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MIT DER GU GARTEN & NATUR PLUS-APP WIRD TINY BALCONY INTERAKTIV

Dieser Ratgeber hält noch weitere Baupläne und Anleitungen für Sie bereit. Die entsprechenden Stellen im Buch sind durch folgendes Icon gekennzeichnet:

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  • Was Sie für ein Rankgerüst mit Regalanbau brauchen und wie Sie es bauen, finden Sie auf >

  • Die Materialliste und eine Explosionszeichnung für das Frames-Regal auf >

  • Die Materialliste und eine Explosionszeichnung für einen Klapptisch auf >

  • Die Materialliste und eine Explosionszeichnung für ein Kisten-Regal auf >

  • Die Materialliste und eine Explosionszeichnung für eine extra lange Boxen-Couch sowie Tipps zum Maßschneidern auf >

  • Die Materialliste und eine Explosionszeichnung für den Sitztisch auf >

  • Die Materialliste und Zuschnittpläne sowie eine Explosionszeichnung für den Stecksessel auf >

  • Die Materialliste und Zuschnittpläne sowie eine Explosionszeichnung für den Klappsekretär auf >

  • Die Materialliste und Zuschnittpläne sowie eine Umbauanleitung für die Klappcouch auf >

  • Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen Brezelknoten auf >

  • Die Materialliste sowie eine Explosionszeichnung und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Getränkekisten-Couch auf >

  • Die Materialliste sowie eine Explosionszeichnung und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen Schirmständer auf >

  • Die Materialliste sowie eine Explosionszeichnung und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein Wandregal auf >

BAUPLÄNE UND ANLEITUNGEN FINDEN – SO EINFACH GEHT’S: SIE BRAUCHEN NUR EIN SMARTPHONE UND EINEN INTERNETZUGANG.

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1. APP HERUNTERLADEN

Laden Sie die kostenlose GU Garten & Natur Plus-App im Apple App Store oder im Google Play Store auf Ihr Smartphone. Starten Sie die App und wählen Sie Ihr Buch aus.

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2. BILD SCANNEN

Scannen Sie nun jeweils die im Buch gekennzeichneten Bilder mit der Kamera Ihres Smartphones und tauchen Sie weiter ein in die Welt der tiny Balkonmöbel.

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3. NOCH KREATIVER WERDEN

Entdecken Sie detaillierte Zuschnittpläne, hilfreiche Explosionszeichnungen, zusätzliche Projekte und Materiallisten für noch einfacheres Einkaufen.

Impressum

 

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

 

Projektleitung: Sonja Forster

Lektorat: Angelika Sust

Bildredaktion: Petra Ender

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl

 

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ISBN 978-3-8338-7446-8

1. Auflage 2020

 

Bildnachweis

Coverabbildung: Lars Baus

Illustrationen: Gregor Faubel

Fotos: Wei Ling Khor, Julia Romeiß

Syndication: www.seasons.agency

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LEBENSRAUM BALKON

Ein Balkon, so klein er auch sein mag, birgt unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten. Wird sein Potential voll ausgeschöpft, gelingt eine optimale Erweiterung der Wohnfläche, die im urbanen Umfeld oft sehr kostbar und beengt ist.

Als wir uns kennenlernten, bewohnte Julia 42 Quadratmeter Altbau im schönen Münchner Neuhausen. Da die Wohnungslage in München bekanntlich bescheiden ist und wir das Stadtviertel liebten, zog Gregor zu Julia. Die Wohnung war zwar an manchen Stellen höher als breit, aber wir machten es uns trotzdem schön. Im Frühling, Sommer und Herbst hatten wir schließlich ein drittes Zimmer: unseren Balkon.

Wir verbrachten dort viele Stunden: Es war unser urbaner Rückzugsort – wild bewachsen, mit vielen Blumentöpfen an der Brüstung und auf dem Balkonboden. Ein kleiner Klappstuhl und eine Kiste, die Sitzgelegenheit, Tisch und Stauraum zugleich war. Wir lebten irgendwie schon „tiny“, ehe „tiny“ Trend wurde.

7 Jahre später hat sich Vieles geändert. Mit unserem ersten Kind sind wir ins Münchner Umland gezogen. Wir wohnen nun in einer Dachwohnung. Ohne Balkon. Aber mit Gartenanschluss und eigener Werkstatt. Als die Anfrage vom Verlag kam, ob wir ein Buch über Raumwunder für kleine Balkone machen möchten, flammte unsere Balkonliebe sofort wieder auf.

