Cover

Cover

KUBA

image

DIE AUTORIN

Martina Miethig ist ausgebildete Journalistin, nach ihrer Arbeit als Lokalredakteurin bei einer Berliner Tageszeitung begannen vor mehr als 20 Jahren ihre (journalistischen) Erkundungen in Südostasien und Kuba, die heute zum Schwerpunktgebiet der freiberuflichen Reisejournalistin und Reisebuchautorin gehören. Die Berlinerin hat seit Langem Familie in Kuba, das somit zu ihrer zweiten Heimat wurde.

Inhalt

Top 10 & Willkommen

image Top 10: Übersichtskarte

image Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

Willkommen in Kuba

Chronik

Daten zur Geschichte

Stadttour Havanna

Stadt der Säulen und der Salsa

Service-Informationen Havanna

Vista Points – Sehenswertes

Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten

Umgebung von Havanna

Varadero und Umgebung

Der Westen

Die Südküste mit ihren Inseln

Trinidad und Umgebung

Das Zentrum Kubas

Der Nordosten

Santiago de Cuba und Umgebung

Rund um die Sierra Maestra

Service von A bis Z

Kuba in Zahlen und Fakten

Anreise, Einreise

Auskunft

Automiete, Autofahren

Diplomatische Vertretungen

Einkaufen

Eintrittspreise

Essen und Trinken

Feiertage, Feste, Veranstaltungen

Fotografieren

Geld, Kreditkarten

Hinweise für Menschen mit Handicap

Internet

Klima, Kleidung, Reisezeit, Gepäck

Medizinische Versorgung

Mit Kindern auf Kuba

Nachtleben

Notfälle, wichtige Rufnummern

Öffnungszeiten

Post, Briefmarken

Presse

Rauchen

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprachhilfen und Glossar

Strom

Telefonieren

Trinkgeld

Unterkunft

Verkehrsmittel

Zeitzone

Zoll

Extras – Zusatzinformationen

Havanna im Film

Salsa – Musik und Tanz

Santería – Lebenshilfe der Götter

Zigarren: Vom Tabakblatt zu den Puros

Cayo Largo: Insel der Schildkröten

Register

Bildnachweis und Impressum

Zeichenerklärung

image Top 10
Das müssen Sie gesehen haben, siehe vordere innere und hintere Umschlagklappe.
image Vista Point
Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten
image Symbole
Verwendete Symbole siehe hintere innere Umschlagklappe.
image Kartensymbol: Verweist auf den Link zu den Offline-Karten im Buch sowie zu Google Maps.

Top 10

Das müssen Sie gesehen haben

image

Havannas Altstadt

S. 12, 13 ff. image B5/Google Map

In den kopfsteingepflasterten Gassen und bildschönen Plazas der Altstadt ebt die Kolonialzeit wieder auf – wem dies zu »inszeniert« wirkt, weicht in eine ruhige Nebengasse aus.

image

Tropicana Havanna

S. 31 image südwestl. aD1/Google Map

Die berühmte Show ist ein Feuerwerk der kubanischen Rhythmen und Tanzkünste.

image

Valle de Viñales

S. 48 ff. image C3/Google Map

Keine Landschaft Kubas ist schöner. Urtümlich wie ein »Jurassic Park«: Elefantenbuckeln gleich erheben sich die überwucherten Kalksteinhügel Mogotes aus dem rostroten Erdreich dieser Tabak-Provinz.

image

image

Sierra del Escambray

S. 68 f. image D8/9/Google Map

Auf Wanderungen geht es zu idyllischen Wasserfällen und Bauern-Fincas, durch tropische Kiefernwälder, haushohe Bambushaine und Kaffeeplantagen. Von hier stammt der beste Kaffee Kubas.

image

Trinidad

S. 70 ff. image D8/Google Map

Zeitreise in ein Open-Air-Museum aus der Ära der Zuckerbarone: Kolonialpaläste voller Marmor und edlem Porzellan, irgendwo spielt immer eine Band, und der Karibik-Strand ist auch nicht weit.

image

Cayo Coco/Cayo Guillermo

S. 80 f. image C10/11/Google Map

Schon Hemingway trieb sich mit seiner Yacht »Pilar« vor der Inselkette herum. Ein Traumstrand ist nach seiner Yacht benannt – für nicht wenige ist die Playa Pilar der schönste Strand Kubas!

