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Impressum

Barbara Simonsohn

Mankau Verlag GmbH

Lektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg

Bildnachweis:

Hinweis für die Leser:

Vorwort

Artemisia annua – was ist das denn?

Vor vier Jahren hätte ich noch genauso gefragt. Nach Büchern über Chia, Moringa, Hanf, Afa-Algen, Gerstengrassaft und Baobab-Fruchtpulver war ich erst einmal ein wenig »superfoodmüde«. Als ich dann aber anfing zu recherchieren, war ich wie elektrisiert. Ein nüchterner Forscher, Dr. Thomas Efferth, bezeichnet Artemisia annua, den Einjährigen Beifuß, als »Kronjuwel in der Schatzkammer der TCM«. Warum?

Weil die Anwendung dieser Pflanze bei so gut wie allen Krankheiten Erfolge erzielt, auch bei schweren wie Krebs. Prophylaktisch und therapeutisch, also vorbeugend und als Heilmittel. Mit Artemisia annua bringen wir uns wieder in Balance, wir schützen uns vor schädlichen Krankenhauskeimen, vor Grippe- und Coronaviren, Borrelien, Würmern, Parasiten, Entzündungen und Infektionen. Diese »Wunderpflanze« reinigt Darm, Blut und innere Organe, bringt unsere Abwehr auf Trab und wirkt sogar Demenz und Alzheimer entgegen. Ein echtes »Schweizer Messer der Naturheilkunde« mit den unterschiedlichsten Funktionen und Wirkungsweisen!

Gehen Sie mit mir auf die Forschungsreise, und erfahren Sie mehr über diese wunderbare Heilpflanze!

Ihre

Barbara Simonsohn

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Artemisia, eine erstaunliche Pflanze

Historie und Botanik

Herkunft und Anbaugebiete

Daten zur Pflanze

Artemisia-Anbau zu Hause

Ernte und Verarbeitung

Inhaltsstoffe der Wunderpflanze

Mineralstoffe und Spurenelemente

Eiweiß

Vitamine

Ballaststoffe

Antioxidantien

Ätherische Öle

Bitterstoffe

Artemisia für die Gesundheit

Artemisia, ein Adaptogen

Die Wirkweise

Malaria-Bekämpfung

Wirkstoff Artemisinin

Malaria – auch in Europa?

Aktiv vor Malaria schützen

Wobei hilft Artemisia?

Anwendungsgebiete von A bis Z

AIDS/HIV

Alzheimer/Demenz

Arthritis

Asthma

Augenentzündungen

Azidose (Übersäuerung)

Bakterielle Infektionen

Blaseninfekte

Borreliose

Corona-Viren/Covid-19

Diabetes

Durchfall

Entzündungen

Epilepsie

Hämorrhoiden

Hautprobleme

Hoher Blutdruck

Immunsystem

Krebs

Magenprobleme

Malaria

Menstruationsbeschwerden

Morbus Parkinson

Pilzbefall

Tierbehandlung

Verdauungstrakt

Wasserreinigung

Würmer

Wunden

Diabetes, Borreliose und Krebs

Diabetes I in den Griff bekommen

Borreliose bekämpfen

Krebs die Stirn bieten

Praxisteil

Artemisia annua anwenden

Tee oder Pulver?

Dosis langsam steigern

Als Smoothie und Kaffee

Artemisia-Salbe herstellen

Artemisia-Rezepte

Borreliose

Candida-Befall im Mund

Husten

Krebsrezept von Anamed

Parasiten

Artemisia – eine Perspektive?

Grün ernähren

Wahre Gesundheit und neue Gefahren

Lauernde Antibiotika

Unbekannte Erreger

Bezugsadressen

Quellennachweise und Leseempfehlungen

Endnoten

Register

Einleitung

»Artemisia annua« – das klingt wie Musik in meinen Ohren. Artemis ist die bekannte griechische Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes und die Beschützerin der Kinder und Frauen. Nach Homer hatte die Tochter der Leto und des Gottvaters Zeus Gewalt über Tod und Leben. Wie ihr Bruder Apoll gehörte sie zu den Unheil abwendenden, Segen spendenden Gottheiten. Als ihre Gaben an uns wurden reiche Ernten und ein langes Leben betrachtet, sie galt als die Kraft der Natur, die unermüdlich alles nährte.

Der Artemis-Tempel in Ephesus war eines der Sieben Weltwunder der damaligen Zeit. Antike griechische Schriftsteller verstanden unter artemes die Begriffe heil und gesund. Hesiod schrieb über Artemis in Theogonie: »Von holder Gestalt, wie keiner der himmlischen Götter.« Überregional bekam Artemis den Beinamen Kourotrophos, was auch Hüterin der Jugend bedeutet.

