Ewald Schober

Wer bist du?

Jeder hat die Wahl

5. Auflage/2018

© 2015 Manfred Langhuber

Verlag: Verlag: Nova MD GmbH

Lektorat: Ilke Ettemeyer

www.lcc-seminare.de

info@lcc-seminare.de

ISBN

9783964547712

Ewald Schober gibt in diesem einzigartigen Buch die Antworten auf die wahrscheinlich wichtigste Frage des Menschen - Wer bist Du? Obwohl die Frage sehr kurz ist, ist die Antwort für die meisten Menschen bis heute ausgeblieben. Solange der Mensch nicht erkennt, wer er wirklich ist, solange ist es ihm fast unmöglich wirklich glücklich und erfolgreich zu werden.

In diesem Buch wird das alt hergebrachte Paradigma von Tun-Haben-Sein völlig auf den Kopf gestellt, denn ist es wirklich so, dass man zuerst etwas tun muss, um etwas zu haben und um dann jemand zu sein, und macht dieses dann auch glücklich? Letztlich geht es ja darum, ein glückliches Leben führen zu können.

Dieses Paradigma, also diese grundsätzliche Denkweise wird aufgrund seiner Erfahrungen der letzten Jahrzehnte in die richtige Reihenfolge gedreht.

Ewald Schober gibt mit sehr anschaulichen Beispielen aus seinem Leben die Antworten und verändert damit das Leben des Lesers ungemein.

Es beginnt eine schöpferische Reise in das wirkliche Ich und der Weg zu einem erfolgreichen Leben in Glück und Harmonie ist geebnet.

Inhalt

Vorwort

Worte von Pietro Mercuri

Kapitel 1 Die falsche Weltlehre von Tun – Haben – Sein

Kapitel 2 Ein oft gehegter Wunsch: Haben – Tun – Sein

Kapitel 3 Warum wollen wir unbedingt etwas haben? Haben macht nicht dauerhaft glücklich

Kapitel 4 Du musst nichts tun oder etwas haben, um jemand zu sein - Sein-Tun-Haben

Kapitel 5 Contaway, ein Bote

Kapitel 6 Wer bist du oder wer möchtest du gerne sein?

Kapitel 7 Alles ist relativ und hat keine Bedeutung, außer der, die wir ihr geben

Kapitel 8 Bestimme dich neu und die Welt wird folgen

Kapitel 9 Die Technik - Die Formel

Kapitel 10 Wie es ist, sich in ein solches Abenteuer zu begeben

Kapitel 11 Beispiele aus dem Leben

Kapitel 12 Die Macht, die aus dem Sein kommt!

Kapitel 13 Sein ist Fühlen

Kapitel 14 Gesetz der Resonanz

Kapitel 15 Du wirst immer das wahrnehmen, was du bist

Kapitel 16 Triff du eine echte Entscheidung

Kapitel 17 Es gibt keine schlechten Menschen, sondern nur schlechte Zustände

Kapitel 18 Die Angst vor dem Negativen

Kapitel 19 Weisheiten stimmen nicht

Kapitel 20 Obwohl du jetzt nichts mehr brauchst, wirst du noch viel mehr bekommen: Der Weg zum Reichtum

Kapitel 21 Es geht noch einfacher

Kapitel 22 Entscheidungen fallen leichter

Kapitel 23 Zusammenfassung

Kapitel 24 Lebe im Hier und Jetzt und genieße

Nachwort

Vorwort

Seit meiner Jugend habe ich mir zur Aufgabe gemacht zu erforschen, wie man erfolgreich wird, um es dann an mir selbst umzusetzen. Ja, ich habe fast mein ganzes Leben dazu verwendet, etwas aus mir zu machen. Ich habe mir fast alles Wissen zum Thema „Wie werde ich erfolgreich“ in Form von Literatur, Seminaren, Vorträgen und Selbststudien angeeignet.

Vieles davon hat mir sehr weitergeholfen und es gibt viele Menschen, die mich für das, was ich habe oder tue, bewundern. Und trotzdem fühlte ich mich nie am Ziel, egal was ich erlernte, tat oder erreichte. Ich konnte trotz alledem nie von mir behaupten, rundum glücklich zu sein.

