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Frank Köstler

Geheimnisse des Remote Viewing

Auf der Spur der Matrix

Mit einem Vorwort des Herausgebers

Frank Köstler

Geheimnisse des Remote Viewing

Auf der Spur der Matrix

Meiner Lebensgefährtin.
Unseren Kindern.
Manchmal habe ich so ein Gefühl, sie werden den Raum betreten, dessen Tür wir so unvermittelt aufgestoßen haben.

…und für Mama – auch wenn das „komisch“ klingen mag.

Frank Köstler
Geheimnisse des Remote Viewing
3. Auflage 2015

© Ahead and Amazing Verlag, Ostenfeld 2002

www.aheadandamazing.de
www.remoteviewing.de

Die Natur ist unerbittlich und unveränderlich, und es ist ihr gleichgültig, ob die verborgenen Gründe ihres Handelns dem Menschen verständlich sind oder nicht.

Galileo Galilei,
italienischer Mathematiker und Philosoph
(1564-1642)

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort des Herausgebers

Kapitel I

Vorhang auf

Die Matrix – Basis der Außergewöhnlichkeit

Kapitel II

Unbewusste Vorbereitung – Schritte zum Remote Viewing

Informationen aus dem Jenseits – Das Energiemuster von Orten

Ein Ade an die Zwischenwelt

Treffen mit einem Engel

Besucher aus einer anderen Welt oder – Die Entdeckung der „Frequenz“

Die Suche nach der Realität

Der Stachel im Alltag - Mein Weg zum Remote Viewing

Kapitel III

Der Weg in die Matrix – Die Methodik des Remote Viewing

Was passiert beim Remote Viewing?

Archetypen

Die Vorbereitung des Targets durch den Monitor

Targetformen

Die Entspannungsübung

Der Schuss mit der Schrotflinte – Stufe 1

Blattorganisation der Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Die Bewegungsübung – Kontrollierte Ausflüge in einer anderen Welt

Das Fazit

Kapitel IV

Die praktische Durchführung der Sitzung

Vorbereitung der Sitzung

Gewünschte Zuckungen – das Ideogramm

Die Dreidimensionalität des Ideogrammes

Datenmanagement

Schnelligkeit bringt Perfektion

Inhalt, Form und Rhythmus

Das Verhältnis Viewer – Monitor

Die Angst nach dem ersten Mal oder die Erfolgsfalle

Die Gewohnheitsfalle

Die Sanitäterfalle

Jedem das Seine

Die Angst vor dem Target

Was ich lieb, das sehe ich

Die Clusterorganisation

Das Protokoll – Erweiterungen

Die Sache mit der Fußballjugend

Offene Konzentration ohne Störfeuer

Einsatz und Gewinn

Woher kommen die Daten? Effektivität oder Faulheit?

Übungen ohne Sitzung

Das Feedback im Alltag

Die Realität wird zum Traum

Der Traum wird zur Realität

Kapitel V

Qualität der Sitzungsergebnisse – Das Hologramm

Kontakt! – Matrix und Gehirn

Die Jungfräulichkeit der Matrix

Kapitel VI

Blitzschlag

Sitzungsbesprechung

Auswertung

Nachwort

Epilog

Vorwort des Herausgebers

Über dieses Buch habe ich mich ganz besonders gefreut. Als ich den Vorabdruck in der Hand hielt, wußte ich, daß wir auf dem richtigen Weg sind. Dieses Jahrhundert wird die Zeit werden, da sich der Mensch wieder der Gesamtheit seiner Fähigkeiten besinnt - und sie zurückerobert. Frank Köstlers Buch ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin.

Als ich 1999 an dem ersten deutschen Buch über Remote Viewing schrieb, waren sich alle, die es bis dato gelernt hatten, einig, daß man diese Technik des Hellsehens nie aus Büchern lernen könnte. Nur daß es jeder auf Anhieb konnte, das hatte ich sogar vor der Videokamera bewiesen. Als ich 2001 auf die Bitten vieler Leser dieses Remote Viewing-Lehrbuch dann doch schrieb, blieben in mir große Zweifel, trotz der überwältigenden Häufung von Einstiegserfolgen ganz unterschiedlicher Interessenten.

Denn was würde geschehen, dort draußen, in einer Situation, in der die Lernwilligen allein auf sich gestellt nur dieses Lehrbuch in den Händen halten könnten? Alle auftauchenden Fragen würde ich mit Sicherheit nicht berücksichtigt haben.

Einen Buchinhalt zu lernen ist immer eine schwierige Aufgabe. Den Inhalt zu begreifen, ja ich ihn zu durchdringen, die Methode sicher anzuwenden, ohne daß ein erfahrener Trainer schnell mal eine Erklärung oder Korrektur an der richtigen Stelle einflechtet ist die eine Seite. Den Mut nicht zu verlieren, wenn es, wie in jedem Lehrgang zu erwartende Rückschläge gibt, zeugt sicher noch von ganz anderen Qualitäten.

Begabung allein ist nicht alles. Offenheit für völlig neue Denkrichtungen und die Fähigkeit, Schlußfolgerungen aus der eigenen Leistung zu ziehen, würden gefragt sein. Und zusätzlich eine geballte Ladung an Zähigkeit, Fleiß, Unerschrockenheit und Durchhaltevermögen.

Frank Köstler hatte diese Fähigkeiten. Er hat sich durchgekämpft. Er hat sich auf eigene Faust die Methode angeeignet und eine Menge Erfahrungen gemacht, die meiner Meinung nach anderen zugute kommen sollten, mindestens allen jenen, die an der gleichen Schwelle stehen wie er, als er das erstemal ein Remote Viewing Lehrbuch in die Hände nahm und damit arbeitete.

Das macht dieses Buch so wertvoll. Es enthält Tipps von der Basis, Erlebnisse von Jemandem, der an der Front war. Hilfestellungen aus eigener Erfahrung. Und das schönste dabei: Frank Köstler hat nie den Humor verloren, auch wenn hart wurde. Eine beneidenswerte Einstellung, ein wunderbares Buch über die

Geheimnisse der Matrix.

Kapitel I
Vorhang auf

Es war unsere erste „richtige“ Remote Viewing Session. Tatsächlich versuchten wir doch mit einer Anleitung in Form eines Handbuches auf dem Schoß, so etwas wie „Hellsehen“. Wir begannen pflichtgemäß und auf Korrektheit bedacht, mit der dritten Stufe des Protokolls, und hielten uns peinlich an jede im Lehrbuch beschriebene Kleinigkeit.

Da saß ich vor einem schrecklich weißen Blatt Papier, während die Worte meiner Freundin fordernd an mein Ohr drangen:

„Du kannst jetzt malen!“

So etwas wie Wut stieg in mir auf. Ja, ich bin mir sicher: Wenn ich heute daran zurückdenke; es war Wut. Kalte Wut. Gemeine Wut. Große Wut.

