Image

image

Inhalt

Vorwort

Kapitel 1 - Arbeitsfeld Seniorenbegleitung

1.1 Einführung

1.2 Lokale Strukturen

1.2.1 Erste Überlegungen

1.2.2 Angebote der öffentlichen Hand

1.2.3 Angebote mit non-profit-Charakter

1.2.4 Lokale Angebote von gewerblichen Trägern

1.2.5 Überregionale Angebote

1.2.6 Zusammenfassung der lokalen Strukturen

1.3 Arbeitsplätze, Einbindungen in Versorgungsstrukturen und Anbieter

1.3.1 Warum es für Sie so viele Arbeitsmöglichkeiten gibt

1.4 Arbeitsplatz, Arbeitsplatzorganisation, Dokumentation, Verwaltung

1.4.1 Schreibtisch-Arbeitsplatz

1.5 Tätigkeitsbeschreibungen, Tätigkeitsbereiche

1.6 Wirtschaftliche Überlegungen

Kapitel 2 - Kommunikation

2.1 Einführung

2.2 Kommunikation mit älteren Menschen

2.2.1 Was ist eigentlich „Kommunikation“

2.3 Die Kommunikation – lernen Sie fünf Männer kennen

2.3.1 Carl C. Rogers

2.3.2 Jürgen Habermas

2.3.3 Friedemann Schulz von Thun

2.3.4 Paul Watzlawick

2.3.5 Mead

2.4 Kommunikation für die Seniorenbegleitung

2.4.1 Ihre eigene Kommunikationstheorie

2.4.2 Kontakt, Distanz und Kommunikationsstil

2.5 Aktives Zuhören

2.5.1 Kommunikationspraxis für aktives Zuhören

2.5.2 Bedeutung und Irrtümer beim aktiven Zuhören

2.5.2 Übungen für ein aktives Zuhören

2.6 Besondere Kommunikationssituationen

2.6.1 Kritik- oder Krisengespräch

2.6.2 Kundengespräch (Akquise)

2.6.3 Kommunikation mit Demenzkranken

2.6.4 Kommunikation mit Sterbenden

Kapitel 3 - Alter, Alterstheorien, Sterben

3.1 Einführung

3.2 Alterstheorien

3.2.1 Die Defizit-Theorie/das Defizit-Modell

3.2.2 Aktivitäts- oder Disuse-Theorie

3.2.3 Disengagement-Theorie

3.2.4 Kontinuitätsmodell

3.2.5 Modell der Lebensbereiche

3.2.6 SOK-Modell

3.2.7 Life-span-equality

3.2.8 Zusammenfassung

3.3 Ihr eigenes Bild zum Thema "Alt-Werden und Alt-Sein"

3.4 Hilfe, Hilfebedarf und Hilfsbereitschaft

3. 5 Sterben, Sterbebegleitung

Kapitel 4 - Körperliche Veränderungen im Alter

4.1 Einführung

4.1.1 Der Körper - Aufbau und Funktion

4.1.2 Einzelne Organe und Organsysteme im Überblick

4.2 Sogenannte „typische“ Alterserkrankungen

4.2.1 Diabetes mellitus - Blutzuckerkrankheit

4.2.2 Bluthochdruck

4.2.3 Herzinsuffizienz

4.2.4 Herzrhythmusstörungen

4.2.5 Osteoporose/ Knochenbrüche

4.2.6 Schlaganfall, Hirnblutung

4.2.7 Parkinson-Erkrankung

4.3 Veränderungen im Vegetativum

4.3.1 Appetit, Ernährung

4.3.2 Schlaf

4.3.3 Stuhlgang und Wasserlassen

4.3.4 Sexualität im Alter

4.4 Gesundheitliche Konsequenzen für den Alltag

Kapitel 5 - Psychische Veränderungen im Alter

5.1 Einführung

5.1.1 Was ist eigentlich „Psyche“

5.1.2 Wie man Psyche untersucht

5.2 Typische Entwicklungen beim alternden Menschen

5.3 Demenz

5.4 Depressionen

5.5 Alterswahn

5.6 Umgang mit Verwirrtheit, Aggression und Unruhe

5.6.1 Akute Verwirrtheitszustände

5.6.2 Chronische Verwirrtheitszustände und Verhaltensstörungen

Kapitel 6 -Aktiv, kreativ, strukturiert -

6.1 Einführende Überlegungen

6.2 Strukturieren und andere Alltagsaufgaben

6.1 Kurzzeit-Aktivierung

6.3 Entwickeln weiterer Angebote

6.4 Bewegung und Sport im Alter

6.5 Kreativität, Biografiearbeit

6.6 Gedächtnisübungen, Erinnerungsalbum

6.7 Konflikte und Krisen

Kapitel 7 - Rechtsfragen

7.1 Einführung in das deutsche Rechtssystem

7.2 Das Bürgerliche Gesetzbuch

7.2.1 Einführung in das Bürgerliche Gesetzbuch

7.2.2 Rechtsbegriffe des BGB

7.2.3 Verträge und Verbindungen

7.2.4 Andere Rechtsvorschriften

7.3 Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuung

7.3.1 Betreuung

7.3.2 Vollmacht

7.3.3 Patientenverfügung, Betreuungsverfügung

7.4 Sozialrecht

Kapitel 8 - Spezielle Themen

8.1 Ernährung für Senioren

8.1.1 Analyse der Ernährungssituation und -probleme

8.1.2 Verbesserung der Ernährungssituation

8.2 Schlaf und Schlafhilfen

8.3 Reisen, Reisebegleitung

8.3.1 Reiseplanung und -organisation für „reisefähige“ Senioren

8.3.2 Reisen mit pflegebedürftigen Senioren

8.3.3 Allgemeine Hinweise zu Reisen für Senioren

8.4 Wohnen und Wohnumfeldgestaltung

8.4.1 Wohnen in der eigenen Wohnung

8.4.2 Wohngemeinschaften

8.4.3 Seniorenwohnungen

8.4.4 Pflegeheim

8.4.5 Sonstige Wohnformen

8.4.6 Hilfen auf Zeit bzw. Hilfe in definiertem Umfang

8.5 Hilfe und Supervision für Seniorenbegleiter/innen

Anhang 1 Literatur und Referenzen

Anhang 2 - Formularvorlagen

Anhang 3 - Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen

Anhang 4 - Stichwortverzeichnis

Vorwort

Herzlich willkommen zum Lehr- und Praxisbuch in der Weiterbildung in der Alltags- oder Seniorenbegleitung. Seit einigen Jahren bin ich auf diesem Gebiet aktiv, beschäftige mich mit der medizinischen Seite der Versorgung von Senioren einerseits und habe hier einen täglichen Praxisschwerpunkt meiner Arbeit. Auf der anderen Seite bin ich in der Vermittlung von Wissen und der Weitergabe der Idee von nicht-medizinischer und nicht- pflegerischer Versorgung von Senioren aktiv. Diese Idee ist mir sehr wichtig, denn ich sehe jeden Tag, wie ältere Menschen alleingelassen sind – solange, bis sie wirklich pflegebedürftig werden und erst dann kommt die Gesellschaft wieder und bietet Unterstützung an. Das viele alte Menschen nicht mehr wirklich allein und selbständig leben können, aber eben auch nicht wirklich pflegebedürftig sind, scheint noch nicht überall in der Gesellschaft angekommen zu sein.