Diese traurige Bilanz veranlasste mich, glückliche Menschen erforschen zu wollen. Ich stellte mir die Frage: Was unterscheidet die von mir?

So war es auch mit allem Anderen. Es gibt Leute, denen scheint Erfolg, Reichtum, Gesundheit und Liebe einfach so zuzufliegen. Sie haben einfach alles. Bei mir musste ich feststellen, dass ich immer viel mehr dafür tun musste. Was ist also der Unterschied, was ist das Geheimnis?

Um die Antwort und die Voraussetzungen geht es in diesem Buch. Lass dich überraschen.

Eines darf ich dir an dieser Stelle versprechen: Wenn du dieses Wissen verinnerlichst und dich entschieden hast es anzuwenden, dann wirst du sofort und, wenn ich sage sofort, dann meine ich es auch so, derjenige sein, der du schon immer sein wolltest.

Dabei spielt es keine Rolle, was du sein willst, ob glücklich, liebevoll, reich, erfolgreich, attraktiv oder gesund, einfach alles.

Dieses Werk stellt viele bisherige weit verbreitete Thesen in Frage, aber es bringt dich sofort dahin, wo du schon immer sein wolltest.

Ich weiß, dass dies ein sehr mutiges Versprechen ist, aber ich weiß, wovon ich rede, weil sich bei mir und vielen Menschen, denen ich dieses Wissen weitergeben durfte, eine sofortige Wandlung vollzog.

Also, lass uns auf eine einmalige Schöpfungsreise gehen.

Und noch etwas: Ich werde mich in diesem Buch immer und immer wiederholen. Das hat den Grund, dass du dieses Wissen einfach verinnerlichen sollst. Deshalb kann man es aus meiner Sicht nicht oft genug vorbeten.

Viel Spaß!

Dieses Buch ist in der „Du-Form“ geschrieben, da es eine sehr persönliche Ebene anspricht.

Ewald Schober

Worte von Pietro Mercuri (Hypnotiseur, image in 2014, R.I.P.)

(bekannt aus Funk und Fernsehen)

Wer bist Du wirklich - Erkenne Dich Selbst

Wenn ich eine lange Reise machen würde, ins Gefängnis oder Krankenhaus müsste und ich hätte in meinen Rucksack noch Platz für ein Buch, würde ich dieses Buch von Ewald mitnehmen.

Des Menschen Seele gleicht dem Wasser.

Vom Himmel kommt es,

zum Himmel will es, und wieder nieder,

zur Erde muss es.

Ewig wechselnd. J.W. v. Goethe

Nur der Mensch sucht die Ewigkeit und stellt sich die DASEINs

Frage: "Warum bin ich hier? Wo komme ich her? Wo will ich hin? Wo liegt der Lebenssinn? Wer bin ich? Wer darf ich SEIN?“

Oft fragen sich Menschen nach ihrem DASEIN, ihrer Daseinsberechtigung und suchen ihren Platz im Leben.

Die meisten Menschen suchen sich oberflächlich im Außen.

An der Oberfläche werden sie aber keine Antwort auf ihre Frage finden:

Da aber die meisten auf der Oberfläche suchen, spielt sich das Leben ständig im Außen ab und nur wenige bemerken, dass das Außen im Innen liegt. In Dir selbst.

Die Frage, die wir uns alle stellen sollten, heißt: „Sein oder nicht Sein? Wer bin ICH? Liegt im SEIN das Sein?“

Gehe mit diesem Buch auf eine Reise in dich selbst und erkenne deinen SEIN-Zustand.

Wer seinen Standpunkt erkennt, kann sich und sein Ziel neu orientieren.

Wer bis heute einen unglücklichen, unzufriedenen Lebensweg ging, kann sich mit Hilfe dieses Buches sofort auf eine freie, glückliche, zufriedene Reise machen.

Dieses Buch handelt von einem Mann, der sich auf die Suche nach Reichtum machte. Er träumte davon gesund und erfolgreich zu sein.

Dabei entdeckte er, dass erfolgreich und Reichtum nichts mit glücklich und gesund zu tun hat.

Solange du nach dem Glaubensmuster lebst: Ich bin arm, ich habe kein Geld, wirst Du kein Geld haben und arm SEIN.

Beginne zu glauben: Ich bin reich und mir gehört die ganze Welt.

