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Marie Louise Fischer

Der Frauenarzt - Unterhaltungsroman

 

Saga

1

„Meine lieben Kinder . . .“ begann Professor Dr. Konrad Hartwig, aber seine Worte gingen in der allgemeinen Fröhlichkeit unter. Der Polterabend seiner Tochter Vera hatte den Höhepunkt erreicht. Die Gäste — fast ausschließlich Ärzte der privaten Frauenklinik des Professors und Freundinnen der Braut — hatten unter Scherzen und Lachen billige Töpferwaren auf dem schönen eingelassenen Steinboden zerschlagen, von dem die bunten kostbaren Teppiche eigens zu diesem Zweck beiseite gerollt worden waren.

Jetzt bemühte sich Vera, mit einem riesigen Strohbesen die Scherben zusammenzukehren. Sie sah dabei, mit schwarzem, schimmerndem Haar, den sanft geröteten Wangen, den vor Glück strahlenden tiefblauen Augen, sehr reizend aus, wenn sie auch etwas ungeschickt mit dem großen Besen hantierte, denn hausfrauliches Können war nicht gerade ihre Stärke. Sie mußte einige ausgelassene Witze über sich ergehen lassen, aber sie tat es mit Humor.

„Meine lieben Kinder“, begann Professor Hartwig noch einmal, aber wieder unterbrach er sich: „Verdammt, warum hört mir denn niemand zu?“

Claudia, seine Frau, die neben ihm auf der breiten, mit Schaffell bezogenen Couch saß, lächelte ihm mit leichtem Spott zu. „Wenn du einen Toast ausbringen willst, mein Lieber, mußt du vorher an dein Glas klopfen. Aber ich weiß nicht, ob jetzt gerade der richtige Moment ist, um . . .“

„Und ob er das ist!“ Professor Hartwig zog einen goldenen Füllhalter aus seiner Westentasche, schlug einmal, zweimal, dreimal gegen das Glas, das er in seiner Rechten hielt, mit jener sturen Hartnäckigkeit, wie sie nur ein Schwips verleiht, und hatte schließlich Erfolg.

Das Glas zersprang. Im gleichen Augenblick wandte sich die allgemeine Aufmerksamkeit ihm zu.

„Macht nichts!“ meinte Dr. Klaus Berg, der Bräutigam, beruhigend. „Je mehr Scherben, desto mehr Glück!“

Er war ein großer, breitschultriger Mann, und es sah ein wenig komisch aus, als er jetzt einer der Brautjungfern Handbesen und Kehrblech abnahm und die Glassplitter mit geradezu rührender Behutsamkeit zusammenfegte.

„So“, sagte er dann, „wenn jemand von euch auf die Idee kommt, barfuß zu tanzen, kann nichts passieren!“ Alle lachten, als hätte er einen großartigen Witz gemacht.

Von dem allgemeinen Trubel blieb nur ein einziger Mensch unberührt — Assistenzarzt Dr. Günther Gorski. Er stand unbewegt, die eine Hand in der Hosentasche, in der anderen eine brennende Zigarette, an der Längsseite des großen Raums, etwas seitlich des wunderbaren Renoirs, dem Prunkstück der Wohnung, die Professor Hartwig und seine Frau für das junge Paar im Obergeschoß ihres Hauses eingerichtet hatten.

Dr. Gorski lächelte, er lächelte unentwegt, aber seine dunklen Augen waren verhangen, und sein Lächeln wirkte starr und ohne Heiterkeit.

Claudia Hartwig erhob sich, nahm zwei Sektschalen und schritt quer durch den Raum auf Dr. Gorski zu. Der junge Mann war ein entfernter Verwandter ihres Mannes, und sie hatte sich um ihn gekümmert, seit er nach Abschluß seines Studiums nach Düsseldorf gekommen war.

„Du hast noch nichts zu trinken, Günther“, sagte sie.

Eine Sekunde lang reagierte er verwirrt, wie aus einem Traum gerissen. Dann zog er die Hand aus der Hosentasche, nahm das eine Glas entgegen, verbeugte sich geschmeidig. „Sehr lieb von dir, Tante Claudia.“

„Du solltest nicht so ein Gesicht machen“, mahnte sie leise, „es nützt dir nichts, wenn morgen über dich geklatscht wird.“

Er zuckte mit den Schultern. „Geklatscht wird so und so.“

„Das muß nicht sein“, erklärte sie mit Nachdruck, „nicht, wenn du keinen Anlaß dazu gibst. Und du hast gar keinen Grund, niedergeschlagen zu sein. Onkel Konrad ist sehr zufrieden mit dir, du siehst glänzend aus, bist jung . . . das ganze Leben liegt noch vor dir!“

Dr. Gorski drückte mit einer heftigen Bewegung seine Zigarette aus. „Ich bin durchaus nicht deprimiert.“

„Das ist sehr vernünftig“, sagte Claudia Hartwig, „du warst immer schon ein vernünftiger Junge. Es muß nicht gerade Vera sein. Es gibt noch viele hübsche und . . . reiche Mädchen, Günther!“

In seinen dunklen Augen blitzte es auf, aber sofort hatte er sich wieder in der Hand. „Danke, Tante Claudia“, sagte er steif.