„Ja was soll ich denn, verdammt noch mal, malen?“

„Das Target - und schrei hier nicht so rum! Die Kinder schlafen.“

„Ja welches Target denn?“

„Das Ziel. Das Ziel ist das Target und das malst Du jetzt da hin!“

Mittlerweile sah Sie auch etwas genervt aus. Ich starrte auf das weiße Blatt Papier und dachte mir etwas trotzig, dann eben Berge zu malen. Weiße Berge, Berge mit Schnee. Dann hat Sie, was Sie will und Ende. Wie soll man außerdem unter solchen Bedingungen arbeiten können, wenn man nicht einmal schreien darf? Überhaupt: Der ganze Mist ist vollkommen idiotisch. Vergeudete Zeit.

„Dann sag doch gleich „Ziel“ und werfe nicht mit solchen blödsinnigen Ausdrücken um Dich!“

„Weißt Du was? Du kannst gleich alleine weitermachen. Dann hast Du Dein Ziel!“

Mit Frauen sollte man ab einem gewissen Grad nicht diskutieren. Es wird nicht besser. Im Gegenteil.

„Ist ja gut. In meinem Kopf ist nichts. Verstehst Du? Nichts!“

„Führe Dich nicht auf wie eine Diva!“

„Ich bin keine Diva und mir langt es jetzt!“

Schnell warf ich eine Wiese, paar Blumen und als Krönung meines Frustes noch einen Wanderer auf das Blatt Papier. So. Das hat sie nun davon. Der Bleistift flog gleich hinterher.

Zwei Minuten später öffnete ich einen Umschlag und blickte mit offenem Mund auf einen Wanderer mit Rucksack und Stock, der auf einer Wiese stand.

„Na also, geht doch!“, sagte Sie trocken.

„Ich bin also ein Meisterspion!“, dachte ich etwas stolz.

Weit gefehlt. Vor uns lag ein langer Weg des Lernens. Ich hoffe, mit Hilfe dieses Buches haben Sie es etwas einfacher als wir.

Eine kleine Einführung
Die Matrix, Basis der Außergewöhnlichkeit

Man muß das Wahre immer wiederholen,

weil auch der Irrtum um uns herum

immer wieder gepredigt wird.

Und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse."

Johann Wolfgang von Goethe

Ich habe lange und immer wieder überdacht, ob dieses Buch erscheinen soll, und habe das Für und Wider abgewogen. Hauptsächlich gegen die Veröffentlichung schienen mir folgende Positionen zu stehen:

Nach meinem Ermessen werden Einige mit der Publikation der Inhalte überhaupt nicht zufrieden sein.

Zudem erscheint der Inhalt unglaublich. Das mag zunächst spannend erscheinen, birgt aber die Gefahr einer geringen Akzeptanz.

Aus diesen beiden Argumenten ergab sich zunächst ein Mißverhältnis: Dieses Buch erschien mir als der effektivste Weg wenig positive Resonanz zu erfahren, dafür aber schnell und sehr viel Ärger zu erhalten. Zusätzlich gab es noch mehr Gründe gegen die Verbreitung:

Es gibt keine Geheimnisse mehr, beherrscht man die Methode.

Man kann also das Erlernte zum Nachteil Dritter einsetzen. Nicht unbedingt wird also das „Gute“ bestärkt, da es von der Selbstverantwortlichkeit mir unbekannter Personen (Ja, Ihnen!) abhängt, ob die Methode miß– oder nur gebraucht wird.

Ich selbst „oute“ mich. Verliere damit meine beliebte Position des Beobachters.

Letztendlich spiele ich mit der Veröffentlichung ein Spiel, dessen Regeln ich nicht entworfen habe. Ein Spiel, das ich niemals beherrschen werde und auf dessen Ausgang ich keinen Einfluß ausübe.

Menschen, die an mehr Informationen gelangen können, sind eine Gefahr für viele Interessenverbände und Organisationen. Schließlich könnten sie unangenehme Details aufdecken. Sie verunsichern. Sie sind unbequem. Sie sind geheimnisvoll und schwer beherrschbar. Damit könnten sie die bestehende Ordnung gefährden.

Wenn Sie sich nun fragen, weshalb Sie dieses Buch trotzdem in Händen halten, gibt es eine Menge guter Gründe und Seiten darüber zu schreiben. Vielleicht werde ich es noch sehr detailliert tun. Aus einer ganz anderen und vielleicht unerwarteten Perspektive. Man kann es aber auch mit dem Zitat am Anfang dieses Kapitels zusammenfassen.

Mit diesem Buch und etwas persönlichem Einsatz werden Sie Remote Viewing – eine Technik der Fernwahrnehmung - lernen. Ich habe in diesem Buch Wert auf den Praxisbezug gelegt, und weniger auf großartige und abstrakte Theorien. Ich wollte ein nutzvolles Buch schreiben. Eines, in dem Sie als Anfänger aber auch als bereits mit dem Protokoll Vertrauter, bei Bedarf immer wieder, nachschlagen können. Es soll also Unterstützung bei der Anwendung der Methode bieten und Sie ein Stück weit begleiten. Damit wird es einen Teil seines Entstehungsprozesses wie ein Spiegel für Sie reflektieren, denn es begleitete uns beim Erlernen der Methode und wurde zu einer Chronologie des Lernablaufes.

Sobald Sie die ersten Sitzungen hinter sich gebracht haben, werden Sie einige Veränderungen in Ihrem Leben feststellen. Das kann zu Unsicherheiten und vielen Fragen führen. Die Sensibilität steigt, die Wahrnehmung wird offener und freier. Man empfindet die geistigen Prozesse seiner selbst als schärfer, klarer oder unbestechlicher. Durch diese neuen Sichtweisen und die daraus resultierenden Gedankengänge werden Sie wahrscheinlich vieles überdenken, anderes in Frage stellen. Bereiten Sie sich also auf ein kleines Lebensabenteuer vor. Die Basis oder Grundlage dieses Abenteuers bildet die sogenannte Matrix. Man könnte diese Matrix zunächst als Quelle aller Informationen definieren. Es ist Ihre persönliche Verbindung zu allem Wissen dieser Welt.

Ich selbst möchte mich mittlerweile als Fortgeschrittenen bezeichnen. Im Verhältnis zu meinem Lebensalter ist es eine geradezu winzige Zeitspanne, seitdem ich mit dieser Methode experimentiere. Vielleicht konnte ich es ja etwas schneller lernen oder hatte einen kleinen Vorteil,, denn ich habe und hatte wohl immer eine Verbindung zu den unsichtbaren Bereichen unseres Lebens.

Spontan, wirr und ungeordnet tat sie sich kund. Teilweise beängstigend, aber auch naturgegeben erschien sie mir, und lange Zeit hegte ich die Überzeugung, jeder würde das mehr oder weniger gleich empfinden, denn es war ja Teil meiner Wahrnehmungswelt. Remote Viewing systematisierte und präzisierte diese Prozesse. Es machte Sie damit kontrollierbarer.

