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Nr. 1501

 

Weg ohne Wiederkehr

 

Unsterbliche sterben – der Tod im Reich der Linguiden

 

von H. G. Francis

 

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Das Jahr 1147 NGZ brachte nach mühsamem, erbittertem Ringen der Milchstraße und ihrer so lange unterdrückten Völker die Freiheit.

Nicht nur die Cantaro und die anderen Hilfstruppen der ominösen Herren der Straßen konnten im Verlauf des »Unternehmens Exitus« ausgeschaltet werden, sondern auch die Herren selbst, die sich letztlich als Manifestation des Mimikry-Genies Monos entpuppten, des Erzfeindes von Perry Rhodan.

Inzwischen schreibt man in der Menschheitsgalaxis Ende September des Jahres 1169. Mehr als zwei Jahrzehnte seit dem Ende von Monos sind vergangen, und die neue Ära, die eigentlich mit dem Erwachen des Mondgehirns begann, ist längst angebrochen.

Trotzdem gibt es in der Galaxis in Sachen Vergangenheitsbewältigung immer noch eine Menge zu tun. Trümmer werden beseitigt. Wunden werden geheilt, Altbewährtes wird restauriert, und Neues wird geboren.

Dann, mitten in der Ära des Wiederaufbaus, ergeht der »Ruf der Unsterblichkeit« an die Träger der Zellschwingungsaktivatoren – und sie, die relativ Unsterblichen, erleben die schlimmste Krise ihres bisherigen Daseins. Sie sollen bis zum 15. Oktober die lebensspendenden Geräte bei ES abgeben. Und sie fragen sich ... Ist der Flug nach Wanderer ein WEG OHNE WIEDERKEHR ...?

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan und Atlan – Sie sind bereit, dem »Ruf der Unsterblichkeit« zu folgen.

Homer G. Adams, Reginald Bull und Roi Danton – Die ZA-Träger ordnen ihre weltlichen Dinge.

Eirene – Sie überbringt eine Nachricht.

Ras Tschubai und Fellmer Lloyd – Die Mutanten im Reich der Linguiden.

Senfro Datalba – Ein freundlicher Linguide.

1.

 

Perry Rhodan veränderte die Optik vor seinen Augen, und das Meer schien sich ihm mit einem gewaltigen Satz zu nähern. Jetzt sah er die Rückenflossen der kilometerweit entfernten Killerwale so deutlich, als strichen die gewaltigen Meerestiere dicht unter der Küste entlang.

»Sie kommen«, sagte er.

Atlan nickte nur.

Der Arkonide saß in entspannter Haltung zwischen den Felsen auf dem Sand. Die Blicke aus seinen rötlichen Augen waren ins Nichts gerichtet. Der Wind spielte mit seinen silberweißen Haaren, die er mit einem Tuch zusammenhielt.

Rhodan ließ nun die Optik zur Seite gleiten, so dass er wieder normal sehen konnte. Er beobachtete die Seelöwen, die sich in der weiten Bucht tummelten. Es waren Hunderte.

»Ich kann nicht glauben, dass ES seine Forderung wirklich ernst gemeint hat«, bemerkte er. »Ich habe es zwar gesagt, aber wirklich glauben kann ich es nicht.«

Atlans Augen belebten sich. Er schien aus einem Traum zu erwachen und Mühe zu haben, sich in der Realität zurechtzufinden.

»Ich kann es mir auch nicht denken«, stimmte er zu.

Wie eine Bombe hatte die von Homunk überbrachte Meldung eingeschlagen, dass sich die Träger der Zellaktivatoren auf Wanderer einfinden und ES die Zellaktivatoren zurückgeben sollten. Homunk hatte ihnen bis zum 15. Oktober 1169 NGZ Zeit gelassen.

Atlan erhob sich.

»Es ist ein Todesurteil«, stellte er fest. »Und das muss einen Grund haben. ES stellt keine Forderungen wie diese, wenn er nicht fundierte Gründe dafür hat.«

»Richtig! Aber ich habe keine Ahnung, was das sein könnte.«

»Ich auch nicht.« Atlan ließ seine Hände in den Hosentaschen verschwinden, zog sie jedoch sogleich wieder daraus hervor, um die Arme vor der Brust zu verschränken.

