufig als Formel für Identität galt, mag zusammenhängen mit dem Auftrag seines Vaters, ihm mit kleinen biographischen Artikeln bei der Arbeit an den «Bildnissen der berühmtesten Menschen aller Völker und Zeiten» zu assistieren; der Vierzehnjährige verfasste mehrere Artikel dieser «Bildergalerie».
Der Vater August Schumann, Sohn eines mittellosen Pastors, hat schon früh unter dem Widerspruch zwischen seinen eigentlichen Interessen – der Liebe zur Literatur, zur Schriftstellerei, zur Wissenschaft – und den realen Verhältnissen gelitten. Mit vierzehn hatte er eine kaufmännische Lehre begonnen, bildete sich ständig weiter und schrieb sich schließlich an der Leipziger Universität als Student der Geisteswissenschaften ein, musste jedoch das Studium abbrechen, da das ersparte Geld nicht ausreichte. Er schrieb Romane und Übersetzungen, arbeitete als Buchhändler und Verleger, und seit 1807 führte er gemeinsam mit seinem Bruder die Verlagsbuchhandlung «Gebrüder Schumann» in Zwickau. Der Aufstieg zum «vornehmen Bürger und Buchhändler» – so wird er im Taufregister seines Sohnes Robert bezeichnet –, ein Aufstieg unter den schwierigen Bedingungen von Krieg und Seuchen, hatte ihn angegriffen, er kränkelte ständig und starb mit 53 Jahren an Tuberkulose. Seiner Frau und den vier Söhnen hinterließ er 60000 Taler, ein Vermögen, wovon der minderjährige Robert 10323 Taler erhielt. August Schumann war Herausgeber verschiedener Sammelwerke; er gründete ein Wochenblatt, übersetzte Werke von Walter Scott und Lord Byron und förderte die Verbreitung einer allgemeinen Bildung mit einer Taschenausgabe der Klassiker verschiedener Nationen. «Ich habe ihn nie anders als arbeitend gesehen», berichtet Emil Flechsig[4], der Schulfreund Robert Schumanns. 1817 erwarb er ein Haus in der Amtsgasse (der heutigen Burgstraße) und richtete darin eine umfangreiche Privatbibliothek ein. Der stille, introvertierte Mann hing besonders an seinem jüngsten Sohn Robert, hörte ihm täglich nach Tisch beim Spiel auf dem eigens für ihn angeschafften Streicher-Flügel zu, bemühte sich, wenn auch vergeblich, für ihn gar um Unterricht bei dem berühmten Carl Maria von Weber. Ich genoß die sorgfältigste und liebevollste Erziehung, schrieb Robert Schumann später.[5] Als Erwachsener las er in den Tagebüchern und Briefen seines herrlichen Vaters, der für ihn zu den hohen Menschen, den poetischen, gehörte. In manchem war er seinem Vater ähnlich: in der Vielseitigkeit der Interessen, in seinem Fleiß und Organisationsgeschick und in der Entschlossenheit, mit der Kunst und von der Kunst zu leben.
«Das ganze Schumannsche Haus lag voller Klassiker, und wir durften uns die beschmutzten Exemplare aneignen […]. Ein besonderes Gaudium war es, als der alte August Schumann, der an seinem Jungen einen Narren gefressen hatte, uns auch noch erlaubte, Sonntag nachmittags in seiner sonst sorgfältig verschlossenen Privatbibliothek zu verweilen, in der er alle klassischen Schätze der Welt aufgespeichert hatte.»
