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Wunder_3

Ein paar Worte vorab

Dieses Buch ist in Zusammenarbeit entstanden. Wir haben der Lesbarkeit halber die „Ich-Form“ beibehalten.

Verzeihen Sie bitte, wenn hier und da einmal Wörter und Abkürzungen aus dem Remote Viewing auftauchen. Sie sind in unseren als „normal“ empfundenen Sprachschatz eingegangen.




Der lieben Ordnung halber verschiedene Definitionen:


[Serie]

Der Begriff der Serie bezeichnet die akausale Verknüpfung mehrerer gleichartiger Ereignisse hin zu Ereignisketten. Die Eigenschaft der Serialität kann in verschiedensten Mustern vorliegen.



[Synchronizität, Koinzidenz]

Eine Synchronizität besteht, wenn Geschehen im Außen mit der Gedankenwelt des Teilnehmers ohne ursächlichen Bezug zusammentreffen, und als sinnhaft empfunden werden.

Synchronizitäten sind Spiegel unserer tiefen geistigen Muster, die sich in der Umwelt manifestieren.



[Resonanz]

Lateinisch von resonare „Widerhall“.

In der Physik die Anregung der Eigenfrequenz eines schwingungsfähigen Systems oder Objektes durch Übereinstimmung mit der auftreffenden äußeren Energie. Vereinfacht gesagt: Etwas gerät in Gleichschwung.



[Wunder]

Im Buch als Sammelbegriff für die obigen Phänomene verwendet. Im weiteren Verlauf wird dieser Begriff ausgedehnt.



[Zufall]

Der Begriff bezeichnet uns zu-fallende, also zu-gedachte, Ereignisse im Entfaltungsprozess.


Die umgangssprachliche Bedeutung des Begriffes gibt es in der Welt des Autors nicht. Sie wird hier deshalb nicht weiter erläutert.




Einleitung und Überblick - Das Spiel der Träume

„Es ist wahrscheinlich, dass das Unwahrscheinliche geschieht.“


Aristoteles



"Ein Mensch hat Kopfschmerzen und schluckt eine vom Arzt verschriebene Tablette. Nach einer halben Stunde Wirkzeit verschwinden die Kopfschmerzen.

Die Tablette enthielt keinen Arzneistoff. Es war ein Placebo. Auf körperlicher Ebene gibt es keinen Grund für die Heilung. Die Kopfschmerzen sind trotzdem fort.

Ist das ein Wunder?


Ein Hypnotiseur unterweist einen Probanden zu frieren. Der Raum ist 23 Grad warm. Der Hypnotisierte beginnt zu zittern. Seine Kiefermuskulatur spannt sich an. Die Haare an den Armen stehen ihm zu Berge. Ihm ist körperlich kalt.

Ist das ein Wunder?


Angenommen, ein Bekannter von Ihnen fährt mit einem Auto in eine Massenkarambolage. 20 Menschen verletzen sich hierbei. Ihm geschieht nichts. Wie durch ein Wunder kommt er ohne einen Kratzer aus seinem Auto.

Als er nach Hause kommt und seiner Familie die Geschichte erzählt, glaubt diese an ein Wunder.

Ist es ein Wunder?

Wenn ja, was ist mit den Angehörigen der 20 zu Schaden gekommenen Menschen? Diese würden wohl kaum von einem Wunder sprechen.


Ihr Körper funktioniert zurzeit.

Ein Kind kommt auf die Welt.

Ein Pferd fliegt durch die Luft.

Sind das Wunder?

Oder ist das alles zutiefst logisch und wir erkennen nur die dahinter wirkenden Naturgesetze nicht? Sind Wunder dann nur das alles, was wir nicht erklären können?


Und was sollen dann alltägliche Wunder sein?


Entweder etwas ist alltäglich oder es ist ein Wunder, aber alltägliche Wunder – das widerspricht sich doch. Oder?


Wie wir in diesem Buch sehen, ist es kein Widerspruch.


Wunder sind alltäglich um uns herum. Und es gibt verschiedene Arten. In diesem Buch sollen sie etwas ans Licht gebracht werden.


Ich habe verschiedene Geschehnisse, für die ich den Überbegriff „Wunder“ auswählte, gesammelt.


Da sind also erstens einmal die Serien oder Reihen. Gleichartige Ereignisse, sich plötzlich und wie von Geisterhand ohne erkennbaren Grund häufend. Der Volksmund sagt beispielsweise: „Gleich und gleich gesellen sich gerne!“ Sich mehrende Gleichartigkeiten führen oft zur Außergewöhnlichkeit.


Diese Gleichheiten können in Zahlenform, mit Namen und Bezeichnungen oder Ereignissen auftreten. Manchmal begegnen sie uns auch als (sich wiederholendes) Muster oder Form, für dessen Harmonie wir keinen rationalen Grund erkennen können.


Es sind dies zumeist jene Begebenheiten, die aus einer beobachtenden Perspektive, einer Art „Über-Ich“ festgestellt werden, so als seien wir eine Art allwissender, über den Dingen schwebender Beobachter. Meist bemerken wir sie nicht, weil uns einfach die Informationen fehlen. Diese Ereignisse sind oft kurios oder seltsam, wie das folgende Beispiel:


„Ein Mann namens George D. Bryson mietet sich in einem Hotel in Louisville, Kentucky ein, und bekommt das Zimmer 307. Darin angekommen findet er einen Brief, adressiert an George D. Bryson, Zimmer 307. Verstört fragt er an der Rezeption, wie das geschehen könnte. Niemand wisse, wo er sich befinde, und erst recht hätte doch niemand vorher seine Zimmernummer kennen können. Dabei stellt sich heraus, dass der eigentliche Adressat des gefundenen Briefes, ein anderer George D. Bryson ist. Er hatte vorher dieses Zimmer gemietet und war gerade abgefahren, wobei er den Brief offensichtlich vergessen hatte.“


Dies ist ein sich um den Nachnamen drehendes serielles Ereignis.


Serien wurden Anfang des letzten Jahrhunderts als Naturgesetz öfter untersucht.


Die meisten Vollblut-Mathematiker oder Statistiker wird die Geschichte der Herren Bryson bei der Anwendung ihrer Kunst offiziell tatsächlich nicht unbedingt verwundern. Sie finden dieses Wunder dann auch höchst alltäglich, ja banal und werden es trivialisieren. Die Argumentation geht in den meisten Fällen zusammenfassend und verkürzt in etwa so:


„Es mag wie ein Wunder klingen, wenn einer Person solch ein Zufall wie Herrn Bryson geschieht. Aber das Geschehen ist anders zu bewerten und aus einer anderen Dimension heraus zu betrachten. Auf der ganzen Welt gesehen ist die Chance irgendwo ein Hotelzimmer anzumieten, in dem irgendein Namensvetter vorher darinnen war und dies vielleicht noch über einen Beobachtungszeitraum von – sagen wir - 50 Jahren sogar besonders hoch. Irgendwo muss so was irgendwann mit irgendwem ja geschehen!“


Nun, bei dieser Argumentation ist wirklich nichts mehr unmöglich. Es wird also bei der Banalisierung dieser Ereignisse nichts anderes getan, als die Bezugsgrößen so lange zu erweitern und aufzuweichen, bis in diesem konkreten Fall unter „gewissen weiteren Annahmen“ ein solches Ereignis auf 60% Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit berechnet wird. Allein die Zahl suggeriert Exaktheit, wo rechnerische Beliebigkeit dominiert.


