R. E. Staniek

Teresa Amanda K.

Ein Leben voller Erwartungen und unerfüllter Träume

Der Tod, plötzlich und unerwartet

Teresa Amanda K.

Copyright by R. E. Staniek, 2019

Kapitel:

Einleitung

1. London

2. Krakau. Das Doppelleben

3. Martyrium

4. Rache

5. Erwachen (Epilog)

Die im Buch erwähnten Orte, Ereignisse und Personen sind frei erfunden und können manchmal von den gesellschaftlichen und politischen Realitäten abweichen.

Einleitung

»Heute ist Montag, der dreizehnte Juni. Es wird leichte oder mäßige Bewölkung ohne Regen vorhergesagt. Nur direkt an der Küste kann es zu vorübergehenden kurzen Regenfällen kommen. Am Tag liegen die Höchstwerte bei sechsundzwanzig Grad. Nachts fällt die Temperatur auf …« Die Stimme des Radiomoderators übermittelte sachlich und ohne zu stottern das Wetter für die ganze Woche.

Eine junge Frau ging ans Fenster und sah nach oben. Am Himmel waren vereinzelte kleine Wolken zu sehen. Sie stützte die Hände am Heizkörper ab. Mit der rechten Hand umklammerte sie das Thermostat und mit der linken hielt sie die gusseiserne Rippe des Heizkörpers fest. Nach ein paar Sekunden wurden ihre Hände blau und danach kreideweiß. Das Thermometer am Fenster zeigte neunzehn Grad.

Die Aussicht aus dem Wohnzimmer war wundervoll, was im Grunde der einzige Vorteil dieser Wohnung war. Der zweite Vorteil war vielleicht, dass sie die Wohnung von ihrer Mutter umsonst bekommen hatte. Und wie man weiß, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

Von ihrer Mutter hatte sie auch die Position einer Englischlehrerin übernommen.

In der Ferne befand sich eine hohe Bergkette. Noch weiter entfernt waren an einigen Stellen Einfamilienhäuser und die Schnellstraße zu sehen. Bei schönem Wetter, wie heute, konnte man auch die Bergspitzen erkennen. Manchmal luden ihre Eltern sie in die Nähe von Zakopane ein, wo sie vor drei Jahren ein Haus gekauft hatten, um im Alter sorglos leben zu können, wie ihre Mutter immer sagte.

»I like my Krakow.« Die Frau sagte es leise.

»Es ist fünf nach acht.« Die gleiche nette und beherrschte Stimme im Radio sagte ihr, dass es Zeit war, die Wohnung zu verlassen.

Sie ließ den Heizkörper los und rieb sich die steifen Finger, drehte sich um und ging in die Küche, um das Radio auszuschalten. An der Wand, hinter der Küchentür, hing ein kleiner Kalender, auf den sie die Termine für die ganze Woche notierte. Um Viertel vor neun begann sie mit ihrem Englischunterricht an einer Junior High School. Sie unterrichtete junge Leute drei bis vier Stunden am Tag.

"Jugend"! Wie schwer war es für sie, sich an dieses Wort zu gewöhnen. Am Anfang ihrer Karriere nannte sie ihre Schüler "die Kinder", bis der Schulleiter ihr sanft erklärte: »Irgendwann erreichen unsere Kinder ein Alter, in dem wir sie nicht mehr wie Kinder behandeln können, Teresa. Das ist in der Regel zwischen zwölf und vierzehn Jahren der Fall, Teresa.«

Er wiederholte ihren Namen, um zu zeigen, wie wichtig diese Information war. Sie nickte als Zeichen dafür, dass sie es zur Kenntnis genommen hatte. Tatsächlich hat er Recht, dachte sie damals. Sie hätte im Alter von vierzehn Jahren auch nicht gewollt, dass man sie ein Kind nennt.

