Rudi Keller

Zeichentheorie

Zu einer Theorie semiotischen Wissens

A. Francke Verlag Tübingen

Inhalt

Fußnoten

1 Vorwort

Bickerton 1990: 5

Nyman 1994: 157

Chomsky 1968/1970: 155

Keller 1994

Platon 434e

Till Eulenspiegel 1519/1948: 82

Wittgenstein PU 504 (einem Usus gemäß zitiere ich Wittgensteins Werke mit der üblichen Abkürzung, gefolgt von der Ziffer, die den Paragraphen bezeichnet.)

Anttila und Embleton 1989: 157

Anttila 1972/1989: 13

Sperber und Wilson 1986: 7

Eine große Ausnahme stellen m.E. die Überlegungen von Grice dar.

Sperber und Wilson 1986: 8

Erica García (1994: 15) spricht von „intelligent guesswork“.

2 Zeichen im Alltag

Watzlawick, Beavin, Jackson 1967/1971: 53

Anttila 1972/1989: 19

Silbermann 1966: 29

cf. Kanacher 1987: 95

s. Tränkle 1972: 113

Tränkle 1972: 59ff.

Mitscherlich 1969: 138. Zur Geschichte der Haus- und Wohnungsgrundrisses. Kanacher 1987 sowie Elias 1969

Zur „guten Stube“ s. Kanacher 1987: 112ff. sowie Tränkle 1972: 111

s. Tränkle 1972: 131

Tränkle 1972: 104f.

Tränkle 1972: 115

Tränkle 1972: 131

cf. „Luxus als Negativkategorie“ Tränkle 1972: 118ff.

3 Platons instrumentalistische Zeichenauffassung

Peirce CP 2.302 (ich folge der üblichen Peirce-Zitierweise. Sie besagt: Collected Papers, Band 2, Paragraph 302.)

s. Ehrismann 1986

Erben 1993: 18

cf. Peters 1985

s. Steinthal 1890/1971, Gadamer 1960: 383ff., Derbolav 1972, Coseriu 1975 und vor allem Itkonen 1991a.

Ich beziehe mich auf den Kratylos-Text (1957) in der Übersetzung von Friedrich Schleiermacher und zitiere, wie allgemein üblich, nach der Stephanus-Numerierung.

Zur Erläuterung des Begriffs der Arbitrarität s. Kap. 12.

Zur Beziehung von Name und Wort bei Platon s. Gadamer 1960: 383

de Saussure 1916/1967: 80

de Saussure 1916/1967: 79

Hertz 1894; s. Beeh 1993

s. Beeh 1993

Beeh 1993: 36

Der lateinische Titel dieser Schrift lautet „De Interpretatione“, der deutsche „Lehre vom Satz“.

Kursivsetzungen von mir

s. dazu vor allem Hayek 1988.

Diskussion zwischen Rudolf Haller, Friedrich A. von Hayek, Niklas Luhrnann, Erhard Oeser; Leitung: Franz Kreuzer. In: Riedl/Kreuzer (Hg.) 1983: 234

cf. von Hayek 1983

cf. Kluge 1963: 864

Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass wir -logie nicht nur im Sinne von ‚die Lehre von‘ verwenden, sondern auch im Sinne von ‚ein System von‘, ‚ein Gebäude von‘. Eine Terminologie ist keine Lehre von den Termen, sondern ein Gebäude von Termen. In diesem Sinne wird offenbar auch das Wort Technologie („Der Motor hat eine ganz neue Technologie“) verwendet.

cf. Levin 1994: 6

4 Aristoteles’ repräsentationistische Zeichenauffassung

Das Wahre und das Falsche im Fregeschen Sinne; s. Kapitel 5.

Dies ist ein wenig verkürzt dargestellt, denn Platon denkt sich jedem Ding eine Idee des Dings, ein Eidos zugeordnet (s. 389 b–e, 390 a).

s. Itkonen 1991a: 174f. sowie Coseriu 1975: 70

s. Arens 1984: Kap. 1. Das Kapitel 3 des Buches von Arens stellt einen ausführlichen Kommentar zu Aristoteles dar.

Griechische Klammerzusätze von mir

Kretzmann 1967: 362; Coseriu 1975: 80f. gibt eine davon abweichende Interpretation (vgl. dazu auch ltkonen 1991a: 175).

Man muss (beispielsweise) lechuga kaufen oder ernten, diese zerteilen, waschen und anmachen, dann hat man eine ensalada zubereitet (cf. Kap. 7).

Bickerton 1990: 53

Lewis 1969/1975

Eine eingehende Diskussion dieser Frage gibt Tugendhat 1976, 20.Vorlesung.

Arens 1984: 28

Bickerton 1990: Kap. 4

Zur Diskussion dieser Frage s. Ax 1992: 252f.

Itkonen 1991a: 176

zum Begriff der Vorstellung im allgemeinen s. Frege 1918/1966: 40ff.

Arens 1984: 28

5 Freges repräsentationistische Zeichenauffassung

Ich danke Jochen Lechner für die kritische Durchsicht dieses Kapitels.

„Funktion und Begriff“ (Frege 1891/1966), „über Sinn und Bedeutung“ (Frege 1892a/1966), „Über Begriff und Gegenstand“ (Frege 1892b/1966), „Der Gedanke. Eine logische Untersuchung“ (Frege 1918/1966). Eine gute Einführung gibt Fabian 1975.

Frege 1891/1966: 19

Frege 1891/1966: 19f.

Frege 1891/1966: 19

Frege 1892a/1966: 40

Frege 1892a/1966: 40

Frege 1892a/1966: 41

Frege 1892a/1966: 41

Frege 1892a/1966: 41

s. beispielsweise Lyons 1977/1980: 211, Brekle 1972: 63

Frege 1892a/1.966: 41

Frege 1892a/1966: 42

Bezüglich der Namen ist die Gleichsetzung von Sinn und Bedeutung mit Intension und Extension korrekt; bezüglich der Prädikate ist sie, wie gleich gezeigt wird, nicht gegeben.

Frege 1892/1966: Anm. 2

Frege 1892/1966: Anm. 2; allerdings hat die Auffassung, dass auch wirkliche Eigennamen einen Sinn haben, die unbequeme Konsequenz, dass für den einen die Aussage Aristoteles war der Lehrer Alexanders des Großen analytisch ist, für den anderen jedoch nicht. Damit würde die Frage der Analytizität gleichsam personalisiert. Den unliebsamen Konsequenzen dieser Auffassung kann im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht nachgegangen werden.

Frege 1892a/1966: 42

Frege 1892a/1966: 42

Frege 1891/1966: 22

Frege 1891/1966: 22

Searle 1969/1971: 150ff. weist daraufhin, dass Frege den Ausdruck Begriff zweideutig verwendet, und analysiert diese Zweideutigkeit eingehend. Ich übergehe hier diese Problematik.

Frege 1971: 26

Frege 1971: 87 und 108

Frege 1971: 90

Wittgenstein PU § 68

cf. Pinkal 1985: 55

Frege 1892a/1966: 48

cf. Frege 1892a/1966: 47

Frege 1892a/1966: 48

Frege 1891/1966: 30

Frege 1892a/1966: 48

s. Frege 1918/1966: 35

Frege 1971: 54

Frege 1918/1966: 30

Frege 1918/1966: 30

Frege 1918/1966: 50

Frege 1918/1966: 43

5 Freges repräsentationistische Zeichenauffassung

Frege 1918/1966: 50

Frege 1918/1966: 33

Frege 1918/1966: 49f.

