WAS STECKT DAHINTER?

WOHER KOMMT DER NAME »TAL DES TODES« FÜR DAS DEATH VALLEY?

Nicht wegen der extremen Temperaturen und Trockenheit erhielt der Death Valley National Park > seinen bedrohlich klingenden Namen, sondern durch eine historische Begebenheit. Einwanderer auf dem Old Spanish Trail, die aus dem Osten Richtung Pazifikküste zogen, verirrten sich 1849 in das Tal und fanden erst nach Wochen einen Ausgang über den Wingate Pass.

Obwohl sie gezwungen waren, ihre Zugochsen zu schlachten und ihre Planwagen als Brennholz zu verwenden, kam bei dem Unternehmen nur ein ohnehin schon schwacher Greis ums Leben. Bei der Überquerung der Panamint Mountains soll dann ein Gruppenmitglied den Satz »Lebwohl, Tal des Todes« geprägt haben.

WIE KAM RUSSLAND ZU SEINER KALIFORNISCHEN NIEDER-LASSUNG FORT ROSS?

Bereits Mitte des 18. Jhs. expandierte Russland nach Alaska, was 1784 zur Gründung der ersten permanenten Pelzhandelsniederlassung auf der Insel Kodiak führte.

Nach der Einrichtung weiterer Stützpunkte dehnte sich das russische Einflussgebiet immer weiter nach Süden aus. Fort Ross > in Nordkalifornien wurde als wichtiger Posten gegründet, um die in unwirtlicher Umgebung liegenden russischen Handelsniederlassungen weiter im Norden adäquat mit Nahrungsmitteln versorgen zu können.

WARUM STEHT DIE ORIGINALE LONDON BRIDGE IN LAKE HAVASU CITY?

Die Wassersportmetropole am Colorado River > verdankt ihre Gründung 1964 dem Industriellen Robert P. McCulloch. Er kaufte 1958 einen Teil einer Halbinsel, um die in seinen kalifornischen Werken hergestellten Außenbordmotoren testen zu können. Nach und nach erweiterte er seinen Firmenbesitz um erste Freizeiteinrichtungen und ein Hotel.

Zwecks Eigenwerbung für sein Colorado-Imperium erwarb der Konzernboss 1968 die 1831 eingeweihte und mittlerweile zu klein gewordene London Bridge in der britischen Hauptstadt für 2,46 Mio. Dollar. In 10.276 durchnummerierte Granitblöcke zerlegt, trat die Brücke ihre Reise nach Arizona an, wo sie heute eine Wasserstraße überspannt, die eine künstlich angelegte Insel vom Festland trennt. Nicht zuletzt durch McCullochs Werbegag entwickelte sich Lake Havasu City zu einer respektablen Stadt mit über 56.000 Einwohnern.

DER WESTEN DER USA IST EINE REISE WERT!

MANFRED BRAUNGER

Zu Studentenzeiten kurvte er drei Monate lang kreuz und quer durch die USA. Die Reise blieb nicht ohne Konsequenzen. Seit damals hat ihn das Amerikafieber nicht mehr losgelassen und dazu geführt, dass er sich mit dem Land der ungeahnten Möglichkeiten als Reisebuchautor und Fotojournalist auch heute noch leidenschaftlich beschäftigt.

Vor ein paar Jahren bekam ich zufällig eine Spezialkarte zu Gesicht, in der Experten kalifornische Landschaften markiert hatten, die andere Teile der Welt für Filmemacher doubeln konnten – Südseeinseln, australische Wüsten, vietnamesische Küsten, Himalajagebirge. Keine andere amerikanische Region glänzt mit einer so fantastischen Bandbreite an unterschiedlichen Landschaften. Man könnte meinen, der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat sei eine Erfindung der Tourismusindustrie.