Hier und da bat der Schulleiter sie, noch etwas länger zu bleiben, um über einzelne Schüler zu sprechen, die seiner Meinung nach, Probleme verursachten und professionelle Hilfe benötigten. Manchmal gelang es ihm, den "Täter" für ein Gespräch ins Büro zu bringen, wo sie sich zufällig befand. Nach einer Weile verließ er das Büro und erklärte, dass er ein wichtiges Treffen hätte, und er bat Teresa, das Gespräch fortzusetzen. In drastischen Fällen, wie zum Beispiel bei Handgreiflichkeiten, handelte der Direktor entschlossen. Der Schüler stand am nächsten Tag mit seinen Eltern vor ihnen. Die elterliche Beratung wurde zu ihrer Hauptbeschäftigung. Bei dem Gedanken darüber musste sie lachen.

Nachmittags arbeitete Teresa als Psychologin in einer Gemeinschaftspraxis.

Jeden Tag um neunzehn Uhr trug sie einen Namen und einen Platz in den Kalender ein. Die ganze Woche war sorgfältig geplant, erst am Freitag gab es ein großes Fragezeichen mit einem roten Strich.

Sie prüfte, ob in der Wohnung alles in Ordnung war. Die Kochplatte und das Licht waren aus. Sie ging Richtung Ausgangstür.

Vor der Garderobe blieb sie stehen und machte einen Schritt zurück. Ja, jetzt konnte sie sich in ihrer ganzen Pracht bewundern. Der Spiegel im Flur war groß genug, um ihre ganze Figur zu zeigen. Sie betrachtete sich selbst mit kritischem Blick

Wenn ich ER wäre, was könnte ich dann noch an mir selbst ändern? Vielleicht die Augenfarbe oder Größe, vielleicht das Gesicht? Nein, nichts davon. Danke Dir, o Herr, Du hast gute Arbeit geleistet!

Sie schaute auf die Uhr an der Wand. Der Sekundenzeiger stoppte an dem Strich mit der Ziffer fünf. Es sah so aus, als ob die Zeit sowie der Zeiger stehen geblieben wären. Es waren drei Jahre vergangen, seit sie hier wohnte.

Alles, was seitdem passiert war, erschien ihr plötzlich fern und unwirklich. Sie versuchte, diese Zeit auszulöschen, auszuradieren, zu vergessen und nie wieder in ihr Gedächtnis zurückkehren zu lassen. Seitdem war die Uhr zu einer Sanduhr geworden, in der jemand große Sandkörner durch kleine ersetzt hatte, die ohne Widerstand zum unteren Teil flossen.

Sie öffnete ihre Augen. Der Sekundenzeiger machte einen langsamen Sprung vorwärts, bevor er die normale Geschwindigkeit erreichte. Tiiicktaaack, tiicktaack, ticktack, ticktack.

Sie kam nie zu spät zur Arbeit. Im Gegenteil: Sie war eine der Ersten, die kamen. Ein Workaholic, wie andere sie vielleicht nannten, hinter ihrem Rücken. Was konnte sie dafür, dass sie ihren Job mochte? Außerdem, wenn sie zu spät zum Bus käme, müsste sie zwanzig Minuten auf den nächsten warten. Reizte sie das Geld, das sie verdiente? Nein, definitiv nicht! Was sie bekam, reichte nicht mal für die Hälfte des Luxuslebens, das sie führte.

Sie ging noch näher an den Spiegel. Mit ihrer linken Hand zog sie eine helle Strähne ihres fast strohfarbenen Haares aus der Stirn. Ihre großen, schönen, blauen Augen sahen ihr Gesicht aufmerksam an. Sie hatte eine hohe Stirn, ein schmales Gesicht und ein zartes, fast unmerkliches Grübchen im Kinn. Außerdem formschöne, sinnliche, rote Lippen. Das Haar hatte sie über die Ohren gekämmt und zu einem Pferdeschwanz gebunden, der auf die rechte Schulter fiel. Die Ohren waren mit zarten Clips versehen, in denen kleine Diamanten in Form eines vierblättrigen Kleeblatts glänzten.

