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Erweckung - Dämonenerbe 1


Erweckung - Dämonenerbe 1


überarbeitete Neuauflage

von: Mara Laue

4,99 €

Verlag: VSS-Verlag
Format: EPUB
Veröffentl.: 04.10.2018
ISBN/EAN: 9783961271528
Sprache: deutsch

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Bronwyn Kelley hat als Journalistin ein aufregendes Leben, das plötzlich noch ereignisreicher wird. Sie entwickelt magische Kräfte und muss feststellen, dass sie dadurch zur Zielscheibe eines fanatischen Mönchsordens geworden ist. Der geheimnisvolle und attraktive Halbdämon Devlin Blake, der ihre Nähe sucht, könnte ihr Antworten geben, denn auch er verfügt über magische Kräfte. Er bietet Bronwyn an, sie im Gebrauch ihrer Magie zu unterrichten. Keineswegs selbstlos, denn Devlin verfolgt eigene Pläne. Er braucht Bronwyn, um ein magisches Tor zu öffnen, das den Dämonen ungehinderten Zutritt zur Welt der Menschen ermöglicht. Bronwyn muss feststellen, dass es nicht nur vor Devlin kein Entkommen gibt, denn andere Parteien wollen durch ihren Tod verhindern, dass das Tor geöffnet wird. Um zu überleben muss sie sich auf Devlin einlassen – mit unvorhersehbaren Konsequenzen für sie beide. Denn in diesem tödlichen Spiel ist nichts so, wie es zu sein scheint.

"ÜBERARBEITETE NEUAUFLAGE"
Erweckung ist der erste Band der Dark-Romance-Trilogie Dämonenerbe.
Ebenfalls erschienen:
Band 2 – Prophezeiung
Band 3 – Erben der Macht
Bronwyn Kelley hat als Journalistin ein aufregendes Leben, das plötzlich noch ereignisreicher wird. Sie entwickelt magische Kräfte und muss feststellen, dass sie dadurch zur Zielscheibe eines fanatischen Mönchsordens geworden ist. Der geheimnisvolle und attraktive Halbdämon Devlin Blake, der ihre Nähe sucht, könnte ihr Antworten geben, denn ...
Prolog

