Robinson Cruseo

 

I.

Robinsons Jugendjahre und erste Reisen

 

Mein Vater, Wilhelm Kreuzner, stammte aus einer guten bürgerlichen Familie von Bremen her. Er hatte sich zu Hull in Nord-England niedergelassen und durch Handel ein großes Vermögen erworben, sich dann in der Stadt York in Ruhe gesetzt, ein Haus in der Stadt, einen Landsitz und andere Güter in ihren Umgebungen angekauft, und sich mit einem Frauenzimmer aus einer der angesehensten Familien der Gegend verheiratet. Sie war die einzige Tochter des Sir Robert Robinson und die Letzte dieses Namens. Aus diesem Grunde ward mein Vater Robinson Kreuzer, oder vielmehr Crusoe – wie der Name nach englischer Mundart verderbt wurde – genannt, und dieser Name ist uns seither geblieben.

Ich hatte zwei Brüder und eben so viel Schwestern, die alle älter waren als ich. Der älteste Bruder war Obristleutenant in einem englischen Infanterieregiment, das vormals von dem berühmten Obrist Lokhart angeführt wurde, und wurde in der Schlacht bei Dünkirchen, gegen die Spanier, getötet. Vom jüngeren Bruder haben meine Eltern eben so wenig etwas erfahren als nachher von mir. Die beiden Schwestern waren schon in meiner Jugend verheiratet, so dass ich mich nur wenig an diese Geschwister erinnere.

Ich bin am 30. September 1632 geboren. Mein Vater, der schon alterte, gab mir eine gute Erziehung, und bestimmte mich zur Rechtsgelehrsamkeit. Die Achtung, deren dieser Stand genoss, die Vorteile, die er darbot, und der Wunsch, wenigstens einen seiner Söhne im Lande zu behalten, alles vereinigte sich, ihn für diesen Stand einzunehmen, für den ich aber nicht die geringste Neigung, sondern einen unwiderstehlichen Trieb zum Seeleben hatte, der alle Befehle meines Vaters und das Zureden meiner Mutter entkräftete, und mich unaufhaltsam dem Schicksal zuführte, das mich späterhin traf.

Mein Vater, ein gesetzter und verständiger Mann, sah meinen Vorsatz mit Bekümmernis. Er ließ mich eines Morgens auf sein Zimmer rufen, das er, vom Podagra geplagt, hüten musste, wo er mit vieler Wärme mir seinen wohlgemeinten Rat gab, und die dringendsten Ermahnungen und Vorstellungen machte. Er fragte mich: »was ich für Ursachen hätte, das väterliche Haus und mein Geburtsland zu verlassen, wo ich mein Glück in einer ruhigen und vergnügten Lebensart finden könne. Nur Leute von hoher Geburt, die, durch Ehrgeiz getrieben, sich auszuzeichnen streben, oder solche, die durch Armut genötigt sind, ihr Glück zu suchen, gehen auf solche Abenteuer aus. Dergleichen Dinge sind für dich entweder zu hoch oder zu niedrig. Der Mittelstand ist der beste, der menschlichen Glückseligkeit am empfänglichsten, gleich weit von dem Zwang, dem Stolz, dem Neide und Ehrgeiz der höheren Klassen, und von dem Druck und dem Elend der niederen Volksklassen entfernt. Schon das allein beweiset den vorzüglichen Wert und die höhere Glückseligkeit des Mittelstandes, dass er von beiden andern beneidet werde, dass selbst Könige über die traurigen Verhältnisse ihrer hohen Geburt oft geseufzt und gewünscht haben, zwischen den höheren und geringeren Ständen in der Mitte zu stehen, die der weiseste der Menschen für den Stand der Glückseligkeit erklärte, als er Gott bat: ihm weder Reichtum noch Armut zu geben.

›Gib nur Acht,‹ fuhr er fort, du wirst immer finden, dass die großen Trübsale des Lebens die höheren und niedrigeren Teile der menschlichen Gesellschaft vorzüglich, hingegen den Mittelstand am seltensten zu treffen pflegen, dass dieser nicht so vielen Abwechslungen als jene ausgesetzt ist, dass in diesem Stande weder so viele Krankheiten des Leibes noch Unruhen des Gemüts anzutreffen sind, als da wo einerseits ein Leben voll Laster, Schwelgerei und Ausschweifungen und anderseits harte Arbeit, Mangel am Notwendigsten und Nahrungslosigkeit Krankheiten verursachen; dass für jede Art von Tugend und Vergnügen kein Stand besser geeignet ist als der Mittelstand, den Ruhe und Überfluss stets begleiten, den Mäßigkeit, Gesundheit, Gleichmuth, Geselligkeit und Zufriedenheit, angenehme Freuden und wünschenswerte Ergötzlichkeit mit ihren besten Segnungen krönen, und dass der Mensch auf diesem Wege sanft durchs Leben walle und es im Frieden verlasse. Ohne durch zu sehr angestrengte Kopf- oder Handarbeit geplagt, ums tägliche Brot zur Sklaverei erniedrigt, durch verdrießliche Umstände seiner Ruhe und des Friedens beraubt, durch die Leidenschaft des Neides gequält oder durch heißen Drang nach hohen Dingen entflammt zu werden, wandelt er im Mittelstande leicht durch die Welt, genießt die Süßigkeiten des Lebens ohne seine Bitterkeiten, fühlt sich glücklich und lernt jeden Tag durch Erfahrung sein Glück inniger fühlen.«

Hierauf drang er aufs ernstlichste und in den zärtlichsten Ausdrücken in mich, »nicht mit jugendlichem Leichtsinn zu handeln, und mich nicht in ein Elend zu stürzen, gegen welches die Natur und der Stand, in dem ich geboren wäre, mich gesichert zu haben schienen; ich wäre ja nicht genötigt mein Brot zu suchen, und er würde Alles für mich tun und mich in jenen Stand zu setzen suchen, den er mir eben angepriesen habe, und nur Zufall oder eigene Schuld müssten es verhindern, wenn ich dann nicht glücklich sein sollte. Er beschwor mich, ihm doch zu folgen und im Lande zu bleiben; er stellte mir das Beispiel meines älteren Bruders vor, den er ebenso wie mich ermahnt habe, nicht in die Niederlande zu gehen, wohin ihn sein Hang zum Kriegsdienste hinriss, und wo er auch sein Leben verlor. Wollte ich dennoch reisen, so sei er unschuldig an den unglücklichen Folgen; er habe seine Pflicht getan, mich gewarnt, und würde zwar nicht aufhören für mich zu beten, sei aber überzeugt, dass Gott mich nicht segnen würde, wenn ich auf meinem Entschluss beharrte. Wenn ich seinen Rat nicht befolge, so möchte ich einst wohl Zeit zur Reue, aber Niemanden zu meiner Rettung haben.«

Dieser Schluss seiner Rede war in der Tat prophetisch, ohne dass mein Vater ihn dafür halten mochte; seine Augen waren voll Tränen, und er war so gerührt bei Erwähnung meines Bruders und bei seiner prophetischen Äußerung, dass er mir sagte: sein Herz wäre zu voll, er müsse abbrechen.