Daneben gibt es einen immer größeren Bedarf an Unterstützung der Pflegenden im Bereich der Alltagsgestaltung. Zahlreiche Menschen, meist mit dementiellen Erkrankungen, sind in Pflegeheimen und Wohngemeinschaften körperlich gut versorgt – aber oftmals fehlt es an psychischer Versorgung, an Stimulierung und Reizen. Mit den Alltagsbegleitern, die oft auch (nicht immer mit Wertschätzung) Paragraf-87-Kräfte genannt werden, sollen diese Lücken geschlossen werden.

Leider gibt es bis heute kein Berufsbild „Seniorenbegleitung“ oder „Alltagsbegleitung“, bei dem allgemein gültig oder im Rahmen einer Vereinbarung geregelt wäre, was ein Mensch mit dieser Bezeichnung können soll oder muss. So bleibt es den einzelnen Anbietern überlassen, sich um die Qualifizierung der Mitarbeiter zu kümmern, es bleibt den einzelnen Mitarbeitern oft überlassen, sich um eine Intensivierung des eigenen Wissens und der eigenen Fertigkeiten zu kümmern. Dazu werden Kurse angeboten, die von wenigen Stunden bis mehrere Wochen gehen, in denen allerlei interessante Details geboten werden – und die insgesamt doch oft „handgestrickt“ sind. Ein Fach- und Ausbildungsbuch mit umfassendem Inhalt findet sich auch nicht.

Um diese Lücken zumindest ein bisschen zu füllen, habe ich im Rahmen meiner Arbeiten begonnen, die Ideen und Informationen, die sich angesammelt haben, zu ordnen, zu sortieren und in diesem Buch erstmals auch zu veröffentlichen. Das, was hier vor Ihnen liegt, ist die erste Auflage. Sie finden grundlegende Informationen zu allen Bereichen der Alltags- und Seniorenbegleitung, finden zahlreiche Ideen und aus meiner Sicht eine sehr detaillierte Darstellung der Umstände, die rund ums Alt- und Älter-werden zu beachten sind. Was Sie nicht finden, sind viele Ideen zur Pflege oder zur körperlichen Versorgung von alten Menschen – das gehört nach meiner Ansicht eben gerade nicht zu den Aufgaben einer Alltags- und Seniorenbegleitung.

In manchen Kapiteln werden Sie etwas vermissen, manche Kapitel werden Ihnen vielleicht zu ausführlich scheinen. Ich habe versucht, ein ausgewogenes Verhältnis zu finden zwischen der Tiefe der Informationen und der Alltagstauglichkeit. Spezielle Themen habe ich angerissen, doch da ist auch mehr Information denkbar. Für den tieferen Einstieg in diese Themen, etwa Schlaf und Schlafstörung bei Senioren, Tagesstrukturierung bei Demenzerkrankten und andere arbeite ich an einer Reihe kleiner Handbücher, die im Rahmen einer kleinen Reihe unter dem Begriff Leitfaden für die Seniorenbegleitung erscheinen werden.

Ich wünsche Ihnen beim Lesen und Durcharbeiten viel Vergnügen, manche anstrengende Stunde bei den Übungen und letztlich viel Erfolg in der alltäglichen Anwendung. Bitte seien Sie so nett und senden mir Kommentare und Anmerkungen per email zu, damit ich die nächste Auflage an Ihre Wünsche und die Bedürfnisse der Senioren noch besser anpassen kann.

Ich danke – natürlich – auch meiner Familie für Geduld und Unterstützung bei der Erstellung dieses Buches und danke Herrn Kahnt und Frau Schacht für die kritische Durchsicht des Manuskriptes.

Peter Tonn

Hamburg im Januar 2012

Kapitel 1 - Arbeitsfeld Seniorenbegleitung

1.1 Einführung

Mit diesem Kapitel starten Sie in die Welt der Senioren- oder Alltagsbegleitung. Sie haben sich für eine Tätigkeit auf diesem Gebiet entschieden und wissen möglicherweise schon ganz genau, was Sie tun wollen. Vielleicht ist es auch noch nicht ganz klar und Sie lesen hier, um Anregungen zu erhalten. Dieses Kapitel zeigt Ihnen auf, welche Arbeitsmöglichkeiten es für die Seniorenbegleitung gibt, wie ein Arbeitsplatz zu organisieren ist, welche wichtigen Regeln in Bezug auf Dokumentation und Verwaltung zu beachten sind und natürlich auch, was Sie tun sollten, um sich „zu vernetzen“. Aber in diesem Kapitel werden Sie auch einen ersten Einblick erhalten in die Probleme, die sich in der Senioren- oder Alltagsbegleitung einstellen können. Sie werden etwas über die Schwierigkeiten lernen, die mit der Tätigkeit in der Seniorenbegleitung verbunden sein können. Doch eines ist besonders wichtig - lassen Sie sich nicht abschrecken. Die Tätigkeit in der Senioren- oder Alltagsbegleitung ist eine der schönsten Arbeiten, die in unserer Technik- und Informationswelt geleistet werden kann. Sie sind damit beschäftigt, sich um Menschen zu kümmern, für Menschen da zu sein und mit Menschen zu arbeiten. Besser und wertvoller kann der Begriff der Dienstleistung kaum mit Leben erfüllt werden, als dies in der Seniorenbegleitung der Fall ist. Sie werden in dieser Arbeit leicht eine große Erfüllung finden können.

Die Tätigkeit in der Seniorenbegleitung ist noch von früher verbunden mit dem Bild der „Gesellschafterin“ vermögender älterer Damen (und Herren), mit dem Eindruck, man beschäftige sich mit der Langeweile der Reichen. Hier ist eine sehr erfreuliche Entwicklung zu bemerken - es geht nicht mehr darum, die Langeweile eines anderen zu bearbeiten, sondern es geht darum, alte, hochbetagte oder hilfsbedürftige Menschen zu begleiten, ein Stück ihres Lebenswegs mit zu gehen und dabei mit diesen Menschen in ganz viele Lebensund Alltagssituationen zu gelangen. Die Gesellschafterin ist out, hier ist einfach kein Bedarf mehr erkennbar und bei vielen wirklich „gelangweilten“ Menschen haben moderne Medien und Ablenkung einen so großen Raum eingenommen, dass ein wirklicher Mensch kaum noch hilfreich sein kann. Die Senioren- und Alltagsbegleitung hingegen ist dabei, zu einer „echten“ therapeutischen Arbeit an und mit Senioren zu werden. Während man von der „Gesellschafterin“ eigentlich nur eine gute Allgemeinbildung und entsprechende menschlich-zugewandtes Verhalten erwartet hat, kann und muss von einem Seniorenbegleiter/ einer Seniorenbegleiterin mehr geboten werden.

