Inhalt

Vorwort

HALLO BABY!
Die ersten gemeinsamen Stunden und Tage

Endlich zusammen

Die erste Vorsorgeuntersuchung

Die zweite Vorsorgeuntersuchung

Vorübergehende Anpassungsprobleme

Die Neugeborenenreflexe

DIE ERSTEN VIER WOCHEN
Das Abenteuer Familie beginnt

Ist alles vorbereitet?

Plötzlich eine Familie

Und was passiert mit Mama?

Das Baby hochnehmen

Tragen

Tragehilfen

Der Wickelplatz

Muttermilch

Wie wird Muttermilch überhaupt gebildet?

Fragen rund ums Stillen

So gelingt das Stillen

Stillpositionen

Probleme beim Stillen

Ernährung mit dem Fläschchen

Fragen rund um die Fertignahrung

Die Sache mit der Verdauung

Kleines Pflege-Einmaleins

Die zarte Babyhaut

Hautirritationen

Baden

Babys Schlaf

So schläft das Baby sicher

Warum schläft mein Baby nicht?

Die besten Einschlafhilfen

Schnulleralarm

Schreibabys

Der erste Spaziergang

Was Ihr Baby schon so alles kann

Der Tastsinn

Der Geschmackssinn

Der Hörsinn

Der Sehsinn

Die dritte Vorsorgeuntersuchung

Erste Impfungen

Wichtige Kinderimpfungen

Impfkalender für Säuglinge und Kleinkinder

ZWEITER BIS VIERTER MONAT
Das Baby entdeckt die Welt

Wie entwickelt sich das Baby?

Spielerisch fördern

Die erste gemeinsame Reise

Die ersten Zähnchen

Autsch, Zahn!

Zahnpflege

Die vierte Vorsorgeuntersuchung

Zum ersten Mal krank

Fieber

Die erste Erkältung

Magen-Darm-Infekt

FÜNFTER BIS NEUNTER MONAT
Das Baby wird mobil

Volle Fahrt voraus

Zugreifen

Motorikförderspiele

Sprechen lernen

Sprachförderspiele

Die fünfte Vorsorgeuntersuchung

Es geht voran!

Bewegungsspiele und mehr

Sprachentwicklung

Fremdeln

Der erste Brei

Fragen rund um den Brei

Was braucht ein Baby?

Gläschen oder selbst gekocht?

Eins, zwei, Brei – jetzt geht’s los!

Lieblingsrezepte

Erstes Fingerfood

Trinken

ZEHNTER BIS ZWÖLFTER MONAT
Jetzt wird Ihr Baby groß

Immer weiter und weiter

Geschickte Finger

Alles babysicher?

Die ersten Schuhe

Wachsende Selbstständigkeit

Der eigene Wille

Nein sagen

Trennung auf Zeit

Das Übergangsobjekt

Zurück an den Arbeitsplatz?

Neue Schlafgewohnheiten

Die sechste Vorsorgeuntersuchung

Abstillen

Essen wie die Großen

Der erste Geburtstag!

Babys Meilensteine

ZUM NACHSCHLAGEN
Hier finden Eltern Rat und Hilfe

Schnelle Hilfe

Adressen und Internetlinks

Notfallnummern

Buchtipps

Die Autorin

Bildnachweis

Impressum

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Vorwort

I

Sie bekommen ein Baby, herzlichen Glückwunsch! 0der sind Sie gerade Eltern geworden? Dann gratuliere ich Ihnen nachträglich von ganzem Herzen. Jedes Kind ist etwas Wunderbares, und ganz besonders deutlich wird das bei den jüngsten Erdenbürgern. Zehn Monate wächst im Mutterleib ein kleiner Mensch heran, der von nun an das Leben unendlich bereichern, aber auch komplett umkrempeln wird. Jeden Tag warten neue Abenteuer auf Sie – vor allem aber auf Ihre Tochter oder Ihren Sohn. Im ersten Jahr entwickelt sich ein Baby so schnell wie sonst nie mehr im Leben. In kürzester Zeit erwirbt es unglaublich viele Fähigkeiten. Der Säugling, der anfangs kaum etwas anderes macht als schlafen und trinken, lernt, sich aus eigener Kraft aufzurichten, nach Dingen zu greifen, zu kommunizieren … Jeden Monat tut sich etwas. Dabei orientieren sich Babys nicht an Entwicklungstabellen, jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Unsere Babys sind einfach genauso verschieden wie wir selbst. Trotzdem können und sollten Sie als Eltern Ihr Kind so gut wie möglich auf seinem Weg unterstützen: durch eine altersgerechte Ernährung, Pflege und Förderung, verantwortungsvolle Vorsorge und vor allem durch ganz viel Geborgenheit und Liebe.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Baby alles Gute!

Dr. med. Ursula Keicher

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X HALLO BABY! Z

Die ersten gemeinsamen
Stunden und Tage

Endlich zusammen

I

Rund 40 Wochen ist Ihr Baby in Ihnen herangewachsen und hat sich zu dem kleinen Menschen entwickelt, den Sie jetzt in den Armen halten. Endlich! Ab jetzt wird sich so ziemlich alles in Ihrem Leben verändern, denn Sie sind nun Eltern. Am allermeisten aber verändert sich erst einmal für Ihr Kind.

Bisher war seine Mutter seine Verbindung zur Außenwelt und es hat nur das von draußen mitbekommen, was bis zu ihm unter die Bauchdecke vorgedrungen ist. In der Gebärmutter war es dunkel, warm und leise. Jetzt ist es plötzlich hell, kalt und laut. Am sichersten fühlt sich ein Neugeborenes daher nackt, Haut an Haut an den Bauch der Mutter gekuschelt, eingehüllt in ein warmes Handtuch oder eine Decke. Es kennt ihren Herzschlag, ihren Geruch, ihre Stimme und fühlt sich geborgen.