Ein Ereignis wie dieses war dann sozusagen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Im Nachhinein gesehen. Natürlich. Sozusagen eine Art „banales Wunder“. Ich werde das Gefühl nicht los, manchmal soll höchst Verwunderliches wegerklärt werden.


Auf diese Weise wird auch ein rosarot gepunkteter Drachen, der mit einem blaugestreiften Elefanten um die Wette rennt…sehr banal.

Also, bei soviel Drachen und Elefanten und über Jahrmillionen Zeit, in der dieses Ereignis nur ein einziges Mal passieren muss, ist das sogar sehr wahrscheinlich.…


Dabei ist mittlerweile bekannt, wie außergewöhnlich und ungewöhnlich zugleich jedes einzelne Ereignis prinzipiell ist. Dieser kleine Satz ist im Grunde bereits das Surrogat, diesen Phänomenen rechnerisch nicht beikommen zu können.


Dann gibt es da zweitens noch diese typischen Geschichten von alten Schulfreunden, die um die Ecke biegen, sobald man an ihn oder sie dachte. Oder man denkt an eine Person, die sogleich anruft. Auch solche Geschichten habe ich gesammelt. Es handelt sich hierbei um so genannte Synchronizitäten oder Koinzidenzen. Es sind dies die durch C.G. Jung bereits untersuchten Phänomene. Innere und äußere Welt überschneiden sich überraschend. Dimensionen vereinigen sich. Einem Gedanken folgt ein entsprechendes Ereignis im so genannten „richtigen Leben“. Ein persönliches alltägliches Wunder sozusagen. Innere und äußere Welt kollidieren. Gedanken scheinen Realität zu biegen.


Ein Beispiel findet sich in der nachfolgenden Geschichte.


Vor ungefähr einer Woche erzählte mir ein Freund, er habe Folgendes geträumt. Es ist das Beispiel der geträumten falschen Handball-mannschaft.


Er sei in der Umkleidekabine einer Handballmannschaft gewesen. Zu seiner eigenen Verwunderung sei er Mitglied der Mannschaft, obwohl er sich voll darüber bewusst gewesen sei, überhaupt kein Handball spielen zu können. Trotzdem trug er das Trikot und jedem schien vollkommen klar zu sein, dass er in die Mannschaft gehöre. Dies wäre soweit alles erträglich gewesen, bis auf den Umstand, draußen eine voll gefüllte Halle zu wissen und direkt vor einem Spiel zu stehen. Mein Freund geriet in Stress. Es musste auffallen, wie ungelenk er war, er würde Schrittfehler produzieren und letztlich „auffliegen“. Deshalb beschloss er, sich still und heimlich zu verdrücken, was ihm auch gelang.

Eine Woche später und nicht im Traum schaltete er, der sonst im Auto nur CD’s hört, kurz vor einem Termin und während er wartete, mal eben kurz durch die Radiosender. Schon beim Zweiten blieb er hängen. Das Display zeigte „Bayern 2“ und irgendetwas in ihm fand es spannend, mal kurz in den bayerischen Rundfunk hinein zu hören, was er ja sonst nie tat. Nach einigen Sekunden bemerkte er, dass der Bericht irgendwie von Sport und Kino handelte. Und richtig, da wurde die Geschichte von Stanley und seinen Leuten erzählt. Sie schlagen sich auf Sri Lanka mit lausigen Jobs durchs Leben und stecken in Schulden. Da kommen sie auf die Idee, eine falsche Handballnationalmannschaft zu gründen und den zugehörigen Verband gleich dazu, um sich bei einem Wettbewerb in Europa anmelden zu können. Hintergrund der Aktion: An die begehrten Visa für Deutschland herankommen. So verfolgen sie ihren wahn-witzigen Plan und sind dabei sogar ziemlich erfolgreich. Sportlich natürlich nicht. Sie tun, was meinem Freund im Traum blühte. Sie treten als falsche Handballer im übergezogenen Nationaldress an und werden buchstäblich ohne nennenswerte Gegenwehr derart auseinander-genommen, dass Funktionäre Lunte riechen...


Nun gleicht sich das Hauptthema des Traumes und des Filmes. Es geht um falsche Handballspieler. Und als wolle jemand oder etwas ein wenig augenzwinkernd auf genau diese bestehende Verbindung hinweisen, heißt der Kinofilm auch noch „Spiel der Träume“. Tatsächlich ist die ganze Geschichte ein Spiel mit Träumen. Ein Spiel mit den Träumen meines Freundes. Kurios, nicht?


Nun, eine ganze Menge Menschen werden einwenden, das sei ganz amüsant, aber es gebe eben keine logische Verbindung zwischen dem Kinofilm und dem Traum. Das ist richtig. In den Denkschablonen von Logik und Kausalität gibt es das absolut nicht und eine gedachte Verbindung gilt landläufig noch immer als „wirr“…


Den Grund hierfür bildet das Dogma „rational“ genannter Weltsicht. Das Dogma der so genannten „Vernunft“, sprich der Ursachenlehre. Nur wer ursächlich und kausal denkt, denkt landläufig „normal“. Es ist unmöglich – dies sei vorausgeschickt – Serien, Synchronizitäten und Koinzidenzen logisch zu beweisen. Man kann sie höchstens nachweisen im Sinne von „festhalten“, „sammeln“ oder „bewahren“. Es ist eben unmöglich, Wasser mit Öl zu mischen und Kausalität bildet zur Akausalität eben den direkten Gegenpol. Eine Bewertung und Beurteilung bleibt dem eigenen Ermessen überlassen. Wissenschaftlich ist es nicht zu widerlegen.


Eine Menge Physiker, Biologen, Psychologen und andere Naturwissenschaftler suchen bei der Erklärung unserer Realität nicht mehr nur nach rational-logischen Weltbildern. Sie entwerfen Theorien, wonach unsere Wirklichkeit, unser Alltag auf eine weitaus größere, tiefere und kreativere Weise existiert, wie wir das für möglich halten. Wir leben in einem Zeitalter, in dem Naturwissenschaft, Philosophie und Psychologie eine neue Fusion erfahren. Auch dies soll in diesem Buch vorgestellt werden.