»Jeder trägt heute Ohrringe. Solche Clips wurden vor hundert Jahren von Frauen getragen.« Ihre Mutter hatte gelacht. »Meine Freundin sticht deine Ohrläppchen durch, du wirst nicht mal Schmerzen spüren!«

Sie hatte ihr nicht geglaubt. Und sie hatte panische Angst vor Schmerzen. Als sie die Kanüle gesehen hatte, mit der sich einmal eine Schwester ihrem Unterarm näherte, um Blut zu entnehmen, war sie aus Angst fast ohnmächtig geworden.

»Also bleiben die altmodischen Clips. Und basta!«

Sie lächelte sich zufrieden an und glättete die schwarze Lederjacke mit der Hand. Ihre Jeans steckte in fast kniehohen Stiefeln mit Absätzen.

Von oben blickte sie aus dem Fenster auf die Passanten, die oft hinter ihr herschauten. Frauen voller Eifersucht, Männer voller Verlangen. Sie gab vor, diese Blicke nicht zu sehen, aber sie machten sie in Wirklichkeit sehr stolz. Sie lief dann etwas langsamer und sah in die Schaufenster. Nicht um zu sehen, was der Laden zu bieten hatte, sondern um ihr Spiegelbild im Glas zu sehen und die Männer, die ihre Köpfe in ihre Richtung gedreht hatten. In solchen Momenten fühlte sie sich wie der Fahrer eines schicken Sportwagens, der an einer Reihe von Schaufenstern langsamer fährt, um sich in seinem schönen Auto zu bewundern.

Teresa lief zur Tür und tippte den Code in die Alarmanlage. Sie schaute flüchtig zum Aufzug und ging ohne nachzudenken zum Treppenhaus. Sie hatte keine Schwierigkeiten, den fünften Stock über die Treppe zu verlassen, auch wenn sie, wie heute, High Heels trug. Auf der anderen Seite war das Hochsteigen nicht sehr angenehm.

Sie belog sich selbst, dass das Treppensteigen gut für ihre Gesundheit wäre, denn sie war nicht wirklich davon überzeugt.

Ich weiß bereits, o Herr, was Du in mir ändern kannst! Die Phobie! Nimm sie, bitte, weg von mir. Ich habe Angst vor Aufzügen, ich habe Angst vor Spinnen, Hunden, Katzen, ich habe Angst vor Schmerzen, ich habe Angst vor Angst.

Ich weiß, was ich tun werde! Ich werde viel Geld opfern, damit Du meine Ängste von mir wegnimmst. Bis Weihnachten ist noch etwas Zeit, und wie Du weißt, o Herr, besuche ich dich nur zweimal im Jahr, aber dafür bekommst Du von mir das Geld für das ganze Jahr. Schwierig … Ich muss noch ein paar Monate bis Weihnachten die Treppe laufen. Oder? Ich werde am Sonntag zur Messe gehen und Du kriegst von mir das ganze Geld im Voraus. Und am Montag, wenn Du mich erhörst, o Herr, werde ich mit dem Fahrstuhl fahren; am Dienstag werde ich mir einen Hund kaufen; am Mittwoch werde ich mir die Ohren piercen lassen; am Donnerstag werde ich mir eine Katze kaufen; am Freitag werde ich Blut für die Untersuchung abgeben – es ist wieder an der Zeit –; am Samstag werde ich mit einem Hund und einer Katze in den Zoo gehen und mir Spinnen ansehen.

Sie war wütend über ihre lächerlichen, ironischen Gedanken und ging nach unten. Vierter Stock, dritter Stock, zweiter Stock …

»Wenn es dich juckt, dann schmiere es mit Salbe ein!«

Als sie diese Worte hörte, blieb sie wie festgenagelt stehen. Ein kalter, schmerzhafter Schauder lief ihr über den Rücken. Sie traute ihren Ohren nicht und sah sich um. Im Treppenhaus war außer ihr und ihrer Nachbarin niemand.

Langsam wandte sie sich der Frau zu und ihr Gesicht nahm wieder einen natürlichen, sanften Ausdruck an. Sie ging mit einem Lächeln auf sie zu, und bevor die andere merkte, was geschah, hielt sie sie mit beiden Händen an den Ohren fest, zog ihr Bein hoch, beugte das Knie und rammte es ihr zwischen die Beine.

