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Übersichtskarte Norwegen

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Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in Norwegen möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen, obwohl: Denn nicht nur einen Moment, stundenlang könnte man den Papageitauchern am Voglefelsen von Runde zuschauen, wenn sie mit einem Schnabel voll kleiner, zappelnder Fische für ihren Nachwuchs zurückkommen – und oft genug eine reichlich unelegante Landung hinlegen. Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesent-liche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außer- gewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Pro- gramm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Ein ganz neues Gefühl von Natur, Weite und Einsamkeit

2.

Ein Stück Geitost, weil er so schön am Gaumen klebt. Und natürlich den passenden Käsehobel dafür

3.

Einen getrockneten Fisch, damit es auch zu Hause das typisch norwegische Weihnachtsessen Lutefisk geben kann.

4.

Für den nächsten Winter einen echten Norwegerpullover

5.

Die Sehnsucht nach den unendlichen Tagen zur Zeit der Mitternachtssonne.

6.

Das Gefühl, dass es vielleicht doch Trolle gibt.

7.

Den majestätischen Anblick der Schwanzflosse eines Pottwals beim Abtauchen

8.

Ein Glas Moltebeeren-Marmelade, denn die schmeckt mit Schlagsahne auch zu Hause göttlich.

9.

Eine Flasche Linie Aquavit, um in Erinnerungen zu schwelgen und den Lutefisk herunterzuspülen

10.

Den Wunsch, wiederzukommen und dann mehr Zeit zu haben

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Typisch:

Dafür fährt man nach Norwegen > > >

6 x Erstaunliches:

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Gute Laune:

Das hebt die Stimmung > > >

© mauritius images/Norimages/Alamy

Edvard Munchs »Mädchen auf der Brücke«

D

Das ist...

Norwegen

Die großen Themen rund um das Land der Fjorde, Gletscher und Berge. Lassen Sie sich inspirieren!

© DuMont Bildarchiv/Gerald Hänel

Klarste Luft und unberührte Natur versprechen die Lofoten. Das Fischerdorf Reine auf Moskenesøy ist ein guter Anlaufpunkt.

Friluftsliv – jederzeit und überall

Beeren pflücken, Pilze sammeln, auf Skitour gehen, wandern, die Sonne genießen, fischen, Tiere beobachten, kurzum: Spaß am Draußensein haben und einfach eine schöne Zeit genießen – das alles verstehen Norweger unter Friluftsliv.

© Innovation Norway/Frode Sandbeck

Und auch Wintersport kann man auf den Lofoten betreiben.

Für das norwegische Wort »Friluftsliv« gibt es eigentlich keine stringente Übersetzung ins Deutsche, denn es beinhaltet nicht nur eine oder mehrere Aktivitäten, es ist zugleich eine Philosophie und ein Lebensstil. Es gibt zwar Überschneidungen mit dem Outdoor-Begriff, dem aber eher der Geschmack von Abenteuer anhaftet, während Friluftsliv zu innerer Ruhe und Stressabbau führt. Mindestens genauso wichtig ist es, eine tiefe Verbundenheit mit der Natur aufzubauen und diese intensiv zu erleben.

Jedem sein Friluftsliv

So kann jeder den Begriff Friluftsliv auf seine ganz persönliche Art und Weise interpretieren. Das kann der Hüttenurlaub mit dem See vor der Tür und der Angel im Gepäck sein. Für andere ist es die zehnte Panoramatour über den Beseggen oder eine Wochentour mit dem Rucksack im Fjell. Auch mit dem Fahrrad auf dem Rallarvegen über die Hardangervidda fahren ist eine Möglichkeit oder mit Langlaufskiern immer neue Loipen entdecken. Man kann aber auch einfach nur sonnenbaden oder erholsame Spaziergänge machen an einem der Strände an der Südküste oder auf den Lofoten. Zeit spielt dabei keine Rolle, nur die eigene biologische Uhr zählt, so lässt sich der alltägliche Stress aus dem Körper schütteln.

Natur pur

Laut Studien sind mehr als die Hälfte der Norweger ausgesprochen aktiv, deshalb verbinden viele Friluftsliv mit einer Aktivität. Eigentlich nicht verwunderlich, denn kein anderes Land in Europa bietet so viel Natur pro Einwohner. Selbst wer in der Hauptstadt Oslo wohnt, hat es nicht weit in die ausgedehnten Wälder der Oslomark oder auf eine der Inseln im Fjord und kann dort die Natur genießen. Für viele gehören Angeln und Wandern zu den besten Möglichkeiten, die Natur zu erleben und das Gefühl von Friluftsliv zu spüren. Überall entlang der mehr als 25 000 Kilometer langen Küstenlinie, aber auch in schäumenden Lachsflüssen oder eiskalten Bergseen kann man seine Angel auswerfen. Oder man fährt mit dem Boot ein Stück auf den Fjord oder See hinaus und genießt die Stille.

Fernab der Zivilisation

Wer genügend Zeit hat, kann ganz Norwegen durchwandern und wird am Ende jeder Etappe eine Unterkunft des Norwegischen Wandervereins (DNT) finden. Im Abstand von vier bis neun Stunden ist es mal eine rustikale Kate mit nur ein paar Matratzen, dann wieder eine luxuriöse Berghütte mit Hotelkomfort. Kein Wunder, dass Wanderungen im Gebirge nach wie vor eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Norweger sind.

Kaum ein Norweger hätte Verständnis dafür, wenn jeder Gipfel mit einer Seilbahn zu erreichen wäre oder Straßen alles mit jedem verbinden würden. Sie wollen sich an möglichst unberührter Natur erfreuen und sich ihre Ziele erwandern, auch wenn dies mit Anstrengung und Schweiß verbunden ist. Auch das ist Friluftsliv: Auf einem Gipfel zu stehen und den Rundumblick zu genießen – ohne eine Straße, ein Haus oder andere Spuren menschlicher Zivilisation zu sehen.