Auch ich war aufrichtig gerührt und wirklich entschlossen, den Wünschen meines Vaters nachzugeben, und mich in York niederzulassen. Aber bald war die Rührung vorbei, und um allen ferneren unangenehmen Zureden meines Vaters auszuweichen, entschloss ich mich, nach wenigen Wochen zu entlaufen. Doch machte ich zuerst noch einen Versuch bei meiner Mutter, um sie zu bewegen, von meinem Vater die Erlaubnis auszuwirken, nur eine Reise tun zu dürfen; nach meiner Rückkehr wolle ich meinen Fleiß verdoppeln. Mein Hang wäre so unwiderstehlich, dass ich mich unmöglich auf etwas anders einlassen könne, und mein Vater würde besser tun, mir seine Einwilligung zu geben, als mich zu zwingen, ohne selbige fortzugehen.

Allein meine Mutter erzürnte sich und fragte mich, wie ich an so was noch denken könne, nachdem, wie sie wisse, mein Vater mich auf eine so ernstliche und liebevolle Art davon abgemahnt habe? Sie wisse vorher, dass es vergeblich sein würde, noch mit ihm darüber zu sprechen, er kenne mein wahres Wohl zu gut, als dass er je seine Einwilligung zu einem Schritte geben würde, den ich zu meinem größten Schaden tun wolle, und ich könne mich darauf verlassen, dass auch sie niemals in etwas einwilligen werde, wozu mein Vater nicht einstimme. Dieser Weigerung ungeachtet, weiß ich doch, dass sie ihm die ganze Unterredung mitgeteilt, und mein Vater ihr, sehr bekümmert, mit einem Seufzer darauf antwortete: »Der Junge könnte bei Hause glücklich sein; geht er aber ins Ausland, so wird er der elendeste Mensch auf der Welt; ich kann meine Einwilligung dazu nicht geben.« So verfloss noch einige Zeit, ohne dass ich mich in die Wünsche und Vorschläge meiner Eltern fügte; ich machte ihnen vielmehr Vorwürfe über ihre Widersetzlichkeit gegen meine entschiedene Neigung.

Eines Tags befand ich mich zu Hulle, wohin ich ohne die Absicht gegangen war, schon damals zu entlaufen. Da traf ich einen meiner Bekannten, der in seines Vaters Schiff nach London abzureisen im Begriff stand. Er beredete mich mit den gewöhnlichen Lockungen der Seeleute mitzugehen: »die Fahrt solle mich nichts kosten.« Sogleich war ich bereit, und ohne Vater und Mutter um Rat zu fragen, ohne sie um ihren Segen zu bitten, ohne ihnen die geringste Nachricht davon zu geben, ging ich, unbesorgt, wie sie es erfahren mochten, und ohne die Folgen zu überlegen, den 1. September 1651 – Gott weiß es, in einer unseligen Stunde – an Bord. Aber nie hat das bestrafende Unglück früher angefangen und länger gedauert, als das meinige. Kaum war das Schiff aus der Mündung des Humbers, so begann schon der Wind zu stürmen und die See hohl zu gehen. Da ich noch nie zur See gewesen war, so quälten mich die Seekrankheit und die Furcht; ich fing schon an, den getanen Schritt zu bereuen. Der gute Rat meiner Eltern, ihre Tränen kamen mir ins Gedächtnis, und mein Gewissen warf mir vor, sie vernachlässigt zu haben. Der Sturm und die Bewegung des Schiffes wurden immer heftiger, und obgleich das nichts gegen dem war, was ich nachher und schon wenige Tage darauf gesehen habe, war es doch schon mehr als genug, mir, einem unbefahrenen Seemann, bange zu machen. So oft das Fahrzeug, wie ich glaubte, in den Abgrund sank, fürchtete ich, wir würden nie wieder in die Höhe kommen, und jede Welle werde uns verschlingen. In dieser Herzensangst tat ich nun viele Gelübde und fasste den guten Vorsatz, wenn es Gott gefiele, mich nur diesmal zu retten und ich meinen Fuß aufs Trockene setzen könne, ich nie wieder ein Schiff betreten, sondern ungesäumt wieder in das väterliche Haus zurückkehren und seinen guten Ermahnungen folgen wolle. Seine Bemerkungen über den Mittelstand, in dem man, ohne jemals den Stürmen zur See und den Unruhen zu Lande ausgesetzt zu sein, seine Lebenstage glücklich zubringe, schienen mir jetzt sehr richtig, und ich war fest entschlossen ihn zu wählen.

Doch diese weisen und klugen Gedanken dauerten kaum etwas länger als der Sturm. Er ließ nach, die See ward stiller und ich fing an, des Dings gewohnt zu werden; doch blieb ich noch ein wenig seekrank und düster. Am zweiten Tag klärte sich das Wetter völlig auf, die Sonne ging hell unter und es erfolgte ein herrlicher Abend. Ebenso stieg sie auch des andern Morgens auf, und strahlte lieblich auf die Meeresfläche, die, kaum von einem lauen Windchen gekräuselt, den reizendsten Anblick gewährte.

Ich war nun nicht mehr krank, hatte vortrefflich geschlafen, und sah mit heiterem Blicke auf die vorher so schreckliche, jetzt so angenehme See. Um meine guten Vorsätze vollends zu zerstreuen, kam eben jetzt noch mein Freund herbei, der mich zur Reise verführt hatte, und rief, indem er mir lachend auf die Schulter klopfte: »Nun, Junge! wie ist dir das Schaukeln bekommen? Ich wette, die Mütze voll Wind hat dich das geängstigt.« »Wie, du nennest den Sturm eine Mütze voll Wind?« »Und du nennst das einen Sturm? Ein Nichts war es, um welches wir uns nicht bekümmern, wenn wir ein gutes Schiff und raue See haben. Aber du bist noch ein Neuling. Komm, lass uns eine Bowle Punsch zusammen leeren und alles dabei vergessen. Siehst du, wie jetzt das Wetter so schön ist.« Dass ich's kurz mache. Ich ersäufte in einem Gelage meine Reue über meinen vorigen Wandel und meine guten Entschlüsse für die Zukunft, und so wie die See nach gestilltem Sturme ein freundliches Ansehen gewonnen hatte, so verdrängten meine Neigungen und Wünsche die Angst und meine Gelübde. Dann und wann kamen zwar noch einige Augenblicke des Nachdenkens zurück, doch ich suchte mich davon wie von einer Krankheit zu befreien, und durch Trunk und frohe Gesellschaft gelang es mir, in einigen Tagen diese beunruhigenden Paroxysmen – so nannte ich sie – zu vertreiben, und einen so vollständigen Sieg über mein Gewissen zu erhalten, als ein junger Bursche, der entschlossen ist, sich durch nichts stören zu lassen, nur wünschen kann.

Allein die Vorsehung beschloss, mir keine Entschuldigung übrig zu lassen; ich hatte noch eine andere, stärkere Prüfung zu bestehen. Wenn ich jene nicht für eine wahre Rettung ansehen wollte, so sollte diese so beschaffen sein, dass auch der verhärtetste Bösewicht nicht mehr daran zweifeln konnte.