Sie war überrascht, dass es überhaupt keinen Eindruck auf die Frau machte. Jeder Kerl würde bei so einem Schlag zu Boden gehen … Sie beugte das Knie wieder, diesmal zwanzig Zentimeter höher und stieß es kräftig in den Magen der Nachbarin. Diese fiel mit lautem Stöhnen auf die Knie und erbrach gleichzeitig ihren gesamten Mageninhalt auf den Boden.

Sie wusste ganz genau, dass sie, wenn sie jetzt gehen würde, spätestens in einer halben Stunde die Bullen am Hals haben würde, also musste sie es jetzt ein für alle Mal beenden. Sie öffnete ihre Tasche und zog ein Messer heraus. Die Messerklinge sprang aus dem Griff und machte ein metallisches Geräusch. Sie mochte dieses Taschenmesserchen, wie sie es scherzhaft nannte. Sie trennte sich nicht von ihm, ebenso wenig wie von dem Tränengas, das sie zusammen mit Kosmetika in ihrer Handtasche hatte. Berufsrisiko.

»Weißt du, was ich jetzt mit dir machen werde?«

Die Frau sprach kein Wort, sie drehte nur ihren Kopf nach links und rechts, als ob sie hypnotisiert wäre. Anscheinend stand sie unter Schock.

Teresa schob den Kopf ihrer Nachbarin nach vorne, und als diese auf alle viere fiel, setzte sie sich auf sie wie auf einem Pferd und legte die Messerklinge an ihre Kehle.

»Ich werde deinen fetten Hals durchschneiden. O, hier.« An einer Stelle ihrer Kehle fuhr sie mit dem Finger über die Haut und demonstrierte, wo sie mit dem Messer den Schnitt machen würde.

Die Frau bekam Krämpfe.

»Dann schiebe ich deine widerliche Zunge in das Loch, schneide sie durch und stecke sie wieder in den Mund. Ich reiße deine Augen heraus und werfe sie auf die Straße. Es sei denn … wir vergessen die ganze Geschichte und du wirst mich nie wieder so ansprechen?«

Die Nachbarin brachte kein Wort hervor, also schüttelte sie nur den Kopf und deutete an, dass sie zustimmte. Teresa stand auf, machte einen Schritt zurück, steckte das Messer in ihre Handtasche und sah die Frau genau an. Sie schätzte sie auf fünfunddreißig Jahre. Die Nachbarin war deutlich übergewichtig und wirkte nicht so abstoßend, wie sie es zuerst gedacht hatte. Sie trug ein sommerliches Blumenkleid mit großem Ausschnitt, an den Füßen hatte sie Sandalen. Helles, höchstwahrscheinlich gefärbtes Haar fiel auf ihre Schultern herunter und bedeckte teilweise ihr Gesicht.

Teresa wartete darauf, dass sich die Frau beruhigte und endlich ein Wort herauswürgte. Sie ging wieder auf sie zu und hielt sie am Arm. Die Frau kniete sich nieder. Sie zitterte vor Angst. Eine ihrer riesigen Brüste rutschte heraus und zeigte einen Brustwarzenring. Zuerst schien es so, als ob da eine Tätowierung von etwa fünf Zentimetern zwischen ihren Brüsten wäre, aber bei genauerem Hinsehen stellte sie fest, dass sie sich irrte. Es sah aus wie ein Schmetterling, der aus den Brüsten flog. Einer der Flügel war voll entwickelt, der andere leicht abfallend, als würde er gerade erst an Fahrt gewinnen. Die sanfte, weiße Haut unterstrich die Perfektion ihrer Brüste noch mehr, trotz des Fehlens eines BHs. Kein Künstler hätte ein besseres Kunstwerk erschaffen können.

Die Jungs fliegen auf solche riesigen Brüste. Hätte diese Idiotin etwas Verstand im Kopf, könnte sie damit viel verdienen und gleichzeitig etwas Spaß erleben, den sie anscheinend nie in ihrem Leben gehabt hat. Arme Frau!