Claudia Hartwig war unzufrieden mit sich. Dennoch behielt ihr immer noch schönes, sehr gepflegtes Gesicht den Ausdruck lächelnden Gleichmutes bei.

Die frohe Laune von Vera und Klaus durfte auf keinen Fall gestört werden, das war jetzt am wichtigsten.

„Ich bin sehr glücklich“, ertönte Professor Hartwigs tiefe, eindrucksvolle Stimme, „und ich frage mich immer wieder, worüber eigentlich? Im Grunde müßte ich ja böse sein, daß Klaus Berg . . . na, immerhin mein Oberarzt, aber doch noch ein junger Dachs . . . mir meine Tochter entführt . . .“

„So klein bin ich gar nicht mehr, Vati“, warf Vera dazwischen.

Alle lachten.

Der Professor drohte ihr mit dem Finger. „Eigentlich“, sagte er, „hatte ich ja andere Pläne mit dir. Ich hatte mir sehr gewünscht, daß du Medizin studieren würdest, und ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß eine tüchtige Ärztin aus dir geworden wäre, wenn nicht eben dieser junge Dachs dazwischengefunkt hätte. Na, Schwamm darüber. Wie ich schon sagte . . . ich bin glücklich . . . glücklich, liebe Vera, daß deine Wahl wenigstens auf einen Mediziner gefallen ist und nicht auf einen Rennfahrer oder einen Löwenbändiger . . .“

Das allgemeine Gelächter zwang ihn zu einer Pause.

„Du hast dir einen guten, klugen und tüchtigen Mann ausgesucht, liebe Vera . . . und du Klaus, du hast das wundervollste Mädchen von der Welt erobert, das sage ich dir, weil ich ihr Vater bin, und weil ich es weiß!“

„Ein solcher Vater“, sagte Claudia Hartwig lächelnd, „kann ja nur das wundervollste Mädchen von der Welt zur Tochter haben!“

Professor Hartwig wandte sich seiner Frau zu. „Nein, so eingebildet bin ich nun doch nicht, Claudia! Du bist eine herrliche Frau, und wir alle können nur hoffen, daß aus unserem kleinen Mädchen mal eine Frau wird wie du! Dann werdet ihr beide, Vera und Klaus, so glücklich werden wie wir beide . . .“ Der Professor legte den Arm um seine Frau, hob sein Glas dem Brautpaar entgegen. „Das ist es, was ich euch wünsche, und es ist, glaubt mir, sehr viel! Auf euer Glück!“

Die Gläser klirrten. Der Professor, seine Frau, nach ihnen die anderen Gäste, stießen mit dem jungen Paar an. Selbst Günther Gorski, der sich der Gruppe genähert hatte, folgte ihrem Beispiel.

„Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!“ sagte er mit unbewegtem Gesicht.

„Nein“, sagte Dr. Berg, „mit dir möchte ich lieber auf unsere alte Freundschaft anstoßen . . .“

„Ich auch!“ rief Vera. „Du wirst doch unser Freund bleiben, Günther, nicht wahr?“

„Immer.“

Sie stießen an. Vera hob sich auf die Zehenspitzen und küßte Doktor Günther Gorski flüchtig auf beide Wangen.

Im gleichen Moment hatte jemand den Plattenspieler eingeschaltet. Vera wandte sich Klaus zu, er nahm sie in die Arme, und sie tanzten zu der zarten, leicht melancholischen Melodie einen langsamen Walzer.

Allmählich waren sie auf die halb geöffnete Tür des Balkons zugetanzt, jetzt löste sie sich von ihm, nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit sich ins Freie.

„Ach, tut das gut!“ Sie atmete tief durch. „Nach all dem Lärm und dem Qualm da drinnen! Ich bin nur froh, daß ich morgen nicht saubermachen und aufräumen muß!“

Er legte den Arm um ihre Taille. „Nein, mein Sonntagskind, du brauchst morgen nicht zu putzen, sondern nur zu heiraten!“

Sie drängte ihn zur Brüstung. „Ist es nicht herrlich hier oben? Im Sommer werden wir hier sitzen . . . ganz allein . . . und Bowle trinken . . . zu den Sternen schauen und zum Mond . . .“

„Und zu den Lichtern der Klinik da drüben!“ Jenseits des Parks lag die Frauenklinik, ein weitläufiges weißes Gebäude, aus dessen Fensterläden jetzt die mildblaue Nachtbeleuchtung schimmerte.