Familien-Balkon, WG-Balkon, ein Balkon zum Durchatmen. So unterschiedlich die Menschen sind, so facettenreich die Ansprüche an das bisschen Freiraum. Aber wie nutzt man das optimal? Die klassischen Gartenmöbel sind oft zu sperrig.

Zudem sollte der Balkon ein Alleskönner sein: mal Haushaltshilfe zum Wäschetrocknen, dann wieder Wohnzimmer, um Freunde bei einem Gläschen Wein willkommen zu heißen. Die Lösung: Balkonmöbel müssen flexible Alleskönner sein, individuell anpassbar, leicht und vielfältig einsetzbar.

Wir haben Module und Einzelmöbel entworfen, die – flexibel kombinierbar – das Optimum aus jedem kleinen Stadtbalkon und jeder Terrasse herausholen. Sie sind leicht zu bauen, auch im kleinsten Einzimmer-Appartement ohne Werkstattanschluss. Alle Teile können Sie im Baumarkt zuschneiden lassen. Zu Hause braucht es nur noch eine kleine Auswahl an Werkzeug. In Schritt-für-Schritt-Anleitungen dokumentieren wir den Bauprozess und helfen bei kniffligen Detailfragen. Wir wollen Sie motivieren, mit Mut zur Kreativität die individuell maßgeschneiderten Ideen anzugehen. Wo ein IMG auf einem Bild steht, können Sie die Bauanleitungen, Zuschnittpläne und Materiallisten downloaden. Detaillierte Informationen dazu finden Sie auf >. Einfach ausgedruckt oder auf dem Smartphone mit in den Baumarkt Ihrer Wahl nehmen!

Im zweiten Teil des Buches stehen verschiedene Balkone und ihre Bewohner im Mittelpunkt. Denn bei der tiny-Balkon-Planung waren vor allem die Personen mit ihren spezifischen Vorstellungen, Lebenskonzepten und Wünschen ausschlaggebend. Wir haben zwölf Balkon-Typen mit ganz unterschiedlichen Anforderungen gesucht und aus unseren modulartigen Möbeln originelle und individuelle Outdoor-Wohnträume gestaltet. Die Entwicklung und Umsetzung dieser zwölf Konzepte war für uns wie eine „Testphase“. Sie sichert doppelt ab, dass auch Sie mit den hier vorgestellten Projekten Ihren ganz persönlichen „tiny“ Balkon einrichten können: Es ist ein Buch entstanden mit vielfältigen Projekten und noch vielfältigeren Inspirationen zum Verwirklichen der eigenen Kreativität. Auf dass Sie Ihren Balkon mit Leben füllen, das zu Ihnen passt!

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Und jetzt viel Spaß

… beim Schmökern, Inspirierenlassen und Selberbauen! Julia & Gregor

interview

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Jochen Müller von Müller Möbelwerkstätten

small living

DER TREND ZU KLEINEN RÄUMEN MIT GROSSER WIRKUNG

Studio Faubel: Welche Rolle spielt deiner Meinung nach der Lebensraum Balkon in Bezug auf die Wohnsituation in Großstädten?

Jochen: Früher waren Balkone eigentlich konzipiert als kleiner Gartenersatz. Tatsächlich wurde der Stadt-Balkon aber oft als zusätzlicher Abstellraum und Hauswirtschaftsfläche genutzt. Heute, bei den sehr kleinen Wohnungen der Großstädte, wird der Balkon wieder als echter Wohnraum wichtiger, z. B. als Minibüro, Essplatz oder Kräutergarten.

SF: Euer Firmenclaim ist „Small Living“. Welche Eckpunkte definieren diesen Begriff?

J: „Small Living“ bedeutet Wohnen auf kleiner Fläche. Das kann die kleine erste Wohnung für das junge Pärchen sein, genauso wie das winzige Kinderzimmer in der Großstadt. In den Metropol-Regionen braucht man Möbel, die die begrenzte Fläche optimal ausnutzen und die Bewegungsfreiheit so wenig wie möglich einschränken.

SF: Ihr produziert seit 1966 die berühmte Stapelliege von Rolf Heide – ein Möbelstück, das eure Firmenphilosophie bis heute prägt. Ab wann stellte sich Eurer Meinung der Trend zum „Small Living“ ein?