Hier ist zwar (noch) keine Ausbildung im Sinn eines Ausbildungsberufs etabliert und (noch) ist nicht einmal eine Weiterbildung genauer spezifiziert - aber die bisherige Entwicklung zeigt auf, dass sich im Arbeitsfeld Seniorenbegleitung derzeit viel tut und dass eine Qualifizierung und Strukturierung unbedingt erforderlich ist. Es werden von vielen Anbietern Kurse definiert, die über wenige Stunden gehen oder sogar einige Monate umfassen. Es werden Fortbildungen angeboten, die Ihnen den Umgang mit den lebenden Menschen, mit dem echten „Alten“ vermitteln sollen. Dies sind wichtige Schritte auf dem Weg zum Senioren- und Alltagsbegleiter, aber es sind nicht die einzigen Schritte und mitnichten reicht es aus, einen Kurs zu besuchen. Natürlich haben Sie auch mit dem Lesen und Durcharbeiten dieses Buches nur einen weiteren, natürlich auch wichtigen Schritt gemacht, um sich in die Seniorenbegleitung einzuarbeiten und tatsächlich eine qualifizierte Dienstleistung anbieten zu können. Es muss dann weiter gehen und die praktische Alltagsarbeit muss folgen. Versuchen Sie immer wieder, sich anhand der Fallbeispiele im Buch, aber auch anhand ihrer eigenen Erfahrungen im praktischen Alltag zu besinnen, was gerade wichtig ist und wo Ihre Kenntnisse gut sind - und wo sie vielleicht noch zu verbessern sind.

In den nächsten beiden Kapiteln wird es um Grundwissen gehen. Bevor Sie in die praktische Arbeit starten, müssen Sie zumindest ein bisschen wissen, um was es eigentlich geht. Sie müssen auch ein bisschen Verständnis haben für die Grundlagen, die in der Seniorenbegleitung wichtig sind. Das betrifft zum Einen die Tatsache des Alterns - ohne Alt-Werden keine Senioren und damit keine Seniorenbegleitung. Wir alle werden alt werden, jedes Lebewesen altert, und mit dem Alt-Werden sind ganz bestimmte Entwicklungen verbunden. Das beginnt mit Einschränkungen des Lebens und des Alltags, reicht über die Ansammlung von Wissen und Weisheit und endet noch lange nicht bei dem Recht, ohne Arbeit Geld (nämlich Rente) zu erhalten. Die Bereitschaft, sich mit dem Alter und „den Alten“ überhaupt beschäftigen zu wollen, und zwar theoretisch wie praktisch, ist für die Tätigkeit in der Senioren- und Alltagsbegleitung unverzichtbar.

Die zweite sehr wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Tätigkeit in diesem Bereich ist die Fähigkeit zur Kommunikation. Mit diesem Begriff wird eigentlich alles umschrieben, was in irgendeiner Form zum Austausch von Informationen zwischen zwei (oder mehr) Menschen wichtig ist. Dabei geht es nicht nur um das gesprochene Wort, sondern genauso um Körpersprache, um versteckte Inhalte, um alle jene Formen von Kommunikation, die man immer erst auf den zweiten Blick wahrnehmen kann. Kommunikation basiert auf einfachen Regeln und komplizierten Verknüpfungen und kann - gut geführt - zu einer erfolgreichen Arbeit ebenso beitragen, wie eine schlechte Kommunikation auch zu einer sehr schwierigen und letztlich gescheiterten Beziehung zwischen zwei Menschen führen kann.

Zu den beiden Kapiteln Kommunikation und Alterstheorien kommt in diesem Kapitel die Wahrnehmung des Arbeitsfeldes insgesamt und um die Darstellung von Möglichkeiten, Aufgaben und Ideen rund um die Tätigkeit in der Seniorenbegleitung dazu. Das ist sozusagen die dritte (oder erste) Säule, auf der die später hoffentlich erfolgreiche Tätigkeit ruhen sollte.

Image

Abbildung 1.1: Die ersten Stufen in der Ausbildung zum Senioren- und Alltagsbegleiter

Es gibt so erfreulich viele Möglichkeiten, in der Seniorenbegleitung aktiv zu sein, dass es zu Beginn eines solchen Buches recht unübersichtlich scheint. Aber abgesehen von den formalen Grundlagen ist die Basis der Tätigkeit selbst eigentlich immer sehr ähnlich, sodass tatsächlich mit einem Handbuch für alle Bereiche eine gute Grundlage zu schaffen ist.

Sie können als Seniorenbegleiter in einem festen Team arbeiten und Bestandteil einer Gruppe sein, etwa als Mitarbeiter einer Seniorenbegleitagentur. Sie können aber auch in einem Pflegeheim arbeiten und dort als Seniorenbegleiter/in tätig sein, etwa um die Pflegekräfte zu entlasten und zusätzliche Angebote für die Bewohner zu schaffen. Auch in einem ambulanten Pflegedienst kann Seniorenbegleitung als Angebot bestehen. Und natürlich können Sie selbständig allein oder mit Mitarbeitern arbeiten und eine Serviceagentur für Senioren betreiben. Viele Chancen bestehen und viele Möglichkeiten sind für Sie gegeben - nutzen Sie diese.

Image

Abbildung 1.2: Ihre Möglichkeiten in der Seniorenbegleitung

Fallbeispiel

Hanni Schmidt ist 51 Jahre alt. Sie ist lange arbeitslos gewesen, nachdem der letzte Arbeitgeber sie wegen „der Krise“ vor 8 Jahren entlassen hatte. Zuvor hat Hanni Schmidt als Mitarbeiterin im Büro vor allem Schreib- und Ablagetätigkeiten ausgeübt. Das hat sie durchaus gerne gemacht, aber nach 8 Jahren hat sich doch soviel verändert, dass sie mit einem modernen Büroarbeitsplatz gar nicht mehr richtig zurecht kommt. In den ersten Jahren ihrer Arbeitslosigkeit, nachdem der Frust über die Entlassung verflogen war, hatte sie noch die Hoffnung, sich wieder einen neuen passenden Arbeitsplatz suchen zu können oder sogar von der Arbeitsagentur entsprechende Angebote zu erhalten, doch das hat sich nicht erfüllt. In den letzten Jahren hatte sie nur noch Arbeitslosengeld II, also Hartz IV, erhalten. Sie lebt allein, kann nicht auf irgendwelche Rücklagen zurückgreifen. Die Arbeitsagentur hat ihr in den letzten Jahren einige Maßnahmen angeboten, doch keine der Maßnahmen war wirklich hilfreich. Nun gibt es die Möglichkeit, etwas ganz anderes anzugehen, Hanni Schmidt kann in einem Pflegeheim als Alltagsbegleiterin anfangen. Dieses Angebot ist verbunden mit immerhin einem akzeptablen Gehalt und der Hoffnung, auf eine Tätigkeit bis zur Rente - andererseits hat Hanni Schmidt Ängste und Befürchtungen, wie sie mit „den Alten“ im Heim so zurechtkommen wird, wie man sie dort seitens der anderen Mitarbeiter akzeptieren wird und ob sie das alles so schaffen kann.

Fallbeispiel

Karl Thomsen ist examinierter Altenpfleger. Er ist 32 Jahre alt, verheiratet und hat eine Tochter. Nach fast 10 Jahren im Beruf ist er es leid, immer nur von Vorgaben in Bezug auf Dokumentation, Abrechnung, von Zeitfenstern und MDK-Dorhungen zu hören. Er wollte den Beruf einmal machen, um alten Menschen etwas Gutes zu tun und hat gemerkt, dass das so nicht geht, weil er einfach nur fremdbestimmte „Routinen“ abarbeiten muss. Karl Thomsen entscheidet sich, seinen sicheren und festen Job zu kündigen und sich selbständig zu machen. Er hat in seinen Berufsjahren zu oft bemerken können, dass die Senioren oftmals nur ins Heim müssen, weil ambulant einfache Unterstützungen nicht gehen, dass Senioren oft nur ins Heim gehen, weil sie mit alltäglichen Dingen und der regelmäßigen Einsamkeit nicht zurecht kommen. Er gründet eine ambulante Serviceagentur für Senioren und ist schon nach wenigen Monaten so gut ausgelastet, dass er die ersten Mitarbeiter einstellen kann. Dabei haben ihm natürlich auch die Kontakte aus seinem früheren Arbeitsverhältnis geholfen - er konnte Senioren genau da abholen, wo sie gerade standen und hatte keine Hemmungen, auch einmal ungewöhnliche Wünsche zu erfüllen.