Sie schmiegte sich enger an ihn. „Weißt du, Klaus, es ist natürlich fabelhaft, daß du in Vaters Klinik arbeitest und jeden Mittag nach Hause kommen kannst, und daß ich tagsüber mal ein Schwätzchen mit Mutti halten kann, wenn mir danach zumute ist . . .“

„Aber?“ fragte er.

„Ich freue mich doch riesig, wenn ich das alles mal eine Weile nicht sehen muß . . . die Klinik, die Krankenwagen, die Patienten!“ Sie schauderte.

„Frierst du?“ fragte er besorgt.

„Halt mich nur ganz fest, dann wird mir gleich wieder warm! Oh, Klaus, am allermeisten freue ich mich, daß wir beide schon übermorgen weit fort von hier sein werden . . . ganz allein, nur wir beide, vor uns das Meer, Palmen und blühende Kakteen, über uns die strahlend helle Sonne und der blaue Himmel . . . Teneriffa und du! Es wird wunderbar werden!“

„Du und ich!“ Er beugte sich über sie.

Sie schlang ihre schlanken bräunlichen Arme um seinen Hals, ihre Lippen fanden sich zu einem Kuß voll leidenschaftlicher Zärtlichkeit.

Erst als die Balkontür aufgestoßen wurde, fuhren sie auseinander.

Eine von Veras Freundinnen steckte den Kopf heraus. „Anruf aus der Klinik, Herr Oberarzt!“ rief sie unbekümmert.

„Entschuldige mich, bitte, Vera“, entgegnete Klaus Berg sofort.

Sie klammerte sich an ihn. „Nicht, Klaus, bitte, bleib! Die anderen können doch . . .“

Er zog sie noch einmal in die Arme, flüsterte dicht an ihrem Ohr: „Ich mach’s ganz kurz, Liebste, ich bin gleich wieder da!“

Die Freundin trat auf den Balkon, gab dann Dr. Berg die Tür frei. Halb mitleidig, halb schadenfroh betrachtete sie Vera, die ihm mit zusammengepreßten Lippen nachstarrte.

„Pech, was?“ sagte die Freundin. „Na, an so etwas wirst du dich als Arztfrau gewöhnen müssen!“

 

Die Atmosphäre hatte sich geändert, es war sehr still geworden, selbst der Plattenspieler war verstummt. Mit geröteten Gesichtern, leicht glasigen Augen starrten die Ärzte auf Professor Hartwig, der den Telefonhörer am Ohr hielt und lauschte.

Der Chefarzt ließ den Hörer sinken, blickte seinem zukünftigen Schwiegersohn entgegen. „Schwester Marie von der Operativen“, sagte er. „Sie berichtet, daß eine Patientin von der Allgemeinstation stark blutet . . . hör du dir das mal an, du wirst den Fall kennen . . .“

Dr. Berg nahm ihm den Hörer aus der Hand, meldete sich. „Ja, Schwester Marie, um wen handelt es sich? Um Frau Rainer? Ja, seit wann denn? So . . . ganz recht. Bitte, verständigen Sie die OP-Schwestern, lassen Sie die Patientin in den OP fahren und den Anästhesisten rufen . . . natürlich, sofort!“ Er legte auf.

„Die Operation ist unumgänglich?“ fragte der Professor. Er bemühte sich, kurz und präzise zu sprechen, aber seine Stimme klang leicht unsicher. Es war deutlich, daß er — obwohl sein Verstand klar arbeitete — unter Wirkung des genossenen Alkohols stand.

„Ja, Chef“, erklärte Dr. Berg gefaßt. „Es handelt sich um einen Uterus myomatosus, den wir . . . ich glaube, schon vor fünf Tagen stationär aufgenommen haben. Ich habe dir damals von dem Fall berichtet. Die dreiundvierzigjährige Patientin, Frau Rainer, kam in stark ausgeblutetem Zustand zu uns. Wir haben abradiert, worauf die Blutung stand.“

Professor Hartwig zog die Augenbrauen zusammen, bemühte sich mit äußerster Willenskraft um Konzentration. „Sie war nicht operationsfähig?“

„Nein. Wir haben ihr täglich Blut gegeben. Ich hoffte, sie Anfang nächster Woche so weit zu haben. Laut Schwester Marie blutet die Frau aber jetzt plötzlich wieder so stark, daß nur die sofortige Amputation des Uterus übrigbleibt.“

„Ach so, ja, ich verstehe . . .“ Der Chefarzt strich sich über die Stirn. „Wie hoch ist denn jetzt das Hämoglobin?“

Noch ehe Dr. Berg antworten konnte, schaltete sich Dr. Günther Gorski, der Stationsarzt, ein. „Sie wurde mit sechsundzwanzig Prozent Hb eingeliefert, Onkel Konrad, der heutige Hb-Wert war achtundfünfzig!“

