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Dr. Helmut Neuhold, Jahrgang 1959, studierte an der Universität Wien Geschichte und Politikwissenschaft. Verschiedene wissenschaftliche Arbeiten mit Schwerpunkt Militärgeschichte und biografische Arbeiten. Publikationen: »Konkurrenz für Krupp« 2004, »Das andere Habsburg« 2008.

Zum Buch

Die großen Eroberer

Schon in der Antike wurden durch jahrelange Eroberungskriege Machtbereiche in erstaunlichem Ausmaß vergrößert und Weltreiche geschaffen. Hier werden 35 Personen aus allen geschichtlichen Epochen in einem Kurzporträt mit den wichtigsten Ereignissen während ihrer Kriegszüge und Herrschaft dargestellt: Vom ägyptischen Pharao Thutmosis III., über den chinesischen Kaiser Qin Shihuangdi, Karl den Großen, bis hin zum »Großen Vorsitzenden« Mao Zedong und Moshe Dayan.

Helmut Neuhold
Die großen Eroberer

Helmut Neuhold

Die großen Eroberer

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INHALT

EINLEITUNG

PHARAO THUTMOSIS III.
(1483 v. Chr.–1425 v. Chr.)

SARGON II. VON ASSYRIEN
(König 721 v. Chr.–705 v. Chr.)

ALEXANDER DER GROßE
(356 v. Chr.–323 v. Chr.)

QIN SHIHUANGDI
(259 v. Chr.–210 v. Chr.)

HANNIBAL BARKAS
(247 v. Chr.–183 v. Chr.)

SCIPIO AFRICANUS
(235 v. Chr.–183 v. Chr.)

GNAEUS POMPEIUS MAGNUS
(106 v. Chr.–48 v. Chr.)

GAIUS JULIUS CAESAR
(100 v. Chr.–44 v. Chr.)

KAISER TRAJAN
(52–117)

KÖNIG GEISERICH
(389–477)

KÖNIG ATTILA
(410–453)

KARL DER GROßE
(742–814)

OTTO DER GROßE
(912–973)

WILHELM DER EROBERER
(1027–1087)

SULTAN SALADIN
(1138–1193)

KÖNIG RICHARD LÖWENHERZ
(1157–1199)

DSCHINGIS KHAN
(1155–1227)

TIMUR LENG
(1336–1405)

MEHMET II. DER EROBERER
(1432–1481)

MUHAMMAD BABUR KHAN
(1483–1530)

FRANCISCO PIZARRO
(1478–1541)

HERNÁN CORTÉS
(1485–1547)

SÜLEYMAN I. DER PRÄCHTIGE
(1494–1566)

IWAN IV. DER SCHRECKLICHE
(1530–1584)

SHOGUN TOKUGAWA IEYASU
(1543–1616)

PRINZ EUGEN VON SAVOYEN
(1663–1736)

ROBERT CLIVE
(1725–1774)

FRIEDRICH DER GROßE
(1712–1786)

NAPOLEON BONAPARTE
(1769–1821)

SHAKA ZULU
(1787–1828)

SIMON BOLIVAR
(1783–1830)

MUHAMMAD AHMAD MAHDI
(1844–1885)

LAWRENCE VON ARABIEN
(1888–1935)

MAO ZEDONG
(1893–1976)

MOSHE DAYAN
(1915–1981)

EINLEITUNG

Seit es schriftliche Überlieferungen gibt, wird von militärischen Anführern berichtet, die fremdes Territorium und dessen Bewohner durch Eroberungen in ihre Gewalt brachten. Schon in der Antike konnten Herrscher wie Alexander der Große oder Julius Caesar durch jahrelange Eroberungskriege ihren Machtbereich in erstaunlichem Ausmaß vergrößern und Weltreiche schaffen. Es gibt seitdem keinen Abschnitt der Menschheitsgeschichte oder Teil der Welt, in dem nicht große Eroberungen durch begabte Heerführer gemacht wurden. Einige von Eroberern gegründete Reiche hatten über viele Jahrhunderte Bestand, andere zerfielen nach dem Tod ihres Gründers, wie jenes Alexanders des Großen, oder schon zu dessen Lebzeiten, wie das Napoleons.

Das Leben dieser Persönlichkeiten fasziniert auch heute noch; wir staunen über den Mut, die Energie und die Fähigkeiten dieser Männer, doch erschrecken wir oft vor der Rücksichtslosigkeit und Grausamkeit, die viele bei ihren Eroberungsfeldzügen an den Tag legten. Die militärische Inbesitznahme eines Landes oder einer Region ist sicher keine Beschäftigung für zarte Gemüter, lassen uns doch die Berichte über die Gräuel, die bei vielen Eroberungszügen verübt wurden, über die Verwüstung großer Gebiete und die Ausrottung ganzer Völker nicht gleichgültig. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es keine friedlichen Eroberungen in der Geschichte gab.

Da in den fünf Jahrtausenden überlieferter Menschheitsgeschichte eine Vielzahl von Eroberungen durch militärisch begabte Persönlichkeiten zu verzeichnen ist, musste für dieses Buch eine Auswahl getroffen werden. Es behandelt insgesamt 35 bedeutende Personen aus allen geschichtlichen Epochen und allen Weltteilen – also auch Eroberer aus Asien, Amerika und Afrika, die dem europäischen Leser vielleicht weniger bekannt sind – und spannt dabei einen Bogen vom ägyptischen Pharao Thutmosis III., der auch als „Napoleon Ägyptens“ bezeichnet wurde, über den chinesischen Kaiser Qin Shihuangdi, der in kurzer Zeit China unter seiner Herrschaft vereinigen konnte, Karl den Großen, der das abendländische Kaisertum des Mittelalters begründete, bis hin zu Persönlichkeiten der jüngsten Geschichte, wie dem „Großen Vorsitzenden“ Mao Zedong und Moshe Dayan, der Israel zu einer regionalen Großmacht machte und dessen Territorium in einem der erstaunlichsten Kurzkriege der Geschichte enorm vergrößerte. Natürlich durften die „großen Namen“ nicht fehlen; an einem Napoleon oder am „Dreigestirn des Altertums“ – Alexander, Hannibal und Caesar – führt kein Weg vorbei. Aber es gab auch viele Erobererpersönlichkeiten, deren Namen man heute kaum noch nennt, obwohl sie ebenfalls ruhmreiche Taten vollbrachten und bedeutenden Einfluss auf die Geschichte hatten: Man denke nur an Scipio Africanus, der immerhin den großen Hannibal besiegte.

Die dargebotenen Porträts versuchen, die Persönlichkeit des jeweiligen Eroberers kurz zu charakterisieren und die wichtigsten Ereignisse während seiner Kriegszüge und Herrschaft darzustellen. Bei dieser Beschränkung auf das Wesentliche konnten die historischen Personen und ihr Umfeld natürlich nicht erschöpfend darstellt werden, doch vermögen die folgenden Kurzbiografien vielleicht, dem Leser einen Grundstock an Wissen zu vermitteln und ihn zu einer weiterführenden Lektüre anzuregen.