J: Das Thema „Small Living“ begleitet uns seit unserer Gründung 1869. Mein Urur-Großvater fertige schon Möbel und Einbauten für die kaiserliche Marine. Auch die nachfolgenden Generationen, insbesondere mein Vater, entwickelten mit vielen Designern wie z. B. Jan Armgardt platzsparende Möbel. Im Jahr 2019 – also anlässlich unseres 150. Geburtstages – haben wir das Konzept in unserem Namen „Müller Small Living“ manifestiert und fokussieren uns jetzt auf diesen Bereich.

SF: Wie viele Funktionen darf ein Möbelstück haben?

J: Das ist eine sehr gute Frage! Grundsätzlich so viele, wie sinnvoll erscheint. Das Schweizer Taschenmesser ist ein gutes Beispiel für ein Produkt, dass viele Funktionen auf sinnvolle Weise vereint. Auch ein Bett, ein Schrank oder ein Sekretär können viele verschiedene Funktionen bieten. Jedoch sollten alle Funktionen mit dem grundsätzlichen Nutzen des Produktes harmonieren.

SF: Wird heute denn mehr Stauraum benötigt als früher?

J: Ja, ich denke schon! Wir leben nun mal in einer Welt des Überflusses. Die meisten Menschen haben mehrere Hobbies, vereisen nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter, versorgen ein Haustier und wollen ihren Kindern die vielen multimedialen Möglichkeiten bieten. Dafür brauchen wir unglaubliche viele Dinge, die irgendwo verstaut werden müssen.

SF: Als Material setzt Ihr überwiegend auf beschichtetes Sperrholz. Hat das einen besonderen Hintergrund?

J: Wir verwenden schon seit den 1960er-Jahren Birken-Schichtholz. Rolf Heide hat uns damals darauf gebracht. Es ist auch heute noch das Lieblingsmaterial junger Designer. Man kann daraus mit herkömmlichen Werkzeugen schöne Prototypen bauen und bekommt es in einfacher Qualität in jedem Baumarkt. Es verleiht dem Möbel durch die markante Schichtholzkante eine frische und natürliche Optik und ist auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ein sehr guter Werkstoff. Birken wachsen relativ schnell. Bei der Herstellung von Schichtholz wird fast der komplette Baum genutzt, d. h. der Verwertungsgrad ist sehr hoch. Schichtholz ist außerdem extrem robust und damit langlebig.

SF: Hinter scheinbar einfachen Ideen steckt meistens eine ganze Menge Denkvermögen und Entwicklung. Das spiegelt sich im Preis wider.

Ist die heutige Käuferschaft bereit, mehr für cleveres Design zu bezahlen?

J: Cleveres Design ist heute gefragter als früher, weil viele Menschen bewusster und nachhaltiger einkaufen. Gute Qualität bei Gestaltung, Material und Verarbeitung wird gefordert und anerkennend bezahlt.

SF: Welches Produkt aus Eurem Portfolio würdet Ihr uns für unser Projekt empfehlen?

J: Das Regal „Konnex“ von Florian Gross ist ein flexibles Regal, das jedem Wetter standhält. Die unterschiedlich großen Boxen lassen sich beliebig zusammenstecken, und die vielen kleinen Fächer sind super geeignet für Blumen, Kerzen, Kräuter und alles, was sonst noch auf dem Balkon verstaut wird.

SF: Bei schönem Wetter lässt sich auch sehr gut auf dem Balkon arbeiten. Welche Anforderungen müssen Möbel erfüllen mit Blick auf eine zunehmend digitalisierte Arbeitswelt, die immer mehr mit dem Privatleben vermischt wird – Stichpunkt „small office“?

J: Das „small office“ kommt zukünftig mit sehr wenig Platz aus. Dort müssen dann aber alle notwendigen Funktionen kompakt zu finden sein: Licht, Strom, Auflademöglichkeiten, kleine Ablagen für Schreib- und Büro-Utensilien …

SF: Terrasse oder Balkon?

J: In meiner Heimat Norddeutschland hat man vor allem Eines: viel Platz! Daher bin ich es gewöhnt, von der Terrasse aus direkt in den Garten zu laufen. Wenn ich Freunde in der Großstadt besuche, freue ich mich aber auch über einen Balkon, um auf das bunte Treiben runterzuschauen.

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Auf kleinstem Raum

Die Natur macht es vor: Alles, was man zum Leben braucht, passt in ein Schneckenhaus.