Drittens hatte ich damit begonnen, Abweichungen aus der Regel in der Natur zu fotografieren oder Abbildungen davon zu sammeln. Einfach, weil manche Erscheinungen, Nebel, Wolken und Baumstümpfe außergewöhnlich geformt waren und mit Fantasie etwas ganz anderes abbildeten. Mitten im Wald gleicht dann ein Baumstumpf einem Gnom oder Zwerg. Plötzlich kam mir die sehr verrückte Idee, es könnte sich hierbei um weit mehr als um eine Laune der Natur oder so genannte Zufälligkeiten handeln.


Bislang hatte ich alles Objektische, jedes Geschehen, unser Schicksal etc. als Spiegelung und Resonanz verstanden. Sicherlich könnte auch so ein Baumstumpf ein Gleichnis unserer eigenen Einbildungskraft sein, natürlich. Eine Bedeutung, die nur subjektiv entsteht.


Natürlich kann man viele Bilder und deren Deutungen hier im Buch für das alleinige Werk eines fantasievollen Geistes halten, für Einbildung. Dann ist es einzig ein Akt subjektiver Wahrnehmung, der Formen, Mustern und Fotos eine Gestalt und Bedeutung verleiht.

Aber es könnte auch anders sein.


Zum Beispiel für das Wirken eines Naturgesetzes. Es sind dies Transformationen von Materie. Unter Umständen bildet sich ein Ordnungsschema über diese Besonderheiten ab.

Wir werden zu dem Schluss kommen, dass verschiedene der vorgestellten Phänomene auf selbstabbildenden Naturgesetzen beruhen. Dabei liefern uns Rupert Sheldrake, David Bohm und eine Menge anderer Kapazitäten aus den naturwissenschaftlichen Bereichen einige Indizien. Sie waren allesamt überzeugt, unsere Welt funktioniere nicht nur nach kausalen und so genannten wissenschaftlichen Ursache-Wirkungs-Mustern.


Es wird also einen Punkt in diesem Buch geben, wo Sie sich über diese vielen Geschichten wundern können oder nicht. Es ist nun die Frage, ob Sie die innere Bereitschaft haben, gedanklich weiter ins Niemandsland zu gehen, oder nicht.


Ein tiefes Gefühl in uns entscheidet darüber. Es ist eine Fähigkeit, sich wundern zu können in einer Welt, die durch unsere moderne Wissenschaft scheinbar entschleiert wurde. Dabei wissen wir so gut wie nichts.


Wie Aristoteles bereits sagte, ist Staunen der erste Grund der Philosophie.


Da wir also unser eigenes Erkenntnisvermögen benötigen, kommen wir zwangsweise zum nächsten – dem vierten - Bereich dieses Buches.


Selbst wenn direkt neben Ihnen, werter Leser, die größten Wunder geschehen, gehört Ihre eigene Herzenskraft dazu, diese nicht nur zu sehen, sondern auch die Bereitschaft, diese anzunehmen. Unserem Verstand alleine können wir hier nicht mehr trauen.

Das heißt nichts anderes, als dass alltägliche Wunder ein höchst persönliches Moment inne haben. Sie haben vielleicht manchmal eine tiefere und subjektive Bedeutung für uns. Da wir geistig aktive und schöpferische Wesen sind, können wir Wunder ja auch herbeidenken.


Letztlich erhalten unsere alltäglichen Wunder also eine innere Bedeutungsebene für uns selbst. Wir können damit die Welt vollkommen anders betrachten. Vielleicht können Sie selbst sehen, wie sehr diese Ereignisse mit Ihnen ganz persönlich verbunden sind und in tiefere Seinsbereiche Ihres Lebens führen.


Vielleicht sagen Sie ja: „Der bildet sich da nur was ein.“ Das ist vollkommen in Ordnung. Ich hoffe, Sie können sich dann an den vielen amüsanten und unglaublichen Beispielen erfreuen und wundern. Sehen Sie es doch dann als Sammlung des Kuriosen. Es sollte auf jeden Fall spaßig und interessant sein, bis hierher gelesen zu haben und schließlich kann man viele der hier zusammengesuchten Geschichten aus aller Welt auch „einfach“ mal einem guten Kollegen in der Mittagspause erzählen.



Aber bedenken Sie bitte Eines hierbei.

Da es, wie wir sehen werden, äußerst naheliegend, ja offensichtlich ist, dass Serien, Koinzidenzen und Formen auf Selbstähnlichkeit, Affinität und Resonanz beruhen, gilt das Gleiche auch für uns selbst.

Dann stehen wir als Einzelnes, als Teil des Ganzen - logischerweise ebenfalls in ganz spezieller und inpidueller Resonanz und Selbstähnlichkeit zu unseren tieferen Schichten, Urgründen und in Verbindung mit dem Gesamten.


Welche Bedeutung und welche Chancen hat dies für unser Dasein jetzt und hier? Deshalb geht es hier unter anderem um das Thema Wünschen.


Vielleicht fragen Sie sich ja nun, wie ich dazu komme, ausgerechnet darüber zu schreiben. Schließlich ist mein Metier ja nun Remote Viewing.


Die Antwort ist einfach. Ich habe immer das geschrieben, was mir geschah. Dahinter liegt die feste Überzeugung, somit automatisch über die Zeit einen authentischen Weg abzubilden. Und in der letzten Zeit geschahen eben viele dieser persönlichen und alltäglichen Wunder. Rückblickend bringe ich all das, was in den letzten Jahren geschah, eindeutig in Verbindung mit dem Erlernen der Technik des Remote Viewing. Es verursachte eine tiefgreifende Wandlung. Eine innere Stimme sagt mir eindeutig und klar, dass all die verrückten Sachen und Gedanken, die Sie mittlerweile in vier Büchern nachlesen können, ihren Ausgangspunkt nahmen, als ich diese seltsame Erregung in mir fühlte, die Technik des Remote Viewing zu erlernen. Es war der erste Dominostein, der kippte.

Und vielleicht – wer weiß – sitzen in einigen Parallelwelten nun einige „Ichs“, deren Lebensweg weitgehend linear weiter lief. Bei mir war das überhaupt nicht so und ich bin heute alles in allem dankbar dafür. Es kam, wie es sollte.

Ich bin überzeugt – und die Gedanken dieses Buches sind sehr wichtige Hinweise dafür – das wir Menschen niemals aus unserem Schicksalsweg herausfallen können.


Aber Wahrheit, die Suche und das Finden von ihr, sind subjektive Prozesse. Hier drinnen kann also keine statische objektive Wahrheit zu finden sein. Viele Bücher oder Sendungen kommen ja so daher. Dass man meint, dies oder jenes sei wahr. Aber entspringt nicht alles nur dem Geist von uns Menschen. Ich kann Ihnen hier also keine objektive allgültige Wahrheit hereinschreiben, sondern nur, was ich erlebt oder entdeckt habe. Ihr Geist kann trotzdem in der einen oder anderen Textstelle so etwas wie Wahrheit finden, angeregt werden oder ins Nachdenken kommen. Das wählen Sie sich aber aus.

Das ist, was ich möchte. Sie nach Ihrem Wollen zum Denken anregen und bereichern.