image

Baracoa

S. 82 ff. image F17/Google Map

Hier weilte Kolumbus 1492, Baracoa war die erste Siedlung auf Kuba. Das Städtchen wirkt bis heute, als wäre nicht viel Zeit vergangen …

image

Nationalpark Alexander von Humboldt

S. 83, 85 f. image F16/Google Map

Wer Abenteuer sucht, ist hier richtig. Nirgendwo in Kuba wachsen mehr endemische tropische Pflanzen, nirgendwo sonst kann man noch echte tierische »Exoten« antreffen wie die Seekühe.

image

image

Paradisus Río de Oro

S. 88 image E15/Google Map

Top-Herberge – eine der besten in Kuba: Wer im sozialistischen Reich des Mangels Wert legt auf echten Fünf-Sterne-Service, der sollte hier einchecken. Begrüßungs-Champus inklusive.

image

Casa de la Trova Pepe Sànchez/in Santiago

S. 97 f. image bC2/Google Map

In dem Musikclub geben sich die Salsa- und Son-Combos ein Stelldichein. Touristen schwofen mit Kubanern, und der Rum fließt.

image

Willkommen in Kuba

Am 28. Oktober 1492 betrat Kolumbus erstmals Kuba und wähnte sich bekanntermaßen in Indien: »Das ist das schönste Land, das menschliche Augen je gesehen haben!«, schwärmte der Entdecker. Wim Wenders und Ry Cooder lösten 500 Jahre später mit ihrem stimmungsvollen Musikfilm über die greisen Charmeure vom »Buena Vista Social Club« 1998 einen weltweiten Kuba-Boom aus.

Auch trotz der jüngsten Reformen und der Annäherung an die so lange verfeindeten USA: Kuba bleibt hartnäckig eine der letzten »Inseln« des Sozialismus. Ein socialismo im Salsa-Takt wohlgemerkt, der auch den Touristen gefällt: mit Sonnenschein, Palmen, leckeren Cocktails und langbeinigen Tropicana-Tänzerinnen.

Die Karibikinsel, die größte der Antillen, ist weithin bedeckt mit Stränden, wogenden Zuckerrohrfeldern und sattgrünen Tabakpflanzen. Kutschen und Ochsengespanne, klapprige Oldtimer und kubanische Cowboys hoch zu Ross sowie eine Armada aus Fahrradfahrern prägen bis heute das Bild auf den Provinzstraßen. Eine Insel, auf der die Zeit an manchen Orten tatsächlich stehen geblieben ist.

Die Kapitale Havanna ist eine der schönsten Städte der Welt – und nach 500 Jahren eine der verfallensten. Die Kubaner schwärmen trotzdem von ihrer Hauptstadt wie von einer betörenden Frau: La Habana bezaubert in ihrer kolonialen Altstadt mit mächtigen Festungen und Barockkirchen, Palästen und Villen. Gleichermaßen sehenswert sind die ebenfalls von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützten Kolonialstädte Trinidad und Cienfuegos, wo Pferdehufe über holprige Kopfsteine klappern.

Im Westen beeindruckt eine Kulisse wie im Film »Jurassic Park«: Bizarre urzeitliche Kalksteinhügel (mogotes) überragen das Viñales-Tal – buckligen Riesen gleich, die über das Mosaik aus kupferroter Erde und grünen Kaffee- und Tabakpflanzen wachen. Oder das reizvolle hügelige Valle de los Ingenios mit seinen Zuckermühlen-Ruinen bei Trinidad.

Der äußerste Osten um das verschlafene Baracoa ist die tropischste und daher auch regenreichste Region Kubas: Hier wartet bergiger Regenwald im Nationalpark Alejandro de Humboldt auf Entdeckung. Die herrliche Serpentinenstraße La Farola schlängelt sich hinunter Richtung Santiago, wo schließlich eine ebenso spektakuläre Küstenstraße entlang der höchsten kubanischen Berge, der geschichtsträchtigen Sierra Maestra, in die Provinz Granma führt. Wer aber erst die liebenswerten Kubaner abseits der Strandhotels etwas näher kennengelernt hat oder sich vom Rhythmus der Rumba verführen ließ, wird immer wieder hierher zurückkehren.