Bonding

Die Zeiten, in denen ein Baby erst mal ausgiebig untersucht, gemessen und gewogen wurde, ehe es endlich in Mamas Armen liegen durfte, sind zum Glück vorbei. Die erste Stunde nach der Geburt sollte vor allem der neuen Familie gehören. Denn in dieser sensiblen Phase wird der Grundstein für eine gute Eltern-Kind-Beziehung gelegt. Die ersten Berührungen und Blicke knüpfen die Bande, die sie ein Leben lang innig miteinander verbinden werden.

Doch Bonding ist nicht auf ein paar Minuten begrenzt. Es ist ein Prozess. Auch wenn die Geburt nicht so harmonisch verlief wie gewünscht, etwa aufgrund einer Frühgeburt oder notwendiger medizinischer Maßnahmen, bedeutet das nicht, dass Eltern und Baby keine gute Bindung zueinander aufbauen können. Es gibt genug Gelegenheiten, die innige Nähe in den kommenden Tagen und Wochen nachzuholen.

Kuschelhormon 0xytocin

Hormone tragen das ihre dazu bei, das Bonding zu fördern. In den letzten Tagen der Schwangerschaft und während der Geburt schüttet der Körper jede Menge Oxytocin aus. Dieses Hormon regt unter anderem die Kontraktion der Gebärmutter an und wirkt somit wehenauslösend. Oxytocin spielt aber noch eine weitaus tragendere Rolle: Es stärkt die Bindung zwischen Mutter und Baby. Aus diesem Grund wird das Hormon nicht nur in der Schwangerschaft gebildet, sondern auch noch nach der Geburt. Vor allem beim zärtlichen Körperkontakt sowie beim Stillen läuft seine Produktion auf Hochtouren – übrigens auch im Körper des Babys.

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Das erste Mal anlegen

Wenn ein Neugeborenes erst einmal ausgiebig mit seiner Mama kuscheln darf, wird es nach einer kurzen Verschnaufpause von ganz allein beginnen, die Brust zu suchen, und erste Saugversuche starten. Am besten gelingt ihm das, wenn beide direkten Hautkontakt haben und die Mutter sich bequem zurücklehnt. Das Baby robbt dann instinktiv in Richtung Brust und nähert sich mit „nickenden“ Kopfbewegungen der Brustwarze. Im Englischen gibt es dafür die treffende Bezeichnung Breast Crawl. Greifen Sie nicht gleich ein, wenn es erst einmal danebenschnappt. Wenn es tatsächlich gar nicht von allein fündig wird, können Sie ihm immer noch helfen „anzudocken“.

Auch wenn das Baby noch nicht wirklich trinkt, ist das erste Nuckeln an der Brust der Startschuss für eine gelungene Stillbeziehung. Denn seine Saugversuche regen äußerst effektiv die Milchbildung an.

Die Babyinstinkte fördern

Das heißt aber nicht, dass Sie den Wunsch zu stillen gleich begraben können, falls die Phase nach der Geburt weniger ruhig und gemütlich ist, zum Beispiel weil wichtige medizinische Behandlungen nötig sind. Innerhalb der ersten sechs Stunden haben Sie genug Zeit, alles nachzuholen.

Versuchen Sie, Ihrem Baby auch in den nächsten Tagen noch möglichst oft die Gelegenheit zum Breast Crawl zu geben. Wenn es selbstständig die Brust sucht und zu saugen beginnt, wirkt sich das weiter positiv auf den Milchfluss aus. Außerdem schleichen sich so beim Anlegen weniger Fehler ein, die sonst rasch zu wunden Brustwarzen führen.

Ein wichtiger Schnitt

Während der Schwangerschaft wurde Ihr Baby über die Nabelschnur mit allen lebensnotwendigen Stoffen versorgt. Diese Rundumversorgung endet nicht sofort mit der Geburt. In den ersten Lebensminuten pulsiert die Nabelschnur weiter und transportiert Sauerstoff und Co von der Plazenta in die Blutbahn des Babys.

Erst wenn das Kind selbstständig atmen kann und sein Kreislauf stabil ist, wird die Verbindung überflüssig. Sie hört auf zu pulsieren und wird weiß, weil kein Blut mehr fließt. Ab jetzt muss und kann das Baby „auf eigenen Füßen stehen“.Als „Erinnerung“ an die unbeschwerte Zeit im Mutterleib bleibt: der Bauchnabel.

DIE ERSTE

Vorsorgeuntersuchung

Die erste Vorsorgeuntersuchung (U1) findet noch direkt im Kreißsaal oder Geburtshaus statt. Die Ergebnisse werden im Kinderuntersuchungsheft notiert, das Sie ab jetzt bei jeder Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt vorlegen.

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VITAMIN K

Um das Baby vor Hirn-, Haut- und Darmblutungen zu schützen, träufelt der Kinderarzt ihm im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung 2 mg Vitamin K in den Mund. Dieses unterstützt die Blutgerinnung. Zwei weitere Vitamin-K-Gaben folgen bei der U2 und U3.

APGAR-TEST

Schon ganz kurz nach der Geburt überprüft der Arzt den Zustand des Neugeborenen. Dreimal beurteilt er dazu im Fünfminutentakt seine Atmung, seinen Puls, seinen Muskeltonus, seine Hautfarbe und seine Reflexe – und vergibt dabei jeweils null bis zwei Punkte. Je höher der Wert, desto fitter ist das Baby. Allerdings erreichen nicht alle Neugeborenen gleich beim ersten Mal Spitzenwerte. Manche brauchen einfach ein paar Minuten Zeit, um sich an die neuen Umstände außerhalb des Mutterleibs anzupassen.

