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Ludwig Börne. Eine Denkschrift


Ludwig Börne. Eine Denkschrift

Volltextlesung von Axel Grube.

von: Heinrich Heine, Axel Grube

12,80 €

Verlag: Onomato
Format: MP3 (in ZIP-Archiv)
Veröffentl.: 01.01.2012
ISBN/EAN: 4056198440445
Sprache: deutsch

Dieses Hörbuch erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

"Wie in seinen Äußerungen über Goethe, so auch in seiner Beurteilung anderer Schriftsteller, verriet Börne seine Nazarenische Beschränktheit. Ich sage nazarenisch, um mich weder des Ausdrucks 'jüdisch' noch 'christlich' zu bedienen, obgleich beide Ausdrücke für mich synonym sind und von mir nicht gebraucht werden, um einen Glauben, sondern um ein Naturell zu bezeichnen. 'Juden' und 'Christen' sind für mich ganz sinnverwandte Worte im Gegensatz zu 'Hellenen', mit welchem Namen ich ebenfalls kein bestimmtes Volk, sondern eine sowohl angeborene als angebildete Geistesrichtung und Anschauungsweise bezeichne." (Heinrich Heine: Ludwig Börne. Erstes Buch)
"Hätt' er gelernt was Rechtes, müsst er nicht schreiben Bücher." Der Ausspruch von Salomon Heine, dem Bruder des Vaters, gibt Zeugnis von der tragischen Außenseiterrolle, die Harry Heines Leben selbst bis in seine Familie hinein bestimmte.
Die Mutter, Betty van Geldern, stammte aus einer gebildeten jüdischen Familie. Das geräumige Haus ihres Urgroßvaters, des kurfürstlichen Hofkammeragenten Joseph Jacob van Geldern, beherbergte die erste Synagoge Düsseldorfs.
Von dem Vater, Samson Heine, ebenfalls jüdischer Herkunft und zu feinsinnig um als Tuchhändler erfolgreich zu sein, hat Heine später stets in tiefer Liebe und Verehrung gesprochen.
Das genaue Geburtsjahr Heines ist unbestimmt, als wahrscheinlich gilt der 13. Dezember 1797. Nach einem Jahr auf der jüdischen Privatschule Hein Hertz Rintelsohns, besuchte Heine eine öffentliche Grundschule und später das Düsseldorfer Lyzeum. Die für das Herzogtum Berg und Düsseldorf zuständige kurpfälzisch-bayerische Regierung, hatte den Schulbesuch für jüdische Kinder auf städtischen Schulen ermöglicht.
Erste berufliche Versuche unter der Obhut des Onkels, des Bankiers und mehrfachen Millionärs in Hamburg, scheiterten. Heine begann darauf ein Jura-Studium in Bonn und Göttingen, hörte aber vornehmlich Vorlesungen wie etwa zur "Geschichte der deutschen Sprache und Poesie" bei August Wilhelm Schlegel. Nach dem Verweis von der Universität in Göttingen, ging Heine nach Berlin, hörte unter anderem auch Vorlesungen bei Georg Friedrich Hegel an der Berliner Universität.
1825 wurde Heine – wieder in Göttingen – zum Doktor der Rechte promoviert. Die Hoffnung, als Jurist arbeiten zu können, einer der wenigen Berufe, die jüdischen Bürgern in Preußen vorbehalten waren, erfüllte sich nicht. Auch eine, später bereute, protestantische Taufe als mögliches "Entre Billet zur Europäischen Kultur", änderte daran nichts.
In Berlin nahm Heine regen Anteil am literarischen Leben der Stadt, war regelmäßiger Gast in dem Salon Rahel Varnhagens. Erstmals trat er auch mit Gedichten und Tragödien in Erscheinung. Bei dem "Verein für Kultur und Wissenschaft der Juden" engagiert er sich als aktives Mitglied für Erwachsenen-Bildung und bei Lehrtätigkeiten.
Nach der gescheiterten Bewerbung für eine Professur an der Münchner Universität entschloss sich Heine, als freier Autor und Schriftsteller zu arbeiten.
Inzwischen hatte er sich mit ersten Lyrik-Bänden und Reisebeschreibungen einen Namen gemacht, geriet aber zunehmend in das Blickfeld der preußischen Zensur. Nicht zuletzt auch aufgrund seiner jüdischen Herkunft wuchsen die Anfeindungen. Vor einer drohenden Verfolgung floh er im Jahr 1831 ins Exil nach Paris.
Er wurde bald Mittelpunkt der dortigen künstlerisch-literarischen Szene. Mit aufsehenerregenden Artikeln war Heine nun in Preußen präsenter denn je. Die Preußische Administration reagierte mit Repressalien. 1833 schließlich wurde sein gesamtes Werk, zunächst in Preußen, später in allen Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes verboten.
Ein kaum wahrgenommener und hochaktueller Hinweis auf die atavistischen Kräfte einer Gesellschaft zeugen beispielhaft von dem besonderen Gespür Heines. Nicht zuletzt aus seinen persönlichen Erlebnissen, etwa als Hörer von Fichte, der Auseinandersetzung mit den Vormärz-Revolutionären und der "Obrigkeit" des preußischen Staates, spürte er das Bild einer Gesellschaft auf, die eigentlich kaum von einer, in seiner Sicht besänftigenden und nun auch schon vergehenden, christlichen Kultur berührt wurde und in überdauertem germanischen Berserkertum unwiderstehlich auf einen Zivilistationsbruch sich zubewegte: "Es wird ein Stück aufgeführt werden in Deutschland, wogegen die französische Revolution nur wie eine harmlose Idylle erscheinen möchte."
Heinrich Heine stirbt nach langer Krankheit, die ihn über Jahre ans Bett fesselte, am 17. Februar 1856 in Paris.

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