Fallbeispiel

Gabriele Richter ist 45 Jahre alt, Hausfrau und Mutter. Der einzige Sohn ist seit einem Jahr aus dem Haus und Frau Richter fühlt sich nicht mehr gebraucht und nicht mehr gewollt. Das macht ihr zu schaffen und belastet sie. Finanzielle Sorgen gibt es nicht, der Ehemann verdient ausreichend Geld. Aber dieses Gefühl von Überflüssigkeit. Sie versucht zunächst, mit Hobbies und Zeitvertreib ihren Alltag zu füllen, merkt aber sehr schnell, dass das eben gerade nicht ausreicht. In der Zeitung liest sie von ehrenamtlichen Seniorenbegleitern, die sich einige Stunden in der Woche Zeit nehmen, um alte Menschen in deren Leben ein Stück weit zu begleiten und zu unterstützen. Gabriele Richter meldet sich bei der Organisation an, die die Seniorenbegleiter ausbildet und einsetzt. Sie fühlt sich nicht nur hier, sondern später auch bei ihren Einsätzen am alten Menschen ernst genommen, wert geschätzt und merkt, dass es nicht nur ihr selbst ein gutes Gefühl gibt, als Seniorenbegleiterin aktiv zu sein, sondern auch im Umgang mit den alten Menschen wirklich eine Entlastung und Hilfe für diese darstellt.

Es gibt noch zahllose weitere Fallbeispiele, wie jemand in den Beruf des Seniorenbegleiters „hineinrutschen“ kann. Doch sehr oft ist es tatsächlich die lange Arbeitslosigkeit, die „nur noch“ diese Tätigkeit möglich scheinen lässt - und aus der eine wundervolle Erfahrung werden kann. Oder es sind Menschen, die schon mit alten Menschen gearbeitet haben und die einen Ausweg aus dem engen und engstirnigen Rahmen der Verordnungen und Vorgaben in der professionellen Altenpflege suchen, die aber dennoch den Kontakt zu den alten Menschen schätzen und die sich gern darin investieren, für die Senioren da zu sein. Und nicht selten finden sich jene Menschen, die etwas Gutes tun wollen und die sich den alten Menschen vor der eigenen Haustür zuwenden wollen. Genauso, wie es viele verschiedene Ausgangspositionen gibt, gibt es auch in dieser Arbeit viele Wege - die alle dem Wohl des alten Menschen dienen.

Für jeden dieser verschiedenen Arbeitsplätze gibt es unterschiedliche Erwartungen in Bezug auf die Tätigkeit, die Tätigkeitsbeschreibung und die Details der alltäglichen Arbeit - aber allen diesen Arbeitsplätzen ist eines gemeinsam: Sie als Seniorenbegleiter/in müssen die lokalen Strukturen vor Ort kennen.

Auch wenn Sie „nur“ in einem Heim arbeiten und mit den Heimbewohnern beschäftigt sind, kommt es auf Sie zu, dass Sie befragt werden nach Freizeitangeboten für Senioren, nach Beratungsstellen für Ältere, nach einem Umzugsservice für Neubewohner etc. - und das sollten Sie dann auch wissen. Die vorhandenen lokalen Strukturen, Altenbeirat bei der Kommune, Beratungs- und Hilfsangebote, etc. müssen Sie kennen, wenn Sie qualifizierte Seniorenbegleitung anbieten wollen. Sie müssen auch spezifische Angebote in Ihrer Region kennen, etwa den Seniorentarif in der Oper oder dem Kino, den speziellen Seniorentag bei Museen und Veranstaltungen, Angebote von sozialen und karitativen Einrichtungen speziell für Senioren. Solche Kenntnisse sind unabhängig von Ihrer jeweiligen Beschäftigung zu erwarten - und daher auch unabhängig davon zu erwerben. Deswegen finden Sie hier in diesem Kapitel zuerst Informationen und Aufgaben zu den Bereichen lokale Infrastruktur und Versorgungsangebote, bevor es in speziellere und dann durchaus unterschiedlich zu belegende Informationen zu den einzelnen Tätigkeitsfeldern und Bereichen der Seniorenund Alltagsbegleitung geht.

 

1.2 Lokale Strukturen

1.2.1 Erste Überlegungen

Bevor Sie beginnen, sich mit den eigenen Möglichkeiten und Aufgaben zu beschäftigen, sollten Sie die lokalen Versorgungsstrukturen genau kennen. Diese ist für Sie aus zwei Gründen sehr wichtig: Zum Einen müssen Sie wissen, mit wem und warum Sie in Kontakt treten können, wenn es Bedarf gibt. Also wer Ihnen bzw. den von Ihnen betreuten Senioren helfen kann, besondere Angebote unterbreiten kann, unterstützen und eingreifen kann. Aber natürlich müssen Sie auch wissen, wer ähnliche Leistungen anbietet, wie Sie das tun und Sie müssen wissen, wie Sie sich selbst in der bei Ihnen vor Ort vorhandenen Struktur aus Angeboten und Nachfragen einbringen können.

TIPP:
Auf der Internetseite von senioba.de finden Sie ein Formular zur einfachen und systematischen Ordnung von solchen Hintergrundinformationen (Standortanalyse) als pdf zum Herunterladen

Die Erarbeitung der umgebenden Infrastruktur ist so wichtig, dass alle seriösen Systemanbieter, etwa auch „senioba-die Serviceagentur“, bei der Planung neuer Agenturen hier eine gute Vorarbeit fordern.

Ganz praktisch bedeutet das, dass Sie zunächst einmal sorgfältig einen Radius festlegen, der für Sie relevant ist. Üblicherweise ist das der Landkreis, in dem Sie wohnen bzw. die kreisfreie Stadt. Bei den (wenigen) echten Großstädten, die es in Deutschland gibt, sollten Sie sich allerdings beschränken auf einen Bezirk/ Stadtteil, der etwa 150.000 bis 200.000 Einwohner umfasst. Aus der bisherigen Erkenntnis der Seniorenbetreuung ist das in etwa der Raum, den ein einzelner Seniorenbegleiter/ eine Agentur überschauen und qualifiziert abdecken kann.

Fallbeispiel

Edith Meierding ist 72 Jahre alt, lebt allein nachdem der Ehemann verstorben ist und kommt zunehmend mit der immer schwierigeren Erledigung von Alltagsarbeiten nicht mehr zurecht. Einkäufe stellen nicht nur ein Problem dar, weil das Tragen der Tüten immer beschwerlicher wird, sondern sind auf der anderen Seite auch der einzige Sozialkontakt, der noch für Frau Meierding besteht. Sie ist nicht glücklich, aber sie weiß zuerst nicht, was sie ändern soll. Dann findet sie in einer Apotheke Ihren Flyer und nimmt mit Ihnen Kontakt auf. Sie möchte von Ihnen ganz viel - Unterstützung im Alltag, Einkaufen, Begleitung, Zuhören, Dasein. Als sie erfährt, dass sie natürlich das Angebot auch bezahlen muss und diese Versorgung von Senioren nicht von den Krankenkassen übernommen wird, ist sie zuerst erschrocken. Doch die Vorteile überwiegen und sie beginnt, sich Ihrer Dienstleistung anzuvertrauen.