BESONDERES

Neben bestimmten Angaben zur Schwangerschaft trägt der Arzt außerdem in das Kinderuntersuchungsheft ein, welches Geschlecht das Baby hat, wie es lag, ob es durch eine spontane Geburt oder einen Kaiserschnitt zur Welt kam, ob es sich um eine Mehrlingsgeburt handelte und welche Besonderheiten ansonsten auffielen, wie zum Beispiel grünes Fruchtwasser. Diese Angaben können dem Kinderarzt bei späteren Untersuchungen eventuell wichtige Hinweise geben.

ALLGEMEINE KÖRPERLICHE UNTERSUCHUNG

Neben dem APGAR-Test schaut der Kinderarzt auf weitere Anzeichen, die eine sofortige Behandlung benötigen. Er horcht das Herz und die Lunge ab und sucht nach Verletzungen, Schwellungen sowie nach äußerlich erkennbaren Fehlbildungen. Er entnimmt zudem eine kleine Menge Blut aus der Nabelschnur und prüft es auf seinen pH-Wert und Sauerstoffgehalt. Auf diese Weise erkennt man, ob das Baby während der Geburt genug Sauerstoff erhalten hat. Manchmal wird auch verschlucktes Fruchtwasser abgesaugt.

GRÖSSE & GEWICHT

Das Baby wird gemessen und gewogen, anschließend wird sein Kopfumfang ermittelt. Die meisten Neugeborenen sind zwischen 50 und 55 Zentimeter groß und wiegen zwischen 3000 und 4000 Gramm. Der durchschnittliche Kopfumfang beträgt 34 bis 37 Zentimeter.

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VON DER GEBURT AUSRUHEN

Ist das Baby endlich da, wird der Körper erst einmal mit Glückshormonen geflutet. Sie lassen vergessen, wie anstrengend die Geburt war. Bei beiden!

Das Baby nimmt, nachdem es kurz verschnaufen konnte, das erste Mal Kontakt zu der Welt und den Menschen auf, in der und mit denen es von nun an leben wird. Wenn es in Ihren Armen liegt, kann es auf die kurze Entfernung Ihr Gesicht schon erkennen. Es nimmt Wärme und Berührungen wahr, hört Ihre Stimme (und die des Papas), die es schon aus dem Mutterleib kennt. Allerdings ist die Aufmerksamkeitsspanne noch begrenzt. Nach etwa zwei Stunden sind die meisten Neugeborenen so müde, dass sie in einen tiefen Schlaf fallen. Und die Eltern haben Zeit, ihren Schatz ausgiebig zu bewundern und zu bestaunen. Genießen Sie diese ungestörten Stunden! Sie gehören allein Ihnen.

DIE ZWEITE

Vorsorgeuntersuchung

Bereits zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag wird das Neugeborene erneut gründlich untersucht. Haben Sie ambulant entbunden oder kam Ihr Baby zu Hause auf die Welt, müssen Sie selbst einen Kinderarzt kontaktieren, damit er diese Basisuntersuchung bei Ihnen zu Hause durchführt. Kümmern Sie sich am besten schon rechtzeitig vor der Geburt darum.

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Stoffwechselscreening

Um verschiedene Stoffwechselerkrankungen und Hormonstörungen wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion möglichst früh zu erkennen, entnimmt der Kinderarzt an der Ferse ein paar Tropfen Blut. Meist ist das für die Mama schlimmer als für das Baby. Umso wichtiger ist es, ruhig und gelassen zu bleiben, damit sich das Kleine auf dem Arm sicher fühlt. Und wenn es nach dem Pikser trotzdem weint, lässt es sich an der Brust meist schnell wieder trösten.

Hüftsonografie

Die Ultraschalluntersuchung hilft, Verletzungen oder eine verzögerte beziehungsweise gestörte Ausreifung der Hüftgelenke (Hüftdysplasie) auszuschließen. Die Hüftsonografie wird bei der Ü3 wiederholt.

Hörtest

Die Statistik zeigt, dass bis zu drei von 1000 Neugeborenen unter Hörstörungen leiden. Meist sind diese genetisch bedingt, sie können aber zum Beispiel auch durch Durchblutungsstörungen während der Schwangerschaft oder Sauerstoffmangel bei der Geburt verursacht werden. Um herauszufinden, ob alles stimmt, sendet der Kinderarzt mittels einer winzigen Sonde ein Tonsignal in den Gehörgang des Babys und misst gleichzeitig die Aktivität der dadurch stimulierten Haarzellen im Ohr. Wenn alles glattläuft, dauert das Ganze gerade einmal ein paar Sekunden und Ihr Baby bekommt kaum etwas davon mit.

Vitamin-D-Prophylaxe

Vitamin D ist wichtig für feste Knochen. Und es ist das einzige Vitamin, das unser Körper selbst herstellen kann – mithilfe von UV-Licht. Weil Babys im ersten Jahr am besten aber gar keinen Kontakt mit direkten Sonnenstrahlen haben sollen, kann ihr Körper das Vitamin nicht in ausreichenden Mengen bilden. Daher empfehlen Kinderärzte ab dem Ende der ersten Lebenswoche täglich Vitamin D. Legen Sie Ihrem Baby die kleine Tablette vor dem Stillen in die Wangeninnenseite. Dort löst sie sich beim Trinken auf. Später können Sie die Tablette auch in Wasser oder Muttermilch auflösen und sie ihm mit einem Teelöffel verabreichen.

Allgemeine Untersuchung

Das Baby wird erneut gemessen und gewogen. Erschrecken Sie nicht, wenn Ihr Schatz vielleicht weniger wiegt als bei der Geburt. Bis zu einem Gewichtsverlust von etwa zehn Prozent ist das in der Regel unbedenklich. Innerhalb der ersten zwei Wochen erreichen fast alle Babys wieder ihr Geburtsgewicht – und legen dann stetig zu.