Da Windstille eintrat, so hatten wir seit dem Sturme nur einen sehr geringen Weg zurückgelegt, und kamen den sechsten Tag unserer Fahrt auf die Reede von Yarmouth, und da uns der Südwestwind entgegen war und blieb, so mussten wir hier sieben bis acht Tage vor Anker liegen bleiben. Während dieser Zeit kamen noch mehrere Schiffe von Newcastle auf diese Reede, als dem allgemeinen Sammelplatze, auf guten Wind, um die Themse hinauf zu segeln, zu warten. Wir würden hier nicht so lange verweilt haben, sondern mit der Flut den Strom hinauf getrieben sein, wäre der Wind nicht zu heftig geworden. Da man indes diese Reede für so gut als einen Hafen hält, der Ankergrund gut, das Ankertau stark war, so blieben unsere Leute unbesorgt und sicher, und brachten ihre Zeit mit Schlaf und Fröhlichkeit zu. Allein am achten Tag ward der Wind zum Sturm, und wir hatten alle Hände voll zu tun, die Stangen und Raaen zu streichen, und Alles dicht und fest zu machen, damit das Schiff sicher vor Anker liegen möchte. Gegen Mittag ging die See sehr hoch, mehrere Wellen schlugen über das Schiff hin, es bekam verschiedene Lecke, und es schien, dass der Anker gewichen wäre. Unser Schiffer ließ hierauf den Tryanker fallen, und die Taue verlängern, um vor zwei Ankern desto sicherer zu liegen. Der Sturm tobte fürchterlich; Schrecken und Entsetzen lag auf dem Gesichte aller Seeleute. Während dem ersten Lärmen lag ich ganz betäubt in meiner Hütte, nächst dem Steuerstock, und wie mir zu Mute war, kann ich selbst nicht beschreiben; ich konnte das vorige Gefühl der Reue nicht mehr in mir erwecken; vielleicht, dachte ich, hat dies nicht mehr als das vorige Mal zu bedeuten, oder die Bitterkeit des Todes ist bald überstanden, vielleicht wirklich schon vorbei. Als ich aber den Schiffer, der sich so angelegen sein ließ, das Schiff zu retten, indem er bei mir vorbei in seine Hütte und dann wieder heraus ging, leise bei sich sagen hörte: »Gott sei uns gnädig und barmherzig, wir sind Alle verloren!« da überfiel mich wahre Todesangst; ich eilte aus meiner Hütte und sah mich um, aber nie erschreckte mich ein solcher Anblick. Die See erhob sich wie die höchsten Berge, alle drei bis vier Minuten bedeckten die Wogen das Schiff, und wenn ich mich umsehen konnte, erblickte ich nichts als Not und Jammer. Zwei Schiffe, die bei uns vor Anker lagen und zu schwer beladen waren, hatten ihre Masten dicht über dem Verdeck abgekappt, und wir sahen ein Schiff, das eine halbe englische Meile von uns lag, versinken. Zwei andere Fahrzeuge waren von ihren Ankern losgerissen und in die See hinaus getrieben worden, wo sie mastlos umher irrten. Die leichten Fahrzeuge kamen noch am besten durch, da sie weniger von der Bewegung litten; dennoch trieben einige bei uns, bloß mit dem großen Blindesegel, vor dem Winde vorbei.

Gegen Abend ersuchte der Hochbootsmann und Steuermann den Schiffer um seine Einwilligung, den Fokmast zu kappen, wozu er sich endlich, doch ungern, verstand, weil der Hochbootsmann versicherte, das Schiff würde sonst unvermeidlich sinken. Als aber der Fokmast weg war, so stand der große Mast so lose und erschütterte das Schiff so sehr, dass man auch diesen kappen musste.

Jedermann kann sich meinen Zustand leicht vorstellen, da ich ein Neuling, und in kurzer Zeit auf einander solchen Schrecken ausgesetzt war. Aus der damaligen Verwirrung meiner Gedanken erinnere ich mich, nach so langer Zeit, nur so viel, dass die Reue, von meinen guten Vorsätzen so schnell abgegangen und zu meinen ersten Entschlüssen zurückgekehrt zu sein, mir zehnmal mehr Angst verursachte, als die Furcht vor dem Sturme, der mit solcher Wut anhielt, dass die Seeleute selbst sagten, sie hätten nie einen so heftigen erlebt.

Unser Schiff war zwar gut, aber schwer beladen, und schwankte so sehr, dass die Seeleute alle Augenblicke riefen: Wir sinken! Zum Glück verstand ich's nicht. Der Sturm wütete so heftig, dass – was man so leicht nicht sieht – der Schiffer, der Bootsmann und einige andere, die etwas weniger gefühllos waren, als die Übrigen, betend auf den Knien den Augenblick des Sinkens erwarteten. Gegen Mitternacht schrie ein Matrose: es sei ein Leck gesprungen! Ein anderer: das Wasser stehe schon vier Fuß tief im Raum! Nun wurde alles, was Hände hatte, zu den Pumpen gestellt. Als ich dies hörte, fiel ich ohnmächtig von meinem Bette, auf dem ich saß, in die Kajüte. Die Leute hoben mich auf und sagten; dass wenn ich gleich vorher zu nichts nütze gewesen, jetzt eben sowohl als Andere pumpen müsste. Ich eilte auch zur Pumpe, und arbeitete aus Leibeskräften. Während dieser Arbeit erblickte der Schiffer einige leichte Kohlschiffe, die, weil sie den Sturm vor Anker nicht aushalten konnten, das Tau hatten schlüpfen lassen, und nahe bei uns vorbei in die See hinaus trieben; er ließ sogleich einige Notschüsse tun. Ich, der die Bedeutung derselben nicht kannte und das Schiff zerschmettert glaubte, fiel vor Schrecken in Ohnmacht, und da jetzt ein Jeder nur für sein eigenes Leben besorgt war, bekümmerte sich kein Einziger um meinen Zustand; ein Matrose trat an die Pumpe, stieß mich, da er mich tot glaubte, mit dem Fuß auf die Seite, und ich kam erst nach geraumer Zeit wieder zu mir selbst.

Wir setzten die Arbeit aufs angestrengteste fort; dennoch stieg das Wasser im Raum immer höher. Zwar ließ der Sturm ein wenig nach, aber das Schiff konnte sich nicht so lange flott erhalten, bis wir einen Hafen hätten erreichen können. Der Schiffer ließ mit den Notschüssen fortfahren. Endlich wagte es ein leichtes Fahrzeug, das den Sturm gerade vor uns ausgehalten hatte, uns ein Boot zu Hilfe zu senden, das sich aber nur mit der größten Gefahr nähern konnte, und erst nachdem die Matrosen lange genug aus allen Kräften gerudert und augenscheinlich ihr Leben gewagt hatten, um das unsrige zu retten, gelang es ihnen, so nahe zu kommen, um das Tau, das unsere Leute ihnen zuwarfen, zu erhaschen und an Bord zu legen. Sogleich waren wir alle im Boote, aber nun war es unmöglich zu ihrem Schiffe zu kommen und man suchte gegen die Küste hinzutreiben. Auch versprach ihnen unser Kapitän, wenn das Boot scheitern sollte, es dem Ihrigen zu ersetzen; so näherte es sich denn, teils treibend, teils rudernd, dem Strande bei Wintertonesse.

