Jürgen Kolb

Wo bitte geht’s zu mir?

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Impressum:

© 2014 Verlag Kern

Autor: Jürgen Kolb

© Inhaltliche Rechte beim Autor

Herstellung: Verlag Kern, Bayreuth

Umschlagdesign und Satz: www.winkler-layout.de

Titelzeichnung: Katja Brendel,

Bildelement DNA: © Baurka | Dreamstime.com

Lektorat: Manfred Enderle

ISBN 9783957160 - 140

ISBN E-Book: 9783957160515

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

www.verlag-kern.de

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Dank

Vorwort

Ich hab alles im Griff!!

Nun zu Ihnen

WAS WILL ICH UND WAS TUE ICH DAFÜR

Dumm erzogen und nichts dazu gelernt.

Sind Sie verheiratet oder alleinstehend?

Ein kleiner Ausblick

Lieben Dank für die pfiffigen Zeichnungen an Katja Brendel.

Vorwort

Gratulation! Es ehrt Sie sehr, dass Sie dieses Büchlein lesen, bzw. es zumindest lesen möchten. Ich warne Sie allerdings, es ist nur für Erwachsene oder solche, die es werden wollen. Es soll Sie nur ein bisschen rütteln, damit Sie erwach(s)en und ein paar Dinge infrage stellen: wissenschaftliche und populäre und in der Hauptsache Sie selbst. Sind Sie denn der, der Sie vorgeben zu sein oder ein Pokerface, das sich nicht in die Karten schauen lässt, ja, das seine Karten nicht mal selber kennt? Sind Sie vielleicht sogar krank und wissen nicht warum? Tun Sie Dinge, die Sie im Innersten gar nicht wollen? Eben nur, weil „man“ das so macht, und denken Sie vielleicht, wo man denn hinkäme, wenn man es nicht so täte. Vielleicht sollten Sie wirklich einmal nachsehen, wo Sie dann hinkommen, wenn Sie endlich das tun, was Sie schon lange wollten. Machen Sie’s und Sie werden es wissen.

Wenn Sie nur für die Dauer, in der Sie dieses Büchlein lesen, den Gedanken zulassen könnten, dass sich hinter der Ihnen sichtbaren materiellen Welt vielleicht auch noch etwas anderes Unsichtbares versteckt, das zu begreifen Sie im Verständnis vieler Dinge weiterbringen könnte, hätten Sie noch wesentlich mehr vom Lesen der folgenden Zeilen. Aber dazu später mehr.

Wenn ich Sie schon stutzig gemacht habe, sollten Sie sicher weiterlesen. Wenn nicht, dann legen Sie das Büchlein erst mal ins Eck oder verschenken Sie es, es ist anscheinend noch zu früh für Sie.

Wahre Worte sind nicht gefällig (Lao-tse).

Widmen wir uns zunächst einmal einem Thema, das jeden, ob er will oder nicht, früher oder später betrifft: Krankheit und deren medizinische Behandlung. Ein Thema, über das sich viele Bücher füllen ließen, aber das ist ja ein Büchlein fürs Grobe. Also beschränken wir uns nur mal auf wichtige aber allgemeingültige Ansätze.

Was heißt das denn: Medizin? Es hat ja wohl etwas mit der Mitte zu tun, in die Sie wieder gezogen werden sollen. Na, wo sind Sie denn, wenn Sie nicht in Ihrer Mitte sind? Ah ja, Sie sind außer sich. Vor Wut, oder vor Enttäuschung? Anscheinend ein krankmachender Faktor. Gesundheit ist ja bei uns als körperliches und geistiges Wohlbefinden definiert. Bei den alten Griechen war einer gesund, der sowohl schön als auch gut war. Na, wer ist demnach denn heute noch wirklich gesund? Glauben Sie im Ernst, dass Sie durch Medikamente wieder in Ihre Mitte gezogen werden? Wohl kaum, aber es ist sicher ein gutes Kosmetikum.

Es ist schon sehr spannend, womit sich die heutigen Pharmakologen und Ärzte aller Fachrichtungen beschäftigen. Sie erforschen den ganzen Körper bis ins kleinste Detail, welches Enzym, welches Hormon, wann und wie miteinander interagiert, was ein zu viel oder zu wenig einer dieser Stoffe bewirken kann. Wenn man sie aber fragt: Ja warum ist das denn so, warum ist dieses oder jenes Hormon denn erhöht, warum macht der Körper das, obwohl es ihm ja augenscheinlich schadet, wer steuert denn hier die Vorgänge verkehrt, wird’s für die Schulmedizin ziemlich eng.