Der Kinderarzt misst den Puls und hört das Baby mit dem Stethoskop ab, um die Herzgeräusche möglichst genau zu erfassen. Dann werden gleich noch die Lungen nach möglichen krankhaften Atemgeräuschen abgehört und die Atemfrequenz wird kontrolliert.

Bei der äußerlichen Untersuchung begutachtet der Kinderarzt das Baby von Kopf bis Fuß. Leidet es an Neugeborenengelbsucht, die eine Behandlung erfordert? Ist die Haut in Ordnung? Sind irgendwo kleine Wunden, Verletzungen, Ödeme oder auffällige Pigmentflecken zu sehen? Sind die äußeren Genitalien normal entwickelt? Er schaut in die Augen und tastet vorsichtig Mundraum und Rachen ab, genauso wie das Bäuchlein und den Schädel. Er untersucht das Skelett und die winzigen Füße auf Auffälligkeiten und prüft, ob der Nabel gut verheilt.

Im Lauf der U2 wird der Kinderarzt Ihr Baby auch in die seltsamsten Lagen drehen und wenden. Anhand seiner Reaktionen kann er seine gesunde Entwicklung besser beurteilen. Die Neugeborenenreflexe sind ein Indiz dafür, dass die Verbindung zwischen Körper und Gehirn richtig funktioniert. Wie auch schon bei der U1 erhält das Baby zum Abschluss 2 mg Vitamin K.

Was sind Perzentilenkurven?

Mithilfe sogenannter Perzentilenkurven kann der Kinderarzt ziemlich genau ermitteln, ob sich ein Baby, was Wachstum und Gewicht angeht, altersgerecht entwickelt. Dazu vergleicht er seine Maße mit Verlaufskurven, die anhand der Werte vieler anderer Kinder berechnet wurden. Die mittlere Linie (50er-Perzentile) gibt jeweils die durchschnittliche Größe und das durchschnittliche Gewicht für das jeweilige Alter an. Babys, die irgendwo zwischen den 3er- und 97er-Perzentilen liegen, sind im Normalbereich. Ein Wert außerhalb dieser Linien bedeutet, dass es zu den drei Prozent aller Kinder gehört, die kleiner/leichter beziehungsweise größer/schwerer sind als die Norm.

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Nicht jedes Kind wächst im gleichen Rhythmus, weswegen sich mitunter auch unter Gleichaltrigen bezüglich Größe und Gewicht große Unterschiede feststellen lassen. Abweichungen nach oben und unten sind also nichts Ungewöhnliches – und die meisten Kinder holen irgendwann auf beziehungsweise Wachstum und Gewichtszunahme stagnieren irgendwann, sodass die anderen aufschließen.

Bei jeder Vorsorgeuntersuchung hält der Arzt die Werte Ihres Babys im Kinderuntersuchungsheft fest, sodass sich gut beobachten lässt, ob sich Ihr Kind seinem eigenen Tempo entsprechend weiterentwickelt. Genauso können Sie selbst zwischendurch einen Blick auf die Kurven werfen, um das Wachstum Ihres Babys zu beurteilen.


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Vorübergehende Anpassungsprobleme

I

Auch an einem gesunden Neugeborenen geht die Reise aus Mamas Bauch rein ins Leben nicht immer spurlos vorüber. Viele Babys reagieren auf die Veränderungen mit sogenannten Anpassungsstörungen. Einige davon wirken auf ihre Eltern erst einmal besorgniserregend, wie die Neugeborenengelbsucht. Doch Sie werden sehen: Sobald sich der kindliche Organismus an die neuen Bedingungen angepasst hat, regelt sich das meiste ganz von allein.

GESCHWOLLENE BRÜSTE

Dass während der ersten zehn Lebenstage die Brust des Babys anschwillt, liegt an einem Überschuss an Mama-Hormonen. Sie regen die an sich noch unreifen Geschlechtsorgane an – manchmal so sehr, dass eine muttermilchähnliche farblose oder milchig-gelbe Flüssigkeit aus der Brust austritt. Diese Hexenmilch ist harmlos und sollte nicht ausgedrückt werden, weil sich dadurch die Brustdrüsen entzünden können. Auch die Schwellung ist meist nicht groß behandlungsbedürftig und legt sich in den ersten zwei bis drei Wochen von allein wieder. Eine Lage Watte zwischen Brust und Body verhindert bis dahin, dass sich das Baby wundreibt.


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NEUGEBORENENAKNE
An der Stirn und im Bereich der Wangen zeigen sich knötchenförmige Veränderungen, die Haut ist manchmal gerötet.

KLEINER STREUSELKUCHEN

Bei fast jedem fünften Neugeborenen – Jungs sind häufiger betroffen als Mädchen – sprießen auf der zarten Babyhaut plötzlich kleine Pickelchen wie bei einem Teenager. Schuld daran sind wieder einmal mütterliche Hormone, die noch im Blutkreislauf zirkulieren.

Da die Pusteln der Neugeborenenakne weder jucken noch schmerzen, ist keine Behandlung nötig. Sie verschwinden in den nächsten Wochen ganz von allein wieder, wenn sich der Hormonhaushalt des Babys einpendelt. Drücken Sie bis dahin auf keinen Fall an den Pickelchen herum, sonst können sie sich entzünden oder es bleiben Narben zurück.

ROTE FLECKEN IN DER WINDEL

Wenn sie beim Wickeln rote Flecken in der Windel entdecken, erschrecken viele Eltern erst einmal gehörig. Sorge ist zwar meist nicht nötig, denn fast immer handelt es sich nicht um Blut. Die Flecken stammen von rötlichen Harnkristallen, die in den Nieren gebildet und mit dem Urin ausgeschieden werden. Dennoch sollten Sie sicherheitshalber den Kinderarzt kontaktieren. Bei Mädchen kann das Blut auch aus der Scheide kommen, falls diese aufgrund der noch im Blut befindlichen mütterlichen Hormone stark geschwollen ist. In diesem Fall ist auch leichter Ausfluss zu beobachten. Normalerweise besteht jedoch auch hier kein Behandlungsbedarf.