Fallbeispiel

Auch wenn Herr Karl Siemesen im Pflegeheim lebt, will er doch auf Aktivitäten, die er noch von früher, aus der Zeit in der eigenen Wohnung kennt und lieb gewonnen hat, nicht Abstand nehmen. Er ist immer gern auf Kunstausstellungen gegangen, hat sich ganz besonders den jungen Wilden verschrieben. Auf einem Hobby-Niveau hat Herr Siemesen früher sogar selbst gern gemalt. Nun möchte er immer wieder in Kunstaustellungen und in Galerien gehen, möchte sich Bilder immer wieder auch selbst ansehen. Leider ist er seit einem Schlaganfall an den Rollstuhl gefesselt und kann sich auch nur begrenzt selbst um Termine und den Transport zu einer Ausstellung kümmern. Er fragt im Heim nach Hilfe und weil Sie nun als Alltagsbegleiterin dort beschäftigt sind, bekommen Sie den Auftrag, sich um die Versorgung des Klienten zu kümmern - Ausstellungstermine ausfindig zu machen, den Transport zu organisieren und Herrn Siemesen in die Ausstellung begleiten, ihm die Karte zu besorgen, ihn durch die Hallen zu rollen und mit ihm die Bilder zu betrachten. Am Ende des ersten Ausflugs ist Herr Siemesen völlig erschöpft, kann kaum noch etwas sagen und die Pflegekräfte im Heim sind nicht erfreut, dass Sie ihn in einem so abgeschlagenen Zustand wieder abgeben. Doch schon am nächsten Tag bekommen Sie zu hören, dass man im Heim Herrn Siemesen noch nie so ausgeglichen und zufrieden erlebt habe, dass ihr Angebot zwar offensichtlich ein bisschen viel gewesen sei, aber andererseits auch die Stimmung des Klienten massiv verbessert habe.

Die Erfassung und Sammlung von Dienstleistungen und anderen Angeboten für Senioren kann unter verschiedenen Aspekten erfolgen. Sie können diese unter dem Aspekt des Angebots selbst durchführen (also beispielsweise alle Pflegeheime, alle Freizeitveranstaltungen, alle Tagesstätten, etc.) oder unter dem Aspekt, von wem und mit welcher Absicht ein solcher Service angeboten wird (also nach dem Träger eines Angebotes).

Anbieter Angebot Rechtsform/ Träger
z.B. Wohnheim „Auental“ stationäre Wohn- und Pflegeplätze privat, gewinnorientiert Auen GmbH
     
     
     
     
     
     
     
     

Tabelle 1.1: Anbieter und Angebote - formale und inhaltliche Darstellung

Das heißt, dass man unterscheiden kann in den Inhalt eines Angebots (ein Wohnheimplatz ist ein Wohnheimplatz, egal ob das Heim ehrenamtlich betrieben würde, staatlich wäre oder in Privatbesitz) und in die (rechtliche) Form des Anbieters (eben ehrenamtlich, staatlich, gewerblich, etc.). In diesem Buch erfolgt zunächst die Darstellung anhand des Trägers (formaler Aspekt), danach kommt eine Aufgabe, die Sie noch einmal nach inhaltlichen Aspekten alle Angebote betrachten und sortieren lässt. Damit soll es vor allem deutlich werden, dass Sie auch in der Wahrnehmung aus diesen beiden Aspekten betrachten können und dann entsprechend auch auf Fragen oder bei Interesse gezielt Auskunft geben können: Sowohl auf eine Frage wie „was macht eigentlich die AWO alles bei uns in der Stadt“ (formaler Aspekt nach einem bestimmten Träger – Antwort wäre z.B. „Ein Pflegeheim, einen ambulanten Pflegedienst, eine WG, ein Hausnotruf, und so weiter“ ) als auch bei „wer betreibt denn bei uns einen ambulanten Pflegedienst“ (inhaltlicher Aspekt mit „Rotes Kreuz, private Pflege Müller, der Pflegedienst „Radieschen sehn wir später an“, und so weiter“) können Sie qualifizierte Auskünfte geben.

TIPP:
Sammeln Sie Visitenkarten und sortieren Sie die enthaltenen Kontaktdaten in ein Heftchen oder in eine Datenbank ein - Sie werden später einmal solche Daten sehr zu schätzen wissen. Verteilen Sie großzügig auch eigene Visitenkarten - das ist genauso wichtig.

Wichtig ist, dass Sie bei der Bearbeitung der lokalen Strukturen nicht nur einmal drüber nachdenken. Sie müssen sich bei den Menschen, mit denen diese Strukturen zusammenhängen, bekannt machen und mit diesen Menschen „vernetzen“. Das geschieht am leichtesten in dem Sie bitte, Sie in den „Verteiler“ für Informationen mit aufzunehmen. Meist ist das eine Rund-Mail per Email, manchmal erfolgen auch noch Post-Verteiler per Brief - der Weg ist egal, Hauptsache ist, dass Sie stets auf dem Laufenden sind, was bei den jeweiligen Anbietern gerade geschieht. Im Gegenzug werden Sie natürlich auch diese Anbieter regelmäßig mit Informationen aus der Welt der Seniorenbegleitung „befüttern“.

1.2.2 Angebote der öffentlichen Hand

Die Kommunen, Kreise und Länder sowie der Bund stellen eine ganze Reihe von Angeboten für die Beratung, Unterstützung und Versorgung von Senioren bereit. Das fängt mit Beratungsstellen für die Senioren an und hört mit kommunalen Heimen auf.

Zum Teil erfüllen die Kommunen mit den Angeboten gesetzliche Aufträge, etwa Verbraucherberatung oder die Pflegeberatung, die mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben ist, zum Teil sind die Beratungsstellung und Versorgungs-einrichtungen aber auch „good will“ der zuständigen Kommune.

Da diese Angebote erheblich differieren von Stadt zu Stadt und Kreis zu Kreis wird hier auf eine Wiedergabe verzichtet. Statt dessen sollten Sie sich die Mühe machen, einmal zu sammeln. Idealer Ansprechpartner für den Einstieg in eine solche Aufgabe ist das städtische Bürgertelefon oder die Bürgerberatungsstelle. Hier kann man Sie weiter an die für Senioren zuständige Stelle vermitteln, die wiederum die regionalen Angebote in der Regel ziemlich gut und genau kennt. Vergessen Sie nicht, dass Sie sich bei der Sammlung von Angeboten und Möglichkeiten schon vorstellen – je freundlicher und persönlicher, um so besser. Später werden wir noch einmal auf die Bedeutung von persönlichen Kontakten zurückkommen.

Auf der Folgeseite finden Sie eine Tabelle, in der schon einige Angebote eingetragen sind. Ergänzen Sie um Kontaktdaten und erweitern Sie die Liste um die bei Ihnen zusätzlich vorhandenen Angebote.