Wir hatten das Schiff kaum eine Viertelstunde verlassen, als die Matrosen mir sagten: nun sinkt das Schiff. Ich konnte kaum die Augen aufschlagen, um hin zu sehen, denn von dem Augenblick an, da ich mehr ins Boot geworfen worden, als hinein gestiegen war, erstarb mein Herz vor Gewissensangst und vor Furcht vor der Zukunft.

Wenn die Wogen unser Boot hoch emporhoben, konnten wir den Strand und eine Menge Menschen erblicken, die längs demselben hin liefen, um uns Hilfe zu leisten, wenn wir nahe genug sein würden. Allein mit uns ging’s sehr langsam, und erst nachdem wir den Leuchtturm vor Winterton vorbei waren, wo sich die Küste westwärts gegen Cromer umbiegt, und wegen ihrer Höhe die Heftigkeit des Windes brach, kamen wir, nicht ohne Mühe, glücklich ans Land und gingen dann zu Fuße nach Yarmouth, wo uns die Ortsobrigkeit gute Quartiere anwies, und, so wie verschiedene Kaufleute und Reeder, von denen wir hinlänglich Geld zur Heimreise erhielten, mit vieler Menschenliebe behandelte, so dass sich ein Jeder hinbegeben konnte, wo er es gut fand.

Mein Verführer – des Schiffers Sohn – den ich erst einige Tage nach unserer Ankunft in Yarmouth wieder sah, weil wir in entfernten Quartieren lagen, schien den Mut weit mehr als ich verloren zu haben, und sprach jetzt aus einem andern Tone, als beim Punschgelage. Er fragte mich, mit mattem Blicke: wie es mir gehe? sagte dann auch seinem dabei stehenden Vater, wer ich sei, dass diese Reise bloß ein Versuch gewesen, und dass ich Willens wäre weiter zu reisen. Auf dieses wandte sich sein Vater ernsthaft gegen mich, und sagte mit Nachdruck zu mir: »Junger Mensch!  Gehe Er nie wieder zur See, und sehe das, was ihm begegnet ist, als ein warnendes und untrügliches Zeichen an, dass Er zu keinem Seefahrer bestimmt ist.« – »Wie, mein Herr! – erwiderte ich ihm, wollen Sie auch nicht mehr zur See gehen?« – »Mit mir ist es ganz was anders: das ist mein Beruf, meine Pflicht. Er aber hat diese Reise nur zur Probe und die Erfahrung gemacht, was ihm bevorsteht. Sag Er mir doch, wer Er ist, und welche Bewandtnis es mit seiner Reise hatte.« Ich erzählte ihm hierauf meine Geschichte. »Womit, rief er nach deren Beendigung in einer seltsamen Hitze aus, womit hab' ich mich doch versündigt, dass so ein Elender mein Schiff betreten musste! Wer weiß, ob nicht all das Unglück bloß seinetwegen mich betroffen hat, wie's mit Jonas auf dem Schiffe zu Tharsis erging; ich wollte nicht um tausend Pfund mit Dir meinen Fuß wieder auf das nämliche Schiff setzen.« Nach dieser, durch das Gefühl seines Verlusts verursachten Aufwallung redete er gesetzt mit mir, und schloss mit den Worten: »Geht er nicht zurück, so kann er sich darauf verlassen, dass er überall nichts als Jammer und Elend finden wird und die Worte seines Vaters in Erfüllung gehen werden.« Ich verließ ihn ohne Antwort, und habe seitdem nichts mehr von im gesehen noch gehört.

Wäre ich nun so klug gewesen, gerade nach Hause zu gehen, so würde ich glücklich, und mein Vater – demjenigen in der Parabel vom verlorenen Sohne ähnlich – bereit gewesen sein, vor Freude über meine unverhoffte Rückkehr ein gemästetes Kalb schlachten zu lassen. Allein obgleich meine Vernunft und meine ruhigere Überlegung mir wiederholt zuriefen, nach Hause zu gehen, so riss mich, trotz zwei so auffallender Warnungen, mein unwiderstehliches Verhängnis ins Elend hin.

Ich reiste, da ich mit Gelde versehen war, zu Lande nach London, unentschlossen, welche Lebensart ich ergreifen, ob ich nach Hause oder zur See gehen sollte. Dem ersten widersetzte sich eine falsche Scham, von meinen Eltern und Bekannten ausgelacht zu werden. Wie widersprechend ist doch die Denkart der meisten Menschen und vorzüglich der jungen Leuten? wie wenig folgen sie der Vernunft, die doch ihre einzige Führerin sein sollte! sie schämen sich nicht der Tat, die sie als Toren bekannt macht, wohl aber der Rückkehr, die ihnen allein wieder zum Rufe von verständigen Leuten verhelfen kann.

Meine Unentschlossenheit dauerte eine geraume Zeit; so verlor sich allmählich das Andenken an die ausgestandenen Gefahren und mit ihm das schwache, immer seltenere Verlangen zurückzukehren, bis ich endlich nicht mehr daran dachte, und mich entschloss, an Bord eines Schiffes, das nach der Küste von Guinea bestimmt war, eine Reise nach Afrika zu machen.

Ich hatte in London das Glück, in gute Gesellschaft zu geraten, was so lockern jungen Leuten, wie ich damals war, nicht immer begegnet. Ich machte gleich anfangs die Bekanntschaft eines Schiffskapitäns, der Reisen nach der Küste von Guinea mit dem glücklichsten Erfolg getan hatte, und entschlossen war, noch einmal dahin zu gehen. Er fand an meinem Umgang, der damals eben nicht unangenehm war, Vergnügen, und da er meinen Hang zum Reisen vernahm, sagte er, wenn ich die Reise mit ihm machen wollte, so sollte ich sein Tischgenosse und Gesellschafter sein, ohne dass es mich etwas koste, und wenn ich etwas von Waren mitnehmen könnte, so sollte aller Vorteil davon mein sein, und ich würde sehen, dass sich's wohl der Mühe lohnte. Ich nahm sein Anerbieten an, und machte die Reise mit ihm. Ich hatte durch Hilfe einiger Verwandten, mit denen ich im Briefwechsel stand, und welche meine Eltern, oder wenigstens meine Mutter vermochten, etwas zu meiner ersten Unternehmung beizutragen, ungefähr vierzig Pfund zusammengebracht, und an solche Spielsachen und Kleinigkeiten angelegt, als der Schiffskapitän mir zu kaufen riet, durch dessen Freundschaft und Uneigennützigkeit sich dies Kapitälchen sehr ansehnlich vermehrte, denn ich brachte fünf Pfund, neun Unzen Goldstaub nach London zurück, die mir einen reinen Gewinn von dreihundert Pfund Sterling einbrachten.

Dies war die einzige glückliche von allen meinen Reisen, und dies hatte ich ganz allein der Rechtschaffenheit meines Freundes zu verdanken. Unter seiner Anleitung erlangte ich bedeutende Kenntnisse in der Mathematik und Steuermannskunde, lernte die Höhe der Sonne und Gestirne beobachten, und den Lauf des Schiffs berechnen, kurz Alles, was ein Seemann wissen muss. Er fand ein Vergnügen darin, mich zu unterrichten und ich hatte ebenso viele Lust um von ihm zu lernen, und so machte mich diese Reise sowohl zu einem Steuermann als zu einem Kaufmann.