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GELBSUCHT
In ausgeprägten Fällen wird eine Fototherapie mit blauem Licht durchgeführt. Das kurzwellige Licht baut den gelben Blutfarbstoff ab.

GELBSUCHT

In Ihrem Bauch braucht das Baby mehr rote Blutkörperchen, um ausreichend mit Sauerstoff versorgt zu werden. Wenn es nach der Geburt selbst atmen kann, zerfallen diese überschüssigen Erythrozyten. Dadurch steigt die Menge des Blutfarbstoffs Hämoglobin im Blut an und wird nach und nach über die Leber wieder abgebaut. Allerdings ist die Leber eines Neugeborenen häufig noch nicht ausgereift. Dann wird der Blutfarbstoff in einen anderen Stoff umgewandelt und erst mal in der Haut zwischengelagert. Die Folge: Das Baby sieht plötzlich gar nicht mehr rosig aus, sondern eher quittengelb bis orange. Sogar die Augäpfel sind durch das Bilirubin, so heißt der neue Farbstoff, gelb.

Doch so befremdlich es zuweilen aussieht: In den meisten Fällen ist die Gelbsucht harmlos. Häufig genügt es schon, dass das Baby viel im natürlichen Sonnenlicht liegt – im Freien oder auch hinter dem geschlossenen Fenster (Vorsicht: keine direkte Sonneneinstrahlung). Denn Licht zersetzt das Bilirubin.

Wenn Sie stillen, kann die Gelbsucht übrigens länger anhalten. Solange die Werte jedoch nicht bedenklich sind, ist das kein Grund zum Abstillen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Kinderarzt um Rat.

STORCHENBISS

„Da hat der Klapperstorch wohl zu fest zugepackt“, hieß es früher gern, wenn die Haut eines Neugeborenen rote Male aufwies. Tatsächlich jedoch handelt es sich bei den rosa- bis purpurfarbenen flachen Flecken um eine dicht unter der Haut liegende Ansammlung von Blutgefäßen. Etwa jedes dritte Baby hat so einen Storchenbiss, meist an der Stirn oder am Haaransatz im Nacken. Besonders deutlich wird er, wenn das Baby schreit, denn dadurch wird die Durchblutung richtig angeregt. Gefährlich sind die Flecken in aller Regel trotzdem nicht und sie werden auch nicht größer. Im Gegenteil: Oft verschwinden sie in den ersten Lebensjahren sogar wieder ganz, das gilt vor allem für „Bisse“ an der Stirn.

BLUTSCHWÄMMCHEN

Im Gegensatz zum Storchenbiss sind die bis zu mehreren Zentimeter großen, rot bis bläulich schimmernden, an Himbeeren erinnernden Blutschwämmchen (Hämangiome) nicht immer angeboren, sondern können sich auch in den ersten Lebenswochen entwickeln. Verantwortlich dafür sind vermutlich bestimmte Erbanlagen oder Hormone. Die gutartige Wucherung der Blutgefäße ist jedoch in den meisten

Fällen harmlos. Sie wächst eine Weile, bleibt dann eine Zeit lang unverändert und bildet sich anschließend wieder zurück. Auch wenn das weniger schnell vonstatten geht als das Wachstum, sind die meisten Blutschwämmchen bis zum zehnten Lebensjahr vollständig verschwunden. Bei kleinen Blutschwämmchen können Sie daher einfach abwarten. Nur wenn die Schwämmchen besonders, nach innen oder direkt an den Augen, der Nase, dem Mund, den Ohren oder den Genitalien wachsen oder die Form verändern, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Dasselbe gilt bei größeren Hämangiomen.

WASSER IN DEN HODEN

Bei etwa sechs Prozent aller Jungs verschließt sich eine Ausstülpung in der Bauchwand im Mutterleib nicht vollständig, sodass Flüssigkeit aus der Bauchhöhle in den Hodensack gelangen kann. Man bezeichnet das als Wasserbruch: Der Hoden des Neugeborenen ist prall geschwollen, aber elastisch.

Bei den meisten Jungen entwickelt sich der Wasserbruch im ersten Lebensjahr von allein zurück. Nur wenn das nicht geschieht, ist ein operativer Eingriff nötig.

KRUMME FÜSSCHEN

Die Füße eines neugeborenen Babys sind kaum entwickelt. Die Knochen sind noch weich und verformbar, das Fußgewölbe ist kaum ausgebildet.

Fußfehlstellungen sind daher weit verbreitet – und in den wenigsten Fällen sind sie genetisch bedingt. Bei den meisten Babys ist ein Platzmangel im Mutterleib dafür verantwortlich. Abgesehen davon kann sich eine Fehlstellung auch noch in den ersten Lebenswochen entwickeln, etwa wenn das junge Baby oft auf dem Bauch liegt.

Fehlstellungen wie ein Sichel- oder Hackenfuß bereiten zwar keine Schmerzen. Aber sie erschweren dem Baby in ein paar Monaten das Laufenlernen: Bei einem Sichelfuß sind Zehen und Vorfuß deutlich einwärts gedreht. Beim Hackenfuß knickt der Fuß nach oben und die Sohle dreht sich nach außen, wodurch das Kind nur auf den Fersen laufen kann. Ausgeprägte Formen können zudem zu einer Überlastung des Fuß-, Knie- und Hüftgelenks führen.

Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die wenigsten Kinder mit Gipsverbänden oder Schienen behandelt werden müssen. Vielmehr geben sich die meisten Fehlstellungen von ganz allein. Mit Massagen können Sie diesen Prozess liebevoll unterstützen. Vor allem beim Sichelfuß ist das äußerst wirkungsvoll.