3 x Friluftsliv

Wählen Sie nach Ihrer ganz persönlichen Interpretation von Friluftsliv aus: 1. Bei einer Wanderung von Kinsarvik durch das Husedal kommen Sie an mehreren Wasserfällen vorbei, an denen es sich lohnt, eine Rast einzulegen und dem tosenden Wasser zu lauschen. 2. Nirgendwo lässt sich die Mitternachtssonne schöner erleben als an den Lofoten-Stränden Eggum, Unstead und Utakleiv. 3. Auf dem Vogelfelsen von Runde kann man stundenlang den Flugkünsten von Basstölpeln, Schmarotzerraubmöwen, Sturmmöwen oder Eissturmvögeln zuschauen oder sich an den ungeschickt wirkenden Landungen der Papageitaucher erfreuen.

© DuMont Bildarchiv/Udo Bernart

Ob Kajakfahren auf wildschäumenden Gewässern oder sich entspannt in der Karibik wähnen – wie in Ramberg auf Flakstadøy: In Norwegen findet jeder sein ganz persönliches Friluftsliv.

Die Finger des Meeres

Fjorde bilden die Seele der norwegischen Landschaft. Die unendliche Folge der vielfingrigen Einschnitte reicht vom Oslofjord im Süden bis zum Varangerfjord im äußersten Norden unweit der russischen Grenze. Kein Land in Europa hat solch eine lange Küste wie Norwegen, rund 25 000 Kilometer sind es, ohne Fjorde und Buchten wären es 2650 Kilometer.

© DuMont Bildarchiv/Gerald Hänel

Der Geirangerfjord, der Fjord aller Fjorde.

AUCH wenn die gesamte Küstenlinie aus Fjorden besteht, sind sie nirgendwo länger, tiefer, majestätischer, wilder und imposanter als in Westnorwegen, dem eigentlichen Fjordland. Diese grandiose Landschaft modellierten die Gletscher der letzten Eiszeit, sie bearbeiteten den Fels wie mit einem Riesenhobel und schufen U-förmige Trogtäler mit sehr steilen Hängen, die nach dem Abschmelzen des Eises mit Meerwasser vollliefen. Die Superlative des längsten und tiefsten Meeresarmes vereint der Sognefjord in sich, gut 200 km reichen seine Verästelungen ins Land und an der tiefsten Stelle misst er 1308 m.

Wild und unzähmbar

Das Fjordland hat es seinen Bewohnern nie leicht gemacht. Obwohl der Golfstrom genug Wärme für den Obst- und Gemüseanbau mitbringt, sind Fjorde und Fjells häufig unüberwindbare Hindernisse, die die Menschen seit Jahrhunderten zur Verzweiflung bringen. Auch heute noch werden die Straßen im Westen durch Wasserarme in Stücke zerteilt, die mit viel Mühe durch Fähren verbunden werden. Die Fjorde widersetzen sich auch meist erfolgreich dem Brückenbau, denn das Wasser ist oft viel zu tief für Brückenpfeiler.

Die Ufer sind so schmal und steil, dass jeder Meter Straße in den Fels gesprengt werden muss oder sich Tunnel an Tunnel reiht. Bis zum heutigen Tag schlängeln sich Autos, Wohnwagen und LKW entlang der gefalteten Fjordufer, Geradlinigkeit ist hier nicht zu verwirklichen. Den Eisenbahnbau hat man erst gar nicht ernsthaft in Angriff genommen, denn die Probleme beim Bau der Bergenbahn gaben einen Vorgeschmack auf die zu erwartenden Schwierigkeiten. In diesem Landstrich trennen Gebirge und Wasser seit jeher die Menschen, der Nachbar wohnt am anderen Ufer des Fjords oder gar jenseits des Gletschers. Deshalb hat jedes Tal im Lauf der Zeit seinen eigenen Dialekt entwickelt, und diese kleinen Unterschiede im Tonfall verraten auch heute noch, wo jemand zu Hause ist.

Fruchtbares Land ist knapp in Fjordnorwegen, allenfalls ein schmales Stück am Ufer oder ein paar Quadratmeter, die in schwindelerregender Höhe an der Felswand kleben, bleibt den Bauern zum Leben. Heute sind viele Almen und Bauernhöfe an den Fjordufern, die nur nach abenteuerlichen Kletterpartien zu erreichen sind, verlassen; zu einsam und mühselig war den meisten Menschen das Leben.

Fjorderlebnisse ...

... die Sie nicht verpassen sollten: 1. Die Wanderung zur Felskanzel Preikestolen und den Blick auf den grün schimmernden Lysefjord >>> (Bild rechts;). 2. Die Aussichtspunkte an der obersten Serpentine der Adlerstraße, dem Ørnesvingen, sowie am Flydalsjuvet auf den Geirangerfjord >>>. 3. Den Sørfjord, an dem im Mai Hunderttausende Obstbäume blühen. 4. Die nur 100 m breite Einfahrt in den Trollfjord >>> an Bord eines Schiffes.

© DuMont Bildarchiv/Udo Bernart

Magie des Lichtes und der Dunkelheit

Manchen rauben die hellen Sommernächte im Norden den Schlaf, andere werden geradezu süchtig nach der Mitternachtssonne. Wenn es dann nachts wieder dunkel wird, kommt die Zeit der Polarlichter, die den Nachthimmel mit bunten Lichtschleiern überziehen.

© DuMont Bildarchiv/Gerald Hänel

Tiefer sinkt die Sonne heute nicht mehr auf der Nordkap-Insel

JE weiter man im Sommer nach Norden fährt, desto kürzer werden die Nächte – bis man die magische Linie des Polarkreises auf 66,5° nördlicher Breite erreicht und ins Reich der Mitternachtssonne eintaucht. Am Polarkreis selbst geht die Sonne allerdings nur einen einzigen Tag lang nicht unter, nämlich zur Sommersonnenwende. Am Nordkap dauert die Periode der 24-Stunden-Tage dann immerhin schon von Mitte Mai bis Ende Juli.

Wenn Tag und Nacht keine Bedeutung mehr haben

Für die Menschen im hohen Norden ist diese wochenlange Lichtdusche die beste Kur gegen Winterdepressionen und der gerechte Ausgleich für die Polarnacht, denn die dauert genauso lang wie die Mitternachtssonne. Wenn wir nur einige Wochen im Norden verbringen, müssen wir uns erst an das permanente Tageslicht gewöhnen, einigen raubt es sogar den Schlaf. So geht es auch Al Pacino in Alaska in dem 2002 gedrehten Thriller »Insomnia«, der übrigens ein Remake des norwegischen Originals mit identischem Titel von Erik Skjoldberg ist.