Fairview Hospital, Cleveland, Ohio – 1979

„Warum ausgerechnet sie?“
Obwohl Schwester Hilary flüsterte, verstand Valerie Sawyer jedes Wort.
„Können wir uns wirklich sicher sein, dass es ihr Kind ist, das…“
Eine neue Wehe ließ Valerie aufschreien. „Was ist mit meinem Kind?“, keuchte sie, nachdem der Schmerz nachgelassen hatte.
„Alles in Ordnung, Miss Sawyer“, versicherte Dr. Moses. Der schwarze Arzt tätschelte ihr beruhigend die Schulter. „Sie haben es gleich geschafft. Nur noch ein paar Minuten, und Sie halten das Wunder Ihres Lebens in den Armen.“
Auch wenn er ihr das nur für wenige Augenblicke gestatten konnte, denn ihr Kind wurde von vielen Leuten auf der ganzen Welt sehnlichst erwartet – jedoch nicht unbedingt freudig. Was der werdenden Mutter nicht bewusst war, wie Ambalo Moses festgestellt hatte. Genau genommen wusste sie überhaupt nichts von den Zusammenhängen. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, dass sie einer uralten Blutlinie entstammte und nur deswegen auserwählt worden war, dieses besondere Kind zu gebären. Der Prophezeiung gemäß würde es exakt um Mitternacht zur Welt kommen.
Dieses Wissen war nur wenigen Eingeweihten aus dem Inneren Zirkel bekannt. Im Gegensatz zu Dr. Moses gehörte Schwester Hilary zum Ersten Äußeren Zirkel und bekleidete wie ihre Kollegin Schwester Grace, die ebenfalls bei der Geburt assistierte, das Amt einer Gehilfin. Deshalb hegte sie gewisse Zweifel hinsichtlich der Identität der Mutter und ihres Kindes.
Dr. Moses warf einen Blick auf die Wanduhr. Sieben Minuten vor Mitternacht. Gleich war es so weit. Eine Bewegung neben der Tür ließ ihn den Kopf wenden. Er hatte den wartenden Boten beinahe vergessen, der stumm und mit untergeschlagenen Armen in der breitbeinigen Haltung eines kampfbereiten Wächters das Geschehen verfolgte.
„Ja, Schwester Hilary, es ist dieses Kind“, bestätigte er seiner Assistentin flüsternd, als Valerie Sawyer von der nächsten Wehe gepackt wurde. „Sonst wäre er nicht hier.“ Er nickte zu dem Mann an der Tür hinüber.
Valerie brüllte, als die nächste Wehe kam.
„Pressen!“, befahl Dr. Moses. „Es kommt! Ich kann schon das Köpfchen sehen.“
Er bemerkte, dass der Mann an der Tür einen Schritt näher trat und den Hals reckte, um einen Blick auf die Gebärende werfen zu können. Sie klammerte sich an die Haltegriffe des Kreißbettes, presste und schrie, während ihr der Schweiß in Strömen über das Gesicht lief. Moses sah auf die Uhr. Sechs Sekunden bis Mitternacht. Unwillkürlich hielt er den Atem an.
Drei Sekunden. Zwei. Eine.
Valerie brüllte ein letztes Mal, als das Kind aus ihr hinausglitt und von Schwester Hilary aufgefangen wurde, die es ihr sofort auf den Bauch legte. Irgendwo außerhalb des Gebäudes verklang der letzte Glockenschlag einer Kirchturmuhr, die den Beginn der Mitternachtsstunde verkündete. Schwester Grace, die schweigend ihre Handreichungen erledigte, begann mit sanften Bewegungen, den kleinen Babykörper zu massieren, während sie ihn gleichzeitig mit einem angewärmten feuchten Tuch säuberte. Das Kind wimmerte und stieß gleich darauf einen kräftigen Schrei aus. Dr. Moses atmete ebenso auf wie Valerie, die beiden Krankenschwestern und der Mann an der Tür.
„Sie haben eine Tochter, Miss Sawyer“, teilte der Arzt Valerie mit, nachdem er die Nabelschnur abgeklemmt und durchschnitten hatte. „Jetzt müssen wir Ihren kleinen Schatz leider kurz entführen, um sie zu untersuchen und zu vermessen und das ganze Brimborium. Wir beeilen uns.“
Er nahm ihr das Baby sanft aus den Armen, das Valerie nur widerstrebend losließ. Schwester Grace wischte ihr den Schweiß von der Stirn, während Schwester Hilary sie an einen Tropf anschloss und das Kreißbett wieder in eine horizontale Lage brachte.
„Geht es ihr gut? Ist alles in Ordnung?“ Valeries leise Stimme klang besorgt.