Meine Erfahrungen in der Kindheit kamen mir wahrscheinlich bei dem Erlernen der Remote Viewing Methodik zu Hilfe. Bedenke ich heute, dass wir uns in die Matrix hereingeben, diesem Muster gespeicherter Energien, erscheint mir der Zusammenhang offensichtlich. Es ergänzt meine frühen und späteren Erfahrungen, die ich Ihnen auf den folgenden Seiten näher bringen werde, und führt Sie auf den kleinsten logischen Nenner zurück:

„Alles ist Energie!“

Ich bin heute überzeugt: Jeder Mensch kann auch im Alltag und ohne jedes Protokoll diese Energiefelder fühlen. Er braucht nur eine andere Sichtweise zu erlernen, denn Sie sind um uns alle herum. Es ist offensichtlich, dass es die gleiche Matrix ist, die wir mit Hilfe des Protokolls durchreisen, auch wenn es dafür noch keinen Beweis gibt. Für mich wurde diese Matrix der Schlüssel zu einem anderen, einheitlicheren und logischerem Verständnis dieser Welt.

Die Autorin Virginia Woolf notierte als 21-jährige in ihr Tagebuch:

„Ich habe manchmal stundenlang das Gefühl, als ob der physische Stoff meines Gehirnes sich immer mehr ausdehnen würde...plötzlich lebt alles auf, verflicht sich vorwärts & rückwärts & ist mit allen möglichen Dingen verbunden...ich sehe einen Augenblick lang, wie unsere Gedanken alle miteinander verwoben sind, wie heute lebende Seele aus genau dem gleichen Stoff ist wie Platos und Euripides!“

Es ist offensichtlich, daß sie sich während des Schreibens mehr und mehr in einen anderen Bewußtseinszustand verlagerte, bis sie schließlich Kontakt mit anderen Wahrnehmungsformen verspürte. Ich würde sagen, sie fand ohne jedes Protokoll ihren individuellen Zugang zur Matrix.

Daß angesichts dieser großartigen Einheitlichkeit, von der wir Menschen immer nur einen Ausschnitt bewußt erleben, so etwas wie ein individuelles Bewusstsein von uns Menschen erzeugt wurde, ist wie ein etwas paradoxes Wunder oder ein schlechter Scherz und bewegt die Gedanken auf das Unheil der egozentrischen Weltsicht zu.

Vielleicht wurden wir mit dieser Polarisierung auf uns selbst aus einem natürlichen Paradies vertrieben, denn die Welt war für uns Menschen ab diesem Zeitpunkt zweigeteilt nach „ich“ und „außen“.

Wie sich durch die Bewusstwerdung des Einzelnen die eigentliche Homogenität der Welt aufteilte, geschah dies spiegelbildlich mit den Wissenschaften. Gab es anfangs nur einige Disziplinen, sind die Wissensgebiete heute weit unterteilt. Niemand mehr hat den Überblick des Ganzen. Stattdessen wird der Vorgang des Sezierens und Spaltens immer weiter perfektioniert. Längst betreiben wir keine Haarspalterei mehr – in einem wiederum spiegelbildlichen Prozess - spalten wir längst Atome, die wir vor ein paar Jahren noch für die Grundbausteine der Welt hielten. Längst hat man kleinere Elementarteilchen entdeckt – die Quarks und Strings. Mittlerweile sind die Physiker sich sicher, noch kleinere Bauteile zu entdecken. Wir sind die Meister der Aufteilung, die Meister der Polarität.

Zahlreiche Theorien versuchen nun die All - Einigkeit wieder herzustellen. Das Wissen zu vereinen. Wenn jede wissenschaftliche Entdeckung ein einzelner Stein wäre, ständen wir derzeit vor einem riesigen durcheinandergewürfelten Haufen voller Steinbrocken. Es geht aber darum, diese Einzelteile sinnvoll zu organisieren und zusammenzufügen, um das Ganze in seiner Harmonie, seinem Wesen und der wahren Erscheinungsform betrachten zu können. Bildlich können wir uns vorstellen, wir vermauern all diese Steine zu einem großen Haus. Damit hätten wir das Wunder vollbracht, trotz unseres Wissens wieder zu einem Naturzustand zurückgefunden zu haben. Wir hätten all unser Wissen vereint und überblickten das ganze Bild mit seinen Gesetzmäßigkeiten. Das ist die Suche nach der Weltformel, in die sich endlich alle physikalischen Gesetze mit ihren unterschiedlichen Bezugssystemen einordnen ließen. Bislang aber ist diese Suche erfolglos. Im Gegenteil: Die Physik ist derzeit stark angeschlagen. Eine tiefe Kluft herrscht zwischen klassischer und Quantenphysik und nichts lässt sich mehr vereinen. Die beobachteten Effekte widersprechen sich, obwohl sie in ihrem jeweiligen Bezugssystem beweisbar sind. Ein unerträglicher Zustand.

Analog zu diesen Erkenntnissen empfindet sich die Mehrzahl der Menschen stark voneinander abgegrenzt. Tatsächlich wandeln auf dieser Erde – überträgt man diese physikalische Betrachtungsweise – derzeit sechs Milliarden Menschen – sechs Milliarden unterschiedliche Bezugssysteme mit verschiedenen Ansichten, Traditionen, Meinungen. Alle haben, für sich genommen, recht. Alle sind über die Haut, als seh- und fühlbare Grenze unserer selbst, sauber voneinander getrennt. Die Haut als Grenze zur Natur. Als Grenze zu anderen Menschen und Tieren. Die Grenze von Innen und außen. Erkennt ein Zweijähriger zum ersten Mal die Bedeutung des Wortes „Du“, wird es zum Gegenteil von „Ich“. Der kleine Bub beginnt die Welt zu spalten. Die nächsten Jahre ist er mit Ordnen beschäftigt – und tatsächlich lässt sich die Welt auch wunderbar in natürlich und chemisch, gesund und krank, gut und böse katalogisieren. Mit der Vielzahl der Erfahrungen jedes Einzelnen bestärkt sich der einmal eingeschlagene Weg des Sezierens beinahe von Selbst. Immer weiter werden die Kategorien verfeinert. Unsere Mitmenschen sind uns sympathisch, oder wir finden sie nörgelig, sie nerven oder beschwingen uns. Die ganze Welt sehen wir mit unserer Brille und bewerten Alles und Jeden.