Jedoch war auch diese Reise nicht ganz ohne Unannehmlichkeiten, denn ich war beinahe beständig krank, indem mir die Hitze des Klimas, zwischen dem 15. Grad Nord-Breite und der Linie, wo unser Handel sich hinzog, ein hitziges Fieber verursachte, das mich nur selten verließ.

Zu meinem größten Unglück starb mein Freund bald nach unserer Rückkehr. Dennoch, da ich nun einmal ein Guineahändler geworden war, entschloss ich mich, die Reise noch einmal auf dem nämlichen Schiffe dahin zu machen. Der Steuermann desselben hatte nun das Kommando übernommen. Vorsichtigerweise wandte ich nicht ganz hundert Pfunde auf diese Reise, und ließ den Rest meines neu erworbenen Reichtums der Witwe meines Freundes in Verwahrung, die sich auch sehr redlich gegen mich betrug.

Dies war die unglücklichste Reise, die je ein Mensch unternahm. Wir nahmen unseren Lauf zwischen der afrikanischen Küste und den kanarischen Inseln hin, und entdeckten eines Morgens in der Dämmerung plötzlich einen maurischen Seeräuber von Salee, der mit allen Segeln Jagd auf uns machte. Auch wir setzten nun so viele Segel bei, als unser Schiff nur tragen mochte, um ihm zu entkommen. Als wir aber bemerkten, dass der Seeschäumer besser segelte, und uns in wenigen Stunden gewiss einholen würde, so bereiteten wir alles zum Gefecht vor. Unser Schiff trug zwölf Kanonen, der Seeräuber achtzehn. Seine Absicht mochte wohl gewesen sein, hinter unserm Spiegel umzusegeln, und der Länge nach zu beschiffen; aber aus Versehen kam er dem Halbdeck gegenüber, von dem wir ihm mit acht Kanonen eine Lage gaben, und nachdem wir das Feuer wiederholt hatten, entfernte er sich von dieser Seite, nachdem er eine Kleingewehrsalve von etwa 200 Mann gegen uns getan hatte, aber ohne die geringste Wirkung, denn unsere Leute hielten sich gut gedeckt. Bald aber legte er auf der andern Seite an Bord; neunzig Mauren enterten sogleich unser Schiff, und hieben unser Tau- und Takelwerk zusammen; zweimal drängten wir sie vom Verdeck mit Kleingewehr, Bajonetten und Granaten auf ihr Schiff zurück, sie kehrten aber immer verstärkt herüber, übermannten und nötigten uns zur Übergabe, nachdem wir drei Tote und acht Verwundete hatten, und unser Schiff sehr beschädigt war, und schleppten uns als Gefangene nach dem maurischen Hafen Salee.

II.

Sklaverei und Flucht

 

Alle meine Gefährten wurden in das Innere des Landes an den Hof des Kaisers gebracht; mich aber, der jung und flink war, behielt der Räuberkapitän, als seine eigene Beute, als Sklave zurück. Mein Zustand war nicht so schrecklich, als ich anfangs gefürchtet hatte; demungeachtet drückte mich die unglücklichere Veränderung meiner Lage von einem Kaufmann zum Sklaven ganz zu Boden. Jetzt schien mir die prophetische Rede meines Vaters: dass ich elend sein und keinen Retter haben würde, so ganz erfüllt zu sein, dass es nicht schlimmer werden könne, und ich ohne Rettung verloren sei. Das war aber nur ein Vorschmack des noch bevorstehenden Elends.

Da mich mein neuer Gebieter mit sich nach Hause genommen hatte, so hoffte ich, dass er mich auch wieder mit zur See nehmen werde, wo es sich denn wohl ereignen könnte, dass er von einem spanischen oder portugiesischen Schiffe genommen und ich meine Freiheit erlangen würde. Allein diese Hoffnung verschwand bald, denn wenn er zur See ging, so ließ er mich am Lande zurück, seinen Garten zu bauen, und andere häusliche Sklavenarbeit zu tun; und kam er von seinem Kreuzen zurück, so musste ich des Nachts in der Kajüte liegen, und das Schiff bewachen.

Mein einziger Gedanke war Flucht und die Art und Mittel sie zu bewerkstelligen, aber ohne den geringsten Erfolg; denn ich war ganz allein, hatte keinen Engländer, Schottländer oder Irländer zum Mitsklaven, dem ich meinen Anschlag mitteilen, und mit ihm ausführen konnte. So harrte ich zwei Jahre, ohne sie möglich machen zu können, so sehr sich meine Gedanken damit, als dem Lieblingsgeschöpfe meiner Einbildung, beschäftigten. Aber nach diesem Zeitraum schien ein neuer Umstand den Versuch, mich zu befreien, begünstigen zu wollen.

Mein Patron lag länger als gewöhnlich zu Hause – weil, wie ich hörte, der Geldmangel ihn an der Ausrüstung seines Schiffes hinderte. Während dieser Zeit fuhr er wöchentlich mehrere Male im kleinen Schiffsboote auf die Reede, um zu fischen. Ich und ein kleiner Maurenjunge, Namens Xury, mussten rudern. Wir machten ihm oft viele Lust, und ich zeigte mich im Fischen so geschickt, dass er mich oft mit einem seiner Unverwandten und dem Maurenjungen hinausschickte, ihm ein Gericht Fische zu fangen.

Einst, als wir an einem stillen Morgen zum Fischen hinaus fuhren, erhob sich ein so dicker Nebel, dass wir die kaum eine halbe Meile entfernte Küste ganz aus dem Gesichte verloren; wir ruderten immer zu, ohne zu wissen wohin, den ganzen Tag und die folgende Nacht, und als der Morgen anbrach, so fand sich's, dass wir uns, anstatt der Küste zu nähern, wenigstens zwei Meilen davon entfernt hatten, und da der Wind frisch vom Lande zu wehen anfing, kamen wir nicht ohne Mühe und Gefahr, aber doch glücklich und hungrig, zurück.

Unser Patron, durch diesen Unfall gewarnt, beschloss, sich einem ähnlichen nicht wieder auszusetzen, und nie ohne Kompass und Lebensmittel aufs Fischen auszufahren. Er ließ auf der Schaluppe von unserm englischen Schiffe, die neben dem seinigen lag, durch seinen Schiffszimmermann ein kleines Zimmer mit einem Feuerherde zurecht machen, hinter welcher einer das Steuerruder und die Schoten handhaben, vorn aber zwei die Segel hissen und wenden könnten. Dieses Boot hatte ein Gieksegel; der Baum lag gerade über die Kajüte, welche so schmal und niedrig war, dass nur ein Tisch darin stehen und 3 Menschen darin sitzen konnten; doch waren einige Fächer angebracht, um Flaschen mit Getränke, Brot, Reis und Kaffe darin aufzubewahren.

