Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Sue Bentley, 2007

Illustrations copyright © Angela Swan, 2007

Titel der Originalausgabe: Magic Kitten. Picture Perfect

Die Originalausgabe ist 2007 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen.

First published in Great Britain in the English language by Penguin Books Ltd.

© 2018 arsEdition GmbH, Friedrichstr. 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Sue Bentley

Aus dem Englischen von Katharina Jürgens

Innenillustrationen: Angela Swan

Coverillustration: Andrew Farley

Umschlaggestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung einer Illustration von Andrew Farley

ISBN eBook 978-3-8458-2704-9

ISBN Printausgabe 978-3-8458-2174-0

www.arsedition.de

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Vermisst!

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

Weitere Titel

Leseprobe zu "Ein Sprung ins kalte Nass"

Für Mowgli,
meine grauweiße Kratzepfote

Vermisst!

Wer hat diese Katze gesehen?

Flamme

Flamme ist ein junger magischer Kater von königlichem Blut. Er ist aus seiner Welt verschwunden. Sein Onkel Obsidian möchte unbedingt, dass er schnell gefunden wird. Flamme ist nicht einfach zu entdecken, denn sein Fell kann die unterschiedlichsten Farben annehmen. Ihr könnt ihn jedoch an seinen großen smaragdgrünen Augen und den magisch knisternden Schnurrhaaren erkennen. Wahrscheinlich sucht er einen Freund, der sich um ihn kümmert. Bist du es?

Wenn du dieses wertvolle Kätzchen findest, melde es bitte an Obsidian, den Herrscher des Löwenthrones.

PROLOG

Der junge weiße Löwe streifte durch das hohe Gras hinunter ins Tal. Flamme hob den Kopf und sog begierig den Duft von roter Erde und heißer, staubiger Luft ein. Es war ein herrliches Gefühl, wieder zu Hause zu sein.

Plötzlich zerriss ein lautes Brüllen die Stille.

„Obsidian!“

Eine dunkle Gestalt löste sich aus dem Schatten einiger Dornbüsche. Flamme erstarrte. Er hätte wissen müssen, dass er an diesem Ort nicht sicher war. Er musste schnellstens ein Versteck finden.

Ein heller Blitz zuckte durch das Tal, und ein Schauer aus silbernen Funken senkte sich über die Stelle, an der der junge weiße Löwe gerade noch gestanden hatte. Nun kauerte dort ein kleines, schokoladenbraunes Kätzchen mit flauschigem Fell und riesigen, smaragdgrünen Augen. Flammes Herz hämmerte in seiner Brust, als er sich eng an den Boden drückte und hinter einen umgestürzten Baum kroch.

Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts eine riesige Pranke auf, die fast so groß war wie er selbst, und schloss sich um das Kätzchen.

Flamme unterdrückte ein verängstigtes Wimmern, als er tiefer in das Gewirr aus Ästen und Zweigen gezogen wurde. Sein Onkel Obsidian hatte ihn gefunden. Es war vorbei.

Doch das Gesicht mit der vernarbten Schnauze, das auf ihn herabschaute, war freundlich. „Prinz Flamme, ich freue mich, dich zu sehen. Aber du bist zu einer gefährlichen Zeit zurückgekehrt“, grollte der alte graue Löwe.

„Zirrus!“, miaute Flamme erleichtert. „Ich hatte gehofft, dass mein Onkel endlich einwilligen würde, mir meinen Thron zurückzugeben.“

Zirrus schüttelte traurig den Kopf. „Das wird er niemals tun. Obsidian will für immer herrschen. Er hat viele Spione ausgesandt, um nach dir zu suchen.“

Zorn blitzte in Flammes smaragdgrünen Augen auf. „Dann werde ich ihn zum Kampf herausfordern!“

„Dein Mut ehrt dich“, sagte Zirrus lächelnd und zeigte seine abgewetzten Zähne. „Aber Obsidian ist noch zu stark für dich. Nutze die Tarnung und gehe zurück in die andere Welt, um dich dort zu verstecken. Kehre erst zurück, wenn du stärker und weiser bist, und befreie das Land von Obsidians schrecklicher Herrschaft.“

Drüben bei den Dornbüschen hob ein riesiger schwarzer Löwe seinen Kopf und blickte hinüber in die Richtung, in der Zirrus und Flamme sich versteckt hielten.