Wenn Tag und Nacht keine Bedeutung mehr haben, ergeben sich ungeahnte Freiheiten. Für die Skandinavier ist es in dieser Zeit ganz normal, sich um Mitternacht ins Auto zu setzen und ziellos umherzufahren oder erst spätabends zu einer Wanderung aufzubrechen. Auch die spontane Verabredung zu einem Picknick am Strand, wo die Sonne eben nicht im Meer versinkt, sondern schon ein Stück über dem Wasser wieder ihren Aufstieg beginnt, ist für sie etwas ganz Selbstverständliches. Wenn die Sonne scheinbar ewig kurz über dem Horizont verharrt, taucht sie oft die Landschaft in ein magisches Licht.

Mystische Polarlichter

Für alle Bewohner des hohen Nordens war der leuchtende Nachthimmel immer mit Aberglauben, Angst und ehrfürchtigem Staunen verbunden, denn mit irdischen Maßstäben waren Polarlichter lange nicht zu erklären. Die meist grünen, aber manchmal auch blauen oder roten Lichtschleier wabern lautlos über den Himmel, verändern ständig ihre Form, stundenlang können Strahlen, Draperien, Bögen, Wolken und Wirbel über den Himmel tanzen, um dann ganz plötzlich wieder zu verschwinden oder aber auch in einer Aurora zu kulminieren, die wie eine Krone aussieht, in die man von unten hineinschaut.

Im Mittelalter galt das Polarlicht, ebenso wie das Erscheinen eines Kometen, als Zeichen für einen bevorstehenden Krieg, Hungersnöte und Seuchen. Auch in der nordischen Mythologie spielte es eine große Rolle, als Tanz der Jungfrauen und Walküren, als Kampf der Götter und Geister, aber auch als Botschaft gefallener Krieger an die Lebenden wurde es gedeutet.

Heute weiß man, dass all die rätselhaften Lichter am Nachthimmel auf einer Wechselwirkung zwischen Sonnenwind und dem Erdmagnetfeld beruhen. Der Sonnenwind prallt auf das Magnetfeld der Erde, staucht es zusammen und bewegt sich entlang der magnetischen Feldlinien zu den magnetischen Polen. Dabei dringen die Partikel in die oberste Schicht der Erdatmosphäre ein, wo sie auf Sauerstoff- oder Stickstoffmoleküle treffen. Dadurch wird ein Teil ihrer Bewegungsenergie in Licht umgewandelt.

Auf Nordlichtjagd

Mittlerweile gibt es viele spezielle Nordlichtreisen, z. B. nach Spitzbergen, Tromsø, Hammerfest, Narvik oder auf die Lofoten (s. Bild unten). Auch an Bord der Hurtigrutenschiffe haben Sie von Deck aus beste Beobachtungsmöglichkeiten. Infos unter www.visitnorway.de/aktivitaten/naturwunder/nord licht. Wer allein auf Nordlichtjagd gehen möchte, dem hilft die App »NorwayLights« mit bis zu dreitägigen Vorhersagen.

© Getty Images/Cody Duncan

Schönste Seereise der Welt

Kennen Sie die Reichsstraße Nr. 1? Sie werden sie auf keiner Straßenkarte finden, obwohl sie für viele Norweger die wichtigste Verkehrsader des Landes ist. Es ist die »Hurtigruten«, die Schifffahrtslinie, die täglich alle Hafenstädte an der Küste zwischen Bergen und Kirkenes anläuft.

© DuMont Bildarchiv/Gerald Hänel

Ein Fest für alle Beteiligten: Zwei Hurtigruten-schiffe begegnen sich auf der Fahrt.

ELF Schiffe verbinden 34 Orte auf der Strecke von Bergen bis nach Kirkenes im hohen Norden Norwegens und wieder zurück nach Bergen. 12 Tage dauert diese klassische Hurtigrutenreise entlang spektakulärer Küstenlandschaften, wobei die Häfen, die auf der Hinfahrt nachts angelaufen werden, auf dem Rückweg tagsüber zu sehen sind. Man versäumt also nichts. Und damit es nicht langweilig wird, kann man während der Reise zwischen mehr als 90 Ausflügen wählen. Manche der Häfen unterwegs waren bis vor wenigen Jahrzehnten nur mit den Postdampfern der Hurtigruten zu erreichen. Vor allem im Winter waren die Schiffe oft die einzige Verbindung zur Außenwelt, denn der Golfstrom sorgt dafür, dass die Häfen bis hoch hinauf in den Norden das ganze Jahr über eisfrei bleiben. Der Küstenexpress transportiert Einheimische, die in Nachbarhäfen Geschäfte zu erledigen haben, Berufspendler, Reisende, Post, Waren und Autos.

Die Nordlandfahrt mit den Hurtigruten ist längst auch touristische Attraktion, fahren doch die Schiffe fast die ganze Zeit in Sichtweite der Küsten, sodass sich grandiose Panoramen bieten: Fjorde, Berge, Gletscher, Inseln und subarktische Vegetation ziehen auf der Fahrt nach Norden vorbei, und man kann auch – je nach Jahreszeit – die Mitternachtssonne und das Polarlicht erleben.

Raus aus der Isolation

Der Reeder Richard With von den Vesterålen hatte als Erster die Idee, die norwegische Küste ganzjährig mit einer Schiffslinie zu verbinden, was seinen Zeitgenossen allerdings zu gefährlich erschien. Doch With ließ sich nicht beirren und fertigte genaue Navigationstabellen an. Mit diesen konnten seine Kapitäne auch in der Dunkelheit sturmumtoster Polarnächte mithilfe von Uhr und Kompass präzisen Kurs halten. Dann war es so weit: Am 2. Juli 1893 verließ Withs Schiff »Vesterålen« erstmals den Trondheim-Fjord in Richtung Hammerfest – es war die Geburtsstunde der Hurtigruten.