Da es bei vielen der behandelten Personen, insbesondere jenen aus weit zurückliegenden Epochen der Geschichte, oft sehr widersprüchliche Angaben zu den Lebensdaten und bestimmten historischen Ereignissen gibt, hat sich der Autor dafür entschieden, stets jene Informationen zu präsentieren, die für ihn den höchsten Grad an Wahrscheinlichkeit haben. Die Abfolge der Porträtierten ist strikt chronologisch nach deren Sterbedatum geordnet. Dies erschien aus historischer Perspektive am sinnvollsten, da sich der Höhepunkt des Wirkens fast aller dieser Männer gegen ihr Lebensende gezeigt hat.

Man findet bei den in diesem Buch vorgestellten Eroberern im Wesentlichen zwei Grundtypen. Einerseits den „in Purpur Geborenen“, der bereits aus einer Herrscherdynastie stammte und dessen Vorfahren oft schon bedeutende Eroberungen gemacht hatten, wie zum Beispiel Alexander der Große, Karl der Große oder Süleyman I. Und dann gibt es den Typ des Aufsteigers, der aus dem Volk kam und zu einer großen Erobererpersönlichkeit wurde, wie Francisco Pizarro, Robert Clive oder Mao Zedong. Manche vernichteten bei ihren Eroberungsfeldzügen große Reiche, wie Timur Leng oder Hernán Cortés, während andere viele kleinere Staaten zu einem überragenden Reich vereinten, wie der chinesische Kaiser Qin Shihuangdi oder der erste Tokugawa-Shogun in Japan. Es gab Männer, die von einer großen Idee geleitet wurden, wie Simon Bolivar, der die Völker Südamerikas zu befreien trachtete, oder Lawrence von Arabien, der Ähnliches für die Araber leisten wollte. Andere waren religiöse oder politische Fanatiker, wie der Mahdi oder Mao Zedong. Die Gier nach Reichtümern war sehr oft mit ein Motiv für Eroberungen, man denke nur an die spanischen Konquistadoren oder den Hunnenkönig Attila, ebenso wie der schiere Machthunger, den man etwa Gaius Julius Caesar oder Shaka Zulu unterstellen darf. Was auch immer die Motive der einzelnen Eroberer gewesen sein mögen, sie haben jedenfalls Geschichte gemacht und das Gesicht der Welt geprägt. Und es weiß heute niemand, ob der Menschheit in Zukunft machtbesessene Erobererpersönlichkeiten erspart bleiben werden.

Helmut Neuhold, September 2008

PHARAO THUTMOSIS III.

(1483 v. Chr.–1425 v. Chr.)

„Der sich über seine Stärke freut, der die Herrscher der Fremdländer schlägt, die ihn angreifen, weil sein Vater Re ihm Siege über jedes Land insgesamt und die Stärke des Schwertes für seine Armee verliehen hat, um die Grenzen Ägyptens auszuweiten …“ Dieser alte ägyptische Text auf einem Obelisken verherrlicht einen Pharao, der lange Zeit kaum Beachtung fand. Doch jener Herrscher, der als „Napoleon Ägyptens“ bezeichnet wird, war wohl die größte militärische Begabung und der bedeutendste Eroberer unter den Pharaonen.

Der 1496 v. Chr. geborene Thutmosis erhielt ab seinem vierten Lebensjahr eine geistliche Ausbildung im Amun-Tempel zu Theben. Da er als Sohn der Zweitfrau des Pharaos in der Thronfolge nicht an erster Stelle stand, war er für die Laufbahn eines Priesters vorgesehen. Sein Vater Thutmosis II., der während seiner kurzen Regierungszeit kränklich war, starb recht jung. Am Hof entbrannte ein Streit um die Nachfolge, der durch einen Spruch des Amun-Orakels zugunsten von Thutmosis III. entschieden wurde. Der kleine Prinz wurde im Jahre 1490 v. Chr. zum neuen Pharao geweiht, die eigentliche Regentschaft übernahm jedoch die Erstfrau des verstorbenen Pharao, Hatschepsut.

Bald wurde die Regentin selbst als Pharaonin bezeichnet und sie entwickelte eine sehr kraftvolle Herrschaft. Sie trat als große Bauherrin auf, galt es doch, die Spuren der noch nicht lange zurückliegenden Besetzung des Landes durch die Hyksos zu beseitigen. Unter Hatschepsut wurde auch die militärische Macht Ägyptens verstärkt, wovon Thutmosis später profitieren sollte. Durch die Invasion der Hyksos waren das Pferd und der Wagen als Fortbewegungs- und Kampfmittel in Ägypten bekannt geworden.

Der Machtanspruch der „Pharaonin“ Hatschepsut ging so weit, dass sie in einem von ihr errichteten Tempel Thutmosis III. nur als Nebenfigur darstellen ließ. Ansonsten taucht sie auf Inschriften gleichbedeutend mit ihrem Stiefsohn auf. Der junge Pharao hatte sich, neben der ständigen Vorbereitung auf seine Rolle als Herrscher, mit Kulthandlungen und Opferriten zu beschäftigen. Außerdem hatte er die Einsetzung von Würdenträgern und die Einrichtung von religiösen Stiftungen zu vollziehen. Die politische Macht jedoch lag allein in Hatschepsuts Händen.

Ab seinem 15. Regierungsjahr begann Thutmosis III. sich politisch stärker zu engagieren und sich vermehrt mit ihm genehmen Leuten zu umgeben. Noch zur Zeit der Mitregentschaft Hatschepsuts unternahm der junge Pharao seine ersten Feldzüge, deren Ziele Syrien und Nubien waren.

Das Ende von Hatschepsut liegt im Dunkeln. Sie verschwindet nach ihrem 20. Regierungsjahr einfach aus den Quellen und Aufzeichnungen. Möglicherweise wurde sie von Thutmosis beseitigt, der die Stiefmutter dafür gehasst haben könnte, dass sie ihm die Macht so lange vorenthalten hatte. Vielleicht starb sie aber auch eines natürlichen Todes. Die spätere Entfernung ihres Namens und ihrer Figur von vielen Bauten und Reliefs deutet jedoch eher auf ein unsanftes Ende der „Pharaonin“ hin. Thutmosis jedenfalls war danach der uneingeschränkte Herrscher Ägyptens.

Der Pharao ließ seine Feldzüge in einer Art Tagebuch aufzeichnen, weshalb seine Unternehmungen im Gegensatz zu den Taten vieler anderer Herrscher Ägyptens gut dokumentiert sind. In den 20 Jahren seiner Alleinherrschaft sollte es Thutmosis gelingen, die Grenzen seines Reiches zielbewusst im Norden bis an den Euphrat und im Süden bis zum 4. Katarakt des Nils auszuweiten.

Als die Herrschaft Hatschepsuts, aus welchen Gründen auch immer, zu Ende ging, spitzte sich die Lage in Gebieten zu, auf die Ägypten schon lange Anspruch erhob: Palästina und Syrien. Ägyptens Konkurrent, das Reich Mitanni, war ein Bündnis mit den Herren einiger Städte Syriens eingegangen. Treibende Kraft hinter dieser Allianz war der Fürst von Kadesch. Große Teile seines Herrschaftsgebietes in Palästina und Syrien hatte der Pharao bereits verloren, nur die Festung Scharuhen im Süden Palästinas stand noch unter ägyptischer Kontrolle.

