<p>Wie Politik und Kultur in der DDR und Österreich während des Kalten Kriegs in Oper und Ballett interagierten, ist durch dieses Buch, basierend auf der Aufarbeitung bisher unbekannten Archivmaterials, erstmals detailliert nachvollziehbar. Die Staatsopern von Berlin und Wien waren nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur „Kulturtempel“, sondern auch Repräsentanten zweier sich neu bildender Staaten. Besonders anschaulich zeigt sich dies bei ihrer Auseinandersetzung mit moderner Musik. Während man sich an der Deutschen Staatsoper Unter den Linden mit viel Aufwand um die Schaffung „sozialistischer“ Opern bemühte, suchte man an der Wiener Staatsoper bei neuen Werken vor allem die Anbindung an die bürgerlichen Werte der Vergangenheit zu betonen; ein spannendes Stück Zeitgeschichte für Historiker wie für Operninteressierte.</p>
<p>Michael Kraus ist Historiker und zugleich seit Jahren als Opernsänger auf internationalen Bühnen tätig. Er arbeitet auch als Schauspiel- und Opernregisseur sowie als Übersetzer von Opernlibretti. </p>
Operngeschichte und Kulturpolitik im Kalten Krieg Mit zahlreichen Entdeckungen aus Wiener und Berliner Archiven Eine politische Geschichte der Oper des 20. Jahrhunderts Includes supplementary material: sn.pub/extras