„Komm heraus, Flamme! Lass es uns endlich zu Ende bringen!“, brüllte Obsidian. Er spannte seine Muskeln und stürmte los. Der ausgedörrte Boden bebte unter seinen mächtigen Pranken.

„Geh nun, Flamme. Rette dich!“, drängte Zirrus.

Silberne Funken begannen im schokoladenbraunen Fell des kleinen flauschigen Kätzchens aufzuleuchten. Flamme wimmerte leise, als er spürte, wie die Kraft in ihm wuchs. Und dann fiel er. Er fiel und fiel …

KAPITEL EINS

Ida Newtons Vater wedelte mit einer Zeitung in der Luft herum und zerstrubbelte ihre kurzen braunen Haare.

„Dad! Lass das! Der Film wird doch gerade spannend! Die Aliens sind kurz davor, die Weltherrschaft zu übernehmen“, beschwerte sich Ida und schaute wie gebannt auf den Fernseher.

„Mir scheint, sie haben vor allem dich übernommen, so viele Science-Fiction-Filme, wie du guckst!“, zog Mr Newton sie auf und warf ihr die Zeitung in den Schoß. „Schau mal da!“

„Haha, sehr witzig!“, gab Ida zurück und drückte widerwillig den Pausenknopf auf der Fernbedienung.

Sie blickte hinunter auf den Zeitungsartikel, den ihr Vater mit schwarzem Filzstift umrahmt hatte. „Wildtier-Fotowettbewerb für Nachwuchsfotografen bis zehn Jahre. Es winken eine topaktuelle Digitalkamera für den Gewinner und viele weitere Preise“, las Ida vor.

Die Erwähnung einer brandneuen Kamera ließ sie aufhorchen.

Mr Newton grinste, als er den Blick seiner Tochter bemerkte. „Ha! Wusste ich doch, dass dich das interessiert. Also, machst du mit?“

Ida zuckte mit den Schultern. „Das hat doch keinen Sinn. Meine alte Kamera taugt nichts mehr.“

„Kein Problem, ich leihe dir meine“, sagte ihr Vater. „Und ich kann dir auch ein paar Tipps geben, wie du gute Fotos schießt.“

„Ehrlich?“ Allmählich konnte Ida sich doch für die Idee begeistern.

„Ihr macht am Freitag mit der Schule einen Ausflug zum Borton-Pits-Naturschutzgebiet, oder? Das ist der perfekte Ort für tolle Fotos“, sagte Mr Newton schwärmerisch.

„Ja, da könnte ich vielleicht –“

„Ihr ratet nie, was gerade passiert ist! Ich bin für das Cross-Country-Team ausgewählt worden!“, platzte eine aufgeregte Stimme dazwischen.

Ida drehte sich um und sah, wie ihre Schwester Grace mit wippendem Pferdeschwanz ins Wohnzimmer gehüpft kam.

Mit ihren zwölf Jahren war Grace zwei Jahre älter als Ida und sie verbrachte praktisch ihre gesamte Freizeit im Sportverein. Einmal war Ida auch mitgegangen, aber dort schienen bloß wirkliche Sportskanonen willkommen zu sein. Und so hatte sich Ida nicht die Mühe gemacht, noch mal hinzugehen.

„Das ist ja großartig! Ich bin stolz auf dich, mein Schatz.“ Mr Newton ging zu Grace und umarmte sie.

„Ja, super“, murmelte Ida.

Grace tanzte hinüber zu der Vitrine, in der die silbernen Pokale standen, die sie beim Tennis und im Schwimmen gewonnen hatte. Sie straffte die Schultern und lächelte stolz, als ob ihr jeden Moment ein unsichtbarer Schiedsrichter eine Medaille um den Hals hängen würde.

Ida verkniff sich ein Grinsen. Dass Grace sich aber auch immer so aufspielen musste! Trotzdem spürte sie einen winzigen Stich der Eifersucht. Es war einfach nicht fair, dass ihre Schwester in jeder Sportart, die sie ausprobierte, sofort zu den Besten gehörte, während Ida selbst in allem eine Niete war.

„Dad? Hast du das ernst gemeint, dass du mir deine Kamera leihen willst?“, hakte Ida nach.

„Na logo. Ich hol sie gleich“, sagte Mr