Isabel Morelli

Kleine Pille, große Folgen

Isabel Morelli

Kleine Pille,
große Folgen

Was dir keiner über
die Antibabypille erzählt

Inhalt

Einleitung

Die Geschichte der Pille

Emanzipation oder der Untergang der Frauengesundheit?

Kämpferin für sexuelle Befreiung: Margaret Sanger

Pionierinnen und Pioniere auch in Europa

Die Schattenseiten der Erfolgsgeschichte

Die Kirche und die Pille

Es war einmal in Deutschland

Die Probleme auf den Punkt gebracht

Lücken im Lehrplan

Wie sexualpädagogischer Unterricht aussehen sollte

Der Gynäkologe: Freund oder Feind?

Das traurige Ergebnis

Besser spät als nie: Alles, was du wissen musst!

Darf ich vorstellen? Dein Zyklus!

Das Mysterium Menstruation

Hormone – Taktgeber im System

Die Wirkweise der Pille

Bei Risiken und Nebenwirkungen …

Nicht ernst genommen?

Was dir keiner über die Pille erzählt …

Pille und Partnerwahl

Die Pille in der Pubertät

Weibliche Attraktivität unter Einfluss der Pille

Wachstum der Gebärmutter beeinträchtigt!

Pille und Zahngesundheit

Von schrumpfenden Eierstöcken und verlorenen Eizellen

Beeinträchtigter Muskelaufbau

Pille versus Schilddrüse

Pille und Augen

Veränderung der weiblichen Gehirnstruktur

Pille und Darm

Chronisch-entzündliche Krankheiten

Pille und Leber

Die Pille verbraucht Vitamine und Mineralstoffe

Pille und Periode

Pille und Psyche

Der PCOS-Irrtum

Nutzen-Risiko-Verhältnis

Gynäkologen und ihre Liebe zur Antibabypille

Der Vorwurf

Die erschreckende Wahrheit

Wie mit Pillen-Patientinnen Geld eingespart wird

Das Problem mit den Weiterbildungen

Die »Einhörner« der Gynäkologie

Story time – Was Frauen berichten

Isabel, 31 Jahre: hormoneller Totalschaden

Nathalie, 25 Jahre: Thrombose und Schlaganfall mit 21

Sabrina, 26 Jahre: Depressionen, Selbstmordgedanken, Libidoverlust

Nathalie, 28 Jahre: Libidoverlust, Migräne, Sinusitis

Anna, 21 Jahre: Schmerzen beim Sex, vaginale Trockenheit

Maria, 27 Jahre: Horror nach dem Absetzen

Betty, 26 Jahre: manipulierte Partnerwahl

Dani, 32 Jahre: Migräne, Hashimoto, Fehlgeburt

Melli, 29 Jahre: Aller guten Dinge sind drei

Anne, 28 Jahre: psychiatrische Klinik, Antidepressiva

Daniela, 28 Jahre: Depressionen, Blasenentzündungen und Migräne

Jasmina, 24 Jahre: Faktor-V-Leiden übersehen, Lungenembolie

Alessandra, 32 Jahre: erfolglose Absetzversuche und Hashimoto

Leonora, 27 Jahre: Leichenfingerkrankheit und schlechte Leberwerte

Susanna, 24 Jahre: Herzinfarkt mit 19

Angelina, 30 Jahre: Gewichtsabnahme, Haarausfall und Stimmungsschwankungen

Bianca, 25 Jahre: Gewichtszunahme, Heuschnupfen und anhaltende Müdigkeit

Keine Sicherheit ohne Hormone?

Von Männern, Frauen und Verantwortung

Links und Buchmpfhlungen

Danksagung

Anmerkungen

Einleitung

Jeden Tag schlucken weltweit Millionen Frauen und Mädchen allen Alters die Antibabypille. Seit mittlerweile 57 Jahren sind orale Kontrazeptiva auf dem Markt und in dieser Zeit zum beliebtesten Verhütungsmittel der Welt aufgestiegen.

Noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit haben so viele absolut gesunde Menschen, völlig freiwillig und ohne es weiter zu hinterfragen, dauerhaft ein so starkes Medikament eingenommen.

Bis zur Markteinführung der ersten Antibabypille in Amerika hätte es niemand für möglich gehalten, dass man Medikamente tatsächlich auch an gesunde junge Frauen verkaufen könnte. Ein Jackpot für die Pharmaindustrie. Sie gehörte schon zu den umsatzstärksten Industrien der Welt, als Medikamente noch ausschließlich zur Behandlung von Symptomen und Krankheiten gedacht waren. Doch mit dieser neu entdeckten Zielgruppe gingen die Umsätze natürlich steil nach oben. Bis heute ist die Antibabypille, die übrigens nur in Deutschland einen solch plakativen Namen trägt, weltweit das meist verschriebene Medikament.

