Nagel & Kimche E-Book
Nick Caruso & Dani Rabaiotti
(p)oops!
Erstaunliches zur tierischen Flatulenz
Mit Illustrationen von Ethan Kocak
Aus dem Englischen von Katharina von Savigny
Inhalt
Einführung
Hering
Ziege
Arizona-Korallenschlange
Pavian
Tausendfüßler
Perlen-Florfliege
Pferd
Känguru
Cuatro-Cienegas-Wüstenkärpfling
Afrikanischer Wildhund
Fledermaus
Portugiesische Galeere
Papagei
Einhorn
Seeanemone
Webspinne
Nashorn
Elefant
Bartagame
Gepard
Zebra
Dinosaurier
Löwe
Goldfisch
Termite
Wal
Kaffernbüffel
Wanderratte
Honigdachs
Giraffe
Streifenskunk
Rotfuchs
Frettchen
Seehund und Seelöwe
Hausmeerschweinchen
Grizzlybär
Seegurke
Vogel
Lama
Faultier
Schwanzlurch
Schimpanse
Silberfleckskipper
Östliche Hakennasennatter
Sandtigerhai
Frosch
Amerikanische Großschabe
Orang-Utan
Kaninchen
Hund
Zierschildkröte
Schwarz-weißer Stummelaffe
Karibik-Manati
Tüpfelhyäne
Rotluchs
Python
Katze
Schildkröte
Altweltkamel
Leguan
Gecko
Krake
Manguste
Gorilla
Landassel
Fossa
Sandklaffmuschel
Schneeleopard
Hausrind
Delfin
Lemur
Schwimmkäfer
Flusspferd
Koala
Tapir
Megalodon
Wombat
Warzenschwein
Hamster
Mensch
Anmerkung der Übersetzerin
Glossar
Über die Autoren
Danksagung und Mitwirkende
Einführung
Wie dieses Buch zustande kam
Nick Caruso und Dani Rabaiotti sind auf Twitter aktiv und nutzen die Plattform, um über ihre Arbeit zu berichten und sich mit anderen Wissenschaftlern auszutauschen. Sie sind Teil einer großen Twitter-Community von Zoologen und Ökologen, die dort ihre Erkenntnisse und Forschungsergebnisse teilen und auch miteinander arbeiten. Eines schicksalhaften Tages wurde Dani von einem Familienmitglied gefragt, ob Schlangen eigentlich pupsen können. Dani war sich nicht sicher. Aber sie kannte jemanden, der es mit Sicherheit wusste: David Steen, Privatdozent für Wildtierökologie und Artenschutz an der Auburn University in Alabama und in jeder Hinsicht Schlangenexperte. Seine Antwort auf Danis Tweet war: «seufz ja», und von da an war der wissenschaftlichen Twittergemeinde klar, dass Zoologen und Tierforscher nicht selten mit der Frage konfrontiert werden, ob eine Tierart furzen kann. Nick kreierte den Hashtag #DoesItFart, und der artete – wie es in der Wissenschaft eben so läuft – rasch in eine umfangreiche Tabelle aus. Viele Wissenschaftler und Tierhalter steuerten ihr Wissen bei: Eine Liste der Mitwirkenden und ihrer Twitter-Konten findet sich am Ende des Buchs auf Seite 141. Der nächste Schritt war dann logischerweise ein umfangreicherer Leitfaden – und so war (p)oops! Erstaunliches zur tierischen Flatulenz geboren.
Was ist eigentlich ein Furz?
Der medizinische Fachbegriff für den Furz oder Pups ist «Flatulenz», der wiederum als «rektales Entweichen von Darmgasen» definiert ist. Flatus (lateinisch für Wind, Blähung) sind streng genommen die Gase, die während der Verdauung produziert werden – im Allgemeinen im Magen und/oder im Darm. Mit diesem Buch bewegen sich Nick Caruso und Dani Rabaiotti also auf dem Gebiet der Flatologie oder Flatulenzforschung, auch wenn ihre eigentlichen Fachgebiete andere sind.
Das Wort «Furz» geht auf das 13. Jahrhundert zurück (den Begriff «Flatulenz» verwendete man damals noch nicht). «Furzen» bedeutete im engeren Sinne «eine Blähung laut entweichen lassen». Heute werden die Begriffe «furzen» und «pupsen» ganz allgemein verwendet, um zu beschreiben, wie beliebige Gase aus dem Ende eines Lebewesens entweichen, das dem Mund gegenüberliegt – ob das nun After, Kloake oder eine andere spezialisierte Öffnung ist –, egal ob es hörbar ist oder nicht. Diese allgemeinere Begriffsbestimmung wird auch im vorliegenden Buch verwendet. Auch wenn also manche der in diesem Buch beschriebenen Fürze (oder Pupse) nicht der strengen medizinischen Definition von Flatulenz entsprechen, gehen wir davon aus, dass sie von jedem Leser als solche wahrgenommen würden, wenn sie ihnen begegneten.
Nicht alle Fürze sind gleich: Geruch und Häufigkeit von Flatulenzen können je nach Ernährungsweise, Gesundheitszustand und Darmflora eines Lebewesens stark variieren. Gemüse und andere ballaststoffreiche Nahrung wie Hülsenfrüchte, laktosehaltige Milchprodukte, Nahrung, die viel Stärke oder Fruktose enthält, und vieles andere ist schon beim Menschen mit einer erhöhten Flatulenzfrequenz in Verbindung gebracht worden (das betrifft höchstwahrscheinlich auch etliche andere Säuge-tiere, aber es gibt wenig Studien dazu). Wir alle kennen Kinderreime wie «Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen, jede Erbse einen Knall». So ähnlich geht es allen Organismen, die Nahrung zu sich nehmen, die schwer verdaulich ist und somit länger im Darmtrakt verbleibt: Sie erhöht die Furzhäufigkeit.
Während viele Pupse geruchlos entweichen (sie bestehen hauptsächlich aus Kohlendioxid), kann schwefelhaltigere Nahrung wie Fleisch oder Rosenkohl zur Entstehung von Schwefelwasserstoff führen, der einen beißenden Geruch von faulen Eiern mit sich bringt. Parasitäre Infektionen wie Dünndarmentzündungen, andere Magen-Darm-Infekte oder auch Lebensmittelunverträglichkeiten können ebenfalls zu mehr oder unangenehm riechender Flatulenz führen. Außerdem gibt es Individuen, die eine höhere Konzentration an Gas produzierenden Bakterien und anderen Mikroorganismen im Darm haben – deren sogenannte Darmflora also einfach mehr Fürze produziert.