Details

Der Hund mit dem Zeugnis und andere Trompeterbücher


Der Hund mit dem Zeugnis und andere Trompeterbücher

Der Hund mit dem Zeugnis - Fragen Sie doch Melanie! - Von einem, der auszog, neue Eltern zu suchen
1. Auflage

von: Brigitte Birnbaum

4,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 05.12.2011
ISBN/EAN: 9783863940775
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 112

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

In diesem E-Book stecken gleich drei verschiedene Bücher aus der beliebten Reihe der „Kleinen Trompeterbücher“ des Kinderbuchverlags Berlin.
„Der Hund mit dem Zeugnis“: Anfangs hatte Jörg diesen Hund überhaupt nicht gewollt. Er wünschte sich viel lieber ein Fahrrad und sah nur zögernd ein, dass das viele Geld für den Hund ausgegeben werden musste. Und kaum war der Hund da, war er weg. Wer weiß, wie die Geschichte ausgegangen wäre, hätte Jörg nicht mutig und schnell gehandelt und das, ohne dass es die Eltern erfuhren.
„Fragen Sie doch Melanie!“: Diese Empfehlung geben die Schüler der 1 a ihrer Klassenlehrerin, als sie nach einem Ziel für den Wandertag suchen. „Die kann uns ja ihr Einhorn zeigen!“ Wie sie darauf kamen? „Bei uns in der Wiese lebt auch ein Einhorn“, hatte Melanie erzählt, als Frau Neubieser aus einem Märchenbuch vorlas. „Ich hab's genau gesehen“, behauptete Melanie. „Vergangene Woche. Bei den Erlen.“ Und ihre Augen hatten geglänzt.
Das Mädchen, sonst gar nicht bei allen beliebt, behauptet also allen Ernstes, bei ihr in der Wiese lebt ein Einhorn. Und plötzlich wollen alle unbedingt zu den Erlen wandern. Was werden sie dort erleben?
„Von einem der auszog, neue Eltern zu suchen“: Dieser eine ist Kai, der sich nach wiederholtem Streit mit seinem Vater neue Eltern suchen geht. Doch schon bald merkt er, das ist so einfach nicht.
Und auch in den anderen fünf Geschichten dieses E-Books gibt es Probleme über Probleme.
Der Hund mit dem Zeugnis
Fragen Sie doch Melanie!
Von einem, der auszog, neue Eltern zu suchen und andere Erzählungen
Der Zettel hinterm Spiegel
Das Ahörnchen
Omas Schultasche
Im Dezember, am 13.
Von einem, der auszog, neue Eltern zu suchen
Die Sache mit Claudia
Brigitte Birnbaum
Geboren 1938 in Elbing/Westpr., 1945 Flucht über Berlin nach Mecklenburg, Abitur, Ausbildung als Apothekenhelferin, Studium am Institut für Literatur in Leipzig (Diplom), Antiquarbuchhändlerin.
Seit 1968 freischaffende Schriftstellerin in Schwerin. Seit 1969 Mitglied im Schriftstellerverband der DDR, seit 1974 Mitglied im Bezirksvorstand, seit 1978 Mitglied im Vorstand des DSV. Nach seiner Auflösung Mitglied des VS/IG Medien, 2001 ausgetreten.
Sie lebte von 1960 bis 2003 in Schwerin, seit 2003 in Hamburg, seit 2013 wieder in Hamburg..
Auszeichnungen:
1977: Fritz-Reuter-Preis des Bezirkes Schwerin
1985: Kunstpreis der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
Bibliographie:
Bert, der Einzelgänger, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1962
Reise in den August, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1967
Leute von Karvenbruch (Mitautorin am Szenarium), DFF 1968
Tigertod, Fernsehfilm für Kinder, DFF 1969
Pawlucha, Fernsehfilm für Kinder, DFF 1970
Nur ein Spaß, Fernsehfilm für Kinder, DFF 1971
Der Hund mit dem Zeugnis, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1971
Wer ist Fräulein Papendiek?, Fernsehfilm für Kinder, DFF 1972