Mir gefiel diese Aussage am besten:

Du entscheidest jetzt, ohne Wenn und Aber, ob du glücklich oder unglücklich sein willst.

Ich gratuliere Ihnen zu diesem Buch und bin überzeugt, dass der Inhalt Ihre Gedanken und Ihr Leben verändern wird.

Einfach glücklich SEIN mit dem, was du hast.

Kapitel 1
Die falsche Weltlehre von Tun – Haben – Sein

Als ich klein war, bekam ich von meiner Mutter immer zu hören: „Wenn du dies oder das tust, dann bekommst du jenes und dann bist du Wer.“ Zum Beispiel: „Lerne, dann bekommst du gute Noten und dann bist du ein guter Schüler.“ Oder: „Sei brav!“ Dann wäre sie stolz auf mich und ich könnte dann vielleicht von mir behaupten, dass ich Mamas Lieblingssohn sei.

Mein Fußballtrainer erklärte mir: „Wenn du hart an dir arbeitest und gut spielst, dann werden hochklassige Vereine auf dich aufmerksam und du bekommst vielleicht einen Profivertrag. Somit verdienst du dein Geld mit Fußball und dann bist du Wer!“

Bei uns Kids galt das Gesetz: Wenn du dich cool benimmst, bekommst du die schönsten Mädchen und dann giltst du als Hero.

Ich schätze, die gleichen Beispiele oder ähnliche haben auch dein ganzes Leben begleitet. Denn fast die ganze Welt lehrt das Paradigma von Tun – Haben – Sein! Tu was, dann bekommst du was und dann bist du Wer. Genau in dieser Reihenfolge. Diese Lehre wird nicht nur Kindern oder Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen laufend vermittelt!

Mache einen guten Schulabschluss (also lerne), dann bekommst du einen gut bezahlten und sicheren Beruf. Erst dann bist du Wer! Gehe sonntags regelmäßig in die Kirche, beichte und befolge die zehn Gebote, dann erhältst du die heilige Kommunion und bist ein guter Mensch!

Oder ein Beispiel aus der Werbung: Kauf dir diese Anti-Falten-Creme, benutze sie, so oft du kannst, und du wirst jugendlicher aussehen. Du bist dann die 60-jährige, die aussieht wie die 20jährige Frau aus der Werbung! (Haha).

Alle Lehren und Anschauungen funktionieren nach der Reihenfolge von Tun – Haben – Sein! Zuerst muss ich etwas tun, um etwas zu bekommen. Und wenn ich es habe, kann ich von mir behaupten, dass ich Wer bin – sprich, dann bin ich glücklich!

Dein Arzt rät dir, weniger Fett zu essen, damit du wieder normale Cholesterinwerte bekommst und gesund bleibst!

Dein Chef motiviert dich dazu, dich mehr anzustrengen, damit du eventuell befördert und eine wichtige Person im Unternehmen wirst. Und du weißt, wenn du so und so viele Überstunden im Monat machst, bekommst du so und so viel mehr Geld. Dann kannst du dir den neuen Ford xy leasen, weil du die monatliche Rate bedienen kannst. Und dann werden die Nachbarn schauen, denn dann bist du Wer!

So wurde es uns und so wird es uns noch immer eingebläut. Nur der, der etwas tut, bekommt etwas und dann erst ist er was! Alles, wirklich alles, begründet sich darauf und wir geben es weiter, weil es logisch erscheint. Denn wenn alle so denken, muss es ja richtig sein!

Es gibt ja auch genügend Weisheiten, die das belegen. Zum Beispiel das Wort „verdienen“. Es kommt aus dem Wortstamm „dienen“. Also verdient nur der Geld, der auch bereit ist, vorher zu dienen. Erst dann stellt er etwas dar.

Ich möchte dir eine Geschichte erzählen, die das verinnerlicht. Dabei werde ich so tun, als ob ich sie selbst erlebt hätte:

Im Alter von sechs Jahren schrieb ich, genauso wie mein Cousin, einen Brief an den Weihnachtsmann.

Wir beide saßen bei meinen Eltern zu Hause auf der alten Küchenbank. Meine Mutter backte Plätzchen.

