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Ina Medick und Felix Wiesel

Fränkische

Lieblingsrezepte

80 Gerichte von klassisch bis modern

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Inhalt

Vorwort

Frühling

Fränkische Festtagssuppe
mit sieben verschiedenen Einlagen

Wildkräuter-Creme
mit gebeizter Forelle

Sauerbraten
nach altfränkischer Art

Kaninchenbraten
Fränkisch trifft mediterran

Saiblingsfilets
mit Frühlingsgemüse und Weinschaum-Sauce

Karpfen zu Ostern
mit Meerrettich und Preiselbeeren

Eingeschnittene Klöße
Die ideale Resteverwertung

Knieküchla
Fränkische Hefeteig-Krapfen

Gschnittna Hosn
Schmalzgebackenes Festtagsgebäck

Nusskuchen
Besonders saftig durch Sahne im Teig

Xundheitskuchen
Bayreuther Traditionsrezept

Gold- und Silbertorte
Zitrone trifft auf Mandel

Schoko-Buttercreme-Torte
»Sündhaft« gut wie bei Oma

Eierring
Tradition zum Osterfrühstück

Fränkische Weckla
Vielseitiger Klassiker zum Frühstück

Erdbeerkuchen
mit Keksboden wie beim Bäcker

Erdbeermarmelade
Der Klassiker neu aufgelegt

Spargel aus dem Ofen
Aromatischer als in Wasser zubereitet

Spargelsalat
Spargel trifft Erdbeeren

Frühlingsgemüse-Pfanne
Saisonale Idee für die Lunchbox

Sommer

Bohnapfiffa
Gemüsepfanne mit grünen Bohnen und Ei

Fränkischer Gemüseeintopf
Auch genannt »Schnitz«

Kohlrabigemüse
Die Beilage wird zum Hauptdarsteller

Fleischküchla
Fränkische Frikadellen mit Sommergemüse

Grießflammeri
mit Beeren als Dessert im Glas

Karthäuserla
serviert mit Sommerfrüchten

Kirschmichel
Kirsch-Semmel-Auflauf

Versunkener Kirschkuchen
mit Schokolade und Kaffee

Krenfleisch
Braten mit Meerrettichsauce

Fränkisches Schäufala
Braten von der Schweineschulter

Saure Zipfel
Bratwürste in Essigsud

Fränkische Rippchen
Würzige Variante vom Grill

Sauerkraut
Beliebte Beilage im Biergarten

Steckerlfisch
Forelle oder Makrele vom Grill

Biergartenbrot
Saftig mit Bier im Teig

Ziebalaskees
Kräuterquark-Brotaufstrich

Forellencreme
Brotaufstrich mit Räucherforelle

Kochkäse
Idealer Begleiter zum Wein

Spritzkuchen
Schmalzgebackenes Festtagsgebäck

Cremiger Käsekuchen
Beliebt zum sommerlichen Kaffeekränzchen

Herbst

Hefepfannkuchen
mit Zwetschgenkompott

Zwetschgenkuchen
Saisonale Köstlichkeit

Zwetschgenmus & Apfelmus
Der Herbst im Glas

Apfelküchla
Gebackene Apfelringe in Bierteig

Apfel-Wein-Kuchen
Gedeckter Apfelkuchen auf Fränkisch

Birnen-Muffins
Zuckerfrei und mit Vollkornmehl

Bauchstecherla
Kartoffelplätzchen als Hauptgericht

Klassische Kartoffelsuppe
mit verschiedenen Topping-Varianten

Kartoffelsalat
nach Omas Rezept

Karottensalat
Herbstliche Idee für die Lunchbox

Fränkischer Zwiebelkuchen
Lecker zur Zeit der Weinlese

Essiggurken
Eingemachte Gurken

Kürbis-Chutney
»Kürbis süß-sauer«

Fruchtige Kürbissuppe
Süß-scharf mit Apfel und Curry

Pilz-Butterbrote
Fränkische Antipasti

Pilz-Omelett
Leichter Klassiker im Herbst

Schweinelendchen
mit Zwetschgensauce und Kürbispüree

Reh-Burger
Wild mal anders serviert

Wildschweinbraten
mit Whiskey-Sauce

Martinshörnchen
Traditionsgebäck zum Martinstag

Winter

Früchtebrot im Glas
Perfekt zum Verschenken

Klassischer Stollen
nach Omas Rezept

Elisenlebkuchen
Klassiker aus Nürnberg

Weiße Lebkuchen
Lebkuchen-Konfekt

Nougatstangen
Schoko-Nuss-Spritzgebäck

Butterplätzchen
Omas bewährtes Rezept

Magenbrot
Fränkische Rührteig-Plätzchen

Terrassenplätzchen
mit selbst gemachter Marmelade

Anislaiberl
Stille Stars auf dem Plätzchenteller

Prinzregentenschnitten
Weihnachtliches Konfekt

Fluffiger Rotweinkuchen
Zum Adventskaffee

Fränkischer Punsch
und alkoholfreie Variante

Bratapfel
mit Lebkuchengeschmack

Rote-Bete-Ofengemüse
Gesunde Abwechslung im Winter

Zweierlei Rosenkohl
Neu interpretiert als Beilage

Blaukraut
Perfekt zum Sauerbraten

Seidene Klöße