Doch auch in dieser Haltung verharrte er nicht. Er löste die Arme voneinander, breitete sie kurz aus und ließ sie dann schlaff herabfallen. »Ich habe nicht die Spur einer Erklärung. Er will uns sterben lassen, obwohl die zwanzigtausend Jahre, die er uns gegeben hat, noch lange nicht abgelaufen sind.«

Er ließ sich wieder in den Sand sinken.

»Und ich dachte, ich hätte noch so viel Zeit.«

»Auch Unsterbliche sterben«, sagte Rhodan ruhig. »Nichts ist unendlich. Selbst der Kosmos wird eines Tages enden, und wir werden seine Geheimnisse nicht enträtseln. Das ist es, was mich am meisten stört. Selbst ein so langes Leben, wie wir es genossen haben, reicht nicht aus, um dem wahren Inhalt des Kosmos auch nur ein wenig näher zu kommen. Ich würde gerne wissen, warum diese Ordnung entstanden ist, wer sie so geschaffen hat und nicht anders, und welche Idee sich dahinter verbirgt. Mich beschäftigt die Frage, wie groß die Rolle der Menschen im Rahmen des kosmischen Geschehens wirklich ist, ob wir nicht vielleicht doch ein wenig bedeutender sind, als wir gemeinhin glauben. Es schmerzt mich, dass ich auf meine vielen Fragen keine Antwort bekommen werde.«

»Ich hatte den Tod schon oft vor Augen«, erwiderte der Arkonide, »aber nie in dieser Weise. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir nach Wanderer fliegen, dort die Zellaktivatoren abgeben – und dann zu Staub zerfallen werden. Es will mir nicht in den Kopf, dass ES so etwas will.«

Rhodan lächelte kaum merklich.

»Dich stört der Zeitpunkt«, stellte er fest. »Du weißt, dass auch du eines Tages sterben wirst, aber es ist dir noch zu früh.«

»Es ist noch zuviel Motivation in mir«, entgegnete Atlan. »Soviel Neugier. Ich spüre zuviel Kraft in mir. Ich kann noch so viel geben. Es geht ja nicht um mich, sondern um die Menschen. Wenn ES uns abberuft, dann könnte das bedeuten, dass er der Menschheit keine Zukunft mehr gibt. Denn das ist doch die Idee, die hinter der Verleihung der Zellaktivatoren steht, den Menschen der Erde eine große Zukunft zu eröffnen, eine führende Rolle im Universum. Die aber lässt sich nicht verwirklichen, wenn wir die Aktivatoren abgeben müssen. Niemand lebt lange genug, um sich den großen Aufgaben stellen zu können, die eine solche Anforderung mit sich bringt.«

Perry Rhodan blickte aufs Meer hinaus. Er sah die Rückenflossen der Killerwale. Sie durchschnitten die hochgehenden Wellen. Er war an die Küste der argentinischen Provinz geflogen, um hier in Ruhe seinen Gedanken nachgehen zu können, aber auch in der Hoffnung, ein einmaliges Naturschauspiel zu erleben. Doch jetzt wusste er, dass er es kaum wahrnehmen würde, wenn es denn eintreten sollte.

Seit Tagen beschäftigte er sich nur mit dem Gedanken an den Tod.

»Es ist ein Unterschied, ob man sich bei einem gefährlichen Einsatz dem drohenden Tod gegenübersieht oder ob es der natürliche Tod ist, der dir bevorsteht – obwohl man in diesem Zusammenhang eigentlich gar nicht von einem natürlichen Tod reden kann, da wir ja eine natürliche Lebensverlängerung gar nicht erfahren haben.«

»Wir weichen dem Gedanken an den Tod immer aus, als ob der Tod ausgerechnet um uns einen weiten Bogen machen würde – was ganz sicher nicht der Fall ist. Wir glauben daran, dass der Tod nicht das Ende ist. Es gibt etwas, was danach kommt«, sagte Atlan, als wolle er sich selbst Trost zusprechen. »Nichts geht verloren. Der Tod ist zugleich auch ein Neubeginn, wir wissen nur nicht, wie dieser aussieht. Aber ich zweifle nicht daran, dass es ihn gibt.«

»Natürlich«, stimmte Rhodan zu. »Davon bin auch ich überzeugt. Ich hätte gar nicht leben können, wenn ich nicht immer daran geglaubt hätte. Das Leben hätte für mich keinen Sinn gehabt.«

Atlan blickte ihn forschend an.