„Ruhen Sie sich ein bisschen aus, Miss Sawyer“, riet Schwester Hilary der jungen Mutter, die mit einem sehnsüchtigen und gleichzeitig glücklichen Ausdruck im Gesicht ihr Kind nicht aus den Augen ließ. „Doktor Moses ist gleich fertig mit der Untersuchung.“
„Versprochen“, bestätigte der Arzt freundlich. „Sie haben Ihre Kleine gleich wieder.“ Zufrieden sah er, dass Valerie die Augen zufielen und ihr Körper erschlaffte.
„Sie schläft, Doktor.“ Schwester Hilary stellte den Tropf neu ein, durch den das Schlafmittel in Valeries Körper gepumpt wurde. „Was ist mit dem Kind?“
Ambalo Moses antwortete nicht sofort. Als er schließlich sprach, klang seine Stimme ehrfürchtig und ergriffen. „Sie ist es. Kein Zweifel.“
Schwester Hilary trat zu ihm und blickte ihm über die Schulter. Dr. Moses hatte das Baby vollständig gesäubert. Dadurch war auf der Brust des Kindes ein Muttermal sichtbar geworden, nicht größer als ein Vierteldollar, rund und schwarz mit dem erkennbaren Muster einer fremdartigen Glyphe unter einem roten Auge, das äußerst lebendig wirkte.
„Schnell, Schwester“, drängte der Arzt. „Die Transporttasche!“
Schwester Hilary riss sich von dem Anblick los und holte die Tasche aus ihrem Versteck im Instrumentenschrank, während Dr. Moses das Baby, das sich ungewöhnlich still verhielt, in warme Tücher wickelte. Er legte einen Finger auf das Muttermal, fuhr mit gegen den Uhrzeigersinn kreisenden Bewegungen darüber, als wollte er es abwischen und murmelte einen Singsang in einer Sprache, die archaisch klang. Das Muttermal begann zu verblassen.
Als es vollständig verschwunden war, schlug das Kind die Augen auf – unnatürlich grüne Augen – und sah den Arzt an. In diesem Blick offenbarte sich eine Seele, die so alt war wie die Menschheit und ein Wissen, das jenseits aller menschlichen Erfahrung lag. Dr. Moses fühlte den Blick des Kindes bis auf den Grund seiner Seele dringen.
Gleichzeitig empfand er eine Mischung aus Ehrfurcht und Unbehagen und war froh, als er das kleine Mädchen in die Transporttasche legen und dem Mann übergeben konnte, der ungeduldig an den Tisch getreten war, auf dem das Kind lag. So groß das Wunder dieser Geburt auch war – für Dr. Moses wie auch für die ganze Welt–, so unheimlich war ihm dieses Kind, das nicht vollständig menschlich war.
„Beeilen Sie sich“, drängte er den Mann unnötigerweise und sah erneut auf die Uhr. Fünf Minuten nach Mitternacht. „Sie werden jeden Moment hier sein.“
Der Mann ergriff die Tasche, nickte dem Arzt und den Schwestern zu und verließ eilends den Kreißsaal. Das Kind, das hätte weinen, schreien, nach Mutterwärme und Nahrung verlangen müssen, gab keinen Laut von sich, als wüsste es, dass eben davon sein Leben abhing. Dr. Moses hätte sich nicht gewundert, wenn ihm das tatsächlich bewusst war.
„Wir werden jetzt die Nachgeburt aus der Gebärmutter entfernen“, ordnete er an. „Sobald Miss Sawyer wieder aufwacht, werden wir ihr die traurige Nachricht mitteilen, dass ihr Kind nicht lebensfähig war.“
„Arme Frau.“
Dr. Moses empfand ebenso wie Schwester Hilary tiefes Mitgefühl für Valerie Sawyer, obwohl er wusste, dass es so am besten war. Noch besser wäre es gewesen, wenn sie sich gar nicht daran erinnert hätte, überhaupt ein Kind zur Welt gebracht zu haben.
„Doktor, kennen Sie nicht irgendeinen Juju, oder wie das bei Ihren Leuten heißt, mit dem Sie die Frau ihre Schwangerschaft vergessen lassen können?“, fragte Schwester Hilary, der offensichtlich derselbe Gedanke gekommen war.
„Das heißt bei ‚meinen Leuten’ wanga“, erklärte der Afroamerikaner mit den haitianischen Wurzeln. „Allerdings besitzt die Kraft der wanga nicht die Macht, eine Mutter die Geburt ihres Kindes vergessen zu lassen. Zumindest wir Menschen haben diese Macht nicht. Bedauerlicherweise.“