Frege 1918/1966: 36

Frege 1918/1966: 37

Frege 1918/1966: 37

Frege 1918/1966: 37

Frege 1918/1966: 37

Frege 1918/1966: 35

Frege 1918/1966: 37

Frege 1892a/1966: 42

Frege 1971: 64

Siehe dazu auch Tugendhat 1976: 156. Wenn Tugendhat allerdings sagt, Frege habe „für das, was wir verstehen, wenn wir einen sprachlichen Ausdruck verstehen […] überhaupt keinen umfassenden Terminus“, so ist dies inkorrekt. Dafür verwendet er, zugegebenermaßen selten, den Terminus „Inhalt“.

Wittgenstein PU § 560; s. auch BB: 15.

6 Wittgensteins instrumentalistische Zeichenauffassung

Tugendhat 1976: 477

Tugendhat 1976

Platon 434 e

PU Vorwort

Pitcher 1964/1967: 290

Harras 1983: 97

Bickerton 1990: 48

cf. Bierwisch 1979: 120; hier wird diese Interpretation als Gegenargument benutzt.

cf. Kutschera 1975: 234

cf. PG § 77, PU § 120

Frege 1918/1966: 37

Putnam 1978: 65

7 Begriffsrealismus versus Begriffsrelativismus

Wittgenstein BB: 20

s. z.B. Alston 1964

s. die umfassende Darstellung in Lakoff 1987: Kap. 2.

Berlin/Kay 1969

Kay/McDaniel 1978

s. Brown 1958 sowie die Darstellung in Lakoff 1987.

Bickerton 1990: 53

Hayek 1960: 27

Vanberg 1993: 6

Lorenz 1973: 15ff. Lorenz bezieht sich auf Campbell, ohne jedoch einen Textbeleg zu geben.

Feilke 1994b: 1

Hayek 1952: 150

Vanberg 1993: 23

Hayek 1956

Hayek 1956: 512

Hayek 1956: 517

In einzelnen Komposita schimmert die alte Bedeutung noch durch: Im Zoo gibt es (auch für Rinder) Tierställe, auf dem Bauernhof Viehställe.

Auf türkisch heißt Gurke salatalık; das „eigentliche“ Wort für Gurke, hıyar, wird offenbar vermieden, weil es als Schimpfwort verwendet wird.

Pinkal 1985: 52f.

Das Argument „Fleischsalat muss Salat sein, sonst würde er nicht Fleischsalat genannt werden“ ist so schlagend wie das Argument „Ein Fahrstuhl muss ein Stuhl sein, sonst würde er nicht Fahrstuhl genannt werden“.

Frege 1971: 50; cf. Kap. 5

Ein solcher Fall liegt vor in Kap. 9, Anm. 77. Unlängst ist eine neue Kategorie der Wahrnehmung und des Denkens für ein Phänomen entstanden, das es schon immer gegeben hat: das Mobbing, Schikane und Psychoterror am Arbeitsplatz durch Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen. Durch die Entlehnung des „griffigen“ Wortes Mobbing wird ein diffuses Phänomen zum kognitiv und kommunikativ handlichen Begriff.

„Jede Bedeutung ist damit ein Konzept, aber nicht jedes Konzept ist auch eine Bedeutung.“ Schwarz/Chur 1993: 26

Langacker 1990: 5

Feilke 1994a: 19

Johnson 1992

Johnson 1992: 350

Johnson 1992: 362

so der Titel des bekannten und faszinierenden Werks von Lakoff und Johnson 1980

Johnson 1992: 350

Johnson 1992: 349

Johnson 1992: 347

Geeraerts 1990: 1

Johnson 1992: 348

8 Begriffstypen versus Regeltypen

Die hier vorgeschlagene Terminologie lehnt sich an die von C.I. Lewis 1944/1952 an.

zu den verschiedenen Typen von Vagheit und Unbestimmtheit siehe Pinkal 1985

Pinkal 1985: 55

cf. Hare 1963/1973: 43

Wittgenstein PU § 68

Wittgenstein PU § 66ff.

Wittgenstein PU § 67

Wittgenstein PU § 66

Wierzbicka 1990, 356

Wittgenstein PU § 66

Rosch 1973, 1976, 1979

Eine Aufstellung der unterschiedlichen Tests, die durchgeführt wurden, um Prototypikalität zu eruieren und zu belegen, gibt Lakoff 1987: 41f.

s. Lakoff 1987: 44f.

Rosch 1973: 140

Geeraerts 1988: 214

Lakoff 1987: 45

Wierzbicka 1990: 362

s. dazu die Kritik von Posner 1986: 58 sowie Wierzbicka 1990

s. dazu auch Bickerton 1990: 34f.

Wierzbicka 1990

cf. Wierzbicka 1990: 355

‚Wassermelone‘: span. sandía, kat. síndria, türk. karpuz; ‚Honigmelone‘: span. melón, kat. meló, türk. kavun.

‚Staudensellerie‘: frz. céleri branche; ‚Knollensellerie‘: frz. céleri rave; ‚Liebstöckl‘: frz. céleri vivace.

Um eine Abrichtung handelt es sich insofern, als der Primärspracherwerb auf weite Strecken ohne erklärende Unterweisung auskommen muss; s. PU § 5f.

Zur Theorie der Meronomie s. Cruse 1986, Kap. 8. Der Ausdruck Meronomie ist abgeleitet von gr. meros, ‚der Teil‘. Den Hinweis auf den Begriff der Meronomie verdanke ich Petra Radtke.

s. dazu Cruse 1986: 177ff.

Die Beobachtung der unterschiedlichen Restriktionen bezüglich der Wahl der Ebenen verdanke ich Petra Radtke.

Hare 1963/1973: 22

cf. Bickerton 1990: 34

s. Kap. 5

Frege 1971: 90

Frege 1971: 90

9 Ausdruck und Bedeutung

Keller 1994: Kap. 4

García 1985: 276

Anttila und Embleton 1989: 157. Dies ist auch das Leitmotiv der zeichentheoretischen Schriften von Michael Shapiro. (cf. Shapiro 1991)

s. Keller 1994: Kap. 6

Posner 1992: Kap 3.3

s. Grice 1957/1979, 1968/1979, 1969/1979

Dies ist eine der möglichen Reformulierungen des sogenannten Griceschen Grundmodells.

Wegener 1885: 67

9 Ausdruck und Bedeutung

Zu der verhängnisvollen Konzeptualisierung des Kommunizierens als Transportunternehmung s. Michael Reddy (1979). Zur Kritik an der Ansicht, dass Kommunizieren etwas mit ein- und auspacken von „Inhalten“ zu tun tun habe, s. auch Sperber und Wilson 1986a: Kap. 1.

