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Ferides Kampf - Eine Auseinandersetzung mit der Gesellschaftskritik in Resat Nuri Güntekins Roman


Ferides Kampf - Eine Auseinandersetzung mit der Gesellschaftskritik in Resat Nuri Güntekins Roman "Calikusu"


1. Auflage

von: Gesine Aufdermauer

12,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 07.10.2004
ISBN/EAN: 9783638312998
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 32

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Turkologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Iphigenie war die jüngste Tochter von Agamemnon und Klytaimnestras. Als seine Flotte auf
dem Weg nach Troja festsaß, wurde Agamemnon durch einen Wahrsager mitgeteilt, dass nur
die Opferung seiner schönsten Tochter zu Ehren der Göttin Artemis ihn retten könne.
Agamemnon ist dazu bereit, lockt seine Tochter unter dem Vorwand einer Heirat zu seiner
Frau. Doch Iphigenie wird, schon auf dem Opferaltar befindlich, von der Göttin Artemis
selbst gerettet, indem sie sie gegen ein Reh eintauscht. Iphigenie wird zur Priesterin von
Artemis, man sagt ihr Unsterblichkeit nach.
Yakup Kadri Karaosmanoglu sieht Feride der Figur der Iphigenie sehr nahe, „b eide
verkörpern Würde, Tugend, Moral und Charakter. (…) Beide sind in ihrer Makellosigkeit
Opfer blinden Aberglaubens, Unwissenheit und herzlosen Egoismus.“1
Durch diese Bewertung ermöglicht Karaosmanoglu einen Blick auf den Roman Çalikusu2, der
bisher von den Kritikern eher vernachlässigt wurde, denn „in der türkischen Literaturkritik
wurde dieser Roman gerne als dem leichten Genre zugehörig und als sentimental eingestuft.“3
Vornehmlich wurde die Geschichte als Liebesgeschichte, vielleicht als Abenteuerroman
aufgenommen, dessen bemerkenswertestes Merkmal darin besteht, eine Frau als Heldin zu
haben. Eine Kritik an der Frauenrolle wird ihm damit zugestanden, doch vielleicht das
wichtigste Thema des Roman wurde lange an den Rand gedrängt: Der Konflikt zwischen
Individuum und Gesellschaft, denn Feride steht „von Anfang bis Ende im Mittelpunkt der
Handlung und Çalikusu (ist) allein Ferides Roman“4
Überspitzt kann man sagen, dass es scheint, als wäre die Liebesgeschichte nur dekorative
Ausschmückung einer weit ausholenden Gesellschaftskritik. Iphigenie wird für die
Gesellschaft geopfert, Feride von ihr, Iphigenies Opferung bringt Errettung, Ferides
niemandem Nutzen. [...]
1 Beatrix Caner, Türkische Literatur: Klassiker der Moderne, Hildesheim 1998, S. 267
2 da mit dem türkischen Original gearbeitet wurde, wird sich auf das Buch immer mit diesem Titel, nicht mit der
Übersetzung als „Der Zaunkönig“ bezogen, d.h. Resat Nuri Güntekin, Çalikusu, Inkilâp Kitabevi Istanbul, 52.
Baski
3 Klassiker der Moderne, S. 263
4 Stephan Guth, Brückenschläge, Eine integrierte „turkoarabische“ Romangeschichte, Wiesbaden 2003, S. 52

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