Mit einem Oldtimer unterwegs

Die 1964 in Betrieb genommene »Lofoten« ist das älteste Schiff der Flotte. Die Atmosphäre und der rustikale Charme der ursprünglichen Postdampfer sind auf diesem Oldtimer trotz Renovierung erhalten geblieben. Infos und Buchungen, auch Pauschalangebote mit Anreise per Flug oder Fähre und Bahn: Tel. 040 874 93 63 (Mo. – Fr. 8.30 – 20, Sa. 9 – 18.30, So. 10– 18.30 Uhr), ce.info@hurtigruten.com, www.hurtigruten.de

© DuMont Bildarchiv/Gerald Hänel

Während der Seereise gibt es viel zu entdecken, z. B. die Vogelinsel Fugløya auf dem Weg zum Gezeitenstrom Saltstraumen (o). Erlebnisreich sind auch die Landausflüge – darunter spannende Hundeschlittenfahrten (li).

Vergnügen pur

Die neueren Schiffe der Hurtigruten sind mit Sauna, Fitnessräumen, Gourmetrestaurants und Bars ausgestattet und machen Kreuzfahrtschiffen Konkurrenz. Auf den älteren Schiffen gibt es weder Dinnerpartys noch sonstigen Luxus. Dafür kann man der Besatzung im Dienst zusehen und an Bord das Alltagsleben mit den bis zur nächsten Station mitfahrenden Einheimischen teilen, so, als ob man im Bus säße. So alltäglich die Hurtigruten für die norwegischen Passagiere ist, so spektakulär erscheint sie den mitfahrenden Touristen. Auf dieser »schönsten Seereise der Welt« gehen die Uhren anders. Gemächlich gleitet das Schiff zwischen den Schären hindurch und kommt zuweilen in die offene, bewegte See. Viele verbringen fast jede Minute an Deck, um den Anblick der wechselnden Küstenlandschaften zu genießen: die aus dem Meer aufsteigenden Felswände der Lofoten, die die Wikinger »Insel der Götter« nannten, die Einfahrt in enge Fjorde wie den Trollfjord oder die karge Tundra der Finnmark. Zu den Höhepunkten einer Hurtigrutenreise gehört die Überquerung des Polarkreises auf 66,5° nördlicher Breite, die meistens mit einer kleinen Feier verbunden ist.

Die blauen Stunden

Im Winter nach Norwegen? Da ist es doch kalt und dunkel. Das stimmt! Aber die paar Stunden fahles Tageslicht und die endlosen Sonnenauf- und Sonnenuntergänge lassen die im Kälteschlaf erstarrte Landschaft oftmals in einem ganz eigenen Licht erscheinen.

© DuMont Bildarchiv/Gerald Hänel

Winter am Svelfjord

ACHT Uhr morgens, das winterliche Oslo hüllt sich noch in Dunkelheit. Unter das fahle Licht des Mondes schleicht sich langsam eine erste Ahnung des neuen Tages. Schon lange pulsiert der Berufsverkehr auf den Straßen, die Scheinwerfer der Autos bilden eine nicht enden wollende Lichterkette, Spikes nageln im Stakkato über den Asphalt. Dann taucht im Osten der erste fahlblaue Fleck auf, kündigt den Sonnenaufgang an. Mittlerweile ist es neun Uhr, und die Sonne erreicht allmählich den Horizont. Noch immer liegt der nächtliche Blauschleier in der Luft, bedeckt den in der Kälte knirschenden Schnee wie ein Laken. Wie in Zeitlupe, fast widerwillig, verwandelt sich das Dunkel der Nacht in das erste, zart rosafarbene Tageslicht.

Ein kurzer Tag zum Schwärmen

Hunderte Kilometer weiter nördlich im Rondane-Gebirge. Auch hier beginnt der Tag mit einem nicht enden wollenden Sonnenaufgang. Doch an diesem Tag verwandelt sich der Himmel für Stunden in ein violettes, rotes und orangenes Flammenmeer. Die imposanten Berge im Nationalpark sind tief verschneit, die Landschaft ist starr vor Kälte. Das Thermometer zeigt minus 23 °C, doch es ist eine trockene Kälte, so wird es ein perfekter Tag, um die Langlaufskier anzuschnallen. Kaum neigt sich der Sonnenaufgang gegen Mittag dem Ende zu, beginnt schon der Sonnenuntergang mit dem gleichen Farbenspiel in umgekehrter Reihenfolge. Ein kurzer, kalter Tag, aber ein Tag zum Schwärmen.

Wetter und Licht im Wechselspiel

Weiter nach Norden, auf die Lofoten. Bizarre, fast 1000 m hohe Berge, die steil aus dem Meer emporsteigen, die Gipfel von mächtigen Eispanzern gekrönt, die Hänge von Schnee überzogen, doch das Thermometer zeigt nur knapp unter null. Das Meer ist eisfrei, nur einige flache Buchten sind mit bizarren Eisformationen überzogen. Mal schneit es in dicken Flocken, und die Sicht beträgt kaum zehn Meter, doch plötzlich reißt die Wolkendecke auf und die tief stehende Sonne taucht die Landschaft in ein unwirkliches Licht.

Die Luft ist so klar und rein, dass selbst die Berge auf dem Festland jenseits des Vestfjords zum Greifen nahe scheinen. Am Horizont schon wieder die nächste Schneewand, fast schwarz nähert sich der Vorhang, verbreitet düstere Weltuntergangsstimmung. So geht es den ganzen Tag, mit atemberaubender Schnelligkeit wechseln das Wetter und die Lichtstimmungen.

Mensch und Tier im Winterschlaf

Wer einen ganzen langen Winter im Norden verbringt, empfindet die Dunkelheit jedoch nicht immer als magisch, sondern träumt von den langen, hellen Sommernächten und tröstet sich in der Zwischenzeit manchmal mit Hochprozentigem.

Nicht nur Tier- und Pflanzenwelt halten Winterschlaf, auch die Menschen leben auf Sparflamme und wagen sich nicht so häufig vor die Tür, wie sie es im Sommer tun, wenn die Tage scheinbar nie enden.