Ähnliches gilt für den von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze verlaufenden Küstenhighway 1 bzw. 101, der seinen Kultstatus mit jeder Meile verdient. Jedes Mal, wenn ich die Traumstraße Amerikas von den sandigen Surfstränden im Süden über die wildromantischen Steilküsten von Nordkalifornien und Oregon bis in den Washington State unter die Räder nehme, wird mir bewusst, um was für einen hinreißenden Pazifiksaum es sich doch handelt. Dass ich unterwegs in Städten wie San Diego, Los Angeles, San Francisco und Seattle Station machen kann, macht die Reise umso gehaltvoller. Was ich in diesen hippen Metropolen besonders schätze, sind ihre umwerfenden Weltstadtqualitäten. Dort gibt es nichts, was es nicht gibt – von einer nicht zu überblickenden Restaurantszene angefangen über Theater, Ausstellungen und Museen bis hin zu berühmten Sehenswürdigkeiten, die einem Déjà-vu-Erlebnisse am laufenden Band bescheren. Ob es sich nun um High-Tech-Revolutionen, futuristische Lebensentwürfe, extrovertiertes Citylife oder die Erfindung neuer sportlicher Disziplinen handelt: Was die großstädtischen Trendsetter in Szene setzen, wird nicht selten mit zeitlicher Verzögerung weltweit zum »letzten Schrei«.

Doch was für ein Kontrast zwischen Kalifornien und seinem östlichen Nachbarn Nevada! Im dünn bevölkerten Wüstenstaat genieße ich den Autobummel über einsame, durch karge Landstriche führende Highways, an denen hie und da im Verfall erstarrte Geisterstädte auftauchen wie Überbleibsel längst vergangener Zeiten. Wie Spaßoasen einer Gegenwelt wirken in der heißen Einöde neonglänzende Glücksspiel- und Vergnügungszentren. Roulette, Black Jack oder Spielautomaten sind nicht meine Sache, dafür lasse ich mich in Las Vegas durch verführerische Themenkasinos treiben, gönne mir in Margaritaville am späten Nachmittag einen Drink und sehe mir abends in der Fremont Street oder am See vor dem Bellagio die Gratisshows an.

Andere Reize erwarten mich in den sogenannten Four-Corner-States um den Schnittpunkt von Arizona, New Mexico, Utah und Colorado. Was unter dem geografischen Begriff Colorado Plateau firmiert, ist ein Wunderland fast so groß wie die Bundesrepublik aus abgrundtiefen Canyons, roten Sandsteinformationen, fantastischen Nationalparks und abgelegenen Winkeln, in denen sich zu Wildwestzeiten die Desperados vor den Gesetzeshütern versteckten. Diese grandiosen Landschaften wie der Grand Canyon, Bryce Canyon, der Arches National Park und andere machen die Region zu einem riesigen Abenteuerpark für Hiker, Mountainbiker, Rafting-Fans und Offroad-Piloten. Doch landschaftliche Preziosen sind nicht die einzigen Aktivposten der Region. Auf dem Colorado Plateau selbst und in benachbarten Gebieten haben unterschiedliche Kulturen der Native Americans nicht nur historische Spuren hinterlassen, sondern leben etwa in den Pueblos in New Mexico und in der riesigen Navajo Nation Reservation im nordöstlichen Arizona fort und verleihen dem amerikanischen Südwesten sein ganz besonderes Gesicht.

Von New Mexico bis hinauf nach Montana zieht sich der bis zu 4400 m hohe Gebirgszug der Rocky Mountains mitten durch sechs Bundesstaaten. Allein auf der Staatsfläche von Colorado ragen mehr als 50 Gipfel über 3600 m hoch in den Himmel, aus dem in der kalten Jahreszeit der berühmte Pulverschnee rieselt – die Einheimischen nennen ihn auch champagne powder. Außergewöhnliche Autotouren bieten sich etwa hinauf auf den 4301 m hohen Pikes Peak bei Colorado Springs oder über die bis zu 3713 m hohe Trail Ridge Road im Rocky Mountain National Park nordwestlich von Denver an. In den nördlichen Nachbarstaaten Wyoming und Montana, wo früher Bufallo Bill, Butch Cassidy und Sundance Kid durchs Land zogen, lebt auf riesigen Weideflächen und abgelegenen Rinderranches die Cowboykultur fort, auch wenn im modernen Zeitenwechsel viele Rinderhirten vom Pferd auf geländegängige, PS-starke Zweiräder umgestiegen sind.

Bleibt mir nur noch eines zu wünschen: »Happy Trails« (Gute Reise) – wie Amerikaner sagen.

50 DINGE, DIE SIE …

… ERLEBEN SOLLTEN

1 Radeln durch den Wilden Westen Jede Wette: Eine Radtour durch den Saguaro National Park West (AZ) > wird Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben. Kaum irgendwo sonst im Südwesten erleben Sie die fantastischen Kakteen-Landschaften so hautnah wie in diesem von Autoverkehr wenig frequentierten Naturrefugium.