Anfangs hatte niemand damit gerechnet, dass dieser Plan aufgehen könnte. Verständlich. Was für ein verrückter Gedanke. Wie sollte man es auch schaffen, dass Frauen auf der ganzen Welt täglich ein Medikament schlucken, dessen Nebenwirkungen im schlimmsten Fall tödlich sind? Eine Pille, die hoch dosierte synthetische Hormone enthält. Eine kleine Tablette, die damals so neu auf dem Markt war, dass man noch gar nicht abschätzen konnte, welche irreversiblen Folgen auf die Nutzerinnen zukommen könnten. Eine Pille, die nicht nur Einfluss auf das Hormonsystem, sondern auch auf den gesamten Körper und die Psyche hat.

Welche Frau wäre schon dazu bereit, solch ein Medikament einzunehmen, und das »nur«, um eine Schwangerschaft zu vermeiden?

Einige Jahrzehnte später war ich eine dieser Frauen! Und da du diese Zeilen gerade liest, wirst auch du eine dieser Frauen sein. Willkommen im Klub.

Nachdem ich 2010 die Pille abgesetzt hatte, startete meine persönliche gesundheitliche Horrorgeschichte. Das war auch der Zeitpunkt, an dem mein Interesse an der Antibabypille, ihrer Geschichte, der Wirkweise, den Nebenwirkungen und vor allem den damit verbundenen körperlichen Zusammenhängen geweckt wurde. Je mehr ich recherchierte und über dieses oft verharmloste Verhütungsmittel lernte, desto häufiger fragte ich mich:

Wie um alles in der Welt ist es möglich, dass dieses Medikament auch nach so vielen Jahrzehnten »voller Nebenwirkungen« immer noch so beliebt ist? Wissen die Frauen eigentlich, was sie seit Jahren schlucken?

Wahrscheinlich nicht. Denn mittlerweile hat sich die Antibabypille nicht nur zum beliebtesten Verhütungsmittel entwickelt, sondern auch zu einer unheimlich angesagten Lifestyledroge. Gerade junge Mädchen in der Pubertät schwören auf diese »Schönheitspille«. Leichtere Periode, größere Brüste, reinere Haut, vollere Haare, weiblichere Figur, und das alles vereint in einer kleinen, harmlosen Tablette? Klingt nach der optimalen Lösung für alle pubertären Probleme. Was für eine tolle Erfindung!

Doch was ist der Preis für die vermeintlich sichere Verhütung und die optischen Vorteile?

Depressionen, Libidoverlust, Stimmungsschwankungen, Migräne, Schädigungen der Leber, Zysten, Gallensteine, Übelkeit, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Magen- und Darmprobleme, um nur einige zu nennen. Im schlimmsten Fall steigt auch noch das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken sowie eine Thrombose oder eine Lungenembolie zu erleiden. Nach so vielen Jahren und der Kenntnis über die Unmengen von Nebenwirkungen und Folgen wird es Zeit, sich zu fragen, ob wir tatsächlich noch bereit sind, diesen Preis zu zahlen!

Diskussionen über Pro und Contra, Studien und Mythen über orale Kontrazeptiva gibt es schon seit der Markteinführung in den 1960er-Jahren. Doch es ist leider wirklich nicht einfach, fundierte Informationen zu finden. Tatsächlich wurden mögliche Nebenwirkungen und Folgen der hormonellen Verhütung schon von Beginn an gern verschwiegen, abgestritten, bagatellisiert, geleugnet oder weggelächelt. Um also einen wirklichen Überblick zur Wirkweise der Pille und den eventuellen Beeinträchtigungen der allgemeinen Frauengesundheit, der einzelnen Organe und des Hormonsystems zu bekommen, bedarf es viel Geduld, Literatur und noch mehr Recherche. Mich hat diese Recherche mittlerweile knapp acht Jahre gekostet, in denen ich etliche Fachbücher gelesen, Interviews geführt und viel kompetente Unterstützung von ausgewählten Medizinern bekommen habe. Das Ergebnis findet sich fein säuberlich zusammengefasst in diesem Buch.

Jede Frau sollte die Möglichkeit haben, an alle diese wichtigen Informationen zu gelangen, um sich selbst eine Meinung zu bilden. Das ist die Grundvoraussetzung, um selbstverantwortlich über die Sexualität, Gesundheit und Verhütung entscheiden zu können.

Wissen ist Macht!