»Du bist so ruhig, Barbar«, sagte er.

Rhodan lächelte.

»So hast du mich lange nicht mehr genannt, Arkonidenhäuptling«, erwiderte er.

»Wirst du deinen Nachlass regeln?«, fragte Atlan.

»Natürlich«, antwortete der Freund. »Das ist doch selbstverständlich. Ich kann nicht gehen und meinen Freunden einen Wust von unerledigten persönlichen Dingen hinterlassen, die sie vielleicht jahrelang mit unnötiger Arbeit blockieren würden.«

»Dann gehst du davon aus, dass ES es ernst meint?«

»Ich habe das Lachen von ES oft gehört«, erwiderte Rhodan. »Es hat mir gezeigt, dass dieses Wesen eine ganz besondere Art von Humor hat. In diesem Fall werden wir ES nicht lachen hören. Es geht nicht um einen Scherz. Glaube nur nicht, dass ES sich über uns Sterbliche lustig macht. Unsere Reise wird auf Wanderer enden. Nichts von uns wird zur Erde zurückkehren. Nur die Erinnerung wird bleiben.«

Der Terraner blickte Atlan lächelnd an.

»Du solltest dich also darum kümmern, dass man dir ein würdiges Denkmal baut«, empfahl er ihm.

Der Arkonide erwiderte das Lächeln. Er wusste, dass Rhodan es nicht so gemeint hatte, erfasste jedoch die ernste Mahnung, die hinter seinen Worten stand.

Er seufzte.

»Es ist schwer, sich mit dem Unabänderlichen abzufinden«, gab er zu. »Nur selten in meinem Leben habe ich mich mit meinem eigenen Tod befasst. Ich habe keine Angst davor, aber in mir ist immer noch eine gewisse Schranke. Sie verhindert, dass ich es wirklich glaube. In mir ist noch ein Hoffnungsfunke. Er signalisiert mir, dass es doch noch einmal gut gehen könnte.«

»Lösche ihn«, empfahl ihm Rhodan. »Es ist vorbei. Sei dankbar, dass du viele Jahrtausende leben durftest und dass du dabei Dinge gesehen hast, die den Augen von den unendlich vielen Menschen verborgen geblieben sind. Die Wunder des Universums sind Alltag für dich geworden. Was würden andere Menschen dafür geben, wenn sie nur ein einziges dieser Wunder hätten bestaunen können.«

»Hast du sonst noch einen Tipp für mich?«, fragte Atlan ironisch.

Rhodan lachte.

»Ich wollte dir keine Lebenshilfe geben, Arkonide«, erwiderte er belustigt. »Schließlich bin ich ein junger Mann – verglichen mit dir.«

»Dann bin ich beruhigt«, lächelte Atlan. »Ich dachte schon, ich, als der wesentlich Ältere von uns beiden, müsste mir jetzt einen Vortrag über die Gnade der relativen Unsterblichkeit anhören. Zudem hat das Wort ›Lebenshilfe‹ in diesem Zusammenhang einen recht eigenartigen Beigeschmack.«

Er löste das Tuch aus seinen Haaren.

»Ich habe mich all die Jahre so verdammt sicher gefühlt«, gestand er nun wieder in ernsterem Ton. »Mit allen möglichen Dingen habe ich gerechnet, nur nicht damit, dass ausgerechnet ES mir den Boden unter den Füßen wegziehen würde.«

Rhodan zählte die Wellen. Sechs kleineren folgte jeweils eine, die sich höher auftürmte als die anderen, sie rollte mächtiger ans Ufer, brach sich gewaltiger in der Brandung und schoss danach weiter als jede andere auf den weißen Sand hinauf bis zu den Seelöwen, die in der Sonne dösten.

