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CAROLIN

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Der rote Bändel

 

 

Jürgen Bruno Greulich

 

 

 

Cover: Giada Armani

Copyright: BERLINABLE UG

 

 

Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.

Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.

Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.

Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.

Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.

 

 

Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.

Das Telefonat

 

Gerade mal eine Woche war seit Lydias Abschied vergangen, da kam schon die nächste Sklavin zur Erziehung angereist. Waren die Frauen denn allesamt verrückt geworden? Aber nein, natürlich durfte Carolin so nicht denken, denn sie waren nicht verrückt, sondern mutig und vernünftig, da sie ihre innersten Wünsche zuerst herausfanden und dann zu verwirklichen trachteten, was dem Seelenfrieden diente. Außerdem waren es nicht alle Frauen, sondern nur einige wenige, während die große Mehrheit zu so etwas nie und nimmer bereit gewesen wäre.

Claudia hieß die Neue und am frühen Abend kam sie nach sechsstündiger Zugfahrt aus dem hohen Norden am Bahnhof an. Zu erkennen war sie leicht an ihrem offenherzigen kurzen roten Kleid, zu dem sie trotz des windig kühlen Wetters keine Jacke trug. Vermutlich war sie während ihrer Reise ziemlich oft ziemlich aufdringlich angestarrt worden. Über ihrer Achsel hing am dünnen Riemen eine große weiße Tasche, und am ausgefahrenen Bügel gehalten, holperte summend ein blauer Rollkoffer hinter ihr her.

Simon näherte sich ihr von der Seite und nannte ihren Namen, womit sie wusste, mit wem sie es zu tun hatte. Sie hielt inne – und knickste vor ihm! Mitten im Bahnhof! Dabei hob sie seine Hand an ihre Lippen und hauchte einen ergebenen Kuss darauf. Dass sich einige der Vorübergehenden verwundert zu ihr umdrehten, schien sie nicht wahrzunehmen. Verwundert war auch Simon, der mit einer solchen Begrüßung ganz offensichtlich nicht gerechnet hatte und die Hand rasch wieder zurückzog.

Um die dreißig war Claudia wohl und sie sah recht ansehnlich aus. Hellbraunes lockiges Haar, das bis zu den nackten Schultern reichte, rot geschminkte volle Lippen, große braune Augen, rundlich volles Gesicht, nur die Nase war ein bisschen dick geraten. Drall war die Figur, üppig der Busen, vom v-förmigen Ausschnitt halb offenbart; dünne weiße Strümpfe umhüllten die wohlgeformten Beine.

Sie griff nach Carolins Hand, um auch sie zu küssen, doch erklärte ihr Simon mit leiser Stimme, dass dies nicht nötig sei, da sie beide auf gleicher Stufe stünden, jede gegenseitige Demutsbekundung also unterbleiben könne und sie sich mit Du anreden sollten. Ganz der Gebieter, ließ er sie ihren Koffer selbst zum Auto schleifen, wuchtete ihn dann aber immerhin in den Kofferraum.

Sie setzte sich auf die Rückbank und erklärte während der Heimfahrt auf Simons Frage, dass sie als Kind mal mit ihren Eltern hier in dieser Stadt gewesen sei, aber kaum noch eine Erinnerung daran habe. Hell und klar wie der nordische Himmel klang ihre Stimme.

Zu Hause angekommen, war er so nett, ihr den Koffer von der Garage ins Haus zu schleppen, und kaum hatten sie die Diele erreicht, sank sie vor ihm auf die Knie, schmiegte die Wange an seinen Schoß und schickte einen hinreißenden Augenaufschlag zu ihm hinauf. „Verzeiht mir bitte, mein Gebieter, dass ich Euch nicht gleich am Bahnhof richtig begrüßte. Aber in der Öffentlichkeit geht es halt nicht.“ Sie hauchte einen Kuss auf seine Jeans, dort, wo sie vermutlich den Inhalt spürte. „Erlaubt Ihr mir, Euren Penis in meinen Mund willkommen zu heißen?“

Tief holte er Luft, zerstreut wuschelte seine Hand über ihr Haar, und er war so durcheinander, wie man ihn nur selten erlebte. „Das ist nett von dir … Jetzt nicht. Später.“ Gleich aber hatte er sich wieder gefangen, erlaubte ihr aufzustehen und wurde wieder zum Simon, wie man ihn kannte: „Leg doch ab!“

Nun war sie verblüfft. Sie hatte keine Jacke zum Ablegen. Nur ihr Kleid. Seinem Wink folgend, eilte Carolin zu Hilfe, zog mit spitzen Fingern den Reißverschluss an Claudias Rücken herab und schob die dünnen Träger sachte von den Achseln. Viel mehr war nicht zu tun, nur ein bisschen zupfen noch, dann sank der dünne Stoff haltlos zu Boden. Zum Vorschein kamen große feste und ein bisschen spitze Brüste, ein weißer Strapsgürtel auf weißer Haut, die Strümpfe, ein praller Hintern und ein haarloser nackter Schoß. Eine Zugfahrt mit diesem bisschen Kleid und ohne etwas drunter erforderte viel Courage oder viel Gehorsam oder vermutlich beides zusammen.

Auch Simon zeigte sich beeindruckt: „Ich vermute mal, dass deine Tabuliste nicht sehr lang ist?“