Professor Dr. Hartwig sah den jungen Arzt mit deutlichem Mißfallen an. Es war absolut unüblich, dem Oberarzt, der ja ebenfalls informiert sein mußte, ins Wort zu fallen. — Verdammter Ehrgeizling! dachte der Chefarzt. Er war nahe daran, eine Rüge auszusprechen, unterließ es dann aber doch. „Keine ideale Ausgangsposition für einen Eingriff“, sagte er nur, „sind wenigstens Blutkonserven ausgetestet?“

„Selbstverständlich“, erklärte Dr. Gorski, „ich habe das veranlaßt, obwohl die Patientin am Nachmittag noch gar nicht blutete!“ Das Lob, auf das er gewartet hatte, blieb aus.

Der Chefarzt seufzte. „Ja, dann kann man nichts machen, meine Herren!“ Er sah sich im Kreis seiner Assistenten um. „Verdammte Schweinerei! Aber unser Beruf nimmt eben auf das Privatleben keine Rücksicht. Wer käme denn als Operateur in Frage?“

„Ich würde das gern übernehmen“, erklärte Dr. Gorski prompt.

Professor Hartwig musterte ihn mit gerunzelter Stirn. „Du? Nein, lieber nicht! Glaube nicht, daß ich an deinen Fähigkeiten zweifle, mein Junge, aber . . .“ Er zog die Luft durch die Zähne.

Die anderen Ärzte wichen seinem Blick aus. Die meisten von ihnen waren es gewohnt, selbständig zu operieren und wären — unter normalen Umständen — durchaus in der Lage gewesen, diesen Eingriff durchzuführen. Aber jetzt, leicht betrunken, jäh aus festlicher Fröhlichkeit herausgerissen, fühlte sich keiner in der Lage, das unvermeidliche Risiko zu übernehmen.

Professor Hartwig sah seinen Oberarzt nicht an, aber Dr. Berg begriff, was von ihm erwartet wurde. „Ich bin bereit!“ sagte er.

Der Professor protestierte schwach. „Na hör mal, ausgerechnet heute, an deinem Polterabend . . . also, das möchte ich dir denn doch nicht zumuten!“

Klaus Berg lächelte. „Ich mach’s schon, Papa . . . ab morgen müßt ihr dann ja sowieso für ein paar Wochen sehen, wie ihr ohne mich fertig werdet! Solltest du auf die Idee kommen, mir ein Telegramm nach Teneriffa zu schicken, dann wird es . . . das sage ich dir allerdings gleich . . . ungelesen in den Papierkorb wandern!“

Dankbares Gelächter belohnte ihn für diesen Scherz. Die Stimmung begann sich wieder aufzulockern.

„Jetzt brauche ich zwei Assistenten“, sagte Dr. Berg, „du kommst natürlich mit, Günther, und dann . . . Sie, Hartenstein! Stellen Sie das Glas rasch wieder aus der Hand! Ich hoffe, daß Schwester Marie uns einen starken Kaffee gemacht hat, der wird uns allen wieder auf die Beine helfen!“

 

Die Patientin Brigitte Rainer lag schon im Vorzimmer des Operationssaales, als die Ärzte eintrafen. Sie war vom Lande eingeliefert worden, Mutter von vier Kindern, eine Frau, die ihr ganzes Leben hart gearbeitet und längst aufgehört hatte, sich gegen ihr Schicksal aufzulehnen.

Dr. Berg lächelte ihr zu. „Wir werden Sie nun doch gleich operieren, Frau Rainer . . . Sie müssen nicht ängstlich sein, es geht sicher gut. Einmal hätten wir es ja doch machen müssen, so haben Sie es rasch überstanden. Sie sind doch mit der Operation einverstanden?“

Brigitte Rainer sah ihm voll rührenden Vertrauens in die Augen, nickte stumm.

„Na, bravo“, sagte der Oberarzt, „ich wußte es ja, Sie sind eine tapfere Frau!“

Er war erleichtert, als der Anästhesist eintrat, besprach den Fall kurz mit ihm.

Frau Rainer hatte schon seit längerer Zeit unter starken Blutungen gelitten, die ihr Arzt zunächst mit blutstillenden Mitteln behandelt hatte, bis es zu einem Kollaps kam. Als sie in die Frauenklinik eingeliefert worden war, hatte der Farbstoff der roten Blutkörperchen, das Hämoglobin, tatsächlich nur noch sechsundzwanzig Prozent betragen — sehr wenig, wenn man bedenkt, daß bei gesunden Frauen immerhin über achtzig Prozent nachweisbar sind. Durch den Mangel an roten Blutkörperchen war die Sauerstoffversorgung des Körpers stark gefährdet.