image

Traumhafter karibischer Strand unweit der Stadt Trinidad

Chronik Kubas

Daten zur Landesgeschichte

27./28. Okt. 1492 Christoph Kolumbus entdeckt und betritt Kuba (bei Gibara im Osten) in dem festen Glauben, er habe Indien gefunden.

image

Christoph Kolumbus landet am 27. Oktober 1492 auf Kuba

16. Jh. Innerhalb eines halben Jahrhunderts nach der Entdeckung Kubas sind die schätzungsweise 200 000 bis 500 000 Indianer ausgerottet durch Masern und Pocken, Inquisition, Zwangsarbeit und Massaker.
1762 Nach einem königlich-spanischen Handelsembargo erobern die Engländer mit 200 Kriegsschiffen die kubanische Kapitale Havanna. Eine der ersten Maßnahmen der fast einjährigen Belagerung ist die Öffnung der kubanischen Häfen und Städte für den freien Handel, vor allem mit Tabak und Zucker – eine wirtschaftliche Blütezeit ist die Folge.
1868–78 Der erste Unabhängigkeitskrieg beginnt mit dem »Schrei von Yara«: Der Zuckerbaron Carlos Manuel de Céspedes führt am 10.10.1868 den Aufruhr im Osten an und entlässt seine Sklaven.
1895–98 Der zweite Unabhängigkeitskrieg wird von dem bedeutendsten kubanischen Dichter, Philosophen und Politiker José Martí angeführt, der allerdings schon 1895 bei den ersten Kämpfen im Osten fällt und damit zum Märtyrer für den Befreiungskampf Kubas wird. Im Februar 1898 explodiert im Hafen von Havanna das US-Schiff »Maine« – die Amerikaner geben den Spaniern die Schuld an dem Vorfall und besetzen Kuba. Ende des Jahres kapituliert Spanien.

image

Zuckerrohrkähne am Ufer des Río San Juan in Matanzas – im 19. Jahrhundert Hauptstadt des Zuckerrohrs

Ab 1902 Kuba wird zur Republik erklärt. Im Platt Amendment, einer proamerikanischen Zusatzklausel in der kubanischen Verfassung, wird die Souveränität der Insel allerdings stark eingeschränkt: Die USA können jederzeit militärisch eingreifen, weite Teile der Defacto-Kolonie sind in US-Besitz, vor allem die Zuckerproduktion, Obstplantagen, Rinderfarmen und Nickelminen.

image

Camilo Cienfuegos Gorriarán: neben Che Guevara und Fidel und Raúl Castro einer der führenden Revolutionäre

1940–52 Der (ehemalige) militärische Oberbefehlshaber Fulgencio Batista wird zum Präsidenten Kubas – und innerhalb seiner vierjährigen Amtszeit zum Millionär. Nach einem Putsch gelangt der korrupte Batista 1952 ein zweites Mal ins Präsidentenamt.
1953–55 Unter der Führung des jungen Rechtsanwalts Fidel Castro stürmen rund hundert Männer am Karnevalstag (16.7.1953) die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba. Der Überfall misslingt, die meisten Rebellen werden inhaftiert, gefoltert und ermordet. Aufgrund des öffentlichen Drucks wird den Überlebenden der Prozess gemacht: Castro hält seine berühmte Verteidigungsrede, die gleichzeitig eine Anklage des Batista-Regimes ist: »Die Geschichte wird mich freisprechen«. 1955 wird er amnestiert und geht ins Exil nach Mexiko.
1956–58 Mit der Landung der vollkommen überladenen Yacht »Granma« an der südostkubanischen Küste (2.12.1956) wollen Fidel Castro und weitere 81 Rebellen (darunter Ernesto Che Guevara und Camilo Cienfuegos) die Revolution ein zweites Mal durchsetzen, doch auch dieses Unternehmen scheitert – sie werden von der kubanischen Armee erwartet und beschossen. 18 überlebende Guerilleros fliehen in die Sierra Maestra. In den Bergen schließen sich immer mehr Bauern und Regierungssoldaten der Guerilla an.
Eine Offensive der Regierungsarmee mit 10 000 Soldaten gegen rund 350 Rebellen wird zurückgeschlagen. Am 30.12.1958 erobert Che Guevara mit seiner Rebellentruppe die Stadt Santa Clara im Zentrum Kubas. In der Silvesternacht flieht Batista in die Dominikanische Republik.