Klöße aus gekochten Kartoffeln

Serviettklöße
Klöße aus alten Brötchen

Rehragout
mit Schokolade und Wurzelgemüse

Entenbrust
mit Johannisbeersauce

Register

Impressum

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Felix Wiesel liebt nicht nur fränkisches Essen, sondern sorgt auch für die passenden Fotos auf www.backina.de. Zudem ist er Grillmeister, Technik-Experte, Gastro-Kritiker und Chaos-Beseitiger für den Blog: Kurz, er ist das »Schweizer Taschenmesser«, ähnlich wie in seinem Beruf als Art Director.

Vorwort

Heimat ist nicht nur ein Ort, sondern auch eine Sammlung von Erinnerungen, Gerüchen und Geschmäcken. Franken »schmeckt« anders als Bayern, Sachsen oder Nordrhein-Westfalen. Auch wenn es die ein oder andere Parallele zur bayerischen Küche gibt, ist fränkisches Essen einzigartig.

Einzigartig deshalb, weil es »die« fränkische Küche eigentlich nicht gibt. Es gibt Hunderte oder Tausende fränkische Küchen – so viele, wie es Dörfer und Städte in der Region gibt. Was fränkischen Rezepten aber gemeinsam ist: Wir mögen es schlicht. Mit wenigen regionalen Zutaten, aber viel Liebe entstehen so oft die leckersten Kreationen. Nur zu Festtagen (und davon gibt es einige im Jahr!) darf es aufwendiger sein. Diese Mischung aus alltagstauglicher, schneller Küche mit frischen Zutaten und genussvollen, festlichen Rezepten findet sich auch in diesem Buch wieder.

Deshalb ist »Fränkische Lieblingsrezepte« kein kulinarischer Reiseführer durch Franken, sondern unsere ganz persönliche Sicht auf die regionale Küche. Angefangen von Klassikern, die sich nicht verbessern lassen, über fast vergessene Küchen-Schätze bis hin zu modernisierten oder ganz neu entworfenen Rezepten findet sich für jeden Geschmack etwas. Wir wollen zeigen: Fränkische Gerichte sind vielfältiger als nur »Bier und Bratwurst«!

Auch wenn wir als Autorin und Fotograf natürlich die Rezepte zusammengetragen, gekocht, abgelichtet und aufbereitet haben, haben insgesamt vier Generationen an diesem Buch mitgeschrieben. Das beginnt bei Inas Urgroßmutter, deren Notizen überhaupt die erste Anregung für ein solches fränkisches Kochbuch gegeben haben. Unsere noch lebenden Großmütter haben bereitwillig ihre Rezepte mit uns geteilt und sogar die fast vergessene Kunst des »Küchla-Backens« wieder aufleben lassen. Nicht zu vergessen natürlich unsere Mütter, die mit uns viel Zeit in der Testküche verbracht haben.

So sind aus dem vereinten Wissen 80 Rezepte für Vorspeisen und Snacks, Hauptgerichte für den Alltag und Festtage sowie Kuchen und Desserts zusammengekommen. Da sich die fränkische Küche stark an saisonalen Zutaten orientiert, ist auch dieses Buch nach Jahreszeiten unterteilt. Wir freuen uns, unsere Leser auf eine Reise durch den Jahreslauf in der Region mitzunehmen.

Viel Spaß beim Nachkochen wünschen

Ina Medick und Felix Wiesel

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Ina Medick ist Oberfränkin aus Leidenschaft. Auf ihrem Foodblog www.backina.de teilt sie gerne fränkische Rezepte und haucht Klassikern neues Leben ein. Wenn sie nicht gerade an einem Backrezept tüftelt, entwickelt sie Erfolgsrezepte für die Kunden ihrer Onlinemarketing-Agentur.

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Frühling

Konfirmationen und Kommunionen, Ostern und schließlich Hochzeiten: Im Frühling gibt es bei uns in Franken jede Menge zu feiern. Dazu gehören Festtagsgerichte wie Sauerbraten und Buttercremetorte. Zu Konfirmation, Kommunion und zur Hochzeit werden zudem »Küchla ausgetragen«. Ich erinnere mich gut daran, dass wir zu meiner eigenen Konfirmation ein ganzes Wochenende lang unterwegs waren, um die Küchla zu ihren Empfängern zu bringen. Der feine Duft nach Arrak, Zitrone und Butterschmalz hing danach noch tagelang im Auto!