Wenn sie zu viel in dieser Richtung bei den Medizinern bohren, heißt es oft: Ja, hier wird es dann philosophisch und unwissenschaftlich. Na gut, zwar liegt die Lösung nicht direkt im Philosophischen, aber wenn die Medizin das schon meint, warum beschäftigt sie sich dann nicht stärker damit, wenn hier wohl des Rätsels Lösung liegt? Da müsste die ganze Medizin komplett umdenken und es wäre dann ein Kunstfehler mit einem Medikament, dieses oder jenes Hormon zu hemmen oder zu blocken.

Wenn Sie jetzt glauben, ich will damit auf die Psychoschiene hinaus, haben Sie recht. Ich weiß, es ist unangenehm, denn auf dieser Ebene ist die eigene Person gefragt, und man kann sich nicht mehr hinter Laborwerten, erhöhten Hormonen und falsch funktionierenden Drüsen verstecken. Jetzt müssen die Karten auf den Tisch. Wo liegt mein Softwarefehler?

Es scheint aber schon irgendwie zu beruhigen, wenn man hört: Die Ursache Ihrer Erkrankung liegt in einer Entzündung in diesem oder jenem Bereich, oder das eine oder andere Hormon ist bei Ihnen erhöht. Wunderbar, schon haben wir unser Alibi, wir können ja nichts dafür, ach ich armer Mensch.

Jetzt bekommen wir ein Medikament, dreimal täglich oder besser nur einmal am Tag, weil wir es sonst ja vergessen könnten, und der Arzt wird’s schon richten. Wenn der Arzt wirklich Arzt wäre, würde er sie erst mal in den Hintern treten und Ihnen klarmachen, was Sie falsch gemacht haben, warum Ihr Körper plötzlich streikt.

Sokrates hat einmal den Satz geprägt: Frage den Patienten zuerst, ob er bereit ist, das, was zu seiner Krankheit geführt hat, zukünftig zu unterlassen, erst dann darfst du ihm helfen. Unsere Ärzte wären dann wohl ziemlich arbeitslos.

Greifen wir doch ein paar Beispiele heraus.

Das Banalste ist wohl die Gicht. Es ist bekannt, dass bei ca. 80 % der Patienten mit erhöhten Harnsäurewerten der Alkohol die entscheidende Rolle spielt. Mit anderen Worten: Es wird gesoffen auf Teufel komm raus.

So, jetzt gehen Sie zum Arzt oder besser, Sie lassen ihn kommen, denn mit den Schmerzen in der Großzehe können sie ja schlecht gehen. Sie bekommen ein Medikament, das den Abbau zur Harnsäure hemmt und saufen lustig weiter. Das Ganze nennt sich dann Therapie. Bravo!

Gut, dieses Beispiel ist angreifbar, denn das ist ja auch den Ärzten bekannt, dass sich hier erst mal die Frage stellt: Warum säuft er denn wie ein Loch. Ob diese Frage auch angesprochen bzw. therapiert wird, steht auf einem anderen Blatt.

Es geht aber auch noch besser. Sehen wir uns doch mal die Hypertonie, den Bluthochdruck an. Bekannt ist, dass der Körper ganz physiologisch seinen Blutdruck bei bestimmten Gelegenheiten erhöht. Bei körperlicher Betätigung, zum Beispiel oder in Konflikt- und Stresssituationen. Da ist es völlig normal, dass der Blutdruck kurzfristig auf Werte ansteigt, die auf Dauer gesehen pathologisch wären. Schon diese Tatsache sollte uns zu denken geben, denn es würde ja heißen, dass wir, ist der Blutdruck ständig hoch, uns entweder unentwegt körperlich stark belasten oder in einem Dauerkonflikt befinden. Davon ausgehend, dass Sie nicht 24 Std. am Tag Gewichte heben oder joggen, bleibt wohl nur der Dauerkonflikt. Die Schulmedizin spricht hier von einer essentiellen Hypertonie, was letztlich nichts anderes heißt, als, dass sie keine Ahnung hat, woher diese Erkrankung kommt, und diese Form des Bluthochdrucks macht immerhin über 80 % der gesamten Hochdruckerkrankungen aus. Sie ist zwar genauestens untersucht und man weiß wieder mal exakt, welches Hormon zu hoch ist, wo es angreift, an welchem Rezeptor, und wie man ihm mit Medikamenten den Garaus machen kann, aber warum das so ist, dass der Körper verrückt spielt, davon haben sie keine Ahnung und fragen auch gar nicht weiter nach. Der böse Bube ist gefunden und jetzt hauen wir ihm mit Medikamenten eins auf den Kopf.

Es wäre ja auch etwas schwierig, sich mit Patienten und deren Konflikten zu befassen, denn das haben ja unsere Herren Mediziner nicht gelernt und es wird ja auch von den Krankenkassen nicht entsprechend honoriert.