Sperber und Wilson 1986a: 1

Eigentlich wäre es angemessener, statt Sprecher Kommunikant (oder ähnliches) zu sagen; denn ein kommunikativer Akt muss nicht verbal sein, und er muss nicht sprachlich sein: Man kann beispielsweise mit den Händen fuchteln, um den anderen auf eine Gefahr aufmerksam machen zu wollen. Auch ein solcher Fuchtler wird im folgenden der Einfachheit halber „Sprecher“ genannt. (Dies ist ein Beispiel für einen Begriff, für den kein geeigner etablierter Ausdruck zur Verfügung steht. (Vgl. Kap. 7, Anm. 22)

cf. Keller 1994: 133f.

de Saussure 1916/1967: 78

s. dazu die Saussure-Kritik in Hjelmslev 1943/1974: 53f.

de Saussure 1916/1967: 134

de Saussure 1916/1967: 79

Hjelmslev 1943/1974: 53

Hjelmslev 1943/1974: § 13; vgl. auch Posner 1991: Kap. 4.1

Zum Begriff der Ausgefallenheit s. Lewis 1969/1975: 39, 161

Putnam 1978: 65

10 Grundverfahren der Interpretation

„Each Sign must have its peculiar Interpretability before it gets any Interpreter.“ Peirce PW 111. Cf. auch Sperber und Wilson 1986a: 176: „Human extemal languages are of adaptive value only for a species already deeply involved in inferential communication.“

Eine gute und angenehm lesbare Darstellung der Peirceschen Zeichentheorie bietet Nagel 1992. S. auch Lyons 1977/1980: Kap. 4.2

Jiranek 1992: 373f

Peirce CP 2.228

s. Lyons 1977/1980: 110ff.

cf. Wittgenstein PU § 559

Lyons 1977/1980: 113

Sommer 1989: 150f.

Grice 1957/1979

Trabant 1984: 967 hält sie in bezug auf Symptome für besonders geeignet.

Jiranek 1992: 374

Der Zusatz ‚kausal‘ dient der Verdeutlichung; er ist redundant.

Peirce 1955: 104

Peirce CP 2.228

Zum Peirceschen Begriff des Index siehe Goudge 1965

Eine vermeintliche Ausnahme stellt der Windsack dar, der absichtsvoll an der Autobahnbrücke aufgehängt wird, um dem Autofahrer zu ermöglichen, Richtung und Stärke des Windes einzuschätzen. Könnte man nicht sagen, dass der Autofahrer Adressat des Sacks ist, den er als Symptom für die herrschenden Windverhältnisse nutzt? Nein, denn nicht der Sack ist Symptom, sondern sein Verhalten im Wind. Und dies hat weder einen Sender noch einen Adressaten. Ähnlich verhält es sich im folgenden Fall: Ein Mann kommt von der Arbeit nach Hause und ruft vom Flur aus: „Wo bist du?“ Seine Frau antwortet vom Wohnzimmer aus: „Hier!“ Der Mann weiß nun, wo sich seine Frau befindet, weil er in der Lage ist, von der Richtung, aus der die Antwort kam, kausal zu schließen, wo seine Frau sich aufhält. Die Bedeutung des Wortes hier erlaubt keine Interpretation über den Aufenthaltsort, da Ich bin hier ein analytisch wahrer Satz ist. Nur die Richtung, aus der die Antwort kam, ist interpretierbar, und zwar mit Hilfe des symptomischen Verfahrens.

Medizinische Symptomlexika sind im Grunde genommen Lexika der Krankheiten. Das Kriterium der Auswahl und der Beschränkung ist die Existenz „nosologischer Entitäten“, d.h. geschlossener, gut charakterisierbarer Krankheitsbilder, die mit Bezug auf ein ordnendes Prinzip einer „bestimmten Krankheitsgruppe“ subsumiert werden. Hadorn und Zöllner 1986: X

s. Jiranek 1992: 374

cf. Goodman 1968/1973: 16

Es gibt einen technischen Gebrauch des Wortes Assoziation, der hier nicht intendiert ist; etwa in dem Ausdruck ein assoziiertes Mitglied einer Kommission. Assoziation in diesem technischen Sinne liegt gerade nicht bei Ikonen, sondern bei Symptomen und Symbolen vor: Einer Ursache ist ihre Wirkung assoziiert, und einem Symbol ist eine Gebrauchsregel assoziiert. Ich verwende Assoziation hier ausschließlich in seiner psychologischen Bedeutung, im Sinne eines freien Einfalls. (Den Hinweis auf die Ambiguität des Ausdrucks Assoziation verdanke ich Sheila Embleton und Raimo Anttila.)

Platon 435 b; vgl. Kap. 3.

Peirce 1955: 104

Peirce CP 2.247

Peirce CP 2.247

Peirce 1955: 104

Peirce 1955: 112

Short 1988: 82

Peirce 1955: 102

s. Wunderli 1981

Zur Rolle des Kontextes beim Interpretierens. Sperber/Wilson 1986a: 137ff.

11 Schlussprozesse

Rorty 1989: 18

Hurford 1992: 368

Hurford 1992: 369

Chomsky 1986: 224ff., Kripke 1982/1987. Mein Kommentar zu dieser Kontroverse. Keller 1992: 387. Da Chomskys Einlassungen nicht wirklich Wittgensteins Privatsprachenargument betreffen, will ich darauf verzichten, diese und meinen Kommentar hier zu wiederholen.

Zum methodologischen Individualismus s. Hayek 1976: 9ff.

cf. Chomsky 1986, 1992; zur Diskussions. Keller 1994: Kap. 5.4

Hurford 1992: 371

Hurford 1992: 369

Lewis 1969/1975: 79. Eine explizitere Darstellung findet sich in Kap. 12.

Zu einer individualistischen Definition von ‚kollektives Wissen‘ Keller 1974: 103f. Zur Frage der nötigen Weichheit der Definitions. Sperber/Wilson 1986a: 38ff.

Dass Regeln „exist as objects of common knowledge“, hat vor allem Esa Itkonen hervorgehoben. S. Itkonen 1977: 248ff.

Sperber/Wilson 1986a: 42

Zu dem von Sperber und Wilson 1986a: 42 angesprochenen Problem, dass Wissen Wahrheit impliziere („nothing can be known and false“ S. 40), s. Keller 1975.

Hurford 1992: 387

Es kommt mir nicht auf den Wahrheitswert der Aussagen an, sondern nur auf die Frage der Gültigkeit der Ableitung.

Hurford 1992: 371

Hurford 1992: 368

cf. Andersen 1993, Anttila 1972/1989, Eco 1984/1985: 67f.

Zum praktischen Syllogismus s. von Wright 1963/1977 sowie 1972/1977

Zu faktischen und epistemischen Begründungen s. Kap. 19.

Zur Theorie der lmplikaturen s. Kap. 16 sowie Grice 1975/1979

Nutzen und Kosten können selbst rein symbolischer Natur sein. „Das Gesicht verlieren“ ist beispielsweise ein gewichtiger Kostenfaktor. S. dazu Nozick 1993: 26ff.

Zur Rationalität bezüglich des Glaubens s. Nozick 1993: Kap.III. Zur Rolle der Rationalität beim Kommunizieren s. Itkonen 1983.

Die Prinzipien der sog. Rational Choice Theorie in Verbindung mit praktischen Schlüssen (einschließlich weiterführender Literatur) sind kurz und klar dargestellt in Meggle 1977: 415428.