»Wir werden nach Wanderer fliegen und dort tun, was ES von uns verlangt«, erklärte er. »Und ich hoffe, dass uns alle Aktivatorträger begleiten werden.«

»Du meinst, es könnte jemand unter ihnen sein, der sich weigert, mit uns zu fliegen, weil er hofft, dadurch seinem Schicksal entgehen zu können?«

»Es wäre nur allzu menschlich.«

»Ich werde mit allen reden«, versprach der Arkonide.

»Ras und Fellmer sind nicht da. Sie sind im Jergelen-System auf der Eastside. Dort im Simban-Sektor, dem Hoheitsgebiet der Tentra-Blues, sollen sie Erkundigungen über die Linguiden einholen. Sie werden wohl nicht bis zum fünfzehnten Oktober zurück sein. Wir müssen sie informieren.«

»Müssen wir das wirklich?«, fragte der Arkonide. »Wäre es nicht menschlicher, wenn wir das nicht täten? Dann wüssten sie nichts von dem bevorstehenden Ende. Der Tod würde sie überraschen, aber das ist vielleicht gnädiger, als wenn sie sich fast zwei Wochen lang mit dem Gedanken an das Unabwendbare quälen.«

»Ich habe Eirene bereits den Auftrag erteilt«, eröffnete ihm Rhodan. »Sie wird am vierten Oktober mit dem Nakken Willom auf dessen Dreizackschiff ANEZVAR in die Eastside aufbrechen, um den beiden zu sagen, was sie erwartet.«

Wieder rollte eine siebte Welle auf den Strand zu. Aus ihr ragten eine große Rückenflosse und dicht daneben eine kleine hervor. Ein Killerwal mit seinem Jungen auf der Jagd.

Rhodan beobachtete, wie die beiden Wale von der Welle auf den Sand hinausgetragen wurden und wie sie nach den Seelöwen schnappten. Das Muttertier war offensichtlich nur bemüht, dem Jungen zu zeigen, mit welchem Trick man an die Beute herankommen konnte, die sich auf dem scheinbar so sicheren Strand befand. Es schnappte nur drohend zu, packte seine Beute jedoch nicht, obwohl es die Chance dazu gehabt hätte. Das Junge versuchte, einen der Seelöwen zu erbeuten, war jedoch zu ungeschickt. Beide Wale blieben zappelnd auf dem Sand liegen, bis sie von einer weiteren, besonders hochgehenden Welle erfasst und ins Meer zurückgespült wurden.

Atlan lächelte.

»Das Leben geht weiter«, sagte er. »Auch wenn wir nicht mehr da sind. Der Weg der Menschen ist noch lang, und die Jungen werden lernen müssen. Wir können ihnen Hilfen geben, aber wir können sie auf ihrem Weg nicht mehr begleiten.«

»Das könnte der Gedanke von ES sein«, stimmte Rhodan zu. »Ich glaube nicht daran, dass ES an der führenden Rolle der Menschheit zweifelt. Nur könnte die Superintelligenz zu der Einsicht gekommen sein, dass es ohne uns besser geht.«

»Bitter für uns, aber durchaus möglich«, nickte der Arkonide.

Mehr als zwanzig Jahre waren seit der Entmachtung von Monos vergangen. Die Lage in der Milchstraße hatte sich stabilisiert. Obwohl noch nicht alle Trümmer beseitigt und noch nicht alle Probleme gelöst worden waren, hatten sich die Galaktiker im großen und ganzen wieder gefangen. Sie waren zuversichtlich, dass die alte Ordnung irgendwann wiederhergestellt und dass der Wiederaufbau abgeschlossen sein würde. Friede herrschte in der Milchstraße. Er hatte eine hoffnungsvolle Entwicklung ermöglicht, wie sie die meisten Völker seit Jahrhunderten ersehnt hatten.