Dazu schildere ich viele serielle Ereignisse und berichte von dieser geheimnisvollen Verbindung im Universum, alles mit dem Zugehörigen zu verknüpfen. Beinahe automatisch begegnet uns, was zu uns gehört. Es ist dies die Eigenresonanz unseres Daseins und unserer Handlungen. Und je älter wir werden, desto mehr bestärkt sich unser Lebensweg und unser eigenes „So-Sein“ und zieht zugehörige Dinge ins Leben hinein. Weil unsere Gedanken, die nur wir allein in dieser Welt so und nicht anders denken können, wahr werden wollen. Weil wir ernten, was wir in Gedanken säen. Weil diese gedanklichen Energien, kleinen Strömen gleich, Wirklichkeit erschaffen und handfest werden.

Rückblickend entschleiert sich das Leben und seine Bedeutung und man erkennt, wie haargenau alles ineinander hineinspielte. Wie ein Musikstück, das so, und nicht einen Takt anders, klingen sollte.

Früher dachte ich immer, es handelt sich bei der Rückschau alter Menschen und deren Erstaunen, wie alles doch so genau und schicksalhaft zueinander passt, um die zwangsläufige interpretatorische Bedeutung, die Menschen ihrem Leben geben. Schließlich würde derselbe Mensch vom gleichen Erstaunen bei einem anderen Lebensweg ebenso gepackt.

Doch das denke ich heute nicht mehr. Es ist theoretisch. Es gab mit diesem Bewusstsein nur dieses eine Leben und es fügte sich, genau so wie es sollte. Aus einem Apfelsamen wird kein Birnenbaum, bildlich verglichen.


Zusammengefasst hier noch einmal der schnelle Grobüberblick dieses Buches.


Am Anfang schildere ich Ihnen einige Vorkommnisse aus unserem Leben. Ich leite daher den Anfangsimpuls ab, über Serien, Synchronizitäten – oder Koinzidenzen, wie sie auch genannt werden, zu schreiben.

Danach betrachten wir Serien, Synchronizitäten und Kuriositäten in vielen Beispielen und hinterfragen diese wissenschaftlich.


Wir beschäftigen uns dann mit transformativen Prozessen der Materie. Wo könnte man heute in der Materie feinstoffliches Wirken nachweisen? So ähnlich wie bei den Gedanken eines Menschen könnte das schließlich auch in der Natur sein: Was gedacht wurde oder was an einem Ort geschah, könnte nicht nur auf dessen Stimmung Einfluss nehmen, sondern könnte in Ausnahmefällen vielleicht auch Felsgesichter und andere Merkwürdigkeiten hervorbringen. Aber unsere Umwelt könnte auch eine abbildende Funktion haben. Sie steht in Resonanz mit tieferen Ordnungsschichten unseres Universums. Das alles sind spekulative - aber hoffentlich sehr interessante - Gedanken.


Schließlich geht es in den Bereich der Bedeutung. Was könnten diese Phänomene im Gesamten bedeuten, was für den Einzelnen? Ich möchte dabei einige grenzüberschreitende und gewagte, ja fantastische Gedanken und Vergleiche anbringen.


Zum Beispiel den – ich schicke dies gerne voraus – dass unsere gesamte uns umgebende Welt ein einziges für uns bedeutsames Zeichen ist. Dann reisen wir von der Logik zum Vertrauen.


Gegen Ende des Buches wird der inpiduelle Bereich vertieft. Was bedeutet das für Sie? Wenn wir Zeichen folgen, was ist dann mit unseren Wünschen und unserer eigenen Einflussnahme?


Sie können, wenn Sie möchten, auch annehmen oder erkennen, dass Zufall nicht existiert und ersetzen diesen vielleicht durch einen neuen Blick für das Wirken von Fügung und der inpiduellen Bedeutung in Ihrem eigenen Leben. Wenn Sie möchten.


Dies ist der Aufbruch in ein Leben, dass sich leiten lässt und dessen Grundlage Vertrauen bildet. An diesem Punkt beginnt eine menschliche Transformation und ein weiteres inpiduelles alltägliches Wunder geschieht.


Ihr Eigenes!


Ich wünsche Ihnen…


Alle Tage Wunder...Viele alltägliche Wunder...Täglich alles voller Wunder...Wundertage...ein All voller Wunder


und würde mich freuen, davon zu hören. Wer weiß, vielleicht kann man diese Geschichten sammeln und veröffentlichen. Ich selbst bin überzeugt, hier an der Oberfläche einer tiefen, weit gestaffelten Wirklichkeit zu kratzen, die tatsächlich voller Wunder ist und uns allen jeden Tag geschieht.

Wettervorhersagen auf Autos und andere Seltsamkeiten

"Wisse, die Welt ist ein Spiegel, von Kopf bis Fuß,

In jedem Atom lodern hundert Sonnen,

Spaltest Du das Herz eines einzigen Wassertropfens,

quellen hundert reine Ozeane hervor,

Ein Himmel wohnt in der Pupille des Auges.

Mag das Samenkorn des Herzens auch gering sein,

Es ist die Heimatstadt des Herrn beider Welten.“


Im verborgenen Garten: Sufi Mahmud Shabistari

(1288-1320), persischer Schriftsteller



Es gibt sie natürlich, die Vorgeschichte zur Thematik dieses Buches. Ich meine, man setzt sich ja nicht einfach hin und fängt an ins Nichts hinein zu schreiben. Kann man machen, es kostet nur sehr viel Energie. Es ist leichter, auf die Zeichen zu achten. Aber gerade das haben wir ja verlernt. Wir achten auf die Uhrzeit, den Spritverbrauch, die Zinsen etc.

Aber nicht auf Zeichen. Was soll das überhaupt sein? Zeichen? So was sehen doch immer nur die Nebendarsteller in Spielfilmen. Und zwar die etwas „Übersteuerten“, mit der selbst gefalteten Aluhaube auf dem Kopf.


Mit „Zeichen“ meine ich nicht nur die Geschichten, welche ich Ihnen jetzt gleich erzählen werde. Es geht dabei auch um eine gewisse Qualität eines inneren Erlebens, das mit den Geschehnissen im Außen verbunden ist. „Zeichen“ haben einen Erlebnischarakter, sie sind inpiduell, überraschend, originell – auf jeden Fall aber rätselhaft. Und sie machen neugierig. Und kopfschüttelnd. Einladend sind sie auch. Ich möchte Ihnen in diesem Buch viel über sie erzählen. Ich glaube, Zeichen haben eine zentrale Bedeutung für unser Leben. Es sind Wegweiser oder Ausrufezeichen!


Sind Sie denn bereit für Ausrufezeichen, Wegweiser und Wunder?

Sind Sie bereit, um die Dinge anzunehmen und einzulassen?

Wie groß ist Ihre Glaubenskraft?

Wie groß sind Ihr Vertrauen und Ihre Herzenskraft?


Was denken Sie über diese Eigenschaften?