Thutmosis handelte rasch und machte sich mit seinem Heer auf den Weg, um die Truppen des feindlichen Bündnisses zu anzugreifen. Der Ausgangspunkt der Unternehmung war die ägyptische Festung Sile am heutigen Suezkanal. Von dort marschierte die Armee des Pharao die Küste des Mittelmeers entlang. Nach zehn Tagen erreichte Thutmosis die Stadt Gaza, die mit Ägypten verbündet war, und nach weiterem Marsch schließlich die Stadt Jehem, von wo Aufklärungseinheiten ausgeschickt wurden, um die Lage und den Standort des Gegners zu erkunden. Diese fanden heraus, dass sich der Fürst von Kadesch mit seinen Verbündeten und deren Truppen in der Stadt Megiddo aufhielt und beabsichtigte, der Armee des Pharao in der Küstenebene vor der Stadt eine Schlacht zu liefern.

Thutmosis boten sich drei verschiedene Möglichkeiten zum Anmarsch gegen den Feind. Nach einer längeren Beratung mit seinen Offizieren entschied er sich für den beschwerlichsten und gefährlichsten Weg, da er annahm, der Gegner rechne nicht damit, dass der Pharao dieses Risiko eingehen würde. So führte Thutmosis, dem Widerspruch seiner Ratgeber zum Trotz, die Armee durch den Engpass von Aruna. Mann für Mann mussten sie die Schlucht passieren und wären hier eine leichte Beute für den Feind gewesen. Der Marsch durch den Engpass dauerte drei Tage und die ägyptische Armee schwebte während dieser Zeit in großer Gefahr. Doch wie der Pharao erwartet hatte, dachten der Fürst von Kadesch und seine Verbündeten nicht daran, dass er diesen Weg nach Megiddo wählen könnte – der Pass wurde nicht überwacht. Thutmosis’ Beispiel zeigt, dass ein erfolgreicher Heerführer gewisse Risiken eingehen, das Unerwartete tun und die Überlegungen des Feindes voraussehen muss.

Während er mit einem Teil seiner Männer ein Lager aufschlug, ließ der Pharao bereits in der Nacht einen anderen Truppenteil gegen den Nordwesten Megiddos vorrücken. Dadurch wurde die feindliche Koalitionsarmee überrascht. Sie konnte nicht rechtzeitig auf den Angriff reagieren und floh in Richtung der Stadt. Deren Tore wurden so rasch geschlossen, dass ein Teil der Leute über die Mauern heraufgezogen werden musste. Die ägyptischen Krieger aber plünderten nun ausgiebig das Lager ihres Feindes und machten reiche Beute.

Da sich der Gegner nun in der Stadt befand, musste Thutmosis zu deren Belagerung schreiten. Weil sich diese in die Länge zog, schickte der Pharao einige Truppeneinheiten bis in die Gegend von Damaskus. Alle Städte auf ihrem Weg leisteten Thutmosis den Treueeid.

Nach einigen Monaten Belagerung griff der Hunger in Megiddo derart um sich, dass die gegnerischen Fürsten gezwungen waren, Verhandlungen mit dem Pharao aufzunehmen. Thutmosis verlangte hohe Tributzahlungen und den Treueschwur auf Ägypten, doch war er bereit, die Fürsten in ihren Positionen zu belassen. Er dürfte sich so großzügig gezeigt haben, weil er einen solch überwältigenden Sieg errungen hatte. Sorgen bereitete nur der Umstand, dass der Fürst von Kadesch entkommen war und somit weitere Auseinandersetzungen bevorstanden.

Über die Unterwerfung der Fürsten berichtet ein zeitgenössischer Text prahlerisch: „Die Fürsten dieses Fremdlandes aber kamen an auf ihren Bäuchen, um die Erde vor der Gottesmacht Seiner Majestät zu küssen und Atemluft für ihre Nasen zu erflehen – weil seine Kraft so groß war und weil die Gottesmacht des Amun gegen alle Fremdländer so groß war …“

Es wird dem Pharao hoch angerechnet, dass er die Bewohner Megiddos ganz gegen die Gewohnheit jener Zeit nicht niedermetzeln ließ. Er nahm nur einige hundert Gefangene mit und natürlich viel Beute, an der seine Männer schwer zu tragen hatten. Die Fürsten der syrischen Städte mussten nun an Ägypten Tribut zahlen und jeweils einen ihrer Söhne an den Hof des Pharao entsenden. Diese Prinzen sollten dort im Sinne von Thutmosis erzogen werden und eines Tages gute Verbündete werden.

Thutmosis bereitete wohl damals schon seinen großen Feldzug gegen das Mitanni-Reich vor, deshalb sicherte er nach dem Sieg bei Megiddo in weiteren Feldzügen die Küstengebiete, um Palästina und Syrien auf Dauer kontrollieren zu können. Er ließ die eroberten Städte befestigen und mit einer Garnison und Vorratslagern versehen. Vor allem für den Bau von Schiffen brauchten die Ägypter Holz von guter Qualität, an welchem es in ihrer Heimat mangelte. Die Zedern des Libanon waren wohl mit ein Grund für die Unterwerfung dieses Gebietes.

Der Feldzug gegen das nordsyrische Reich Mitanni, der achte seiner militärischen Karriere, war wohl der größte und erfolgreichste des Pharao. Allerdings ist hier die Überlieferung recht lückenhaft, die entsprechenden Texte sind nur schlecht erhalten. Sicher scheint, dass Thutmosis von den Phöniziern Schiffe bauen ließ, die dann zerlegt auf von Ochsen gezogenen Karren über mehrere hundert Kilometer bis an den Euphrat gebracht wurden. Diese für die damalige Zeit wohl einmalige Leistung ist auch insofern bemerkenswert, als der Bericht darüber der erste ist, der die Verwendung des Rads durch die Ägypter erwähnt. Der Pharao hat also die damals neuartige Transporttechnik sofort in den Dienst seiner kriegerischen Unternehmung gestellt.

Die ägyptische Armee überschritt den Euphrat bei Karkemisch und erreichte eine Stadt namens Iryn. Es wird von einer Fahrt auf dem Euphrat und einer Jagd auf eine Herde von 120 Elefanten am Nija-See berichtet. Auch wenn sonst nur wenig über diesen Feldzug bekannt ist, so scheint doch festzustehen, dass das feindliche Heer bei Karkemisch geschlagen wurde und die Flucht ergriff. So konnte Thutmosis die Grenzen der ägyptischen Machtsphäre bis an den Euphrat ausdehnen, wobei die betreffenden Gebiete sicherlich nicht vollständig militärisch besetzt wurden. Die Herrscher Babylons und des Hethiter-Reiches beeilten sich, dem erfolgreichen und mächtigen Pharao großzügige Geschenke zu schicken.