Art des Angebots (Vorschläge, weitere selbst finden) Kontaktdaten Anbieter Stadt/ Landkreis/ Bundesland/Bund Besonderheiten des Angebots
Beratung für Senioren    
Rentenberatung    
öffentl. Rechtsberatung    
Sozialberatung/ Sozialamt    
     
     
     
     
     
   

Tabelle 1.2: Kommunale Seniorenversorgung/-betreuung/-beratung

1.2.3 Angebote mit non-profit-Charakter

Angebote ohne Gewinnerzielungsabsicht bilden einen Schwerpunkt der Betreuung, Pflege und Versorgung von Senioren in Deutschland. Dabei sind diese Angebote keineswegs kostenlos für den Betroffenen und sie sind auch nicht schlechter als die öffentlichen oder private Angebote - es steht nur eine Organisation hinter dem Angebot, die selbst damit nicht noch Gewinn machen möchte (oder machen darf, wenn sie gemeinnützig bleiben will). Solche Organisationen sind Rotes Kreuz, Caritas, Diakonie, Arbeiterwohlfahrt und viele regionale Vereine und Stiftungen, die als Träger einer Vielzahl von Angeboten in der Altenarbeit wirken. Sie betreiben Beratungsstellen, Pflegestützpunkte, bieten Kurse zur Altenarbeit und Demenzbetreuung an, unterstützen in der Verbraucherberatung oder leisten wertvolle Hilfe in Form vieler sozialer Dienste.

Einen großen Teil der Arbeiten, die von diesen Organisationen geleistet werden, führen Angestellte durch, die ein Gehalt beziehen, von dem sie leben und ihre Familien ernähren – deswegen müssen auch non-profit-Organisationen Einnahmen erzielen und Leistungen in Rechnung stellen. Aber neben den hauptamtlich Tätigen gibt es bei solchen Organisationen in der Regel eine große Anzahl ehrenamtlich Unterstützender, die sich einbringen. Der Stellenwert von ehrenamtlicher Tätigkeit ist nicht hoch genug einzuschätzen. Dabei decken Ehrenamtliche einen Bereich ab, der gerade in der Seniorenbegleitung chronisch unterfinanziert ist – es ist sehr schwer, angemessen bezahlte Stellen für hauptamtliche Seniorenbegleiter in der Menge zu schaffen, in der es hierfür Bedarf gibt. Wichtig in der Tätigkeit gerade in non-profit-Organisationen ist aber für Haupt- wie Ehrenamtliche ist aber, das Engagement nicht Ausbildung toppt, sondern ergänzt. Auch hier ist, wie erst recht bei kommerziellen Anbietern und den staatlichen Stellen, eine fundierte Ausbildung und Praxis in der Seniorenbegleitung zu fordern.

Stellen Sie einmal die Angebote von non-profit-Organisationen in Ihrem regionalen Umfeld zusammen. Auch hier ist es sinnvoll, wenn Sie sich „durchfragen“ und versuchen, soviele Kontakte wie möglich zu sammeln.

Wenn Sie Ihre Ergebnisse in eine Tabelle eintragen, werden Sie feststellen, dass tatsächlich ohne die vielfältigen Angebote dieser Träger kaum etwas gehen würde bzw. der Staat noch viel mehr leisten müsste.

Art des Angebots (Vorschläge, weitere selbst finden) Kontaktdaten Anbieter (z.B. AWO, DRK, etc.) Besonderheiten des Angebots
Beratung für Senioren    
Pflegeberatung    
Pflegedienst    
Sozialberatung    
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Tabelle 1.3: Regionale Anbieter in der Seniorenarbeit, non-profit-Organisationen

1.2.4 Lokale Angebote von gewerblichen Trägern

Hier gehören all jene Anbieter auf dem Seniorenmarkt hin, die nicht nur ein mehr oder minder gutes Angebot von Dienstleistungen oder Waren für Senioren bieten, sondern die damit auch noch Geld verdienen wollen. Das ist nicht verwerflich, im Gegenteil ist die Einstellung, dass man guten Service und Dienstleistung irgendwie umsonst erhalten müsste, eher schwierig. Zum Glück spricht sich allenthalben trotz einer schwierigen „Geiz ist geil“-Mentalität herum, dass Geiz eben doch nicht alles ist und keineswegs jeder, der Dienstleistungen und Waren für Senioren anbietet ein Betrüger ist oder jemand, der die „armen Alten“ übervorteilen will. Auch Sie bzw. Ihr Arbeitgeber können ja, wenn Sie nicht selbst ehrenamtlich tätig sind, nicht von Nichts leben. Das bedeutet, dass für Ihre Tätigkeit später ebenfalls eine Rechnung geschrieben wird und dass Sie damit zu dem Kreis derjenigen gehören, die mit den Bedürfnissen der Senioren ihr Geld verdienen.

Gerade deswegen sollten Sie sich aber wirklich Mühe geben, sehr sorgfältig Ihr Umfeld zu betrachten und genau zu schauen, wer außer Ihnen noch mit gewerblichen Angeboten für Senioren in Ihrer Region aktiv ist und welche Erfahrungen über diesen Anbieter und seine Leistungen gewonnen werden können.

Lokale gewerbliche Anbieter können Heime und Pflegedienste sein, die den Senioren Pflege (und Unterkunft) anbieten; daneben bieten diese Dienstleister oftmals auch Freizeitangebote, nicht-pflegerische Betreuung und ähnliches an, ambulante Pflegedienste oft auch einen Haushaltsservice. Gerade hier sollten Sie bei der Beschäftigung mit dem vorhandenen lokalen Angebot die Preise einmal in Erfahrung bringen und sich betrachten. Prüfen Sie, ob Sie bereit wären, das zu zahlen und (auf der anderen Seite) für dieses Geld zu arbeiten.

Wenn Sie lokale gewerbliche Anbieter überschauen, dann vergessen Sie nicht, einmal zu prüfen, ob es im Bereich des Handels bei Ihnen spezielle Angebote für Senioren gibt - etwa ein Bekleidungsgeschäft, das besondere Unterstützung von Senioren leistet oder ein Laden, in dem besonders seniorentaugliche Waren angeboten werden. Ganz wichtig ist es auch, die Sanitätshäuser zu erfassen. Hier werden Sie zumindest wenn Sie einmal selbständig arbeiten wollen, immer wieder Kontakte herstellen müssen. Auch als angestellter Seniorenbegleiter/in kann es sich lohnen, mit Sanitätshäusern eine gute Beziehung zu pflegen, denn über deren Angebote und Leistungen sollten Sie ihre Klienten informieren können.

Zu den lokalen Anbietern gehören auch Apotheken und Arztpraxen. Diese sollten Sie aber nicht „erfassen“, sondern allenfalls im Gedächtnis haben, dass es sinnvoll sein kann, hier Kontakte zu knüpfen, wenn Sie sich einmal selbständig machen wollen.

Art des Angebots (Vorschläge, weitere selbst finden) Kontaktdaten Anbieter (z.B. Altenheim XYZ) Besonderheiten des Angebots
Pflegeheim    
Pflegedienst    
Haushaltsservice    
Seniorenbegleitagentur    
     
     
     
     
     
     

Tabelle 1.4: Regionale Anbieter mit kommerziellem Charakter

1.2.5 Überregionale Angebote

Natürlich gibt es auch Dienstleistungen und Angebote, die sich nicht nur in Ihrer Region, sondern weitverbreitet oder sogar in der ganzen Bundesrepublik finden lassen. Alle Arten von Versandhandel, telefonischer und schriftlicher Beratung gehören dazu, Internet-Angebote etc.