Vielleicht haben Sie nun, lieber Leser, bei diesen Zeilen so ein Unwohlsein verspürt oder so ein komisches Gefühl. Oder Sie denken, ich würde nun unlogisch oder aus dem „Rahmen fallen“. Vielleicht klingt das Alles in Ihren Ohren auch irgendwie peinlich, unwissenschaftlich oder religiös, dann ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Seiten dieses Buches Ihnen etwas zu sagen haben.


In diesem Buch möchte ich Sie wieder einmal einladen, die Welt neu zu entdecken.


Ich habe in der Auflistung unserer Erlebnisse nicht von den großen Würfen zu berichten. Es geht hier also nicht um Riesenwunder im Stile von großen Lottogewinnen, unglaublichen Rettungen oder großen ausgegrabenen Goldschätzen.

Mein Verleger fertigte eine Randnotiz, die eigenen Beispiele „seien ja nun nicht der Knaller“. Also, sie seien nicht spektakulär genug. Das stimmt, aber ich schreibe hier schließlich wahre Geschichten und keine Spielfilmhandlungen voller Höhepunkte. Ich habe früher schon immer geschrieben „das Geheimnis liegt am Rande“. In diesem Buch decke ich nun einige Ränder auf. Und ein bisschen geht es schon um „ausgegrabene Schätze“. Versprochen. Denn sie passieren andauernd, die alltäglichen Wunder. Bei Ihnen, bei mir und fast jeden Tag. Wenn wir hinsehen und wieder lernen achtsam zu sein. Dann finden wir in den unbedeutsamen Kleinigkeiten echte, für uns bedeutungsvolle Schätze.


Denn die alltäglichen Wunder zeigen sich allzu oft leise, inpiduell, flüchtig und durchscheinend. Sie sind sanft und kaum zu bemerken. Sie erfordern unsere Achtsamkeit.

Es sind oft Nebensächlichkeiten. Es sind verborgene Dimensionen und Welten. Es sind Lichtstrahlen, die durch eine Fensterscheibe bunt gebrochen werden. Sie gleichen der sanften Berührung eines Engels. Wir brauchen einen genauen Blick, um sie überhaupt wieder zu sehen. Meist haben wir scheinbar Besseres und Wichtigeres zu tun oder sind in Eile und übersehen ganze Welten!


Keine Angst, ich erzähle nichts, was ich mir nun ausgedacht hätte. Es war vielmehr wieder einmal so, dass es mir geschah und ich begann, nachzufragen. Bei meinen Recherchen stoße ich dann jedes Mal wieder auf altes Wissen. Wissen und Denken, das beinahe verloren gegangen scheint und überhaupt keinen Platz mehr in unserer Welt hat. Dann beobachte ich eine ganze Zeit lang und irgendwann beginne ich sacht, die Dinge aufzuschreiben. Es ist meist ein waghalsiges Unterfangen, wie auf einem Drahtseil weit oben in den Wolken. Ein wackeliges, offenes Projekt.


Meist beginnt dann eine äußerst wilde Zeit mit sehr vielen Fügungen und wunderlichen Zufällen, sobald man mit der Schreiberei beginnt.

Ich bewundere immer wieder andere Sachbuchautoren, die sich sachlich, nüchtern, distanziert und strukturiert einem Thema nähern, es durchleuchten und ein klares Fazit aus den Dingen ziehen. Meine Texte waren immer an mein eigenes Erleben geknüpft, blieben auch in meiner Persönlichkeit mit allen Stärken und Schwächen verfangen und lange Zeit habe ich mich gefragt, ob aus diesen Gründen heraus die Bücher überhaupt eine Hilfestellung für andere sein können. Heute glaube ich, gerade das macht sie vielleicht für andere lesenswert. Es ist über die Bände hinweg der Bericht eines Menschen entstanden, der nachvollziehbar ist.

Das macht die Dinge zwingend authentisch und ehrlich. Man kann sie vielleicht besser annehmen, weil sie einfach erlebt wurden.


Aber jetzt erzähle ich erst einmal ein paar konkrete Dinge. Wie das alles kam. Die Vorgeschichte eben. Es begann alles mit Kleinigkeiten. Wenn ich heute zurückdenke, glaube ich, war die erste Sache die mit der Rose. Nichts Besonderes. Wirklich. Aber wenn wir zurückblicken, bemerken wir, oft an Kleinigkeiten „eingerastet“ zu sein.


Ich räume den Hausflur auf. Auf der Fensterbank liegt eine Plastikrose. Sie stammt noch von der letzten Kerb(1)im Oktober. Keine Ahnung, wie Sie dorthin gelangt ist, aber bei einem fünf Personen Haushalt muss man das auch wirklich nicht mehr. Ich betrachte sie sinnierend. Einer plötzlichen Eingebung folgend gehe ich zur anderen Seite des Raumes und stecke sie intuitiv in einen Mauervorsprung. Direkt neben einer auf den Putz gezeichneten Rose steckt sie da plötzlich! Ich bin selbst etwas überrascht als ich hinschaue. Sind diese beiden Rosen nun nach Monaten so plötzlich einander zugeordnet worden! Man ist ja bei so etwas immer geneigt, es einfach zu übersehen, weil der Tag so viele wichtige Momente hat und es so viel zu tun gibt. Außerdem erscheinen derlei Kleinigkeiten ja absolut bedeutungslos.

Ich denke aber nach. Weil das, was da gerade geschah, nicht bewusst geschah, sondern mehr „mit mir“ geschah. Nicht ich habe mich bewusst dafür entschieden etwas zu tun, sondern es „einfach irgendwie“ getan.

Klar. Unterbewusstsein. Natürlich weiß man, wo eine Rose aufgemalt ist und ordnet automatisch zu. Kann ja sein.


Mir schießt trotzdem der Gedanke durch den Kopf, dass Gleichheiten einer gewollten und verborgenen Ordnung folgen könnten, dass wir mit jedem Aufdecken einer solchen Gleichung dem bewussten und ordnenden Handeln eines Schöpfers folgen würden.

Es wäre seine „Handschrift“. Na ja, zumindest eine der vielen Varianten.

Durch uns. Nicht von uns. Nur durch uns.

Ein netter Gedanke. Aber es gibt genug zu tun. Ich räume weiter. Die Tage vergehen.


In der nächsten Woche fahren wir zu einer Bekannten. Vor einigen Tagen haben wir ihr ein Fläschchen Umckaloabo zurecht gelegt und möchten es ihr nun mitbringen. Schnell kramen wir nach einer kleinen Tüte für den Transport der Arznei.

Als wir alle zusammen bei ihr am Tisch sitzen, stößt mir Caro sacht den Ellenbogen in die Seite:

„Guck mal“, sagt sie grinsend.

„Gibt’s ja nicht“, antworte ich.