Irgendwann, vielleicht mit 15 oder 20 Jahren haben wir die Gnade einen Trampelpfad aus diesem unheilvollbringenden Dilemma zu entdecken. Diese Gnade wird uns im Bus zuteil oder auf dem Arbeitsplatz, während wir die Sonntagsbrötchen beim Bäcker bezahlen oder im Schwimmbad am Beckenrand entlang laufen. Wir verlieben uns. Mit einem Schlag ist die Welt verändert. Alles scheint verfärbt und nur noch die angebetete Person ist wichtig. Wir vergessen uns selbst über dieses riesengroße Gefühl. Mit etwas Glück und viel Verstehen wächst aus einer Liebe ein Kind, und der Trampelpfad weitet sich zu einem stolprigen Weg. Spätestens jetzt werden die Meisten von uns „über sich hinaus wachsen“. Sie verlassen, die sie einschränkende Weltsicht aus der Ich-Perspektive. Sie entdecken, daß die Welt nicht wie ein Theaterbild um sie herum staffiert ist. Ganz so, wie Gallilei und andere Astronomen universelle Gesetzmäßigkeiten im Weltall entdeckten: Die Erde ist nicht das Zentrum des Universums. Aber sie hat die Gnade im kosmischen Reigen mittanzen zu dürfen. Es dreht sich genauso wenig alles um unseren Planeten, wie sich die Welt nicht um uns dreht.

Die Liebe ist also unsere große Chance, den Aufgliederungsprozess zu durchbrechen. Provokativ formuliert, ist sie unsere einmalige Chance, uns (endlich) den universalen Gesetzen anzupassen.

Stellen Sie sich doch nur einmal vor, Sie könnten uns Menschen hier auf Erden mit den Augen eines fremden und gefühllosen Aliens betrachten. Wie paradox und geradezu idiotisch muss es erscheinen, dass wir ohne zu zögern unser eigenes Leben für das der Kinder geben würden. Ich glaube, genau dieser Umstand ist Ausdruck unserer Stärke. Könnten wir diese Fähigkeit mit unseren rationalen und wissenschaftlichen Disziplinen gleichberechtigt verbinden, befänden wir uns auf dem Königsweg.

Kürzlich sah ich ein Graffiti auf einer Hauswand: „Hört auf zu denken, fühlt!“

Es drückt die Abkehr von unserem gesellschaftlichen Lebenswandel aus: fort von der rein vernunftmäßigen Betrachtung von Organisationsoptimierungen, Kundenanalysen und Produktionsprozessen. Sie unterschlagen die Existenz des Menschen als kreativem und geistigen Wesen. Hin zu mehr Intuitivität, herzlichem Miteinander und Liebe. Mir wäre am liebsten, wir würden beides vereinen. Schließlich sind wir Menschen doch Mischwesen. Ausgestattet mit dem tiefen Empfinden, unsere Umwelt bewußt wahrzunehmen zu können, und einer hochentwickelten Gabe analytischer Denkprozesse. Betrachtet man den Arbeitsalltag der meisten Menschen, Bilanzen oder Firmenfusionen, haben Emotionen in dieser Welt scheinbar nichts verloren, denn sie werden gesellschaftlich nicht legitimiert. Gefühle gehören nun einmal nicht ins Büro, die Fabrikhalle oder die Bergmine. Sie werden unterdrückt und negiert. Der Mensch wird zum Arbeitsroboter degradiert und auf seine Funktionsmöglichkeiten reduziert.

Wir haben also unsere Welt wieder einmal aufgeteilt: Für die Meisten von uns ist es „dort draußen“ so „knallhart“, „kalt“ und „rational“, währenddessen wir uns im Kreis von Freunden oder der Familie die Freiheit nehmen gefühlsbetont zu sein.

Entspricht diese Zweiteilung uns Menschen? Oder sind nicht vielmehr beide Seiten in uns und sollten vereinheitlicht gelebt werden können? Ist diese Unterteilung gesund? Vorteilhaft? Ist sie wenigstens effektivitätssteigernd für die Firma? Oder doch nicht?

Ich halte fest: Gegen unsere eigentliche Natur haben wir unser gesellschaftliches Sein zerspalten. Das Schwergewicht liegt auf dem Gebrauch der Vernunft und sämtlichen rationalen Funktionen unseres Gehirnes. Remote Viewing aber wird beides und gleichgewichtet von Ihnen fordern. Genau so, wie wir Menschen (doch eigentlich) geartet sind.

Gerade für den ratiobetont orientierten Menschen aber wird Remote Viewing trotzdem eine Schlüsselfunktion sein (vorausgesetzt, er hat das „Fühlen“ noch nicht vollkommen vergessen). Weshalb?

Die Ergebnisse des Remote Viewing Protokolls zwingen zum Nachdenken. Die Informationen sind nach dem (noch) herrschenden klassischen Weltbild schlichtweg nicht zu erhalten, aber eben existent und unabweisbar vorhanden.

Die Methodik funktioniert nachweisbar und ist für jeden persönlich anhand des Feedbacks kontrollier - und wiederholbar.

DAS ist das wissenschaftliche Nadelöhr, das fehlte. Hier ist die Verbindung von klassisch-rationalen Naturwissenschaften und Grenzwissenschaften gelungen. Es ist, als würde Licht durch einen Türspalt fallen. Nicht umsonst schrieb ich vorher von einer Verbindung zwischen den Effekten der Grenzwissenschaften und unseren Naturwissenschaften. Die Entwicklung des Remote Viewing benötigte Jahrzehnte wissenschaftlicher Forschung. Es wurde überprüft, verändert und ergänzt. Sehr lange geschah das geheim und im Auftrag der amerikanischen Regierung durch CIA und DIA. Manchmal bedient sich Hollywood einer fragmentarischen Anlehnung an existierende Wahrheiten: das Projekt hieß unter anderem „Stargate“.

Keine Angst: das Erlernen der Methodik führt Sie nicht in die Fußstapfen eines tibetanischen Wanderpredigers und Sie müssen auch keine esoterischen Werke lesen. Aber durch Ihre Erlebnisse werden Sie sich wahrscheinlich automatisch die ein oder andere unbequeme Frage stellen. Je länger Sie die Methode praktizieren, umso mehr werden sie alte und eingefahrene Sichtweisen in Frage stellen. In diesem Buch möchte ich Ihnen helfen, erst einmal die nachweisbaren Effekte zu produzieren. Welche sozialen, politischen, ethischen Fragen sich zwangsläufig daran knüpfen werden, das ist ihr ganz persönlicher Weg. Seien Sie sich meines vollen Verständnisses bewußt, wenn Sie gerade diese Zeilen lesen und etwas mit dem Kopf schütteln. Wahrscheinlich erhoffen Sie sich, gepaart mit einiger Skepsis, so etwas wie einige „selbstproduzierte PSI-Effekte“ oder Ähnliches und können vielleicht nicht nachvollziehen, von was „der Typ da schwafelt“.