ABOUT TINY

Sich von Überflüssigem befreien und auf ein notwendiges Minimum zu beschränken, schärft unseren Blick auf das Wesentliche im Leben. „Tiny“ hat weniger mit Verzicht, sondern mit großem Denken zu tun.

Wer wenig Unnötiges hat, kann sich auf die wichtigen Dinge im Leben fokussieren. Zu viel Überflüssiges wird zunehmend als belastend wahrgenommen – etwas, das uns träge und unzufrieden macht. „Downsizing“ entwickelt sich als ein neuer, sinnvoller Trend, weg vom Konsum. In fernöstlichen Religionen wie z. B. dem Zen-Buddhismus ist diese Lehre fester Bestandteil einer Lebensphilosophie, die mehr gedanklichen Freiraum lässt.

In der Architektur begann mit diesem Philosophie-Ansatz vor einigen Jahren eine ganze Bewegung, die sich als tiny-house-Community etablierte und immer noch regen Anklang findet. Tiny houses sind in der Regel einfach konstruierte, meist einstöckige Gebäude, in denen dennoch alles Lebensnotwendige Platz hat: Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer auf kleinstem Raum. Damit dieses Konzept auch funktioniert, steckt hinter der Ausstattung eines solchen Hauses oft eine besonders hochwertige, gut durchdachte Tischlerarbeit. Die komplette Einrichtung wird sehr flexibel und individuell auf die Bewohner zugeschnitten. Dabei sind der Materialvielfalt, Verarbeitung und Qualität preislich keine Grenzen gesetzt.

Ähnlich wie ein Wohnwagen steht ein tiny house nicht selten fest verankert auf einem LKW-Anhänger, so können die eigenen vier Wände fast überallhin und ohne großen Aufwand mitgenommen werden. Wer – wie viele tiny-house-Besitzer – privat und beruflich flexibel ist, schätzt diese Beweglichkeit und Unabhängigkeit. Natürlich gelten auch für tiny houses die Regeln lokaler Bauverordnungen, je nach Größe und Nutzung variiert hier das Baurecht. Dennoch ist ein Umzug keine aufwendige Sache mehr, sondern oft nur eine Frage des optimalen Stellplatzes: Lieber mit Meerblick oder doch lieber die Bergkulisse?

Genauso wie beim tiny house haben Balkone in der Regel eine sehr begrenzte Fläche. Auch auf dem Balkon ist es eine besondere Herausforderung, jeden Quadratmeter optimal zu durchdenken und sich mit schlauen Details zu organisieren. Stapelbare Kisten, Klappmöbel und schlanke Multifunktions-Elemente wie unsere Frames bieten bei Platzmangel jede Menge Möglichkeiten: Kleine Flächen lassen sich optimieren und mit vergleichsweise wenig Aufwand und Material individuell gestalten. Indem wir nicht nur die Horizontale, sondern auch die Vertikale bei der Gestaltung von Raumelementen nutzen, wird keine Freifläche verschwendet – ähnlich wie bei wachsenden Großstädten, in denen Wohnraum zunehmend begrenzter wird.

Abgeleitet von der tiny-house-Architektur bezieht sich unser Buchtitel „tiny balcony“ auf die optimale Raumausnutzung der begrenzten Fläche kleiner und mittlerer Stadtbalkone. „Weniger ist mehr“ kann sich auch in diesem Zusammenhang zum echten Mehrwert entwickeln. Welche Gegenstände brauchen wir wann und wofür, und wie nutzen wir sie konkret? Wenn wir uns intensiv mit derartigen Fragen beschäftigen, gelingt es uns, Gebrauchsgegenstände achtsam zu organisieren. Regale, Kisten, Klappmöbel … werden zu optimalen Alltagsbegleitern. Während der Arbeit an unserem Buch haben wir festgestellt: Auf der Suche nach einer ökonomischen und individuellen Lösung braucht es eine große Motivation im Selbermachen. Dabei soll „tiny balcony“ nicht nur handwerklicher Rat- und Ideengeber sein, sondern vor allem eine Inspirationsquelle für Ihre eigene Kreativität. Damit Sie Ihren Balkon in Ihre persönliche Oase verwandeln können.