In seinen späteren Regierungsjahren unternahm Thutmosis erneut erfolgreiche Feldzüge. Er unterwarf weitere syrische Städte und angrenzende Gebiete, wie etwa Nuhasse, einen Stadtstaat am Orontes. Auch von Kämpfen gegen verschiedene Beduinenstämme, erneuten Auseinandersetzungen mit mitannischen Heeren und Kriegszügen in Nubien wird berichtet. Dabei dürfte der Pharao so gut wie immer den Sieg errungen haben.

Thutmosis III. dokumentierte seine Machtfülle auch in großartigen Bauwerken. Wie die meisten Herrscher Ägyptens ließ er sich bereits zu Lebzeiten einen Totentempel errichten. Ein besonderer Schwerpunkt der Bautätigkeit unter seiner Herrschaft lag in Karnak. Hier wurden unter anderem die Tempelanlagen zu monumentaler Größe ausgestaltet und neue Obelisken aufgestellt. Auf den Wänden der von ihm errichteten Säulenhöfe zeigten Reliefs seine Eroberungszüge; sie sind heute eine wichtige historische Quelle. Besonders die Schlacht bei Megiddo ist detailliert dargestellt. Es war dies das erste Mal in der ägyptischen Geschichte, dass ein Herrscher die Ereignisse während seiner Regierungszeit bildlich festhalten ließ. Leider wurden viele Teile dieser Reliefs von späteren Pharaonen entfernt und für andere Bauten verwendet. Deshalb sind nicht alle Taten des Thutmosis gleich gut dokumentiert.

Anlässlich des traditionellen Festes zum 30-jährigen Thronjubiläum des Pharao wurden einige prächtige Tempel errichtet. Der Festtempel in Theben war besonders prunkvoll ausgestattet und beherbergte den Thron, auf dem Thutmosis während des Festes saß.

Die Kriegszüge des Pharao hatten einen interessanten kulinarischen Nebeneffekt, denn die Ägypter lernten in Palästina Hühner als Haustiere kennen und brachten sie auf Thutmosis’ Geheiß nach Ägypten, wo sie bis dahin nicht gehalten worden waren.

Nachdem der große Pharao in zahlreichen Feldzügen seinen Herrschaftsbereich stark ausgedehnt und die großen Nachbarreiche der Hethiter, Assyrer und Mitanni seine Macht kennen und wohl auch fürchten gelernt hatten, blieb er nicht untätig. Er unternahm ausgedehnte Reisen, um die Verwaltung seines Reiches persönlich zu überwachen. Zu führenden Beamten ernannte er mit Vorliebe bewährte Soldaten, die er auf seinen Feldzügen kennen gelernt hatte. Diese waren ihm natürlich treu ergeben.

Die von Thutmosis reformierte Verwaltung, die auch die eroberten Gebiete umfasste, war streng gegliedert. Die einzelnen Provinzen unterstanden vom Pharao eingesetzten Statthaltern. Ihnen hatten auch die jeweiligen Territorialfürsten der eroberten Gebiete zu gehorchen. Diese durften neben der ägyptischen Armee keine eigenen Truppen aufstellen. Andererseits sah der Pharao kein Problem darin, fähigen Angehörigen der unterworfenen Völker in der ägyptischen Verwaltung höhere Positionen anzuvertrauen.

Als er seine Kräfte schwinden sah, ernannte der Pharao seinen Sohn Amenophis zum Mitregenten, da sein erstgeborener Sohn Amenemhet bereits gestorben war. Thutmosis hatte der Sitte gemäß mehrere Frauen, die ihm nachweisbar mindestens drei Söhne und drei Töchter geboren haben.

Der Pharao starb wahrscheinlich am letzten Tag des 7. Monats seines 53. Regierungsjahres, des 32. Jahres seiner Alleinherrschaft. Bei seinem Tod reichten die Grenzen des ägyptischen Reiches im Norden bis an den Euphrat und im Süden bis zum 4. Nil-Katarakt. Sein Sohn trat als Amenophis II. die Nachfolge an. Wie sein Vater führte auch er Kriegszüge durch, ohne jedoch an dessen große Erfolge anknüpfen zu können.

Das Grab von Thutmosis III. befand sich in einer Schlucht im Tal der Könige. Es wurde, wie die meisten Pharaonen-Gräber, einige Generationen später geplündert und erst 1898 wiederentdeckt. Die ziemlich beschädigte Mumie des Pharao, die aus dem Grab entfernt worden war, wurde schon 1881 an einem anderen Ort gefunden und später – recht oberflächlich – untersucht. Deshalb nahm man lange Zeit an, dass der bedeutende Pharao nur 1,62 Meter groß gewesen sei, wodurch er gut in die Reihe der vielen anderen kleinen und dennoch großen Männer der Geschichte gepasst hätte. Doch ergaben spätere Untersuchungen, dass man bei einer Neubestattung während der 20. Dynastie seine Füße abgebrochen hatte und dieser „Napoleon Ägyptens“ wohl von etwas größerer Statur war.

Heute gilt Thutmosis III. als der erste große Feldherr des Orients und eine überragende Herrschergestalt, mit der sich in der ägyptischen Geschichte nur die bekannteren Persönlichkeiten eines Ramses II. und eines Amenhotep III. wirklich messen können. In seiner militärischen Begabung übertraf er diese beiden sicher. Unter Thutmosis III. wurde Ägypten eine beherrschende Großmacht und die Fürsten der umliegenden und auch ferneren Territorien brachten ihm ihren Tribut dar. Man erinnerte sich lange an den großen Pharao. Bei den Bewohnern von Nahrina zum Beispiel war Thutmosis über Generationen so geachtet und gefürchtet, dass man bei seinem Namen schwor. Noch in späteren Jahrhunderten schrieb man „Thutmosis“ als Zauberwort auf Amulette.

SARGON II. VON ASSYRIEN

(König 721 v. Chr.–705 v. Chr.)

Auf seinem letzten Kriegszug wurde Sargon II. im Kampf getötet und sein Leichnam fiel in die Hand seiner Feinde, was große Bestürzung bei seinen Untertanen auslöste. Doch kann dieses Schicksal kaum verwundern, wenn man bedenkt, dass er fast in seiner gesamten Regierungszeit Eroberungskriege geführt hat – sein gewaltsames Ende war also eine Art „Berufsrisiko“.

Eigentlich hieß dieser assyrische Großkönig Sharruunkin, was man mit „der König schafft Gerechtigkeit“ oder nach anderen Angaben mit „der König ist legitim“ übersetzen könnte, es hat sich aber die Namensform Sargon eingebürgert. Er war der Sohn von König Tiglatpilesar III. und einer Nebenfrau, vielleicht auch einer Sklavin. Das Jahr seiner Geburt ist nicht bekannt und auch über die Kindheit und Jugend dieses Herrschers ist so gut wie nichts überliefert.