Tintarolo. Ein Buch für Kinder über Käthe Kollwitz, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1975, Tallinn 1980, Berlin-West 1981
Winter ohne Vater, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1977
Ab morgen werd ich Künstler, Kinderbuch über Heinrich Zille, Berlin 1978, Tallinn 1987, Berlin-West 1986
Alexander in Zarskoje, Kinderbuch über Alexander Puschkin, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1980
Löwen an der Ufertreppe, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1981
Das Siebentagebuch, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1985
Kathusch, Jugendbuch über Käthe Kollwitz, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1986
Fragen Sie doch Melanie!, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1987
Von einem, der auszog, neue Eltern zu suchen, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1989
Der Maler aus der Ostbahnstraße, Jugendbuch über Hans und Lea Grundig, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1990
Das Schloss an der Nebel, Erzählung, Landesverlags- und Druckgesellschaft mbH Mecklenburg & Co. KG, Schwerin 1991
Spaziergänge durch Güstrow, Ein Stadtführer, Verlag Reinhard Thon, Schwerin 1992
Welche Stadt hat schon 7 Seen? in: Kleine Bettlektüre für liebenswürdige Schweriner, Scherz Verlag, Berlin/München/Wien 1993
Wider die kleinen Mörder, Kiro-Verlag, Schwedt 1994
Fontane in Mecklenburg, Demmler Verlag, Schwerin 1994
Ernst Barlach. Annäherungen, Demmler Verlag, Schwerin 1996
Noch lange kein Sommer, Verlag Reinhard Thon, Schwerin 1998
"Und das gerade wieder heute!", murmelte Jörg ärgerlich, als er die Küchentür öffnete und sah, was auf ihn wartete. Er war eben aus dem Schulhort gekommen und hatte sich unterwegs mit ein paar Freunden zum Fußballspiel verabredet. Hinter dem Dorfteich, dort, wo die beiden krummen Weiden dicht nebeneinander wuchsen, wollten die Jungen Tore schießen üben.
Böse blickte Jörg die große, runde Emailleschüssel an, die auf dem Tisch thronte. In ihr lehnten Teller, Tassen und Töpfe aneinander, gestützt von Messern, Gabeln und Löffeln. Neben der Schüssel lag ein Zettel. Jörg brauchte ihn gar nicht zu lesen. Er kannte Muttis Wünsche: Trockne bitte ab. Räume das Geschirr in den Schrank. Riegle den Hühnerstall zu. Dein Abendbrot findest Du in der Speisekammer. Bei mir kann es heute spät werden, wir sind...
Jörg zerknüllte den Zettel, den er nun doch gelesen hatte. "Dauernd muss ich mich mit der Wirtschaft abquälen", schimpfte er vor sich hin. Niemand antwortete, er war allein im Haus.
Um vielleicht doch noch die anderen auf der Wiese hinter dem Teich rechtzeitig zu treffen, riss Jörg das blaukarierte Geschirrtuch vom Haken und wedelte damit über die Teller. Plötzlich klopfte es. Jörg erschrak. Dann erinnerte er sich, dass der Hund, der sonst jeden Besucher anmeldete, heute nicht im Zwinger lag. Daher hatte sich jener draußen ungehört durch den Vorgarten nähern können.
Es klopfte ein zweites Mal, ein wenig lauter. Unsere Nachbarn klopfen entweder gar nicht an oder so energisch, dass das Häuschen wackelt, überlegte Jörg weiter. Er rief: "Herein!" Wenigstens glaubte er, es zu rufen, aber es klang ziemlich zaghaft.
Herein trat sein neuer Klassenlehrer, Herr Kieswetter.
"Guten Abend!", sagte Herr Kieswetter freundlich.