image

Ernesto »Che« Guevara beim Interview mit dem US-Magazin »Look« 1963

1959 In der Nacht vom 1. zum 2. Januar verkündet Fidel Castro in Santiago den Sieg der Revolution.
1959/60 Zu den ersten Maßnahmen der Revolutionäre gehören die Alphabetisierungskampagne, die Einführung der kostenlosen Gesundheitsversorgung, die Mietpreissenkung und eine Agrarreform. Großgrundbesitz über 400 Hektar wird enteignet, US-amerikanische Firmen und Banken werden konfisziert und verstaatlicht. Die USA kündigen daraufhin ihre langjährigen Importe von Zucker und den Export von Erdöl nach Kuba. Die Sowjetunion übernimmt bald die Rolle des größten Handelspartners von Kuba.

image

Fidel Castro umarmt Juri Gagarin, den die Russen als ersten Menschen im Weltall feiern (1961)

Hunderttausende Batista-Gefolgsleute und reiche Kubaner verlassen das Land. Anhänger des Diktators werden als »Kriegsverbrecher« zum Tode verurteilt.
1961 Die Invasion in der Schweinebucht von rund 1500 Exilkubanern mithilfe der CIA im April wird verhindert. Ein US-Handelsembargo tritt in Kraft. Im Dezember erklärt Fidel Castro Kuba zur ersten sozialistischen Republik in Lateinamerika.
1962 Im Oktober 1962 kommt es zur Kuba-Krise, die als Höhepunkt des Kalten Krieges gilt und fast Anlass zu einem Dritten Weltkrieg mit Atomwaffen wird: Die Sowjetunion zieht nach einer Drohung von US-Präsident John F. Kennedy ihre seit April 1962 auf Kuba stationierten Atomraketen ab. Die USA erklären daraufhin schließlich den Verzicht einer militärischen Invasion in Kuba.

image

Gedenktafel in Playa Girón mit den Namen der kubanischen Soldaten, die bei der Schweinebuchtinvasion 1961 starben

1970er/1980er Nur die Wirtschaftshilfe und Subventionen der UdSSR sorgen dafür, dass die Versorgung der kubanischen Bevölkerung gesichert ist. Tausende Kubaner fliehen dennoch 1980 auf selbst gebauten Flößen Richtung USA.
1990–92 Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion herrscht in Kuba die período especial: Immer mehr Lebensmittel und Alltagsgüter werden in dieser »Spezialperiode« rationiert. Es kommt zu Stromsperren, Krankheiten durch Mangelernährung und verstärkter Flucht ins Ausland.

image

John F. Kennedy 1962: Die Kuba-Krise erreicht ihren Höhepunkt

1993–95 Die Zeit zaghafter Reformen beginnt: Die Kubaner dürfen u. a. kleine Restaurants, Privatpensionen und Handel auf den Bauernmärkten betreiben.
1995/96 Mit dem weltweit heftig kritisierten sogenannten Helms-Burton-Gesetz verschärfen die USA ihr Embargo und drohen nun sogar (Dritt-)Ländern mit Sanktionen, wenn sie Handel mit Kuba betreiben.
2000/01 Im Jahr 2000 beschließt der US-Senat die Lockerung des US-Wirtschaftsembargos. Nach den schweren Verwüstungen durch den Hurrikan »Michelle« führt Kuba Ende 2011 erstmals seit den 1960er Jahren wieder US-Lebensmittel ein.
Die US-Militärbasis Guantánamo wird nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA von der amerikanischen Regierung genutzt, um mutmaßliche Al-Qaida-Mitglieder und Kriegsgefangene festzuhalten.
2003 Kubanische Gerichte verurteilen im Frühjahr insgesamt 75 friedliche Regimekritiker (der Varela-Bewegung) wegen angeblicher Beteiligung an »verschwörerischen Aktivitäten« in der ständigen Vertretung der USA in Havanna zu hohen Gefängnisstrafen. Die deutsche Beauftragte für Menschenrechte der Bundesregierung, Claudia Roth, kritisiert die Zustände und darf nicht nach Kuba einreisen.
2006 Am 31. Juli gibt Fidel Castro wegen einer Operation seine Regierungsgeschäfte vorläufig an seinen jüngeren Bruder Raúl Castro Ruz ab.
2008 Fidel Castro tritt nach fast 50 Jahren an der Staatsspitze zurück, neuer Staatspräsident wird Raúl Castro. Die EU nimmt die diplomatischen Beziehungen nach mehrjähriger »Eiszeit« wieder auf.
2009 Der neue US-Präsident Barack Obama erleichtert die Reisebedingungen für die in den USA lebenden Exil-Kubaner nach Kuba und lockert weitere Sanktionen, auch der private Geldtransfer in die einstige Heimat der Kubaner wird erleichtert.
2010 Die 2008 angekündigten Reformen sind bisher nur teilweise umgesetzt worden (u. a. erlaubte Übernachtungen für Kubaner in Touristenhotels, Kauf von Handys und Computern) – tatsächlich verändert sich nicht viel, denn die meisten Kubaner haben kein Geld für die horrenden Preise in Devisengeld, dem Peso convertible (CUC). Dennoch sehen Experten das Land seitdem in einem allmählichen, wenn auch langsamen politisch-wirtschaftlich und gesellschaftlichen Umbruch.