Gut. Sprechen wir kurz darüber: Sie bekommen Ihre Effekte. Sie bekommen wahrscheinlich die ganze Palette, und Ihr Verstand noch obendrein. Geben Sie sich etwas Mühe, seien Sie etwas beharrlich und es bleibt kein Auge trocken. Was Sie danach mit diesem Wissen anfangen, wie Sie es verwerten und welche Fragen sich anknüpfen werden, die mit der technischen Beschreibung der Methode nichts zu tun haben – das ist Ihr Ding. Ja, sie lesen richtig: im Grunde spreche ich davon, wie ein simpler Vorgang mit Papier und Bleistift die Explosivkraft in sich trägt, ihr vertrautes Weltbild aus den Angeln zu heben. Ich wiederhole: Sie haben nachweisbare Informationen, die Sie nicht hätten haben können. Das ist der (Wende)Punkt. Willkommen im Club.

Die Erforschung des Remote Viewing könnte zusätzlich zu einem vereinheitlichenden Grundbaustein der (Grenz)Wissenschaften führen. Wir müssen und werden erfahren wollen, WOHER genau wir also die Informationen beziehen, die wir Matrix nennen. Doch wie dieses Theoriegebilde geartet ist, strukturiert und letztendlich funktioniert, kann bislang noch keiner sagen. Zumindest aber – und Sie verstehen mich richtig, wenn Sie hierin einen Hintersinn erkennen – ist öffentlich oder gar amtlich über die Natur oder Beschaffenheit dieses Gebildes nichts nachlesbar. „Matrix“ ist ein Hilfskonstrukt, ein Wort, wie es auch Physiker erfinden, wenn plötzlich ein Atommodell durch den Blätterwald geistert oder ein Positron entdeckt wird. Aber durch das Praktizieren des Remote Viewing können wir mehr und mehr das Erscheinungsbild dieser Matrix umreißen. Gerade haben wir damit begonnen, ihre Effekte und Verhaltensweisen zu sortieren und versuchen diese zu beschreiben. Ganz so, wie die klassische Physik es seit Jahrhunderten macht.

Momentan beschäftigen wir uns noch damit, die Verbindung zwischen Matrix und menschlichem Bewusstsein perfekt herzustellen. Wir suchen nach Möglichkeiten, diesen Vorgang zu optimieren, um mehr und noch bessere Ergebnisse zu erzeugen. Wir sind noch auf der Seite des „Ausprobierens“. Wie immer, wenn Menschen eine neue Entdeckung gemacht haben, probieren und experimentieren sie erst einmal damit herum, um im nachhinein Theorien, komplexe Gedankenkonstrukte oder Formeln aufzustellen. Vielleicht dürfen wir es noch erleben, dass die Matrix in eine mathematische Formel gepackt wird. Es würde mich freuen – unabdingbar ist es nicht.

Ich wiederhole: die Nachweisbarkeit von Remote Viewing wurde bereits erbracht. Es gab Fernsehsendungen und wissenschaftliche Tests unter kontrollierten Bedingungen. Nicht einen, nicht zwei – viele. Militärische Einheiten haben Remote Viewing ebenfalls verwendet, ganz zu schweigen von den vielen Privatpersonen, die es dauernd praktizieren. Wir reden nicht mehr darüber, ob die Methode funktioniert, sondern wie.

Sie fragen sich vielleicht, weshalb Sie bis heute noch nichts von der Methode gehört haben, wenn Sie denn so revolutionär sein soll.

Ich frage: Haben Sie davon gehört, daß 1992 das Kernkraftwerk Brunsbüttel einen schwerwiegenden Störfall hatte? Oder daß Mitte Juni 2002 ein Asteroid zwischen Erde und Mond um Haaresbreite an uns vorbeischrammte? Hat Sie eine Zeitung oder die Tagesnachrichten über das Abhören jedes elektronischen Kommunikationsverkehrs durch die internationalen Nachrichtendienste informiert?

Nachrichten sind sondiert und vorgefiltert. Sie verfolgen Intentionen. Was ich oben beschrieb sind nachlesbare Tatsachen. Wir erlangen Informationen aus zweiter, dritter Hand. Man denkt für uns vor und wählt aus, was bei der heutigen Datenfülle vordergründig erforderlich erscheint. Mit Remote Viewing sind Sie im Besitz einer originären Informationsquelle und die einzige Filterung besteht in der linken Hirnhälfte ihres Kopfes. Das Alles mag sich für Sie dennoch etwas merkwürdig anhören. Der eigene Kopf und die Stille und Leere davor als Informationsquelle ist zugegebenermaßen auch einigermaßen ungewöhnlich. Aber bedenken Sie bitte, daß wir uns über unsere Rationalisierung ständig selbst beschränken. Für die hartgesottenen Leser unter Ihnen habe ich mir deshalb ein Argument, dessen Faszination, Tragweite und Mut, ich niemals hätte formulieren wollen, bis zuletzt aufgehoben.

Könnten wir die Welt mit anderen Augen betrachten – in der Welt der Quantenphysik - und alles wäre nach negativen, neutralen und positiven Feldern aufgeteilt, vielleicht noch farblich verschieden, wie eine Infrarotaufnahme vieler zehntausender Bestandteile - würden wir Menschen, Tiere, Bäume, die Erde – einfach alles nach seiner energetischen Ladung sofort identifizieren und einordnen können. So ungefähr stelle ich mir behelfsweise die Matrix vor. Außer, das ALLE Informationen überall abgelegt wurden, und wir sogar noch (oder nur) Bestandteil davon sind. So wie ich nach einer Erklärung, einem Modell oder einem Begriff suchte (für mich selbst nannte ich diese unsichtbare Ebene, in der die Gesetze des Handelns und der Interaktionen durch die Lebens- und Willensenergie der Individuen vorbereitet werden, bevor sie sich in der materiellen Welt manifestieren immer „die Welt hinter der Welt“), taten es auch andere. Man könnte seitenlang begründen und Indizien summieren und würde doch mit aller Skepsis betrachtet werden.

Aber manchmal gibt es auch Rückenwind. Plötzlich weht eine kräftige Brise und fegt die Stapel Papier hehrer Grundsätze vom Tisch. Man muß nicht mehr argumentieren oder beweisen, weil es ein anderer tat. Optimalerweise sollte es jemand mit Charisma, Glaubwürdigkeit und Intelligenz sein. Besser noch wäre es, wenn er hoch angesehen ist. Dürfte ich mir etwas dazu wünschen, würde ich sagen, er soll Naturwissenschaftler sein. Am Besten ein Physiker. Wenn dieser Physiker nun hochangesehen wäre, sozusagen ein Leitwolf aller Physiker, ein Genie, jemand auf den die Fachwelt hört und dessen Theorien nicht im Elfenbeinturm vergammeln oder in einem Artikel in der „Nature“ nur vom mehr oder weniger eingeweihten Kreis gelesen werden, sondern von der Öffentlichkeit wahrgenommen würden, wäre das doch ein riesiger, fast unglaublicher Glücksfall, oder? Es gibt diesen „Jemand“. Und kurz vor Drucklegung dieses Buches kann ich wenigstens noch kurz auf seine Gedanken eingehen. Nur soviel vorab: Was er sagt, sprengt meine Vorstellungskraft dessen, was ich glaubte, von der „echten“ Physikerwelt noch lesen zu dürfen. Es sprengt Dimensionen, Vorstellungsgebilde und stellt die Beschaffenheit unserer Welt komplett in Frage.