Beschäftigen Sie sich vor allem unter dem Aspekt der Beratung Ihrer Klienten mit diesen Anbietern. Oft finden Sie hier nämlich Dinge, die es lokal kaum gibt - etwa Handys mit besonders großen Tasten und Notfallfunktion, spezielle „altengerechte“ Küchengeräte und Küchenwerkzeuge und vieles mehr. Diese Internetversender sind daher eine gute und positive Unterstützung Ihrer Arbeit und Sie sind besonders kompetent, wenn Sie auf diese Anbieter zurück greifen können, um spezielle Wünsche Ihres Klienten erfüllen zu können.

In diese Rubrik würden auch viele Pflegeheim-Träger passen, denn mittlerweile finden sich Pflegeheim-“Konzerne“, die über das ganze Bundesgebiet verteilt ihre Standorte haben. Allerdings ist für die aktive Arbeit in der Regel der regionale Standort relevant, daher sind aus unserer Sicht solche Unternehmen nicht in dieser Rubrik, sondern regional aufzuführen.

1.2.6 Zusammenfassung der lokalen Strukturen

Die lokalen Strukturen, die Sie oben unter dem Aspekt der Trägerschaft und der wirtschaftlichen Einordnung (profitorientiert, non-profit-Organisation, staatlich) gesammelt haben, gilt es nun einzuordnen. Dazu erstellen Sie eine Liste in Tabellenform, ähnlich wie die hier abgebildete Liste. Sie können somit schnell erfassen, wer alles im gleichen Feld tätig ist, wie Sie es sind und können damit einen sehr guten Überblick gewinnen. Zudem sammeln Sie unbedingt Adressen von Ansprechpartnern bei den verschiedenen Institutionen und Anbietern, damit Sie im Bedarfsfall eine schnelle Verbindung herstellen können - egal, ob Sie sich dort einmal bewerben wollen oder nur eine Nachfrage haben, die Sie schnell und unbürokratisch beantwortet wissen wollen.

 

Anbieter Angebot Adresse Kontaktperson Telefon/ Fax Kooper. sinnvoll
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           

 

Tabelle 1.5: Tabelle der regionalen Versorgungsstrukturen

1.3 Arbeitsplätze, Einbindungen in Versorgungsstrukturen und Anbieter

1.3.1 Warum es für Sie so viele Arbeitsmöglichkeiten gibt

Ich hatte in der Einleitung schon einmal angerissen, wo Sie überall arbeiten können. Seniorenbegleiter/innen sind derzeit sehr gefragt und werden sicher noch gefragter werden. Aber es ist eindeutig - es wird in Zukunft nicht ausreichen, wenn Menschen sich nach mehr oder weniger langer Beschäftigung mit dem Alt-Werden und dem Alt-Sein einfach „Seniorenbegleiter/in“ nennen. Immer mehr und öfter wird auch eine Qualifizierung nachgefragt, die weit über die früheren Erwartungen hinaus geht. Allein die Aussage, dass man seine Oma oder den alten Onkel in den letzten Lebensjahren begleitet hat und sich gekümmert habe, reicht als Qualifizierungsmaßnahme keinesfalls. Aber auch der Besuch eines Abendkurses für Seniorenbegleitung reicht auch nur noch bedingt. Hintergrundwissen, eigenständiges Denken und Handeln und ein gutes Verständnis von den Prozessen, die mit der nicht-pflegerischen Versorgung von Senioren einhergehen - das wird in der Zukunft die Basis für eine wirklich gute Seniorenbegleitung sein. Und sicher werden immer mehr Arbeitgeber in Zukunft auch darauf achten, dass Qualifizierung tatsächlich über die freundliche „Gesellschafterinnen-Rolle“ hinausgeht.

Wenn Sie also mit einer guten Qualifikation aufwarten können, wenn Sie zeigen können, dass Sie nicht nur im Umgang mit den Senioren „gut“ sind, sondern dass Sie auch Hintergrundwissen zu all den Dingen haben, die sich rund um das Senioren-Dasein ansammeln - vom Sozialgesetzbuch (kommt in Kapitel 7) über medizinische Grundlagen (Kap. 4) und psychische Faktoren (Kap. 5) einerseits bis hin zu Kommunikationstheorie und -praxis (Kap. 2) und speziellen Themen (Kap. 8) - dann liegen Sie ziemlich gut im Rennen. Erst recht, wenn Sie ambulant oder selbständig tätig sein wollen; dann kommen Sie eigentlich ohne Kenntnisse in diesen Bereichen gar nicht aus.

Eine gute Ausbildung im Bereich der Seniorenbegleitung besteht natürlich nicht allein aus dem Lesen eines guten Buchs und vielleicht dem Besuch eines guten Kurses, sondern bedeutet auch ganz viel praktische Übung. Darum ist es ganz wichtig, dass Sie immer wieder versuchen, in Institutionen mit Aufgaben im Bereich der Seniorendienstleistung ein Praktikum zu machen. Beginnen Sie in einem Heim, gehen Sie in eine öffentliche oder gemeinnützige Beratungsstelle, sehen Sie sich eine Tagesstätte an und lernen Sie das Leben in einer Senioren-Wohngemeinschaft kennen. Das sind alles keine Praktika, bei denen Sie viel Geld verdienen werden - aber Sie werden unschätzbar viel Erfahrungen sammeln und Sie werden in ganz ausgeprägter Art und Weise Verbindungen und Beziehungen aufbauen können zu anderen Menschen, die in der Seniorenversorgung tätig sind. Diese Erfahrungen werden Sie immer wieder brauchen können und die Beziehungen können Ihnen später einmal das Leben erheblich erleichtern, also nutzen Sie die Möglichkeiten.

Zum Einen werden in den Pflegeheimen und bei den Pflegediensten die für Pflege ausgebildeten Fachkräfte langsam knapp. Die Zahl der Auszubildenden, die dann auch noch in diesem Beruf bleiben, reicht derzeit nicht aus, um den Bedarf an Pflegefachkräften zu decken. Deshalb werden in den Heimen und alle Möglichkeiten gesucht, mit denen die Pflegefachkräfte entlastet werden können - und diese Möglichkeit bieten Seniorenbegleiter/ innen für viele nicht-pflegerische Bereiche sicher.

Aber es gibt noch einige Probleme beim Einsatz zu lösen. Eines der offensichtlichen Probleme ist die mangelnde Ausbildungs- oder Weiter-bildungsordnung. Die Begriffe „Seniorenbegleiter“ oder „Alltagsbegleiter“ sind nicht geschützt - jeder oder jede kann sich so nennen. Leider wird dadurch auch dieser Begriff verwässert und entwertet. Lobenswert sind daher alle Bemühungen um eine Fortbildung, Qualifizierung und Intensivierung der Beteiligten. Durch die Teilnahme an Kursen und Veran-staltungen, aber auch durch Selbststudium ist es möglich, eine gewisse Fachkompetenz zu erlangen und letztlich durch Praktika und den täglichen Umgang mit Senioren zu vertiefen und zu intensivieren. Ein weiteres Problem sind Ansehen und (damit durchaus verbunden) die Bezahlung. Gerade beim Einsatz in einem größeren und gemischten („multidisziplinären“) Team ist ein für die Senioren-begleitung zuständiges Teammitglied noch wenig angesehen, die Stellung des Seniorenbegleiters/ der Senioren-begleiterin derzeit nicht genau definiert, findet sich in der Regel im Bereich der wenig spezialisierten Hilfskräfte. Dass eine gute, qualifizierte Seniorenbegleitung im Heim oder ambulant ein extrem wertvolles Mittel ist, den Klienten Stabilität, Aktivität und Alltagsfreude zu verschaffen und gleichzeitig eine wichtige Unterstützung von medizinisch-pflegerischen Maßnahmen ist, ist noch nicht überall so akzeptiert. Dies alles schlägt sich auch in der Bezahlung nieder - es gibt einfach nur wenig Geld für diese qualifizierte Leistung.