Mit Skiern an den Füßen

Ein Sprichwort behauptet, dass die Norweger mit Skiern an den Füßen geboren werden. Machen Sie es wie die Einheimischen und gehen Sie am Wochenende auf Skitour. Wie wäre es z. B., den winterlichen Städtetrip nach Oslo mit einem Skilanglaufurlaub zu kombinieren? Sie werden staunen, wie viele Osloer mit ihren Skiern in die Holmenkollenbahn steigen. Die Loipen beginnen jedenfalls schon bei den letzten Häusern. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man in weniger als einer Stunde am Holmenkollen oder in Frognerseteren. Das Angebot an Loipen ist überwältigend, mehr als 2000  km werden in den Wäldern rund um Oslo markiert und präpariert.

© DuMont Bildarchiv/Ola Røe

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Norwegens beste Seiten kennen.

© DuMont Bildarchiv/Gerald Hänel

Stopover in Kjerringøy, einem Etappenhafen auf der Hurtigruten

Unterwegs in Norwegen

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Kein Land für Raser

Norwegen ist ein großes und vor allem langes Land. Die Täler, Fjorde, Gebirge und Gletscher sind seit Menschengedenken gewaltige Hindernisse. Die äußerst disziplinierte Fahrweise der Norweger und die drastischen Strafen für Temposünder sorgen ebenfalls für ein ungewohnt gemütliches Reisetempo. Deshalb sollte man schon vor Reisebeginn die Route sorgfältig auswählen und genügend Reserven für Abstecher, Wanderungen und den einen oder anderen Schlechtwettertag einplanen. Wer zum Nordkap möchte, sollte mindestens vier Wochen Zeit mitbringen, ansonsten bleibt kaum Zeit für Sehenswürdigkeiten abseits der E 6. Benzin ist in Norwegen extrem teuer, hinzu kommen Maut- und Fährgebühren.

Touristen- strecken

Als Nationale Touristenstrecken (www.nasjonaleturistveger.no) durch grandiose Landschaften erschließen 18 markierte Strecken die Schönheiten Norwegens. Sie werden mit kulinarischer Infrastruktur ausgestattet. Als erste fertiggestellte Strecke führt die »Matroute« über das Sognefjell zu Produzenten regionaler Lebensmittelspezialitäten. Entsprechend ausgebaut werden sollen auch die Nationalen Touristenstraßen vom nördlichen Gudbrandsdal nach Westnorwegen (der »Gamle Strynefjellsvegen« und die »Trollstigen-Geiranger«-Route) sowie die Nationale Touristenstraße in Rondane. Das Netzwerk der Nationalen Touristenstraßen wird ergänzt von markierten Themenrouten. Hierzu gehört etwa die Kulturdenkmalroute »Stabkirchen am Sognefjord«. Die 160 km lange Route führt zu neun Kulturdenkmälern, darunter die typischen norwegischen Stabkirchen in Borgund, Kaupanger, Undredal, Urnes und Hopperstad.

Verkehrs-mittel

Natürlich kann man Norwegen auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden, aber das Auto eröffnet doch erheblich mehr Möglichkeiten für Abstecher zu abgelegeneren Sehenswürdigkeiten. Wichtig sind die Wanderstiefel, denn an vielen Stellen ergeben sich Gelegenheiten für kürzere oder längere Touren, auf denen man die grandiose Natur intensiv erleben kann. Radtouren sollte man wegen der stark gegliederten Landschaft genau planen. Ein Paradies für Radfahrer sind die Lofoten und Vesterålen: Hier kann man zur Mitternachtssonne fast ohne Steigungen das grandiose Bergpanorama genießen.

Der Süden

An der Südküste, auch gerne überschwänglich »norwegische Riviera« genannt, warten die schönsten Sandstrände, kleine Buchten und Schären mit blanken Felsen. In dieser verschlungenen Wasserwelt eröffnet ein Boot ungeahnte Freiheiten. Mit dem Beginn der norwegischen Sommerferien füllen sich Orte wie Risør, Tvedestrand, Arendal oder Mandal im Handumdrehen mit Urlaubern, ohne dass der Trubel überhand nimmt. So ist es fast nie ein Problem, noch ein ruhiges Fleckchen am Meer zu finden. Im Landesinnern wartet ein Traumurlaub auf diejenigen, die die Einsamkeit suchen, denn hier gibt es sie wirklich, die Hütte direkt am See – und soweit das Auge reicht nur Natur. Das Wasser dieser kleinen Seen ist oft wärmer als das Meer – herrlich!

Wie eine Perlenkette ziehen sich die Gebirge durch das südliche Norwegen: Setesdalsheiene, dann die Hardangervidda, Jotunheimen, Dovrefjell und Rondane. Hier findet man die höchsten Berge Skandinaviens, wild gezackte Gipfel und Gletscher, karge und baumlose Hochebenen. Schon vom Auto aus wirken die norwegischen Fjells imposant, eine Überquerung der Hardangervidda auf der RV 7 zwischen Eidfjord und Geilo, die Fahrt durchs Jotunheimen über die Valdresflya (RV 51) oder die RV 55 zwischen Skjolden und Lom über das Sognefjell zählen zu den schönsten Panoramarouten. Irgendwann sollte man aber den Wagen stehen lassen und wandern gehen.

Der Westen

Der Westen des Landes wird von zahllosen Fjorden durchschnitten. Fahren wird hier zur Geduldsprobe, denn die Straßen sind oft eng, von Tunneln unterbrochen und auf Wohnwagen-Gespanne und Wohnmobile wartet Millimeterarbeit. Eine der schönsten Jahreszeiten für Urlaub in Westnorwegen ist der Frühling, denn dann blühen am Fjord schon die Obstbäume und auf den Bergen liegt noch der Schnee. Baden in den Fjorden ist zu dieser Jahreszeit nur etwas für Abgehärtete.

Der Norden

Im Sommer erstrahlt der Norden im Licht der Mitternachtssonne, die Landschaft erglüht in warmen Farben. Im dünn besiedelten Nordland ist man oft noch allein mit einer gewaltigen Urlandschaft, kann an wilden Küsten entlangstreifen, in lachsreichen Flüssen angeln oder das karge Hochplateau der Finnmarksvidda erkunden.

© laif/Fautre/Le Figaro Magazine

Oslo ist Ausgangspunkt gleich zweier Routen. Genießen Sie hier einen stimmungsvollen Start Ihrer Tour – und vergessen Sie für einen Moment die Zeit ...