Mit diesem Boote fuhr er nun oft auf den Fischfang aus, doch nie, ohne mich, wegen meiner Geschicklichkeit, mitzunehmen. Einst hatte er sich vorgenommen, mit zwei oder drei Mauren von Stande in diesem Boot auszufahren, und mir Befehl gegeben, einen großen Vorrat von Lebensmitteln nebst drei Flinten mit Pulver und Schrot auf das Boot zu bringen, um sich sowohl mit Vogelschießen als mit Fischen zu belustigen. Ich befolgte seinen Befehl, und wartete des Morgens auf ihn im Boote, das ich rein gewaschen und mit Flagge und Wimpeln geschmückt hatte, so dass es an nichts fehlte, seine Gäste wohl zu empfangen.

Allein mein Patron kam ganz allein, und sagte, seine Gäste hätten die Lustfahrt wegen Geschäften abgesagt; ich sollte daher nur mit dem Mauren und mit Xury aufs Fischen hinausfahren, denn seine Freunde würden bei ihm zu Hause speisen; sobald ich etwas gefangen, sollte ich's dahin bringen.

Das alles nahm ich mir nun vor zu tun; allein im selbigen Augenblick kamen mir auch meine Gedanken an die Flucht in den Sinn; denn ich sah, dass ich mich des jetzt mit Lebensmitteln versehenen Boots bemächtigen könnte. Kaum hatte mein Herr sich entfernt, so machte ich alle Anstalten, nicht bloß zum Fischen, sondern zu einer Reise, obschon ich noch nicht wusste, wohin ich steuern wollte, mich auch nicht darum bekümmerte, denn jeder Weg war mir recht, der mich von diesem Ort entfernte.

Mein erster Gedanke war, den Mauren unter einem schicklichen Vorwand dahin zu bringen, mir noch mehr Unterhalt zu verschaffen. Ich sagte ihm daher: »Er möchte hingehen, und uns Speise besorgen, denn unsers Herrn Vorräte dürften wir nicht berühren. Jawohl,« sagte er und ging, brachte dann einen großen Korb voll Rusk – eine Art Zwieback – und zwei Flaschen frisches Wasser ins Boot. Während seiner Abwesenheit nahm ich aus dem mir bekannten Flaschenfutter unsers Patrons, das nichts andere als englische Beute war, die Flaschen, und brachte sie ins Boot, als wenn sie schon für unsern Herrn da gewesen wären. Auch nahm ich einen großen Klumpen Wachs, einen großen Knäul Bindfaden, einen Kochkessel, ein Beil, eine Säge und einen Hammer, welches alles mir in der Folge vortrefflich zu statten kam; aus dem Wachs und Bindfaden machte ich mir Kerzen.

Der Maure ließ sich noch einmal zum Besten halten. »Müley, sagte ich zu ihm, – er hieß Ismael, das sie kurz Müley aussprechen, – unsers Patrons Flinten sind alle im Boot, könntest du nicht etwas Pulver und Schrot verschaffen? vielleicht könnten wir einige Aleamies – eine Art Seevögel – für uns schießen; ich weiß, dass unser Patron immer Munition im Vorrat im Schiffe hat.« »O ja, antwortete er, ich will gleich was holen«; brachte dann einen großen ledernen Beutel, der ungefähr anderthalb Pfund Pulver enthielt, und noch einen andern Beutel mit fünf bis sechs Pfund Schrot und einigen Kugeln, und legte das alles ins Boot. Zu gleicher Zeit hatte ich in der Kajüte noch etwas Pulver gefunden, und damit eine leere Flasche angefüllt; und so mit allem Notwendigen versehen, segelten wir hinaus zum Fischen. Die Wache des Kastells am Eingang des Hafens kannte uns schon, und ließ uns ungehindert vorbeifahren. Eine Meile vom Hafen holten wir die Segel ein und setzten uns zum Fischen, ich zog aber keinen Fisch heraus, damit ihn der Maure nicht sähe. Nach einiger Zeit sagte ich: »Das geht nicht, so kriegt unser Herr keine Fische; wir müssen weiter hinaus.« Er, der daraus kein Arg hatte, war es gleich zufrieden, und da er vorn im Boote stand, hitzte er gleich die Giek auf, ich aber stand am Steuerruder und drehte erst bei, als wir eine Meile weiter gesegelt waren, als ob ich hier wieder fischen wollte, gab dann dem Xury das Steuerruder und ging zum Mauren, der sich über das Vorderteil hinaus bückte und bereits fischte, fasste ihn unversehens zwischen den Schenkeln und warf ihn über Bord. Er kam Augenblicks in die Höhe, denn er schwamm wie ein Kork, rief mir bittend zu, ihn einzunehmen und beteuerte, mir überall hin folgen zu wollen; allein ich legte meine Flinte auf ihn an und sagte: »Ich will dir kein Leid tun, du schwimmst gut und die See ist still, mache also, dass du fort und an Land kommst; näherst du dich aber, so schieß ich dich vor den Kopf, denn ich bin entschlossen, meine Freiheit zu haben.« Er wandte sogleich um, und schwamm dem Ufer zu, das er auch ohne Zweifel erreicht haben wird. Ich hätte ihn wohl auch mitnehmen können, aber ich traute ihm nicht, und mochte auch nicht unser Drei ernähren. Als er fortschwamm, sagte ich zu dem Jungen: »Xury, wenn du mir treu sein willst, so will ich dich wohl halten; aber du musst dich ins Gesicht schlagen, und mir bei Mahomed und deines Vaters Bart Treue schwören, sonst muss ich dich auch in die See werfen.« – Xury lächelte mich in seiner Unschuld an, so dass ich unmöglich Misstrauen in ihn setzen konnte, und schwor mir, getreu zu sein, und mit mir bis an der Welt Ende zu gehen.

So lange mich der fortschwimmende Maure noch sehen konnte, steuerte ich so dicht bei dem Winde als möglich, damit man denken möchte, ich segle nach Europa. Der Wind war Nord-Nordost und mir gar nicht günstig; wär er südlich gewesen, so würde ich die Küste von Spanien gewiss erreicht haben; allein er mochte wehen, aus welcher Ecke er wollte, mein Entschluss war fest, der Sklaverei zu entziehen. Sobald aber der Abend dämmerte so machte ich eine Wendung, sammelte Süd, und lenkte meinen Lauf etwas östlich, damit ich näher an der Küste in stillerem Wasser bliebe, und bei dem frischen Winde ging die Fahrt so schnell dass ich den folgenden Nachmittag um drei Uhr, als wir landwärts steuerten, wenigstens hundert und fünfzig Meilen südlich von Salee, weit über das Gebiet des Kaisers von Marokko oder irgendeines maurischen Königs hinaus sein mussten, denn wir sahen keine Menschen. Wer hätte auch vermuten sollen, dass ich südwärts, so recht gegen die barbarische Küste, segeln würde, wo wir nicht einmal das Land betreten konnten, ohne uns der Gefahr auszusetzen, von Negern umringt und getötet, oder von wilden Tieren gefressen zu werden? aber die Furcht, wieder in die Hände der Mauren zu fallen, schreckte mich so sehr, dass ich den guten Wind benutzte und, ohne stille zu halten und zu ankern oder ans Land zu steigen, fünf Tage in einem fort segelte.