2 Pool-Spaß in Las Vegas Erhitzt vom Black Jack, k.o. vom einarmigen Banditen? Der Go Pool Online-Karte im Flamingo Las Vegas > ist für volljährige Partygänger (ab 21 Jahren) ein heißer Tipp zur Abkühlung (www.caesars.com/flamingo-las-vegas/things-to-do/go-pool).

3 Coole Küste Ein besonderes Highlight am Küstenhighway 1 ist ein Spaziergang durch die grandiose Küstenlandschaft im Julia Pfeiffer Burns State Park (CA) >. Das Ziel sind die von einer 25 m hohen Klippe stürzenden McWay-Wasserfalle.

4 Nasses Abenteuer Das kristallklare Wasser des Lake Tahoe > verlockt nicht nur zum Schwimmen. Mit einem Kajak, allein oder in der Gruppe, erkunden Sie versteckte Buchten und kleine Strände und genießen den Blick auf die schneebedeckten Berge.

5 Verführerisches Grün Selbst bei Nicht-Golfern bringt das 7. Loch von Pebble Beach Online-Karte > bei Monterey (CA) das Blut in Wallung. Warum? Das Grün liegt spektakulär auf einer Felsnase direkt über dem schäumenden Pazifik (www.pebblebeach.com).

6 Spaß in Weiß Ziemlich einmalig ist eine »Schlittenfahrt« in den weißen Dünen der Gipswuste von White Sands > in New Mexico (www.nps.gov/whsa). Flache Plastikteller als Rutschunterlage gibt es im Visitor Center Online-Karte.

7 Bilderbuchflora Schnüren Sie auf dem Logan Pass im Glacier National Park (MT) > ihre Wanderstiefel für den Hidden Lake Trail. Der ca. 13 km lange Pfad führt im Frühsommer durch Wildblumenwiesen zum Niederknien, tolle Fernsicht inklusive.

8 Kapitän in eigener Sache Auf dem spektakulären Stausee Lake Powell (UT) > schippern Sie mit Ihrem gemieteten Hausboot durch abgelegene Canyons und geradezu paradiesische Buchten, in denen Sie sich vorkommen wie auf einem noch unentdeckten Planeten (www.lakepowell.com).

9 Hoch zu Ross Ein kaum zu überbietendes Cowboyabenteuer! Der weltberühmte Yosemite National Park > bietet eine Traumkulisse für einen Ausritt zu Pferd oder Muli (www.travelyosemite.com/things-to-do/horseback-mule-riding).

0 Vom Winde verweht Winterstürme häufen am Strand von La Push auf der Olympic Peninsula (WA) > Treibholzberge auf, als hätten Riesen mit Baumstämmen Mikado gespielt – ein fantastischer Outdoor-Spielplatz zum Herumklettern und Entdecken.

… PROBIEREN SOLLTEN

! Prime Rib Richtig zubereitet zergeht der legendäre Rinderbraten aus dem Ofen auf der Zunge. Probieren Sie ihn im House of Prime Rib Online-Karte in San Francisco (1906 Van Ness Avenue, Tel. 1-415/885-4605, http://houseofprimerib.net).

@ Typische Südwestküche Delikates chimichanga (gehobeltes Rindfleisch mit Guacamole und Sour Cream) sollte man sich in Santa Fe (NM) im Restaurant Maria’s New Mexican Kitchen > schmecken lassen.

# Refried beans Das Mus aus roten Bohnen ist eine klassische Beilage in der mexikanisch angehauchten Küche des Südwestens. Ein Geschmackstest lohnt sich im netten El Charro Café > in Tucson.

$ Gute Tropfen Dass Kalifornien hervorragende Weine hervorbringt, hat sich herumgesprochen. Genießen Sie den herrlich aromatischen Pinot Noir der Valley of the Moon Winery Online-Karte im Sonoma Valley > (777 Madrone Road, Glen Ellen, www.valleyofthemoonwinery.com).

% Kreative Biersorten »Polygamy« oder »Ghostrider« heißen die süffigen Biere der Wasatch Brewery; Ersteres ist ein samtig-malziges dunkles Porter, Letzteres ein alkoholstarkes India Pale Ale. Schauen Sie auch die Etiketten an! (Wasatch Brew Pub Online-Karte, 250 Main Street, Park City (UT), Tel. 1-435/ 649-0900, www.wasatchbeers.com)

^ Clam chowder Eine gute Gelegenheit, die an der Pazifikküste populäre Suppe aus Muscheln und Kartoffeln zu probieren, bietet sich beim Whale Festival im März in Fort Bragg (CA) >, wenn namhafte Küchenchefs sie nach eigenen Spezialrezepten zubereiten (www.fortbragg.com/category/attractions/whale-festival).