Fränkische Festtagssuppe

mit sieben verschiedenen Einlagen

Auf kaum einer Feierlichkeit darf diese Suppe fehlen, die in ähnlichen Varianten deutschlandweit bekannt ist. In Franken sollen der Überlieferung nach sieben Einlagen darin enthalten sein, damit die Suppe Glück bringt.

image90 Minuten | Als Vorspeise für 6–8, als Hauptspeise für 4 Personen

Für die Leberklöße

1 EL weiche Butter

1 Ei

125 g gemahlene Leber

6 EL Semmelbrösel

1 kleine Zwiebel, fein gehackt

1 Msp. Majoran

1 Msp. Muskat

Salz, Pfeffer

Für den Eierstich

1 Ei

60 ml Milch

Salz, Muskatnuss

Für die Grießklößchen

25 g weiche Butter

Salz, Pfeffer

Muskatnuss

60 g Hartweizengrieß

1 Ei (Zimmertemperatur)

Weitere Zutaten

1 l Gemüse- oder Fleischbrühe

50 g Erbsen

2 Karotten in dünnen Scheiben

50 g Backerbsen

1–2 Pfannkuchen vom Vortag

Schnittlauch zur Garnitur

1. Für die Leberklöße rührst du zuerst die weiche Butter mit dem Ei glatt, dann mischst du die Leber, die Semmelbrösel und die gehackte Zwiebel unter, bis ein stichfester Teig entsteht. Diesen schmeckst du mit Majoran, Muskat, Salz und Pfeffer pikant ab und lässt ihn etwa 15 Minuten quellen.

2. Für den Eierstich verrührst du die angegebenen Zutaten und gießt die Mischung in eine flache Tasse oder eine kleine Schale, die du mit Alufolie abdeckst. Lass sie im heißen Wasserbad etwa 20–25 Minuten stocken.

3. Für die Grießklößchen kochst du derweil 250 ml Wasser mit der Butter sowie etwas Salz, Pfeffer und Muskat auf. Dann rührst du den Grieß ein und lässt alles etwas abkühlen. Rühre dann das Ei in die Grießmasse und schmecke diese pikant mit Salz, Pfeffer und Muskat ab.

4. Nun erhitzt du die Brühe, rollst aus der Lebermasse kleine Knödel und lässt diese etwa 20–25 Minuten darin ziehen (nicht sprudelnd kochen!).

5. Nach 10 Minuten Ziehzeit gibst du die Grießklößchen mithilfe von zwei Teelöffeln in die heiße Suppe. Weitere 5 Minuten später gibst du die Erbsen und Karotten hinein.

6. Währenddessen stichst du aus dem Eierstich Formen nach Wunsch aus und schneidest den aufgerollten Pfannkuchen in dünne Streifen. Gib kurz vor dem Servieren den Eierstich und den Pfannkuchen in die Suppe und lasse beides kurz mit warm werden.

7. Zum Servieren streust du die Backerbsen sowie etwas Schnittlauch über die Suppe.

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Wildkräuter-Creme

mit gebeizter Forelle

Diese leichte Vorspeise vereint Wildkräuter mit gebeizter Forelle – für mich typische fränkische Frühlingsdelikatessen. Wenn du keine Wildkräuter findest, kannst du auf gemischte Kräuter vom Markt zurückgreifen.

image30 Minuten | Kühlzeit: min. 4 Stunden | Ergibt 4 Portionen

1 Bund Wildkräuter

4 Blatt Gelatine

100 g süße Sahne

400 g Quark

(20 % Fettgehalt)

1 Zitrone

Salz, Pfeffer, Chili (optional)

einige Blätter Salat und Tomaten zur Garnitur

250 g gebeizte

(Lachs-)Forelle

1. Wasche die Wildkräuter und hacke sie klein. Weiche die Gelatine in kaltem Wasser ein und schlage die Sahne steif.

2. Rühre den Quark mit dem Saft der Zitrone und den Kräutern glatt und schmecke die Mischung pikant mit Salz, Pfeffer und optional etwas Chilipulver ab.

3. Dann drückst du die Gelatine aus und erwärmst sie leicht, bis sie sich auflöst. Darunter rührst du einige Löffel der Quarkcreme, bevor du die Gelatinemischung gleichmäßig unter die gesamte Quarkcreme mischst.

4. Stelle die Masse etwa 20 Minuten in den Kühlschrank, bis sie zu gelieren beginnt. Dann hebst du die Sahne darunter und verteilst die Wildkräuter-Creme auf vier Vorspeisen-Ringe oder kleine Weckgläser.

5. Nun lässt du die Creme mindestens 4 Stunden im Kühlschrank fest werden, bevor du sie mit etwas Salat, Tomaten sowie der gebeizten Forelle als Vorspeise servierst.

Tipp

Statt Forelle kannst du auch geräucherten Schinken, zum Beispiel fränkischen Zwetschgabaames, dazu servieren.

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Sauerbraten

nach altfränkischer Art

Sauerbraten ist eines meiner Lieblingsgerichte – und den besten macht natürlich meine Oma! Dieser traditionelle Braten darf auf kaum einer größeren Feierlichkeit rund ums Jahr fehlen.

image3 Stunden | Marinierzeit: 48 Stunden | Ergibt 4 Portionen

Zum Marinieren

1 große Zwiebel, grob geschnitten

1 mittelgroße Karotte, grob geschnitten

150 ml Rotweinessig

1 Pck. Sauerbratengewürz

1 EL Zucker