image

El Capitolio – das Capitol in Havanna überragt sein Vorbild in Washington D. C. um einen Meter

2011 Zum Jahresbeginn kündigt die Regierung weitere einschneidende Reformen an: Eine halbe Million Staatsbedienstete sollen entlassen werden, private Erwerbstätigkeit soll nun endlich auch im sozialistischen Kuba in rund 200 Berufen erlaubt werden. Der Handel mit privaten Wohnungen und Autos (ab Baujahr 1959) wird ab November gestattet.
2012 Im März besucht Papst Benedikt XVI. Kuba zum 400-jährigen Jubiläum der Marienstatue von El Cobre bei Santiago de Cuba und trifft auch Fidel Castro in Havanna.
2013 Neue Reisefreiheit mit Hürden: Seit Januar brauchen die Kubaner zwar keine Ausreisegenehmigung der kubanischen Behörden mehr (carta blanca), aber nur wenige Länder, wie Laos, lassen Kubaner ohne Visum einreisen. Kritiker bemängeln, dass bestimmte Berufsgruppen (Ärzte, Ingenieure) von der Regelung ausgenommen sind.
Raúl Castro kündigt einen Plan für eine Währungsreform an, die die Doppelwährung CUP/CUC abschaffen bzw. zusammenführen soll.

image

Kubanischer Nationalstolz: »Ich lebe in einem freien Land«

2014 Der US-Kongress vereitelt erneut die von Obama bereits bei seinem Amtsantritt angekündigte Schlie-ßung des Gefängnisses Guantánamo.

image

Historischer Handschlag: Präsident Barack Obama mit Raúl Castro am 21. März 2016 bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Havanna

Am 17. Dezember kündigen US-Präsident Obama und Kubas Präsident Raúl Castro nach 18 Monaten Geheimverhandlungen in einer gleichzeitigen Fernsehansprache an, die bilateralen Beziehungen auf eine neue Ebene stellen zu wollen, u. a. sollen die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen werden.
2015 Im April kommt es zu einem »historischen Handschlag« zwischen Barack Obama und Raúl Castro auf dem Amerika-Gipfel in Panama.
Im Mai streichen die USA Kuba von der Terror-Unterstützer-Liste und eröffnen im August die US-Botschaft in Havanna. Zu den wichtigen Staatsbesuchen zählen im Mai der französische Präsident François Hollande, der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier im Juli und Papst Franziskus im September.
2016 Barack Obama besucht Kuba im März – als erster amtierender US-Präsident seit 88 Jahren! Im Vorfeld werden rund 200 Oppositionelle festgenommen. Auch der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel reist nach Kuba. Am 25. November stirbt Fidel Castro 90-jährig.
2017 Bootsflüchtlinge aus Kuba erhalten laut einer letzten Anordnung von Barack Obama ab jetzt kein Recht mehr auf Asyl, sobald sie US-Terrain betreten. Dies war bislang eine Ausnahmeregelung und galt nur für kubanische Flüchtlinge. Die Anordnung soll nun die riskanten Bootsfahrten über die Straits of Florida verhindern, bei denen immer wieder Bootsflüchtlingen sterben.

image

Abschied vom »Comandante«: Militärjeep mit der Urne Fidel Castros, der am 25. November 2016 im Alter von 90 Jahren starb