Dieser Jemand ist kein geringerer als Stephen Hawking. Stephen Hawking tritt nicht an die Mauer unserer bislang als sicher geglaubten Realitätsvorstellungen, er sprengt sie entzwei.

Mit seiner „M“-Theorie formuliert er die Existenz sogenannter Parallelwelten und stellt deren Dasein auf den Boden althergebrachter Mathematik. Schlicht gesagt, beweist er sie auf dem Fundament der bekannten Rechengesetze und benutzt dazu die strings. Erstaunlicherweise aber gingen die Gleichungen mit diesen kleinsten Verbindungen solange nicht auf, wie er mit einer vierdimensionalen Welt operierte. Für die Harmonie seiner Formeln benötigte er nicht weniger als elf Dimensionen. Vereinfacht gesprochen genügt nicht einmal „die Welt hinter der Welt“, weil immer noch 7 Dimensionen fehlen. Ein Haufen Platz für Grenzwissenschaften, nicht? Er sieht unseren Kosmos als Labyrinth mehrerer Dimensionen, er formuliert die Beziehung zwischen unserem Gehirn und dem Ganzen. Es gibt weiterhin keine Aktion unseres Gehirnes ohne beiderseitigen Einfluss auf die Systeme im Außen. Alles ist miteinander verwoben. Daß Grenzwissenschaftler am 11.09.02 vor den Attentaten auf das World Trade Center ein signifikant steigendes Erregungsniveau der Menschen rund um den Erdball gemessen haben, erscheint plötzlich nicht mehr in einem fremdartigen Licht, sondern passt wie hautgeschneidert in seine Theorie: Wir leben in vielen Welten gleichzeitig. Wir sind alle vernetzt miteinander. Wir sind verbunden in einem zusammengehörenden, untrennbaren Feld der ständigen Interaktionen. Das wird für manche Leser nichts Neues sein. Neu ist lediglich, daß die seriösen Wissenschaften dort angekommen sind, wo die Grenzwissenschaftler lange ungehört und verkichert reihenweise Indizien produzierten. Das soll Stephen Hawkings Genialität nicht schmälern, im Gegenteil, er ist vielleicht das wahre Verbindungsglied geworden, hat er durch die mathematische Überprüfbarkeit gerade eine Brücke erbaut. Plötzlich sind so viele milde belächelte Effekte wie Telepathie, Zeitsprünge, Vorahnungen und Visionen erklärbar, ja zwingend, um seine theoretischen Gebilde mit der Wahrheit des Alltages zu füllen. Nicht zuletzt ist seine Theorie die Grundlage für die holographische Beschaffenheit des Universums und damit landen wir mitten in den Grundpfeilern des Remote Viewing. Manchmal ist es wundersam, wie alles zusammenpasst und ich schreibe das mit einem freudigen Lächeln.

Bevor ich mit diesem Buch begann, habe ich jahrelang gelesen und mich informiert. Ich habe abgewogen und „gepuzzelt“, wie ich für mich selbst den Vorgang nenne, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt hin, zu überprüfen.

Letztendlich kam ich zu dem Schluß, ein Praxisbuch zum Remote Viewing schreiben zu wollen. Drückt das nicht genug aus? Dabei ist mir persönlich sehr wichtig, daß ich zu den kritischen Zeitgeistern gehöre, die Thesen nicht einfach übernehmen, weil sie „hip“ sind oder einfach nett zu lesen. Nicht mit einem Pseudonym, sondern mit meinem echten Namen, mit dem ich täglich erfassbar, ansprechbar und überprüfbar bin, habe ich dieses Buch geschrieben. Aus Ihrer Sicht mag das nicht so bedeutungsvoll erscheinen, aber ich habe auch ein Leben neben dem Praktizieren von Remote Viewing oder dem Schreiben von Büchern. Und dieses Leben ist mir heilig. Ja. Ich lege mich, meine Urteilskraft, Skepsis, aber auch Weltoffenheit mit in dieses Buch, in der Hoffnung, daß Sie mir glauben können, was ich schildern werde. Ich kann Ihnen nur mit meiner Redlichkeit versichern, daß ich lediglich einen Teil des Weges gegangen bin, den Sie vielleicht noch vor sich haben. Nicht umsonst halten Sie dieses Buch in Händen.

Ich hoffe, ich kann Ihnen mit diesem Buch etwas mitgeben. Ich suche nach Erklärungen. Ich suche nach der Wahrheit. Ich versuche Dinge miteinander zu verbinden und in Beziehung zu setzen.

Dieses Buch war für mich ein Bewusstwerdungsprozess, denn es zwang mich nicht nur, Gedanken, die in der Schnelligkeit des Alltages zwar vorhanden sind, aber sehr oft in irgendwelchen Hinterkammern des Gehirnes verkümmern, zu notieren und zu durchdenken, sondern Ihnen damit auch den Raum in meinem Leben zu schenken, den Sie eigentlich verdient haben. Sie kennen das sicherlich aus Ihrem Alltag: man müsste dies und jenes unbedingt einmal aufschreiben, nur kommt man nicht dazu. Es gibt so viel zu erledigen.

Dieses Buch ist einerseits Produkt vieler Gedanken über Jahre, die dann mit Stichworten auf Zetteln an den unterschiedlichsten Plätzen im Haus dahinvegetierten, andererseits begleitete es mich beim Erlernen der Methode. Manchmal waren es einige Wörter, die nur mir etwas sagen sollten, um einen Gedankenstrom zum fließen zu bringen, manchmal kleine Aufsätze zu einem Thema. Irgendwann fasste ich Sie in einer Datei zusammen und sammelte. Mehr um mich zu beruhigen, dass die Schatzkiste all der wertvollen Gedanken nicht verloren ginge, und mit der Hoffnung „irgendwann“ einmal „alles aufzuschreiben“. Rückblickend war es mehr eine Art, mich selbst zu beruhigen, als die Vorbereitung zur Erfüllung des festen Vorsatzes, tatsächlich einmal alles zu Papier zu bringen. Ich hatte nur meine Erlebnisse und Gedanken. Hingegen erschien mir die Materie, mit der ich mich auseinander zusetzen hätte, sobald ich beginnen würde, zu schreiben, als viel zu kompliziert. Irgendwann wurde ich mit dem Begriff der Matrix konfrontiert und es erschien mir so etwas wie ein Grundbaustein einer vereinheitlichten Weltsicht sein zu können. Die kleinen biographischen Zettel meiner Erlebnisse erhielten durch Remote Viewing einen Rahmen, wurden zu einem Bild. Der behandelte Informationsträger mag Äther, Akasha Chronik, morphogenetisches Feld oder kollektives Bewusstsein genannt werden. Allen gemein war die Existenz einer riesigen gespeicherten Menge abrufbarer Energie.