Achtlos gegrabscht haben wir das Umckaloabo-Fläschchen in eine kleine Tüte mit aufgedruckter Umckaloabo Werbung gelegt. Natürlich ohne es bemerkt zu haben. Die Tüte lagerte seit Ewigkeiten und das Produkt ist ziemlich neu gekauft. Auf zauberhafte Weise finden gleichartige Dinge wieder einmal zueinander. Und zwar nicht, weil wir bewusst geordnet hätten, sondern nur durch uns. Irgendwie hatte ich das sonderbare Gefühl, hier passiert gerade wieder etwas....


Vielleicht denken Sie, diese kleinsten Geschehnisse seien nicht der Erwähnung wert. Darauf möchte ich Ihnen antworten, dass dies eine häufig zu beobachtende Eigenart von Menschen ist, die einige Zeit intensiv mit Remote Viewing zu tun hatten – sie werden sehr achtsam. Es ist eine bestimmte Achtsamkeit, die bislang nicht mehr fort ging, eine Art „Bereitschaftswelle“. Dieser Begriff wird uns später noch einmal begegnen. Natürlich kann man sich in derlei allzu leicht verlaufen. Jede Kritik ist hier berechtigt und angebracht: sich zu verzetteln, neurotische Gedanken zu hegen und so weiter…aber lassen Sie mich weiter berichten. Denn diese Vorkommnisse gleichen immer wieder dem zarten Wind, auf den ein Platzregen folgt.


Es war in der Adventszeit, als wieder einmal meine Tochter zum Nachdenken einlud. Vielleicht kennen Sie das ja schon aus den anderen Büchern. Es waren eigentlich immer die Kinder, die, kleinen Engeln gleich, zum Nachdenken angeregt haben. Ich bin überzeugt, wir hören den Kindern zu wenig zu, oder interpretieren das Gehörte in den immer gleichen Erwachsenen-Mustern, wodurch uns der Zauber des wirklich Gesagten oft entgeht. Meine Tochter sagt deshalb oft auch: „Ach, ihr Erwachsenen versteht das nicht“ oder „In der Erwachsenenwelt gibt es das nicht“.

Hier bei uns waren es kleine Serien, also Geschehnisse.


Die nächste Geschichte beginnt auf dem Dachboden. Dort oben bin ich hingekrabbelt, weil ich glaubte, es sei eine gute Idee, die dort eingemottete Autorennbahn zu entstauben, zusammen zu stecken und anzuschließen. Sie wissen schon: Autorennbahn und Weihnachtsfeiertage, das bringt nicht nur Spaß, sondern auch eine richtig gute Atmosphäre. Das Teil lagerte seit mittlerweile vier oder fünf Jahren dort oben und war beinahe vergessen. Umso größer würde die Überraschung sein. Die Kinder würden es lieben, Autorennen auszutragen. Beim Aufbau bemerkte ich jedoch, dass die Bahn defekt war. Offensichtlich waren einige Teilstücke zerstört. Verbogen und überhitzt. Teilweise war das Plastik geschmolzen. Diese Bahn würde nicht mehr funktionieren. In meinem ganzen Leben hatte ich so was noch nicht gesehen. Eine Autorennbahn, die überhitzt, ja eingeschmolzen war! Ich grübelte herum, wie das wohl passiert sein konnte. Womöglich durch einen überhitzten Trafo? Aber warum wusste ich von all dem nichts? Gut, Väter wissen manches Mal längst nicht alles...

Aber ich hatte sie ja schließlich eingemottet! Sollte es während der Jahre des Lagerns geschehen sein? Wie? Auf jeden Fall war die Autrorennbahn zerstört.

In diesen Tagen war meine Tochter bei einem Freund eingeladen. Während des Spielnachmittags kam es zu einem kleinen Streit. Ein kindliches Handgemenge; sie stieß den Freund und der fiel mit unheimlicher Präzision über seine am Boden aufgebaute Carrerabahn. Die Teile brachen mit nur einem Aufschlag irreparabel, die Rennbahn war hin. Ich erfuhr über meine Frau davon. Von wem auch sonst.

Warum ich das nun erzähle? Innerhalb von ein, zwei Tagen stelle ich in meinem direkten Umfeld die Zerstörung zweier Autorennbahnen fest obwohl ich weit über 40 Jahre lang auf dieser Erde weile und mir das bislang noch nicht ein einziges Mal passiert ist.

Schon ein klein wenig verrückt, oder? Was sollte mir das sagen? Von solchen Geschehnissen gibt es doch auch in Ihrem Leben bestimmt Dutzende.

Das nächste Beispiel.


Ich hatte als Bub eine Vorliebe für den Fußballverein Schalke 04. Deshalb erzählte meine Frau, dass dieser Club zur Weihnachtszeit einen Adventskalender gedruckt habe.


So weit, so gut.


Allerdings hätte es einen Fehldruck gegeben. Auf der Innenseite der Türchen seien lauter Bremer Spieler gewesen. Sehr lustig. Habe ich noch nicht von gehört, von einem falsch gedruckten Adventskalender. An diesem Abend, in diesen Minuten jedoch gleich zwei Mal. Meine Tochter kommt nämlich aus dem Bettchen nach vorne und erzählt mir, ihr Kalender habe einen Fehler. Es fehle die 23, dafür gäbe es die 19 gleich doppelt. Ich habe es nicht geglaubt, danach habe ich es mir zeigen lassen und sogleich fotografiert.


Bitte. Eigenes Foto, nichts verändert.

Wunder_4

Es kommt einem ja beinahe seltsam vor, dass der Engel genau auf eine der beiden doppelten „19er“ blickt.


Über 40 Jahre alt. 40 Jahre lang Adventskalender, die in Ordnung sind. An einem Abend, innerhalb von wenigen Minuten, zwei fehlerhafte Kalender. Wie hoch ist die statistische Wahrscheinlichkeit hierfür und was genau geht hier vor?


So, und jetzt noch einmal eine Geschichte hier am Computer. Ich räume meine Festplatte auf. Hier, an diesem Rechner. Und mit den Erlebnissen und Gedanken der letzten Wochen gibt es da einige Dateien, die sich mit Synchronizität, Serien, horizontalen und vertikalen Weltbildern beschäftigen, vielen Gedanken etc. Und erstmalig, in einem Anflug von Übermut und reichlichem Zögern, Hadern, Kopfschütteln, nenne ich einen neuen Ordner, in den ich das alles hineinsortiere, mutig „Sachbuch 4“. Ich meine, das sind Momente. Denn ab da gesteht man sich ja ein, dass man wieder einmal ein Buch schreiben möchte oder muss oder wie auch immer... es soll geschehen. Auch wenn ich – sollte es nach meinem Willen gehen – mittlerweile lieber einen Roman geschrieben hätte. Ein Sachbuch ist immer etwas sehr Ernstes. Ein Roman gestattet, mehr Wahrheit zu erzählen. Ein Roman darf so wahr sein, wie es ein Sachbuch niemals könnte. Und man tut das Edelste, was ein Bewusstsein überhaupt tun kann: ein Universum erschaffen. Aber nach mir und meinem Willen ging das ja nie. Man selbst dient irgendwie doch nur als Verbindung.