"Meine Eltern sind nicht zu Hause", erklärte Jörg eilig, ohne den Gruß zu erwidern. Jörg drehte die Tasse zwischen den Händen, musterte überrascht den jungen Mann und dachte beklommen: Er hat mich also beobachtet, hat gesehen, dass ich es war, und kommt nun angerannt, um sich zu beschweren.
"Ach...!", meinte Herr Kieswetter gedehnt, "und ich wollte mich gern einmal mit deinen Eltern unterhalten." Er zog sich einen Küchenstuhl heran und setzte sich. "Du bist ganz allein hier? Um diese Zeit?"
"Na, wenn Ihre Frau in diesem Augenblick zum Beispiel Milch holen gegangen ist, sind Ihre Kinder doch auch allein", versetzte Jörg angriffslustig. Er glaubte, in der Frage seines Lehrers einen Vorwurf den Eltern gegenüber gehört zu haben.
Herr Kieswetter lächelte. "Wir haben keine Kinder."
"Nein?", sagte Jörg enttäuscht, dann nahm er die nächste Tasse aus der großen Schüssel und begann, sie mit dem Tuch zu bearbeiten, als gelte es, die aufgemalten Rosen vom Porzellan zu reiben. "Sie brauchen gar nicht zu warten, Herr Kieswetter." Wie konnte er den Besucher nur loswerden? "Mein Vater ist zu einer Tagung gefahren und kommt erst Sonnabend zurück, und meine Mutter macht eine Nachsuche. Das kann spät werden."
"Warum beschwindelst du mich, Jörg?", fragte Herr Kieswetter stirnrunzelnd. "Im LPG-Büro war ich schon. Deine Mutti ist nicht mehr dort."
"Das habe ich doch auch nicht gesagt." Ein wenig lauernd sah Jörg seinen Lehrer an. Sie kannten einander erst vierzehn Tage, genau seit dem ersten September, als Herr Kieswetter von einem Institut aus der Stadt gekommen war und der Direktor ihm die Drei a zugeteilt hatte.
"Ich habe doch gesagt, Mutti macht eine Nachsuche. Ihr Kumpel hat einen Bock angebleit, krankgeschossen nennt man das auch. Da hat sie Haro mitgenommen und ist los; helfen, damit sie den Bock schnell finden. Es kann aber Stunden dauern", betonte Jörg und stellte die Tasse, die ihm endlich trocken schien, in den Schrank.
Herr Kieswetter hatte schon von älteren Kollegen gehört, welch merkwürdige Ausreden sich Schüler manchmal ausdachten. Was der Jörg ihm da aber aufbinden wollte...
"Ihr Kumpel?", fragte der Lehrer kopfschüttelnd. "Ich denke, dein Vater ist verreist? Und wer ist eigentlich Haro? Im Klassenbuch las ich, dass du keine Geschwister hast."
Fast nachsichtig, vielleicht sogar mitleidig lächelte Jörg. "Haro ist doch nicht mein Bruder! Haro ist ein Hund." Jörg kicherte. "Mein Vater ist auch nicht Muttis Kumpel. Das ist Herr Mücke, mit dem sie das Hegegebiet in der Steinkiste teilt."
Herr Kieswetter musterte den Jungen und wie Jörg es schien, ganz anders, als wenn er ihn in der Klasse die Hausaufgaben abfragte. "Deine Mutter geht zur Jagd?" Herr Kieswetter erkundigte sich erstaunt.
"Na und?" Für Jörg bedeutete das die selbstverständlichste Sache der Welt, dass seine Mutti Mitglied des Jagdkollektivs war. Sie schoss sogar besser als Herr Mücke, und der war auch kein Schlumpschütze.
"Dein Vater auch?"
"Nein. Der kann nicht mal ansehen, wenn ein Huhn geschlachtet wird. Können Sie das?", wollte Jörg wissen.

Diese Produkte könnten Sie auch interessieren:

Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus
Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus
von: Patricia Schröder, Ute Krause
EPUB ebook
5,99 €
Erst ich ein Stück, dann du - Lisa rettet den Zauberwald
Erst ich ein Stück, dann du - Lisa rettet den Zauberwald
von: Patricia Schröder, Miriam Cordes
EPUB ebook
5,99 €