Zunächst hatte man eine Ausschabung vorgenommen, bei der man festgestellt hatte, daß die Ursache der Blutungen von einer Gebärmuttergeschwulst herrührte. Es handelte sich also in diesem Fall nicht um Krebs. Trotzdem blieb keine Wahl, als die Gebärmutter, die mit Muskelgeschwülsten durchsetzt war, herauszunehmen, weil auf andere Weise die Gefahr des Verblutens nicht gebannt werden konnte.

Um die Patientin operationsfähig zu machen, hatte Oberarzt Doktor Berg ihr täglich Bluttransfusionen verordnet, nicht zu viel, da sie die wenigsten Menschen vertragen und zu rasches Blutauffüllen außerdem die Blutungsneigung fördert.

Noch während Dr. Berg mit ihm sprach, begann der Anästhesist damit, die Patientin zu untersuchen, um sich mit ihrer körperlichen Verfassung vertraut zu machen.

Im Waschraum schütteten indes Dr. Gorski und Dr. Hartenstein starken Kaffee in sich hinein, auch der Oberarzt trank zwei Tassen, bevor er daran ging, sich mit geübten Bewegungen Hände und Unterarme zu bürsten. Die beiden anderen Ärzte folgten seinem Beispiel. Sie alle trugen jetzt weiße Hosen, Unterhemd, darüber eine Gummischürze. Eine junge Schwester setzte ihnen die grünen Mützen auf den Kopf, band ihnen den Mundschutz, die „Schnauze“ vor, hinter der sie während der Operation atmen mußten, desinfizierte ihnen die Hände mit Alkohol.

Dr. Berg warf immer wieder einen Blick durch die große Glasscheibe in den Operationssaal, wo die Patientin inzwischen aufgelegt worden war. Der Operationstisch, mit grünen Tüchern abgedeckt, stand mitten im Raum, direkt unter der vielstrahligen Lampe, die ein grünviolettes Licht ausstrahlte.

Schwestern in langen weißen Mänteln, das Haar mit Tüchern fest eingebunden, huschten umher und enthüllten das steril verpackte Operationsbesteck.

Heute empfanden alle, auch Dr. Klaus Berg, eine gewisse Nervosität.

Er atmete tief durch. „Also gehen wir’s an!“ sagte er — ein deutlicher Unterton von Besorgnis schwang in seiner Stimme.

Dr. Gorski meinte: „Leicht vergrößerter Uterus, was soll das schon? Ist doch schließlich kein Kunststück!“

Der Oberarzt sah ihn an. „Ich stimme mit deiner Diagnose nicht überein, Günther. Aber wir werden ja sehen!“

Als die Ärzte in den OP traten, hatte der Anästhesist Frau Rainer die Spritze zur Einleitung der Narkose schon gegeben und eine Blutkonserve mit ihrer Armvene verbunden. Jetzt öffnete er ihr mit einem Spatel den Mund, schob ein elastisches Rohr in die Luftröhre, um sie künstlich beatmen zu können.

Der schwarze Atemballon füllte sich, erschlaffte, füllte sich wieder, erschlaffte. Die Beatmungspumpe zischte leise.

„Können wir?“ fragte Dr. Berg.

Die Ärzte nahmen Aufstellung am Operationstisch — Berg auf der linken, Gorski auf der rechten Seite der Patientin, Hartenstein zwischen ihren Beinen.

Die OP-Schwester reichte Dr. Berg das Skalpell; ohne zu zögern führte er den ersten Schnitt bogenförmig quer durch die Haut.

Blutgefäße spritzten, wurden mit kleinen Klemmen gefaßt.

Der nächste Schnitt durchtrennte das Fett des Unterhautgewebes. Die abgeklemmten Blutgefäße wurden unterbunden, alles ging schnell, geübt, schweigend vor sich.

Mit einem größeren Skalpell durchtrennte Dr. Berg die Bauchmuskulatur, erst mit einem Querschnitt, dann mit einem Längsschnitt.

Ohne den Anästhesisten anzusehen, für den diese Bemerkung bestimmt war, sagte er: „Wir öffnen das Bauchfell!“

Er wartete einige Atemzüge lang, bis der Narkosearzt durch die Gabe bestimmter, schnell wirkender Mittel eine völlige Erschlaffung der Patientin herbeigeführt hatte. „Jetzt!“ sagte er.

Dr. Berg durchschnitt das Peritoneum, den letzten Schutz der Eingeweide. Die genau dosierte Narkose sorgte dafür, daß der Darm, der sich sonst aufgebläht hätte, zurücksank.

Die OP-Schwester reichte heiße Tücher, mit denen Berg das große Netz und die Vielfalt der Darmschlingen nach oben schob und feststopfte und so das kleine Becken, in dem die Gebärmutter lag, zur Operation frei bekam.

Der Uterus, der bei einer gesunden Frau nicht größer als ein Hühnerei ist, war kindskopfgroß, die Oberfläche nicht glatt, wie normal, sondern grobhöckerig, knollig.