Und wie ich weitere 30 Sekunden auf der Festplatte vor mich hin verschiebe, lese ich da eine Word-Datei, die ich gar nicht kenne, geschweige denn angelegt habe. Sie nennt sich – wie könnte es anders sein - “Buch_vier_kpl.doc“. Innerhalb weniger Sekunden begegnet einem zweimal das vierte Buch. Einmal als gerade angelegter neuer Ordner „Sachbuch 4“ und dann als “Buch_vier_kpl.doc“. Aber es gibt von mir noch kein Buch vier! Und schon gar kein „Komplettes“. Kein Manuskript, keine Ersttexte – nichts. Ich kenne diese merkwürdige Datei also nicht! Doppelklick. Was ist das?


Es ist das neue Romanmanuskript eines Freundes. Er hatte es mir dieser Tage zur Ansicht übersandt. Ich hatte es – zugegeben - gedankenlos aus der Email herunter geladen und abgespeichert und falle exakt in dem Moment wieder über diese Datei, als ich Sekunden zuvor meinen Ordner mit Sachbuch 4 benannt habe.


Dann habe ich da noch die Geschichte eines Familien-ausfluges zum Justinusfelsen“.


Ganz in der Nähe unseres Wohnortes findet man den Limes, jenen römischen Grenzwall, der in der Antike das römische Reich vom germanischen trennte und noch heute die Landschaft durchschneidet. Oft kann man seinen Verlauf inmitten der Landschaft mit bloßem Auge nachvollziehen. Ein sanfter Wall, ein flacher Graben verläuft quer durch die Landschaft. Er diente unter anderem als Frühwarnsystem für etwaige germanische Angriffe und damit zur Grenzsicherung und Kontrolle.

Entlang dieser Grenze wurden kleinere und - tiefer gestaffelt - auch größere Kastelle angelegt. Diese waren mit Legionären besetzt. Sie bildeten den Kern der hiesigen Grenztruppen.


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Einer dieser Legionäre war Justinus. Er mag 200 nach Christus hier gewesen sein. Ein einfacher Legionär, der hier in den Taunuswäldern seinen einsamen Dienst versah. Er war keine bedeutende Person der Zeitgeschichte. Er hat auch nichts Außerordentliches oder Besonderes getan. Nur einen Nachmittag, als vielleicht die heiße Augustsonne vom Himmel fiel, erzielte er mit minimalem Aufwand vergleichsweise maximale Wirkung. Vielleicht hatte ihn die Langeweile überfallen, vielleicht mochte er etwas von sich in die ferne Zukunft retten, jedenfalls klopfte und ritzte Justinus ein wenig an einem Felsen umher. Und dann tat er, was Menschen seit Jahrtausenden immer wieder tun: er verzierte den Felsen. Er kratzte seinen Namen in den Felsen hinein: „Januarius Justinus“. Nicht besonders schön oder kunstvoll, aber tief genug, um die nächsten achtzehnhundert Jahre zu überstehen. Und dann machte ein Freund von mir einen Januar-Ausflug zu diesem Felsen. Ich musste bei dieser Geschichte schon etwas lächeln. Im Fels steht eben nicht nur „Justinus“, sondern „Januarius Justinus“. Schließlich musste es ja zum Januarausflug passen. Soweit mein Freund und seine Geschichte.

Das I-Tüpfelchen bekommt seine Geschichte jedoch, als es auch meine wurde. Wir hatten telefoniert; er hatte von seinem Ausflug berichtet. Ich schneide abends Zwiebeln. Da fiel der Blick auf mein Küchenmesser. „Justinus“ steht da auf der Klingenseite. Lustig, nicht?

Warum ich das noch nie vorher gesehen habe? Man muss das Messer exakt in einem bestimmten Neigungswinkel halten, ansonsten ist die Schrift schwer lesbar bis unsichtbar. Und natürlich: die Schrift erhielt ihren Sinn erst durch die Geschichte des Freundes. Alles nur ein Akt der eigenen Wahrnehmung? Ein klares „Jein“. Schließlich muss immerhin zweierlei passieren: Mein Freund muss anrufen und die Geschichte erzählen und das Messer muss vorhanden sein.


Nett auch die folgende Analogie: Der Stahl der Klinge ist rostfrei, die eingeritzte Inschrift im Fels mit etwas Humor sozusagen „frostfrei“, im Sinne von „ebenfalls dauerhaft.

Nebenbei erwähnt hätte sich unser Justinus, fern aller zyklischen und synchronen Ordnungsketten in unserem Universum bestimmt niemals vorstellen können, beinahe zwei Jahrtausende später in einem Buch zu erscheinen. Ich meine auch; ein ganz schöner Schritt für einen Legionär. Aber wie sollte er auch ahnen, Bestandteil und Spielball übergreifender Ordnungskriterien zu werden?


Sei gegrüßt, Justinus.


Noch ein weiteres Beispiel, das direkt mit diesem Buch selbst zusammen hängt.

Da wurde ich durch meinen Nachnamen Ziel von synchronen Vorgängen. Beim Stöbern in verschiedenen Texten für dieses Buch stieß ich auf folgenden Satz:


„Arthur Koestler, der in jüngster Zeit wohl bedeutendste Erforscher der Synchronizität,....“


Ich, Frank Köstler, betreibe Recherche für ein Buch, dass unter anderem auch die Thematik der Synchronizität behandeln soll, und treffe auf Herrn Arthur Koestler, meinen Namensvetter, Autor, welcher sich bereits mit Synchronizität befasst hat.

Auf augenzwinkernde, verschmitzte, lässige und beiläufige Art bekommt man gesagt, dass man irgendwie doch nur tut, was man soll….

Ich selbst finde das schon ein wenig gruselig. Da meint man doch zu tun, was man will, oder? Und dann gibt es da jemanden mit gleichem Nachnamen, der sich ebenfalls für so ein Ausnahmethema interessiert hat. Zugegeben, ich kannte Herrn Arthur Koestler vorher nicht wirklich. Es mag vielleicht überdreht klingen oder neurotisch. Aber könnte es sein, dass es vielleicht Seelengruppen mit vordefinierten Aufgaben gibt?


Er selbst, Arthur Koestler, beschreibt einen Vorgang, den ich aus meiner Arbeit nur allzu gut kenne: wichtige Texte, Aussagen oder Quellen „fliegen“ einem plötzlich zu. Man wird förmlich mit der Nase auf diese gestupst. Schon oft ist mir das in meiner Arbeit geschehen. Aber lassen wir Koestler selbst zu Wort kommen. Es ist das Gleichnis des Bibliotheksengels, der ihn bei der Recherche zu den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen wieder einmal geleitete.