Zu einer historisch fassbaren Figur wurde Sargon II. erst, als er im Winter 722 v. Chr. den Thron bestieg. Dies dürfte nicht auf regulärem Wege erfolgt sein, denn er ließ in einer Apologie den Tod seines Vorgängers Salmanassar V. – der höchstwahrscheinlich sein Halbbruder war – als göttliche Rache für dessen Untaten darstellen, was auf einen blutigen Machtwechsel hindeutet. Bekannt ist, dass Sargon besonders von der Bevölkerung der Stadt Assur unterstützt wurde, die durch seinen Vorgänger einen massiven Verlust an Privilegien hatte hinnehmen müssen. Sargon begann seine Herrschaft damit, dass er über 6.000 Assyrer, die er als Verbrecher bezeichnete, deportieren ließ. Vielleicht handelte es sich dabei um die Anhängerschaft Salmanassars. Es gibt auch die Mutmaßung, dass Sargon II. ein dynastiefremder Usurpator gewesen sei, der seine Abstammung von Tiglatpilesar III. nur vorgetäuscht habe. Sargon selbst berief sich auf den Willen der Götter, die ihn zum Sturz seines Vorgängers und zur Herrschaft bestimmt hätten.

Der neue König tat einiges, um das Los seines Volkes zu verbessern. Er schaffte die Fronarbeit ab, die sein Vorgänger eingeführt hatte, baute zerstörte Siedlungen wieder auf und sorgte dafür, dass Gewerbe, Handel, Ackerbau und Viehzucht florierten. Dafür wurden auch Deportierte eingesetzt, was in Assyrien nichts Ungewöhnliches war – immer wieder kam es zu Deportationen großer Menschengruppen auf assyrischem Territorium, die für eine regelmäßige Durchmischung der Bevölkerung sorgten. Tiglatpilesar war es im Laufe seiner Herrschaft gelungen, das Land und seine Grenzen zu stabilisieren. Die meisten Gegner waren mittlere und kleinere Staaten gewesen, die leicht unterworfen und deren Gebiet annektiert werden konnte, manche erhielten aber auch den Status von Klientelstaaten. Durch die Besetzung Babyloniens war das Reich der Assyrer zum Großreich aufgestiegen, das sich von Nordsyrien bis zum Zagros-Gebirge erstreckte.

Sargon II. war mit ziemlicher Sicherheit derjenige assyrische Herrscher, der die meisten Kriege geführt hat. Schon bald nach seinem Machtantritt wandte er sich der Kriegsführung zu. Bereits im Jahre 720 v. Chr. schlug er einen Aufstand in Syrien nieder und kämpfte in Allianz mit den Babyloniern und Elamitern gegen die Ägypter, die er bei Raphia schlug – wobei es höchstwahrscheinlich nicht er selbst gewesen ist, der in der Hauptschlacht den Sieg errang, auch wenn er dies in seinen Aufzeichnungen behauptet.

717 v. Chr. unterwarf Sargon die Stadt Karkemisch, ein Jahr später ließ er einen militärischen Stützpunkt an der Grenze zu Ägypten errichten. Denn von hier drohte immer eine gewisse Gefahr und es gab immer wieder bewaffnete Auseinandersetzungen.

Eine der frühen kriegerischen Unternehmungen Sargons war sein Feldzug gegen das Reich von Urartu, das auf dem Gebiet des heutigen Armenien lag. Die Assyrer hatten dieses Nachbarreich schon lange als Bedrohung empfunden. Sargon beauftragte nun seinen Geheimdienst unter der Leitung seines Sohnes Sanherib, möglichst viel über die Verhältnisse in Urartu in Erfahrung zu bringen. Einige der Berichte seines Sohnes sind erhalten. Die assyrischen Könige unterhielten schon seit langer Zeit derartige Geheimdienste, ihre Spione wurden auch gegen andere Nachbarstaaten eingesetzt.

Als sich Sargon schließlich auf den Feldzug gegen Urartu begab, tat er das mit einem großen Heer, wobei seine Kriegsroute nicht genau bekannt ist. Die Unternehmung verlief erfolgreich, auch wenn die Assyrer die Hauptstadt Urartus, Tuschpa, nicht einnehmen konnten. In bildreicher Sprache berichtete Sargon über seinen Sieg: „Ein furchtbares Gemetzel richtete ich in seinem [des urartäischen Königs] Heere an, die Leichen seiner Krieger zerstreute ich wie Malz, die Niederungen des Gebirges füllte ich mit ihnen an. Ihr Blut ließ ich wie einen Strom die Spalten und Terrassen herabfließen, Niederungen, offenes Land und Hänge färbten ich rot wie Anemonen. Seine Krieger, das Elitekorps seiner Truppen, die Bogenschützen und Lanzenträger schlachtete ich wie die Schafe zu seinen Füßen dahin und schnitt ihre Köpfe ab.“ Der Sieg Sargons ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass der Krieg größtenteils im Gebirge geführt wurde.

Auf dem Rückweg überfiel der Kriegerkönig mit 1.000 Elitekämpfern Musasir, das im Grenzgebiet zwischen Assyrien und Urartu lag. Er erbeutete enorme Schätze, da die Herrscher von Musasir große Reichtümer angehäuft hatten, und ließ die gesamte Bevölkerung verschleppen.

Babylon, das bereits unter der Kontrolle der Assyrer gestanden hatte, hatte während der Wirren um den Machtwechsel von Salmanassar V. zu Sargon II. die Unabhängigkeit erringen können und beharrte nun auf seiner Autonomie. Sargon gestand den Babyloniern zunächst in einem Friedensvertrag diese Unabhängigkeit zu, da er sich als noch nicht stark genug für einen erfolgreichen Waffengang mit ihnen fühlte. Doch er verlor den Plan einer erneuten Unterwerfung der Babylonier nie aus den Augen. Als ihm im Jahre 710 v. Chr. die Gelegenheit günstig erschien, ging Sargon in die Offensive und unterwarf das Babylonische Reich in mehreren Feldzügen. Babylon wurde schließlich besetzt und der babylonische König floh in das Reich Elam. Erst nach dem Tod Sargons wagte er es, den Versuch einer Rückeroberung zu unternehmen.

Historisch ungeklärt ist weiterhin, ob es Sargon oder sein Vorgänger Salmanassar V. gewesen ist, der das israelitische Königreich Samaria eroberte. Die Bibel setzt sich zwar sehr intensiv mit den Assyrern als Feind auseinander, dabei bleibt aber unklar, ob es sich bei dem erwähnten assyrischen König um Sargon oder seinen Vorgänger handelt. Höchstwahrscheinlich hat Salmanassar das Königreich Samaria zunächst nur seiner Herrschaft unterworfen und zu Tributzahlungen verpflichtet, während Sargon nach dessen Tod das Gebiet vollends eroberte und zu einer assyrischen Provinz machte. In einem Text von Sargon ist zu lesen: „Die Samarier, die gegen meinen königlichen Vorgänger Groll hegten und, um keine Untertänigkeit zu bezeugen und keinen Tribut zu liefern, Krieg führten – in der Kraft der großen Götter, meiner Herren, kämpfte ich mit ihnen. 27.280 Einwohner nebst Streitwagen und den Göttern, auf die sie vertrauten, rechnete ich als Beute … Leute aus Ländern, die ich mit meiner Hand erobert hatte, ließ ich darin einziehen. Einen General stellte ich als Statthalter über sie ein und zählte sie zu den Bewohnern Assyriens.“

Vielleicht starb Salmanassar sogar während der Kämpfe gegen die Israeliten, was den Machtwechsel in Assyrien zu dieser Zeit erklären würde. Tatsache ist jedenfalls, dass Sargon in der Bibel keinen guten Ruf genießt.