& Margarita Der aus Tequila und Orangenlikör gemixte Drink – auf Limettenbasis, on the Rocks oder mit zerstoßenem Eis – schmeckt perfekt im beliebten Lokal Margaritaville Online-Karte in Las Vegas (3555 S. Las Vegas Blvd., Tel. 1-702/733-3302, www.margaritavillelasvegas.com).

* Indianisches »Brot« Schwimmend in Fett ausgebackenes Navajo Fry Bread ist eine echte indianische Spezialität. Wer es – süß oder herzhaft mit roten Bohnen – kosten will, hat im Junction Restaurant Online-Karte in Chinle (AZ) dazu Gelegenheit (100 E. Main Street, Tel. 1-928/674-8443).

( Saltwater Taffys Der Legende nach entstanden die süß-salzigen Bonbons, als ein Süßwarenladen an der Atlantikküste im 19. Jh. von Meerwasser überflutet wurde. Bei Salt Lake City bekommen Sie sie u.a. bei Taffy Town Online-Karte (9813 Prosperity Road, West Jordan, Tel. 1-801/355-4637, www.taffytown.com).

… BESTAUNEN SOLLTEN

) Cowboyshow vom Feinsten Bullenreiten und Wildpferde-Rennen – die Rodeos der Frontier Days Online-Karte > in Prescott (AZ) erwecken den Wilden Westen zum Leben (www.worldsoldestrodeo.com).

q Wo die Welt in die Luft geht Wenn im Oktober bei der International Balloon Fiesta Online-Karte > in Albuquerque (NM) über 500 Heißluftballons in knapp zwei Stunden in die Luft steigen, bleibt manchem Zuschauer vor lauter Staunen die Spucke weg (www.balloonfiesta.com).

w Spurensuche Nirgendwo zeigt sich Bergbaugeschichte so spannend wie in der Geisterstadt Bodie (CA) >, wo zwischen windschiefen Saloons, alten Krämerläden und rostigen Autowracks eine filmreife Atmosphäre herrscht.

e Horseshoe Bend Südlich von Page (AZ) > macht der Colorado River eine hufeisenförmige Schleife – ein wahres Naturwunder, das man vom (ungesicherten!) Aussichtspunkt aus 300 m Höhe bewundern kann (Parkplatz nahe dem Highway 89, http://horseshoebend.com).

r Lebendige Indianerkultur Wer sich dafür interessiert, kommt im Indian Pueblo Cultural Center Online-Karte > in Albuquerque (NM) (www.indianpueblo.org) bei den Tänzen der prächtig gekleideten Indianer aus unterschiedlichen Pueblos auf seine Kosten.

t Märchenreich im Untergrund Im Big Room in den Carlsbad Caverns (NM) > traut man angesichts der gewaltigen Tropfsteinformationen seinen Augen nicht. Schon der Abstieg durch den Höhleneingang ist eine Sensation.

y Wo Stars vor der Kamera standen Im legendären Monument Valley > im nördlichen Arizona ist ein auf einem Felsvorsprung gelegener Aussichtspunkt dem Westernregisseur John Ford gewidmet. Er entdeckte seinerzeit das Tal für Hollywood – genau die richtige Stelle für ein Selfie.

u Unvergängliches Quartett Am Morgen, im Licht der ersten Sonnenstrahlen, ist der beste Zeitpunkt, um die vier riesigen steinernen Präsidentengesichter am Mount Rushmore > in South Dakota auf sich wirken zu lassen (www.nps.gov/moru).

i High-Tech-Zauber In der Fremont Street in Downtown Las Vegas > werden abends Videopräsentationen auf ein 500 m langes tonnenförmiges Straßendach projiziert – eine tolle Show (http://vegasexperience.com).

o Gefallener Riese An der Avenue of the Giants > nördlich von Weott (CA) liegt in der Founder’s Grove mit dem Dyerville Giant ein ehemals 110 m hoher Redwoodbaum. Er stürzte 1991 um, was von einem Seismografen als Erdbeben registriert wurde (http://avenueofthegiants.net).

p Endstation Sehnsucht Das muss man gesehen haben: Vom Parkplatz am Nordende der Golden Gate Bridge > blickt man auf die lachsrot gestrichene Brücke mit der Wolkenkratzer-Skyline von San Francisco dahinter – ein Bild zum Niederknien.

