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Rainer Krumm
Christian Buchholz

30 Minuten

Innovationskultur

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Lektorat: Eva Gößwein, Berlin

Grafiken: 9 Levels Institute for Value Systems GmbH & Co. KG

Autorenfotos: Petra Rückert

© 2018 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2018 erschienenen Buchtitel "30 Minuten Innovationskultur" von Rainer Krumm und Christain Buchholz,  2018 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autoren noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-842-9

ISBN epub: 978-3-95623-721-8

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

imageAlle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

imageZahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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imageEin Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Innovationskultur

Voraussetzungen für Innovationskultur

Was ist Innovation?

Die aktuelle Lage in den Unternehmen

Es gibt kein Patentrezept

2. Die Stufen der Innovationskultur

Purpur: Innovationshoheit des Inhabers

Rot: Erfolgsgetriebene Ideenentwicklung

Blau: Ideen fließen durch Systeme

Orange: Finanzielle Anreize für Ideen

Grün: Ideenfindung mit Wir-Gefühl

Gelb: Der Innovationslevel schlechthin

Türkis: Werteorientierte Ideenentwicklung

3. Umgang mit Widerständen

Widerstände und ihr Ursprung

Widerstände gegen Wertesysteme

Beispiele aus dem Alltag

4. Innovationskultur in der Praxis

Geeignete Innovationsmethoden

Die Rolle der Führung

Was schieflaufen kann

Innovation und die 9 Levels

Fast Reader

Die Autoren

Weiterführende Literatur

Vorwort

Innovation ist mittlerweile nicht nur ein Imagefaktor, sondern schlichtweg überlebenswichtig. Innovativ zu sein ist außerdem ein Muss, wenn Unternehmen auch morgen noch ganz vorne mitspielen wollen.

Viel wird getan, um Innovationen zu befördern. Kreativitätstechniken, Innovationsprozesse, Design Thinking und Innovation Labs – die Liste der Ansätze ist lang, regelmäßig kommen neue hinzu. Doch häufig bleibt das, was in anderen Unternehmen gut funktioniert, in der eigenen Organisation völlig wirkungslos oder es führt zu teilweise sehr starken Widerständen bei der Umsetzung.

In solchen Fällen wurde oft etwas Entscheidendes übersehen: Innovationsinitiativen müssen auch die vorhandene Unternehmenskultur beachten. Nicht alles, was möglich ist, ist zugleich auch sinnvoll. Vielmehr sind nur die zum jeweiligen Unternehmen passenden Schritte und Methoden die wahren Erfolgstreiber.

Dieser Ratgeber, „30 Minuten Innovationskultur“, wird anschaulich darlegen, dass Innovation für jedes Unternehmen machbar ist – wenn man die Unternehmenskultur beachtet. In diesem Buch werden individuelle Unternehmenskulturen mithilfe der sogenannten 9 Levels of Value Systems aufgeschlüsselt, einem Modell zur Unterscheidung verschiedener Wertesysteme.

Der Leser kann das eigene Unternehmen besser verstehen, lernt hilfreiche Werkzeuge kennen und wird auf konkrete Ideen verwiesen, wie er Innovationskultur in seinem Unternehmen schaffen kann und welche Techniken zur dortigen Unternehmenskultur passen. Beispiele aus der Praxis sorgen dafür, dass die Möglichkeiten zur Umsetzung im Unternehmensalltag greifbar werden. Weiterführende Informationen zum Thema Innovationskultur finden Sie auch auf der Website zum Buch unter www.innovationskultur-buch.de.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Etablieren einer Innovationskultur in Ihrem Unternehmen.

Rainer Krumm & Christian Buchholz

1. Innovationskultur

„Wie schaffe ich es, mit meinem Unternehmen innovativ zu sein?“ Diese Frage stellen sich Unternehmen jeglicher Größe, denn heute wird nur der langfristig auf dem Markt bestehen können, der sich mit einer Dienstleistung oder einem Produkt vom Gros der Masse abhebt.

Viele Methoden und Ansätze unterstützen dabei die veränderungsbereiten Unternehmen, aber oft bleibt der Aufbau von Innovationskultur hängen und kommt nicht voran. Der Grund liegt häufig in der Auswahl der falschen Instrumente oder dem falschen Einsatz dieser Methoden.

Ein besseres Verständnis der Mechanismen von Werteorientierung und Innovationskultur hilft Unternehmen, die richtigen Schritte zu gehen und den Veränderungsprozess voranzutreiben.