Wir verfolgen normalerweise mit einer Äußerung mehrere Ziele gleichzeitig. Zur Sprache als mixed-motive game s. Keller 1994: 124; cf. auch Gellner 1988/1993: 50

Keller 1994

Gauthier 1988: 173f.

Gauthier 1988: 174

Gauthier 1988: 174

Bickerton 1990: 103

Bickerton 1990: 28

Bickerton 1990: 28 (Hervorhebungen original)

Lyons 1977/1980: 19

Wright 1976: 519; s. auch Sperber und Wilson 1986a: 65

12 Arbitrarität versus Motiviertheit

Süßmilch 1766: 15

Ein Koreaner äußerte mir gegenüber die Überzeugung, dass gäkol den Laut des Frosches eindeutig am besten treffe, während ich stets der Meinung war, Frösche machten „wirklich“ quak.

Platon 383b–d

Hockett 1958: 577

s. auch das Stichwort Arbitrarität in Glück 1993

Lyons 1977/1980: 114

Um die Rekonstruktion der als „authentische“ bezeichneten Gedanken de Saussures hat sich vor allem Ludwig Jäger bemüht. Einen guten Einblick bieten Wunderli 1992 sowie Jäger 1976.

Ich ziehe, wo nicht unmittelbar auf die deutsche übersetzung des „Cours“ Bezug genommen wird, den Ausdruck arbiträr dem Ausdruck beliebig vor.

de Saussure 1916/1967: 79

de Saussure 1916/1967: 80

de Saussure 1916/1967: 81

Dies gilt natürlich für jedes Syntagma. Cf. Kapitel 17.

Beeh 1980: 9

Hier liegt offensichtlich eine simplifizierende Verfälschung der Saussureschen Auffassung durch die Autoren des Cours vor; s. Jäger 1976: 236f.

cf. Keller 1994: Kap. 6.1

Lewis 1969/1975: Kap. 1

Zur Definition von koordinatives Gleichgewichts. Lewis 1969/1975: 14

Keller 1994: 136

Lewis 1969/1975: 24

Lewis 1969/1975: 77; dies ist eine der vorläufigen Definitionen, die sich jedoch von der endgültigen Definition (S. 79f.) nicht wesentlich unterscheidet. Die vorläufige Definition habe ich ihrer größeren Übersichtlichkeit wegen gewählt.

Lewis 1969/1975: 71

Adelung 1782/1971: I,113

Gauch ist die ältere Bezeichnung für den Kuckuck. Auch Gauch war ursprünglich motiviert. S. Kap. 13

Wright 1976: 512

12 Arbitrarität versus Motiviertheit

Wright 1976: 514

Wright 1976: 514

Wright 1976: 514

Wright 1976: 515

de Saussure 1916/1967: 81

13 Ikonifizierung und Symbolifizierung

cf. Kap. 10

Brandon und Hornstein 1986

Brandon und Hornstein 1986: 172

Brandon und Hornstein 1986: 172

Zur Funktion von Ausgefallenheit beim Prozeß der Entstehung von Konventionen s. Lewis 1969/1975: 36, 39

Dieser „Trick“ spielte auch in der Geschichte des Affenmenschen Karlheinz eine wichtige Rolle. S. Keller 1994: 49.

Brandon und Hornstein 1986: 173

Brandon und Hornstein 1986: 173

Diese beiden Bedingungen entsprechen den Bedingungen, die Sperber und Wilson (1986a: 54, 153, 163) für sog. ostensive Stimuli nennen.

s. GEO Nr. 2, 1993: 144

Die Beispiele verdanke ich einer Vorlesung von Raimo Anttila.

cf. Anttila 1972/1989: § 7.8

cf. Lapp 1992

Gellner 1988/1993: 65

cf. Kap. 10

Brandon und Hornstein 1986: 173

Wilson 1975: 226

Durch Volksetymologien werden sprachliche Symbole remotiviert: Kon-trahent (aus con-trahere) wird wohl von vielen Sprechern als Kontra-hent interpretiert, weil Kontrahenten zueinander „kontra“ stehen. Dies ist kein Fall von Reikonisierung, sondern ein Fall von Remotivierung. Reikonisierung läge vor, wenn die Interpretationsmöglichkeit aus der Motiviertheit folgte. Dies ist jedoch nicht der Fall; auch volksetymologisch remotivierte Symbole werden regelbasiert interpretiert. Das Analoge gilt für Remotivierungen im Zuge von Sprachspielen. Zur Unterscheidung von Motiviertheit und Arbitrarität s. Kap. 12. (Ich danke Jules Levin dafür, mich auf diese Fälle aufmerksam gemacht zu haben.)

14 Metaphorisierung, Metonymisierung und Lexikalisierung

Zur Rationalitätsannahme beim Kommunizieren s. Kasher 1976 und Kap. 16.

Lapp 1992: 146

Lapp 1992: 147

Für unsere Zwecke erscheint es mir nicht notwendig, die Metonymie systematisch von der Synekdoche zu unterscheiden.

Anttila 1989: 141, Nerlich und Clarke 1988: 80

s. Kap. 10

Haley 1988: 21

Mit meiner Entscheidung, Metaphern als Metaikone anzusehen, ist keine Einmischung in die Diskussion darüber, was Peirce als Metaikon anzusehen geneigt ist, beabsichtigt. Zur Betrachtung der Metapher im Lichte der Peirceschen Semiotik („through the Peircean telescope“ und „under the Peircean microscope“) s. die vorzügliche Studie von Haley 1988.

Den Hinweis auf die Etymologie von Kutsche verdanke ich Raimo Anttila.

s. The Barnhart Dictionary of Etymology, The Oxford Dictionary of English Etymology sowie The Oxford English Dictionary, Volume III.

cf. Sanders 1965: 236261. Alle nun folgenden Informationen zur Etymologie von Glück sind dieser Monographie entnommen.

Reinbot von Dume, Vers 3588 und 3872

Gauthier 1988: 173f. Vgl. auch Kap. 11

s. Kap. 11

Richards Bemerkung „Thinking is radically metaphoric“ (1938: 48) gilt nur dann, wenn zwischen Metaphern und ehemaligen Metaphern nicht unterschieden wird. Sie betont die Tatsache, dass Symbole nicht von allem Anfang an unmotiviert gewesen sein können.

Zu Konventionalisierung von Metaphern s. vor allem Traugott 1985

Rumelhart 1979: 80f.

15 Wörtlicher und metaphorischer Sinn

Frank Liedtke danke ich für die hilfreichen kritischen Bemerkungen zu diesem und dem folgenden Kapitel.

Searle 1979/1982: 108; cf. auch Davidson 1978: 343ff.

Keller-Bauer 1984: 65; cf. auch Davidson 1978: 350

Der Ausdruck Interpretation ist akt-objekt-ambig. Die Frage der Wörtlichkeit stellt sich lediglich in der Objekt-Lesart.

Bierwisch 1979

Zur Kritik an Bierwisch s. auch Feilke 1994: 315ff.

Bierwisch 1979: 123

Bierwisch 1979: 130

Bierwisch 1979: 136

Bierwisch 1979: 123

Bierwisch 1979: 130

Bierwisch 1979: 130

Bierwisch 1979: 140

Bierwisch 1979: 139

Bierwisch 1979: 140

cf. Kap. 11

Bierwisch 1979: 120

s. dazu Kap. 6

In kontrastiven Kontexten der Art Das habe ich nur mit der linken Hand gemacht, dies jedoch mit der rechten ist das möglich.

cf. Nieraad 1977: 45f.