Norwegens Sonnenseite

Länge der Tour: 876 km | Dauer: 6 Tage

Tour 1

Im Sommer zählt die Südküste wegen ihrer schönen Strände zu den beliebtesten Urlaubsregionen Norwegens. Auch wer nicht unbedingt baden will, erlebt auf dieser Rundtour das Land von seiner Sonnenseite: Auftakt ist in Oslo, es folgen interessante Museen, Gelegenheit zum Raften, Mineraliensammeln und ein Besuch in der berühmten Stabkirche von Heddal.

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Oslo als Aperitif

Nach der Erkundung von Norwegens Hauptstadt Oslo, wofür Sie zwei bis drei Tage einplanen sollten, geht es auf der zur Autobahn ausgebauten E 18 nach Drammen, das man getrost links liegen lassen kann. Das kleine, ruhige Åsgårdstrand lohnt dagegen wegen seiner Lage am Oslofjord, der schmucken weißen Holzhäuser und der vielen Erinnerungen an den Maler Edvard Munch einen Stopp. Für diejenigen, die etwas mehr Zeit haben, hält die ehemalige Walfängerstadt Sandefjord ein interessantes Walfang- und Seefahrtsmuseum bereit. Von Larvik legen mehrmals täglich die Fähren nach Dänemark ab, das südlich gelegene Seebad Stavern lohnt den kleinen Umweg wegen der von dicken Wällen umgebenen Festung Fredriksvern. Nach Larvik führt die E 18 ein Stück durchs Landesinnere und passiert dann die Industriestadt Porsgrunn, die für ihre traditionsreiche Porzellanmanufaktur berühmt ist.

Schöne Strände

Das nächste Ziel, Kragerø, liegt etwas abseits der Hauptstraße und bildet den Beginn der sonnenverwöhnten Südküste, die wegen ihrer schönen Strände, der vorgelagerten Schären und der blitzblanken Orte mit vielen weißen Holzhäusern zu den beliebtesten Urlaubsgebieten zählt. So lohnen immer wieder Abstecher von der E 18 zu kleinen Küstenorten wie Risør, Tvedestrand, Lyngør, Arendal oder Grimstad, bevor Sie nach Kristiansand kommen. Kristiansand ist einer der wichtigsten Fährhäfen des Landes und bietet eine schnelle Verbindung ins nördliche Dänemark. Sehenswert sind vor allem der Dom und das historische Holzhausviertel Posebyen.

Hinauf ins Gebirge

Von Kristiansand führt die RV 9 durch das Setesdal entlang des Flusses Otra, der mehrere große Seen bildet, nach Norden. Jahrhundertelang war das waldreiche, von hohen Bergen umgebene Tal isoliert, heute ist es ein beliebtes Urlaubsgebiet. Evje ist besonders für Mineraliensammler und Raftingfreunde interessant. Entlang des lang gestreckten Byglandfjordes, an dem es einige schöne Badeplätze gibt, führt die Straße immer leicht ansteigend weiter in Richtung Norden bis nach Hovden, einem der bekanntesten Wintersportgebiete Norwegens. Einige Kilometer nördlich von Hovden erreicht die Straße am Sessvatn mit 917 m ihren höchsten Punkt und gibt den Blick auf eine karge, hochalpine Landschaft frei. Auf engen Serpentinen geht es bald danach hinunter nach Haukeligrend und zur E 134. Auf der gut ausgebauten Straße fahren Sie bis zu dem kleinen Ort Åmot und biegen dort auf die RV 38 in Richtung Dalen ab.

Besuch in Heddal

Dalen, am Ufer des lang gestreckten Bandaksees, ist Endpunkt des Telemarkkanals. Sehenswert sind das Dalen Hotel, ein historischer Holzbau im Drachenstil, und die nahe Stabkirche von Eidsborg. Über die RV 45 kehrt man zur Hauptstraße zurück und gelangt bald nach Morgedal. Ein weiterer Höhepunkt wartet kurz vor dem Städtchen Notodden in Heddal, wo Norwegens größte Stabkirche zu besichtigen ist. Die alte Grubenstadt Kongsberg, die ihre Gründung den Silberminen der Umgebung zu verdanken hat, ist heute als Jazzstadt und wegen der prachtvoll ausgestatteten Barockkirche bekannt. Über Hokksund und Drammen erreichen Sie schließlich Oslo, den Ausgangspunkt dieser Rundtour.

Im wilden Herzen

Länge der Tour: 1545 km | Dauer: 9 – 10 Tage

Tour 2

Diese Panoramatour führt zu den schroffen Bergen des Jotunheimen, durch das enge Romsdal und über kühne Serpentinenstraßen. Sie erleben den Geirangerfjord und den Sognefjord ebenso wie die Eiswelt des Jostedalsbre sowie die karge Hochebene der Hardangervidda.

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Quer durch Jotunheimen

Von Oslo gelangt man auf der E 16 nach Hønefoss, wo sich ein Abstecher zum Hadeland Glassverk, Norwegens bekanntester Glashütte, am Südende des Randsfjords lohnt. Von Hønefoss folgt die E 16 dem Fluss Begna, der sich bald zum Sperillen-See weitet, bis nach Fagernes, dem Hauptort der Region Valdres. Der Ort ist ein wichtiges Touristenzentrum am Südrand des Jotunheimen und besitzt ein sehenswertes Freilichtmuseum. Ständig ansteigend führt die RV 51 nun in Richtung auf das Jotunheimen-Gebirge, beim Wintersportort Beitostølen ist dann die Baumgrenze erreicht. Bei Bygdin bietet sich Ihnen ein schöner Blick auf den gleichnamigen See, der von imposanten Bergen umgeben ist. Auf der Valdresflya erreicht die Straße ihren höchsten Punkt und führt weiter nach Gjendesheim, das am lang gestreckten Gjendesee liegt und einer der wichtigsten Ausgangspunkte für Wanderungen im Jotunheimen ist. Kurz vor Vågåmo, das eine sehenswerte Stabkirche besitzt, ist dann die Jotunheimen-Durchquerung beendet.