„Ich suchte mir in der Bibliothek die Prozesse heraus und war fassungslos, dass man sie in einer für den Historiker fast unbrauchbaren Weise veröffentlicht hatte. Es sind Kurzfassungen, obendrein abgelegt unter willkürlichen Stichworten. Nach stundenlanger Suche marschierte ich an den Bücherregalen entlang zu einem Bibliotheksassistenten und sagte: „Ich kann es einfach nicht finden, es gibt keinen Hinweis, es könnte in irgendeinem dieser Wälzer stecken.“ Ich legte meine Hand auf ein Buch, nahm es heraus, öffnete es achtlos – und es war nicht nur das richtige Buch, ich hatte es auch auf der richtigen Seite aufgeschlagen.“


Dieses Phänomen haben schon viele Menschen bemerkt. Auch wenn man sich mit einer Frage beschäftigt, auf die man dringend eine Antwort oder einen Ratschlag sucht, kann man beinahe willkürlich ein Buch aus dem Regal nehmen, in Gedanken die Frage formulieren und eine Seite aufschlagen. Nun muss der Finger nur noch über die Seite reisen und stoppen. Der gefundene Satz ist die Antwort. Ein Freund machte mich auf diese Art quasi-synchroner Antwortsuche aufmerksam.


Aber oft ist es auch einfach eine Art „zueinander-wandern“ von passenden Themen und Objekten. Und die müssen nicht unbedingt Folgen oder Bedeutungen nach sich ziehen. Es ist dann einfach so, als würde sich Ähnliches beieinander wohlfühlen.


Dazu gibt es noch ein ziemlich aktuelles Beispiel. Es hat mit Euros zu tun.

Ich unterhalte mich eines Tages um ca. 11:45 Uhr mit einem Bekannten über Goldmünzen. Er favorisiert bestimmte Euro Gedenkmünzen von denen ich noch nie etwas gehört habe. Er hat auch eine Bestelladresse direkt bei einer staatlichen Ausgabestelle. Ich bitte um einen Internetlink, um mir ein genaueres Bild zu verschaffen. Schließlich ist Gold in Zeiten hochinflationärer Währungen und „Geld aus dem Nichts Krediten“ die entgegengesetzte Alternative. Du traust dem Währungssystem immer noch oder Du hast Gold, sozusagen, als Kurzform.

Er bestellt immer Goldmünzen, erzählt aber auch von anderen – beinahe normalen - 1 und 2 Euro Gedenkmünzen, die Stadtnamen auf der Rückseite haben. Auf der Kopie seiner Bestellung, die er mir mitgibt, ist hinter der Münze ein Stadtname (Goslar) vermerkt. Ich mutmaße, es handele sich dabei wahrscheinlich um eine ganze Serie von Münzen mit unterschiedlichen Stadtnamen. Er bejaht dies, während mir durch den Kopf geht: „Musst Du mal in Deinem Portemonnaie nachgucken, ob da so Stadtnamenmünzen vielleicht drinnen sind.“ Mein Verstand negiert dies sogleich mit einem lächelnd überheblichen Verweis auf die äußerst geringe Wahrscheinlichkeit, eine Sammlermünze nicht nur im geregelten Zahlungsverkehr zu finden, sondern dann noch ausgerechnet im Portemonnaie, wo insgesamt vielleicht acht bis zehn Euro Hartgeld drinnen sind. „Wenn’s hoch kommt“, wie man so schön sagt. Aber es handelt sich schließlich erstens auch um ein legales Zahlungsmittel und zweitens kenne ich derlei verneinende Logik-Interaktionen von meinen Erfahrungen beim Remote Viewing. Das Resultat hieraus heißt:

„Nicht beirren lassen und unbedingt trotzdem nachgucken.“


Eine Stunde später schaue ich in mein Portemonnaie – und tatsächlich, ein 2 Euro Stück mit „Hamburg“ auf der Rückseite befindet sich darinnen. Vorsichtshalber lege ich es zur Seite, es müsste ja die Sammlermünze sein. Wieder mal so ein Kracher, der einem da geschehen ist. Wie hoch mag wohl die Wahrscheinlichkeit sein, über eine Sammlermünze zu sprechen, von der man noch nie hörte und die sich bereits während dieses Gesprächs in der Briefbörse befindet, auf der man sitzt?

Wenn Sie meinen, dies sei „Zufall“, bitte ich Sie, jetzt aufzustehen und in ihrem Portemonnaie nach Sammlermünzen zu schauen. Egal welche Stadt.


Dann, am gleichen Tag, 13:25 Uhr, folge ich dem Internetlink des Bekannten. Auf dem Startportal der Verkaufstelle für Sammlermünzen wird genau die Münze abgebildet, die ich zur Seite gelegt habe. Die 2 Euro Gedenkmünze „Hamburg“.


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Eine Serie mit Hamburg Münzen. Plötzlich und an einem Tag begegnen sie einem andauernd. Noch am Morgen wusste ich noch nicht einmal von deren Existenz.


Das nächste Beispiel, bitte sehr.

Caro und ich joggen durch den Wald. Es ist ein diesiger Herbsttag, nur ab und an schafft es die Sonne, wenige Strahlen durch die Wolkentürme zu schicken. Die raue Umgebung bringt mich auf eine Idee.

„Stell Dir einmal vor, wir würden in Schottland am Meer joggen. So, morgens eine halbe Stunde. Alles rau und neblig und die Gischt vom Meer und abends gehen wir dann eine Whiskydestille besuchen.“

Caro trabt neben mir her, überlegt, trabt weiter.

„Deswegen, lieber Gott, möchten wir nun kein viertes Kind mehr. Auch wenn das egoistisch ist. Aber ich möchte mit meinem Mann noch einige Dinge unternehmen.“

Mich wundert dieser Ausflug ins Religiöse von ihr längst nicht. Höchstens diese Verknüpfung! Schottland, Whisky und ein viertes Kind? Nicht wirklich stringent oder logisch. Oder doch? Gespräche mit Frauen…

Gerade gestern Abend wurde sie im Verwandtenkreis angesprochen, ob unsere Familienplanung nun abgeschlossen sei, was mit ihren 42 Jahren ja nicht unbedingt früh ist.

„Ja, natürlich, klar, absolut!“, hatte sie erschrocken gerufen.

„Du weißt ja“, hieß es, „wirklich in der Hand hast Du es nicht. Wenn eine Seele zu Dir möchte, dann kommt sie.“

Seufzend sagte sie: „Ich weiß ja, bei Jonas war es ja auch schon so.“

Und wirklich: Bei unserem Dritten war es, als drängele da etwas in der Ferne, als wollte uns jemand keine Ruhe lassen, bis er schließlich kommen kann. Mit freiem Willen und Wahl hatte das nicht wirklich etwas zu tun. Eher würde ich sagen, wurden wir regelrecht „breit geklopft“.


Und jetzt beim Laufen, muss ihr das gestrige Gespräch noch irgendwo im Kopf herumspuken. So verknüpft man dann Joggen an der schottischen Meeresküste mit der „Angst“, ein viertes Kind sozusagen aufgedrückt zu bekommen...