Ein neues, raumfahrendes Volk war aufgetaucht und machte von sich reden. Es war das Volk der Linguiden. Sie kamen aus der Eastside der Galaxis, und der Ruf von »Friedensmachern« eilte ihnen voraus. Eben nach diesem Volk sollten Ras Tschubai und Fellmer Lloyd Ausschau halten.

Atlan blickte den Freund lange an. Er meinte, ihm bis ins Innerste sehen zu können. Niemanden kannte er besser als Perry Rhodan.

Nach einer Weile erschien ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, und in seinen rötlichen Augen blitzte es auf. Er schüttelte den Kopf.

»Nein, mein Freund«, sagte er. »Du glaubst auch nicht daran, dass ES es wirklich ernst meint. Tief in dir sind Zweifel. Du kannst es dir einfach nicht vorstellen. Es erscheint zu absurd.«

»Du hast recht«, gestand Rhodan ein. »Zweifel sind da. Vielleicht hat ES sich geirrt?«

»Unwahrscheinlich«, lehnte der Arkonide ab. »Wir können bei ES zwar einen Irrtum nicht ausschließen, aber in diesem Fall glaube ich nicht daran.«

»Und woran glaubst du?«

»Es könnte ein Plan von ES sein«, vermutete Atlan. Er erhob sich und ging einige Schritte in die Bucht hinaus. Einige im Windschatten der Felsen liegende Seelöwen wichen ihm brüllend aus, zeigten jedoch keine Aggressionen. Sie lebten schon lange in diesem Naturschutzpark. Sie wussten, dass ihnen vom Menschen keine Gefahr drohte. »Wir haben schon öfter erlebt, dass ES irgendwelche Pläne ausgeheckt hat, um Probleme zu lösen, von deren Existenz wir erst sehr viel später erfahren haben.«

»Es könnte ein Trick sein«, überlegte Rhodan. »Der Schwindel einer feindlichen Macht, die sich auf Wanderer eingenistet und Homunk in ihre Gewalt gebracht hat.«

»Die Kosmokraten?«

»Das können wir nicht ausschließen. Ich denke aber auch daran, dass es eine Falle von Monos Vater sein könnte, der auf diese Weise zum ersten Mal direkt eingreifen will, um seinen Sohn zu rächen.«

Rhodan trat ebenfalls in die Bucht hinaus. Zusammen mit dem Arkoniden wanderte er an den Felsen entlang, umging auf diese Weise die Hauptgruppe der am Wasser ruhenden Seelöwen und blieb schließlich am Strand stehen. Er fürchtete nicht, von den Killerwalen angegriffen zu werden. Die hochintelligenten Tiere wussten sehr wohl zwischen Menschen und Seelöwen zu unterscheiden. Außerdem hatten freilebende Orcas noch niemals Menschen attackiert.

Schon seit 21 Jahren wartete Rhodan darauf, dass Gesils »Schänder« auf den Plan trat, um Rache zu nehmen für das Ende seines Sohnes. In all dieser Zeit war er jederzeit darauf vorbereitet gewesen, sich seinem Intimfeind zu stellen. Er konnte nicht ausschließen, dass es jetzt zu der lange erwarteten Auseinandersetzung kam.

»Die Spekulationen bringen uns nicht weiter«, sagte Atlan.

»Richtig. Die Wahrheit werden wir erst auf Wanderer erfahren. Es wäre jedoch ein verhängnisvoller Fehler, wenn wir nicht alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen. Wir könnten von einer Seite überrascht werden, mit der wir nicht gerechnet haben.«

»Wir werden uns nicht überraschen lassen. Wir bereiten uns auf verschiedene Möglichkeiten vor, und dann lassen wir alles Weitere auf uns zukommen.«

 

*

 

»Du sagst das so, als wüsstest du genau, dass du nie wieder auf die Erde zurückkehrst«, sagte der Anwalt und blickte Rhodan erstaunt an. »Natürlich habe ich von der Forderung von ES gehört. Die Presse ist schließlich voll davon, aber ich habe das für nicht so ernst genommen.«

»Könnte es aber sein«, erwiderte Rhodan. »Und deshalb möchte ich diese Seite geregelt haben.«