Emil Flechsig: «Erinnerungen an Robert Schumann» (NZfM 117, 1956, H. 7/8, S. 392)
Auch für die Mutter Christiane Schumann war der jüngste Sohn ein Besonderer, der «Goldjunge». Sie war schon 43, als er am 8. Juni 1810 geboren wurde. Selbst musikalisch, sorgte sie dafür, dass er mit sieben Jahren Klavierunterricht bei dem Zwickauer Organisten Johann Gottfried Kuntsch erhielt. Schumann scheint seine Mutter als eine strenge moralische Autorität empfunden zu haben, zumindest was die bürgerliche Lebensweise betraf: fleißig zu sein, Ordnung und Maß zu halten und einen nützlichen, angesehenen Beruf zu erlernen. Oft sah er sich, wie seine Briefe aus der Studienzeit an die Mutter zeigen, ihr gegenüber zur Verstellung genötigt, und wiederholt löste die Mutter, vielleicht auch durch ihre Depressionen, Schuldgefühle in ihm aus, wie seine Angstträume und die harten Selbstvorwürfe verraten, der immer von neuem gefasste Entschluss, moralisch besser zu werden.[6]
Die drei älteren Brüder Robert Schumanns wurden Buchhändler und Verleger. Nur kurze Zeit nach dem Selbstmord seiner neunundzwanzigjährigen Tochter Emilie, die unter schwerer Depressivität gelitten hatte, starb der Vater. Danach übernahm Gottlob Rudel, ein Zwickauer Tuch- und Eisenwarenhändler, als Vormund gewissenhaft die Aufsicht über die Geldangelegenheiten des Jüngsten in der Familie. In der ausgezeichneten Privatschule des Dr. Döhner in Zwickau lernte Robert Schumann mit sieben Jahren Latein, ein Jahr später Griechisch und Französisch; im Lyceum, in das er Ostern 1820 überwechselte, zeigte er ein ausgesprochenes Sprachtalent. Seine Interessen waren vielfältig, häufig wechselnd und immer leidenschaftlich. Es gab Phasen, in denen ihn eine Theaterpassion ergriff und er Trauerspiele verfasste. Zeitweilig bestimmten die Geheimnisvoll-Genialen – Hölderlin, Byron und Beethoven – seine Vorstellungen, dann wieder befiel ihn eine krankhafte Sehnsucht nach Musik[7]. Diese auffallende Unruhe äußerte sich auch in den starken Stimmungsschwankungen der folgenden Jahre. Indes zeigte er sich nicht nur als Träumer und Schwärmer. 1825 gründete er ein Jugendorchester und einen literarischen Verein, entwarf Programme für «musikalisch-deklamatorische Abendunterhaltungen» und kümmerte sich umsichtig um alle praktischen Belange seiner Unternehmungen.
Robert Schumanns musikalische Bildung blieb bis 1828 die eines Dilettanten und erscheint geradezu provinziell im Vergleich mit der Ausbildung des etwa gleichaltrigen Felix Mendelssohn. Im Gedanken an den ganz andersartigen Bildungsgang Mendelssohns, der einen solch hervorragenden Lehrer wie Carl Friedrich Zelter hatte und im Berliner Elternhaus berühmten Künstlern und Wissenschaftlern begegnete, der schon mit fünfzehn Jahren neun Streichersymphonien komponiert hatte und dem zwei Jahre später mit der «Sommernachtstraum»-Ouvertüre ein Werk von Weltgeltung gelang, fühlte Schumann eine herbe Benachteiligung. In ähnlichen Verhältnissen wie er aufgewachsen, von Kindheit zur Musik bestimmt, würde ich Euch sammt und sonders überflügeln – das fühle ich an der Energie meiner Erfindungen, schrieb er 1838 an Clara Wieck.