Im Jahre 711 v. Chr. musste Sargon einen neuen Aufstand in Palästina niederschlagen, er eroberte das Land der Philister und verleibte es als Provinz Asdod dem Assyrischen Reich ein. In seinen Aufzeichnungen zum Jahr 709 v. Chr. berichtet Sargon, er habe die „Sieben Königreiche“ auf der Insel Ia im Gebiet von Atnana (vermutlich Zypern) bezwungen.

Der assyrische König verwirklichte einen sehr ambitionierten Plan, als er sich eine neue, eigene Hauptstadt erbauen ließ. Die Arbeiten an Dur-Scharrukin („Die Burg des Sargon“) hatten bereits 717 v. Chr. begonnen und konnten mit Hilfe der Beute aus Sargons Kriegszügen laufend fortgeführt werden. Der König hatte die Besitzer des für den Bau vorgesehenen Gebietes nicht enteignet, sondern ihnen Grund und Boden ordnungsgemäß abgekauft. Als Arbeiter wurden in erster Linie Kriegsgefangene und Deportierte eingesetzt. Die reichlich vorhandenen Urkunden zur Baugeschichte dieser neuen Stadt lassen erkennen, wie groß der logistische Aufwand dabei war und wie perfekt die Administration funktioniert haben muss. Allein die Versorgung der vielen Arbeiter dürfte eine ähnlich große Anstrengung erfordert haben wie beim Bau der ägyptischen Pyramiden.

Als die neue Residenz im Jahre 706 v. Chr. eingeweiht wurde, überführte man die Kultbilder der bedeutendsten Götter von Assur in die neue Hauptstadt. Alle hochrangigen Persönlichkeiten des Reiches und viele Abgesandte ausländischer Herrscher nahmen an dieser prunkvollen Zeremonie teil. Der König hatte die neue Kapitale als Abbild des Kosmos entworfen. Die einzelnen Tore und Mauerabschnitte waren nach Göttern benannt, der Königspalast und die Tempel der wichtigsten Gottheiten standen auf einer künstlichen Terrasse hoch über der Stadt. Die Ausstattung der Hauptgebäude zeigte alles an Pracht, was zu jener Zeit nur möglich war. Doch hatte die Stadt ein trauriges Schicksal: Nach dem Tod Sargons sank sie zum Sitz des Provinzgouverneurs herab und verlor rasch viel von ihrem Glanz.

Im Jahre 705 v. Chr. unternahm Sargon II. einen Feldzug gegen die Kimmerer im Iran. Dabei wurde er, anscheinend aus dem Hinterhalt, getötet und konnte von seinen eigenen Leuten nicht geborgen und bestattet werden, was nach assyrischem Glauben bedeutete, dass dem Toten der Eintritt in die Unterwelt verwehrt blieb. Diese offensichtliche Schmach, mit dem das Leben des ruhmreichen Kriegerkönigs endete, war für Sargons Gegner offenbar eine große Genugtuung. So spielt auch das „Triumphlied über den Sturz des Weltherrschers“ in Jesaja 14 darauf an.

Sargons Sohn Sanherib, der die Thronfolge antrat, gab die neue Hauptstadt, deren Bau noch nicht ganz vollendet war, auf und machte Ninive zu seiner Residenz. Er scheint ein fähiger Nachfolger gewesen zu sein, war er doch schon zu Lebzeiten seines Vaters häufig als dessen Stellvertreter tätig geworden und hatte in dessen Auftrag viele Herrscherfunktionen erfüllt. Er galt als tatkräftig, sorgsam und umsichtig. So folgte auf einen großen und fähigen Herrscher ein ebenso fähiger Sohn, was in der Geschichte relativ selten ist.

ALEXANDER DER GROßE

(356 v. Chr.–323 v. Chr.)

Auf die Frage nach dem erfolgreichsten Eroberer aller Zeiten wird sehr oft der Name Alexanders III. von Makedonien genannt. Ohne Zweifel geht von dem wagemutigen Makedonenkönig, der innerhalb weniger Jahre Eroberungen in einem bis dahin unvorstellbarem Ausmaß machte und ein riesiges Reich hinterließ, eine ganz eigene Faszination aus. Mit ihm tritt für uns der Typus des großen Eroberers endgültig in das Rampenlicht der Geschichte.

Alexander wurde im Jahre 356 vor Christus geboren. Sein Vater Philipp war seit 359 v. Chr. König von Makedonien. Er hatte in einer der dunkelsten Stunden Makedoniens die Macht übernommen und seinen Staat zu bisher nie gekannter Größe geführt. Dazu schuf er eine sehr schlagkräftige und verhältnismäßig große Armee. Man könnte ihn mit gutem Grund einen „Soldatenkönig“ nennen. Er sollte nach seinem Tod ein Heer hinterlassen, das dem Sohn als perfektes Instrument für seine Eroberungen diente. Und er hinterließ Alexander ein Makedonien, das die Vorherrschaft innerhalb der griechischen Staatenwelt errungen hatte.

Abgesehen von einigen Legenden ist nur wenig über die Kindheit und Jugend Alexanders bekannt. Er wurde jedenfalls, gemeinsam mit einigen Gleichaltrigen, von dem berühmten Philosophen Aristoteles in Philosophie, Kunst und Mathematik unterrichtet, was wohl mit ein Grund dafür war, dass Alexander die griechische Kultur sehr bewunderte.

Alexanders Mutter, Olympia, hatte großen Einfluss auf ihren Sohn. Sie war eine sehr starke Persönlichkeit, die auch vor Intrigen und Mord nicht zurückschreckte, um ihren Sohn auf den Königsthron zu bringen. Durch seinen Feldzug nach Asien konnte sich Alexander schließlich ihrer Einflussnahme zu entziehen.

Alexander zeichnete sich militärisch schon in recht jungen Jahren aus, als er mit seinem Vater in den Krieg um die Vorherrschaft in Griechenland zog, der in der Entscheidungsschlacht von Chaironeia am 2. August 338 v. Chr. seinen Höhepunkt erreichte. In dieser Schlacht zeigte der junge Prinz, an der Spitze der adeligen Reiterei, großes militärisches Geschick und Mut im persönlichen Einsatz. Er hat sich damit wohl auch in den Augen der mächtigen Kriegerkaste Makedoniens als Thronfolger qualifiziert.

Die weitere Entwicklung verlief für Alexander nicht unproblematisch. Sein Vater heiratete 337 v. Chr. eine weitere Frau, Kleopatra, was für makedonische Verhältnisse kein ungewöhnlicher Schritt war. Bei einem Bankett provozierte deren Vater, Attalos, den jungen Alexander, was zu einem offenen Konflikt zwischen diesem und seinem Vater führte. Alexander floh, gemeinsam mit seiner Mutter, nach Illyrien, kehrte jedoch nach einem halben Jahr wieder zurück.