Goodman 1968/1973: 81

cf. Bierwisch 1979: 138ff.

Diese Annahme halte ich für inadäquat. Das spielt jedoch für das Verständnis von Bierwischs Theorie keine Rolle.

Bierwisch 1979: 142

Bierwisch 1979: 142

Bierwisch 1979: 142

Bierwisch 1979: 142

Sperber und Wilson 1986a: 181

Sperber und Wilson 1986a: 182; zum Begriff der Implikatur s. Kap. 16

Keller-Bauer (1984: 1) unterscheidet systematisch zwischen dem Interpretieren einer Metapher und dem Erkennen einer Metapher.

Zum Zusammenhang von Rationalität und Relevanz s. Kap. 16

Nozick 1993: 153

Franck 1980: 43

Dies gilt ungeachtet der Tatsache, dass es in unterschiedlichen (Sub-)Kulturen unterschiedliche Urteile gibt, welche Handlungsziele erstrebenswert sind, welche Wege zu einem gegebenen Ziel führen und welche Faktoren als Kosten und als Nutzen zu bewerten sind.

vgl. dazu Rumelhart 1979: 83f.

Bierwisch 1979: 130

Köller 1975: 335

Keller 1975

16 Rationalität und Implikaturen

Gadamer 1960: 261ff.

Rumelhart 1980

Grice 1975/1979; dieser Aufsatz war bereits lange vor seiner ordnungsgemäßen Veröffentlichung als „Samisdat“-Publikation im Umlauf.

Grice 1975/1979: 248

s. Grice 1975/1979: 249f.

Grice 1975/1979: 250

Sperber und Wilson 1986a: 162

Braunroth, Seyfert u.a. 1975: 184

Grices Formulierung „daß p“ macht deutlich dass er ausschließlich assertive Äußerungen in Auge hatte. Ich behalte der Einfachheit halber diese Redeweise bei. Eine Verallgemeinerung der Theorie dergestalt, dass sie alle Arten von Sprechakten umfaßt, ist ohne weiteres möglich.

Grice 1975/1979: 255; der letzte Satz heißt im englischen Original: „and so he has implicated that q.“ Da der deutsche Übersetzer implicated mit impliziert übersetzt hat, bin ich an dieser Stelle von der Übersetzung abgewichen, und habe implikatiert dafür eingesetzt.

Grice 1975/1979: 248

Zur Frage der Kooperativität des Gesprächsbeginns s. Keller 1987: 11f.

Kasher 1976: 213

Keller 1987: 11

Kasher 1976: 202; ähnliche kritische Einwände erheben auch Sperber und Wilson 1986a: 162f.

Keller 1987: 7f.

Kasher 1976: 210

s. auch die Kritik von Sperber und Wilson 1986a: 36f.

Grice 1975/1979: 249

s. dazu die Kritik von Sperber und Wilson 1986a: 36

Bisweilen wird gegen eine solche Theorie des rationalen Handelns der Vorwurf erhoben, sie sei eine Theorie des Egoismus (s. etwa Prechtl 1991: 178). Dies ist nicht der Fall. Wenn man eigeninteressiertes Handeln mit egoistischem Handeln gleichsetzt, so ist man letztlich gezwungen, altruistischen Egoismus von egoistischem Egoismus zu unterscheiden. Auch wer ein gottgefälliges Leben zu führen wünscht und in den Himmel kommen möchte, wird aus seinen Handlungsmöglichkeiten diejenigen Handlungen auswählen, von denen er erwartet, dass sie seine Ziele zu verwirklichen in der Lage sind. Auch altruistisches Handeln ist in diesem Sinne eigeninteressiert. Altruistisches Handeln ist ein Handeln, das nicht im Hinblick auf Belohnung durch andere vollzogen wird. Egoistisches Handeln ist dadurch charakterisiert, dass es die Kosten, die es für andere erzeugt, nicht in die Kosten-Nutzen-Kalkulation miteinbezieht. Zur Theorie rationalen Handelns s. Nozick 1993.

Grice 1975/1979: 251

16 Rationalität und Implikaturen

Kasher 1976: 205

Sperber und Wilson 1986a: 158

Sperber und Wilson 1986a: 122ff.

Sperber und Wilson 1986b: 252

Sperber und Wilson 1986a: 178

„R [relevance, R.K.) thus controls the basis for assessing R; this is one of a number of apparent circularities.“ Levinson 1989: 459

Sperber und Wilson 1986a: 162 (meine Hervorhebung)

Sperber und Wilson 1986a: 165

Zu paradoxen Aufforderungen s. Watzlawick, Weakland, Fisch 1974: 88f.

s. Kap. 11

Sperber und Wilson 1986a: 36

Keller 1994: 166

Der Sprecher muss darüber hinaus auch die Kosten, die sein Beitrag für den Hörer bedeutet, einkalkulieren. Zuhören kostet Zeit und kognitive Anstrengung; sie sollten aufgewogen werden durch den Wert der Mitteilung (der Information, der Zuwendung usw.). Den Aspekt der Kosten-Nutzen-Bilanz, die sich für den Adressaten ergibt und die vom Sprecher zu berücksichtigen ist, vernachlässige ich an dieser Stelle.

Sicherlich kann auch signifikant nachlässige Artikulation, d.h. signifikante Minimierung der artikulatorischen Kosten, unter bestimmten Bedingungen lmplikaturen auslösen.

Grice 1975/1979: 250

17 Kosten und Nutzen des metaphorischen Verfahrens

Ich verwende den Ausdruck Semantisierung zur Bezeichnung des Prozesses der Verregelung von Sinn, der vormals mit pragmatischen Mitteln erzeugt wurde. Wenn metaphorischer Sinn zum wörtlichen Sinn wird, findet ein Prozess der Semantisierung statt. Lexikalisierung nennt man den Prozess, der darin besteht, dass sprachliche Ausdrücke Teil des Lexikons werden. So ist etwa hellblau lexikalisiert, die ad-hoc-Bildung jeansblau jedoch nicht. Dennoch ist eine Verwendung des Wortes jeansblau ausschließlich mit Hilfe von sprachlichem Regelwissen interpretierbar.

s. Mobbing Kap. 7, Anm. 22

Das Beispiel stammt von Petra Radtke; s. Radtke 1998

Jean Paul 1970 Bd. 5: 184

Die Ansicht, dass eine Metapher ein verkürzter Vergleich sei, geht auf Quintilian (lnstitutio oratoria 8.6.8) zurück.

Nerlich und Clarke 1988: 84

cf. Köller 1975: 188

cf. Hesse 1980

s. Köller 1975: 170ff.

cf. Traugott 1989: 48

cf. Kurz 1982: 19

Dieser Informationsverlust ist vermutlich gemeint, wenn in der englischsprachigen Literatur bisweilen von desemanticization die Rede ist. S. etwa König und Traugott 1988: 121.

Platon 435 c

Spiegel Nr. 26 vom 27.6.1994: 195

18 Der metaphorische Gebrauch von Modalverben

Diese Information verdanke ich Professor Ma Wentao von der Deutschen Abteilung der Peking-Universität.

