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Brief einer Unbekannten


Brief einer Unbekannten

Erzählung

von: Stefan Zweig, Axel Grube, Detlef Klepsch

5,49 €

Verlag: Onomato
Format: MP3 (in ZIP-Archiv)
Veröffentl.: 05.11.2019
ISBN/EAN: 4064066251659
Sprache: deutsch

Dieses Hörbuch erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Ein dreizehnjähriges Mädchen im Wien der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, in einem trostlosen und wenig anregenden Leben mit Ihrer Mutter vereinsamt, verliebt sich unwiderstehlich in einen neuen Hausnachbar, einen jungen Schrifsteller und Bonvivant, der mit seinem Diener in der gegenüberliegenden Wohnung einzieht. Als junge Frau – die Familie war durch eine Heirat der Mutter zwischenzeitlich nach Innsbruck umgesiedelt – kehrt sie nach Wien zurück, nähert sich wieder dem Schriftsteller und verbringt eine Nacht mit dem gleichermaßen kultivierten aber charakterlos-unachtsamen Lebemann. Er ist weit davon entfernt in der herangewachsenen Frau das junge Mädchen wieder zuerkennen. Zwei weitere Nächte verbringt sie mit dem unaufmerksamen Feingeist, bevor dieser zu einer Reise aufbricht - um sich darauf zurückzuziehen. Aus den gemeinsamen Nächten entsteht eine Schwangerschaft. Ein Sohn wird geboren und von der Alleinstehenden aufgezogen. Vor allem um dem Sohn eine besondere Ausbildung zu ermöglichen, verdingt sich die Unbekannte als Kurtisane in ›besseren‹ Kreisen. Sie düpiert mehrere wohlmeinende Verehrer, die die Beziehung zu der schönen Frau in einer wohlversorgte Ehe überführen wollen. Sie will sich für Ihre Liebe frei halten. Schließlich kommt es noch einmal zu eine gemeinsamen Nacht, wobei der Bonvivant durch die morgendliche Bezahlung zu erkennen gibt, dass er die junge Frau ebenfalls als Kurtisane betrachtet und er sie weiterhin nicht erkenne. Nach dem Tod ihres Sohnes - er stirbt als Kind an einem Fieber - offenbart sich die Unbekannte ihrem Geliebten in einem Brief und betont, dass er diesen nur als Brief einer Toten erhalte. Der Schriftsteller, berührt durch die Lektüre des Briefs, die den Hauptteil des Erzählung einnimmt, erinnert sich weiterhin nur schemenhaft. Wie in einem fernen Traum, erscheint ihm das Bild des jungen Mädchens aus der Nachbarschaft und die junge Frau, die sich ihm stets unerkannt liebend hingegeben hat.
Als Sohn von Ida Zweig, geborene Brettauer, Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie und dem jüdischen Textilunternehmers Moritz Zweig wurde Stefan Zweig im Jahr 1881 in Wien geboren. Nach seiner Matura immatrikulierte er sich an der Wiener Universität als Student der Philosophie. Seine Leidenschaft und Aufmerksamkeit aber galt eher dem Schreiben und der Literatur. Er mied die Vorlesungen, verfasste Gedichte und schrieb für das Feuilleton der "Neuen Freien Presse". Gleichwohl schloss er sein Studium mit einer Dissertation über "Die Philosophie des Hippolyte Taine" ab. Erste Novellen, Erzählungen, Essays und Gedichtbände erschienen, vorwiegend im Insel Verlag, mit dessen Begründer Anton Kippenberg er freundschaftlich verbunden war. Der allgemeinen Begeisterung beim Ausbruch des ersten Weltkrieges stand er ablehnend gegenüber. Seine Aufgabe sah er darin: "meinen persönlichen Krieg zu beginnen: den Kampf gegen den Verrat der Vernunft an die aktuelle Massenleidenschaft". Zeitweise arbeitete er, als untauglich zum Kriegsdienst erklärt, ebenso wie Rainer Maria Rilke, im österreichischen Kriegsarchiv.
Leidenschaftlich trat er nach dem Krieg mit seiner literarischen Arbeit und als engagierter Intellektueller gegen den aufkommenden Nationalismus und Revanchismus ein. Im Januar 1920 heiratete er die österreichische Schriftstellerin Friderike Winternitz, die zwei Töchter in die Ehe brachte.1927 erschien sein bis heute erfolgreichstes Werk "Sternstunden der Menschheit"
Zwei Tage nach einer Hausdurchsuchung im Anschluss des Februaraufstandes der Sozialdemokraten gegen die Bestrebungen zu einem austrofaschistischen Ständestaat im Jahr 1934, - die ›Machtergreifung‹ durch die Nationalssozialisten in der Weimarer Republik strahlte bereits auf Österreich aus – emigrierte die Familie Zweig nach London. Aus Furcht, er würde in England unterschiedslos als ›Enemy Alien‹ betrachtet, emigierte er ein Jahr nach dem Beginn des zweiten Weltkriegs nach Brasilien, begleitet von seiner Sekretärin und nunmehr zweiten Frau Charlotte Altmann. Zwei Jahre später nahm sich das Paar in seinem Wohnhaus in Petropolois, nahe von Rio de Janeiro, das Leben. In seinem Abschiedsbrief schrieb Zweig, er wolle "aus freiem Willen und mit klaren Sinnen" aus dem Leben scheiden. Die Zerstörung seiner "geistigen Heimat Europa" hatte ihn für sein Empfinden entwurzelt, seine Kräfte seien "durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft".

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