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

Q Der Knast lässt grüßen Schlüsselhänger mit Handschellen erinnern an die Gefängnisinsel Alcatraz in San Francisco – im Souvenirshop Online-Karte für 3,99 $ (www.alcatrazgifts.com/cat-19-1-4/key-chains.htm).

W Jeans nach Maß Im Levi’s Flagship Store Online-Karte in San Francisco kann man sich mit dem Designprogramm »Lot No. 1« Jeans auf den Leib schneidern lassen (815 Market Street, Tel. 1-415/501-0100, http://locations.levi.com/ca/sanfrancisco).

E Oldie-Platten Seltene Aufnahmen, etwa von Elvis oder den Beatles, kann man bei Amoeba Music Online-Karte in Hollywood finden, dem größten Musikgeschäft der Welt (6400 Sunset Blvd., Tel. 1-323/245-6400, www.amoeba.com).

R Post aus der Wüste Online-Karte An der Route 66 in Amboy, gegenüber von Roy’s Motel & Café, liegt das einsamste Postamt Kaliforniens. Schicken Sie sich selbst von dort eine Postkarte nach Hause, dann können Sie sich später über einen der seltensten Poststempel der Welt freuen (87525 National Trails Hwy, www.postofficehours.net/CA/Amboy.html).

T Cowboystiefel Sie sind nun mal der typische Westernstil. In den USA trägt man die Stiefel aus Ziegen- oder Straußenleder als Statussymbol und Alltagskleidung zugleich. Eine gute Adresse dafür ist das Fachgeschäft Beaver Creek > in Jackson Hole (WY).

Y Stranderinnerungen An der Westküste der Olympic Peninsula liegen riesige Treibholzberge und von der Brandung geschliffene Kiesel: Mitbringsel mit echtem Erinnerungswert. Doch Vorsicht: An den Stränden des Nationalparks ist das Sammeln verboten.

U Digitales Mitbringsel Für ein Selfie vor berühmtem Hintergrund eignet sich das Potter Schoolhouse > in Bodega (CA), das in Alfred Hitchcocks Thriller »Die Vögel« eine Hauptrolle spielte. Aber vergessen Sie dabei nicht, auf die Krähen zu achten: Ins Haus retten können Sie sich nicht mehr, es ist in Privatbesitz.

I Cowboys Handwerkszeug Bei den Frontier Days Anfang Juli in Cheyenne (WY) > verkaufen Händler unterschiedliche Lassoarten, wie sie von Cowboys beim Viehtrieb verwendet werden. Ein typischeres Souvenir aus dem amerikanischen Westen gibt es wohl kaum, auch für Nicht-Cowboys!

O Ein Superheld ganz für Sie allein Vor dem Hollywood & Highland Center in Hollywood können Sie sich (gegen einen kleinen Obolus) Seite an Seite mit kostümierten Filmcharakteren fotografieren lassen, von Spiderman bis Captain Jack Sparrow. Kitsch? Nein, Hollywood ist so.

P Souvenirgeld Auf Banken wie der Wells Fargo Bank Online-Karte in Downtown Los Angeles (707 Wil-shire Blvd.) bekommt man die Sacagawea-1-Dollar-Münze, geprägt zur Erinnerung an die berühmte Indianerin, die der Lewis-&-Clark-Expedition 1804–1806 als Dolmetscherin diente (https://de.wikipedia.org/wiki/Sacagawea-Dollar).