Mein Cousin und ich schrieben unsere Wunschzettel zur gleichen Zeit. Er wünschte sich, so wie ich, eine Modelleisenbahn. Wir verwendeten das gleiche Papier und schrieben einen ähnlichen Text. Wir hatten die Zettel mit unseren Namen unterschrieben und mit unseren Adressen versehen, falteten die Wunschzettel und steckten sie in ein Kuvert. Auf dem Kuvert stand die Adresse des Weihnachtsmannes. Anschließend legten wir die Briefe draußen auf das Fensterbrett. Am nächsten Morgen waren sie weg. Am 24. Dezember bekam mein Cousin die Modelleisenbahn, aber ich nicht. Ich verstand die Welt nicht mehr. Er war doch nicht artiger als ich. Im Gegenteil, er war verzogen und ein Einzelkind reicher Eltern. Er bekam die Eisenbahn, die ich mir genauso gewünscht hatte und vielleicht sogar noch mehr. Ich dachte, dem Weihnachtsmann muss ein Fehler unterlaufen sein. Der Brief ist nicht angekommen oder vielleicht habe ich doch nicht die richtige Wortwahl getroffen. Vielleicht war sein Brief schöner. Ich zerbrach mir sogar bis ins neue Jahr den Kopf darüber, woran es gelegen haben konnte. Ich bekam keine Antwort. Ein Jahr verging und wir saßen im Dezember wieder zusammen. Im gleichen Raum, auf der gleichen Eckbank und meine Mutter backte wieder Plätzchen. Er wünschte sich ein Pony, so wie ich mir auch. Aber dieses Mal hatte ich nicht nur das gleiche Papier, sondern auch den gleichen Stift verwendet. Ich schrieb seinen Text Wort für Wort genau ab, damit mir ja kein Fehler passierte. Wir nahmen die Briefe, steckten sie beide in ein Kuvert und legten diese wieder draußen auf das Fensterbrett. Am nächsten Morgen waren beide wieder weg. Ich war mir sicher, dieses Mal funktioniert es. Es kam Heiligabend. Er bekam sein Pony. Aber unter meinen Weihnachtsbaum lag ein Päckchen Tränen. Ich war außer mir, voller Wut und Enttäuschung. Ich verstand die Welt nun gar nicht mehr. Zudem bekam ich noch die „netten“ Sprüche von meinem Cousin zu hören.

Und wieder ein Jahr später auf der Eckbank, mit Plätzchen und dem Geruch von Zimt, schrieben wir unsere Briefe an den Weihnachtsmann. Diesmal wünschten wir uns jeder ein neues Fahrrad. Ich probierte sogar in der gleichen Schrift zu schreiben, denn irgendwo musste ja der Fehler gewesen sein. Und ich wollte nichts dem Zufall überlassen. Die beiden Briefe kamen in die Kuverts, wieder auf die Fensterbank und waren beide am nächsten Tag weg. Er bekam das schönste Fahrrad, was ich je in meinen Leben gesehen hatte. Er ließ es mich noch nicht einmal anfassen. Ich ging auf mein Zimmer und weinte mir die Seele aus dem Leib. Nach langer Trauer stieg in mir die Wut auf. Mir wurde klar, dass irgendetwas faul sein musste an dem unumstößlichen Gesetz von: Sei brav, dann bekommst du viel und dann bist du Wer! Somit traf ich damals die Entscheidung, mein eigener Weihnachtsmann zu sein!

Kapitel 2
Ein oft gehegter Wunsch: Haben – Tun – Sein

Vor allem als Kinder und Jugendliche haben wir oft geträumt! Am liebsten wäre es uns gewesen, wenn wir im Fußball nicht dauerhaft hätten trainieren müssen, um entdeckt zu werden, sondern dass es fast von alleine geht! Wir sinnierten in der Gruppe unter Freunden, wie es wäre, wenn sich morgen ein Scout vom FC Bayern melden würde. Einfach so, um uns sofort ins Fußball-Internat zu schicken. Dann würden wir denen mal zeigen, wie es geht. Wir wären die Helden und unsterblich, wir würden Profis und wären berühmt. Oder eine reiche, uns unbekannte Tante würde sich bei uns melden und uns viele Millionen vererben. Dann bräuchten wir nichts mehr tun. Wir hätten ein Vermögen, bräuchten nicht mehr diese blöde Lehre fertig zu machen, wären Millionäre und nur in der High Society unterwegs! Wir würden das Vermögen noch größer machen. In unseren Träumen drehten wir das Paradigma von Tun-Haben-Sein um in Haben-Tun-Sein.