Nun aber wandte sich der Wind nach Süd um, und da wagte ich es erst, gegen die Küste zu steuern. Wenn dir auch, dachte ich, eines ihrer Schiffe nachsetzt, so werden sie's nun wohl aufgeben. Ich ließ eines Abends den Anker in der Mündung eines kleinen Flusses fallen, ohne zu wissen, in welcher Gegend, unter welcher Breite, bei welcher Nation; ich sah keinen Menschen, und wünschte auch keinen zu sehen; mein einziger Wunsch war frisches Wasser. Wir hatten uns vorgenommen, ans Land zu schwimmen, wenn es finster sein würde; als es aber Nacht war, hörten wir ein so schreckliches Bellen, Brüllen und Heulen wilder Tiere, dass der arme Xury sich beinahe zu Tode ängstigte, und mich inständig bat, ja nicht vor Anbruch des Tages ans Ufer zu gehen. »Gut, sagte ich, wenn wir aber nun am Tage Menschen sehen, die für uns eben so gefährlich sind als diese Bestien?« – »O dann, antwortete er lachend, nehmen wir die Flinte und machen sie alle davon laufen.« Xury's Rat war gut, ich befolgte ihn, und es war mir lieb, den Jungen so mutig zu sehen; um ihm noch mehr Herz zu machen, gab ich ihm ein Schlückchen aus dem Flaschenfutter des Patrons. So blieben wir die Nacht über vor Anker liegen, aber an Schlafen war nicht zu denken, denn nach einigen Stunden sahen wir ungeheure Tiere von unbekannter Art an den Strand kommen, sich im Wasser herumwälzen und abkühlen, wobei sie ein solches Geheule machten, dass ich nie etwas so Entsetzliches gehört habe.

Xury war in Todesangst und, die Wahrheit zu gestehen, ich nicht weniger, und sie stieg noch mehr, als wir eine dieser Bestien gegen unser Boot heranschwimmen hörten, denn sehen konnten wir sie nicht, aber nach ihrem Geschnaube zu urteilen, musste sie ungeheuer sehn. Xury versicherte, es sei ein Löwe, er hatte wahrscheinlich recht, und rief mir zu, den Anker zu lichten und fort zu rudern. – »Nein, erwiderte ich, wir können ja das Ankertau länger ausschlüpfen lassen, und so das Boot weiter seewärts legen, weit kann sie uns doch nicht nachfolgen«; aber kaum hatte ich Zeit dies zu sagen, als ich das Tier nicht weiter als einige Ruderlängen von uns merkte, und nicht wenig erschrak. Ich holte gleich meine Flinte aus der Kajüte, und gab Feuer, worauf das Tier auch sogleich umkehrte, und dem Ufer zu schwamm. Unmöglich lässt sich das schreckliche tausendstimmige Getöse beschreiben, das auf diesen Schuss – der erste, der hier je gehört worden sein mochte – sowohl am Strande als weiter gegen das Innere des Landes entstand. Dies überzeugte mich vollends, dass gar nicht daran zu denken sei, bei Nacht ans Ufer zu gehen; ob wir uns sogar am Tage hinwagen dürften, war eine andere Frage; denn in die Hände der Wilden zu fallen, war eben so sehr zu fürchten als die Beute der Löwen und Tiger zu werden. Dennoch mussten wir durchaus Wasser holen, dessen wir keine Kanne mehr vorrätig hatten.

Endlich, als es heller Tag war, entschied Xury diese Frage, indem er sich anbot, »Wasser zu suchen und mir zu bringen, wenn ich ihm einen Krug mitgeben wollte.« Ich fragte, »warum denn gerade er hingehen wollte, und ich im Boot bleiben sollte?« Der gutherzige Junge antwortete mir mit so vieler Liebe, dass ich ihm von der Zeit an herzlich gut sein musste: »Wenn die wilden Leute kommen, so fressen sie mich, und du kannst fortgehen.« Ich fiel ihm um den Hals, und sagte: »O, sie sollen keinen von uns essen; wir wollen beide gehen, und wenn die wilden Leute kommen, so schießen wir sie tot.« Hierauf aßen wir ein Stück Brot, nahmen einen Schluck aus dem bekannten Flaschenfutter, ruderten dann so nahe an das Ufer als es ratsam schien, und wateten, jeder mit einem Gewehr und einem Kruge, an das Ufer. Aus Furcht vor den Wilden ließ ich das Boot nicht aus den Augen; aber Xury eilte gegen eine Niederung, die er etwa eine Meile landeinwärts entdeckt hatte, kam aber gar bald wieder in vollem Laufe zurück. Ich glaubte, er würde von einem Wilden verfolgt oder von einem Tiere erschreckt, und lief ihm entgegen, um ihm zu Hilfe zu kommen; als ich ihm aber näher kam, sah ich etwas über seine Schultern herabhängen; es war ein Tier, das er geschossen hatte, und einem Hasen ähnlich sah, doch längere Beine hatte. Wir waren recht froh darüber; aber noch größer war meine Freude, dass er gutes frisches Wasser gefunden, aber keine Wilden gesehen hätte. Wir füllten also unsere Krüge, bereiteten dann den Hasen, ließen uns ihn vortrefflich schmecken, und setzten hierauf unsere Fahrt weiter fort.

Die Gegend, wo ich mich nun befand, lag zwischen dem Gebiete des Kaisers von Marokko und dem der Neger, und war nur von wilden Tieren bewohnt, weil die Neger ihn aus Furcht vor den Mauren verlassen und sich südwärts gezogen haben; diese aber verließen ihn wegen seiner Unfruchtbarkeit, und kommen nur, zwei- bis dreitausend Mann stark, wie eine kleine Armee, dahin auf die Jagd der Löwen, Tiger, Leoparden und anderer grimmigen Tiere.

Von meiner ersten Reise her wusste ich zwar wohl, dass die kanarischen Inseln und die vom grünen Vorgebirge nicht weit von diesen Küsten entfernt sein konnten; da es mir aber an Instrumenten fehlte, um die Höhe aufzunehmen, und ich mich auch nicht mehr eigentlich erinnern konnte, unter welcher Breite die einen und andern lagen, so wusste ich nicht, wo ich mich nach ihnen umsehen und auf sie lossteuern sollte, sonst hätte ich sie vielleicht auffinden können. Meine Hoffnung war, dass wenn ich mich an der Küste hielte, ich in die Gegend käme, wohin die Engländer handeln, und vielleicht eines ihrer Schiefe antreffen würde, das mir beistehen und uns aufnehmen könnte.

Einige Male glaubte ich den Piko oder den hohen Berg auf der kanarischen Insel Teneriffa zu erblicken, und hatte nicht wenig Lust, mich in die offene See hinaus zu wagen, in Hoffnung sie zu erreichen. Zwei Versuche schlugen fehl, indem widrige Winde mich zurück trieben; auch fand ich, dass die See für mein kleines Fahrzeug zu hoch ging, daher hielt ich mich, wie vorher, an den Küsten, und landete verschiedene Male, um frisches Wasser einzunehmen; wir fanden, dass wir uns deswegen nicht so viel Mühe wie das erste Mal geben durften, denn nach halb abgelaufener Ebbe fanden wir nicht weit über der Mündung süßes Wasser in den Flüssen.