Es bereitete Dr. Berg keine Genugtuung, daß er Dr. Gorski gegenüber recht behalten hatte. Lieber wäre es ihm gewesen, sich dieses eine Mal geirrt zu haben.

Immerhin konnte er mit Erleichterung feststellen, daß Eierstock und Eileiter keine krankhaften Veränderungen aufwiesen.

Mit der Uteruszange erfaßte er die unheimlich vergrößerte Gebärmutter, zog sie aus ihrer Lage heraus. Die Mutterbänder, die sich rechts und links von der Gebärmutter zur Beckenwand ziehen und zu ihrer Befestigung dienen, spannten sich. Klemmen wurden gesetzt, sorgfältig an ihnen langgeschnitten, mit Catgut unterbunden.

Rechts ein Stück, links ein Stück, so arbeitete sich Dr. Berg langsam in die Tiefe, gelangte in das Gebiet der Uterina, der sehr starken Arterie, die die Gebärmutter mit Blut versorgt.

Er grub, unter dem Mundschutz, die Zähne in die Unterlippe. Jetzt mußte seine Hand ganz sicher sein! Wurde die Uterina angeschnitten oder nicht richtig unterbunden, so konnte das den sofortigen Verblutungstod der Patientin zur Folge haben.

Sorgfältig legte er die Klemme an, unterband zur Sicherheit mit Seide — der Faden durfte auf keinen Fall reißen. Er saß!

Auf der Seite von Dr. Gorski hatte die Klemme nicht genau gesessen. Der Seidenfaden, der den Gewebestumpf, in dem die Uterina saß, umfassen und unterbinden sollte, rutschte ab.

Hoch im Bogen spritzte das rote Blut aus dem Gefäß.

Mit eiserner Ruhe beherrschte Dr. Berg die Situation. „Schwester, Tuch!“

Er drückte das kräftig aufsaugende Tuch in den Blutsee, suchte sich zu orientieren, fand das spritzende Gefäß, brachte es fertig, die Klemme darauf zu setzen. Die Blutung kam zum Stillstand. „Schwester, Seide!“

Dr. Berg unterband den Schnitt, atmete auf. Schweiß rann ihm von der Stirn. Die Operation dauerte jetzt schon fast eine Stunde.

Aber dann war es soweit. Die Gebärmutter war von den Mutterbändern befreit, hing jetzt nur noch am Gebärmutterhals. Mit einem scharfen Schnitt wurde er durchtrennt.

Dr. Gorski hob die Gebärmutter heraus, während Dr. Berg den Cervixstumpf vernähte, das Wundgebiet überprüfte: keine Blutung mehr!

Mit raschen Stichen vernähte der Operateur das Bauchfell. Jetzt sah das Wundgebiet wieder glatt aus.

„Wie geht es der Patientin?“ fragte der Oberarzt ohne aufzusehen.

„Nicht besonders“, antwortete der Anästhesist.

Dr. Berg arbeitete noch rascher. Er wußte, was diese Auskunft bedeutete. Es stand schlecht um die Patientin, äußerste Eile war geboten.

Er riß die Tücher, die er zum Abstopfen verwendet hatte, aus dem Bauchraum, befahl: „Zählen!“

Hinter ihm gab es ein Rennen und Getuschel, offensichtlich waren neue Blutkonserven eingetroffen.

Der Anästhesist kämpfte um das Leben der Patientin. Der Blutdruck war gesunken. Er beschäftigte Schwestern, die Ampullen öffneten und Infusionsflaschen herrichteten.

Der Puls der Patientin ging sehr schnell, flatterte.

„Wir müssen uns beeilen, Herr Oberarzt“, drängte der Narkosearzt, „ich habe größte Schwierigkeiten!“

Klaus Berg arbeitete verbissen: Naht des Bauchfells, Naht des Muskels, Naht des Unterhautgewebes, schließlich der Haut.

Bei den letzten Hautnähten ließ der Anästhesist die Patientin bereits aufwachen — ihr Leib zuckte.

„Kreislauf bessert sich“, meldete er.

Es war geschafft.

 

Die Operateure rauchten im Waschraum ihre erste Zigarette. Klaus Berg fühlte sich gleichzeitig erschöpft und unendlich befriedigt. Seine grauen Augen strahlten.

Bei Dr. Hartenstein machte sich die Erleichterung in einem Redeschwall Luft. Er wiederholte die aufregenden Momente der Operation wie ein Junge, der einen interessanten Film erzählt, lachte, gestikulierte. Dr. Gorskis Augen waren verhangen. Er sah die Kollegen nicht an, es war, als wenn er sich nicht so schnell entspannen könnte, sein Mund war leicht verzerrt.