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Sanfte Fußmassage

Am besten massieren Sie die Füßchen bei jedem Wickeln. Achten Sie dabei auf die Reaktion Ihres Babys. Es zeigt Ihnen ziemlich unmissverständlich, ob es sich dabei wohlfühlt.

Legen Sie Ihre Hand unter das Füßchen, sodass der Außenknöchel nach oben zeigt.

Mit dem Daumen oder Zeigefinger der anderen Hand streichen Sie nun etwa eine Minute lang zart immer wieder über die Außenkante der kleinen Sohle.

Anschließend umfassen Sie mit einer Hand die Ferse, mit der anderen den Ballen. Dann biegen Sie den Fuß mit viel Gefühl leicht nach außen in Richtung Normalstellung.


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SAUGREFLEX
Egal, ob kleiner Finger oder Brust: Sobald man die Lippen des Babys berührt, beginnt es, wie wild zu nuckeln.

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GREIFREFLEX
Eigentlich „nur“ ein Relikt der Evolution. Aber die Geste zeigt bis heute, wie sehr Ihr Baby Ihren Halt braucht.

Die Neugeborenenreflexe

I

So klein und hilflos ein Neugeborenes auch sein mag: Es ist von Geburt an mit erstaunlichen Fähigkeiten ausgestattet. Niemand muss ihm zum Beispiel zeigen, wie es atmet. Schon kurz nach der Geburt sucht es zielstrebig die Brust, wenn es auf dem Bauch der Mutter liegt. Und wenn es schließlich fündig geworden ist, saugt es, als hätte es die vergangenen neun Monate nichts anderes getan. Von da an wird es sich (mehr oder weniger lauthals) bemerkbar machen, wenn es Hunger hat … All das muss ein gesundes Baby nicht erst lernen. Es reagiert einfach von Natur aus auf bestimmte innere oder äußere Reize – ohne zu überlegen und immer auf dieselbe Art. Diese unwillkürlichen Reaktionsmuster bezeichnet man als Reflexe. Durch sie ist das Baby vom ersten Lebenstag an aktiv. Wenn sie funktionieren, zeigt das, dass Ihr Schatz gesund ist.

Suchreflex

Die Bewegungen Ihres Babys werden in den ersten Wochen und Monaten vor allem über Reflexe gesteuert. Es wendet Ihnen zum Beispiel automatisch sein Köpfchen zu, wenn Sie ihm über die Wange streicheln. Die zarte Berührung löst nämlich den angeborenen Suchreflex aus, weil das Baby sie als Signal dafür deutet, dass es ganz in der Nähe etwas zu essen gibt.

In den ersten Tagen erscheint die Bewegung noch wenig koordiniert. Das ist sie auch, erst nach etwa drei Wochen wird die Suche des Babys nach der Milchquelle weniger hektisch und stattdessen sicherer, bis der Säugling die Brust etwa im Alter von drei Monaten dann bewusst ansteuert.

Saug- und Schluckreflex

Nahrung ist für den Säugling lebenswichtig. Daher öffnet er in den ersten Monaten reflexartig den Mund, sobald Sie ihn mit dem Finger, der Brustwarze oder dem Fläschchen berühren, und beginnt zu saugen. Das Baby umschließt dabei den potenziellen „Nahrungsspender“ fest mit den Lippen und erzeugt in seinem Mund einen Unterdruck, indem es die Zunge zurückzieht. Das setzt den Milchfluss in Gang. Schon ganz Neugeborene sind hier übrigens überraschend kräftig. Kein Wunder, des hat das Ganze schließlich schon oft im Bauch geübt – indem es immer wieder ausgiebig an seinem Daumen genuckelt hat.

Dass das Trinken trotz des angeborenen Saugreflexes nicht immer von Anfang an einwandfrei funktioniert, liegt am Zusammenspiel von Saugen, Schlucken und Atmen. Ihr Baby muss erst lernen, diese drei Dinge harmonisch zu koordinieren. Aber das geht überraschend schnell. Und bis dahin sollten Sie Ihr Baby liebevoll und geduldig bei seinen Versuchen unterstützen

Greifreflex

Dass das Neugeborene alles packt, was es in die Finger bekommt, ist ebenfalls ein Reflex. Menschenbabys mussten sich über Jahrtausende an ihren Müttern festklammern, während diese herumzogen, um Nahrung oder einen sicheren Schlafplatz zu finden. Für sichereren Halt krallten sich die Kleinen dabei auch mit den Füßen fest. Aus diesem Grund ziehen Babys auch heute noch reflexartig die winzigen Zehen ein, wenn man die Fußsohle darunter sanft berührt.

Erst wenn das Baby nach vier bis fünf Monaten langsam lernt, gezielt nach etwas zu greifen und es auch wieder loszulassen, lässt der Handgreifreflex mehr und mehr nach. Anderenfalls würde er die Entwicklung stören. Der Fußreflex bleibt noch etwas länger erhalten. Aber auch er verschwindet, ehe das Baby zu laufen beginnt.

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Schreitreflex

Dieser Reflex kann ebenfalls nur in den ersten Lebensmonaten ausgelöst werden – und zwar indem man das Baby unter den Achseln hält und aufrichtet. Sobald seine Füße in dieser Haltung eine Fläche berühren, beginnt es, Schrittbewegungen zu machen. Auch wenn es so aussieht: Das heißt nicht, dass das Kleine theoretisch schon laufen könnte. Im Gegenteil: Die Tatsache, dass der Schreitreflex schon nach etwa zwei Monaten verschwindet, deutet eher darauf hin, dass er überhaupt nichts mit dem Laufenlernen zu tun hat. Vermutlich ist er ein Relikt aus der Zeit im Mutterleib: Das Baby strampelte, wenn seine Füße die Gebärmutterwand berührten. Dadurch wurde unter anderem die Beinmuskulatur kräftiger.