Scharf heißt türkisch yakıcı (von yakmak ‚brennen‘); im Japanischen hat das Kanji-Zeichen für ‚scharf‘ (karai) auch die Lesart ‚schmerzhaft‘ (tsurai).

Bei zurück handelt es sich bereits um eine ehemalige Körpermetapher: ahd. ze rucke ‚auf dem Rücken‘.

Dudengrammatik 1984 § 666

Traugott 1989: 35. Zum Begriff der Subjektivierung in dem hier intendierten Sinne ist vor allem Traugott 1989 einschlägig. (Vorsichtshalber sei gesagt, dass Ronald Langacker 1990 den Ausdruck subjectification in einem völlig anderen Sinne verwendet.)

Zur Entwicklung des engl. going-Futurs s. Traugott 1992, für das Romanische s. Fleischman 1982.

Für die ungewöhnlich Ausnahme, dass eine periphrastische Form mit einem Verb, das ‚gehen‘ bedeutet, Präteritum-Bedeutung hat, gibt es meines Wissens bislang noch keine Erklärung.

cf. Lyons 1977/1983: 393, Traugott 1989, Sweetser 1990

cf. Lyons 1977/1983: 393, Traugott 1989, Sweetser 1990

Sweetser nennt sie root meaning, andere auch deontische Bedeutung. Zur Terminologie s. Heine 1992: Anm. 2

Sweetser 1990: 4973

s. Kap. 7

Eisenberg 1989: 102

Zu den Kontextbedingungen, unter denen die epistemische Lesart geboten ist, s. Heine 1992.

Sollen und dürfen erlauben keine lndikativvariante mit epistemischer Lesart.

Nooteboom 1993: 1 (meine Hervorhebung). Das Textbeispiel verdanke ich Petra Radtke.

Dudengrammatik 1984: § 154

s. Fourquet 1970: 160, Ulvestad 1984: 276. Dies hat, wie Ulvestad zeigt, Brugmann bereits im Jahre 1918 (S. 74f.) gewusst.

Dudengrammatik 1984: § 232

cf. König und Traugott 1988

Aber […] indicates that a statement is based on perceptual evidence, but is in contrast to possible inferences from the context.“ König und Requardt 1991: 74

19 Das epistemische weil

Peter Eisenberg (1993) hat als Antwort auf dieses Unternehmen eine Glosse mit dem Titel „Der Kausalsatz ist nicht zu retten“ geschrieben.

Venske 1993

Wegener 1993: 289f. belegt, dass dieser weil-Gebrauch durch alle sozialen Schichten und über den gesamten deutschsprachigen Raum verbreitet ist.

S. Wegener 1993: 291

Eisenberg 1993: 10

Wiese 1987

Die Sätze sind teilweise etwas gekürzt und von hier irrelevanten Fehlern befreit.

Die oben genannte Aktionsgemeinschaft will somit auch nicht „den Kausalsatz“ retten, denn dieser ist ungefährdet. Sie will offenbar, wie wir gleich sehen werden, den epistemischen Begründungssatz verhindern.

Der epistemische Gebrauch von weil ist in den letzten Jahren verstärkt Gegenstand linguistischer Reflexion geworden. S. Eroms 1980, Gaumann 1983, Küper 1984 und 1991, Günthner 1993, Eisenberg 1993, Wegener 1993, Keller 1993a und 1993b, Feilke 1994b, Willems 1994; für das Englische vgl. auch Sweetser 1990, Schleppergrell 1991.

Gaumann 1983: 126 hält sie für „semantisch gleichwertig“.

Dies gilt mutatis mutandis auch für andere illokutionäre Akte. Der Kürze halber will ich hier nur Akte des Behauptens betrachten.

Selbstverständlich kann man Präsuppositionen auch kommunikativ ausnutzen, um dem Adressaten etwas implizit mitzuteilen.

Zur Theorie der Präsupposition s. Keller 1974

cf. Wegener 1993: 294

Ein Satz wie (6) ist nicht unsinnig, wie Heide Wegener (1993: 296) zu glauben scheint, sondern selten.

cf. Wegener 1993: 293, Günthner1993: 52f.

52 cf. Gaumann 1983: 135, 140

Eisenberg 1993: 10

Eisenberg 1993: 11

Keller 1994

cf. Feilke 1994b: 6

Günthner 1993: 54

Feilke 1994b: 8

Feilke 1994: 8, Anm. 18

Das Redundanzargument stammt von Heide Wegener 1993: 303

Dieses Argument und der Beispielsatz 13 sind Heide Wegener 1993: 302 entnommen.

20 Resümee

Dieser Gedanke stammt von Petra Radtke.

Keller 1994: 30ff.

„Was ihr denkt, das weiß ich nicht“, antwortete der Schalk, „wie kann einer des anderen Gedanken erraten! Aber was ihr mir gesagt habt, das weiß ich.“

Till Eulenspiegel (1519/1948: 82)

Vorbemerkungen

1 Vorwort

Dieses Buch handelt von sprachlichen Zeichen und ihrer Dynamik. Es will zeigen, wie Zeichen entstehen, funktionieren und sich verändern im Zuge der menschlichen KommunikationKommunikation. Sprachliche Zeichen sind nicht Voraussetzungen unserer kommunikativen Bemühungen, sondern deren (meist unintendierte) Folge. Dass der unüberschaubar großen Zahl an Publikationen über diesen Gegenstand eine weitere hinzugefügt wird, ist erläuterungsbedürftig. „Most of what we know about language has been learned in the last three decades“, schrieb Derek BickertonBickerton im Jahre 1990.1 Wenn diese Aussage mehr sein soll als ein autobiographisches Vermächtnis, so dürfte sie falsch sein. Mit Sicherheit trifft sie nicht zu für den Bereich der linguistischen Zeichentheorie. Alles was über sprachliche Zeichen gesagt werden kann, ist vermutlich irgendwann zwischen PlatonPlaton und heute gesagt worden. In einem sprachphilosophischen Gebiet mit mehr als zweitausendjähriger Tradition lässt sich wirklich Neues wohl kaum mehr entdecken. Mit anderen Worten, keine der wahren Aussagen dieses Buches erhebt Originalitätsanspruch. (Die falschen mögen origineller sein.) Allerdings bin ich der Meinung, dass dem vorschnellen Defensivargument „Das hat doch schon XY gesagt“ nicht allzuviel Gewicht zuzubilligen ist. Denn bei genauerem Hinsehen zeigt sich meist, dass mindestens die Zusammenhänge, in denen etwas bereits früher gesagt wurde, andere waren. Den Nutzen dieser Arbeit sehe ich in erster Linie in der Rekombination von Ideen und Überlegungen, die verschiedenen Traditionen entnommen sind, sowie in der Perspektive ihrer Auswahl. Zeichentheoretische Überlegungen mögen auf den ersten Blick den Eindruck empirisch irrelevanten und unnützen Philosophierens erwecken. Martti NymanNyman sagt deutlich, weshalb dies falsch ist: „A theory of language change depends on the underlying theory of language. Therefore […], it is not at all idle ivory-towering to dwell upon ontological questions about language. For example, if we look upon language as an abstract Platonic object […], we get virtually no theory of language change at all.“2 All die psychologistischen Sprachauffassungen, die den Ort der Existenz der Sprache ausschließlich im Kopf des Menschen ansiedeln, sind ebensowenig in der Lage, Sprachwandel als inhärentes Phänomen zu konzipieren. „Die Sprache hat schließlich keine eigene Existenz unabhängig von ihrer mentalen Repräsentation“,3 schreibt ChomskyChomsky und entzieht sich damit der Möglichkeit, den Zustand einer Sprache (auch) in seiner historischen Bedingtheit zu begreifen. Das Verständnis von WandelWandel und Genese der Sprache ist ein konstitutives Moment des Verständnisses ihres Wesens, und vice versa. Grundlage einer jeden Sprachtheorie ist der Zeichenbegriff. Auch sprachliche Zeichen fallen nicht vom Himmel. Was Nyman von der Sprache allgemein sagt, gilt auch von Zeichen im Besonderen. Wenn wir sie im platonischen Himmel ansiedeln oder ausschließlich im menschlichen Kopf, erfahren wir nicht, woher sie kommen. Dass wir sie verwenden, um kommunikative Ziele zu erreichen, ist psychologistischen Auffassungen gemäß kontingent. Und dass sie entstehen im Zuge unserer Bemühungen, kommunikative Ziele zu verwirklichen, muss einer solchen Theorie verborgen bleiben. Die vorliegenden zeichentheoretischen Überlegungen gehen von dem Faktum aus, dass die Sprache, die wir heute sprechen, samt der Zeichen, die wir heute benutzen, eine Episode im permanenten Prozess sprachlichen Wandels sind.4Keller