TIPP
Die Beschäftigung als Seniorenbegleiter/in ist im Rahmen von sogenannten Maßnahmen nach § 87b SGB XI möglich. Hier wird eine zusätzliche Vergütung an ein Pflegeheim gezahlt, wenn dieses Heim sozialversicherungspflichtig Betreuungskräfte für verhaltensgestörte/ besonders betreuungsbedürftige Bewohner (in der Regel Demenzerkrankte) einstellt.

1.4 Arbeitsplatz, Arbeitsplatzorganisation, Dokumentation, Verwaltung

In der Regel wird in der Seniorenbegleitung der Gestaltung eines Schreibtisch-Arbeitsplatzes und den Themen Dokumentation und Verwaltung kein großes Gewicht zugemessen. Dabei ist hier ein wichtiger Aspekt einer erfolgreichen Arbeit zu sehen - denn Vorbereitung von Angeboten und Leistungen sind ebenso wie die Nachbereitung, Dokumentation und (bei selbständig Tätigen) die Rechnungsstellung wichtige Tätigkeiten.

1.4.1 Schreibtisch-Arbeitsplatz

Die Dokumentation der geleisteten Arbeiten, die Verwaltung der Klienten und gegebenenfalls die Bearbeitung von Anfragen, Mitteilungen und Rechnungen kann (teilweise oder vollständig) ebenfalls Aufgabe in der Seniorenbegleitung sein. Somit wird auf jeden Fall ein Schreibtisch-Arbeitsplatz benötigt. Wenn Sie als Angestellte/r in einem größeren Team arbeiten, wird Ihnen ein Arbeitsplatz für Dokumentation und Verwaltung zur Verfügung gestellt - beziehungsweise wenn Sie selbst ein Team leiten, müssen Sie einen solchen Arbeitsplatz Ihren Angestellten anbieten. Natürlich benötigt nicht jeder Mitarbeiter einen eigenen Schreibtisch - aber es muss jedem die Möglichkeit ausreichend gegeben werden, an einem vernünftigen Schreibtisch mit vernünftiger Ausstattung seine Arbeiten zu dokumentieren.

Wenn Sie selbständig arbeiten, richten Sie sich den Arbeitsplatz auch selbst ein. Sie benötigen in der Seniorenbegleitung unbedingt einen vernünftigen Schreibtisch und einen guten Schreibtischstuhl. Sie bzw. Ihre Mitarbeiter werden einen ordentlichen Zeitanteil am Schreibtisch verbringen und da ist eine angemessene Sitz- und Arbeitsmöglichkeit einfach notwendig. Arbeiten Sie in einem Team, dann legen Sie Wert auf die Möglichkeit, sich an einem angemessenen Schreibplatz mit Ihrer Dokumentation beschäftigen zu können.

Für die Gestaltung eines Arbeitsplatzes gibt es (wie für fast alles in Europa) Regeln. Diese Regeln sind von den Norminstituten (DIN, EN) definiert worden anhand von Anforderungen und Bedarfen aus dem Bereich der Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie. Auch wenn solche Regeln keine „Gesetze“ sind, sollte man doch versuchen, sich an diese Vorgaben so gut als möglich in eigenem Interesse zu halten - was arbeitsmedizinisch der Gesundheit der Angestellten gilt, ist für die eigene Gesundheit sicher nicht schädlich. Gerade bei Beginn der Tätigkeit bzw. nur geringem Umfang der Arbeitsleistung und dann auch noch geringerem Umfang der Bürotätigkeit ist auch ein schlichterer Arbeitsplatz möglich und sicher ist es nicht notwendig, wenn die verwendeten Büromöbel nicht dem allerneusten modischen Stil entsprechen - aber zweckmäßig und stabil sollten Sie auf jeden Fall sein.

Wenn Sie sich einen Arbeitsplatz einrichten und sich an den Regeln der professionellen Arbeitsplatz-Ergonomie orientieren, dann sollten Sie ein paar der Grundsätze aus diesen Regeln aber doch kennen - und wenn Sie als Angestellter arbeiten, dann dürfen Sie Ihren Arbeitgeber gern auf die angemessene Ausstattung des Arbeitsplatzes ansprechen; gerade im Bereich der sozialen Dienste (und die Altenarbeit im weitesten Sinn zählt hier sicher dazu) wird gern einmal an der Qualität des Arbeitsplatzausstattung gespart, oft mit dem (falschen) Hinweis, dass man doch die meiste Zeit mit dem Klienten arbeitet und deswegen am Schreibplatz nur wenig zu tun hat.

Platzbedarf

Wählen Sie einen ausreichend großen Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass alles, was Sie bei der Arbeit benötigen (PC/ Laptop, Telefon, Drucker, Schreibblock, etc.) ausreichend Platz auf dem Schreibtisch haben muss. Daneben muss auch noch Platz sein, um etwa einen gerade erhaltenen Brief ablegen zu können, eine handschriftliche Dokumentation so hinzulegen, dass man die Daten auch lesen und ggf. in ein Programm einpflegen kann, Stifte und Stempel müssen auch noch Platz finden und dann sollte mindestens ein aufgeklappter Aktenordner hinpassen - fertig ist die Schreibtischgröße. Im professionellen Rahmen wird das durch DIN 4543 geregelt. Zu einem Arbeitsplatz gehört aber nicht nur ein ausreichend großer Schreibplatz, sondern auch ein angemessener Arbeitsstuhl. Wer hier nur billig kauft, sitzt nicht nur schlechter, sondern muss unter Umständen auch bald wieder kaufen. Insofern sollten Sie sehr sorgfältig einen Arbeitsstuhl auswählen (wenn Ihnen nicht der Arbeitsplatz vom Arbeitgeber gestellt wird). Neben Schreibtisch und Arbeitsstuhl ist ein Schrankregal empfehlenswert; hier sollte neben Platz für Aktenordner auch eine Ablage für Hängeregistraturen sein, damit Sie mit Hängemappen schon einmal Post und Schreibkram vorsortieren können – was erhebliche Entlastung bringt, wenn es konsequent durchgeführt wird. Auch die Lagerung von Schreibmaterialien etc. ist in einem geeigneten Schrank gut möglich.

TIPP:
Achten Sie beim Schreibtischstuhl darauf, dass er mindestens fünf Beine hat, gefedert und höhenverstellbar ist und die Rollen zu Ihrem Boden (Teppich oder Hartboden) passen. Armlehnen sind kein optischer Effekt, sondern entlasten Ihre Schultern beim Arbeiten.