Sie hatte unbeabsichtigt ihre Augen auf die Brüste gerichtet. Teresa selbst trug keinen BH, weil sie ihre Brüste leicht in einer Hand verstecken konnte. Ein BH hätte nichts festhalten müssen. Sie hatte ein paar Mal einen angezogen, um zumindest optisch den Eindruck größerer Brüste zu erwecken, aber sie fühlte sich damit immer so unwohl, dass sie ihn normalerweise nach zwei oder drei Stunden abnahm und in ihre Handtasche steckte. Einmal hatte sich ein Arzt, den sie später in ihre Liste der guten Freunde eintrug, wie folgt über sie geäußert: »Wenn sie größer wären, würden sie wie Traktorräder an einem Auto aussehen.«

Der Vergleich der Brüste mit den Rädern vom Traktor gefiel ihr nicht so gut, aber sie war dankbar für diese ehrliche Meinung.

»Komm jetzt, sag endlich ein Wort! Ich kann nicht den ganzen Tag über dir stehen.«

»Tschul … Tschuldigung. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist«, antwortete die Nachbarin leise.

»Das weiß ich aber.« Teresa zog ein paar zerknitterte Banknoten aus ihrer Jackentasche. »Einhundert, einhundertfünfzig, zweihundert, dreihundert.« Sie nahm eine weitere heraus, aber nach zwei Sekunden des Nachdenkens steckte sie sie wieder in ihrer Tasche. »Bringe dich dafür in Ordnung … und ich will dich nicht mehr sehen.« Sie drückte das Geld in die Hand ihrer Nachbarin.

»Wie ist dein Name?«

Die Nachbarin sagte kein Wort, also drehte sich Teresa auf der Ferse um und machte einen Schritt zum Ausgang.

»Dorota«, hörte sie dann hinter sich. »Und du?«

Teresa überlegte einen Moment.

»Amanda.«

Für dich bin ich Amanda.

Sie ging noch ein paar Schritte weiter. Auf dem Bürgersteig vor dem Hauseingang blieb sie für einen Moment stehen und fasste sich ans Knie. Ihr Herz schlug laut vor Angst und ihr Magen wurde plötzlich zehn Kilo schwerer, obwohl sie kein Frühstück gegessen hatte. Sie machte weitere zwei Schritte und lehnte sich an einer Laterne an. Sie streckte ihre rechte Hand vor sich aus. Die Finger zitterten nervös. Sie strich noch einmal über das schmerzende Knie.

»Verdammte Scheiße«, sagte sie leise. »Wegen dieser Schlampe kriege ich ein blaues Knie.«

Trotzdem lächelte sie zufrieden. Ein Taxi fuhr an ihr vorbei. Ohne zu zögern und ohne zu überlegen, als ob sie von einer anderen Person gesteuert werden würde, steckte sie ihre beiden Finger in den Mund und pfiff so laut, dass der Fahrer das Auto anhielt und zwei Spuren von verbrannten Reifen auf dem Asphalt hinterließ. Die Passanten auf der anderen Straßenseite standen wie festgenagelt da. Eine Verkäuferin aus dem Kiosk auf der anderen Straßenseite steckte den Kopf durch das kleine Fenster und sah zu ihr.

»Gnädige Frau! Soll ich die Polizei rufen? Was ist passiert?«, schrie sie.

»Nichts ist passiert!« Diesmal beeilte sich der Taxifahrer mit der Antwort und fügte leiser hinzu: »Du klemmst deinen dicken Arsch im Fenster ein und niemand befreit dich aus der Bude. Man wird sie abreißen müssen, um dich rauszuholen.«

Teresa setzte sich neben ihn.

»Danke, dass Sie angehalten haben.«

»Kein Problem.« Er sah sie schnell von Kopf bis Fuß an. »Für Sie würde ich sogar einen Kilometer rückwärtsfahren. Der erste Kunde diese Woche … und dazu noch so ein Fang. Sie werden mir sicher Glück bringen. Nur dieses verdammte ABS fiel mir wieder aus.«

»Es wird eine wunderschöne Woche.« Sie sah ihn mit einem Lächeln an. »Das hat man im Radio gesagt«, fügte sie schnell hinzu.