1.1Voraussetzungen für Innovationskultur

Kosten senken und Produkte verbessern sind meist die ersten Maßnahmen, die Unternehmen durchführen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zwar ist es längst kein Geheimtipp mehr, dass auch Innovationskultur ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, doch sind Unternehmen häufig damit überfordert, die richtigen Instrumente, Führungsprinzipien und Managementsysteme für eine leistungsfähige Innovationskultur auszuwählen.

Häufig suchen Unternehmen nach einem Patentrezept. Manche haben dabei bereits Initiativen gestartet, beispielsweise Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten eingeführt, Innovationsabteilungen oder sogar eigene Inkubatoren für Start-ups geschaffen. Das alles müsste doch schon gute Ergebnisse gebracht haben, sollte man denken. Doch für viele ist der Output nach wie vor unbefriedigend.

Beispiele für radikale Veränderungen

Langfristig erfolgreich ist der, der sein Geschäftsmodell und Produktportfolio nicht nur weiterentwickelt, sondern in der Lage ist, dieses auch radikal zu verändern, wenn der Markt es möglich macht. Hier einige erfolgreiche Beispiele:

Google

Der Konzern Google ist nicht nur in Web-Anwendungen etabliert, sondern hat mittlerweile seine Fühler auch in Richtung der Automobilindustrie mit selbstfahrenden Autos (Waymo), der Produktion von Glasfasernetzen (Fiber) sowie der Biotechnologie und Gentechnik (Calico) ausgestreckt.

Ford

Der Automobilhersteller Ford hat mit seiner neuen Geschäftseinheit „Ford Smart Mobility“ mit Hauptsitz im Silicon Valley einen Geschäftsbereich aufgemacht, der sich mit Modellen für Car-Sharing und dem Entwickeln von Apps für die Parkplatzsuche beschäftigt.

Lego

Der Spielzeughersteller Lego involviert mit seinem neuen Geschäftsmodell seine Kunden in die Entwicklung neuer Produkte und bezieht diese dafür in die Innovationsprozesse Design und Marktforschung mit ein. Mittlerweile sind von Kunden kreierte Bausätze zu Bestsellern geworden.

Viele Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, sehen Innovation nur einseitig, denn der Fokus wird dort häufig darauf gelegt, ein bereits bestehendes Produkt noch besser zu machen. Unternehmen, die beispielsweise den Handel beliefern, sehen den Händler als Kunden an und übersehen den Endverbraucher, der als Kunde innovative Produkte und Dienstleistungen haben möchte. Aus diesem Grund genügt es nicht, z. B. lediglich durch das Aufbauen eines Onlineshops einen weiteren Vertriebsweg anzubieten. Etwas noch nie Dagewesenes muss her. Altes muss eingestampft und teilweise durch komplett neue (digitale) Geschäftsmodelle ersetzt werden.

Flache Hierarchien

Motivationsforscher sind sich einig, dass Mitarbeiter sehr viel zufriedener sind, wenn sie selbstbestimmt agieren können. Doch wer in einer Hierarchie sprichwörtlich gefangen ist, hat meist nicht allzu große Entscheidungsfreiheit. Die Folgen davon sind ebenfalls allgemein bekannt, denn sie zeigen sich in hohem Krankenstand und innerer Kündigung. Alles Begriffe, die seit Jahren die Medien, aber auch die Führungsverantwortlichen beschäftigen.

Flache Hierarchien bringen jedoch nicht nur glücklichere Mitarbeiter hervor, neben einem geringeren Krankenstand profitieren die Unternehmen zusätzlich von der Tatsache, dass ihre Mitarbeiter innovativer sind.

Eine aktuelle Studie von Kienbaum in Zusammenarbeit mit StepStone zeigt: 61 Prozent der Unternehmen, die weniger Hierarchiestufen aufweisen, sind innovativer, insbesondere bringen deren Mitarbeiter dort deutlich mehr Ideen hervor. Von den Mitarbeitern stark hierarchisch strukturierter Unternehmen empfindet lediglich ein Drittel den eigenen Arbeitgeber als innovativ.

Haben Mitarbeiter die Freiheit, sich selbst zu organisieren, sind sie nicht nur zufriedener, sondern fühlen sich auch enger mit dem Unternehmen verbunden. Sie bringen sich selbst ein, werden weniger ausgebremst und trauen sich damit auch eher, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und neue Dinge zu entwickeln.

Diese Freiheit hat gleich zwei positive Nebeneffekte, die sich direkt auf die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen auswirken:

1.Durch eine größere Mitarbeiterzufriedenheit verringern sich automatisch die Kosten für Personal-ausfälle durch Krankheit.

2.