Eines Morgens früh legten wir an einer hohen, aber nicht langen Landspitze vor Anker still, um, wenn die Flut stärker anströmte, mit ihr weiter hinauf zu treiben. Allein Xury, der, wie es scheint, ein schärferes Gesicht als ich hatte, sagte leise zu mir: »Wir würden wohl am besten tun, uns weiter vom Ufer zu entfernen, denn siehst du dort das schreckliche Ungeheuer, das an dem Abhange des Hügels schläft?« Ich blickte hin, und sah wirklich einen fürchterlich großen Löwen, der im Schatten des überhängenden Hügels ruhte. – »Ei, Xury, laufe geschwind hin, sagte ich, und töte mir das Tier.« Der gute Xury erschrak gewaltig, und rief: »Ich ihn umbringen! er macht nur einen Bissen aus mir.« – Dann bedeutete ich ihm, nur stille zu sein, nahm unsere größte Flinte, die fast eine Musketenkugel schoss, lud sie stark mit Pulver und ein paar Stücken Eisen, und legte sie vor mich hin; lud dann die zweite Flinte mit zwei Kugeln und die dritte mit fünf Kügelchen; zielte hierauf mit der ersten Flinte, so gut ich nur konnte, dem Löwen nach dem Kopfe; allein da er die Pfote über die Schnauze hielt, traf ihn der Schuss über dem Knie, und zerschmetterte ihm den Knochen. Brummend fuhr er auf, fiel aber bald wieder nieder, erhob sich von neuem auf drei Füßen, weil er den vierten zerbrochen fühlte, und fing das entsetzlichste Gebrülle an, das ich je gehört habe. Ich war ein wenig bestürzt, ihn nicht auf den Kopf getroffen zu haben, feuerte sogleich die zweite Flinte ab, und traf ihn gerade auf den Kopf, obgleich er anfing fort zu hinken, so dass er zusammenstürzte und, ohne laut zu werden, mit dem Tode rang. Jetzt bekam Xury Herz und wünschte ans Ufer zu gehen, sprang, als ich ihm es erlaubte, sofort ins Wasser, schwamm mit der einen Hand ans Ufer, und hielt mit der andern die Flinte über Wasser; als er ganz nahe an dem Tiere war, setzte er ihm die Flinte ins Ohr, schoss ihm durch den Kopf und gab ihm den Rest.

Dies war nun wohl eine Jagd, aber keine Speise, und ich bereute die drei unnütz verschwendeten Schüsse; allein Xury wollte doch etwas davon haben und ihm den Kopf abhacken. Allein das musste er bleiben lassen, und sich bloß mit einer Pfote begnügen, die er mir voller Freuden brachte, und deren Größe mich in Erstaunen setzte. Mir fiel ein, ihm die Haut abzustreifen. Wir machten uns also gleich darüber her, aber Xury verstand besser damit umzugehen, als ich, der sehr ungeschickt dazu tat. Wir brachten den ganzen Tag damit zu, und brachten das Fell endlich herunter, das wir dann über der Kajüte ausbreiteten, wo es die Sonne in wenigen Tagen austrocknete; es diente mir dann zu einem guten Lager.

Nach diesem Aufenthalt segelten wir ungefähr zehn Tage nach einander südwärts, lebten sehr sparsam von unserm Mundvorrath, der stark auf die Neige ging, und landeten nur, um frisches Wasser einzunehmen. Meine Absicht war, den Fluss Gambia oder Senegal oder irgendeinen Ort in der Gegend um das grüne Vorgebirge zu erreichen, wo ich ein europäisches Schiff zu finden hoffte, denn ich wusste, dass alle Schiffe, die nach der Küste von Guinea, nach Brasilien und Ostindien segeln, an diesem Vorgebirge oder an den nach ihm benannten Inseln zu landen pflegten. Und wäre das auch nicht gewesen, so hätte ich dennoch keinen andern Lauf als gegen diese Inseln zu nehmen gewusst; auf diesem Punkte beruhte meine Rettung; ich musste ihn erreichen, oder ein Schiff finden, oder umkommen.

Als wir nun, wie gesagt, zehn Tage lang unsere Reise fortgesetzt hatten, so bemerkten wir, dass das Land bewohnt zu werden anfing, denn wir erblickten im Vorbeifahren Menschen, die längs dem Strande hinliefen, uns nachsahen, und ganz nackt und schwarz waren. Ich wollte gleich zu ihnen ans Land gehen, aber Xury widerriet es mir. Ich bemerkte, dass sie unbewaffnet waren; nur Einer hatte einen langen Stab in der Hand, und das wäre, meinte Xury, eine Lanze, die sie sehr weit und gewiss werfen könnten; doch näherte ich mich so weit, dass ich vom Boot aus mit ihnen sprechen konnte. Ich suchte mich, so gut ich konnte, durch Zeichen verständlich zu machen, dass ich Lebensmittel zu bekommen wünschte, worauf sie mir winkten, mit dem Boot stille zu halten; ich holte also mein Segel ein, und legte bei, während dem einige dieser Neger landeinwärts liefen, und nach kaum einer halben Stunde zwei Stücke getrocknetes Fleisch und etwas Korn mitbrachten. Nur war jetzt die Frage, wie wir es habhaft werden könnten, denn wir trauten ihnen nicht, und sie fürchteten sich vor uns. Endlich fielen sie auf ein Mittel, das für uns Alle gleich sicher war, denn sie legten die Nahrungsmittel auf dem Strande nieder, und zogen sich dann eine ziemliche Strecke zurück, bis wir Alles an Bord gebracht hatten, worauf sie sich wieder näherten. Wir gaben ihnen durch Zeichen unsern Dank zu verstehen, das Einzige, was wir ihnen zu geben hatten. Doch bald zeigte sich eine Gelegenheit, ihnen einen großen Dienst zu erweisen; denn als wir noch stille lagen, rannten zwei ungeheuer große Raubtiere in der größten Wut vom Gebirge gegen die See herab: ob es das Männchen war, welches das Weibchen verfolgte, ob es aus Lust oder aus Raubgier geschah, ob es etwas Gewöhnliches oder Außerordentliches war, ließ sich nicht bestimmen; doch schien letzteres wahrscheinlicher, denn diese Tiere lassen sich sonst selten als nur bei Nacht sehen, und das Volk, besonders die Weiber, liefen im größten Schrecken davon; nur der Mann mit der Lanze blieb stehen. Die beiden Bestien schienen die Neger gar nicht anfallen zu wollen, sondern stürzten sich ins Wasser, und schwammen, wie es schien bloß zur Lust, da herum. Ich hatte gleich eine Flinte geladen, und auch die andern beiden durch Xury laden lassen, und da mir diese Tiere zu nahe kamen, schoss ich das eine gerade durch den Kopf, dass es sogleich sank; es kam aber bald wieder herauf, tauchte bald auf, bald unter, rang mit dem Tode, und suchte das Ufer zu erreichen, krepierte aber, ehe es noch dahin kommen konnte, teils an der Wunde, teils an dem verschluckten Seewasser. Die andere Bestie, von dem Blitze und Knall erschreckt, schwamm an den Strand, und lief dem Gebirge zu, ohne dass ich in der großen Entfernung erkennen konnte, was es eigentlich für ein Tier war.