Im Sommer 336 v. Chr. wurde König Philipp auf der Hochzeit seiner Tochter Kleopatra mit dem König von Epeiros von einem Leibgardisten ermordet. Die Gründe dürften persönlicher Natur gewesen sein, doch konnten Alexander und seine Mutter den Verdacht nie ganz ausräumen, an dem Mord beteiligt gewesen zu sein.

Als Alexander mit 20 Jahren seinem Vater auf dem Thron nachfolgte, was relativ reibungslos vor sich ging, da das Heer auf seiner Seite stand, ließ er sehr rasch alle Mitglieder des Hofstaates, denen er nicht wohlgesonnen war, liquidieren. Auch sein Gegner Attalos wurde dabei auf der Flucht getötet.

Die von König Philipp aufgebaute Armee bestand im Kern aus den adeligen Kriegern, den Hetairen (Gefährten), die normalerweise zu Pferde kämpften. Daneben gab es die Pezhetairen, die „Kampfgefährten zu Fuß“. Sie hatten als Hauptwaffe die Sarisse, eine ungefähr fünf Meter lange Lanze, die mit beiden Händen geführt wurde. Daneben gab es die Hypaspisten, eine Fußtruppe, die ähnlich wie griechische Hopliten mit einem kürzeren Spieß und einem großen Schild bewaffnet waren. Dazu kamen noch Spezialeinheiten wie Bogenschützen, Schleuderer und Speerwerfer. Alle diese Einheiten hatten eine erstklassige militärische Ausbildung hinter sich. Mit dieser Armee war Philipp zum Herrn Griechenlands geworden und sein Sohn Alexander schickte sich nun an, Herr der damals bekannten Welt zu werden.

Der erste Einsatz dieser Armee unter Alexander erfolgte im Jahre 335, als Völker von Thrakien und Illyrien versuchten, sich von der makedonischen Herrschaft zu befreien. Alexander handelte entschlossen, überquerte die Donau und warf die thrakische und schließlich die illyrische Revolte nieder. Als auch die Stadt Theben den Aufstand wagte, zeigte der junge König exemplarische Härte. Er marschierte von Illyrien nach Theben, eroberte die Stadt, ließ sie zerstören, 6.000 Einwohner töten und die übrigen 30.000 in die Sklaverei verkaufen. Die anderen griechischen Städte unterwarfen sich daraufhin und versicherten Alexander ihre Gefolgschaft. Der junge König wandte sich nun dem bereits geplanten persischen Feldzug zu.

Die große Auseinandersetzung mit dem Persischen Reich hatte schon zu König Philipps Zeiten begonnen. Der Krieg war von ihm bewusst herbeigeführt worden, um seine Herrschaft über Griechenland zu legitimieren. Aus dem geplanten Vorstoß nach Kleinasien wurde unter Alexander ein bis dahin noch nicht gekannter Eroberungszug. Im Frühjahr 334 v. Chr. begab er sich mit seinen Truppen auf den Marsch nach Persien und verließ damit seine makedonische Heimat für immer. Als er als Erster vom Schiff auf asiatischen Boden sprang, nachdem er bereits seinen Speer an Land geschleudert hatte, war dies der Beginn eines fantastischen Siegeszugs.

Alexanders Streitmacht umfasste etwa 32.000 Mann Infanterie und 5.500 Reiter. Eine für griechische Verhältnisse sehr große Zahl, die allerdings von den persischen Streitkräften um ein Vielfaches überboten wurde. Doch die Schlacht am Fluss Granikos zeigte bald, wie sehr Alexander und seine Truppen den Persern im Feld überlegen waren. Der Makedone übernahm die Initiative gleich zu Beginn der Schlacht und führte seine Männer, ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben, rasch zum Sieg. In allen seinen Schlachten kämpfte Alexander an der Spitze seiner Krieger und setzte sich selbst den größten Gefahren aus. Seine furchtlose Präsenz an exponierter Stelle auf dem Schlachtfeld war eines der Geheimnisse seines militärischen Erfolges, den er auf diese Weise allerdings mit einigen schweren und lebensgefährlichen Verwundungen teuer genug erkaufte.

Die griechischen Städte Kleinasiens wurden „befreit“, was bedeutete, dass sie nun einem neuen Herrn dienen mussten. Dann unternahm Alexander die verlustreiche Belagerung von Halikarnassos, der Hauptstadt Kariens. Die Stadt konnte schließlich eingenommen werden und es folgte die Unterwerfung bzw. Eroberung weiterer anatolischer Gebiete. In der Stadt Gordion soll Alexander den berühmten Gordischen Knoten mit seinem Schwert durchschlagen haben. Über Kappadokien marschierte Alexander anschließend nach Kilikien. Die dortige Hauptstadt Tarsos wurde rasch genommen und hier erfuhr der Makedone, dass der Perserkönig Dareios III. ihm mit einem großen Heer entgegenzog.

Die Schlacht bei Issos, die Ende Oktober oder Anfang November 333 v. Chr. stattfand, brachte die von Alexander heiß ersehnte direkte Konfrontation mit dem persischen Großkönig Dareios. Dieser hatte ein riesiges Truppenaufgebot aus vielen Provinzen seines Reiches zusammengezogen, über dessen zahlenmäßige Stärke es sehr widersprüchliche Angaben gibt. Viele dieser persischen Kontingente besaßen wohl nur einen sehr zweifelhaften Kampfwert. Alexanders Konzept war einfach und erfolgreich. Er griff, an der Spitze seiner Reiterei, vom rechten Flügel aus an. Obwohl dadurch sein linker Flügel und das Zentrum in arge Bedrängnis gerieten, errang Alexander den Sieg, indem er mit seinen Reitern in das persische Zentrum der Schlachtordnung eindrang, wo sich Dareios befand. Dieser floh und besiegelte damit seine Niederlage; Alexander konnte nach der Schlacht den gesamten Tross und den Harem des Perserkönigs in Besitz nehmen.

Der nun folgende Vorstoß Alexanders nach Phönikien sollte dazu dienen, die Basen der persischen Flotte in die Hand zu bekommen. Das Unternehmen war erfolgreich, nur die Stadt Tyros leistete Widerstand. Nach langer Belagerung und dem Bau eines Dammes gelang schließlich die Eroberung der durch ihre Insellage als uneinnehmbar geltenden Stadt. Alexander hielt daraufhin ein fürchterliches Strafgericht unter den Besiegten ab. Er ließ alle Männer der Stadt töten, 2.000 wurden gekreuzigt. Der Rest der Bevölkerung wurde versklavt.

Ein überaus großzügiges Friedensangebot von Dareios schlug der Makedonenkönig aus und wandte sich nach Ägypten. Die Stadt Gaza, die ebenfalls Widerstand leistete, konnte nach drei Monaten eingenommen werden. Wieder wurden alle Männer getötet. Nach Ägypten brauchte man nun nicht mehr zu ziehen – der persische Statthalter kapitulierte. Rasch wurde Alexander als Herrscher anerkannt und zum Pharao gekrönt; die Ägypter betrachteten ihn als ihren Befreier von den Persern. 331 v. Chr. gründete er die nach im benannte Stadt Alexandria, seine bedeutendste Stadtgründung. Nach einem Besuch der Orakelstadt Siwa, wo er als Sohn des Zeus begrüßt wurde, führte der Makedonenkönig seine Truppen zurück nach Phönikien, wo er Tyros wieder aufbauen ließ und Verstärkung aus Makedonien erhielt. Dann zog er weiter durch Syrien. Dareios führte nun erneut eine große Armee gegen Alexander und dieser nahm den Kampf an.