Dr. Berg legte ihm die Hand auf die Schulter. „Du bist mir doch nicht etwa böse, Gorski, weil ich recht behalten habe?“

„Ach wo“, erwiderte der andere, ohne ihn anzusehen, „du hast eben die größere Erfahrung!“

In diesem Augenblick stürzte die OP-Schwester in den Waschraum. Ihr sonst so rosiges Gesicht war schreckensbleich. „Herr Doktor“, stieß sie atemlos hervor, „ein Tuch fehlt!“

Dr. Berg zuckte zusammen, als wenn man ihn geschlagen hätte. „Nein“, sagte er, „nein! Das kann doch nicht sein!“

„Doch, wir haben alles durchsucht! — Eines der Tücher fehlt!“

Die Kollegen wagten es nicht, Dr. Berg anzusehen. Alle wußten, was diese Feststellung bedeutete. Die Tücher, die zum Abstopfen des Bauchraums benutzt werden, sind numeriert. Wenn eins fehlte — wirklich fehlte —, konnte es nur im Leib der Patientin vergessen worden sein.

Wenn das so war, bedeutete es fast mit Sicherheit den Tod der Patientin, an ein Aufmachen oder Nachsehen war bei dem Zustand Brigitte Rainers nicht zu denken.

Dr. Berg kämpfte verzweifelt gegen diese furchtbare Erkenntnis. „Es kann nicht sein“, sagte er, „es ist unmöglich! Ich weiß genau, daß ich alle Tücher entfernt habe!“

Dr. Gorski stieß den Rauch seiner Zigarette durch die Nase. „Fragt sich dann nur, wo das verlorene Tuch geblieben ist!“

Dr. Berg überhörte die Bemerkung. „Warum haben Sie die Tücher nicht rechtzeitig gezählt, Schwester?“ fragte er. „Noch bevor ich vernäht hatte?“

Die Schwester geriet ins Stottern. „Ja, ich weiß, das hätten wir tun sollen, aber . . . es ging alles so schnell, und wir haben einfach nicht daran gedacht!“

„Aber ich habe Sie doch daran erinnert! Ich habe laut und deutlich befohlen: Zählen!“

„Nein“, sagte die Schwester, „wirklich nicht, ich meine . . . dann müßte ich es einfach überhört haben!“

Dr. Berg wandte sich an seine Assistenten: „Aber du, Gorski, du mußt dich doch noch daran erinnern!“

Günther Gorski hob die Schultern. „Ich habe nicht darauf geachtet, ich hatte anderes zu tun.“

„Dr. Hartenstein, Sie werden doch wissen . . .“

„Leider nein“, behauptete auch der zweite Assistent, „aber ich finde, auch wenn Sie es nicht ausdrücklich gesagt hätten, Herr Oberarzt, hätten es doch die Schwestern wissen müssen.“

„Danke“, unterbrach ihn Dr. Berg, „es nützt jetzt nichts mehr, wenn wir versuchen, die Schuld abzuschieben!“

„Wir? Was heißt denn . . . wir?“ protestierte Dr. Gorski. „Du warst der Operateur . . . du allein bist verantwortlich!“

Eine Sekunde lang sahen sich die beiden Männer in die Augen, eine Sekunde, die genügte, um Klaus Berg erkennen zu lassen, daß Günther Gorski sein Feind war.

„Stimmt“, sagte er dann beherrscht, „deshalb werde ich heute nacht bei der Patientin bleiben. Du, Gorski, wirst das Vergnügen haben, Professor Hartwig von dem Zwischenfall zu unterrichten.“

„Danke“, sagte Hartenstein, „in dessen Haut möchte ich nicht stekken!“

„Ich“, sagte Dr. Gorski, „bedauere nur die Patientin, die er auf dem Gewissen hat!“

Die Operationsschwester rang nervös die Hände. „Eine Mutter von vier Kindern! Ja, es stimmt, der Herr Oberarzt trägt die Verantwortung . . . aber ich werde mir das nie verzeihen, nie, solange ich lebe!“

 

„Darf ich eintreten?“ fragte Dr. Gorski förmlich.

„Ja, natürlich, aber sei leise.“ Professor Hartwig schloß die Haustür hinter dem späten Gast, schritt auf Zehenspitzen voraus in sein Arbeitszimmer, einen ausgesprochen luxuriös und repräsentativ eingerichteten Raum, in dem es kostbare Perserteppiche, wunderbare alte Gemälde und sehr schöne bequeme Möbel gab.

„Setz dich“, sagte er, „ich nehme an, du trinkst noch ein Glas mit mir!“ Er zog den gläsernen Stöpsel aus einer Karaffe mit goldenem alten Kognak, schenkte ein. „Kommt mein verehrter Schwiegersohn noch? Oder hat er es vorgezogen, sich schon langzulegen?“

„Nein“, sagte Günther Gorski.