[8] In den Aufführungen der Zwickauer «Bürgerkonzerte», in denen Dilettanten und Regimentsmusiker konzertierten, lernte Schumann die Musik kennen, die Opern vornehmlich aus Klavierauszügen, Beethovens Symphonien aus vierhändigen Klavierfassungen, Quartettmusik in privaten Soireen bei dem Postmeister Schlegel und dem Fabrikanten Karl Erdmann Carus. In Schulkonzerten und manchen «musikalischen Abendunterhaltungen» wirkte er als Pianist mit. Sein Klavierlehrer, der selbst nur mittelmäßig spielte, empfahl dem Schüler bald, sich selbst weiterzubilden. So bestand Schumanns Klavierspiel vor allem aus dem Fantasiren, und die komischen musikalischen Porträts der Freunde, die er auf dem Klavier vorführte und deren Ähnlichkeit die Zuhörer zum Lachen brachte, zeigen nicht nur den talentierten Improvisator, sondern auch den scharfen Beobachter. Noch unter dem Eindruck der Aufführung des «Weltgerichts» von Friedrich Schneider in der Zwickauer Marienkirche, bei der Robert Schumann am Klavier mitgewirkt hatte, vertonte der Zwölfjährige den 150. Psalm für Gesang, Klavier und Orchester – sein Opus I –, ohne jemals Unterricht in Harmonielehre oder Kontrapunkt gehabt zu haben; auch einige Nummern einer Oper entstanden. Im Hause Carus begegnete er im Sommer 1827 Agnes Carus, der Gattin eines Colditzer Arztes, der kurze Zeit später Universitätsprofessor in Leipzig wurde. Durch sie lernte er Schuberts Musik kennen. Wenn sie Lieder von Schubert sang, durfte er, den sie seines sanften Wesens wegen Fridolin nannte, sie am Klavier begleiten, und auf ihre Anregung komponierte er mehrere Lieder, sein Opus II. Von seinen schwärmerischen Gefühlen für Agnes Carus zeugen die Tagebücher der beiden folgenden Jahre. Seine Gedanken an ihr Heiligenbild, das in seinen Klavierfantasien und Träumen lebte, und die Briefe und Tagebucheintragungen im Stil wehmütiger Empfindsamkeit über Begegnungen mit Liddy Hempel und Nanni Petsch, in die er sich als Schüler verliebt hatte, lassen den Zwiespalt früh erkennen, der Schumanns Beziehungen zu Frauen kennzeichnete: Er ersehnte eine Liebe, die ihr Glück in göttlicher Anschauung, in Verehrung findet[9], einer Madonnenverehrung, die sich nur in Zeichen zu äußern wagt, wie es Schumanns Juniusabende beschreiben – und er empfand Ekel vor dem eigenen Begehren, vor dem Schmutz des Gemeinen.[10]
Da die literarischen Anregungen aus dem Elternhaus weitaus intensiver waren als die musikalischen, galt Schumanns Interesse während der Schulzeit noch vorwiegend der Literatur. Er übersetzte lateinische und griechische Texte, versuchte schon 1826, Gedichte in der Dresdener «Abend-Zeitung» zu veröffentlichen, und erprobte die Rolle des Schriftstellers, indem er Pseudonyme erfand wie Fust, Robert an der Mulde, Skülander, Robert Alantus, über Widmungen nachdachte und ein Projektenbuch anlegte. Halb scherzhaft, halb ernst bemerkte er im März 1828 in einem Brief an Flechsig: Daß unsere Briefe einmal gedruckt werden, ist ausgemacht.[11] Unterschiedliche Dramengattungen wurden ausprobiert; doch es entstanden nur einzelne Szenen. Im Dezember 1825 hatte er mit zehn Mitschülern einen literarischen Verein gegründet. In den dreißig Sitzungen bis zum Februar 1828 lasen die Freunde unter anderem acht Dramen von Schiller, oft mit verteilten Rollen; in der Vereinssatzung waren vorsorglich Geldstrafen für unschickliches Lachen vorgesehen.