Die militärische Entscheidung im Konflikt des Eroberers mit dem persischen Großkönig fiel am 1. Oktober 331 v. Chr bei Gaugamela. Dareios hatte wieder eine große Truppenmasse zusammengezogen, das Schlachtfeld bestimmt und entsprechend vorbereitet. Im Prinzip spielte sich das Gefecht jedoch fast genauso ab wie die Schlacht bei Issos; Alexanders linker Flügel und das Zentrum verhielten sich defensiv, während er selbst erneut die entscheidende Reiterattacke auf dem rechten Flügel anführte. Wieder konnte der Perserkönig diesem Angriff nicht standhalten und flüchtete.

Alexander ließ sich nun von seinen Truppen zum König von Asien ausrufen und besetzte die beiden großen Städte des Perserreiches, Babylon und Susa. Im Januar 330 v. Chr. erreichten die Makedonen schließlich Persepolis. Damit war Persien endgültig in Alexanders Hand. Doch war Dareios noch auf der Flucht. Der siegreiche Eroberer verfolgte den Großkönig nach Medien, wo ihm die Stadt Ekbatana kampflos übergeben wurde. Dareios wandte sich nach Baktrien – und fand den Tod: Es war sein eigener Satrap Bessos, der ihn töten ließ. Alexander ordnete an, die Leiche des Perserkönigs nach Persepolis zu bringen und feierlich zu bestatten. Er verfolgte nun Bessos, der sich selbst zum neuen Großkönig ernannt hatte und jetzt seinerseits auf der Flucht war. Die kriegerischen Auseinandersetzungen gingen weiter, denn einige Provinzen wollten sich dem Eroberer nicht kampflos ergeben. Alexander gelangte dabei unter anderem in Gebiete, die heute die Staaten Afghanistan, Usbekistan und Turkmenistan bilden.

Die Aufdeckung eines angeblichen Anschlages auf sein Leben bot Alexander die Gelegenheit, sich einiger seiner Kritiker zu entledigen, und veranlasste ihn, den bisher verfolgten Kurs der Verbrüderung und des gemeinsamen Kampfes mit den unterworfenen Persern aufzugeben. Die beiden prominentesten Opfer waren sein General Parmenion und dessen Sohn Philotas. Wie üblich, ging der König dabei sehr grausam vor.

Vom Zentrum des heutigen Afghanistan aus überquerte Alexander den Hindukusch, um in Baktrien einzufallen. Der Marsch durch das Gebirge war sehr beschwerlich. Als die Truppen erschöpft ans Ziel gelangten, ergab sich der Feind kampflos und Alexander zog weiter dem flüchtigen Bessos nach. Bei einem Marsch durch die Wüste verlor er viele seiner Soldaten. Nach der Überquerung des Flusses Oxus erreichte das Heer Alexanders die Satrapie Sogdien, das heutige Turkmenistan, dort wurde Bessos schließlich ausgeliefert. Alexander ließ ihn verstümmeln und übergab ihn dem Bruder des Dareios, der Bessos kreuzigen ließ. Nun befanden sich alle persischen Provinzen in Alexanders Hand und er hatte keinen Konkurrenten um das Amt des neuen Großkönigs von Persien mehr zu fürchten.

In Sogdien wurde Alexander von einem Aufstand der Bevölkerung überrascht, durch den er längere Zeit in heftige, grausame Kämpfe verwickelt wurde. Es dauerte fast zwei Jahre, bis ihm der Kopf des Anführers der Rebellion zu Füßen gelegt wurde. Während der Siegesfeier tötete der betrunkene Alexander seinen treuen Mitkämpfer Kleitos, nachdem dieser ihn kritisiert hatte. Überhaupt scheint der Alkohol ein immer größeres Problem im Leben des Eroberers dargestellt zu haben.

Alexander begann nun, mehr und mehr Perser und Angehörige anderer Völker in sein Heer zu integrieren, was immer wieder zu Protesten seiner makedonischen Gefolgsleute führte. Außerdem heiratete er die sogdische Prinzessin Roxane und versuchte das strenge persische Hofritual einzuführen, was zu weiterem Unmut führte. Alexander reagierte auf den Widerstand gewohnt brutal und ließ einige der Unzufriedenen hinrichten.

Dann wandte sich der unersättliche Eroberer nach Indien. Er unternahm den Eroberungsfeldzug mit zwei Heeren und ging dieses Mal besonders hart vor, zerstörte ganze Städte, unzählige Tote hinter sich lassend. So kann es kaum verwundern, dass sich die meisten Herrscher des Pandschab sehr bald Alexander unterwarfen. Nur der König von Pauravas, Poros, leistete noch Widerstand, wurde jedoch in der Schlacht am Hydaspes, trotz seiner Kriegselefanten, besiegt. Hier starb auch Alexanders Lieblingspferd Bukephalos, das ihn bisher auf allen seinen Eroberungszügen begleitet hatte.

Beim weiteren Vordringen trotz Monsunregens meuterten Alexanders Männer und verlangten die sofortige Umkehr. Dieses Mal musste der König nachgeben und ein beschwerlicher Rückmarsch begann. Dabei kam es immer wieder zu Kämpfen. Bei der Erstürmung einer Stadt der Maller wurde Alexander durch einen Pfeilschuss schwer verwundet. Er überlebte, litt aber für den Rest seines Lebens an dieser Wunde. Von der Indusmündung aus machte sich ein Teil seines Heeres unter General Nearchos mit Schiffen auf den Rückweg, Alexander nahm mit dem Rest der Truppen den Landweg, der allerdings durch die Wüste Gedrosia führte. Bei diesem Marsch gingen tausende seiner Soldaten zugrunde.

Nach seiner Rückkehr nach Babylon ordnete der Makedone eine Massenhochzeit seiner Soldaten mit persischen Frauen an. Damit wollte er die Verschmelzung von Persern und Makedonen bzw. Griechen weiter vorantreiben; er selbst heiratete zwei weitere Frauen. Erneut gab es Unruhen und Widerstand unter Alexanders Soldaten.

Der Tod seines geliebten Freundes Hephaistion setzte Alexander stark zu; er sollte sich von dem Verlust des Menschen, der ihm wohl am meisten bedeutet hatte, niemals ganz erholen. In seinem letzten Lebensjahr plante der König weitere Feldzüge, unter anderem im Westen des Mittelmeerraumes. Dazu kam es jedoch nicht mehr, denn Alexander, der durch seine Verwundung und seine Trunksucht nicht in bester körperlicher und geistiger Verfassung war, starb am 10. Juni 323 v. Chr. an einer fiebrigen Erkrankung in Babylon. Über die Art dieser Krankheit wurde später viel spekuliert, manche meinten, der große Eroberer sei vergiftet worden. Der Ort seines Grabes sollte später in Vergessenheit geraten.