Kinderträume? Nein, auch Erwachsene jeden Alters denken oft in dieser Reihenfolge. Wie oft hörte ich schon jemanden sagen: „Wenn ich mehr Geld hätte, dann könnte ich öfters reisen und dann wäre ich glücklich.“ Oder: „Ich könnte mir dies oder das kaufen und dann wäre ich glücklich.“ „Wenn ich mehr Zeit hätte, dann könnte ich mehr meine Hobbies ausleben und dann wäre ich glücklich!“ Oder, oder, oder! Verstehst du, was ich meine?

Aber wie wir wissen, funktioniert so das Leben leider nicht. Zuerst müssen wir etwas tun, um etwas zu bekommen und erst dann können wir wirklich glücklich sein!?

Auch Lebensweisheiten belegen uns beispielsweise: Schneller Erfolg ist genauso schnell vergänglich! Oder: Glück hat nur der Tüchtige!

Aber es wäre doch alles viel einfacher, wenn ich schon eine tolle Ausgangssituation hätte. Dann wäre doch das Tun viel leichter und ich wäre sofort der, der ich sein will.

Wenn ich morgens aufwache und in den Spiegel schaue und feststellen würde, dass ich mein Aussehen auf wundersame Weise über Nacht verändert habe und ich nun aussehe wie George Clooney, dann wäre es doch auch viel leichter, elektrisierend und anziehend auf die Damenwelt zu wirken. Ich wäre von heute auf morgen, ohne mühsam etwas zu tun, ein Frauenheld!

So verhält es sich mit Allem. Das ist auch der Grund, warum so viele Menschen, trotz einer Gewinnchance von 1 zu 140 Millionen, Lotto spielen.

Es ist erwiesen, dass es wahrscheinlicher ist, von einer explodierenden Mineralwasserflasche getötet zu werden als den Jackpot zu knacken.

Auch deswegen fallen wir auf alle Preisausschreibungen herein, wenn sie uns versprechen, dass wir in der engeren Auswahl sind. Der Zweck heiligt die Mittel, sagt man. Es ist anscheinend in uns tief verankert, dass wir gerne ohne großes Zutun etwas bekommen wollen, um endlich Wer zu sein. Warum? Vielleicht haben wir instinktiv Zweifel an der Jahrtausendlehre von Tun-Haben-Sein, weil wir im Laufe des Lebens schon gemerkt haben, dass die Anstrengungen nicht immer zum gewünschten Ergebnis führen. Wir geben fast das ganze Leben unser Bestes, in der Schule, in der Lehre, im Beruf usw. und trotzdem reicht es nur so zum Leben. Irgendetwas stimmt da anscheinend nicht!

Und dann treffen wir auch noch jemanden, mit dem wir in der Schule waren, und stellen fest: Der lebt wie die Made im Speck, obwohl er sich nie toll angestrengt hat beim Lernen, im Beruf und auch heute noch. Also, was jetzt? Tun-Haben-Sein oder Haben-Tun-Sein? Natürlich wäre die zweite Möglichkeit einfacher. Denn wenn ich bereits Geld hätte, würde es auch für mich leichter, dieses zu vermehren als von Null ein Vermögen aufzubauen. Auch deshalb liegen wir hin und wieder im Bett und schicken Stoßgebete in den Himmel mit der Bitte: „Bitte, lieber Gott, sende mir ein Quäntchen Glück!“

Kapitel 3
Warum wollen wir unbedingt etwas haben? Haben macht nicht dauerhaft glücklich

Wir denken, wenn wir dies oder jenes haben, dann ...? Haha, ja, was dann? Ja, darauf gibt es nur eine Antwort: Dann sind wir glücklich! Wenn du das und das Vermögen hast, dann brauchst du dich nicht mehr zu sorgen. Es ist alles leichter, sprich: Ich kann endlich glücklich sein! Wenn ich mir das Auto oder das Haus kaufe, dann fühle ich mich als jemand Besonderes und dann bin ich glücklich. Wenn ich diese Frau heirate, dann bin ich wunschlos glücklich! Wenn ich diese Auszeichnung erreiche, werde ich bewundert, dann bin ich „Wer“ und bin glücklich! Wenn ich 20 Kilogramm abnehme, dann sehe ich wieder gut aus und dann bin ich glücklich! Und so weiter und so fort!