„Nein? Was soll denn das nun wieder heißen . . . ist das etwa eine Antwort?“

Dr. Gorski zündete sich umständlich eine Zigarette an. „Ich bedaure es sehr, lieber Onkel, dir eine unangenehme Nachricht überbringen zu müssen.“

Professor Hartwig ließ das Glas wieder sinken. „Ist Klaus etwas zugestoßen?“ fragte er.

„Nicht ihm“, entgegnete Dr. Gorski gefaßt, „aber der Patientin.“

Professor Hartwig hob sein Glas, nahm einen kräftigen Schluck.

„Ah, ich verstehe . . . Operation gelungen, Patientin tot. Tut mir leid, verdammt noch mal, aber damit war ja zu rechnen. Riskanter Eingriff ohnehin — überaus geschwächte Frau! Hat es Berg sehr mitgenommen?“

„Du mißverstehst die Situation, Onkel Konrad . . .“

„Tue ich das? Na, ich hoffe, dann wirst du so gut sein und Licht in die Angelegenheit bringen!“ Professor Hartwig ließ sich schwer in einen der Sessel fallen.

Günther Gorski gab einen sehr genauen Bericht der Vorgänge im OP, die mit der tödlichen Gefährdung der Patientin ihren Höhepunkt erreichten.

„Du mußt das verstehen, Onkel Konrad“, sagte er abschließend, „unsere Nerven waren aufs äußerste gespannt, wir mußten befürchten, daß das Leben der Patientin unter unseren Händen erlosch, deshalb ist es immerhin verständlich, wenn Berg . . .“

Professor Hartwig brachte ihn mit einem scharfen Blick zum Verstummen. „Wer gibt dir das Recht, deinen Oberarzt zu verteidigen?“

„Entschuldige“, sagte Dr. Gorski sofort, „ich wollte nur . . .“

„Mir ist völlig klar, was du wolltest . . . völlig klar auch, daß du diese Situation genießt!“

„Also . . . da tust du mir aber wirklich unrecht, Onkel Konrad!“ verteidigte sich Dr. Gorski, aber in seiner Stimme war nicht eine Spur von Erregung.

Professor Hartwig starrte vor sich auf die mattpolierte Tischplatte. „Ich kann nicht glauben, daß Berg so etwas passiert ist, es wäre unvorstellbar! Einem so erfahrenen und zuverlässigen Operateur . . . nein, nein!“

Der Professor schwieg lange, und Dr. Gorski wagte nicht, ihn zu stören.

Endlich hielt der junge Mann es nicht länger aus, fragte: „Und was wirst du nun tun?“

Hartwig hob den Kopf, sah ihn an. „Was kann ich tun? Was bleibt uns übrig? Wir können jetzt nur noch hoffen, daß sich das verschwundene Tuch doch noch findet . . .“

„Die Schwestern haben alles durchsucht, es besteht nicht die geringste Hoffnung, daß das Tuch noch irgendwo auftaucht!“

„Trotzdem. Etwas anderes bleibt uns nicht als zu hoffen. Auch der Macht der Ärzte sind Grenzen gesetzt.“

Dr. Gorski sprang auf. „Und wenn die Patientin stirbt?“

„Können wir den Leib aufschneiden und uns Gewißheit verschaffen. Sonst nichts. An eine zweite Operation ist nicht zu denken.“ Professor Hartwig erhob sich müde. „Dich, Günther, mache ich dafür haftbar, daß in der Klinik nicht gequatscht wird. Sprich mit Hartenstein, sprich mit der OP-Schwester. Alles hängt jetzt von deiner Geschicklichkeit ab.“

Dr. Gorskis dunkle Augen öffneten sich weit in ungläubigem Staunen. „Du willst den Fall vertuschen?“

„Noch gibt es keinen Fall, Günther. Ich lehne es ab, auch nur daran zu denken, daß mein Oberarzt so versagt haben könnte.“ Er legte seine Hand mit einer fast hilfesuchenden Geste auf Dr. Gorskis Schulter. „Es geht ja nicht nur um das Leben der Patientin, nicht nur um den Ruf meiner Klinik . . . es geht vor allem um das Glück meiner Tochter! Du kennst Vera, und du weißt, wieviel sie mir bedeutet. Bisher habe ich jeden Kummer, jeden Schatten einer Sorge von ihr ferngehalten. Ich kann nicht zulassen, daß ausgerechnet heute — am Tag ihrer Hochzeit — ihr ganzes Glück durch einen dummen und schrecklichen Zwischenfall zerstört wird.“

„Ich verstehe“, sagte Dr. Gorski mit schmalen Lippen.

„Danke, Günther. Du bist mir jetzt verantwortlich . . . verantwortlich auch dafür, daß Klaus rechtzeitig zur Trauung erscheint. Wenn nötig, schleppe ihn mit Gewalt hin, sorge dafür, daß jemand anders, vielleicht Hartenstein, die Wache bei der Patientin übernimmt!“