Zu Trollwand und Roms-dalshorn

Über Dombås gelangt man schließlich in das dünn besiedelte Romsdal, das kurz vor Åndalsnes mit den Trolltindene und ihrer 1000 m hohen, senkrechten Trollwand sowie dem nicht minder imposanten Romsdalshorn seine Höhepunkte hat. Bald darauf führt die Straße in Serpentinen den Trollstigen, eine der beeindruckendsten Straßen Norwegens, hinauf. Den Aussichtspunkt auf der Passhöhe sollte man nicht versäumen. Spektakulär geht es weiter: Durch das Meirdal hinunter zum Fjord, über den eine Fähre pendelt, und erneut ins Gebirge, um in Serpentinen auf der Adlerstraße hinunter nach Geiranger am Geirangerfjord zu gelangen. Auch die Straße von Geiranger, vorbei am Aussichtsberg Dalsnibba, nach Stryn ist eine Panoramatour zwischen Fjell und Fjord. Von Stryn folgt man dann der Straße entlang des Fjordufers bis nach Olden und biegt dort zum Briksdalsbre ab. Die Gletscherzunge zählt zu den schönsten des Jostedalsbre, des größten Gletschers auf dem Festland Europas, und ist vom Parkplatz nach einer rund einstündigen Wanderung zu erreichen.

Vom Sogne-fjord zur Hardangervidda

Über Olden, Byrkjelo und Skei erreichen Sie Fjærland am Südende des Jostedalsbre, wo das Gletschermuseum einen Besuch lohnt. Nun fährt man über die E 5 nach Sogndal, weiter auf der RV 55 bis Hella zur Fähre, wo man über Dragsvik nach Balestrand kommt. Hier am sonnigen Sognefjord sind die Holzvillen im Schweizerstil und das prachtvolle Kvikne’s Hotel sehenswert. Von Balestrand fährt man zurück zur Fähre in Dragsvik, setzt nach Vangsnes über und erreicht via Vikøyri (RV 13) Voss. Es beeindruckt durch seine Lage am Vangsvatn, das Stadtbild ist allerdings modern. Im Sommer bringt eine Seilbahn Wanderer direkt ins Gebirge, im Winter sind die Alpinanlagen der Anziehungspunkt von Voss. Ein Abstecher führt nach Bergen, der Hauptstadt des Fjordlandes, für die man mindestens einen Tag Zeit einplanen sollte. Die Fahrt über Granvin nach Geilo führt durch das Mabødal, wo der Vøringsfoss, einer der bekanntesten Wasserfälle Norwegens, einen Stopp lohnt. Danach überquert die RV 7 die karge, baumlose Hochebene der Hardangervidda und führt schließlich nach Geilo, einem wegen seiner ausgezeichneten Alpinanlagen beliebten Wintersportort. Über Hol, Ål und Torpo gelangt man nach Gol und folgt der RV 7 durch das Hallingdal über Nesbyen bis Noresund. Über Hønefoss erreichen Sie dann wieder Oslo, den Ausgangspunkt dieser Rundtour.

Das Meer immer im Blick

Länge der Tour: 1268 km | Dauer: 10 Tage

Tour 3

Zeit sollten Sie für diese Strecke unbedingt mitbringen, denn an vielen Fjorden geht es nur mit der Fähre weiter. Man passiert einige der wichtigsten Städte: Ölboomtown Stavanger, das urige Bergen, Ålesund, die Jugendstilstadt, und Trondheim, einst die glanzvolle Hauptstadt des Königreiches. Wer möchte, kann hier die Fahrt weiter Richtung Norden bis nach Narvik fortsetzen.

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Zu Norwegens Südspitze

Ausgangspunkt Kristiansand ist einer der wichtigsten Fährhäfen Norwegens und hat regelmäßige Verbindungen nach Norddänemark. Nach einer Besichtigung des alten Holzhausviertels Posebyen und des imposanten Doms verlässt man die Stadt in westlicher Richtung auf der gut ausgebauten E 39 und gelangt bald nach Mandal, der südlichsten Stadt an der »Norwegischen Riviera«. Es locken der lange Sandstrand »Sjøsanden« direkt beim Zentrum und das Naherholungsgebiet Furulunden mit weiteren schönen Stränden. Von Mandal fährt man zum Kap Lindesnes, dem südlichsten Punkt des norwegischen Festlandes. Vom kleinen Leuchtturm bietet sich ein weiter Blick über die karge Schärenlandschaft.

Stavanger und Bergen

Auf dem Weg nach Stavanger lohnen Stopps im nahen Flekke-fjord, der »Holländerstadt« mit den engen Gassen und den restaurierten weißen Holzhäusern, und am Orresanden, einem langen Sandstrand südlich der Ölmetropole. Stavanger selbst präsentiert sich als moderne Boomtown Norwegens, teuer, lebendig, weltoffen. Mit der Fähre gelangen Sie zur nördlich gelegenen Insel Karmøy und dem kleinen Fischerort Skudeneshavn, der wie ein Freilichtmuseum wirkt. In Haugesund, der größten Stadt zwischen Stavanger und Bergen, bieten sich ein Bummel entlang der Uferpromenade und ein Blick auf das rosafarbene Rathaus an. Auf der E 39 fährt man dann oft direkt am Wasser entlang weiter in Richtung Norden und gelangt nach einigen Fährunterbrechungen schließlich in die Hauptstadt des Fjordlandes, nach Bergen. Hier könnte man einige Tage verbringen, über den Fischmarkt bummeln, die Aussicht vom Fløyen genießen und das Hanseatische Museum studieren.

Nach Trondheim

Mehrere Fähren, so auch über den breiten Sognefjord, sorgen auf dem Weg zur Jugendstilstadt Ålesund immer wieder für kürzere Unterbrechungen. Und auch die Jazzstadt Molde ist nur zu erreichen, nachdem man am Romsdalsfjord auf die Fähre gewartet hat. Kristiansund ist dagegen seit 1992 durch eine aufwendige Brücken- und Tunnelkonstruktion mit dem Festland verbunden. Von Kristiansund gibt es zwei Routen nach Trondheim: Auf kleinen, kurvigen Straßen weiter entlang der Küste, was zwar von den Kilometern die kürzere Alternative ist, wegen der zahlreichen Fähren aber deutlich länger dauert als die Strecke durchs Landesinnere über Sunndalsøra und Oppdal.