Wer mehr über Artemis erfahren möchte: Die Schriftstellerin Anna Seghers veröffentlichte 1938 ihr Buch »Sagen von Artemis«. Vielleicht ist auch für Sie nach Lektüre dieses Büchleins Artemisia annua ein Garant für jugendliche Frische, Schönheit und Gesundheit – unabhängig vom Lebensalter. Durch ihre Fähigkeit, vielerlei Krankheiten zu lindern, schenkt diese Pflanze ein langes und gesundes Leben – genau wie ihre berühmte Namensgeberin.

Was nach Sage und Märchen klingt und die Chinesen schon vor rund zweitausend Jahren wussten, wird gerade von der modernen Wissenschaft und von Tausenden von Anwendern bestätigt.

2015 bekam eine Chinesin den Medizin-Nobelpreis für die Entdeckung von Artemisinin aus der Artemisia-Pflanze als erfolgreiches und mittlerweile unverzichtbares Anti-Malaria-Mittel. Dass Artemisinin auch gegen Krebs, HIV-Viren und vieles andere wirkt, belegen die Wissenschaftler nach und nach. Bereits im alten China galt die Pflanze als Allround-Heilmittel zum Beispiel bei Fieber, Wurmbefall und Geschwüren. Was kaum erforscht ist: die Wirkung der Pflanze als Ganzes in Form von Tee, Auszügen oder Blattpulver. Die Symphonie der Wirkstoffe, die synergetischen Effekte der einzelnen Inhaltsstoffe, welche sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken, wird noch manch positive Überraschung bereithalten, da bin ich mir sicher.

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Artemisia-Pflanzen im heimischen Anbau

Ich möchte an dieser Stelle allen Forschern danken, die sich seit vielen Jahren mit dieser Pflanze beschäftigen. Meine Hochachtung gilt Menschen wie Hannelore Klabes, der »Artemisia-Frau«, die mit Artemisia annua und Moringa Projekte in den ärmsten Ländern Afrikas durchführt, um den Menschen dort vor Ort eine preiswerte Nahrungsgrundlage, Hausapotheke und Erwerbsquelle zur Verfügung zu stellen. Ebenso erwähnen möchte ich Dr. Hans-Martin Hirt, der in 70 Ländern der Welt, darunter in vielen afrikanischen, Artemisia-Projekte angestoßen hat.

Nur wenn wir es schaffen, genügend Arbeitsplätze vor Ort in Afrika bereitzustellen und den Menschen dort eine Perspektive für eine lebenswerte Zukunft zu eröffnen, werden sie in ihrer Heimat bleiben wollen und nicht zu Tausenden an den Türen der Wohlstandsländer klopfen. Es gibt keine Grenzen, die nicht von Menschen in Not überwunden werden können. In Afrika könnten hochwertige pflanzliche Rohstoffe wie Artemisia annua, Baobab und Moringa oleifera verarbeitet und auf den lokalen Märkten, aber auch nach Übersee verkauft werden. Dann bleibt der Hauptteil der Wertschöpfung in Afrika selbst, und die Menschen profitieren vor Ort.

Im Gegensatz zu den Affenbrotbäumen (Baobab) und Moringa oleifera, einer weiteren universellen Heilpflanze, wächst Artemisia annua auch in unseren gemäßigten Breiten. Ist das nicht wunderbar? Der Anbau im Garten oder auf dem Balkon ist einfach, man braucht dafür keinen überdimensionierten grünen Daumen. Die frischen Blätter schmecken übrigens sehr viel besser als die getrockneten. Arbeit auf dem Balkon oder im Garten schenkt Freude, und auch man selbst wächst mit im Rhythmus der Natur.

Ein neuer Stern ist aufgegangen am Himmel der natürlichen Heilmittel. Möge dieses Kronjuwel aus der Schatzkammer der Traditionellen Chinesischen Medizin vielen, auch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, den Weg zu strahlender Gesundheit ebnen.

Dieses Büchlein möchte ein Beitrag dafür sein, dass viele den Wert dieser einzigartigen Pflanze erkennen und für sich, andere und unsere Seelengeschwister aus dem Tierreich nutzen.

Artemisia selbst anbauen?

Wer Artemisia selbst anbauen will (image Seite 17 ff.), kann mir einen Freiumschlag zusenden. Ich schicke Ihnen dann Samen von eigenen Pflanzen: Barbara Simonsohn, Holbeinstr. 26, D-22607 Hamburg.

Artemisia, eine erstaunliche Pflanze

Artemisia annua hat ganz außergewöhnliche Eigenschaften und wird vielleicht in naher Zukunft in jeder Hausapotheke und in jedem Garten zu finden sein.

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Historie und Botanik

Artemisia annua wird als Heilpflanze bereits seit mehr als 2000 Jahren in China verwendet und ist dort ein fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Auf Chinesisch heißt die Pflanze Quinghao, und über sie steht bereits etwas in der antiken »Materia medica« geschrieben – einer Sammlung an Texten über heilkräftige Substanzen aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung.