Trotz der führenden Rolle, die Schumann im literarischen Verein und im Jugendorchester spielte, trotz der romantischen Freundschaft innerhalb des vierblättrigen Kleeblatts (Schumann, Röller, Flechsig, Walther) und der Klopstockischen Abendspaziergänge mit den Freunden fühlte er sich schon in der Schulzeit oft einsam. An die Stelle der Gespräche mit den anderen trat zu Beginn des Jahres 1827 die Zwiesprache mit dem Tagebuch, seinem vertrautesten Mitding[12]. Manchmal verraten die Eintragungen den Blick auf imaginäre Leser, wie die merkwürdigen Widmungen, die von Jean Pauls Romanen angeregten Titel und die Aphorismen im Stil von Novalis oder Friedrich Schlegel vermuten lassen. Schon damals hielt man ihn für melancholisch. Ein Grund für die zunehmende Introversion mag die traumatische Wirkung der frühen Berührungen mit Geisteskrankheit und Tod gewesen sein. Der schöne Fakeljüngling lächelt mich recht oft aus seinen schönen, großen Augen an, schrieb er im Mai 1828 auf.[13] Dieses Gefühl der Gefährdung wurde später zur Obsession. Der Tod des Vaters im August 1826 und der Selbstmord der Schwester im Jahr zuvor lösten eine panische Angst vor dem Verlassenwerden aus. Er träumte vom Ertrinken, bevor er 25 Jahre später wirklich in den Rhein sprang, weil er sterben wollte. Nach dem Tod der Schwägerin Rosalie 1833 verbrachte Schumann eine fürchterliche Nacht und erlitt peinigende Ängste; die Krankheit des Bruders löste ewige Träume von der Heimath u. Julius[14] aus, und auf die Todesnachricht reagierte er mit Anfällen. Er hatte das Empfinden, eine Statue ohne Kälte, ohne Wärme zu sein, unaussprechliche Angst ergriff ihn. Aus Furcht, es könne ihm etwas geschehen,[15] ließ er einen Kommilitonen bei sich wohnen. Als der ihm so nahestehende Freund Ludwig Schuncke 1834 im Sterben lag, floh Schumann nach Zwickau und bezog nach dessen Tod ein anderes Quartier.
Die Welt liegt vor mir. […] Nun muß der innere, wahre Mensch hervortreten und zeigen, wer er ist, schrieb Schumann, nachdem er das Abitur mit dem zweitbesten Prädikat «omnino dignus» bestanden hatte.[16] Zunächst machte er mit seinem Freund Gisbert Rosen eine Jünglingswallfahrt nach Süddeutschland. Das Reisetagebuch hält die Eindrücke fest: den Besuch in Heine’s Frühlingswohnung, dem Gartenzimmer in München, und die geistreiche Unterhaltung[17] mit dem bewunderten Autor des im Jahr zuvor erschienenen «Buches der Lieder»; dann den Besuch bei der Witwe Jean Pauls in Bayreuth und die Tränen am Grab des Dichters. Wenn die ganze Welt Jean Paul läse, so würde sie bestimmt besser, aber unglücklicher – er hat mich oft dem Wahnsinne nahe gebracht, schrieb er dem Freund Rosen.[18]
Robert Schumann, so hatten es der Vormund Rudel, die Mutter und der Bruder Eduard beschlossen, sollte Jurist werden. Seine noch unbestimmten Wünsche nach einem Leben mit der Kunst jenseits bloßer Nützlichkeit kamen nicht an gegen jenes bürgerliche Realitätsprinzip, nach dem der «Zweck» des Daseins, wie es ironisch in E.T.A. Hoffmanns «Kreisleriana» heißt, darin besteht, «ein tüchtiges Kammrad in der Walkmühle des Staats» zu werden[19]. So hatte Robert Schumann sich in den Beschluss der Familie gefügt und sich am 29. März 1828 an der Leipziger Universität als Jurastudent eingeschrieben. Dennoch begann jetzt ein ewiger innerer Seelenkampf wegen der Wahl dieses Studiums; die kalte Jurisprudenz stieß ihn ab, und noch zehn Jahre später, in einem Brief an Clara Wieck, ist ein Ressentiment zu spüren: Mein Vater […] hatte mich zum Musiker bestimmt; doch die Mutter ließ es nicht zu.[20]