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

a Am Flughafen auffallen Beim Einreiseprozedere sollte man unbedingt darauf verzichten, Witze zu reißen und gegen eine möglicherweise langsame Abfertigung zu protestieren.

s Pueblo-Etikette missachten In allen Indianerpueblos in New Mexico herrschen strikte Benimmregeln. Fotografieren und Filmen ist in der Regel nicht oder nur bei speziellen Anlässen erlaubt. Taos Pueblo bildet eine Ausnahme.

d Kein Trinkgeld geben Knausern ist ein No-Go, ca. 15 % sind in Restaurants obligatorisch. Der tip ist Bestandteil der Bezahlung.

f Mit dem Auto zum Sequoia National Park > Im Hochsommer und an Feiertagen sind dort die Parkplätze oft schnell besetzt. Stressfrei ist der Besuch, wenn man in Visalia den Shuttlebus nimmt (www.sequoiashuttle.com).

g Ohne Badehose Kinder an öffentlichen Stränden oder am Hotelpool nackt baden und spielen zu lassen, gilt als unschicklich.

h Nach der »toilet« fragen Das Wort gilt als unfein. Besser man fragt nach den restrooms oder dem ladies’ room bzw. dem men’s room.

j Im Restaurant einfach Platz nehmen Selbst in einem wenig frequentierten Lokal wartet man, bis man vom Personal einen Platz zugewiesen bekommt.

k Holz sammeln im Petrified Forest Online-Karte (AZ) So verführerisch das versteinerte Holz im Nationalpark > auch sein mag: Sammeln ist strikt untersagt und wird von den Rangern streng geahndet (www.nps.gov/pefo).

l Rocky Mountain Oysters essen Sie werden mancherorts als Spezialität angeboten, haben aber mit Austern nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um gebratene Stierhoden. Nur für Hartgesottene…

A Am Strand rauchen Nicht nur in Restaurants, Bars und öffentlichen Gebäuden, selbst auf öffentlichen Plätzen, in Parks und eben auch an Stränden ist in den USA das Qualmen inzwischen verboten (www.usa-reisetipps.net/leben-in-den-usa/rauchen).

DIE REISEREGION IM ÜBERBLICK

Aber auch die kulturellen Attraktionen lassen sich sehen. Die indianische Vergangenheit der Region hat in den Pueblos von New Mexico überlebt und zeigt sich im Mesa Verde National Park mit spektakulären Klippenwohnungen. Großstädte tragen ebenfalls zur touristischen Attraktivität des Westens bei. In San Francisco, Los Angeles, San Diego, Las Vegas und Seattle pulsiert der American Way of Life schneller als sonstwo.

KALIFORNIEN UND NEVADA

Der westliche Teil der USA lässt sich in vier zum Teil stark unterschiedliche Regionen aufteilen. Kalifornien und Nevada bilden ein sehr ungleiches Staatenduo. Nicht nur wegen der legendären Goldfunde 1848 gaben die Gründungsväter von Kalifornien dem Bundesstaat den Beinamen Golden State. Wahrscheinlich hatten sie bei der Namenswahl auch die atemberaubende Lage des Landes am Pazifik und die unglaubliche landschaftliche Vielfalt im Sinn, die den bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich stärksten Bundesstaat des Westens zu einer touristischen Hauptattraktion der USA gemacht haben.

Der am Pazifiksaum von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze verlaufende Küstenhighway besitzt schon lange Kultstatus und trägt aus gutem Grund den Beinamen Traumstraße Amerikas. Er reicht von sandigen Surfstränden im Süden bis an die wildromantischen Steilküsten des Nordens, die von der unablässigen Brandung ausgehöhlt werden. San Diego, Los Angeles und San Francisco, drei der attraktivsten Großstädte Amerikas, sind nicht nur für all jene, die gern nächtliches Citylife erleben möchten, interessante Etappenziele, sondern auch für Kulturliebhaber und Reisende, die eine gepflegte Lebensart zu schätzen wissen.

Nevada besteht größtenteils aus Wüsten, die mit Geisterstädten, einsamen Straßen, Naturoasen, Dünen, Salzseen und einem weiten Himmel das Land zu einer Schatztruhe machen, die auf Entdecker wartet. In den heißen und meist nur von karger Vegetation bewachsenen Landstrichen wirken die Glücksspiel- und Vergnügungszentren Las Vegas und Reno wie futuristische Oasen.

ROCKY MOUNTAINS

Nordamerikas gewaltigste Bergkette sind die Rocky Mountains. Allein in Colorado erreichen mehr als 50 Gipfel Höhen über 4200 m. In der kalten Jahreszeit fallen in der Region gewaltige Schneemengen. Aber auch im restlichen Jahr gelten die Rockies mit Nationalparks wie Yellowstone und Grand Teton als Abenteuerspielplatz für Outdoor-Anhänger, ob man nun wandern, Rad fahren oder reiten will oder sich für Wildwassertouren, Urlaub auf einer Ranch oder Autotouren dicht unter dem Himmel entscheidet.