Platon stellte in seinem Kratylos-Dialog unter anderem die folgende Frage: „Wenn ich dieses Wort ausspreche“ und dabei „jenes denke“, wie ist es dann überhaupt möglich, „daß du erkennst, daß ich jenes denke“?5 Er formuliert damit ein zeichentheoretisches Grundproblem, das bis auf den heutigen Tag in verschiedenen Versionen diskutiert wird. Till EulenspiegelEulenspiegel formulierte es so: „Was Ihr denkt, das weiß ich nicht[…], wie kann einer des anderen Gedanken erraten! Aber was Ihr mir gesagt habt, das weiß ich.“6 In Ludwig WittgensteinsWittgenstein Philosophischen Untersuchungen findet sich die folgende Version: „Wenn man aber sagt: ‚Wie soll ich wissen, was er meint, ich sehe ja nur seine Zeichen‘, so sage ich: ‚Wie soll er wissen, was er meint, er hat ja auch nur seine Zeichen.‘“7 Was Platon, Till EulenspiegelEulenspiegel und Wittgenstein mit unterschiedlicher Akzentuierung thematisieren, ist die Frage, vermöge welcher Eigenschaften Zeichen zu erkennen geben, welche kommunikative Absicht der Sprecher mit ihrer Verwendung zu realisieren beabsichtigt. Dies ist die zentrale Frage, die in diesem Buch erörtert wird. Das Leitmotiv, unter dem es geschrieben wurde, haben Raimo AnttilaAnttila und Sheila Embleton formuliert: „Change is the essence of meaningmeaning.“8 An anderer Stelle schreibt Anttila: „Only a full understanding of the notion ,linguistic sign‘ makes both change and reconstruction comprehensible and theoretically explainable.“9 Es ist meine Absicht, einen kohärenten zeichentheoretischen Entwurf vorzuschlagen, der in der Lage ist, einen Beitrag zum Verständnis der Dynamik und der EvolutionEvolution natürlicher Sprachen zu leisten. Dabei bin ich mir bewusst, dass die Chance, ein solches Ziel zu treffen, geringer ist, als es zu verfehlen.

„The recent history of semiotics has been one of simultaneous institutional success and intellectual bankruptcy“,10Sperber und Wilson schreiben Dan Sperber und Deirdre Wilson mit einem gewissen Mangel an Selbstkritik. Aber selbst wenn man den Bankrott nicht ganz so dramatisch sieht, muss man wohl zugestehen, dass die zeichentheoretischen Überlegungen für die Sprachwissenschaft (mit wenigen Ausnahmen11Grice) weitgehend folgenlos waren. „After the publication in 1957 of Noam Chomsky’s Syntactic Structures, linguistics took a new turn and did undergo remarkable developments; but these owed nothing to semiotics.“12 Nun könnte man argumentieren: Das liegt nicht an der Zeichentheorie, sondern am chomskyschen Paradigma. Zu welchem Urteil man auch immer kommen mag, die Konsequenzlosigkeit der Zeichentheorie scheint mir für jedes andere linguistische Paradigma in gleicher Weise zuzutreffen. Dafür gibt es meiner Ansicht nach zwei Gründe.

Zum einen ist die herrschende Metapher, in deren Licht KommunikationKommunikation gemeinhin gesehen wird, inadäquat. Das Problem des Kommunizierens wird als Transportproblem konzeptualisiert. Der in diesem Buch vorgetragenen Ansicht gemäß hat Kommunikation nichts mit dem Vorgang des Einpackens, Wegschickens und Wieder-Auspackens zu tun. Kommunizieren ist vielmehr ein inferentieller Prozess. Kommunizieren heißt versuchen, den Adressaten zu bestimmten Schlüssen zu bewegen. Demgemäß haben Zeichen nicht den Charakter von Versandkartons, sondern vielmehr den von Prämissen für interpretiereninterpretierendes Schließen.

Zum anderen werden sprachliche Zeichen als im Grunde stabile Einheiten gesehen, denen bisweilen das Missgeschick des Wandels widerfährt. Zeichentheorien befassen sich gemeinhin mit Fragen der Architektur von Zeichen: Wie sind sie gebaut? Wieviele Seiten haben sie? Welches sind ihre Teile? Wie lassen sie sich ihrem Aufbau gemäß klassifizieren? Solche zeichentheoretischen Fragen passen zu der vorchomskyschen Syntax, die sich im Wesentlichen mit der Architektur von Sätzen befasste. Die hier vorgeschlagene Zeichentheorie versucht, einen anderen Weg zu gehen. Ihr oberstes Ziel ist nicht, die Frage nach der Architektur von Zeichen zu beantworten, sondern die nach den Prinzipien ihrer Bildung. Antworten auf die Frage der Architektur ergeben sich dabei von selbst. Menschen verfügen über die Fähigkeit, Dinge (im weitesten Sinne) als Zeichen zu interpretieren. Sie sind in der Lage, aus ‚Dingen‘, die sie sinnlich wahrnehmen, interpretierende Schlüsse zu ziehen. Genau diese Fähigkeit beuten sie zum Zwecke des Kommunizierens aus. Kommunizieren besteht darin, sinnlich Wahrnehmbares zu tun bzw. hervorzubringen in der Absicht, einen anderen damit zu interpretierenden Schlüssen zu verleiten. Kommunizieren ist ein intelligentes Ratespiel.13García Die Fähigkeit, dem Adressaten Interpretationsvorlagen zu geben, die ihm das Erraten des Kommunikationsziels erlauben, möchte ich semiotische Kompetenz nennen. Das Wissen, das dieser Fähigkeit zugrunde liegt, sei semiotisches Wissensemiotisches Wissen genannt. Die hier vorgelegte Zeichentheorie ist konzipiert als eine Theorie unseres semiotischen Wissens. Semiotische Kompetenz und semiotisches Wissen sind der sprachlichen Kompetenz logisch vorgeordnet: Dank unserer Fähigkeit, Wahrnehmbares interpretativ zu nutzen, und dank der Fähigkeit, diese Fähigkeit wiederum zum Zwecke der KommunikationKommunikation auszubeuten, bilden sich sprachliche Zeichensysteme als spontane Ordnungen heraus. Etwas verkürzt kann man sagen: Sprachen entstehen durch die Nutzung semiotischen Wissens zum Zweck der Beeinflussung von Mitmenschen.