Die Tür zum Kreißsaal flog krachend auf. Vier Männer drängten herein, schoben Schwester Grace, die die Instrumente reinigte, rüde zur Seite und drängten sich zum Bett vor. Mit ihren altertümlich anmutenden schwarzen Gewändern und den ebenfalls schwarzen Kapuzenumhängen wirkten sie so bedrohlich wie Nazgûl, die Ringgeister aus Tolkiens Herr der Ringe.
„Raus!“, forderte Dr. Moses dennoch furchtlos. „Das hier ist ein Kreißsaal, und Sie sind nicht steril.“
Einer der Männer – Mönche – packte ihn an der Kehle, während seine Brüder sämtliche Schränke aufrissen und durchwühlten. „Wo ist es?“
„Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden“, stieß der Arzt heiser hervor. „Ich muss mich um meine Patientin kümmern, die…“
„Wo ist das Kind?“
„Es war eine Fehlgeburt“, kam Schwester Hilary Dr. Moses kaltblütig zu Hilfe. „Wir müssen die Nachgeburt entfernen, sonst…“
Ein anderer Mönch stieß sie brutal gegen die Wand, dass ihr Kopf dagegen krachte. Schwester Hilary stöhnte auf und presste die Hand auf die schmerzende Stelle. Der Mönch beugte sich über die bewusstlose Valerie. „Von der erfahren wir nichts“, stellte er enttäuscht fest und blickte Schwester Hilary drohend an. „Wo ist das Kind?“
„Wir haben keine Ahnung, und das ist die Wahrheit.“
Denn was sie nicht wussten, konnten sie auch unter Folter nicht verraten. Aus genau diesem Grund kannte niemand den Namen des Boten, der sich nur mit einem Codewort legitimiert hatte, und erst recht nicht sein Ziel.
„Das stimmt“, krächzte Dr. Moses und versuchte vergeblich, den Klammergriff des Mönchs um seinen Hals zu lockern. Doch so sehr er auch an dessen Fingern zerrte, der Mann ließ ihn nicht los. „Wir wissen nichts.“
„Es ist nicht mehr hier“, meldete einer der anderen Brüder, nachdem er den letzten Schrank durchsucht hatte.
Der Vierte checkte das am Kreißbett befestigte Krankenblatt. „Totgeburt, missgebildet, Geschlecht nicht erkennbar“, las er Dr. Moses’ Eintragung vor und gab einen verächtlichen Laut von sich. „Raffiniert eingefädelt. Aber darauf fallen wir nicht rein.“
Der andere Mönch ließ von Dr. Moses ab und sah sich um. An der Wand entdeckte er ein Telefon und ging hinüber, um zu prüfen, ob es eine Leitung nach draußen hatte. Als er das bestätigt fand, rief er das Kloster an. „Wir sind zu spät gekommen. Sie haben es schon weggebracht“, teilte er dem Abt mit vor unterdrückter Wut und Enttäuschung zitternder Stimme mit, in die sich ein Hauch beginnender Verzweiflung mischte. „Aber sie können noch nicht weit sein. Wir werden die Eingänge bewachen und das Haus durchsuchen. Es muss noch hier sein.“
Er hängte den Hörer wieder ein und warf dem Arzt und den beiden Schwestern einen vernichtenden Blick zu. „Ich bin beinahe versucht zu sagen, dass Sie nicht wissen, was Sie getan haben. Doch Sie wissen nur allzu genau, was der Welt blüht, wenn dieses Kind am Leben bleibt. Trotzdem verstecken Sie es und spielen den Anderen dadurch in die Hände. Glauben Sie ernsthaft, dass Sie die Höllenbrut vor ihnen verbergen können?“
„Da sind wir zuversichtlich“, antwortete Dr. Moses. „Und Ihr Killerkommando wird es auch nicht finden. Jetzt verschwinden Sie endlich. Es sei denn, Sie wollen, dass die Mutter stirbt – Sie, die rechtschaffenen Männer Gottes.“ Er schürzte verächtlich die Lippen.
„Besser wäre es für sie“, stellte der Mönch mitleidlos fest. „In früheren Zeiten hätte man sie als Teufelshure auf dem Scheiterhaufen verbrannt.“
„Raus!“, fauchte der Arzt und riss sich die Latexhandschuhe von den Händen, mit denen er den Mönch berührt hatte. „Schwester Grace, ich brauche neue sterile Handschuhe.“
Die Mönche warfen ihm und den Schwestern Blicke tiefster Verachtung zu.
„Sie sind verdammt“, war der Wortführer überzeugt. „Sie alle. Und wenn wir das Kind nicht finden und töten, ist das dank Ihnen auch die Menschheit. Ich hoffe, Sie werden mit dem Wissen leben können.“
Die vier Mönche verließen endlich den Raum, und der Arzt wandte sich seiner bewusstlosen Patientin zu.

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