Zusatztour: Von Trondheim nach Narvik (Tourenübersicht >>>)

Auf der E 6 können Sie Ihre Fahrt in den Norden fortsetzen, vorbei an Gletschern, Grotten, Fjorden und Nationalparks. Vom Zentrum Trondheims aus führt die E 6 zunächst nach Stjordal, wo ein Abstecher auf der E 14 hinter Hegra zu den sehenswerten Felsritzungen von Leirfall, eines der größten nordeuropäischen Felder mit Felsritzungen aus der Bronzezeit, lohnt. Zurück auf der E 6 haben Sie hinter Steinkjer die Möglichkeit, auf die Kystriksveien, Fv 17, abzubiegen und entlang dieser wunderschönen Küstenstraße ( Helgelandküste >>>) bis nach BodØ zu fahren. Aufgrund der zahlreichen Sehenswürdigkeiten und den Fährverbindungen auf dem Weg sollten Sie mindestens drei Tage für diese Route einplanen. Bleiben Sie auf der E6, erreichen Sie Mo i Rana, in dessen Umgebung sich der Svartisen, der zweitgrößte Gletscher Norwegens, die schaurig-schöne Setergrotte aus Kalk, Eis und weißem Mamor und der Nordfjord, einer der schönsten Fjorde Nowegens, befinden. Zwischen Mo i Rana und Fauske überqueren Sie bei 66° 33‘ N den Nordpolarkreis. Das Polarkreis-Zentrum mit Restaurant direkt an der E 6 informiert über die Kultur und Wirtschaft Nordnorwegens. Bei Fauske lohnt ein Abstecher über den Riksveg 80, RV 80, nach BodØ. Die Stadt ist aufgrund täglicher Auto-Fährverbindungen ein hervorragender Ausgangspunkt für den Besuch der Lofoten >>>, lockt aber auch mit weiteren Highlights in seiner Umgebung: Der 30 km östlich gelegene Salstraumen ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt. Weiterer Höhepunkt ist das 40 km nördlich gelegene Freilichtmuseum Kjerringøy. Zurück auf der E 6 geht es weiter Richtung Norden. Bei Bognes setzen Sie mit der Fähre nach Skarberget über und erreichen nach knapp 77 km schließlich den Erzhafen Narvik. Von hier startet die Tour 4 Richtung Nordkap.

Der wirklich nördlichste NOrdPunkt

Wenn man schon so weit gefahren ist, muss man natürlich auch auf dem Nordkap-Felsen gestanden haben. Aber dieser Trubel und dieses Gedränge! Also noch eine Wanderung zur Knivskjellodden. Hier genießen Sie in aller Stille die faszinierende Mitternachtssonne – wenn sie denn scheint. Und wenn nicht, das unbeschreibliche Gefühl, am wirklich nördlichsten Punkt Europas zu stehen, denn diese Landzunge schiebt sich noch ein paar Meter weiter nördlich ins Meer als das Nordkap >>>.

© DuMont Bildarchiv/Ola Røe

Weiter zum Nordkap

Länge der Tour: 1017 km | Dauer: 4 Tage

Tour 4

Spätestens ab Narvik gibt es keine Alternative mehr zur E 6 Richtung Norden. Viele hier haben es eilig, endlich zum Nordkap zu kommen. Doch wer sich etwas mehr Zeit lässt und Glück mit dem Wetter hat, wird sich im Licht der Mitternachtssonne in die Einsamkeit des Nordlandes verlieben. Denn diese grandiose Wildnis sucht in Europas ihresgleichen.

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Städte jenseits des Polarkreises

Von Narvik am Ofotfjord folgen Sie der E 6 durch die dünn besiedelte Provinz Troms nordwärts, passieren den kleinen Ort Andselv und fahren weiter bis zur Wegkreuzung bei Nordkjosbotn. Dort zweigt die E 8 ab, die nach 73 km in Tromsø endet. Die Hafenstadt liegt auf einer kleinen Insel, die durch eine kühn geschwungene Brücke mit dem Festland verbunden ist. Tromsø schmückt sich gerne mit dem Attribut »Paris des Nordens« und hat als Wahrzeichen die moderne Eismeerkathedrale. Nach diesem Abstecher kehrt man auf dem gleichen Weg zur E 6 zurück und setzt den Weg zum Nordkap fort. Nächster Zwischenstopp ist Alta: Südlich der Stadt bei Hjemmeluft befindet sich das größte Feld von Helleristninger (stein- und bronzezeitlichen Felsritzungen) in Nordeuropa. Das nächste Ziel, Hammerfest, ein wegen des eisfreien Hafens bedeutender Fischer- und Handelsort, liegt 57 km abseits der Hauptstraße.

Rummel am Kap

Um nach Honningsvåg zu gelangen, fahren Sie zurück zur E 6, folgen dieser bis zur Abzweigung der E 69 und fahren bis Kåfjord. Seit 1999 verbindet eine mautpflichtige Tunnel- und Brückenverbindung die Insel Magerøya, auf der das Nordkap liegt, mit dem Festland. Der aufwendigste Teil der Straße ist der rund 7 km lange Nordkaptunnel zwischen Kåfjord und Honningsvåg. Vom gut 300 m hohen, oben abgeplatteten Nordkap-Felsen haben Sie bei gutem Wetter eine schöne Aussicht auf die benachbarten, zerrissenen Halbinseln und das Nordmeer. Allein ist man am Nordkap allerdings nie, der Touristenrummel erreicht hier ungeahnte Dimensionen. Wen der Norden nun in den Bann geschlagen hat, kann sich zur zweitägigen Reise ins 544 km entfernte Kirkenes machen (auf der E 69 entlang des Porsangerfjordes zurück zur E 6, dann durch die karge und fast unbesiedelte Landschaft der Finnmark bis fast zur russischen Grenze).

Z

Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

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© Dumont Bildarchiv/Michael Riehle

Bergen soll die regenreichste Stadt Europas sein. Aber wenn die Sonne scheint, strömt alles in das alte Hanseviertel Bryggen.