Nackenreflex

In den ersten Wochen liegen Babys wie kleine Fechter im Bettchen: den Kopf zur Seite gedreht, den Arm auf dieser Seite gestreckt, die Hand meist geöffnet. Den anderen Arm halten sie gebeugt und die Hand ist zur Faust geschlossen. Auf der „gestreckten“ Seite ist auch das Bein gerade, während es auf der anderen wie der Arm gebeugt ist.

Verantwortlich für diese Haltung ist der asymmetrisch-tonische Nackenreflex, kurz ATNR, der sich bereits im Mutterleib beobachten lässt. Durch die automatische Bewegung verbessert sich nämlich die Beweglichkeit der Hüfte und Schultern, was dem Baby später den Weg durch den Geburtskanal erleichtert.

Mororeflex

Wie im Mutterleib nimmt das Neugeborene auch in den ersten Wochen noch eine Beugehaltung ein, indem es Arme und Beine zum Körper zieht. Die Hände sind meist zu Fäusten geschlossen. Erschrickt Ihr Baby aufgrund einer ungewohnten Bewegung, sehr hellen Lichts, lauter Geräusche oder anderer starker Reize, reißt es reflexartig kurz seine Arme auseinander, spreizt seine Finger und schlingt dann die Ärmchen gleich wieder eng um sich. Dasselbe geschieht, wenn sein Köpfchen nach hinten kippt.

Im Gegensatz zu anderen Reflexen, die Sie auch mal bewusst herbeiführen dürfen, sollten Sie den Mororeflex nicht absichtlich auslösen. Das wäre purer Stress für Ihr Baby. Nehmen Sie es daher auch immer langsam hoch und legen Sie es genauso achtsam ab.

REFLEXE DES NEUGEBORENEN

Verschiedene Reflexe sichern dem Neugeborenen das Überleben. Allerdings würden sie auf Dauer auch verhindern, dass sich das Baby weiter entwickelt. Daher bilden sie sich im Lauf der folgenden Monate von allein wieder zurück.


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X DIE ERSTEN VIER WOCHEN Z

Das Abenteuer
Familie beginnt

Ist alles vorbereitet?

I

Abgesehen von der Liebe und Aufmerksamkeit seiner Eltern braucht ein Neugeborenes nicht viel. Trotzdem gibt es schon für die Kleinsten ein unglaubliches Angebot. Auch wenn man dazu nicht immer Nein sagen kann: Im Grunde genügen diese paar Dinge.

ZUM WICKELN

Wickelkommode; zur Not lassen sich auch die Waschmaschine oder ein Tisch zweckentfremden. Damit Sie keine Rückenschmerzen bekommen, muss aber die Höhe passen.

Dicke, wasserfeste Wickelauflage. Damit das Baby angenehm liegt, kommt darauf noch ein Handtuch. Das lässt sich bei Bedarf auch schnell auswechseln.

Wasserschüssel und Waschlappen, denn klares, lauwarmes Wasser ist zum Reinigen der zarten Babyhaut am besten geeignet. Dazu trockene Pflegetücher für das Gröbste und ein kleines Handtuch zum Abtrocknen.

Feuchttücher, wenn es mal ganz schnell gehen soll

Wärmestrahler, damit das Baby nicht frieren muss

Windeln (kleinste Größe)

Windeleimer

Wundschutzcreme

ZUM SCHLAFEN

Stubenwagen, Wiege oder Babybett

Gute Matratze, die die Wirbelsäule stützt

Wasserdichte Unterlage

2–3 Spannbettlaken

Ein paar Moltontücher für unter den Kopf. Wenn das Baby mal spuckt, müssen Sie dann nicht das ganze Bett neu beziehen.

Schlafsack – für Sommerbabys ein bisschen dünner, für Winterbabys dicker

ZUM ANZIEHEN

4–6 Bodys

4–6 Strampler (weil ein Baby sich noch nicht schmutzig macht, kann es die ruhig tagsüber und nachts tragen)

2 Strickjäckchen

Je 2 Paar dünne und dicke Socken; die Füßchen kühlen auch im Sommer schnell aus

Leichtes Mützchen

Im Winter Overall, Fäustlinge und dicke Mütze

Wichtig: Waschen Sie alle Kleidungsstücke vorher (am besten mehrmals), um mögliche Schadstoffrückstände zu entfernen.

ZUM BADEN UND PFLEGEN

Badewanne oder Eimer

Badethermometer

Waschlappen

2 Kapuzenhandtücher

Seifenfreier, rückfettender Badezusatz

Pflegeöl, damit die empfindliche Haut nach dem Baden nicht austrocknet und zum Massieren

FÜR ALLE NOTFÄLLE

Legen oder hängen Sie einen Zettel neben das Telefon, auf dem Sie alle wichtigen Nummern notieren:

Kinderarzt

Kindernotruf

Giftnotruf

Frauenarzt

Nachsorgehebamme

Partner, Oma/Opa, beste Freundin (kein Witz! Auch solche Nummer vergisst man in der Aufregung ganz schnell einmal)

FÜR DEN ALLTAG

Kinderwagen oder Tragehilfe

Babyschale fürs Auto

Babydecke für unterwegs

Fußsack für den Kinderwagen (je nach Jahreszeit)

Wickeltasche

Ungefähr 10 Mullwindeln als Spucktücher

UND FÜR DIE MAMA

Nicht vergessen:

Still-BHs

Stilleinlagen

Stillkissen

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Plötzlich eine Familie

I

Endlich wieder zu Hause in den eigenen vier Wänden: Auf diesen Moment haben sich alle gefreut. Genießen Sie die ersten Tage, in denen der Alltag Sie noch nicht ganz wiederhat und es nur Sie und Ihre kleine Familie gibt.