Mit Remote Viewing vereinigten sich also viele alte Gedanken in einen Prozess und passten wie Puzzleteile in dieses Weltbild. Remote Viewing zwang mich nun, die erlebten Effekte zu durchdenken und mich mit Ihnen auseinander zusetzen.

Ich möchte mich als Wanderer zwischen den Welten bezeichnen, wobei die Hauptlast sehr stark im Diesseits liegt und ich den erlebten Effekten noch immer, und immer wieder ungläubig gegenüber stehe.

Die Lebensveränderungen durch Remote Viewing waren zu bedeutsam, um stillgeschwiegen und verleugnet dahinzuvegetieren. Dennoch schreibt hier kein Verwirrter, auch wenn mir heute klar ist, weshalb Menschen im Irrenhaus landen. Hier schreibt ein „Überzeugungstäter“,. Denn gleichsam mit dem Praktizieren dieser Methode wurde unsere heile Familienwelt mit einer Vielzahl von Fragen und Abenteuern bombardiert, die diskutiert und besprochen werden wollten.

Zu viel ereignete sich, zu massiv, um ignoriert zu werden. Die Art von Erlebnissen, die sie garantiert nicht mit Arbeitskollegen teilen würden, weil Sie ab dann „der Irre“ wären und somit der Lächerlichkeit preisgegeben sind. Wie paradox erscheint doch die Salonfähigkeit von Gesprächen über Formel 1 Weltmeister, gesellschaftliche Beziehungseskapaden prominenter Personen oder das Wetter, gegenüber wichtigen, aufregenden oder provokanten Themen. Tatsächlich diskutieren wir ständig unsere kleinsten gemeinsamen Nenner. Sie sind gesellschaftlich legitimiert; der Austausch miteinander ist minimiert.

Es wäre einfacher gewesen, dem nicht nachzugeben. Es ist leichter, sich keine Gedanken über ungewöhnliche Phänomene zu machen, diese zu ignorieren und einfach arbeiten zu gehen, Fernsehen zu schauen und sich in der breiten Masse treiben zu lassen. Man muss einkaufen gehen, Kinder erziehen, die Wohnung in Ordnung halten. Wir befinden uns in einem allgegenwärtigen Spannungszustand von Beruf, Familie, Partnerschaft und Eigeninteressen.

Also bleibt in den meisten Fällen gar keine Zeit, sich tiefer mit Dingen auseinander zusetzen, oder? Ist es nicht so?

Und ich schreibe Ihnen auch deshalb alles auf, weil Remote Viewing für mich die erste Methodik im grenzwissenschaftlichen Bereich ist, die seriös, bodenständig und vor allen Dingen überprüfbar ist.

Sie haben nach jeder Sitzung die definitive Kontrolle darüber, ob Sie „on Target“ waren – also das Ziel getroffen haben - oder nicht. Das war für mich als Skeptiker extrem wichtig. Man muß nicht glauben. Man muß nicht interpretieren und erst recht nichts herbeireden. Eine gute Sitzung hat ganz schlicht den „Wumm – Effekt“. Die Übereinstimmungen zwischen dem Ziel und Ihrem Protokoll sind aussagekräftig genug und manifestieren sich in einem offenen Mund. Oft rieselt es mir heute noch, nach dem Öffnen des Umschlages, kalt über den Rücken. DAS ist mein persönlicher Remote Viewing Effekt.

Zunächst denkt man bei einer Methodik der Fernwahrnehmung an das übliche Repertoire: Transzendentale Bewusstseinzustände, bildhafte Visionen und das sehr abgehobene Verweilen in anderen Dimensionen, die längst kein Dritter glaubhaft nachvollziehen kann. Beim Remote Viewing trifft das alles zu - aber auch wieder nicht.

Zunächst war mir wichtig, ein technisches und nicht sakrales oder meditatives Instrumentarium vorzufinden. Ich mußte nicht über Yogatechniken und Ähnliches mich erst einmal selbst in den Weiten des Kosmos finden, um die reine Liebe zu erleben oder einige Jahre in Tibet zu studieren, bevor ich auch nur eine einzige Information erhalte. Remote Viewing funktioniert gegensätzlich: Sie können sofort beginnen, sind bei klarem Verstand und haben lediglich den Eindruck, „überwach“ zu sein. Sie empfinden Ihre Denkweise als glasklar, messerscharf und gepaart mit einer sehr hohen Sensibilisierung Ihrer Sinne.

Es gehört zum ABC aller Wahrsager, Visionen zu erleben, um diese deuten zu können. Sie werden sicherlich überrascht sein, daß Remote Viewing auch hier gegenteilig funktioniert. Eine der Hauptaufgaben einer erfolgreichen Sitzung besteht darin, diese Visionen im Keim zu ersticken, sind sie doch fast ausschließlich Machwerke der Phantasie und des Verstandes.

Vollziehen sie diesen Prozess gewissenhaft, werden sich die bekannten Delta - und Thetawellen während des Viewens einstellen – Ihr Gehirn ist auf Empfang. Trotz der bildhaften Produkte der Theta - Wellen, werden Sie diese vorerst nicht beachten. Wichtig aber ist: Theta - Wellen sind ein Indiz für einen Meditationszustand, den sie in dieser Form noch nicht erlebt haben. Denn Sie schreiben, reden und sind noch immer im Hier und Jetzt - währenddessen Sie Informationen erlangen. Es ist tatsächlich eine Art der Meditation ohne Meditation.

Aber so abstrakt formuliert, wirft es vielleicht zu viele Fragen auf. Ich erzähle Ihnen einfach ein paar Dinge aus meinem Leben. Den schon praktizierenden Viewern unter Ihnen werden die Zusammenhänge förmlich ins Auge springen. Falls Sie vorher noch nicht mit der Methode in Berührung kamen, sehen Sie derart merkwürdige Erlebnisse nicht als Voraussetzung für das erfolgreiche Praktizieren von Remote Viewing.

Zwischen dem Erhalt von Informationen aus der Matrix über eine Remote Viewing Sitzung und den anschließend beschriebenen übernatürlichen Phänomenen gibt es Verbindungen.

Alles vom Beschriebenen werden Sie gebrauchen können oder erleben – wenngleich in anderer Form: Versachlicht, strukturiert, überprüfbar und ohne diese persönliche Betroffenheit, da Sie distanziert beobachten.

Ein Wort in eigener Sache. Lassen Sie sich von dem teilweise humorigen Ton in späteren Kapiteln bitte nicht verführen. Ich meine es knochenernst, wollte die abzuhandelnden Bereiche aber nicht zu spröde werden lassen.