Der erste Hinweis auf die Wirkung als Malaria-Mittel wurde von Ge Hong im vierten Jahrhundert erbracht. Im alten China wurde Artemisia annua für die verschiedensten medizinischen Zwecke verwendet, zum Beispiel als Entwurmungsmittel, als Antiseptikum zur Desinfizierung von Wunden, bei Durchfall, als Antibiotikum gegen Keime jeder Art, als fiebersenkendes Mittel, bei Gelenkschmerzen, Nasenbluten, Abszessen, Erkältungen, Hämorrhoiden, zur Stärkung des Immunsystems und zur Heilung gut- und bösartiger Geschwulste. Die Chinesen nutzten die Pflanze auch zur Eindämmung von Gerüchen, die von Verstorbenen auf Friedhöfen ausgehen, und zur Vertreibung von Insekten.1

Herkunft und Anbaugebiete

Auf Englisch heißt die Pflanze annual wormwood, sweet annie oder sweet wormwood, was auf ihre Wirkung als Entwurmungsmittel hinweist. Ursprünglich beheimatet oder endemisch ist Artemisia annua in den nordchinesischen Provinzen Chahar und Suiyuan auf 1000 bis 1500 Metern Höhe. Mittlerweile hat der Einjährige Beifuß die gemäßigten, subtropischen und tropischen Zonen weltweit erobert. Die Pflanze wächst sogar in Wüsten und Halbwüsten mit Hauptverbreitung in der nördlichen Hemisphäre. In Europa und in den Vereinigten Staaten von Amerika wächst Artemisia annua wild oder im Anbau. Länder, in denen die Pflanze als Kulturpflanze und als Wildpflanze heimisch ist, sind zum Beispiel Deutschland, die Schweiz, Österreich, Argentinien, Bulgarien, Frankreich, Ungarn, Italien, Spanien und Ex-Jugoslawien. Im großen Stil und auch kleinbäuerlich wird Artemisia annua in tropischen Ländern angebaut, wo die Pflanze vor allem als Malaria-Mittel genutzt wird.

Hauptanbaugebiete für den Einjährigen Beifuß als Quelle von Artemisinin sind China und Vietnam sowie Rumänien, wo die Pflanze hauptsächlich der Destillation ätherischer Öle dient. Artemisia annua wird aber auch in großem Umfang in Afrika geerntet; hier sind Nigeria und Kenia die Hauptanbauländer zur Gewinnung von Artemisinin. Auf dem afrikanischen Kontinent nahm der Anbau Fahrt auf, nachdem die Weltgesundheitsorganisation WHO die Artemisinin-Kombinationstherapie ACT – Artemisinin Combination Therapy – zum Kampf gegen die Malaria auslösenden Parasiten empfahl, die bereits gegen zahlreiche Medikamente resistent geworden waren. Artemisinin findet sich in den drüsigen Haaren der Blätter, die daher als wertvollste Pflanzenteile gelten und kurz vor der Blüte die höchste Artemisinin-Konzentration aufweisen. Die Produktion von einem Kilo Artemisinin erfordert etwa 1200 Kilogramm getrockneter Blätter, das entspricht etwa dem Ernteertrag von 1,2 Hektar Anbaufläche.

Firmen und Entwicklungshilfeorganisationen wie Anamed gehen dazu über, Hybriden mit einem möglichst hohen Artemisinin-Gehalt zu kultivieren.

INFO

WAS IST ANAMED?

Anamed ist aus der 1985 im Kongo begonnenen medizinischen und kirchlichen Entwicklungshilfearbeit des Apothekers Dr. Hans-Martin Hirt entstanden. Die dort und in Folge weltweit gewonnenen naturmedizinischen Erkenntnisse für eine eigenverantwortliche, nachhaltige und allen Menschen zugängliche Gesundheits- und Nahrungsvorsorge prägen den Verein.

Hybriden sind Pflanzen, die keine Samen mehr bilden und nur vegetativ durch Stecklinge vermehrt werden können. Die Vermehrung durch Stecklinge ist einfach: Sie wachsen fast zu 100 Prozent an. Diese Pflanzmethode ist aber teurer als das Säen. Pharmafirmen, welche Medikamente aus Artemisia annua herstellen, erwarten eine gleichbleibend hohe Konzentration von Artemisinin, die durch Hybriden eher gewährleistet ist. In Vietnam mit seinen besonders günstigen Anbaubedingungen werden Spitzenwerte von 20 Kilogramm Artemisinin pro Hektar Anbaufläche erzielt.

Daten zur Pflanze

Artemisia annua ist, wie der lateinische Name zum Ausdruck bringt, eine einjährige Pflanze. Sie erreicht bis zu 2,5 Meter Höhe, und ihre Zweige sind abwechselnd angeordnet. Der engste Verwandte im Pflanzenreich ist der Absinth oder Wermut, mit lateinischem Namen Artemisia absinthum.