Flitterwochen mit dem Baby

Sie brauchen kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie die meiste Zeit gemeinsam im Bett kuscheln. Sie befinden sich gerade in einer Art Zeitblase, in der Sie sich ganz nach dem Rhythmus und den Bedürfnissen des neuen Familienmitglieds richten und sich gegenseitig noch besser kennenlernen können. Nutzen Sie diese kostbaren Momente! Sie sind leider nur allzu schnell wieder vorbei.

Damit Urvertrauen wachsen kann

Ein neugeborenes Baby hat eigentlich wenige Bedürfnisse: Es will essen und schlafen und vor allem will es sich angenommen, geliebt und geborgen fühlen.

Die innere emotionale Sicherheit ermöglicht es dem Kind, Bindungen einzugehen, Nähe zuzulassen und Vertrauen zu schenken. Wer sich von Geburt an geliebt und angenommen fühlt, entwickelt zudem ein größeres Selbstvertrauen und mehr innere Stärke, die später helfen, Konflikte, Misserfolge und Niederlagen zu bewältigen.

Wenn Eltern ihrem Baby viel Liebe schenken und rasch auf seine Signale reagieren, zum Beispiel auf sein Schreien, erschaffen sie einen geschützten Raum, in dem sich das Urvertrauen entwickeln kann. Haben Sie keine Angst: Sie können Ihr Baby gar nicht genug „verwöhnen“. Alles, was Sie ihm geben, macht es später selbstsicher und stark. Ihr Kind wird also sein Leben lang von Ihrer liebevollen Zuneigung profitieren.

Aus Partnern werden Eltern

Für die Partnerschaft bedeutet die Geburt eine Riesenumstellung. Alles verändert sich. Sie sind jetzt nicht mehr nur ein Liebespaar, sondern auch Eltern. Und in diese neue Rolle müssen Sie erst finden. Lassen Sie sich Zeit und schrauben Sie die Ansprüche nicht zu hoch – weder die an sich selbst noch die an den Partner. Anderenfalls sind Spannung und Streit vorprogrammiert und das belastet nicht nur die Beziehung, sondern auch das Kind, denn schon Neugeborene haben feine Antennen. Also nicht immer gleich meckern, sondern auch einfach mal laufen lassen.

Geschwister an Bord

Für Kinder sind die Schwangerschaft und Geburt in erster Linie unglaublich aufregend. Wie ist das Baby in den Bauch gekommen? Wie kommt es wieder raus? Geht es der Mutter gut? Und wie wird sich das Leben mit einer Schwester oder einem Bruder verändern? Eine Frage beschäftigt Kinder dabei am meisten: Werden Mama und Papa mich noch genauso lieb haben, wenn das Baby erst mal da ist?

Als Eltern können Sie viel dazu beitragen, dass sich die Eifersucht in Grenzen hält – und der Grundstein dazu wird schon in den ersten Wochen gelegt. Das größere Geschwisterkind kann zum Beispiel von Anfang an kleine Aufgaben übernehmen: beim Wickeln assistieren, den Strampler heraussuchen, den das Baby heute tragen soll, die Füßchen oder den Bauch eincremen … Damit zeigen Sie, dass Sie ihm zutrauen, Verantwortung zu übernehmen.

Noch wichtiger ist gemeinsame Zeit mit dem Baby. Holen Sie das Erstgeborene einfach zum Kuscheln mit ins Bett. Etablieren Sie zum Beispiel gemeinsame Vorlesestündchen. Lassen Sie sich ausführlich berichten, was es tagsüber erlebt hat. Wie seine Pläne für den Rest des Tages aussehen. Das Große fühlt sich dadurch wertgeschätzt und das Baby freut sich, die geliebten Stimmen zu hören.

Wenn es ans Schlafen geht, quälen sich manche Kinder besonders, weil es ihnen ohnehin schon schwerfällt, sich abends von den Eltern zu trennen. Wenn das Baby dann in deren Zimmer schlafen darf, sind sie doppelt traurig. Vielleicht mag sich das Geschwisterkind aber ja auch vorübergehend einen Schlafplatz im Elternschlafzimmer herrichten? Dann sind alle zusammen.

Besuch fürs Baby

Natürlich ist es schön, wenn alle sich über das Baby freuen und es möglichst schnell selbst bestaunen wollen. Aber es bringt eben auch sehr viel Unruhe mit sich. Der Mann muss ständig ans Telefon, obwohl er eigentlich seine Frau und das Baby verwöhnen will. Die Frau kann nicht so ausruhen oder stillen, wie sie möchte, weil ständig Besuch da ist. Statt ruhig und gemütlich ins Familienleben zu starten, ist Papa überfordert, Mama bekommt einen Milchstau und das Baby weint viel zu viel, weil die Eltern sich ihm nicht in dem Maße widmen können, wie sie es sollten.

Lassen Sie es erst gar nicht so weit kommen: Sie können zum Beispiel den Anrufbeantworter besprechen und den Anrufern mitteilen, dass Sie gerade nicht selbst rangehen können, weil Ihr wunderbares Baby auf die Welt gekommen ist. Wer will, kann ja noch verraten, wie der Schatz heißt, wie groß und schwer er bei der Geburt war und dass Mutter und Kind wohlauf sind.

Bitten Sie enge Freunde und Verwandte, statt Geschenken lieber ein vorbereitetes Essen mitzubringen oder ein bisschen im Haushalt anzupacken, damit Sie mehr Zeit fürs Baby haben. Schämen Sie sich nicht, um Unterstützung zu bitten. Die meisten Menschen freuen sich, wenn sie helfen können. Ganz besonders natürlich die Großeltern.

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Ich bin jetzt Papa