Zu Beginn unserer Arbeit am Buch fingen wir an, über das Konzept „tiny“ zu diskutieren. Zugegeben konnten wir anfangs noch nicht wirklich etwas damit anfangen. Wir ordneten den Begriff ganz anders ein, nämlich „tiny“ im Sinne von „möglichst günstig“. Als wir anfingen, die Entwürfe für die verschiedenen Balkontypen zu entwickeln, erhielt jeder Balkon viel mehr Ausstattung verpasst, als letztlich notwendig war. Unsere ersten Ideen überzogen das übliche Budget für das Material und für die Arbeitszeit enorm. Wir mussten alles auf ein gesundes Maß zurückschrumpfen – und das war in jeder Hinsicht gut! Denn nun stellten wir uns immer wieder die entscheidende Frage: Wie viel ein wirklich schöner Balkon an Ausstattung, Stauraum und Dekoration wirklich braucht.

Haben wir erst einmal erkannt, wie einfach Dinge sein können, wollen wir sie auch selbst in die Hand nehmen. Gutes „tiny“ ist nicht einfach. Eine gestalterische Herausforderung, in der viel gut durchdachte Planungsarbeit steckt. Dabei helfen die Inspiration aus Büchern und von Kollegen, ein aufmerksamer Blick in die direkte Umgebung sowie Mut und Lust auf Veränderung. Je einfacher wir die Dinge halten, desto mehr Freiraum lassen sie uns bei der Gestaltung. In diesem Sinne: „think big, live tiny“!

tipp
Konzentration auf das Wesentliche

  • Behandeln Sie den Balkon wie Ihr zweites Wohnzimmer: Würden Sie im Wohnzimmer leere Bierflaschen und Ramsch lagern?

  • Verstauen Sie Gegenstände wie Blumenerde oder Düngemittel in Boxen.

  • Umgeben Sie sich nur mit Dingen, die Sie wirklich mögen. Ungeliebte Deko-Geschenke oder Weihnachtssterne im Hochsommer – weg damit!

  • Wählen Sie ein stimmiges Farbkonzept aus, das zu Ihnen und zum Gesamtbild des Balkons passt: Das können ruhige Sandtöne sein oder knallige Südseefarben …

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Kanten brechen: Scharfe Kanten im 45°-Winkel abschleifen, sodass eine dritte kleine Fläche entsteht. Das nennt man „anfasen“.

SCHLEIFPAPIER UND SCHLEIFKLOTZ

Für unsere Projekte eignet sich Schleifpapier mit einer Körnung von 150. Wickeln Sie es am besten um ein Holzstück oder einen Schleifklotz aus Kork. So lassen sich Sägespuren auf Schnittflächen glätten und scharfe Kanten brechen, also etwas abrunden. Für einen besseren Halt schrauben Sie das Schleifpapier mit zwei kurzen Schrauben seitlich am Klotz fest.

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Outdoor-Chic

Auch Ecken und Winkel werden mit einem Pinsel sorgfältig lackiert.

LACKROLLE UND PINSEL

Damit unbeschichtete Holzelemente etwas wetterfester werden, können Sie sie nach dem Zusammenbau mit einem Wetterschutz-Lack versiegeln. Neuartige Lacke sind in der Regel fast geruchsneutral und trocknen binnen 60 Minuten, sodass die Teile sich schnell wieder anfassen lassen. Für unsere Projekte haben wir farbigen Wetterschutz-Lack aus dem Baumarkt verwendet. Mit einer kleinen Lackrolle aus Schaumstoff und einer Schale für den Lack gelingt das Auftragen sehr ergiebig und sauber. Alle Stellen, die mit der Rolle schwer zugänglich sind, werden mit dem Pinsel nachgestrichen. Uns genügten für alle Projekte zwei Anstriche pro Bauteil, um eine deckende und saubere Oberfläche zu bekommen. Ein Malerfließ zum Unterlegen empfiehlt sich bei jeder Art von Anstrichen.

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TACKER, HAMMER UND CUTTER-MESSER

Zum Befestigen eines Sichtschutz-Gewebes an der Rückseite einiger Frames-Rahmen oder zum Fixieren der Rankschnur kommt ein Tacker zum Einsatz. Natürlich können Sie hierfür auch Hammer und Nägel verwenden. Beim Bespannen sollten Sie keinen zu großen Zug auf das Material ausüben. Das ergibt in der Regel Wellen und sogar Falten. Am besten arbeiten Sie hier zu zweit und ziehen das Material möglichst in eine Richtung parallel zum Rahmen. Zum Schneiden aller Textilien eignen sich ein gutes Cutter-Messer oder eine große Schere.