 

Das Buch besteht aus fünf Teilen mit insgesamt zwanzig Kapiteln. Im ersten Teil werden zwei prototypische Zeichenauffassungen einander gegenübergestellt. Jeweils am Beispiel eines klassischen und eines modernen Sprachphilosophen wird die instrumentalistische und die repräsentationistische Zeichenauffassung vorgestellt. Erstere wird durch PlatonPlaton und WittgensteinWittgenstein dokumentiert, letztere durch AristotelesAristoteles und FregeFrege. Der instrumentalistische Gedanke wird zur Grundlage der weiteren Überlegungen gewählt. Im zweiten Teil wird die BeziehungBeziehung von SemantikSemantik und Kognition angesprochen. Ich versuche zu zeigen, dass eine Identifikation der BedeutungBedeutung sprachlicher Zeichen mit den ihnen (möglicherweise) entsprechenden kognitiven Einheiten den in diesem Buch verfolgten Erklärungszielen inadäquat ist. Plakativ gesagt: Begriffe eignen sich nicht als Kandidaten für Bedeutungen. Der dritte Teil befasst sich mit den drei zeichenbildenden Verfahren, die den Kernbereich unserer semiotischen Kompetenz ausmachen: dem symptomischen, ikonischen und symbolischen Verfahren. Im vierten Teil versuche ich zu zeigen, dass diese drei grundlegenden zeichenbildenden Verfahren eine Art eingebaute Dynamik haben. Ein Verfahren kann von einem anderen abgelöst werden, ohne dass planende Absicht im Spiel ist. So können Symptome und Ikone zu Symbolen werden, und zwar ausschließlich durch die Art und Weise, in der sie zum Zwecke des Kommunizierens verwendet werden. Die drei gundlegenden zeichenbildenden Verfahren sind auf einer höheren Ebene erneut anwendbar. Wir nutzen sie, um Metonymien, Metaphern zu bilden, und um mittels Sprache über Sprache reden zu können. Im fünften Teil zeige ich an einigen Beispielen die Relevanz der dargelegten zeichentheoretischen Überlegungen im Rahmen erklärender Theorien des Sprachwandels.

Zeichentheoretische Schriften sind meist schwer zu verstehen. Es ist mein Wunsch, dass dies für den vorliegenden Text nicht gelten möge. Ich habe mich jedenfalls bemüht, so klar, unprätentiös und verständlich zu schreiben, wie es mir möglich ist. Um das Buch für die Leserin und den Leser und nicht zuletzt auch für den akademischen Unterricht benutzerfreundlich zu machen, habe ich versucht, jedes einzelne Kapitel so zu verfassen, dass es möglichst autonom ist. Jedes Kapitel sollte idealiter auch einzeln lesbar und aus sich selbst heraus verständlich sein. Ich hoffe, dass mir dies einigermaßen gelungen ist, wenngleich mir bewusst ist, dass dieses Ziel nur um den Preis unzumutbarer Redundanz wirklich konsequent durchführbar gewesen wäre. Insbesondere gilt für das zehnte Kapitel, dass es Voraussetzung für das Verständnis aller nachfolgenden Kapitel ist.

Vorfassungen des vorliegenden Textes wurden ganz oder teilweise gelesen und konstruktiver Kritik unterzogen von Raimo AnttilaAnttila, Axel Bühler, Sheila Embleton, Fritz Hermanns, Jochen Lechner und Frank LiedtkeLiedtke. Ihnen sei für ihre Hilfe sehr herzlich gedankt. Ständige Gesprächspartnerin in jeder Phase der Entstehung dieses Buches war mir Petra RadtkeRadtke. Ihre inhaltlichen wie sprachlichen Einflüsse, die in die vorliegende Fassung eingingen, sind so zahl- und umfangreich, dass es ein unmögliches Unterfangen wäre, sie im Einzelnen lokalisieren zu wollen. Sie wird das Maß des Dankes, das ich ihr schulde, selbst am besten einzuschätzen wissen. Nicole Schmitz hat mir bei der redaktionellen Überarbeitung und der Erstellung der Register sehr geholfen. Dafür sei auch ihr gedankt. Schließlich haben die Studierenden, Kollegen und Diskutantinnen, die Teile dieses Buches in Form von Vorlesungen und Vorträgen gehört haben, viel zum Entstehen beigetragen. Dankbar bin ich auch dem Verlag für die zuverlässige Betreuung und stets kooperative Unterstützung.

2 Zeichen im Alltag

Zeichen bestimmen unser Leben. Dies gilt nicht nur für die sprachlichen Zeichen. Wir sind umgeben von Zeichen, wir umgeben uns mit Zeichen, und meist ist uns dies gar nicht bewusst. Bewusst wird uns die Tatsache, dass unser Leben nahezu vollständig zeichenimprägniert ist, oft erst dann, wenn die Zeichen, mit denen wir uns umgeben und die wir verwenden, Anlass zu unerwarteten Interpretationen sind. Mein Auto ist zeichenhaft, mein Fahrrad auch. Hätte ich kein Auto, wäre auch dies zeichenhaft. Austern essen ist ebenso zeichenhaft wie der Verzehr von Hamburgern. Wenn ich eine Krawatte trage, so ist dies zeichenhaft, ebenso wenn ich auf sie verzichte. Das gleiche gilt für die Cordhosen, die Jeans und meine Anzüge. Jemand könnte auf die Idee kommen zu sagen: „Ich habe es satt, dass alles stets interpretiert wird; ich mache nicht mehr mit!“ Auch für diese Haltung gibt es die geeignete Kleidung. Individualisten erkennt man, wie die Spießer, an ihren Zeichen. Es gibt kein Entrinnen aus der InterpretierbarkeitInterpretierbarkeit. Dies erinnert an den berühmt gewordenen Satz von WatzlawickWatzlawick, Beavin und Jackson: „Man kann nicht nicht kommunizierenkommunizieren.“1 Aber diese These soll hier nicht vertreten werden. Ihr liegt der, wie wir noch sehen werden, unangemessene Schluss zugrunde, dass alles, was interpretierbar ist, kommuniziert sein muss. Dem ist jedoch nicht so.

Bedeutsam ist in unserem Leben nicht nur wie etwas interpretiert wird, sondern auch das Was. KulturKulturen und Subkulturen unterscheiden sich im Ausmaß und in den Bereichen, die Gegenstand zeichenhafter Interpretation sind. Das Maß der ZeichenhaftigkeitZeichenhaftigkeit der verschiedenen Lebensbereiche einer Gruppe ist nachgerade das Maß der Zivilisiertheit, die dieser Gruppe AnttilaAnttila2