Letztendlich verbürge ich mich für den Wahrheitsgehalt des Geschilderten. Das schreibt wieder einmal der Skeptiker in mir, der schon einige esoterische Bücher in Händen hielt und mit „kann sein, kann auch nicht sein" im Bücherregal verschwinden ließ.

Ich bin mir bewußt, daß eine wissenschaftliche Beweiskraft der Behauptungen des folgenden Kapitels nicht erbracht werden kann – was es von den übrigen unterscheidet.

Kapitel II - Erfahrungen

Unbewusste Vorbereitung
Schritte zum Remote Viewing

Ich mag wohl 7 Jahre alt gewesen sein, als ich in meinem Bett lag und beinahe einschlief. Ich weiß noch sehr genau, wie ich mich warm und leicht fühlte und eine angenehme Empfindung meinen Körper durchrieselte. Langsam begann ich zu schweben und sah mich selbst, schräg von oben herab blickend, in meinem Bett liegen. Ich sah mich tatsächlich selbst im Bett liegen! Mein Schreck war riesengroß. Instinktiv hatte ich Angst vor diesem Vorgang, konnte mir nicht erklären, was passiert war. Damals verbuchte ich dieses Erlebnis unter „unnormal“ und lauerte an den nächsten Abenden argwöhnisch und ein wenig ängstlich darauf, daß sich das Erlebnis nicht mehr wiederholen möge.

Viel später las ich von sogenannten Astralreisen, die mir bis heute phantastisch anmuten, deren Existenz ich aber aufgrund meines frühen Kindheitserlebnisses nicht anzweifeln will. Warum sollte es nicht möglich sein, daß ein Mensch sein Bewusstsein von seiner Stofflichkeit trennen kann?

Ab ungefähr 10 Jahren war es für mich normal, (und ich denke das ist die Regel) die Masse meiner für mich wichtigen Erkenntnisse aus dem Fühlen der Situation zu ziehen. Wenn ich also nach dem Abendessen noch einmal hinaus wollte um zu spielen, ging ich durch den immer etwas dunklen Flur ins Wohnzimmer und prüfte erst einmal die Stimmung. Bevor ich meine Frage stellte, war mir im Grunde klar, wie die Antwort lauten würde.

Jedes Kind weiß immer, wie die Stimmung der Eltern ist. Es hat instinktiven Zugang zu einem Wissen, das über die Jahre mit der schulischen und beruflichen Ausbildung des Ratio wieder verloren geht.

Ich kann mich noch sehr gut an mein früheres Weltbild erinnern. Die Welt mit ihren 1000 Rätseln blieb mir weitestgehend unerklärbar. Hingegen hatte ich einen detaillierten Eindruck von den Gefühlen in meinem Umfeld. Ich wußte um Sorgen und Nöte, auch wenn die Mimik meiner Mutter das Gegenteil sprach und fürsorglich und lieb klang. Ich wußte, es gibt etwas dahinter und es beschwert Sie. Vielleicht wußte ich auch, das ich zu klein bin, um es zu verstehen. Aber das erschien mir sowieso unnütz. Hatte ich nicht bereits alles verstanden, wenn ich wußte, wie es um Sie steht? Es erschien einfach zweitrangig und unwichtig.

Ich kann mich gut daran erinnern, nachts aus dem Schlaf aufgeschreckt zu sein und Weinen, Schreien, aufgeregte Stimmen aus dem Wohnzimmer durch die Dunkelheit hindurch an mein Ohr dringen zu hören.

In diesem Augenblick, diesem Bruchteil einer Sekunde, war mir sofort bewußt, daß gerade eben die ganze Welt vollständig zerbrach. Weil ich mich nicht traute, in das Wohnzimmer herüberzulaufen, ging ich in Gedanken und sehr vorsichtig herüber, und sah meinen Vater mit fahrigen Bewegungen seiner Hände in der Luft erklären, währenddessen meine Mutter im Nachthemd ihm gegenüber auf der Couchlehne sitzend, die Hände über das Gesicht legte und nur „Nein, nein, nein!“ sagte. Das „Nein, nein, nein!“, hörte ich in der gleichen Sekunde doppelt. Mit meinem „Ich“ im Wohnzimmer, und zusätzlich noch immer im Bett des Kinderzimmers liegend.

All das war so schrecklich, so grausam, das ich mich dem nicht ansatzweise gewachsen fühlte. Schnell war ich wieder in meinem Bett, zog die Decke über das Gesicht und schlief mit der naiven Hoffnung ein, das morgen früh, wenn ich aufwachte, alles anders und wieder gut sein würde.

Der Morgen kam. Beide gaben sich größte Mühe, so zu tun, als ob nichts sei, aber beide strahlten Enttäuschung und Unglück aus. Überall im Raum war ein dicht gewebtes Netz dieser Stimmung. Es hing bleischwer in der Luft und überdeckte alles andere, was sonst an gespeicherten Empfindungen im Raum war. Es war beinahe wie eine Kulisse. Im Hintergrund, ganz klein, konnte man noch „heiteres Frühstück“ und Informationen anderer Art lesen. Aber gewaltig und riesenschwer lag der Zusammenbruch, das Mißtrauen, die Trennung zweier Menschen im Raum. Ich fühlte zum Beispiel die Distanz der Beiden über das Fernsein der Innigkeit.

Auf meine unvermittelt hereinplatzende Frage, ob Sie sich nun nicht mehr lieb haben, entstand zunächst ein Schweigen, bevor mir im kindgerechten und liebevollen Tonfall erklärt wurde, „Was ich da nur denken würde!“ und „Alles wird gut!“ Ich glaubte, denn ich wollte glauben und war halbwegs beruhigt.

Ich weiß nicht mehr, ob es Tage oder Wochen waren, bis zum Auszug meines Vaters.

Diese und ähnliche Geschichten hört und liest man immer wieder. Sie haben eines gemeinsam: Das blitzschnelle, richtige und direkte Erfassen einer Situation über das kindliche Gemüt. Kein Kind dieser Welt kann begründen, erklären, schlußfolgern oder beweisen, was es spürt. Richtig bleibt es trotzdem.

Informationen aus dem Jenseits
Das Energiemuster von Orten

In etwa dieser Zeit, begann ich damit, auch für Orte offen zu sein und diese, fernab jeder Systematik, zu untersuchen. Ich konnte Ewigkeiten auf einer Straße sitzen und die dort vorhandene Atmosphäre nach ihren Einzelelementen aufteilen, bis ich die Einzelbestandteile und Ursachen filtern und orten konnte. Wechselte ich den Standpunkt um einige Meter, verschob sich wie in einem Magnetfeld auch die fühlbare Stimmung und leichtere Schwingungen wurden dominanter, andere verebbten, bis hin zu einem neuen Grundgefühl.

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(Ein wunderbares Beispiel für die Dominanz von Energiefeldern im „ganz normalen Alltag“)