Es geht immer nur um einen Punkt: Glücklichsein! Es geht immer darum, sich rundum zufrieden und glücklich zu fühlen. Das ist das, wonach wir tief in uns streben! Warum sonst solltest du das oder jenes wollen? Ah, damit dein Arbeitskollege endlich erkennt, welcher Macher du bist. Ah darum, sorry, aber wenn der morgen stirbt, dann ist es nicht mehr wichtig, oder wie? Aber nein – es geht nur um mich, würdest du jetzt antworten, stimmt´s? Aber warum tust du das für dich?

Damit du dich gut fühlst, glücklich und auf dich stolz bist und bewundert wirst – ein tolles Gefühl – vollends glücklich zu sein!

Es geht immer um deinen Gefühlszustand. Wir wollen immer etwas, ja, glücklich sein!

Vor kurzer Zeit sagte eine Seminarteilnehmerin zu mir: „Ich möchte nicht immer glücklich sein, denn dann wüsste ich es nicht mehr zu schätzen!“ Darauf antwortete ich: „Dann wären Sie ja auch nicht mehr glücklich, wenn Sie glücklich nicht schätzen!“ Einfacher: Es geht darum, sich gut zu fühlen. „O.K., ich sage dazu Glücklichsein!“

Wir hetzen immer den Dingen hinterher, die uns das gute Gefühl von Stolz, Reichtum, Anerkennung, Liebe, Gemeinschaft usw. vermitteln, damit wir glücklich sind und uns gut fühlen! Das stimmt, wirst du jetzt sagen! Denn du hast mehrere Studien gelesen, in denen bestätigt wird, dass reiche Menschen glücklicher sind als andere! Blödsinn, wie soll denn diese Studie stattfinden? Frage doch mal einen Millionär, ob er rundum glücklich ist, wenn ihm sein Arzt gerade gesagt hat, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat! Oder frage einen Superreichen, der eine Haftstrafe von 10 Jahren vor sich hat! Frage einen gesunden Menschen, der Hartz IV bekommt! Solche Studien sind wertlos! Aber wenn ich im Lotto gewinne, dann brauche ich mich um nichts mehr zu sorgen. Ich brauche nicht mehr jeden Tag an diese blöde Arbeit zu gehen und mich von meinem Chef doof anmachen zu lassen. Ich kann mir tolle Dinge kaufen, tun und lassen was ich will! O.K., du hast mich überzeugt! Aber es gibt auch eine andere Studie, die durchführbar ist: Es wurden Lottomillionäre befragt, ob sie glücklich waren, als sie erfuhren, dass sie Millionen gewonnen haben. Alle, ja alle antworteten mit einem überschwänglichen „Ja“. Und obwohl das Geld noch gar nicht da war, fühlten sie sich stolz, reich, sprich: glücklich. Sie wurden weiterhin befragt, wie es war, dieses Geld auf dem Konto zu haben und sie antworteten: „Schön!“ Schön? Zuvor, bei der Nachricht, war der Glückspegel weit höher gewesen. Sie drehten durch, feierten und feierten. Und dann war es nur noch schön?

Alle, ja alle sagten aus, dass dieses Glücksgefühl etwa drei Monate angehalten hat. Und dann?

Dann stellten sich andere Probleme und neue Herausforderungen ein, um die es sich zu kümmern galt. Zum Beispiel: die ganzen Schmarotzer, die auf einmal vorgaben, ihre Freunde zu sein, jedoch nur auf ihr Geld aus waren. Sie mussten lernen, das Vermögen richtig zu verwalten, um es nicht wieder zu verlieren. Plötzlich saßen sie jeden Monat beim Steuerberater unzähligen Anlageexperten gegenüber, von denen ihnen jeder etwas Anderes riet. Daraus auszuwählen, was das Richtige sei, war furchtbar anstrengend. Tausende von Bittgesuchen zu beantworten, auszuwählen und auch abzusagen, sei nicht schön gewesen. Viele sagten, dass es vorher ohne die Millionen schöner war als jetzt.